Samstag, 30. Juni 2012

W309II: Vier mal an den Pfosten und drei Mal ins Tor – Ammendorf überlegen in Leuna

TSV Leuna 1919 AH 1:3 BSV Halle-Ammendorf AH
Datum: Freitag, 29. Juni 2012 – Anstoß: 18.00
Wettbewerb: Freundschaftsspiel Alte Herren
Ergebnis: 1-3 nach 70 Min. (35/35) – Halbzeit: 1-2
Tore: 0-1 6. BSV, 0-2 10. BSV, 1-2 13. Ingo Witzel, 1-3 46. BSV
Verwarnungen: keine
Platzverweise: keine
Spielort: Sportstätte der Jugend (Kap. 1.000, davon 15 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 18 (davon ca. 3 Gästefans)
Unterhaltungswert: 7,0/10 (Wirklich gutes Altherrenspiel mit enorm vielen Torraumszenen)
IMG_1885 Photos with English Commentary:

Nach fast sechs unterhaltsamen Stunden mit Anja und ihrer Freundin Diana im Leipziger Zoo bei Zwergflusspferden, Erdmännchen und Diana-Meerkatzen, aber auch Elefanten, Riesenottern, Bartagamen, Hottentottenenten, Aras und Grünen Mambas usw., hieß es mal wieder: Auf zu den Alten Herren! Der heutige Gegner war der BSV Halle-Ammendorf, eine der drei besten Altherrenmannschaften im südlichen Sachsen-Anhalt.

Diese Führungsrolle stellten sie auch von Beginn an unter Beweis: Innerhalb von fünf Minuten – von der 6. bis zur 10. – gingen sie mit einem Doppelschlag in Führung. Leuna ließ sich aber natürlich nicht unterkriegen und kam durch Ingo Witzel mit einem Hammer aus Nahdistanz unters Tordach zum 1:2 Anschlusstreffer nach nicht einmal einer Viertelstunde.

So torreich ging es allerdings nicht weiter: Die Laufbereitschaft der beiden Altherrenmannschaften war zwar trotz der schwülen Hitze enorm und die Torszenen durch das flotte Spieltempo zahlreich, jedoch standen nach 15 Minuten beide Abwehrreihen sicherer und die Präzision der Stürmer ließ nach.

Gerade Ammendorf ließ etliche Chancen liegen: Darunter waren auch vier Pfostentreffer – alle in Hälfte zwei! Leuna kam im zweiten Durchgang zu weit weniger Torchancen und zu weniger gefährlichen Aktionen, als der Gast. So waren sie mit 1:3 noch sehr gut bedient. Aber dass es nicht 1:6 oder so endete, ist zum einen dem sicheren Torwart und zum anderen dem starken Gegenhalten der gesamten Leunaer Elf zu verdanken! Von einer schlechten Leistung des TSV kann also keine Rede sein: Ammendorf war halt einfach noch besser!
IMG_1892 Statistik:
Grounds: 751 (heute kein neuer; diese Saison: 156 neue)
Sportveranstaltungen: 1.557 (heute 1, diese Saison: 243)
Tageskilometer: 120 (100 Auto, 20 Fahrrad)
Saisonkilometer: 60.070 (30.760 Auto/ 23.120 Flugzeug/ 3.140 Fahrrad/ 3.030 Bahn, Bus, Tram/ 20 Schiff, Fähre)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 100 [zum mittlerweile 3. Mal 100 Spiele in Folge ohne 0:0 – bis zur Bestmarke sind es noch 7 Spiele!]
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 309

Freitag, 29. Juni 2012

W309I: Hochschulturnier; Mal kein 1. Platz für Zauberlehrlinge + Klare Verbesserung von China + Verwaltungsmannschaft mit Personalsorgen und einstelliger Platzierung

Freizeitfußballturnier zum Campusfest der Hochschule Merseburg
Datum: Donnerstag, 28. Juni 2012 – Beginn: 15.00
Wettbewerb: Fußballturnier für Studenten- und Freizeitmannschaften der Hochschule Merseburg; 5 gegen 5 auf Handballfeld mit Handballtoren (1x10 Minuten)
Sieger: Die Lauffaulen
Torschnitt: 3,0 Treffer pro Partie (48 in 16 Spielen, ohne Neunmeterschießen)
Torreichstes Spiel: Zauberlehrlinge 6:0 Verwaltung
Torärmste Spiele: Verwaltung 0:0 Venezuela
Deutlichstes Resultat: Zauberlehrlinge 6:0 Verwaltung
Sportanlage: Sportplatz Hochschule Merseburg, Kunstrasen (Kap. 350 Stehplätze)
Zuschauer: ca. 20 (davon 5 Fans vom Verwaltungsteam)
Unterhaltungswert: 5,0/10 (Wusste den Zuschauern halbwegs zu gefallen, war aber in allen Belangen schwächer als das Turnier im Vorjahr!)
IMG_1454 Gruppenspiele:
Gruppe A
1. Zauberlehrlinge .............................. 9:0 7
2. Venezuela ....................................... 2:1 4
3. Team China .................................... 1:4 3
4. Verwaltung Hochschule Merseburg 0:7 1
Team China 1:0 Verwaltung
Venezuela 0:1 Zauberlehrlinge
Zauberlehrlinge 2:0 Team China
Verwaltung 0:0 Venezuela
Team China 0:2 Venezuela
Verwaltung 0:6 Zauberlehrlinge

Gruppe B
1. Leipziger Allerlei ........................... 7:1 9
2. Die Lauffaulen ............................... 4:2 6
3. Meine Mudder ................................ 1:4 3
4. FC Bier ........................................... 0:7 0
Leipziger Allerlei 2:1 Die Lauffaulen
FC Bier 0:1 Meine Mudder
Leipziger Allerlei 2:0 FC Bier
Die Lauffaulen 1:0 Meine Mudder
Leipziger Allerlei 3:0 Meine Mudder
Die Lauffaulen 4:0 FC Bier

Platzierungsspiele:
Halbfinale 1: Die Lauffaulen 1:1 (4:2 7m) Zauberlehrlinge
Halbfinale 2: Leipziger Allerlei 1:1 (4:2 7m) Venezuela
Spiel um Platz 7: Verwaltung 3:4 FC Bier
Spiel um Platz 5: Team China 4:1 Meine Mudder (MM nur noch zu viert)
Spiel um Platz 3: Venezuela 2:1 Zauberlehrlinge
Finale: Die Lauffaulen 3:0 Leipziger Allerlei

Der Gesamtstand somit:
1. Die Lauffaulen .......... 5 (3-1-1) 8:3 +4:2 / 10
2. Leipziger Allerlei ...... 5 (3-1-1) 8:5 +4:2 / 10
3. Venezuela .................... 5 (2-2-1) 5:3 +2:4 / 8
4. Zauberlehrlinge ........ 5 (3-1-1) 11:3 +2:4 / 10
5. Team China .......................... 4 (2-0-2) 5:5 / 6
6. Meine Mudder ...................... 4 (1-0-3) 2:8 / 3
7. FC Bier ............................... 4 (1-0-3) 4:10 / 3
8. Verwaltung HS Merseburg 4 (0-1-3) 3:11 1
IMG_1398 Photos and English version:

Dieses Jahr sah es von vorne herein scheiße aus für unsere Verwaltungsmannschaft: Bis kurz vor Anpfiff Unklarheit, wer überhaupt kickt, zuvor kein gemeinsames Training mangels vernünftiger Organisation und außer mir und Kirps spielt keiner regelmäßig und wir beide auch nur einmal die Woche. Zudem muss man vorweg sagen, dass die Organisation des Turniers darunter litt, dass das gesamte Hochschulfest organisatorisch unter aller Sau war: Der Termin, die Uhrzeiten der Veranstaltungen und die Überschneidungen waren so was von vermeidbar und hirnlos – unglaublich, aber irgendwie wieder typisch Fachhochschule! Wer für die Organisationsmängel die Hauptverantwortliche ist, muss jetzt aber trotzdem nicht ausgebreitet werden...

Beim ersten Turnierspiel traf jedenfalls die Verwaltungsmannschaft auf die Auswahl der chinesischen Studenten. Die chinesische Mauer stand in der Abwehr ganz gut und obwohl es lange nach 0:0 aussah, passierte in der 8. Minute vorne bei mir im Sturm der Fehler: so einen sinnfrei langen Pass hätte ich doch lieber ins Toraus gehen lassen sollen, anstatt ihn auf gut Glück mit Grätsche in den Strafraum zu bringen. Daraus entstand jedenfalls der Konter, der von der Abwehr hätte verhindert werden können.

Das zweite Spiel spielten wir tatsächlich 0:0, da Venezuela – nein, das war keine Auswahlmannschaft der venezoelanischen Studenten der HS Merseburg – zwar dauernd am Drücker war, aber diesmal die Verwaltungs-Abwehr gut stand. Ich frage mich zwar immer noch, was unser bulgarischer Gastspieler mit seinen Pässen auf mich und Sven, also die Offensivkräfte, bezwecken wollte – wenn ich mich kurz vor die Torauslinie gestellt hätte, hätte ich die 20-Meter-Pässe (ich stand nicht 20m, auch nicht 15m vor ihm, sondern 6m!) auch gekriegt... – aber er war ja angeschlagen und trotzdem als defensiver Ballverteiler ein wichtiger Ersatz für meinen Vater, der ins Tor rücken musste. Sven – der auch hinten viel aushelfen konnte – war ebenfalls ein wichtiger Ersatz, nämlich für meinen Sturmpartner vom letzten Jahr, Angelstein, der leider krank war.

Spiel Nummer 3 war von uns allen das beschissenste. Das 0:6 ist nicht nur mit dem starken Gegner – der aber nicht annähernd so konsequent und überzeugend wie letztes Jahr spielte – zu begründen. Die Abwehr wurde ein ums andere Mal ausgespielt, da nicht nur ich keine Lust mehr hatte, nach hinten aufzurücken, wenn wir mal einen Angriff hatten. Aber was die Angriffe von uns angingen: jetzt kamen endlich mal vernünftige Pässe auf mich, aber alle vier Chancen habe ich vergeben. Dass zwei Mal Pfosten dabei war, spielt keine Rolle – der Abschluss hätte auch gegen so einen guten Torwart wie Ingolf sicherer sein müssen.

Insgesamt war die Vorrunde aus Sicht der Zuschauer allenfalls mittelmäßig attraktiv. Und zwar bei beiden Gruppen! Keine der Mannschaften konnte ihre guten Leistungen vom Vorjahr wiederholen – ob nun personalbedingt und aus Mangel an trainiertem Zusammenspiel (das offensive Zusammenspiel zwischen Angelstein, Kirps und mir sah z.B. um Längen besser aus, als jetzt zwischen mir, Georgi und Sven) wie bei unserer Verwaltungsmannschaft oder aus anderen Gründen. Nur die Chinesen verbesserten sich stetig in allen Belangen. Leider waren sie nur wieder die einzigen, die einen Verletzten zu beklagen hatten: Nasenverletzung mit Notarzteinsatz nach Ball in die Fresse. Aber mit dem Fußball klappt es jetzt erheblich besser bei den Studenten aus dem Fernen Osten. Jetzt müsste es nur noch mit der sonstigen Einbindung in den Studentenalltag (man muss eigentlich schon sagen: Integration) besser klappen...

Was aber dann zum Abschluss des Turniers bei uns wiederum besser klappte, war das Offensivspiel. Nach drei Spielen ohne Tor ging es im Spiel um Platz 7 gegen den FC Bier, die jedes Gruppenspiel verloren hatten. Dass man dieses Platzierungsspiel ernsthaft als eines der besten im Turnier kategorisieren musste, hatte mit dem erfrischenden Offensivfußball beider Seiten zu tun. Die Verwaltung kam zwar wieder etwas schwer in die Gänge und kassiert zwei schnelle Tore, kam dann aber durch ein Foul am wieder einmal starken Kirps – der zimmerte den Siebenmeter selbst unter die Latte! – zurück. Sven traf nach einem tollen Sturmlauf aus spitzem Winkel mit Innenpfosten zum 2:2. Nach dem erneuten Rückstand und in Anbetracht der zuvor auffälligen Eigensinnigkeit bei Svens glücklichem Abschluss, spielte ich auch ganz eigensinnig: einfach mal übers halbe Feld traben und als es 12m vorm Kasten enger wurde, da ein Verteidiger von der Seite kam, einfach mal abziehen. Der anvisierte rechte Torwinkel wurde nicht ganz getroffen und der Torwart hatte noch die Hände dran, aber glücklicherweise war der Schuss für ihn zu stramm. Nach dem 3:3 kämpften alle in der Verteidigung, doch ein vierter Gegentreffer musste trotzdem hingenommen werden. Nach einer starken Fußabwehr von meinem Vater im Tor, war ihm die Sicht von zwei Verteidigern genommen. Da Kirps eine Hereingabe von Sven nicht verwerten konnte, sondern sie ihm über den Fuß rutschte, hieß es am Ende 3:4 statt einem verdienten Siebenmeterschießen.
IMG_1455 Interessant waren dann die Halbfinals, die beide im Siebenmeterschießen entschieden wurden. Diesmal zogen die Zauberlehrlinge auch mal den Kürzeren – die Lauffaulen entthronten den Vorjahressieger und den Dauersieger anderer Fußballturniere an der HS Merseburg und wurden dann mit einem souveränen 3:0 in einem guten, aber von viel Hakelei charakterisierten (Schiri Ingolf machte das genau richtig: beide Seiten spielten so unsauber, dass er alles laufen ließ) Finale gegen Leipziger Allerlei Sieger des Turniers.

Als Fazit kann man nach diesem Turnierverlauf eigentlich nur sagen: wenn die scheiß Hochschule so blöd ist, nicht davon abzugehen, ein Turnier an einem Donnerstag mitten im Semester um 15 Uhr zu beginnen – anstatt z.B. freitags um diese Zeit oder an einem Donnerstag, an dem es nicht mit einem Länderspiel unserer Nationalelf kollidiert, um 18 oder 20 Uhr oder an einem Montag anstelle der Fußballkurse anzufangen – dann brauch die Verwaltung eigentlich gar keine Mannschaft mehr abzustellen. Im Gegensatz zu vielen anderen Leuten an der Hochschule sind die Verwaltungsleute nämlich beruflich gut ausgelastet und arbeiten nicht nur Dienstagmorgen bis Donnerstagmittag. Aber mit Terminen ist es so wie so ein Kreuz an der HS: am letzten Freundschaftsspiel der Verwaltungsmannschaft konnte ich ja auch nicht teilnehmen, da man es sinnloserweise vor dem Fußballkurs um 15 Uhr am Montag austrug, wo ich eine wichtige Univeranstaltung hatte. Nach den Fußballkursen oder dazwischen (auch gegen Letzteres hätte der Verantwortliche des zweiten Kurses nichts gehabt) hätte ich gekonnt. Aber die Verwaltungsmannschaft spielt so wie so viel zu wenig. Ein Freizeitspiel pro Monat dürfte man ja wohl organisieren können...
IMG_1515 Statistik:
Grounds: 751 (zählt nicht in die Statistik)
Sportveranstaltungen: 1.556 (zählt nicht in die Statistik)
Tageskilometer: 10 (10 Fahrrad)
Saisonkilometer: 59.950 (30.660 Auto/ 23.120 Flugzeug/ 3.120 Fahrrad/ 3.030 Bahn, Bus, Tram/ 20 Schiff, Fähre)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 99 (zählt nicht in die Statistik)
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 309

Sonntag, 24. Juni 2012

W308IV: Sieg durch Foulspiel, das legendäre Zwickauer Sprecherproblem und ein bisschen Speedskating zum Abschluss des Wochenendes

SV Zwickau 1904 14:15 SG Wasserball Brandenburg
Datum: Sonntag, 24. Juni 2012 – Anschwimmen: 10.00
Wettbewerb: 2. Liga Ost (2. Wasserballliga, 1. Amateurliga)
Ergebnis: 14-15 nach 32 Min. (4x8) – Viertel: 3-5, 5-2, 5-2, 1-6
Torfolge: 0-1, 1-1, 1-4, 3-4, 3-5; 4-5, 4-7, 8-7; 8-8, 10-8, 10-9, 13-9; 13-13, 14-13, 14-15
Fouls: Zwickau ?, Brandenburg ?
Disqualifikationen: keine
Spielort: Schwimmhalle Flurstraße im Sport- und Freizeitzentrum Werner Seelenbinder (Kap. 150, davon 75 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 60 (keine Gästefans)
Unterhaltungswert: 7,5/10 (Sehr spannendes Spiel)

Deutsche Meisterschaft im Speedskating
Datum: Sonntag, 24. Juni 2012 – Beginn: 9.30
Wettbewerb: Deutsche Meisterschaft im Speedskating in den Wettbewerben Aktive Herren (300m, 500m, 1.000m, 10.000m), Aktive Damen (300m, 500m, 1.000m, 5.000m), Junioren A/ B/ A-Damen/ B-Damen (300m, 500m, 1.000m, 5.000m), Kadetten Herren/Damen (300m, 500m, 1.000m, 10.000m), Schüler A Herren/ Damen (200m, 300m, 1.500m, 3.000m), Senioren AK 60 Herren (300m, 1.000m, 3.000m), Senioren AK 30/ 40/ 50, Damen/ Herren (100m, 1.000m, 3.000m)
Ergebnisse: siehe http://rsv-gera.de/start/index.php?option=com_content&task=view&id=363&Itemid=1
Austragungsort: Rollschnelllaufbahn Gera im Ufer-Elster-Park (Kap. 1.200 Stehplätze)
Zuschauer: ca. 400
Unterhaltungswert: 5,0/10 (Nicht uninteressant, aber es gibt sehenswerteren Rollsport wie Inline- und Rollhockey)
IMG_1066 Photos with English Commentary:

Nach dem Frühstück im ETAP fuhren wir quer durch Zwickau ins Gewerbegebiet Flurstraße. Dort befindet sich die Schwimmhalle der Wasserballabteilung vom Schwimmverein Zwickau von 1904. Ab der übernächsten Saison steht dem SV dann eine moderne Schwimmhalle zur Verfügung, die sich derzeit im Bau befindet. Das ist auch eine feine Sache für die Wasserballer, denn wo das Becken Wettkampfmaße haben soll, will ich ja mal wissen. Und dass die Zuschauer in Badelatschen kommen müssen, da es keine Trennung der Zuschauerränge zum Innenraum hin gibt – sprich: die Halle einfach sehr eng ist – ist eigentlich auch nicht für größere Wasserballveranstaltungen angemessen. Die Atmosphäre der Halle ist aber natürlich sehr sympathisch: man wird nass gespritzt, da man so nah am Spielbecken hockt und manche Offizielle begrüßen fremde Zuschauer handschläglich.

Leider ist Zwickau 04 nur der Vorletzte der Liga und gegen den Fünften aus Brandenburg war heute eigentlich nichts zu erwarten. Im erfreulich guten ersten Spielabschnitt führte Brandenburg auch immer mit ein, zwei Toren. Zu Beginn des zweiten Viertels zog Brandenburg auch etwas davon, doch wurde dann arrogant. Zwickau kämpfte nun richtig, hielt voll mit und agierte recht treffsicher. 8:7 war die erste Führung für die Zwickauer.

Im dritten Viertel zogen sie dann richtig davon, was sich aber negativ auf die Kräfte im vierten Viertel auswirken sollte. Die 13:9-Führung, die sich in den Schlussabschnitt mitnahmen, war schnell weg. Als sie mit letzter Kraft noch einen berechtigten Fünfmeter zum 14:13 verwandelten, wurde die Schiedsrichterleistung hanebüchen. Ein Zwickauer musste wegen Wechselfehlers runter: wäre ich nie drauf gekommen, dass das seitliche Hinaussteigen aus dem Becken ein zu bestrafender Fehler ist, da ein Brandenburger im zweiten Viertel direkt vor mir rauskletterte zum Wechseln – und zwar von den Berliner (!) Schiris völlig ungestraft. Für Streit sorgte dann aber erst, dass Brandenburg wieder einmal seine dreckige Spielweise bei den Unparteiischen durchbekam. Die Mannschaft war mir schon beim Samstagsspiel als unsaubere Truppe und trotzdem Liebling der Schiedsrichter aufgefallen und verschaffte sich nun beim 14:15 mit einem Faustschlag (der ungestraft blieb!) den entscheidenden Vorteil vorm Torwurf.

Dass bei so einem dreckigen Sieg der Brandenburger jeder Zwickauer angepisst ist, ist selbstverständlich. Aber durch das nicht unbekannte Problem der regionalistischen Schiedsrichter (kommt halt auch davon, wenn man Berliner bei einem Spiel Sachsen-Brandenburg ansetzt) kam jetzt tatsächlich das schon legendäre Zwickauer Sprecher-Problem hoch. Der Alte war mir schon das ganze Spiel über als unfähiger Hallensprecher aufgefallen – die Ansagen zu den Toren waren absolut unzulänglich, da meist ohne Namensnennung – aber die Hitze in der Halle schien ihm in der Schlussminute dann den letzten Rest Gehirnmasse trocken gelegt zu haben: da brüllt der abfällige Bemerkungen gegen Schiedsrichter und Gästespieler ins Mikro! Also soviel Intelligenz muss man auch von einem noch so enthusiastischem Wasserball-Opa erwarten, dass er routiniert das Tor ansagt, dann das Mikro ausmacht und erst dann mal ein paar Beschimpfungen durch die Halle ruft – ohne Verstärker! Aber beim Wasserball werden irgendwie oft die größten Gehirnamputierten ans Mikro gesetzt – sein Ersatzmann musste ja auch noch rumprollen, was das für eine Leistung von Brandenburg gewesen sei. Dass er Recht hat, steht außer Frage – dass er das als Sprecher nicht durchzusagen hat, genauso. Aber in einer Stadt, in der noch weit in den 1990ern der Fußballstadionsprecher dafür bekannt war, dass er bei Tumulten mit den „Genossen der Volkspolizei“ gedroht hat und Nachfolger ohne jegliches Sprechertalent hat, wundert einen so wie so nichts mehr in dieser Hinsicht.
IMG_1101 IMG_1164 In Gera erlebten wir dann mal wieder einen richtigen, seriösen, talentierten Sprecher – bei der deutschen Inline-Speedskating Meisterschaft im Industriegebiet nördlich vom Wismutstadion am Steg. Die dort befindliche Rollschnelllaufbahn sieht aus wie eine kleine Radrennbahn. Recht eindrucksvoll ist das erdrückende Industriepanorama was sich hinter der dreireihigen Betontribüne auf der einen Längsseite aufbaut. Wir stellten uns allerdings auf die eine Seite hinter die Polster in der Kurvenüberhöhung, um uns noch die Staffelläufe in verschiedenen Altersklassen anzusehen.

Bis auf diese Staffelläufe waren schon alle Disziplinen ausgetragen worden. Eine Abweichung vom Zeitplan von glatten drei Stunden spricht natürlich nicht gerade für die Organisatoren. Aber egal: so packend ist Inline-Speedskating auch nicht, dass man sich ärgern müsste, nur anderthalb Stunden gesehen zu haben. Langweilig ist es andererseits aber auch nicht, denn es werden beeindruckende Geschwindigkeit mit den geschmeidigen Skate-Bewegungen herausgeholt. Speedskating ist also wie Eisschnelllauf ohne Eis, quasi.

Die Schwierigkeit bei der Staffeldisziplin besteht übrigens naturgemäß im Abwechseln der jeweiligen Läufer. Wir haben auch schon mehrere Disqualifikationen gesehen, da der erste Läufer seinen Partner nicht ordnungsgemäß zum Start angestoßen hatte. Ein anderer Ausscheidungsgrund bei dieser Sportart ist übrigens ein Sturz, was es zum Glück nur einmal in den Staffelrennen gab. Wenn man sich das Läuferlager so ansah, bemerkte man aber, dass Stürze nicht so selten sein können...

Zu den herausragenden Fahrern der Speedskatingszene kann ich natürlich nichts sagen, aber ganz hervorragende Leistungen brachten Mutter und vor allem Tochter Löschke: Jessica Löschke, für Motor Gohlis Nord startend, aber aus Bad Dürrenberg kommend und mit dem TSV Leuna verbunden, holte ganze fünf Medaillen – drei Mal Silber, zwei Mal Gold!
IMG_1247 Statistik:
Grounds: 751 (heute 2 neue; diese Saison: 156 neue)
Sportveranstaltungen: 1.556 (heute 2, diese Saison: 242)
Tageskilometer: 130 (130 Auto)
Saisonkilometer: 59.940 (30.660 Auto/ 23.120 Flugzeug/ 3.110 Fahrrad/ 3.030 Bahn, Bus, Tram/ 20 Schiff, Fähre)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 99
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 308

W308III: Altseniorenpokal für Liebertwolkwitz, Staffelsieg für SVV Plauen und ein Hotel für Wasserballfreunde...

TSV Einheit Lindenthal AH-Ü40 ....................... 1
SV Liebertwolkwitz AH-Ü40 .............................. 4
Datum: Samstag, 23. Juni 2012 – Anstoß: 12.00
Wettbewerb: Finale des Leipziger Altseniorenpokals (Beide Mannschaften Stadtliga Altsenioren, 1. Liga der Ü40-Mannschaften Leipzigs)
Ergebnis: 1-4 nach 60 Min. (30/30) – Halbzeit: 1-2
Tore: 0-1 2. Eigentor TSV, 0-2 21. Ralf Schilling, 1-2 24. Thomas Bellmann, 1-3 34. Ralf Schilling, 1-4 55. Jens Kunze
Verwarnungen: keine
Platzverweise: keine
Spielort: Sportstätte am Eichholz (Kap. 3.000, davon 200 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 50 (davon ca. 20 Lwwitz, 10 Lindenthal)
Unterhaltungswert: 7,0/10 (Wirklich gutes Spiel)

SV Vogtland Plauen 17:11 SG Wasserball Brandenburg
Datum: Samstag, 23. Juni 2012 – Anschwimmen: 16.00
Wettbewerb: 2. Liga Ost (2. Wasserballliga, 1. Amateurliga)
Ergebnis: 17-11 nach 32 Min. (4x8) – Viertel: 4-3, 6-3, 4-4, 3-1
Tore: 1-0 2. Christian Unger, 1-1 4. Marko Förster, 2-1 5. Stephan Rößner, 2-2 5. Sascha Mischner, 2-3 8. Marko Förster, 3-3 8. Christian Unger, 4-3 8. Stephan Rößner, 5-3 11. Alexander Kaminke, 6-3 12. Stephan Rößner, 7-3 12. Jan Hähnel, 7-4 12. Rene Oldenburg, 8-4 13. Christian Schneider, 8-5 13. Maximilian Stresow, 9-5 13. Rick Thiele, 9-6 16. Marko Förster, 10-6 16. Tobias Schauffel, 10-7 17. Jörn Dupont, 11-7 18. Felix Üblacker, 12-7 19. Rick Thiele, 13-7 21. Jan Hähnel, 13-8 21. Jörg Dupont, 13-9 22. (?), 14-9 23. Martin Neubauer, 14-10 24. (?), 14-11 25. Sascha Mischner, 15-11 28. (?), 16-11 31. Christian Unger, 17-11 32. Felix Üblacker
Fouls: Plauen 5, Brandenburg 4
Disqualifikationen: keine
Spielort: Stadtbad Plauen (Kap. 350, davon 220 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 150 (davon keine Gästefans?)
Unterhaltungswert: 7,0/10 (Erfreulich gutes Wasserball, der Staffelsieger wusste zu überzeugen!)
IMG_0885 Photos with English Commentary:

Nachdem wir nun alle 47 Plätze im Leipziger Stadtgebiet ebenso wie die Plätze in Halle, Saalekreis und Burgenland durch haben, wollen wir in der Sommerpause bis zum Ende der Hinrunde der kommenden Saison auch mal alle Plätze im Gebiet des Leipziger Stadtverbandes besucht haben. Da zählen ja auch 22 Plätze außerhalb der Stadtgrenze sowie sechs Plätze in der Stadt auf denen kein Männerspielbetrieb ausgetragen wird dazu. Und von diesen 28 Plätzen fehlten bis heute noch 11. Am Samstag setzten wir diese Sammelei fort.

Im wirklich schönen Stadion am Eichholz des VfB Zwenkau, fand zwischen dem Siebten (d.h. Vorletzten) und dem Sechsten (also Drittletzten) der Stadtliga der Altsenioren das Pokalfinale der Ü40 statt. Dafür, dass man sich entweder auf eine der Holzbänke oder auf die überdachte, mit vier Reihen flacher blauer Schalensitze bestückte Wellblechtribüne setzen bzw. auf die drei, vier Stufen umfassenden Stehränge stellen durfte, musste man aber auch 3€ bezahlen, da die Altsenioren nur das erste von drei Spielen am heutigen Tag waren. Es haben kaum welche alle drei Spiele geguckt, aber solchen Aufwand, wie einzeln zu kassieren (1€ pro Spiel) will man in Zwenkau nicht betreiben und genug Intelligenz, um erst eine Stunde vorm Hauptspiel die Kasse zu öffnen, kann man dort nicht erwarten.

So haben wir zum ersten Mal etwas für ein Altherrenspiel in Leipzig gezahlt, mussten es aber zum Glück nicht bereuen: Liebertwolkwitz legte sofort los und kam nach zwei Minuten durch einen von einem Lindenthaler Kopf abgefälschten Schuss zur 1:0 Führung. In einem technisch wirklich guten und läuferisch für diese Klasse auch sehr ansprechenden Duell war Liebertwolkwitz schon die bessere Mannschaft, die den Ball auch ein weiteres Mal über die Linie drücken konnte. Eine tolle Direktabnahme aus 15m ins lange Eck führte aber zum Anschlusstreffer.

Nachdem Lindenthal zu Beginn des zweiten Spielabschnitts den Druck etwas erhöhte, wurde sie ausgekontert. Lwwitz setzte kurz vor Ende der Partie noch einen drauf und gewann verdient aber vielleicht etwas zu deutlich mit 1:4. Von den diesjährigen Kreispokalfinals, die wir in verschiedenen Klassen und Kreisen gesehen haben, war es übrigens aufgrund der viel offensiveren Spielweise als im Männerbereich, das attraktivste und unterhaltsamste! Zudem fand es in einem richtig schönen Stadion statt und wurde von einem wirklich guten Sprecher angemessen moderiert.
IMG_0900 IMG_1016 Wir fuhren zügig nach Plauen weiter, holten uns was von einem Thaiimbiss und fanden dann recht schnell zum Stadtbad. Das ist eine modernisierte Schwimmhalle mit drei Becken, von denen eins noch aus der Zeit der großen Bänderbauten stammt. Im Wettkampfbecken wird auch – mittlerweile sehr erfolgreich – Wasserball gespielt. Von außen sieht das Stadtbad etwas klotzig zwischen seichten Fluss und von Industrie geprägte städtische Bebauung geklatscht aus. Ein komischer, dunkler Stahl-, Beton-/ Glasbau, der einen älteren Bau (das Herrenbad) umschließt. Innen sind die Farben auch ziemlich hässlich, aber die Obertribüne ganz gut. Eine Reihe Schalensitze vorm Sprecher-/ Kassenturm und zwei Reihen vor der Stehreihe, von der aus die Sicht aufs Becken am freisten ist.

Der souveräne Staffelsieger – und wenn die Relegation erfolgreich verlaufen sollte, dann auch Aufsteiger in Liga 1 – Schwimmverein Vogtland Plauen spielte am letzten Spiel gegen den Fünften, die SG Wasserball Brandenburg (Potsdam). Das erste Viertel war sehr ausgeglichen und ging hin und her. Mal führte Plauen, mal Brandenburg. Der Sprecher hatte dadurch viel zu tun und war durch seine selbstdarstellerische Moderationsart nur noch am Quatschen.

Ab dem zweiten Viertel merkte man langsam, warum Plauen – auch wenn über den ein oder anderen Fehler im Spiel gemeckert wurde – an der Tabellenspitze steht. Sie setzten sich nun um vier Tore ab, die sie ziemlich konstant bis ins letzte Viertel hinein halten sollten. In der Schlussphase zogen sie dann noch auf etwas zu hohe sechs Tore davon. Da war dann bei den aus Potsdam angereisten Brandenburgern etwas die Luft draußen.

Wer die Doppelspieltage der 2. Wasserballbundesliga kennt, wird sich nun fragen, wo Brandenburg am Sonntag antreten wird. Genau: in Zwickau. Und wo übernachtet man da sinnvollerweise? Richtig: im ETAP Zwickau-Crossen! Dort checkten auch wir ein – und da wir erst einmal in einem Lidl im Nachbarstadtteil was zu Essen holten, wo mein Vater interessanterweise gleich von der Kassiererin auf sein TSV Leuna-Pin am Jackett angesprochen wurde, kamen wir nach den Spielern an, die sich laut Hotelchefin nicht unbedingt gesittet verhalten haben... Aber egal: ETAP und Formule 1 sind halt oft das günstigste Hotelangebot mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis. Für Wasserballer, Wasserballfans und alle anderen Leute, die intelligent übernachten!
IMG_1041 Statistik:
Grounds: 749 (heute 2 neue; diese Saison: 154 neue)
Sportveranstaltungen: 1.554 (heute 2, diese Saison: 240)
Tageskilometer: 230 (230 Auto)
Saisonkilometer: 59.810 (30.530 Auto/ 23.120 Flugzeug/ 3.110 Fahrrad/ 3.030 Bahn, Bus, Tram/ 20 Schiff, Fähre)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 99
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 308

Samstag, 23. Juni 2012

W308II: Goldenes Tor für den Außenseiter in der 90. Minute

SG Blau-Weiß Niegripp 1:0 Burger Ballspiel Club 08
Datum: Freitag, 22. Juni 2012 – Anstoß: 18.00
Wettbewerb: Finale des Kreispokals des Jerichower Landes, sogenannter „Krombacher Pokal“ (Landesklasse Staffel 2; 8. Liga, 3. Amateurliga gegen Aufsteiger in die Landesliga Nord; 7. Liga, 3. Amateurliga)
Ergebnis: 1-0 nach 92 Min. (45/47) – Halbzeit: 0-0
Tor: 1-0 90. Paul Sackmann
Verwarnungen: Nr. 8 (Niegripp); Nr. 4, Nr. 6 (Burg)
Platzverweise: keine
Spielort: Sportplatz Möser (Kap. 2.500 Stehplätze)
Zuschauer: ca. 500 (ca. 250 Niegripper, 200 Burger, 50 Neutrale)
Unterhaltungswert: 4,0/10 (Bis auf die packende Schlussphase war das ziemliche Scheiße)
IMG_0820 Photos with English Commentary: 

Als Saisonhöhepunkt im Jerichower Land fand das Pokalfinale am ersten Freitag nach Saisonende statt. In Möser, 10km nordöstlich von der Landeshauptstadt Magdeburg und somit ziemlich am Westrande des Jerichower Landes gelegen und manchmal wahlweise als „Mörser“ oder gar „Möse“ mutwillig falsch ausgesprochen oder geschrieben, wurde auf dem idyllischen Sportplatz zwischen Wald und Bahnhof gespielt. Auf drei Seiten befinden sich recht hohe Graswälle, auf der vierten stehen zwei Gebäude: das Vereinsheim und der Jugendclub. Für angemessene 2,50€ war man beim Pokalfinale des Jerichower Landes dabei.

Die Gegner hatten es nicht weit bis zum Austragungsort: der Burger Ballspiel Club 1908 war für mich als souveräner Aufsteiger aus der Landesklasse Staffel 1 in die Landesliga Nord deutlich favorisiert und musste auch nur 6km Anfahrtsweg nach Möser bewältigen. Für die SG Blau-Weiß Niegripp sind es nur durch die Wasserläufe und unpassierbaren Forstwege, die sich zwischen ihnen und Möser befinden, doppelt so viele Kilometer zum Pokalfinale gewesen. Niegripp ist zwar ein Ortsteil von Burg, doch spielt in der Landesklasse Staffel 2, wo sie im Mittelfeld auf Platz 8 abschlossen.

Warum diese beiden Mannschaften trotz 3km Distanz nicht in einer Staffel spielen, ist mir schleierhaft. Die Rivalität zwischen beiden war nun auch nicht so groß, als dass man sie im Ligenbetrieb trennen müsste: Streit auf dem Platz hielt sich sehr in Grenzen und auf den Rängen wurde durchschnittlich gepöbelt. Auffällig waren nur die Jugendlichen von Blau-Weiß Niegripp, die sich untereinander derartig belegten und teilweise direkt an der Torauslinie kloppten, dass man sich zu fragen begann, wie die wohl bei einem Spiel ihrer Jugendmannschaft auftreten – zumal es sich bei den Pubertierenden um die C-Jugend gehandelt haben dürfte, die in einer Liga mit Fortuna Magdeburg und Roter Stern Sudenburg spielte, bei deren Spiel gegeneinander ich zu Saisonbeginn anwesend war. Und etwas Asozialeres habe ich bei einem Jugendspiel auch noch nicht erlebt, als dort...
IMG_0802 Das Spiel in Möser ist schnell beschrieben, da es ein von übermäßiger Vorsicht bestimmtes Finale zweier gleichermaßen mäßiger Teams, die trotz mangelhafter Ballbehandlung dauernd durch die Mitte gehen wollten, war. In der ersten Halbzeit hatte Niegripp mehr Chancen, in der zweiten Halbzeit bis zur 90. keine einzige mehr. Burg griff regelmäßig – aber äußerst unpräzise und für einen Aufsteiger in die Landesliga absolut nicht überzeugend – das Tor der Niegripper an. Nach über einer Stunde wurde ihnen zu Unrecht ein Tor aberkannt. Kurz darauf wurde genauso falsch auf Abseits (bei gleicher Höhe) erkannt und ein vielversprechender Angriff zerstört. Was der Greis an der Linie dauernd gewunken hat, weiß ich nicht. Wenn man allerdings als Favorit so schwach auftritt, braucht man sich nicht zu beschweren, wenn der Underdog mit viel Dusel noch das entscheidende Tor macht. Das 1:0 für Niegripp fiel nach einem stark vollendeten Konter – eine Aktion, die man beiden Teams nicht mehr zugetraut hätte – durch Paul Sackmann.

Nach den Jubelszenen der Niegripper und der Siegerehrung für die Blau-Weißen fuhren wir nach Hause. Da bekamen wir auch noch mit, wie Deutschland den Abschaum Europas aus der EM schoss. Ansonsten hätten wir uns das natürlich auch noch im Sportlerheim von Grün-Weiß Möser reinziehen können. Aber das wäre etwas lange geworden, da wir Samstagvormittag ja wieder losziehen wollten.
IMG_0838 Statistik:
Grounds: 747 (heute 1 neuer; diese Saison: 152 neue)
Sportveranstaltungen: 1.552 (heute 1, diese Saison: 238)
Tageskilometer: 300 (300 Auto)
Saisonkilometer: 59.580 (30.300 Auto/ 23.120 Flugzeug/ 3.110 Fahrrad/ 3.030 Bahn, Bus, Tram/ 20 Schiff, Fähre)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 98
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 308

Mittwoch, 20. Juni 2012

W308I: Dorfmeisterschaft Tag 4

Gröbers 1:6 Schwoitsch
Datum: Mittwoch, 20. Juni 2012 – Anstoß: 18.30
Wettbewerb: Dorfmeisterschaft Gröbers 2012 (Meisterschaft für Freizeit- und Amateurfußballer aus den Ortsteilen von Gröbers)
Ergebnis: 1-6 nach 56 Min. (30/26) – Halbzeit: 0-3
Tore: 0-1 10. Nr. 6 (?), 0-2 22. Nr. 2, 0-3 27. Nr. 3, 0-4 40. Nr. 2, 0-5 44. Nr. 9, 0-6 47. Nr. 6, 1-6 55. Nr. 12
Verwarnungen: keine
Platzverweise: keine
Spielort: Sportplatz Gröbers (Kap. 1.000, davon 100 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 200
Unterhaltungswert: 5,0/10 (Sehr einseitiges aber ganz ordentliches Spiel)

Gottenz 3:3 Benndorf
Datum: Mittwoch, 20. Juni 2012 – Anstoß: 19.40
Wettbewerb: Dorfmeisterschaft Gröbers 2012 (Meisterschaft für Freizeit- und Amateurfußballer aus den Ortsteilen von Gröbers)
Ergebnis: 3-3 nach 60 Min. (30/30) – Halbzeit: 2-3
Tore: 0-1 6. Nr. 8, 1-1 9. Nr. 9, 1-2 12. Nr. 10 (Elfmeter), 2-2 18. Nr. 11(?), 2-3 24. Nr. 9, 3-3 59. Nr. 11
Vergebener Elfmeter: 47. Nr. 7 von Gottenz scheitert an Benndorf-Torwart
Verwarnungen: keine
Platzverweise: keine
Spielort: Sportplatz Gröbers (Kap. 1.000, davon 100 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 200
Unterhaltungswert: 7,0/10 (Gutes und spannendes Spiel)

Zu diesem vierten Spieltag der Dorfmeisterschaft war diesmal echt beschissenes Wetter. Aber weder mich noch die anderen Fans dieses Turniers hielt es von einem Besuch der beiden Mittwochsspiele ab. Die beiden dieses Jahr schwächsten machten den Anfang: Gröbers mit 0 Punkten und 0 Toren und der letztjährige Meister Schwoitsch, der mit seinen beiden knappen Niederlagen schon keine Chance mehr auf die Titelverteidigung hat.

Letzter wollten sie aber natürlich auf keinen Fall werden und gegen die überforderte Truppe von Gröbers, die auch heute leider nur zu zehnt spielen konnte, gingen sie auch schnell in Führung: nachdem sie 10 Minuten das Tor belagerten, gab es einen kuriosen Treffer nach einem Pressschlag. Bis zur Pause baute Schwoitsch den Vorsprung auf drei Tore aus.

Nach dem Seitenwechsel gab es noch eine ganze Reihe schöner Treffer zu sehen. Das letzte Tor war der Ehrentreffer für Gröbers zum 1:6.

Überraschend führt Osmünde, denen eine Niederlage von Gottenz gegen Benndorf sehr zupass käme. Benndorf war auch lange Zeit die etwas bessere Mannschaft und ging drei Mal in Führung. Bei Pause stand es in einem richtig guten Spiel 2:3.

In Hälfte zwei war allerdings Gottenz deutlich mehr vorm Kasten der Benndorfer, sodass der Ausgleich eine Minute vor Schluss auch absolut verdient war. Sie hatten ja eine knappe Viertelstunde zuvor den Ausgleich vom Elfmeterpunkt vergeben. Das war übrigens schon der vierte verschossene Elfer, den ich bei dieser Dorfmeisterschaft gesehen habe. Nur der eine Elfer von Benndorf zum 1:2 – der aber etwas zweifelhaft verhängt war – landete im Tor.

Das letzte Spiel, das ich bei dieser Dorfmeisterschaft sah, endete also 3:3. Nun geht es zwischen Gottenz und Osmünde am Freitag um den Titel. Wie ich übrigens hörte, gefällt es auch den Fußballern aus Gröbers, ihre Spiele hier beschrieben zu finden. Noch ein Anreiz also für mich, nächstes Jahr diese schöne Meisterschaft auch wieder zu besuchen!
IMG_0706 Statistik:
Grounds: 746 (heute kein neuer; diese Saison: 151 neue)
Sportveranstaltungen: 1.551 (heute 2, diese Saison: 237)
Tageskilometer: 40 (40 Fahrrad)
Saisonkilometer: 59.280 (30.000 Auto/ 23.120 Flugzeug/ 3.110 Fahrrad/ 3.030 Bahn, Bus, Tram/ 20 Schiff, Fähre)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 97
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 308

Sonntag, 17. Juni 2012

W307V: Burg und Burgstadion Stolpen

SV Blau-Gelb Stolpen 1:1 Höckendorfer FV
Datum: Sonntag, 17. Juni 2012 – Anstoß: 15.00
Wettbewerb: Meisterschaft Sächsische Schweiz/ Osterzgebirge (sogenannte „Sparkassen Kreisoberliga“; 8. Liga, 3. Amateurliga)
Ergebnis: 1-1 nach 94 Min. (45/49) – Halbzeit: 0-0
Tore: 1-0 60. Ingo Neumann, 1-1 94. Silvio Ebert
Verwarnungen: Robert Franke, Michael Tschipke (Stolpen); Bernd Göbel, Ronny Berthold, Tom Haußmann, Marco Sterl, Rene Schütze (Höckendorf)
Platzverweise: keine
Spielort: Burgstadion (Kap. 1.650, davon 150 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 80 (davon 73 zahlende und ca. 25 Gästefans)
Unterhaltungswert: 6,5/10 (Echter Abstiegskampf: spielerisch nicht ganz so gut, aber ziemlich hart geführt und sehr spannend!)

IMG_0609 Photos with English Commentary:
Stolpen Castle and Football: Blau-Gelb v Höckendorf

Besonders sehenswerte Gegenden des Freistaates Sachsen sind Dresden und die angrenzenden Kreise. Neben der bewaldeten Berglandschaft ist es auch die spektakuläre Architektur, die zu gefallen weiß. Ein besonders sehenswerter Bau ist die Festung Königstein. Der ortsansässige Kreisklasseverein hat auch einen tollen Fußballplatz, der nach der Besichtigung der Festung unser Hauptziel sein sollte. Abgerundet werden sollte der Tag mit einem Kreisoberligaspiel zwischen Grün-Weiß Pirna und SV Dorfhain. Die Drecks-Zweite-Mannschaft von Grün-Weiß Pirna trat jedoch in Königstein nicht an. Da wir der grün-weißen Scheiße dann nicht auch noch Eintrittsgeld für ihre Erste in den Rachen werfen wollten, fuhren wir einfach nach Stolpen.

Da ich plane, bereits in der Hinrunde der kommenden Saison (wahrscheinlich im Oktober) einen weiteren Anlauf zu unternehmen, ein Spiel auf diesem genialen Platz in Königstein zu sehen – aber nur wenn mit Handball in Pirna oder Dresden kombinierbar! – werden meine Leser die heute von der Festung Königstein erstellten Bilder erst mit dem Bericht jenes Spiels zu sehen bekommen!

Also weiter nach Stolpen. Die schöne Burgbesichtigung und das sehenswerte Spiel sollten sich als weitestgehend angemessene Entschädigung für den Ärger mit Grün-Weiß Pirna herausstellen. Die Burg Stolpen ist eine gut erhaltene Ruine mit vier markanten Türmen, die oberhalb eines wenig spektakulären aber nicht hässlichen 5.500-Einwohner-Ortes liegt. Ein Turm ist niedrig, gedrungen, weiß getüncht und mit einer auffälligen Turmkuppel versehen, die anderen drei sind richtige Wachtürme mit kantiger Form und grobem Mauergestein. Insbesondere der hinterste Turm ist interessant, da man nach einer Seite komplett die Burg überschaut und nach der anderen Seite einen Großteil des Burgstadions von Blau-Gelb Stolpen einsieht.
IMG_0573Das Burgstadion Stolpen ist weniger wegen seiner gut gestalteten Tribüne auf der einen Längsseite (sechs Stehränge rechts und links, in der Mitte fünf Reihen blauer und gelber Schalensitze, daneben eine Terrasse, zudem gelungene Begrünung mit Koniferen und Sträuchern) sehenswert, sondern mehr wegen des Panoramablicks zur Burg, der sich hinter der Tribüne aufbaut und besonders schön ist, wenn man hinter dem vom Eingang aus rechten Tor auf dem kleinen Graswall sitzt.

Auf dem Platz kämpfte dann – wie uns erst nach Spielschluss erklärt wurde – Höckendorf gegen den Abstieg, den Blau-Gelb Stolpen bereits erlitten hatte. Den Abstieg nahmen sie zwar als „folgerichtig“ hin, doch abschießen ließen sie sich nicht. Da wurde nicht nur dagegen gehalten, sondern die erste Halbzeit sogar bestimmt. Höckendorf konnte sich gegen Stolpen oft nur mit Fouls behaupten, die das allenfalls mittelmäßige Schiedsrichtergespann im Vergleich zu den Stolpener Fouls zu viel laufen ließ. Chancen gab es auf beiden Seiten, deutlich mehr jedoch für die Heimmannschaft, wobei allesamt erfolglos blieben.

Hälfte zwei und die Gäste begannen langsam ernst zu machen. Stolpen spielte nun allerdings kontrollierte und kam so zum verdienten Führungstreffer nach einer guten Stunde. Richtig packend wurde es in der Schlussphase: Stolpen versiebte drei, vier Riesen-Gelegenheiten und Höckendorf noch mehr. Endlich kamen auch die Emotionen vom Spielfeld auf der Tribüne an – als ein Gästespieler sich frei spielte zum Torschuss, gab es diesen netten Dialog:
Gästefan: „Feuer!“
Heimfan: „Wo brennt’s denn?“
Gästefan: „Deine Mudder!“
Heimfan: „Was is?!“
Gästefan: „Da brennt’s unten rum!“

Im Stolpener Strafraum brannte es dann in der Nachspielzeit sozusagen lichterloh: ein Weitschuss ins lange Eck sorgte dann schließlich für den nicht völlig unverdienten aber doch glücklichen Ausgleichstreffer. Warum der Schiri sofort danach abpfiff konnte ich nicht nachvollziehen. So sicherte Höckendorf sich jedenfalls unter dem Jubel seiner doch recht begeisterungsfähigen Anhänger, von denen es einige nicht mehr auf der Tribüne hielt, den Klassenerhalt.

In nicht einmal zwei Stunden waren wir dann wieder in Merseburg.
IMG_0663 Statistik:
Grounds: 745 (heute 1 neuer; diese Saison: 153 neue)
Sportveranstaltungen: 1.548 (heute 1, diese Saison: 234)
Tageskilometer: 410 (410 Auto)
Saisonkilometer: 59.240 (30.000 Auto/ 23.120 Flugzeug/ 3.070 Fahrrad/ 3.030 Bahn, Bus, Tram/ 20 Schiff, Fähre)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 95
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 307


W307IV: Größtenteils sehenswerte Spiele in 10 Stunden Leunaer Stadionfest

F-Junioren-Turnier zum Leunaer Stadionfest
Datum: Samstag, 16. Juni 2012 – Anstoß: 9.00
Wettbewerb: F-Junioren-Turnier für Mannschaften der 1. Kreisklasse Saalekreis (U9; 1x15 Min., 7 gegen 7, Kleinfeld)
Sieger: JSG Brachstedt/ Oppin/ Niemberg
Trefferzahl: 25 in 10 Spielen (2,5 pro Spiel)
Torreichste Spiele: JSG BON 5:0 Beuna, IMO Merseburg 5:0 Beuna
Torärmste Spiele: Elster-Aue 0:1 IMO Merseburg, Beuna 0:1 Leuna, Beuna 1:0 Elster-Aue, Leuna 0:1 IMO Merseburg
Beste Spiele: IMO Merseburg 0:1 Leuna, IMO Merseburg 0:3 JSG BON (je 7,5/10)
Schwächstes Spiel: Beuna 1:0 Elster-Aue (2,5/10)
Strafen: keine
Spielort: Kunstrasenplatz Stadion des Friedens (Kap. 2.000, davon 210 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 70 (davon ca. 30 Leunaer)
Unterhaltungswert: 6,5/10 (Überwiegend gute Spiele in einem Turnier mit sinnvollem Modus aber unsinnigem Austragungsort)

Damen-Turnier zum Leunaer Stadionfest
Datum: Samstag, 16. Juni 2012 – Anstoß: 11.30
Wettbewerb: Frauenfußballturnier für Mannschaften der Kreisklasse Saalekreis/ Halle und Freizeitmannschaften (2x15 Min., 8 gegen 8, Kleinfeld)
Sieger: SV Uichteritz 1960
Trefferzahl: 3 in 3 Spielen (1,0 pro Spiel)
Torreichstes Spiel: Leuna 0:2 Uichteritz
Torärmstes Spiel: Uichteritz 0:0 Goseck
Bestes Spiel: Leuna 0:2 Uichteritz (1,0/10)
Schwächste Spiele: Uichteritz 0:0 Goseck, Leuna 0:1 Goseck (je 0,5/10)
Strafen: keine
Spielort: Kunstrasenplatz Stadion des Friedens (Kap. 2.000, davon 210 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 50 (davon ca. 30 Leunaer)
Unterhaltungswert: 0,5/10 (Was soll man zu so einem Turnier eigentlich schreiben?)

TSV Leuna 1919 II 2:1 BSV Borussia Blösien
Datum: Samstag, 16. Juni 2012 – Anstoß: 13.00
Wettbewerb: Freundschaftsspiel 1. Kreisklasse Sachsen-Anhalt, Staffel 1 gegen Kreisliga Saalekreis, Staffel 1 (11. Liga, 6. Amateurliga [Absteiger aus 10. Liga] gegen 10. Liga, 5. Amateurliga [Aufsteiger aus 11. Liga])
Ergebnis: 2-1 nach 88 Min. (45/43) – Halbzeit: 1-0
Tore: 1-0 37. Rene Lorber, 1-1 48. Nr. 10, 2-1 88. Franz Motz
Verwarnungen: Nr. 9 (Blösien)
Platzverweise: keine
Spielort: Stadion des Friedens (Kap. 5.000 Stehplätze)
Zuschauer: ca. 30 (davon ca. 8 Gästefans)
Unterhaltungswert: 6,5/10 (Gutes und unterhaltsames Spiel)

TSV Leuna 1919 4:1 FC Rot-Weiß Weißenfels
Datum: Samstag, 16. Juni 2012 – Anstoß: 15.00
Wettbewerb: Landesklasse Sachsen-Anhalt, Staffel 6 (8. Liga, 3. Amateurliga)
Ergebnis: 4-1 nach 90 Min. (45/45) – Halbzeit: 2-1
Tore: 0-1 20. Nicky Lorber (Eigentor), 1-1 43. Nino Hammerschmidt, 2-1 44. Toni Feist, 3-1 50. Nino Hammerschmidt, 4-1 65. Nino Hammerschmidt
Verwarnungen: keine
Platzverweise: keine
Spielort: Stadion des Friedens (Kap. 5.000 Stehplätze)
Zuschauer: ca. 100 (davon ca. 3 Gästefans)
Unterhaltungswert: 7,0/10 (Zum Ende hin war die Luft zwar draußen, aber über eine Stunde lang war das ein richtig gutes Spiel dank des starken TSV!)

TSV Leuna 1919 AH 3:5 Hallescher FC AH
Datum: Samstag, 16. Juni 2012 – Anstoß: 17.00
Wettbewerb: Freundschaftsspiel Alte Herren
Ergebnis: 3-5 nach 71 Min. (35/36) – Halbzeit: 1-2
Tore: 0-1 3. Nr. 5, 1-1 17. Mario Melchior, 1-2 31. Nr. 5, 2-2 43. Mario Melchior, 2-3 46. Nr. 5 (?), 3-3 48. Ingo Witzel, 3-4 58. Nr. 15, 3-5 60. Nr. 15 (?)
Verwarnungen: 1x TSV (?)
Platzverweise: keine
Spielort: Stadion des Friedens (Kap. 5.000 Stehplätze)
Zuschauer: ca. 90 (keine Gästefans)
Unterhaltungswert: 7,0/10 (Gutes und ausgeglichenes Altherrenspiel, bei dem die abgezocktere Truppe gewann)
IMG_0183 Photos with English Commentary:

Von morgens bis abends gab es am letzten Spieltag der Saison Fußball im Areal des Leunaer Stadions des Friedens. Neben dem letzten Ligaspiel der Männer 2011/2012, machte die II. Mannschaft ein Testspiel, die F-Junioren ein Fünfer-Turnier, die Frauen ein Dreier-Turnier und die Alten Herren ein Freundschaftsspiel – und das gegen die „Oldies“ des Halleschen FC!

Man durfte also einige gute Spiele erwarten und mit dem Kleinfeldturnier der F-Jugend begann der Tag auch mit einigen sehenswerten Turnierkicks. Einziger Nachteil bei der F-Jugend-Veranstaltung war, dass sie genau wie die Frauen den beschissenen Kunstrasenplatz benutzen mussten. Insbesondere gegenüber der F-Jugend ist ein Kunstrasenplatz – bei dem die Verletzungsgefahr gerade auch für die motorisch noch nicht so geschickten Grundschulkinder deutlich höher als auf einem Rasenplatz ist – eine Frechheit. Auch dem Frauenturnier, das aufgrund der Vielzahl parallel laufender Turniere sehr schwach besetzt war, tat der Belag nicht gerade gut.
IMG_0110 Fangen wir also mit dem F-Jugend-Turnier an.
Die Tabelle las sich nach den 10 Spielen so:
1. JSG Brachstedt/ Oppin/ Niemberg ....... 13:1 + 12
2. VfB IMO Merseburg ................................ 7:3 + 9
3. TSV Leuna 1919 ...................................... 4:4 + 6
4. SV Beuna 1916 ....................................... 1:11 + 3
5. JSG Raßnitz/ Ermlitz/ Döllnitz Elster-Aue 0:6 + 0

Die Spiele waren im Einzelnen folgende:
(1) RED Elster-Aue 0:1 VfB IMO Merseburg
- Eines der schwächeren Spiele des Turniers
- Highlights waren ein gehaltener Neunmeter des IMO-Torwarts gegen einen Döllnitzer, sowie natürlich das goldene Tor

(2) TSV Leuna 1:3 JSG BON
- Leuna geriet ganz schnell gegen die JSG, die in der Staffel 2 einen Platz vor Leuna die Saison beendete, in Rückstand
- Im weiteren Verlauf der guten Partie konnte der TSV mit einem schönen Schuss unters Tordach verkürzen: es sollte übrigens der einzige Gegentreffer von BON bleiben
- Tore: 0-1 1., 0-2 3., 0-3 10. Jonas Mangelsdorf, 1-3 14. Yasin Cislik

(3) JSG BON 2:0 RED Elster-Aue
- Auch hier zeigte sich BON überlegen, doch das Ergebnis hätte deutlicher ausfallen müssen; insgesamt war es noch der schwächste Auftritt der JSG BON

(4) IMO Merseburg 5:0 SV Beuna
- Beunas Abwehr war doch sehr überfordert mit den flinken IMO-Kickern: der beste Treffer war eine hoch hereingebrachte Ecke, die ein Spieler mit der Brust ins kurze Eck drückte

(5) TSV Leuna 1:0 SV Beuna
- Leunas Chancenverwertung war nicht besonders, doch spielbestimmend waren sie immerhin die ganze Zeit über
- Tor: 10. Yasin Cislik

(6) IMO Merseburg 0:3 JSG BON
- Hier kam die JSG richtig in Fahrt: der Neunmeter saß zwar erst im Wiederholungsschuss, doch die beiden Treffer von Mangelsdorf waren ganz stark gemacht!

(7) SV Beuna 1:0 RED Elster-Aue
- Hier spielten die beiden schwächsten Teams gegeneinander und Beuna siegt verdient mit 1:0

(8) TSV Leuna 0:1 IMO Merseburg
- Ausgeglichenes Spiel, das Leuna mit ziemlich viel Pech verlor; es hätte auch 1:1 oder 1:0 ausgehen können

(9) JSG BON 5:0 SV Beuna
- Brachstedt/ Oppin/ Niemberg traf hier im dichten Takt und nach Belieben
- So sicherte sich die JSG den verdienten Turniersieg!

(10) RED Elster-Aue 0:2 TSV Leuna
- Hart umkämpftes aber klar von Leuna bestimmtes Spiel
- Die Treffer fielen recht kurz vor Schluss, als die RED-Abwehr begann müde zu werden
- Kritisch anmerken muss ich leider, dass ich seit Langem keinen derart unsauber spielenden F-Jugendlichen wie den 8er von RED gesehen habe: einer, der dauernd mit Armen und Beinen gegen den Gegner arbeitet, kann man auch bei so einem Turnier mal für ein paar Minuten hinausstellen oder dauerhaft auswechseln lassen
- Tore: 0-1 10. Yasin Cislik, 0-2 14. Kevin Werner

Auch wenn ich die F-Jugend schon besser habe spielen sehen – was ihr Trainer auch mal wieder überzogen deutlich anmerkte – muss ich doch sagen, dass die Leistung ansprechend und sehenswert war. Hinter zwei starken und spielerisch erfahreneren Gegnern den dritten von fünf Turnierplätzen zu belegen ist doch eine echt beachtenswerte Leistung!
IMG_0181 Beim Frauenturnier gab es wie gesagt nur drei Teilnehmer, die sich am Ende folgendermaßen platzierten:
1. SV Uichteritz 1960 ...... 2:0 4
2. LSG Goseck ................ 1:0 4
3. TSV Leuna 1919 ......... 0:3 0

(1) TSV Leuna 0:2 SV Uichteritz
- Dass Leuna diese Saison im Ligenbetrieb mitspielte und 8 Punkte aus 16 Partien holte, während Uichteritz im Freizeitbetrieb nur eine sehr schwache Bilanz vorweisen konnte, war in keiner Phase des Spiels zu merken
- Der Führungstreffer war die sehenswerteste Aktion im gesamten Turnier und das 0:2 ein unglücklich weitergeleiteter Kopfball, den man kaum als Eigentor bezeichnen kann, da der Freistoß so wie so im Tor gelandet wäre
- Tore: 0-1 20. Sandra Conrad, 0-2 30. Freistoß oder Eigentor

(2) SV Uichteritz 0:0 LSG Goseck
- Die erste Halbzeit war noch der am wenigsten schlechte Spielabschnitt des Turniers
- Tore fielen allerdings auch in der schwachen zweiten Hälfte keine
- Gut, dass keine offizielle Spielzeit von 2x20 oder mehr gespielt wurde: dieser Dreckskick hätte meine mittlerweile wieder extrem lange Serie von Spielen ohne 0:0 zerbrochen

(3) TSV Leuna 0:1 LSG Goseck
- Die weniger schlechte Mannschaft, die übrigens auch nicht am Ligenbetrieb teilnimmt und im Kreispokalwettbewerb 11/12 mit einem 10:1 in Zorbau ausschied, gewann das ganz schlechte Spiel mit einem sehr einfachen Treffer
- Tor: 0-1 23. Lisa Reim

Der Verlauf des Turniers zeigte übrigens nur zu deutlich, dass ich mit meinem treffenden und nirgends überzogenen Bericht vom letzten Saisonspiel der Leunaer Frauenmannschaft gegen Motor Halle nur zu richtig lag. Wenn man gegen Mannschaften, die nicht mal im Ligenspielbetrieb mitmischen, nicht ein einziges Tor erzielt und zwei Niederlagen erleidet, ist das die Bestätigung für meine Einschätzung, dass die Luft im Moment völlig draußen ist. Wer sich wieder an irgendwelchen Formulierungen stören sollte, dem sei gesagt: auf diesem Blog wird ehrlicher und wenigstens halbwegs ernsthafter Sportjournalismus gemacht und kein weichgespültes, schönredendes Geschreibsel was einem auf vielen Vereinswebseiten (bei Leuna aber weder in der Männer-, noch der B-Jugend-Sektion) angeboten wird. Wenn man ein ernstzunehmender Sportler sein will, muss man zur Selbstkritik fähig sein. Das trifft nicht nur auf mich selbst zu (wie ein Bericht vom 28.6. dann sicher beweisen wird), sondern auch auf die Spieler der Leunaer Männerteams, die B-Junioren-Spielgemeinschaft usw. – und ich hoffe, dass die Frauenmannschaft auch dazu fähig ist, da andernfalls keine Verbesserung in der kommenden Saison möglich ist. Dass der Spaß am Spiel in Vordergrund steht ist zwar klar und genau richtig, aber dauernde und vermeidbare Zu-Null-Niederlagen ärgern nicht nur die Zuschauer, sondern machen auch den Spielern keinen Spaß!

An dieser Stelle übrigens Danke an den Sprecher Nino Hammerschmidt, der leider nur die beiden Turniere kommentieren konnte. Mit seinen deutlichen Ansagen der Torschützen und Moderationshighlights wie den Gruß an den Schiedsrichter – „den Zweitschönsten einer wunderbaren Familie“ – oder das ganz besonders beim Damenturnier sehr wichtige „Das Abbrennen von Pyrotechnik ist verboten“, war er auch außerhalb des Feldes eine echte Bereicherung. Der reguläre Sprecher moderierte leider fehlerhaft bei der Ersten Mannschaft: nicht alle Auswechslungen und kein Hinweis auf das Altherrenspiel sondern – völlig sinnfrei – auf die EM am Abend.
IMG_0215 Die Zweite Mannschaft des TSV lieferte ein wirklich gutes Spiel gegen Borussia Blösien – die beiden Mannschaften tauschen quasi die Liga nach dieser Saison, da Leuna ab- und Blösien aufstieg – ab! Mit zunehmender Spielzeit verstand man aber, warum die Zweite leider abgestiegen ist: Pech und Unvermögen wechselten sich beim Reigen vergebener Chancen ab. Den einzigen Treffer in der klar vom TSV bestimmten ersten Hälfte, die allerdings auch drei große Chancen der Gäste erlebte, erzielte auch ein Spieler, der mehr in der I. Mannschaft aufläuft: zwei Leunaer hebelten die Abwehr aus und Rene Lorber vollendete präzise.

In Hälfte zwei konterte Blösien einmal sicher wie auch erfolgreich zum 1:1 und musste sich ansonsten der dauernden Angriffe des TSV erwehren. In der 88. erlöste Franz Motz schließlich die Leunaer Reserve mit einem schön abgeschlossenen Angriff zum 2:1. Der Zweitschönste in einer wunderbaren Familie pfiff dann ganz frech einfach ab, sodass der völlig verdiente Sieg auch nicht mehr in Gefahr kam.
IMG_0309 Auch beim Punktspiel der Ersten war die Heimelf die klar bessere Mannschaft. Hier war der Unterschied sogar noch deutlicher. Während Blösien im Vorspiel ja eine ganz gute Leistung brachte, spielte RW Weißenfels unterirdisch und nicht Landesklasse reif. Völlig unglücklich geriet der TSV trotzdem in Rückstand. Vorne wurden gute Gelegenheiten liegengelassen, hinten dann eine Kopfball-Rückgabe ins eigene Tor gelenkt. Nicky Lorber und seine Abwehr fingen sich jedoch in der Folgezeit und der Sturm um Nino Hammerschmidt und Toni Feist spielte nun sehr ansprechend auf. Ein Doppelschlag, der durch einen direkt verwandelten 23m-Freistoß von Nino eingeleitet wurde, drehte das Spiel.

In Hälfte zwei lief es richtig gut für den TSV, auch wenn das schwache Schiedsrichtergespann, das bei klaren Eckstößen für den TSV oft Abstoß gab und völlig hanebüchene Abseitsentscheidungen (manchmal auch gegen RW) traf, weiter nervte. Zwei weitere Treffer für Nino – und Rot-Weiß war deutlich besiegt. Es hätte noch höher ausfallen müssen, aber es war nicht notwendig Weißenfels mit 7:1 oder 8:1 vorzuführen. Die letzten 25 Minuten fielen deutlich hinter die ersten 65 zurück. Die Luft war einfach etwas draußen; allerdings war sie immerhin auf hohem Niveau draußen. Leuna I schloss die Saison mit einem souveränen Sieg und richtig starken zweiten Platz ab! Glückwunsch zu dieser prima Leistung!
IMG_0335 Auch eine prima Leistung erbrachte die Altherrenmannschaft zum Abschluss diesen extrem fußballreichen Tages. Zwar gerieten sie gegen den Halleschen FC schnell in Rückstand – ein ganz starker Flachschuss aus spitzem Winkel! – hielten jedoch absolut mit. Melchior glich nach einer Viertelstunde mit seiner fünften Chance, in einer Phase, in der der TSV sogar die bessere Mannschaft war, aus. Vor der Pause ein weiterer starker HFC-Treffer. Für eine Mannschaft mit dem Hintergrund war die Leistung aber nicht gerade überzeugend.

Ein starker Kopfball nach einer knappen Viertelstunde in Hälfte zwei – wieder von Mario Melchior – sorgte für den erneuten Ausgleich. Dann ging es ganz schnell: ein herrlicher Schuss in den langen Winkel zum 2:3 und wenige Minuten darauf ein klasse Weitschuss von Ingo Witzel zum dritten Ausgleich. Zwischen der 58. und 60. Minute zeigte der HFC dann seine Abgezocktheit. Ein Treffer aus Nahdistanz und ein irreguläres Freistoßtor (aber der Fehler lag beim Unparteiischen: der Freistoß war nicht freigegeben, der billige Treffer zählte trotzdem) führten zum sehr, sehr glücklichen 3:5 für den Halleschen FC. Alles von 4:4 bis 6:5 war drin für den TSV, der ein wirklich starkes Spiel ablieferte!
IMG_0371 Statistik:
Grounds: 745 (heute kein neuer; diese Saison: 152 neue)
Sportveranstaltungen: 1.547 (heute 5, diese Saison: 233)
Tageskilometer: 10 (10 Auto)
Saisonkilometer: 58.830 (29.590 Auto/ 23.120 Flugzeug/ 3.070 Fahrrad/ 3.030 Bahn, Bus, Tram/ 20 Schiff, Fähre)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 94
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 307