Montag, 25. Juli 2011

W260IV: Die schönere Hansestadt, im Cloppenburger Museumsdorf und späte Tore beim BVC

BV Cloppenburg 1:1 BV Borussia Dortmund II
Datum: Sonntag, 24. Juli 2011 – Beginn: 15.00
Wettbewerb: Freundschaftsspiel Oberliga Niedersachsen (5. Liga, 2. Halbprofiliga) gegen Regionalliga West (4. Liga, 1. Halbprofiliga)
Ergebnis: 1:1 nach 90 Min. (45/45) – Halbzeit: 0:0
Tore: 0-1 78. Kevin Nennhuber (Eigentor), 1-1 88. Rogier Krone
Verwarnungen: keine, Platzverweise: keine
Spielort: sogenannte „TimePartner Arena“ (früher „Arena“ Oldenburger Münsterland, Kap. 5.001, davon 1.080 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 251 (davon ca. 12 Gästefans)
Unterhaltungswert: 6,5/10 (Weitestgehend gutes und schnelles Spiel)
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Photos and English version:

Die beiden Hansestädte Bremen und Hamburg sind ja für viele ein touristisches Ziel, wobei dabei auch die Frage entsteht, welche Stadt eigentlich die schönere ist. Da gibt es natürlich immer weit auseinander gehende Meinungen, aber nach einem weiteren Besuch in Bremen wurde mein Eindruck nur verstärkt: wer was an Hamburg findet, muss echt Geschmacksverirrungen haben. Bremen ist mit seinem Rathaus- und Domplatz mit umliegenden Gebäuden wie dem Schütting, der Böttcherstraße, den Wallanlagen und dem mittelalterlichen Schnoorviertel – also der gesamten Altstadt, die nur wenige Bausünden aufweist – und einiger Außenbezirke wie dem Botanischen Garten mit Rhododendrenpark um so viele Klassen besser als dieses arrogante Dreckloch Hamburg, dass die Frage nach der schöneren der beiden Hansestädte eindeutig ausfallen muss: Bremen.

Von Bremen aus ist man natürlich sofort wieder in Niedersachsen, wobei wegen Fußball Cloppenburg – an sich ein mieses Provinznest – unser Ziel war. Vor dem Spiel schauten wir die einzigen beiden Sehenswürdigkeiten an: das Schloss mit Resten der ehemaligen Burg und das Museumsdorf. Dieses Freilichtmuseum verlangt zwar 6€ (Studenten 3€, Kinder 2€ usw.) Eintritt, aber lohnt sich, da man gut erklärt und rekonstruiert die ländlich-mittelalterliche und -frühneuzeitliche Architektur Norddeutschlands vor sich hat. Nicht so authentisch wie Kumrovec in Kroatien, aber dafür deutlich größer, sind dort dutzende Gebäude zugänglich: von Stallungen und Bauernwohnhäusern, über Windmühlen und einer Schule, bis hin zu einer Kirche und einem Landadelssitz. Die Geldanlage lohnt sich schon, da in Niedersachsen, dass neben Nordrheinwestfalen und Saarland das an sehenswerter Architektur ärmste Bundesland ist, die ländliche Architektur mit Fachwerk und Reetdach am ansehnlichsten ist.
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Erst gestern haben die Cloppenburger ihrem Stadion, das vorher ohnehin mit „Arena Oldenburger Münsterland“ einen ziemlich dämlichen Namen trug, mit einem wirklich völlig hirnverbrannten Namen zugesetzt: „TimePartner Arena“ heißt dieses weitläufige Sportgelände mit dem kurios zusammen gebastelten Stadion jetzt. Immerhin hat das noch regionalen Bezug, da die Sponsorenzusammenarbeit mit der Cloppenburger Niederlassung dieses sogenannten Personaldienstleisters erfolgt. Aber ein viel dümmerer Name hätte kaum für Firma und vor allem Stadion gefunden werden können. Was aber eben wirklich kurios an dem Stadion ist, ist der Punkt, dass die neue „Arena“ stellenweise ein altes Stadion überbaut, dessen Reste auch so stehen gelassen wurden. Der alte Eingangsbereich ist rechts und links von hohen Stehtraversen flankiert, von denen man etliche Meter vom gegenwärtigen Spielfeld weg stehend zugucken könnte (wäre da kein Zaun, der das verbietet). Noch besser natürlich die kleine, alte Tribüne schräg hinter der höheren, breiteren und mit blauen und gelben Sitzschalen bestückten neuen Tribüne. Außer von dieser überdachten Sitztribüne kann man übrigens auch von den drei anderen Spielfeldseiten zugucken, wobei die Stehplätze durch unnötig hohe Zäune und Ballfangnetze eine Zumutung sind. Hinter den Stehrängen befinden sich übrigens mehrere Nebenplätze.

Zum heutigen Testspiel zwischen dem BV Cloppenburg und der zweiten Mannschaft von Borussia Dortmund kamen nur 251 Zuschauer, obwohl der Eintritt erheblich reduziert wurde: statt 10€/ ermäßigt 9€, kosteten die Karten 6€ bzw. 5€. Das war das erste Mal, dass ich in Deutschland erlebe, dass bei einem Vorbereitungsspiel, bei dem Eintritt erhoben wird, der Eintrittspreis unter dem normalen Kartenpreis für Pflichtspiele liegt. Sehr anständig! Dem BV Cloppenburg reichte ein zweiter Platz in der Oberliga nicht ganz zum Aufstieg, die zweite Mannschaft des schwarz-gelben Ruhrpottclubs holte eine Liga höher den 6. Platz. So war ein eigentlich ein relativ ausgeglichenes Spiel mit einem knappen Dortmunder Sieg zu erwarten.
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Das Spiel war von der ersten Minute an fast durchgängig schnell und gut, doch war die Anzahl der Torchancen eher mittelmäßig und der Abschluss schwach. Wie so oft in den Halbprofiligen Regional- und Oberliga: außer verteidigen können die Mannschaften nicht wirklich viel. Was man beiden Kontrahenten heute aber zu gute halten musste: von einem passiven Spiel konnte diesmal nicht die Rede sein. Die geringe Torzahl lag zum einen an der eben starken Abwehr und zum anderen an dem Problem, dass die meisten Spieler zwar technisch gut und weitestgehend sauber am Ball in Aktion waren, doch keine so richtig guten und spektakulären Schüsse abfeuerten. So war es nicht verwunderlich, dass erst 12 Minuten vor Abpfiff ein Eigentor – der Cloppenburger huppte in den eher ungenauen Flankenball des Dortmunders und lenkte ihn gegen die Laufrichtung des eigenen Torwarts ins Netz – einen erlöste. Ein 0:0 war ziemliche nahe gewesen. Die Schlussphase sah noch einmal die beinahe gleichwertigen Gastgeber herankommen, wobei ein starker Flachschuss ins kurze Eck den verdienten Ausgleich für den BVC besorgte. Verdient war er vor allem deshalb, weil Dortmund als Klassenhöherer nur geringfügig mehr Chancen hatte, aber kaum mehr Ballbesitz und nur mehr Fouls auf dem Konto vorweisen konnte. Da hat man dann als Favorit keinen Sieg über den eine Liga tiefer spielenden Gegner verdient.

Nach diesem alles in allem guten Spiel fuhren wir nach Bremen zurück und aßen bei einem zufällig gefundenen persischen Restaurant gut zu Abend. Auch dieser Bericht ist wieder im ETAP entstanden und dank der ebenso schnellen wie kostenfreien Internetverbindung bereits heute im Netz gelandet.
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Statistik:
Grounds: 593 (heute ein neuer Ground; diese Saison: 142 neue)
Sportveranstaltungen: 1.317 (heute eine, diese Saison: 205)
Tageskilometer: 180 (180 Auto)
Saisonkilometer: 45.230 (23.370 Auto/ 10.200 Flugzeug/ 5.660 Bahn, Bus, Tram/ 5.190 Fahrrad/ 810 Schiff, Fähre)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 44
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 260

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