Freitag, 30. September 2011

W270I: 16 zu 4 Chancen, 75 zu 25% Spielanteile – aber 1 zu 2 Tore

VfB IMO Merseburg AH 2:1 TSV Leuna 1919 AH
Datum: Freitag, 30. September 2011 – Anstoß: 17.50
Wettbewerb: Freundschaftsspiel Alte Herren
Ergebnis: 2:1 nach 69 Min. (36/33) – Halbzeit: 1:1
Tore: 1-0 15. (9), 1-1 31. Stefan Motz, 2-1 55. (9)
Verwarnungen: keine, Platzverweise: keine
Spielort: Stadion Ottoweg (Kap. 5.000, davon 100 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 25 (darunter ca. 7 Gästefans)
Unterhaltungswert: 6,0/10 (In einem spannenden Spiel reichten dem TSV weder die klare spielerische Überlegenheit, noch die deutlich höhere Chancenanzahl zum Sieg)
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Photos and English version:

Nach einer ganzen Weile sahen wir endlich mal wieder ein Spiel der Leunaer Altherrenmannschaft. Diesmal waren sie im Ottoweg-Stadion zugast, wo sie in einem spannenden Spiel völlig unverdient 1:2 verloren.

In der ersten Halbzeit war IMO noch stärker auf Augenhöhe und ging mit einem hohen Schuss ins lange Eck nach 15 Minuten in Führung. Nach über eine halben Stunde mehreren vergeben Chancen erzielte der jüngste Leunaer, Stefan Motz, den längst fälligen Ausgleich mit einem Schuss ins kurze Eck. In der zweiten Hälfte belagerte Leuna das Merseburger Tor – doch die eine Hälfte der Bälle wehrten der Torwart oder ein Abwehrspieler auf der Linie ab und die andere Hälfte ging mehr oder weniger knapp vorbei oder drüber. Ein Konter, eine von zwei Chancen in der zweiten Halbzeit für die Gastgeber, sorgte für den völlig unverdienten Siegtreffer für die Gastgeber. Das war mal wieder typisch für die Dusel-IMuuh, wie der Heimverein in Fachkreisen auch genannt wird: bei einem Altherren-Freundschaftsspiel muss einen das ja nicht so aufregen, wie bei den Männer-Ligaspielen, aber diese Spielweise, aus wenig bis fast nichts einen Erfolg zu machen, ist auch bei den Alten Herren einfach nur scheiße. Etwas früher wurde dann auch abgepfiffen, ohne allerdings dass das Spiel abgebrochen worden wäre. Nur ohne Flutlicht wurde es halt doch etwas dämmrig auf dem grubenförmig liegenden Platz im Ottoweg.

Am nächsten Freitag gibt es zum ersten Mal seit langem wieder etwas anderes als Fußball zu sehen...
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Statistik:
Grounds: 638 (heute 0 neue; diese Saison: 44 neue)
Sportveranstaltungen: 1.369 (heute 1, diese Saison: 55)
Tageskilometer: 40 (40 Fahrrad; Merseburg – Schkortleben – Merseburg)
Saisonkilometer: 9.660 (8.430 Auto/ 1.230 Fahrrad/ 0 Flugzeug/ 0 Bahn, Bus, Tram/ 0 Schiff, Fähre)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 87
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 270

Montag, 26. September 2011

W269IV: Beobachtungen am Rande der Fußballplätze; Eisenbahnen und Holzschnitzereien

Balgstädter SV B 1:4 1. FC Nebra B
Datum: Sonntag, 25. September 2011 – Anstoß: 10.30
Wettbewerb: B-Junioren Kreisliga Burgenland (5. Liga der 14-/ 16jährigen)
Ergebnis: 1:4 nach 82 Min. (40/42) – Halbzeit: 1:2
Tore: 1-0 5. (11), 1-1 32. (8), 1-2 34. (6), 1-3 55. (11), 1-4 65. (6)
Verwarnungen: 3 (Nebra)
Platzverweise: Trainer von Nebra (77.; Meckern gegen Schiri)
Spielort: Sportplatz Balgstädt (Kap. 1.000, davon 30 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 45 (darunter ca. 10 Gästefans)
Unterhaltungswert: 2,5/10 (Mieser Kick mit wenigen Torszenen: das war das schwächste B-Jugend-Spiel, das ich je gesehen habe)

Wohlmirstedter SV 3:1 TV 1922 Saubach
Datum: Sonntag, 25. September 2011 – Anstoß: 14.00
Wettbewerb: Kreisliga Burgendland, Staffel 1 (10. Liga, 5. Amateurliga)
Ergebnis: 3:1 nach 92 Min. (46/46) – Halbzeit: 1:1
Tore: 0-1 4. (10), 1-1 19. (10?), 2-1 46. (7), 3-1 87. (8)
Vergebene Elfmeter: 57.; Saubachs Torwart wehr Elfer von Balgstädts 10 ab, Nachschuss geht übers Tor
Verwarnungen: 10, 15 (Wohlmirstedt); 4, 5, 12 (Saubach)
Platzverweise: keine
Spielort: Sportplatz Wohlmirstedt (Kap. 1.000, davon 50 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 90 (darunter ca. 15 Gästefans)
Unterhaltungswert: 7,0/10 (Gutes Spiel mit vielen Torszenen – aber Wohlmirstedt war sehr deutlich überlegen)
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Photos and English version:
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e) Unofficial Grounds in Burgenland District/ this time: Balgstädt and Zscheiplitz

Am heutigen Sonntag hatten wir zwei interessante Dorffußballplätze im Burgenlandkreis auf der Liste: Balgstädt und Wohlmirstedt. Beide Orte sind ganz ansehnlich: die engen Gassen von Balgstädt im schönen Unstruttal und das ganz nette Schloss, sowie die Kirche und das kleine Schloss von Wohlmirstedt machen schon etwas daher.

Beide Plätze sind sehr sehenswert: Balgstädt liegt herrlich in der Landschaft und wird von der Bahnstrecke Naumburg – Wangen flankiert; die Zufahrt zum Platz erfolgt über einen unbeschrankten Bahnübergang, aber manche gucken auch vom Bahnsteig aus das ganze Spiel über zu. Ein paar Kunstleder überzogene Holzbänke bieten Platz zwischen abgeholzten Pappeln. Hingegen Wohlmirstedt ist etwas dichter mit Bäumen umstanden und liegt direkt an einer Straße und nicht einer Eisenbahnlinie. Ein klotziger Schulbau mit alter Turnhalle steht hinter dem einen Tor, hinter dem anderen sind ein gutes Dutzend Holzschnitzereien ausgestellt. Lokale Künstler haben aus Bäumen und Baumstümpfen tolle Tiermotive (v.a. Vögel) gefertigt. Das nenn ich mal Fußball und Kultur!
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Fußballerische Spielkultur gab es auch nur in Wohlmirstedt zu sehen, während in Balgstädt das Niveau der Burgenland-Bummelbahn wohl auf das Niveau der dortigen Jugendmannschaft abfärbte.

Mit einem Sieg und einer Niederlage waren die Balgstädter B-Junioren in die Saison gekommen, Nebra war sogar mit zwei klaren Siegen gestartet. Somit hieß es Zweiter gegen Erster, doch mit Spitzenspiel hatte das rein gar nichts zu tun. Zwei technisch völlig unterbelichtete Mannschaften bolzten wild im Mittelfeld umher und bemühten sich sichtlich, aber kaum von Erfolg gekrönt um Tore. Es gab kaum Torszenen, aber zum Glück ging auch fast jede Szene an den schwachen Torhütern vorbei ins Netz. So gewann Nebra 1:4, als die weniger schwache zweier sehr schwacher Mannschaften. So etwas Schlechtes habe ich in der B-Jugend noch nie gesehen: das Naumburg Stadtderby war klar besser und von den prima Leistungen von Mannschaften wie Nietleben und Bad Dürrenberg/ Leuna will ich erst gar nicht anfangen. Das Einzige, was man bei den beiden Teams loben muss, ist dass sie für ihr Alter sehr diszipliniert spielten. Am undiszipliniertesten waren die erwachsenen Trainer beider Teams: der Nebraer Schreihals wurde sogar noch kurz vor Schluss vom Schiri, der absolut die Ruhe weg hatte, verwiesen.

Wir besichtigten dann noch Kloster Memleben, eine ansehnliche Ruine mit ein paar passenden und ein paar dämlichen Ausstellungsstücken in den angrenzenden Gebäuden. Die romanische Klosterruine ist noch ganz gut erhalten, aber 3,50€ (wenigstens zahlen Studenten nur 2,00€) sind ein ziemlich hoher Eintrittspreis, aber angemessener als der bescheuerte Privatzoo nebenan.
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Vor gar nicht mal so wenigen Zuschauern fand im benachbarten Wohlmirstedt ein Duell der Tabellennachbarn der Kreisliga statt: 9. gegen 8., Wohlmirstedt mit 4 Punkten und Saubach mit 6 Punkten aus 4 Spielen. Saubach startete auch klasse und setzte sich brachial durch, sodass es schon nach vier Minuten 0:1 stand. Danach kam nach und nach der Gastgeber stärker ins Spiel zurück. Nach einer halben Stunde war Saubach leider völlig abgemeldet. Zwischenzeitlich hatten sie ohnehin das 1:1 kassiert.

Nach der Pause legte Wohlmirstedt gleich nach: der 7er lief klasse durch und zog einen strammen Schuss ins lange Eck zum 2:1 ab. Ein berechtigter Elfmeter später und es hätte 3:1 gestanden – aber der Saubacher Torwart reagierte wieder einmal hervorragend und parierte. Der Nachschuss wurde ebenfalls vergeben. Eigentlich hätte es eh schon 5:1 stehen müssen, bei den vielen Chancen die Wohlmirstedt hatte; aber für mehr als ein 3:1 – ein Schuss aus Nahdistanz nach einem Sturmlauf durch die schwache Abwehr – reichte es dann doch nicht. Saubach wird das aber auch schon absolut gereicht haben – der Auftritt war total enttäuschend: der Sturm mäßig und die Abwehr ganz schwach (von „unter aller Sau“ will ich bei der Abwehr mal bei dem Ortsnamen nicht reden). Am besten spielte der Saubacher Torwart, der nicht einen Fehler machte – die drei Gegentore waren nicht zu halten – und etliche starke Paraden zeigte. Sein Gegenüber war leider nicht halb so oft und nicht halb so hart geprüft worden.
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Wir fuhren noch über Zscheiplitz nach Merseburg zurück. Zscheiplitz ist ein sehr schönes Dorf in spektakulärer Landschaft, von dem aus man Freyburg mit seiner Neuenburg und Balgstädt mit Schloss und v.a. Fußballplatz herrlich sieht. In Zscheiplitz selbst fallen ein Kloster mit Weingut, Turm und Kirche auf. Auffällig ist leider auch, wie überlaufen an einem Schönwetter-Sonntag Zscheiplitz und Umgebung ist – und was für Trottel da auf der Straße unterwegs sind: in Freyburg waren Leute auf Fahrrädern unterwegs, denen man nicht mal ein Dreirad in die Hand drücken dürfte, und in Müncheroda fuhr da eine Bescheuerte mit ihrem behinderten Kleinstwagen im Schritttempo über eine ganz normale Kopfsteinpflasterstraße; mit einem Dacia wie dem meinen braucht man da keine Angst zu haben aufzusetzen...
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Statistik:
Grounds: 638 (heute 2 neue; diese Saison: 44 neue)
Sportveranstaltungen: 1.368 (heute 2, diese Saison: 54)
Tageskilometer: 160 (160 Auto)
Saisonkilometer: 9.620 (8.430 Auto/ 1.190 Fahrrad/ 0 Flugzeug/ 0 Bahn, Bus, Tram/ 0 Schiff, Fähre)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 86
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 269

W269III: Packendes Remis von Leuna in Spora

FSV Meuselwitz II 0:5 SV Eintracht Ponitz
Datum: Samstag, 24. September 2011 – Anstoß: 13.00
Wettbewerb: 1. Kreisklasse Altenburger Land (10. Liga, 5. Amateurliga)
Ergebnis: 0:5 nach 90 Min. (45/45) – Halbzeit: 0:3
Tore: 0-1 10. (11), 0-2 30. (7), 0-3 40. (11), 0-4 78. (11), 0-5 88. (15)
Verwarnungen: 14 (FSV)
Platzverweise: keine
Spielort: Sportplatz Penkwitzer Weg (Kap. 1.200 Stehplätze)
Zuschauer: ca. 15 (darunter ca. 5 Gästefans)
Unterhaltungswert: 1,5/10 (Bis auf den Torwart konnte bei Meuselwitz niemand auch nur ansatzweise Fußball spielen – auch Ponitz spielte bis auf zwei, drei Leute nur Scheiße)

SV Spora 3:3 TSV Leuna 1919
Datum: Samstag, 24. September 2011 – Anstoß: 13.00
Wettbewerb: Landesklasse Sachsen-Anhalt, Staffel 6 (8. Liga, 3. Amateurliga)
Ergebnis: 3:3 nach 93 Min. (46/47) – Halbzeit: 2:1
Tore: 1-0 8. Oliver Pohl, 1-1 15. Nino Hammerschmidt (Foulelfmeter), 2-1 25. Steffen Hüfner, 2-2 72. Michael Schulze, 3-2 82. Sven Starke, 3-3 87. Nino Hammerschmidt (Handelfmeter)
Verwarnungen: Toni Beer, Kay Daumann (Spora); Kevin Degner (Leuna)
Platzverweise: keine
Spielort: Sportplatz Nißma (Kap. 1.100 Stehplätze)
Zuschauer: ca. 120 (Zahlende: 100, Gästefans: ca. 25)
Unterhaltungswert: 8,5/10 (Extrem spannendes und sehr sehenswertes Spiel; durch Spora kam streckenweise etwas übertriebene Härte herein)
Photos and English version:

Der SV Spora wie auch der TSV Leuna stehen in der Landesklasse hinten drin. Nach zwei Niederlagen in Folge – kein Kommentar zu dem Auftritt bei Halle 96 und der Geschichten außerhalb des Platzes – muss Leuna sich echt rehabilitieren beim Abstiegskandidaten aus dem äußersten Südosten des Burgenlandkreises.

Natürlich machten wir uns auch zur weitesten Auswärtsfahrt mit dem Fahrrad auf. Den Umweg ins benachbarte Thüringen nahmen wir auch noch mit, denn im 4km entfernten Meuselwitz kannten wir bisher nur den ZFC in seiner bescheuerten „bluechip-Arena“. Der FSV hingegen ist der kleinere Verein in der thüringischen Landstadt. Deren Reserve ist mit drei hohen Niederlagen zu Beginn gleich auf Abstiegskurs, während Eintracht Ponitz 10 Punkte aus vier Spielen holte.

Auf der weitläufigen Anlage, die kahl und gesichtslos mit viel zu großem Fußballfeld und mickrigen Leichtathletikanlagen (alles aber natürlich in einem Topp-Zustand) daher kommt, sah es auch aus wie ein Spiel eines Tabellenletzten – allerdings wie ein Spiel eines Tabellenletzten gegen einen Tabellenvorletzten. So schlecht wie Meuselwitz II spielte, spielen im Saalekreis oder dem benachbarten Burgenlandkreis kaum einmal Freizeitteams und Altherrenmannschaften. Normalerweise rege ich mich ja nicht so auf, da es in den unteren Klassen um Spaß gehen muss – aber wenn man so scheiße spielt wie FSV II, dann hört der Spaß auch mal auf! Außer dem Torwart, der einige gute Paraden zeigte und für diese Gurkentruppe viel zu gut war, konnte da echt keiner der 10 anderen etwas am Ball. In 90 Minuten hatten die wirklich nicht eine einzige Torchance. Und das lag nicht daran, dass der Gast aus Ponitz so gut war. Den wütenden Bemerkungen des Trainers und der Fans aus Ponitz nach zu urteilen, war das heute eine ungewöhnlich schlechte Leistung. Zwar waren auch ein paar schöne Tore dabei – aus etlicher Entfernung ein Aufsetzer an den Innenpfosten zum 0:2, ein Kopfball nach langer Flanke gegen die Laufrichtung des Keepers zum 0:4 und ein starker Schuss aus über 20m hoch ins lange Eck zum 0:5 – aber außer den fünf Szenen die zu den Treffern führten, war das unter aller Sau was Ponitz da spielte, zumal nur zwei, drei (am besten dabei der 11er) richtig Fußball spielten. Wirklich grauenhaft, das Spielniveau beider Teams!
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In Spora dann angekommen, bekamen wir dann richtigen Fußball geboten. Der Gastgeber griff erstmal munter das Leunaer Tor an und spielte ein starkes 1:0 über rechts heraus. Als Leuna zu sich kam und nun in die Offensive ging, begann Spora nun mit einer Spielweise, die sie die folgenden 80 Minuten beibehalten sollten: ländliche Härte. Auf dem idyllisch in der Landschaft gelegenen, von teilweise verfallenen Häusern flankierten und abmessungsmäßig angenehmen aber belagsmäßig sehr unebenen Platz in Nißma, einem Ortsteil von Spora, grüßt ja schon so ein selbstironisches Banner „Willkommen auf dem Lande“. Ich kenn aber auch Mannschaften vom Lande, die mehr können als der SV Spora, der leider außer Kampfspiel zu keiner weiteren Spielweise fähig ist. So war es auch nicht verwunderlich, dass es einen Foulelfmeter nach nur 15 Minuten gab, den Nino Hammerschmidt gewohnt sicher ins Eck zimmerte. Bei Leunas zu zurückhaltender Spielweise war es aber noch weniger verwunderlich, dass sich Spora auch einige Chancen erkämpfte, von denen auch eine weitere noch vor der Pause im Kasten landete: auch bei diesem Abstauber nach einem Kopfball konnte der gute und sichere Leunaer Torwart Patrick Lensen nichts machen.

Nach der Pause tat sich Leuna weiter schwer, den spielerisch meilenweit unterlegenen, aber athletisch gleichwertigen und kämpferisch überlegenen Sporaern einen weiteren Treffer einzuschenken. Erst nach über 70 Minuten führte ein Treffer durch einen zweiten Ball – wie beim 2:1 von Spora ging auch diesem Leunaer Angriff ein Kopfball voraus – zum hoch verdienten Ausgleich durch Michael Schulze. Das Spiel wurde teilweise noch härter und vor allem noch packender, als es die ganze Zeit schon war. Wer das nicht spannend fand, hat keine Ahnung vom Sport (nicht nur nicht vom Fußball)! Schon 10 Minuten später kämpfte sich Spora wieder durch die Abwehr und erzielte mit grenzwertigem Einsatz das 3:2. Wiederum nur fünf weitere Minuten danach egalisierte Nino Hammerschmidt erneut per Elfmeter: diesmal lag ein klares Handspiel vor und diesmal zimmerte Nino den Ball hemmungslos auf die Mitte. So Elfer regen mich eigentlich immer auf, da ein reaktionsschneller Torwart selbst beim Abspringen ins Eck noch mit dem Fuß den Ball abwehren kann, aber wenigstens war er drin. Nino hatte schon richtig spekuliert, dass der Schlussmann ins Eck huppt. Die Nachspielzeit war noch recht knapp bemessen, aber das Unentschieden, was nach 93 Minuten auf der nicht vorhandenen Tafel stand, weitestgehend akzeptabel und leistungsgerecht.
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Lobend erwähnt werden muss übrigens der Naumburger Schiedsrichter Silvio Schaller: der musste sein ganzes Können unter Beweis stellen – nicht nur weil die beiden Assistenten Schreiber und Matthaes ziemliche Totalausfälle an der Linie waren. Schaller hätte echt ohne die überforderten Fahnenschwenker pfeifen können. Er bewies auch das richtige Fingerspitzengefühl mit seiner Linie: er ermahnte lieber ruhig und sachlich als arrogant herumzufuchteln, lag bei keiner seiner Entscheidungen daneben (und die zwei, drei fragwürdigen Sachen sind wahrscheinlich auch nicht falsch gewesen) und verteilte nur wenn es absolut unumgänglich war Karten. Ein kleinlicher Schiri hätte etwa 2 Gelb-Rote und 6 weitere Gelbe an Spora und mindestens 4 Gelbe an Leuna verteilt – und ob ein Mittelweg zwischen Schaller und einem kleinlichen Pfeifenheini möglich gewesen wäre, bezweifle ich: wenn man bei einem Spiel von Spora mal mit Kartenverteilen anfängt, wo es bei strenger Regelauslegung gerechtfertigt wäre, kann man nicht mehr aufhören – einige Spieler wollen mit ihrem bäuerlichen Getrete ja auch Revanchefouls der Gegenspieler herausfordern, was gegen Leuna nur selten gelang. Man muss auch sagen, dass es gut war, dass sich die Leunaer zusammenrissen und nur ab und an mal einen besonders unangenehmen Klopper wie den 13er umnieteten. So gab es für den TSV nur eine Karte ohne dass man die Härte der Heimelf völlig widerspruchslos hingenommen hätte und auch ohne die dummen Bemerkungen des greisen Publikums – Pöbeln und Meckern gehört untrennbar zum Fußball dazu (sonst würde es ja Tischtennis heißen); aber man kann auch mal die Mannschaft anfeuern und nicht immer nur herumstänkern – immer unbeantwortet zu lassen. Allerdings muss ich mal noch hervorheben, da das in der Diskussion unter Leunaer Fans am Spielfeldrand von manchen nicht so klar getrennt wurde: zwischen Härte, übertriebener Härte und asozialer Härte gibt es klare Trennlinien – Nessa spielt zum Beispiel hart aber nicht unfair und Spora hingegen manchmal unfair (aber nie so wirklich schlimm) und asoziale Härte, also eine häufig unfaire Spielweise, kann ich außer dem Naumburger SV II keiner Mannschaft in der Landesklasse 6 (obwohl ich alle schon mehrfach gesehen habe, die diese Saison in der Staffel spielen) attestieren.

Leuna hätte mit der Form, mit der sie in Nessa antraten, der Sporaer Mannschaft die Grenzen aufzeigen können, aber im Moment muss man mit einem Punkt in Spora zufrieden sein, zumal das Spiel auch sehr sehenswert war und es beim TSV Leuna auch keineswegs an Spielqualität, Kampfgeist oder mannschaftlicher Geschlossenheit mangelte. Mit dieser Einstellung muss man gegen den nächsten Abstiegskandidaten (die ESG Halle) am Ball bleiben: auf dem gepflegten heimischen Rasen ist mit so einer Leistung mehr drin als ein Punkt!

Was gute Leistungen angeht: unsere sportliche Leistung war übrigens auch mal wieder respektabel; genau 129km waren es, die wir in 6,5 Stunden mit dem Fahrrad zurücklegten...
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Statistik:
Grounds: 636 (heute 1 neuer; diese Saison: 42 neue)
Sportveranstaltungen: 1.366 (heute 2, diese Saison: 52)
Tageskilometer: 130 (130 Fahrrad)
Saisonkilometer: 9.460 (8.270 Auto/ 1.190 Fahrrad/ 0 Flugzeug/ 0 Bahn, Bus, Tram/ 0 Schiff, Fähre)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 84
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 269

W269II: Von 3:0 auf 3:6 in 44 Minuten

SV Fortuna Rehmsdorf AH 3:6 Droyßiger SG AH
Datum: Freitag, 23. September 2011 – Anstoß: 18.00
Wettbewerb: Freundschaftsspiel Alte Herren
Ergebnis: 3:6 nach 70 Min. (35/35) – Halbzeit: 3:2
Tore: 1-0 3. (20, Torwarteigentor), 2-0 11. (9), 3-0 21. (11), 3-1 24. (9?), 3-2 29. (8), 3-3 57. (2?), 3-4 60. (15), 3-5 65. (15), 3-6 66. (6)
Verwarnungen: 2, 6 (Rehmsdorf)
Platzverweise: keine
Spielort: Sportplatz Rehmsdorf (Kap. 1.000 Stehplätze)
Zuschauer: ca. 25 (darunter mind. 3 Gästefans)
Unterhaltungswert: 7,0/10 (Droyßig startete katastrophal, drehte das Spiel jedoch phänomenal – insgesamt kann man über die Spielqualität nicht meckern)
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Photos and English version:
Burgenland District: Rehmsdorf Church and Palace

Durch den üblichen dichten Freitagsverkehr mit seinen Rasern und Dränglern auf der einen und den Schnarchnasen und Schleichern auf der anderen Seite – so normal wie ich fährt freitags kaum jemand: kaum hab ich einen 30km/h zu langsam fahrenden Tattagreis überholt, schon hängt hinter mir ein Spast, der (obwohl ich schon 15 km/h zu schnell bin) mit Handy am Ohr überholen will – kämpften wir uns über Merseburg, wo mein Vater hinzu stieß, nach Rehmsdorf bei Zeitz durch. Rehmsdorf ist ein ganz ansehnliches Nest, das eine 300 Jahre alte Kirche und ein etwa ebenso altes, kleines Schloss hat. Zwischen beiden Baudenkmalen sind eindrucksvolle Bäume gepflanzt.

Der Sportplatz ist nicht wirklich eindrucksvoll, macht aber durch seine Lage etwas daher: hinterm verrotteten Bahnhof, der mal alle paar Stunden von noch verrotteteren Güterzügen passiert wird, ist der kurze Großfeldplatz dicht von Erlen umstanden. Die Umzäunung der Anlage ist ebenso grün wie der Rasen, auf der einen Längsseite gibt es einen Graswall, auf dem sich auch ein Kleinfeldplatz befindet. Auffällig ist das dritte Großfeldtor: 10m hinter dem einen Tor befindet sich nämlich noch ein zweites Tor, was aus Zeiten stammt, in denen der Platz halt noch 10 Meter länger war. So ein kurzer Platz ist aber mal definitiv angenehm für die älteren Semester die heute hier in Rehmsdorf Laufbereitschaft und Torinstinkt unter Beweis stellen mussten.

Die einzigen, die letzteres unter Beweis stellten, waren bis zur 24. Minute die Hausherren. Was Droyßig da die ersten 24 Minuten spielte war wirklich grauenhaft und auch für Alte Herren unter aller Sau. Aber nachdem sie drei Tore – darunter auch ein ganz grober Patzer des Schlussmannes, der sich einen schwachen Aufsetzer selbst ins Tor faustete – gefangen hatten, fingen sie sich selber und schlugen zurück. Da weder die Abwehr, noch der Torwart sonderlich sicher waren bei den Rehmsdorfern, war es für die Droyßiger kein Problem, hier zwei Tore – darunter ein herrlicher Weitschuss halbhoch ins Eck – bis zur Pause zu Erzielen.
Nach dem Seitenwechsel war Rehmsdorf unter Dauerdruck und kam kaum noch über die Mittellinie. Droyßig brauchte allerdings eine ganze Weile, ehe sie ausglichen – und irregulär war der Treffer wohl auch noch: der Torwart schien mit Recht zu monieren, dass er den Ball noch vor Überschreiten der Linie gefangen hatte. Doch drei weitere Treffer zeigten die Überlegenheit der Droyßiger Elf. Während es dämmerte, schwand die Gegenwehr der Rehmsdorfer und am Ende stand tatsächlich trotz der 3:0 Führung eine 3:6 Niederlage für die Heimmannschaft.
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Statistik:
Grounds: 635 (heute 1 neuer; diese Saison: 41 neue)
Sportveranstaltungen: 1.364 (heute 1, diese Saison: 50)
Tageskilometer: 190 (190 Auto)
Saisonkilometer: 9.330 (8.270 Auto/ 1.060 Fahrrad/ 0 Flugzeug/ 0 Bahn, Bus, Tram/ 0 Schiff, Fähre)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 82
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 269

W269I: Am Ende wurde es noch mal eng für Roter Stern

SV Fortuna Magdeburg C 3:4 Roter Stern Sudenburg C
Datum: Mittwoch, 21. September 2011 – Anstoß: 17.30
Wettbewerb: C-Junioren Kreisunionsliga Magdeburg/ Jerichower Land (5. Liga der 12-/ 14jährigen)
Ergebnis: 3:4 nach 71 Min. (37/34) – Halbzeit: 1:4
Tore: 0-1 17. (31), 0-2 20. (15), 0-3 29. (15), 1-3 31. (11), 1-4 33. (10), 2-4 40. (7), 3-4 63. (6)
Verwarnungen: 6 (Fortuna)
Platzverweise: keine
Spielort: Sportplatz Schöppensteg, Platz 2 (Kunstrasen, Kap. 500 Stehplätze)
Zuschauer: 40-60 (darunter mind. 5 Gästefans)
Unterhaltungswert: 7,5/10 (Wirklich gutes Spiel mit kurzem Durchhänger in Hälfte 2 – außerdem: schon lange nicht mehr so gute Beispiele für pubertäres Verhalten erlebt)
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Photos and English version:

Am Vormittag wurden meine Vorbehalte gegen den Salzlandkreis mal wieder bestärkt, als ich mich über weitestgehend schlechte Radwege mit meiner Freundin von Staßfurt aus zum Hakel, dem größten Waldgebiet des ganzen Landkreises, durchschlug. Der Hakel ist natürlich nichts gegen z.B. den Ziegelrodaer Forst, aber immerhin ist in dem Mischwald eine Burgruine zu finden. Die Domburg ist allerdings ziemlich schlecht erhalten – außer der Frontmauer und den Wallanlagen ist da nichts mehr zu sehen. Trotzdem könnten die Eingeborenen mal ruhig ein paar Schilder aufstellen. Nicht einmal der Weg nach Heteborn ist ausgeschildert. Und die Burg ist alles andere als einfach zu finden: von Cochstedt aus muss man auf Heteborn zufahren und dann links in den Weg mit der grünen Schranke rein und übernächste Ecke rechts bis zur Burg durch. Also wenn man mal den Hakel in Sachen Sehenswürdigkeiten, Größe und touristische Erschließung mit dem Ziegelrodaer Forst vergleicht, dann sieht man, wie weit der Salzlandkreis hinter dem Saalekreis zurück ist.

In Magdeburg gibt es dann wieder genug Schilder, so findet man auch schnell zur neuen Wohnung von der besten Freundin meiner Freundin. Um die Ecke fand am Schöppensteg ein C-Jugendspiel statt, weswegen ich mich nach einer Weile aus der Damenrunde ausklinkte. Die Sportanlage lohnt das Kommen nicht: gesichtslos in einer Spießersiedlung gelegen, flankiert von einer Bahnstrecke, ein paar Bäume drum herum und ein Graswall auf einer Hintertorseite – die beiden Plätze sind reichlich kahl und neben dem Kunstrasenplatz, auf dem dieses Spiel ausgetragen wurde, wird noch gebaut.
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Das Spiel an sich lohnte hingegen das Kommen absolut. Das war seit langem das Beste, was mir in Sachen pubertäres Verhalten von Jugendspielern untergekommen ist! Was da für Sprüche geklopft wurden, war schon echt klasse... Da antwortete z.B. ein Spieler der Gastmannschaft aus Sudenburg (ob die, wie andere Vereine mit dem Namen „Roter Stern“ etwas mit der linksalternativen bzw. -extremistischen Szene zu tun haben, weiß ich nicht) auf Beleidigungen von jugendlichen Zuschauern mit „Ey Alda! Ihr Gangsta haltet ma’s Maul!“ Der Schiri wurde immer wieder mit Sprüchen belegt wie: „Ey das war Ecke, du Votze!“ Und auch Spieler untereinander hatten so einiges zu klären, wobei in jedem Satz „Homo“ und „Ey, Alter“ vorkommen musste.

Was den Spielverlauf angeht, so waren die Gäste zu Beginn aktiver und konnten auch den ersten Treffer verzeichnen, wobei nach dem ersten Tor die Sudenburger eine richtige Drangphase hatten und gleich noch zwei weitere Treffer nachlegten. Die erste wirklich gute Szene der Heimmannschaft war nach einer halben Stunde zu sehen. Der Angriff über rechts führte aber auch gleich zu einem Tor ins lange Eck. Noch vor der Pause konnte Roter Stern jedoch noch einen vierten Treffer drauflegen.

Mit der Halbzeit waren noch ein paar Jugendspieler, die danach Training hatten, angekommen, die die Fortuna-Jungs natürlich noch anfeuerten und ein paar Sprüche gegen die Jungen von Roter Stern – wie das so vllt. 15jährige halt machen: da heißt es dann „Eeeeeyyyy, guck dir den Spast mit der 7 an“ oder „Ey, bist du schwul, Alter?“ – klopften, was anscheinend Wirkung hatte. Von den Gästen war jetzt wenig bis gar nicht zu sehen und wäre Fortuna so gut mit ihren Chancen umgegangen, wie Sudenburg (mal abgesehen von den beiden kurz vor Schluss vergeigten Kontern, die zur entgültigen Entscheidung hätten führen müssen), dann wäre das kein 3:4 Auswärtssieg geworden. Besonders die in den letzten fünf Minuten vergebenen Chancen – nachdem das dritte Tor für Fortuna in der 63. fiel – sorgten für richtige Emotionen am Spielfeldrand: neben mir latschte ein Junge bei jeder vergebenen Fortuna-Chance vor den Papierkorb, der Schiri guckte schon etwas verstört, als plötzlich ein Böller knallte und so einige Sprüche kann er gar nicht überhört haben, wobei ignorieren da wirklich am besten ist...

Also mal abgesehen davon, dass es auffällig war, dass da von den Fortuna-Leuten Sprüche kamen, die ich bei Spielen dieser Altersklasse und der B-Jugend weder in Leuna und noch nicht einmal in Naumburg gehört habe, kann man nicht sagen, dass es die Atmosphäre ausgenommen ein uninteressantes Spiel war. Zwar waren die Halbzeiten sehr unterschiedlich gewichtet, aber über die gesamte Spielzeit betrachtet, wussten beide Mannschaften zu gefallen. Das Spiel war gerade für die C-Jugend, die oft Probleme hat sich vom bekannten Kleinfeld auf das Neuland Großfeld umzustellen, sehr gut.
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Am Donnerstag gab es noch neben einem Ausflug nach Bernburg einen Abstecher nach Schneidlingen zum Fußballspielen, denn im Umkreis von Dutzenden von Kilometern, ist der Nebenplatz von Fortuna Schneidlingen der einzige Fußballplatz der a) zugänglich, b) gepflegt und c) mit (mit Netzen versehenen) Toren bestückt ist. In Staßfurt gibt es neben der für Nicht-Mitglieder unzugänglichen Sportanlage von SV 09 nur Plätze, die maximal die Kriterien a) und b) erfüllen – aber meistens nicht mal b); siehe z.B. die Wildwuchswiese in der Industriestraße – und in den meisten Käffern drum herum ist entweder der Platz aufgegeben, unzugänglich oder scheiße zum Spielen. Also steht in einem großen Umkreis wirklich nur der Platz 2 der Schneidlingener Fortuna zur Debatte, auf dem man außerhalb der Trainingszeiten spielen darf und sogar zwei Großfeld- und zwei Kleinfeldtore (alle mit Netzen) im Schatten dichter Bäume als Ziele zur Auswahl hat.

Freitag war dann wieder zugucken statt selber spielen angesagt. Zu dem ebenso sehenswerten Altherrenkick in Rehmsdorf bei Zeitz gibt es unter dem nachfolgenden Bericht (s. „neuere Posts“) mehr!
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Statistik:
Grounds: 634 (heute 1 neue; diese Saison: 40 neue)
Sportveranstaltungen: 1.363 (heute 1, diese Saison: 49)
Tageskilometer: 180 (130 Auto, 50 Rad)
Saisonkilometer: 9.070 (8.010 Auto/ 1.060 Fahrrad/ 0 Flugzeug/ 0 Bahn, Bus, Tram/ 0 Schiff, Fähre)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 81
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 269

Freitag, 23. September 2011

Unser Blog in der MZ

Mittlerweile haben es der Blog bzw. seine Verfasser zu einer über die Groundhoppingszene hinausreichenden Bekanntheit geschafft. Darauf wurden wir sogar beim Bäcker, in der Uni oder der Hochschule mehrfach angesprochen...


Also: Auf Anfrage von Ralf Böhme hat mein Vater ein Interview mit dem Herrn geführt, wobei aus diesem Interview ein erstaunlich guter Artikel geworden ist, der in der Internetfassung sogar einen Fehler weniger aufweist, als in der Druckversion vom 20.09. Schlimm ist eigentlich nur die Unterüberschrift (die es eben nur in der Zeitung zu lesen gibt): Wie man darauf kommen kann, dass wir "Mitbegründer" eines "neuen Freizeittrends" seien, weiß ich nicht - weder zählen wir zu den ersten Groundhoppern (ob in Deutschland, Sachsen-Anhalt oder dem Saalekreis: wir sind nicht die ersten hierzulande oder in der Region, die diesem Hobby nachgehen) noch ist das ein neuer Freizeittrend, sondern in England schon Jahrzehnte alt und auch in Deutschland seit den 1990ern von mehr als ein, zwei Experten betrieben.


Ich weiß auch nicht, wo man so tolle Worte wie "Stadion-Hopse" lernt - da schien mal wieder die BILD abzufärben, wo doch schon Groundhopping weder im Englischen (es ist sehr wohl eine richtige englische Wortschöpfung, kein Schein-Anglizismus den man in England nicht verwenden würde!) noch im Deutschen zu den Standardvokabeln zählt und gut als Eigennamen stehen bleiben könnte - und was daran "hipp" ist, wenn man zu einer Gruppe von einer niedrigen vierstelligen Zahl (Groundhopper) innerhalb einer Gruppe von einer achtstelligen Zahl (deutsche Fußballfans) gehört. Aber ansonsten ist der Inhalt - auch in Verknüpfung mit den allerdings nur in der Zeitungsversion vorhandenen Bildern - wirklich lesenswert. Die Bilder zeigen übrigens a) eine Tribünenszene mit Spieler im Vordergrund aus Striy (Ukraine), die v.a. wegen dem Fahrrad und den Uniformierten auf den alten Holzbänken interessant ist, b) die Ultra-Gruppe von Zimbru Chişinău in Otaci beim Anfeuern ihrer Spieler, c) die Haupttribüne vom Mal'ab al-Balady in Idlib vorm Anpfiff des syrischen Erstligaspiels Umayya Idlib gegen Al-Majd Dimashq, d) der nach einem Tor für seine Mannschaft jubelnde Torwart von Skala Striy (Ukraine), e) die Tribüne vom Stadsparksvallen im schwedischen Jönköping (2. Liga) und f) die bunte Hintertortribüne des Mal'ab as-Seeb im Oman.


Interessant finde ich übrigens, wo ich den letzten Satz gesagt haben soll - stimmt zwar weitestgehend so, habe ich aber nie gesagt - und das Syrien gegen Libanon ein Freundschaftsspiel war oder in Reppichau die Stimmung so toll war (zwischen dem kulturellen Umfeld und der sportlichen Stimmung kann man ruhig unterscheiden). Aber alles in allem war es sehr erfreulich zu sehen, dass es solches Interesse an unserem Hobby gibt und so positiv darüber geschrieben wird bzw. auch überhaupt ein solcher Artikel in einer Zeitung mit diesem gar nicht so geringen Verteilungsgebiet, veröffentlicht wird. Insgesamt können wir uns also nur darüber bedanken, dass mal so ein Artikel in der MZ zu finden ist!


Die Online-Sparversion (d.h. (leider) ohne Bilder und (zum Glück) auch ohne die peinliche Unterüberschrift) ist hier einzusehen: http://www.mz-web.de/servlet/ContentServer?pagename=ksta/page&atype=ksArtikel&aid=1315819393605!

Montag, 19. September 2011

W268IV: Leunaer Jugend, Teil 2 – und: die Macht von der Saale scheint wieder ernster zu nehmen zu sein

SG Eintracht Bad Dürrenberg/ TSV Leuna 1919 B
6:2 Nietlebener SV 09 Askania B
Datum: Sonntag, 18. September 2011 – Anstoß: 11.20
Wettbewerb: B-Junioren Kreisklasse, Saalekreis/ Halle (5. Liga der 14-/ 16jährigen)
Ergebnis: 6:2 nach 81 Min. (41/40) – Halbzeit: 2:2
Tore: 1-0 5. Bledar Shoshi (Foulelfmeter), 1-1 9. Tobias Rieckhoff, 1-2 13. Tobias Rieckhoff, 2-2 25. Bledar Shoshi, 3-2 62. Bledar Shoshi, 4-2 67. Blerand Shoshi, 5-2 73. Bledar Shoshi, 6-2 78. Bledar Shoshi
Verwarnungen: Blerand Shoshi (Eintr./ TSV), Nr. 8 (NSV 09)
Platzverweise: keine
Spielort: Sportplatz Eintracht Bad Dürrenberg (Kap. 1.100 Stehplätze)
Zuschauer: ca. 50 (darunter ca. 20 Gästefans)
Unterhaltungswert: 7,5/10 (Wirklich starke und sehenswerte Leistung beider Mannschaften mit kurzem Durchhänger in Hälfte zwei: alles in allem prima gespielt!)

SV Uichteritz 1960 2:1 TSV Tröglitz
Datum: Sonntag, 18. September 2011 – Anstoß: 15.00
Wettbewerb: Kreisoberliga Burgenlandkreis (9. Liga, 4. Amateurliga)
Ergebnis: 2:1 nach 93 Min. (45/48) – Halbzeit: 1:1
Tore: 0-1 12. Christan Fahr, 1-1 40. Nils Walther, 2-1 85. Nils Walther
Verwarnungen: Hannes Prell, Karsten Rausch (Uichteritz)
Platzverweise: keine
Spielort: Sportplatz Uichteritz (Kap. 1.150, davon 50 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 50 (darunter ca. 10 Gästefans)
Unterhaltungswert: 4,0/10 (Gute erste Halbzeit und packende Schlussphase, aber dazwischen grauenhaftes Niveau: im Übrigen war die Leistung der favorisierten Gäste unter aller Sau, während Uichteritz positiv überraschte)
Photos and English version:

Da reichte die kleine Anzeigetafel der Bad Dürrenberger Eintracht gar nicht aus: 13-0 gegen Querfurt. Davor und danach zwei souveräne Auswärtssiege: 10-1 in Lieskau und 6-1 in Schafstädt. Besser kann man doch gar nicht starten, als mit 29-2 Toren und 9 Punkten aus 3 Spielen, oder?! So liest sich die Bilanz der B-Junioren Spielgemeinschaft von Eintracht Bad Dürrenberg und TSV Leuna doch echt hervorragend. Aber auch die Rand-Hallenser vom NSV Askania sind nicht zu unterschätzen: zum Auftakt zwar 0:4 verloren, aber dann 8:3 und 10:1 gewonnnen ist doch auch stark!

Ich erwartete trotzdem einen Sieg der Bad Dürrenberger und Leunaer und wurde auch nicht enttäuscht. Schon nach fünf Minuten – die 5. Spielminute brach übrigens erst kurz vor halb 12 an, da der Schiri wegen einer Autopanne deutlich verspätet erschien – gab es den ersten Treffer zu bejubeln, wobei ein Elfmeter her musste: ein Spieler der Gastgeber wurde von zwei Verteidigern der Nietlebener in die Zange genommen und der umstrittene Strafstoß wurde per Flachschuss von Bledar Shoshi, dem (ich glaube kosovarischen) Goalgetter der Jugendspielgemeinschaft, verwandelt. In der Folgezeit waren die körperlich überlegenen Nietlebener allerdings die aktivere Mannschaft und Schwächen in der Dürrenberger/ Leunaer Abwehr sorgten für die Gästeführung. Bis zur 25. sah es echt übel aus für die Hausherren, denn das Spiel stand wirklich auf der Kippe zu einer sich anbahnenden Niederlage – doch dann wurde wieder Bledar Shoshi hervorragend angespielt und erzielte erneut ein Tor per Flachschuss. Diesmal natürlich aus dem Spiel heraus. Bis zur Pause fielen in einem hervorragenden und ausgeglichenen Spiel keine weiteren Treffer mehr.
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Halbzeit zwei startete mit einer kuriosen Szene: ein Dürrenberg-Leunaer Angriff war zu lang und landet in den Armen des Torwarts, knapp vor einem Stürmer der Heimmannschaft, der wiederum den Torwart leicht anrempelt. Eigentlich kein Grund gelb zu zeigen, aber der teilweise kleinliche Unparteiische will das trotzdem machen, bemerkt aber, dass er die Karten in der Halbzeitpause in der Kabine gelassen hat. Er rennt also wieder in die Kabine und kommt heraus, um die lächerliche gelbe Karte an Blerand zu verteilen...

Danach sah es dann so aus, dass von Nietleben zu wenig kam und Bad Dürrenberg/ Leuna eine Weile Anlauf brauchte, ehe sie mit dem dritten Treffer von Bledar die Wende einleiten konnten. Fünf Minuten später traf sein Bruder Blerand zum 4:2. Auch hier beschwerten sich die Nietlebener wieder etwas – wie auch beim 1:0 – und diesmal wegen angeblichen Abseits: meines Erachtens war das aber maximal gleiche Höhe, da die Dürrenberger/ Leunaer Stürmer ab der 60. zu schnell für die Gästeabwehr waren. Die hatten nun teilweise Auflösungserscheinungen und ließen sich noch zwei weitere Treffer von Bledar einschenken – Wahnsinn, dass der junge Mann alleine schon fünf Buden zimmerte! Man kann aber nicht von einer One-Man-Show reden, da die Zuspiele der anderen und auch z.B. die Abwehr- und Torwartleistung (Abwehr wie Torwart waren nicht immer sicher, aber meistens schon) unabdingbar waren für den Sieg. Also mit so einer geschlossenen Mannschaftsleistung wird es allen Staffelkonkurrenten schwer fallen, diese spielerisch und kämpferisch so starke Spielgemeinschaft zu besiegen!

So wie bei der Leunaer F-Jugend am Vortag kann man die Mannschaft nur bestärken und „weiter so“ zurufen! Das ist richtig gute fußballerische Arbeit, was die von Jens Klopp und Detlef Brose gecoachten Jungs da abliefern! Richtig gute journalistische Arbeit sieht man übrigens auf der Website der Bad Dürrenberger, u.a. durch die Einpflegung von Herrn Klopp, die Texte von Herrn Brose und die Bilder von Herrn Ermisch!
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Danach ging es weiter nach Uichteritz bei Weißenfels: in dem gepflegt wirkenden Dorf gibt es eine ganz ansehnliche Kirche und einen etwas kahlen Sportplatz. Dieser liegt direkt an der Saale und außer einem Graswall und ein paar Bänken gibt es dort nicht wirklich etwas zum Platz anzumerken. Nur war die Kahlheit des Platzes heute besonders ärgerlich, da es dauernd regnete und die Krüppelbäumchen kein bisschen Regenschutz lieferten.

Der designierte Absteiger (3 Spiele, 3 Niederlagen, 2:17 Tore) aus Uichteritz empfing diesmal den TSV Tröglitz, der anscheinend meinte, mit einem schnellen Tor sei es getan. Die Tröglitzer hatten immerhin 7 Punkte aus den ersten drei Spielen gewonnen und schafften auch nach weniger als einer Viertelstunde mit einem schönen Angriff die unsichere SV-Abwehr auszuhebeln. Nur ließen sie in der Folgezeit die Uichteritzer auf ihrem eigenen Platz kommen. Nach einer knappen halben Stunde lag auch der Ball im Kasten, nur hatte der eine Typ da mit der Fahne irgendetwas dagegen und der nicht immer sichere Schiri entschied deshalb auf irreguläres Tor. Warum auch immer: Abseits war das bestimmt nicht und Angriff auf den Torwart soll wohl ein Witz sein! Apropos Torwart und Witz: ein solcher war der eine Freistoß des Tröglitzer Schlussmannes, der einen 10 Meter entfernt stehenden Uichteritzer lässig anspielte, welcher aber kein Kapital aus dem kapitalen Patzer schlagen konnte. Fünf Minuten vor der Pause gelang dem Underdog jedoch der mittlerweile verdiente Ausgleichstreffer.

Wer jetzt wie ich dachte, die Gäste aus dem Dorf bei Zeitz würden sich jetzt endlich zusammenreißen und ordentlich spielen, der hatte sich getäuscht: das Spiel hatte einen enormen Durchhänger und Tröglitz hatte eine gute halbe Stunde lang nicht eine Torchance, was bei ihrem Gebolze auch kein Wunder war, während die Hausherren den ein oder anderen meist harmlosen Angriff fuhren. Erst die Schlussphase erlebte wieder gute Szenen, von der die beste die Bogenlampe des Uichteritzers Walther war, die sich über den Tröglitzer Torwart ins Tor senkte. Nun versuchten die TSV-Kicker noch mal einiges um wenigstens noch auszugleichen, doch die Abschlussschwäche und das teilweise dämliche zwischenmenschliche Verhalten – wie da rumgemeckert wurde sprach Bände: lächerlich war v.a. das Gemaule mancher Gästespieler gegenüber dem Schiri und einer Gruppe Zuschauer – rundeten das Bild des heute enorm schlecht spielenden Gastes ab. TSV Tröglitz stand heute völlig neben sich und lieferte eine ganz peinliche Leistung ab, während Uichteritz - die sich auf ihrer Website den Spitznamen "Die Macht von der Saale" geben - vielleicht noch etwas Hoffnung schöpfen kann, auch wenn ich ihnen leider bescheinigen muss, dass das auch heute eine kaum kreisoberligareife Leistung war. Aber wenn man öfter so Gegner wie Tröglitz hat, lassen sich noch einige Punkte holen...
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Heeme angekommen stellten wir fest, dass mittlerweile auch manche Journalisten bei der MZ Interesse haben, etwas über Groundhopping zu erfahren. Aber wie zu erwarten war, war das erstmal relativ fruchtlos, da man in der Redaktion meint, dass man als Student außerhalb des Semesters normal Zeit für ein Interview hätte; als ob ich Montag nicht den ganzen Tag mit der Fertigstellung meiner Seminararbeit und dem Bearbeiten dieses Blogs und der dazugehörigen Bilderseite zutun hätte: abends ist schließlich noch Studentenfußballtraining wo ich diesmal keinesfalls fehlen will... Was ich davon halte, ein Foto von einem Groundhopper in einem Büro zu machen, nur um etwas für einen Artikel zu haben, habe ich mir gespart zu sagen: als ob es keine Möglichkeit gebe, einen Groundhopper bei seinem Hobby (am Spielfeldrand stehend, oder so) zu fotografieren! Aber vielleicht wird durch meinen Vater noch was Vernünftiges aus der Geschichte – nicht, dass es dann im Sportteil beim Thema TSV Leuna doch wieder nur um „brutale Schubsereien“ geht...
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Statistik:
Grounds: 633 (heute 1 neue; diese Saison: 39 neue)
Sportveranstaltungen: 1.362 (heute 2, diese Saison: 48)
Tageskilometer: 60 (60 Rad)
Saisonkilometer: 8.890 (7.880 Auto/ 1.010 Fahrrad/ 0 Flugzeug/ 0 Bahn, Bus, Tram/ 0 Schiff, Fähre)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 80
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 268

W268III: Leunaer Jugend, Teil 1 + vierte Niederlage für Gröben + SV gewinnt das Mölsener Derby

TSV Leuna 1919 F 1:6 FSV Bennstedt F
Datum: Samstag, 17. September 2011 – Anstoß: 10.00
Wettbewerb: 1. Runde des Kreispokals des Saalekreises, F-Junioren (6-/ 8jährige) oder sogenannter „Saalekreissparkassencup“
Ergebnis: 1:6 nach 41 Min. (20/21) – Halbzeit: 0:2
Freundschafts-Neunmeterschießen: 3-5 nach 11/ 10 Schützen
Tore: 0-1 (?), 0-2 (?), 0-3 29., 1-3 34. (Nr. 7), 1-4 37., 1-5 40., 1-6 41.
Verwarnungen: keine, Platzverweise: keine
Spielort: Sportstätte der Jugend (Kap. 1.000, davon 20 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 60 (darunter ca. 15 Gästefans)
Unterhaltungswert: 7,5/10 (Schnell und auf erstaunlich hohem spielerischen Niveau: für zwei so junge Jugendmannschaft wirklich hervorragend!)

SV Schwarz-Gelb Deuben II 4:2 SV Empor Gröben
Datum: Samstag, 17. September 2011 – Anstoß: 13.00
Wettbewerb: 1. Kreisklasse Burgenlandkreis, Staffel 3 (11. und unterste Liga, 6. Amateurliga)
Ergebnis: 4:2 nach 94 Min. (45/49) – Halbzeit: 1:1
Tore: 0-1 14. (10), 1-1 19. (9), 2-1 58. (7), 2-2 70. (10), 3-2 71. (13), 4-2 87. (9)
Verwarnungen: 2x Deuben
Platzverweise: keine
Spielort: Erich-Schulz-Sportstätte (Kap. 2.000, davon 40 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 35 (darunter ca. 12 Gästefans)
Unterhaltungswert: 6,5/10 (Gutes Spiel, gerade für zwei nominell so schwache Mannschaften)

SV Eintracht Jaucha 1:2 SV Hohenmölsen 1919
Datum: Samstag, 17. September 2011 – Anstoß: 15.00
Wettbewerb: Kreisliga Burgenlandkreis, Staffel 2 (10. Liga, 5. Amateurliga)
Ergebnis: 1:2 nach 92 Min. (45/47) – Halbzeit: 0:1
Tore: 0-1 10. (13), 1-1 48. (2), 1-2 75. (6)
Verwarnungen: 1x Jaucha
Platzverweise: keine
Spielort: Sportplatz Jaucha (Kap. 500 Stehplätze)
Zuschauer: ca. 120 (darunter ca. 40 Gästefans)
Unterhaltungswert: 6,0/10 (Ganz ordentliches und vor allem hartes Spiel mit Durchhänger in Hälfte zwei)
Photos and English version:

Den Hochzeitstag meiner Eltern zierten drei Fußballspiele, von denen das erste das Kreispokalduell der Leunaer F-Junioren war. Seit dieser Saison sind ja nach einem Jahr Pause wieder Jugendmannschaften unseres TSV im Spielbetrieb, wobei die jüngste Truppe jene der F-Jugend ist. Ansonsten gibt es noch die B-Junioren, die in Spielgemeinschaft mit Eintracht Bad Dürrenberg sehr erfolgreich spielen (siehe Bericht vom Sonntag). Auch die F-Junioren starteten erfolgreich: 4:3 wurde Eintracht Gröbers bezwungen, welche am letzten Spieltag (an dem Leuna spielfrei war und ein Freundschaftsspiel mit 17:0 (!) gewann) 15:0 in Günthersdorf siegten. Doch der Gegner aus der anderen Staffel, der FSV Bennstedt, der mit zwei Siegen startete und länger im Spielbetrieb ist, musste als Favorit angesehen werden.

Irgendwie erinnere ich mich ja noch an ein Spiel in der Landesliga zwischen den Männern vom TSV Leuna und dem FSV Bennstedt, in dem Bennstedt trotz zwei Mann Unterzahl ab der zweiten Halbzeit noch mit 4:0 gewann. Die F-Junioren verloren heute noch deutlicher, spielten jedoch besser. Für ein Spiel dieser jungen Altersklasse war es wirklich hervorragend, was die Spieler beider Mannschaften darboten. Keiner muss von dem Lob ausgenommen werden, wenn auch einzelne Spieler natürlich mehr hervorstachen als andere!

Wir kamen erst zum Ende der ersten Halbzeit, da man sich auf einen früheren Beginn geeinigte hatte, aber die Ansetzung im Internet 10.30 lautete. Da stand es bereits 0:2 für Bennstedt. Nach der Pause war der Gast auch aktiver vorm Tor und noch besser am Ball, sodass das 0:3 recht bald fiel. Nach mehreren guten aber erfolglosen Angriffen der Leunaer U-9 erzielte der Spieler mit der Nummer 7 einen schönen Treffer zum 1:3. Zum Ende der Partie wurde es noch unverhältnismäßig deutlich: während Leuna immer aktiver wurde, aber keinen Ball mehr im Tor unterbrachte, ging Bennstedt erstaunlich sparsam mit ihren Torchancen um: wenige Angriffe brachten drei weitere Tore zum zu hohen 1:6.
Im folgenden freundschaftlichen Neunmeterschießen waren die Bennstedter ebenfalls treffsicherer und erzielten 5 Treffer aus 10 Schüssen, während Leuna 3 aus 11 schaffte.

Gegen so einen starken Gegner mit fünf Toren Unterschied zu verlieren ist wirklich keine Schande! Wie gesagt gebührt beiden Teams großes Lob für so ein gutes Spiel. Viele der Spieler haben augenscheinlich richtig Talent und die anderen sind mit erfreulichem Elan bei der Sache. So war keine Minute langweilig und Szenen, bei denen man ein „Ach du Scheiße“ zurückhalten musste, gab es gar keine. Das Spiel war nicht so einseitig wie das Ergebnis und es hat viel Spaß gemacht. An beide Mannschaften kann man nur sagen: am Ball bleiben und weiter so!
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Weiter ging es dann nach Deuben, wo in der Erich-Schulz-Sportstätte – ein schönes kleines Stadion mit viel Baumbestand und zwei ausgebauten Längsseiten (die Stehstufen sind aber recht mickrig und nur der Sprecherturm sticht etwas hervor) – die Reserve von Schwarz-Gelb gegen Empor Gröben kickte.

Beide sind beschissen gestartet – Deuben holte aus drei Spielen einen Punkt, Gröben gar keinen – aber das merkte man kaum: es wurde munter drauflos gespielt und beide Teams kamen zu einigen Chancen. Nach etwas weniger als einer Viertelstunde netzte ein Gästespieler auch schon per Kopf ein. Recht kurz darauf gelang Deuben II auch schon per Flachschuss der Ausgleich. Nach der Pause gelang ein weiterer Flachschuss, diesmal aus noch kürzerer Entfernung, zum 2:1. Der erneute Ausgleich ließ nicht lange auf sich warten, doch noch viel schneller ging es auf der Deubener Seite: nach weiteren 60 Sekunden war die Führung für Schwarz-Gelb wiederhergestellt. Das 4:2 kurz vor Schluss war die Entscheidung in einem guten, sauberen und unterhaltsamen Spiel.
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Schließlich guckten wir noch in Jaucha, einem an Hohenmölsen anschließenden Dorf, wo es einen recht kuriosen, da extrem eng zwischen Kleingärten und Hang angelegten, Fußballplatz gibt. Dafür, dass man sehr nah (d.h. in etwa 50cm Entfernung) am Spielfeld steht, werden auch dreiste 2€ Eintritt erhoben: nur ein Schiri zu bezahlen und dann sicherlich im besten Wissen, dass andere Vereine der Kreisliga nur 1€ oder 1,50€ erheben – das kann ich wieder leiden, so was...

In der Kreisliga ist Jaucha mit zwei Siegen und einer Niederlage gut gestartet, doch der Gegner aus dem Nachbardorf, der SV Hohenmölsen noch besser: 4-2, 1-0, 1-0 = 9 Punkte. Auch in diesem Spiel kam Hohenmölsen besser aus dem Knick. Nach 10 Minute gab es einen genialen Fallrückzieher, der hoch ins Eck ging, zu bewundern. In der Folgezeit tat sich der Gast vom SV HHM allerdings reichlich schwer. Jaucha kam besser ins Spiel. Nach der Pause wurde das Spiel noch härter. Dass der Schiri, der genauso wenig überfordert oder schwach war wie sein Kollege beim Spiel in Deuben – sondern im Gegenteil: beide Unparteiischen überzeugten weitestgehend – mit einer einzigen gelben Karte auskam, so wie da phasenweise geholzt (und das noch entsprechend mit flotten Sprüchen kommentiert) wurde... Jedenfalls gelang Jaucha der nicht unverdiente Ausgleich nach wenigen Minuten in Hälfte zwei. Bald darauf schied allerdings ein Jauchaer verletzungsbedingt aus. Leider hatte die Eintracht keinen Wechselspieler zur Verfügung. Mit einem billigen 2:1 Sieg zog sich der Favorit dann schließlich aus der Affäre. Also der Sieg und der gesamte Auftritt von Hohenmölsen waren alles andere als überzeugend. Da machte die Zuschauerzahl schon mehr Eindruck, auch wenn keinerlei Stimmung aufkam.

Nach dem Spiel war immer noch nicht Schluss mit Fußball, denn ich wollte noch etwas ausgleichen, dass ich letzten Montag wegen meiner Reise nicht beim Fußballtraining war – und für jegliches Training bietet sich der herrliche Platz in Löbitz an. Zumal die Löbitzer alle Netze haben hängen lassen, obwohl die Herrenmannschaft heute spielfrei hatte. Nach 60 Minuten Training ging es über die Feldwege nach Gieckau, wo man im Landgasthof sehr gut Essengehen kann.
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Statistik:
Grounds: 632 (heute 2 neue; diese Saison: 38 neue)
Sportveranstaltungen: 1.360 (heute 3, diese Saison: 46)
Tageskilometer: 130 (110 Auto und 20 Rad)
Saisonkilometer: 8.830 (7.880 Auto/ 950 Fahrrad/ 0 Flugzeug/ 0 Bahn, Bus, Tram/ 0 Schiff, Fähre)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 78
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 268