Donnerstag, 14. Juli 2011

W259I: Extrem dünner Kader, 45 Minuten Unterzahl und schließlich nur Unentschieden in Günthersdorf

SV Blau-Weiß Günthersdorf 2:2 TSV Leuna 1919
Datum: Mittwoch, 13. Juli 2011 – Anstoß: 18.00
Wettbewerb: Freundschaftsspiel Kreisliga (10. Liga, 5. Amateurliga) gegen Landesklasse (8. Liga, 3. Amateurliga)
Ergebnis: 2:2 nach 90 Min. (45/45) – Halbzeit: 1:2
Tore: 0-1 7. Toni Feist, 1-1 18. (Nr. 9), 1-2 43. Christian Bernhardt, 2-2 47. (Nr. 8)
Verwarnungen: 1x Günthersdorf, 2x Leuna
Platzverweise: keine
Spielort: Sportplatz am Kanal, Nebenplatz (Kap. 500 Stehplätze)
Zuschauer: ca. 40 (davon ca. 20 Gästefans)
Unterhaltungswert: 6,0/10 (Unterhaltsames, teilweise vom Gastgeber überhart geführtes Testspiel – Leuna blieb deutlich hinter ihren Ansprüchen zurück)
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Photos and English version:

Das Semester klingt langsam aus, während die Saison eingeläutet wird. Die vorlesungsfreie Zeit, in der man maximal vormittags mal zu Konsultationen oder so was in die Uni muss und die Mengen an Hausarbeiten und Übersetzungen ebenfalls zu Zeiten zwischen Frühstück und Mittagessen erledigen kann, um Nachmittags und Abends auch unter der Woche zum Sport raus zufahren, beginnt also so langsam. Der Mittwochabend eignete sich hervorragend, um noch mal vor Jahren fotografierte Motive erneut und besser ins Bild zu rücken und vor allem nach Leunas tollem Auftritt in Braunsbedra ein weiteres Testspiel des TSV anzuschauen.

Blau-Weiß Günthersdorf hatte in der Kreisliga als 4. letzte Saison ein gutes Ergebnis erzielt. Gegen die Reserve unseres TSV Leuna gab es ein 0:0 in Leuna und einen 2:0 Sieg in Günthersdorf. Da die erste Mannschaft nie 0:0 spielt und in Braunsbedra so gut drauf war, kamen beide Ergebnisse eigentlich nicht in Frage. Gespielt wurde übrigens nicht auf dem von hohen Graswällen flankierten Hauptplatz, sondern auf dem kargen und engen Nebenplatz.

Leuna begann allerdings nur mit 10 Mann: bis zur 46. als noch Franz Motz hinzukam, blieb es auch dabei. Trotz Unterzahl wussten sie zu Beginn ihre höhere Ligazugehörigkeit zu beweisen: nach nur sieben Minuten landete ein abgefälschter Schuss von Feist im Kasten. Allerdings nutzten die Gastgeber Mitte der ersten Hälfte ihre zahlenmäßige Überlegenheit und eine daraus resultierende Lücke in der Abwehr zum Ausgleichstreffer. Ein Tor von Bernhardt kurz vor der Pause schien die Situation etwas zu entspannen.
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Die zweite Halbzeit lief dann leider völlig anders als erwartet: 11 gegen 11, aber Günthersdorf glich schnell nach der Pause aus. Niki Lorber hatte die Ecke zu weit offen gelassen - aber bis zu diesem Zeitpunkt hatte er immer gut und richtig reagiert. Der bis zur 50. gute Schiedsrichter bekam zunehmend Probleme angesichts der zunehmenden Härte der Günthersdorfer richtige Entscheidungen zu treffen. Dass am Ende zwei Gelbe auf Leunaer Seite und nur eine auf der Seite der Günthersdorfer standen, sind eine Frechheit und ein Armutszeugnis für den Unparteiischen. Schon allein der Vollpfosten mit der 10 hatte drei gelbwürdige Dinger gebracht: foult versteckt und dreckig, aber brüllt rum wenn Feist ihm mal leicht eins auf die Socken gibt – für seine Beschimpfungen wie „Asi“ und „Wichser“ gegen den Gegner, in nächster Nähe zum Schiri, sah er nicht mal Gelb. Ich habe selten eine Mannschaft gesehen, die in ein Testspiel derart unnötige Härte hereinbrachte, wie Günthersdorf. Die Bemerkung eines Leunaers nach einem der in der 2. Hälfte wirklich vielen Fouls war am Zutreffendsten: „Reiß dich zusammen! Das is nur ä Freundschaftsspiel, du Affe!“

Zufrieden mit der Leunaer Leistung war natürlich niemand. Gut, Günthersdorf zeigte zwar in Offensive wie Defensive bessere Szenen als Braunsbedra am Samstag – ihre an sich gute Leistung wurde nur durch streckenweise unfaires Verhalten (zu viele Fouls und viel zu viel Gemecker) geschmälert – und die Kaderdecke war sehr, sehr dünne (mit Lenzen, Hammerschmidt, Degner und Pires fehlten vier wichtige Leute), aber gegen einen zwei Klassen tiefer spielenden Verein sollte mehr drin sein als ein 2:2. Mal schauen, wie’s beim nächsten Testspiel in Leißling und dem ersten Heimtest gegen Einheit Halle so läuft.

Was die oben erwähnten, bekannten Motive angeht, so waren das zum einen der Sportplatz am Kanal vom SV Blau-Weiß – diese Anlage ist eine der schöneren, da sie auf zwei Seiten von hohen Graswällen umgeben ist, hinter denen sich ein Saalekanal und Felder befinden – und zum anderen das Schloss Dölkau, einem derzeit privat genutzten Barockbau mit aufwendigem Eingangstor und großem Garten, und schließlich auch das Dorf Pissen. Warum Pissen so einen schönen Namen hat, hatte ich ja schon mal erklärt – slawischer Wortursprung, hat mit Fischen bzw. Fischteich zu tun – jetzt waren noch mal Aufnahmen der vier wichtigsten Dinge dieses winzigen 100-Einwohner-Dorfes fällig: Kirche, Herrenhaus, Bolzplatz und Ortsschild...
IMG_7011 Ortsschild Pissen
Statistik:
Grounds: 590 (heute ein neuer Ground; diese Saison: 139 neue)
Sportveranstaltungen: 1.310 (heute eine, diese Saison: 198)
Tageskilometer: 50 (50 Fahrrad)
Saisonkilometer: 43.770 (21.990 Auto/ 10.200 Flugzeug/ 5.660 Bahn, Bus, Tram/ 5.110 Fahrrad/ 810 Schiff, Fähre)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 40
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 259

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