Montag, 30. Januar 2012

W287III: Hallenhockey, wie es schlechter kaum sein könnte – und; munteres Siebenmeterwerfen in Kühnau

TSV Leuna 1919 4:4 SC Charlottenburg Berlin
Datum: Sonntag, 29. Januar 2012 – Beginn: 11.00
Wettbewerb: 2. Bundesliga Ost, Hallenhockey
Ergebnis: 4:4 nach 60 Min. (30/30) – Halbzeit: 4:3
Tore: 1-0 6. Christian Zeiger, 1-1 9. Benjamin Borchardt, 1-2 19. Benjamin Borchardt (Ecke), 2-2 13. Nils Poczatek, 3-2 24. Christian Zeiger, 3-3 25. Phillip Kröger, 4-3 29. Nils Poczatek, 4-4 42. Moritz Barckhausen (Überzahl)
Grüne Karten: Christoph Ruttkies, Stefan Münzner (Leuna)
Gelbe Karten (2 Minuten): Michael Franz (Leuna), Moritz Barckhausen (SCC)
Rote Karten (Platzverweis): keine
Spielort: Sporthalle Leuna (Kap. 200 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 100 (keine Gästefans darunter)
Unterhaltungswert: 1,5/10 (Richtig schlechtes Spiel beider Mannschaften, unmögliches Schiedsrichtergespann, kaum Zuschauer – unterstes Hallenhockeyniveau! Da kann man ja gleich Feldhockey schauen!)

SG Kühnau 26:28 SV Friesen Frankleben
Datum: Sonntag, 29. Januar 2012 – Beginn: 16.00
Wettbewerb: Verbandsliga Sachsen-Anhalt Süd (6. Handballliga, 3. Amateurspielklasse)
Ergebnis: 26:28 nach 60 Min. (30/30) – Halbzeit: 13:13
Tore: k.A. (Kühnau); Wasner 11, Holzapfel 7, Graßmeyer 4, [Nr. 3] 3, Berg 2, [Nr. 5] 1 (Frankleben)
Siebenmeter: Kühnau 4 von 9, Frankleben 9 von 10
Gelbe Karten: Nr. 15, Nr. 10, Nr. 2 (Kühnau); Nr. 3, Nr. 14 (Frankleben)
Zeitstrafen: 2x Nr. 10, Nr. 2, Nr. 6, Nr. 13, Rot Nr. 15 (Kühnau = 12 Minuten); 3x Nr. 11, 2x Nr. 3, Nr. 5, Nr. 9 (Frankleben = 14 Minuten)
Disqualifikationen: Nr. 15 Kühnau (59., angeblich „Tätlichkeit“); Nr. 11 Frankleben (52., dritte Zeitstrafe)
Spielort: Sporthalle Friedensschule Dessau-Ziebigk (Kap. 200 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 150 (davon Gästefans: ca. 5)
Unterhaltungswert: 5,5/10 (Mittelmäßiges, aber spannendes Spiel)
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Photos and English Version:
a) Indoor Hockey: Leuna v Charlottenburg

Da fragt man sich, wieso man sich schon am frühen Morgen aufgemacht hat, um bei Schneeglätte in die hässliche Leunaer Sporthalle zu gurken, dort für überhöhte 3,50€ die immer gleichen hässlichen Eintrittskarten und das immer gleiche schlecht gemachte „Programm“ (eine A4-Seite als Faltblatt, das nur Informationen zum TSV hat und nie zu einer Gastmannschaft) entgegenzunehmen, um sich dann in die erste Reihe – der einzigen Reihe auf dieser scheiß Tribüne, von der aus man das Spielfeld (mit ein paar Verrenkungen) komplett einsehen kann – zu hocken, um die Mannschaft anzufeuern.

Heute fanden sich so wenige Fans wie schon ewig nicht mehr zum Hockey ein. Knapp 100 Leunaer wollten sich das Spiel gegen den Tabellennachbarn Charlottenburg (die Westberliner haben auf Rang zwei stehend zwei Punkte mehr auf dem Konto als Leuna) nicht entgehen lassen. Aber so ein Gegurke hätte eigentlich nicht einmal 10 Zuschauer verdient gehabt!

Ich lästerte auch schon, als die Berliner (!) Schiedsrichter Luft und Bütschek vor Beginn bei Charlottenburgern standen und mit denen quatschten, dass da wohl Spielabsprachen getroffen werden würden. Was im Spaß gesagt war, sollte sich als gar nicht so abwegig zeigen: wenn von diesem hirnlosen Verband Berliner Schiedsrichtern in einem Spiel einer Berliner Mannschaft bei einer sachsen-anhaltischen angesetzt werden, hat das halt wenig mit einer unparteiischen Spielleitung zu tun. Aber beide Mannschaften hätten auch auf 0:0 spielen können: dieses Spiel war von Taktiererei, Ball Hin-und-Her-Geschiebe und Zustellen an der Bande geprägt, dass es klar war, dass hier beide nur nicht verlieren wollten. Das Unentschieden war ab Mitte der zweiten Hälfte augenscheinlich abgemachte Sache. Mitte der ersten Hälfte waren bereits alle Schiedsrichterentscheidungen gegen Leuna abgemachte Sache.

Meine Wertung von 1,5 Punkten gibt es nur deshalb, da im ersten Spielabschnitt einige Aktionen von Zeiger, Poczatek und Reichardt sehenswert waren. Auch die Charlottenburger zeigten ab und an mal, dass sie wenigstens ein bisschen mehr können, als das, was heute auf dem Feld ablief. Aber ansonsten war es symptomatisch, wie Leuna den Ausgleich kassierte: ein Charlottenburger sperrt den schon lange nicht mehr bundesligareifen Franz von den „Un“parteiischen völlig ungestraft im Mittelfeld – Franz verhält sich natürlich unheimlich intelligent, indem er dem Berliner in dem Magen schlägt. Mit Gelb war er noch gut bedient, doch in den zwei Minuten Unterzahl, kassierte Leuna auch prompt den Ausgleich. Man sollte also auch das Augenmerk auf die Schwachpunkte wie v.a. Franz und Ruttkies legen, anstatt sich nur über die Schiris aufzuregen, deren zweitgröbste Fehlentscheidung (Zeiger wird gefoult (Check in den Rücken), daraufhin ein Regelverstoß der Leunaer (Fußspiel) begangen, woraufhin es statt Freischlag für Leuna eine Strafecke für den Gast gab) die zwischenzeitliche 1:2 Führung der Berliner verursachte. Die gröbste Fehlentscheidung weckte auch die ruhigere Sorte Fans noch etwas auf: 30 Sekunden vor Abpfiff ein mindestens gelbwürdiges, taktisches Foul eines Berliners gegen einen auf den Flügel durchbrechenden Leunaer, der nach dem Beinstellen auf den Ball fiel. Die Schiedsrichter gaben Fußspiel und Freistoß für Berlin, was fast noch zu Tumulten führte, da auch Spieler und Trainer des TSV nun richtig sauer waren.

Eine abartigere Schiedsrichterleistung habe ich noch nicht gesehen im Hallenhockey. Auch ein schlechteres und langweiligeres Spiel noch nicht. Zum Glück ist Leuna jetzt wirklich gesichert, da Güstrow wieder verloren hat. Für 2. Liga reicht es ja dann doch!
Allerdings muss man, wenn man ehrlich ist – und das wird die Leunaer Mannschaft auch akzeptieren, da es ihnen nichts bringt, wenn man sie nur aus Sympathie übertrieben lobt – klar und deutlich sagen, dass die Mehrheit der Spieler dieser Mannschaft (heute war es ganz besonders auffällig: nach Hochmuth, Zeiger und Poczatek kommt lange nichts) kaum durchschnittliches Niveau bringt und vor allem die Mehrheit der Spiele des TSV unterdurchschnittlich sehenswert sind. So ein Wahnsinnsspiel wie in Köthen kommt so wie so nur alle 10 Jahre mal vor und so ein Spiel wie heute ist näher dran an der normalen Leistung der Mannschaft, als das vor drei Wochen. Ob ich nächste Saison dafür die überdurchschnittlich hohen 3,50€ mehr als ein einziges Mal den stets mit dem Kassieren überforderten Hockeymädchen an der Kasse hinblättere, überlege ich mir gut. Im Rückblick hat es sich bei der Mehrheit der in den letzten beiden Spielzeiten besuchten Hockeyspiele des TSV nicht gelohnt!
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Erheblich besser als dieses grauenhafte Hallenhockeyspiel war das Spitzenspiel der Handball Verbandsliga zwischen dem Zweiten und dem Dritten der Tabelle. In der letzthin mal wieder von leichten ethnischen Unruhen erschütterten, ohnehin verrufenen, wie auch wenig sehenswerten Mittelstadt Dessau wurde in der Sporthalle der passenderweise „Friedensschule“ genannten Sekundarschule im Stadtteil Ziebigk gespielt. Die Halle ist farblich sehr gut gelungen, die Beleuchtung ist gut und die Zuschauer sitzen direkt am Spielfeld, aber die dreireihige Holz- und Aluminiumtribüne steigt zu niedrig an und sieht auch ziemlich mies aus. Auf der Tribüne hatten sich immerhin etwa 150 Fans eingefunden, von denen natürlich fast alle für die Heimmannschaft waren. Großartig Stimmung kam aber nicht auf.

In einem mittelmäßigen und sehr ausgeglichenen Spiel setzte sich Friesen Frankleben erst zum Ende der zweiten Halbzeit hin entscheidend ab. Teilweise fünf Tore Vorsprung waren es da, die erst in den letzten beiden Minuten wieder teilweise von der SG Kühnau aufgeholt wurden. 26:28 war kein ungerechtes Resultat, wobei die Franklebener in erster Linie einfach nur die besseren Siebenmeterschützen waren. In diesem Siebenmeterfestival von Dessau verwandelten sie 9 von 10 Siebenmetern, während Kühnau nur 4 von 9 versenken konnte. Das Spiel war übrigens – trotz 19 Siebenmetern – nicht überhart, aber beide Abwehrreihen hatten schon so ihre Probleme gegen die starken Angreifer der jeweils anderen Seite mitzuhalten. Nur dadurch, dass die Torhüter beider Teams – besonders der Gästekeeper Küster – so stark waren, bleiben beide Mannschaften unter der 30-Treffer-Marke.

Von beiden Mannschaften wurde übrigens je ein Spieler kurz vor dem Ende des Feldes verwiesen: bei Frankleben war es halt der unsauberste Akteur, der sich als Verteidiger oft nur mit Fouls behelfen konnte – bei Kühnau jedoch flog einer zu Unrecht vom Platz, der einen Gegenspieler weggeschubst hatte und für dieses Zwei-Minuten-würdige Foul vom inkompetenten Magdeburger Schiedsrichtergespann gleich Rot sah. Die Magdeburger waren uns übrigens schon vor einigen Wochen in Halle negativ aufgefallen: dort pfiffen sie völlig einseitig zugunsten der Seehausener Mannschaft, die ohne Schiedsrichterhilfe wahrscheinlich nicht gewonnen hätten. In der ersten Halbzeit lieferten die beiden Pfeifen auch wieder eine grauenhafte Leistung ab, wobei auffälligerweise immer Frankleben die Angeschissenen waren. Mehrere unberechtigte Zeitstrafen gegen Friesen, während mehrere Male die Kühnauer trotz Stürmerfoul aufs Tor werfen oder trotz Verteidigerfouls einen Tempogegenstoß einleiten durften. Bis zur 55. oder 56. Minute gab es in der zweiten Halbzeit aber plötzlich keine einzige Willkürentscheidung gegen Friesen mehr: nur zwei lachhafte Siebenmeter für (ja: für!) Frankleben. In der vorletzten Minute gab es ja sogar noch einen unberechtigten Platzverweis für den Gastgeber. Ganz komische Leistung, aber vom Gespann Wolf/ Schwibbe kann man nichts anderes erwarten. Sachsen-Anhaltische Handballschiedsrichter halt...

Ohnehin war dieses Wochenende katastrophal in Sachen Schiedsrichter: einer schlechter als der andere – in allen fünf Partien dieses Wochenendes! Ich hoffe, dass ich die Unparteiischen in den nächsten Spielen mehr loben kann: schließlich gibt es in den allermeisten Sportarten über die Mehrheit der Schiedsrichter nicht viel zu meckern – meistens haben sie Recht mit ihren Entscheidungen! Und beim Handball trifft das wenigstens so auf jedes dritte Gespann zu...
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Statistik:
Grounds: 697 (heute 1 neuer; diese Saison: 103 neue)
Sportveranstaltungen: 1.457 (heute 2, diese Saison: 143)
Tageskilometer: 180 (180 Auto)
Saisonkilometer: 27.700 (19.150 Auto/ 6.600 Flugzeug/ 1.940 Fahrrad/ 10 Bahn, Bus, Tram/ 0 Schiff, Fähre)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 30
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 287

W287II: Testspiel auf verschneitem Kunstgrün, Sieg gegen den Abstieg in der Hockeyhalle und Schiedsrichter„liebling“ Nils Hähnel

SV Blau-Weiß 1921 Farnstädt III
1:4 TSV Leuna 1919 II
Datum: Samstag, 28. Januar 2011 – Anstoß: 11.45
Wettbewerb: Testspiel 2. Kreisklasse Saalekreis, Staffel 1 (12. Liga, 7. Amateurliga) gegen Kreisliga Saalekreis, Staffel 1 (10. Liga, 5. Amateurliga)
Ergebnis: 1:5 nach 85 Min. (42/43) – Halbzeit: 0:2
Tore: 0-1 9. Claus, 0-2 28. Claus, 1-2 45. Nr. 11, 1-3 50. Schmidt, 1-4 71. Mueller
Vergebener Elfmeter: 53. Min., Fiebig (TSV) hält „Foul“strafstoß von Farnstädts Nr. 8
Verwarnungen: Nr. 9 (Leuna)
Platzverweise: Nr. 6 Farnstädt (22., Schiedsrichterbeleidigung)
Spielort: Sportanlage SV Blau-Weiß Farnstädt/ Kunstrasenplatz Unterfarnstädt (Kap. 750 Stehplätze)
Zuschauer: ca. 12 (davon 3 Gästefans)
Unterhaltungswert: 5,0/10 (Beide Mannschaften gaben ihr Bestes bei schlechten Bedingungen – heraus kam ein mittelmäßiges Spiel)

TSV Leuna 1919 11:8 Arbeiter-TSV Güstrow
Datum: Samstag, 28. Januar 2012 – Beginn: 16.15
Wettbewerb: 2. Bundesliga Ost, Hallenhockey
Ergebnis: 11:8 nach 60 Min. (30/30) – Halbzeit: 6:5
Tore: 0-1 3. Andreas Sill, 1-1 5. Nils Poczatek, 2-1 6. Nils Poczatek, 2-2 12. Michael Schneider, 3-2 14. Jörn Jördens, 4-2 15. Nils Poczatek, 5-2 19. Christian Zeiger, 5-3 21. (Nr. 16), 6-3 22. Tobias Schaltonat, 6-4 24. Andreas Sill, 6-5 30. Andreas Sill; 6-6 32. Florian Noske, 7-6 33. Christian Zeiger, 8-6 43. Stefan Münzner, 9-6 48. Nils Poczatek, 9-7 49. Michael Schneider, 10-7 54. Stephan Reichardt, 10-8 55. Sebastian Ahlberg, 11-8 57. Christian Zeiger
Vergebener Siebenmeter: 58. Christian Zeiger scheitert an ATSV-Torwart
Grüne Karten: Christoph Ruttkies (Leuna); Nr. 16 (Güstrow)
Gelbe Karten (2 Minuten): keine
Rote Karten (Platzverweis): keine
Spielort: Sporthalle Leuna (Kap. 200 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 150 (davon Gästefans: ca. 5)
Unterhaltungswert: 6,5/10 (Kein gutes, da sehr fehlerbehaftetes Spiel – aber viele Tore, Spannung und ein Sieg für Leuna!)

SV Hermsdorf/ Thüringen 28:26 HV Rot-Weiß Staßfurt
Datum: Samstag, 28. Januar 2012 – Beginn: 19.45
Wettbewerb: Mitteldeutsche Oberliga (4. Handballliga, 1. Amateurspielklasse)
Ergebnis: 28:26 nach 60 Min. (30/30) – Halbzeit: 13:12
Tore: Ondrej Masak 10, Maik Grützbach 4, Henry Wendt 4, Jan Heilwagen 3, Michael Remme 2, Ferenc Bergner 2, Matthias Krüger 2, Max Ziemann 1 (Hermsdorf); Oliver Jacobi 6, Christoph Frank 5, Marco Richter 4, Sebastian Retting 4, Enrico Sonntag 3, Alexander Ernst 2, Nils Hähnel 2 (Staßfurt)
Gelbe Karten: Jan Heilwagen, Marvin Schreck (Hermsdorf); Christoph Frank, Eike Rach, Alexander Ernst (Staßfurt)
Zeitstrafen: 2x Maik Grützbach, Michael Remme (Hermsdorf = 6 Minuten); 3x Christoph Frank, Nils Hähnel [+Rot], Sebastian Retting, Patrick Tuchen? (Staßfurt = 12 Minuten)
Disqualifikationen: 37. Nils Hähnel (angeblich „grobes“ Foulspiel), 51. Christoph Frank (dritte Zeitstrafe) [beide Staßfurt]
Spielort: Werner-Seelenbinder-Sporthalle (Kap. 540 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 500 (davon Gästefans: ca. 30)
Unterhaltungswert: 5,0/10 (Spannendes und teilweise aktionsreiches, aber spielerisch wie technisch schwaches und unsauberes Spiel)
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Photos and English Version:
c) Handball Amateur Top Flight: SV Hermsdorf v RW Staßfurt

Da die beschissene Jahreszeit doch noch Einzug hielt, musste ich darauf verzichten, mit dem Rad nach Farnstädt und erst zum Hockey und Handball mit dem Auto zu fahren. So machten wir noch einen kleinen Umweg über Hornburg in Mansfeld-Südharz, ein hässliches Kaff an der Kreisgrenze zum Saalekreis mit einer ganz ansehnlichen Kirche und ziemlich unsympathisch auftretenden Leuten, aber einem schönen - nur nicht mehr im Spielbetrieb genutzten - Fußballplatz. Zwei Großfeld und vier Kleinfeldtore stehen auf der von Hügeln eng umgebenen Wiese herum. Der Platz war ebenso verschneit wie die Straßen.

Auf dem nächsten verschneiten Platz wurde dann gekickt: wenn es Blau-Weiß Farnstädt gerade nicht passt, auf ihrem Rasenplatz zu spielen, dann geht es auf dem Kunstgras weiter. Das ist meistens Ende Herbst, den ganzen Winter über und bis ins Frühjahr hinein der Fall. Besonders intelligent ist es natürlich, bei Schnee auf diesem rutschigen Geläuf ein Spiel anzusetzen. Man hätte noch die Option Sportplatz Alberstedt (eigentlich nur Ausweich für Jugendspiele) gehabt: der Rasen war bespielbar – und ein verschneiter Naturrasen birgt weniger Verletzungsgefahr als ein verschneiter Kunstrasen. Besagter Kunstrasen befindet sich im Ortsteil Unterfarnstädt, einen knappen Kilometer vom herrlich gelegenen Hauptstadion mit seinen ansehnlichen Tribünenkonstruktionen (siehe Bericht vom 4. August 2010 oder Groundliste Saalekreis!) entfernt. Die Sportanlage in Unterfarnstädt ist sehr ordentlich gestaltet, aber natürlich gesichtslos.

Auf dem weißen Grün trat die Zweite Mannschaft von unserem TSV Leuna gegen die Dritte Vertretung der Farnstädter an. Ich merkte, dass ich schon lange nicht mehr bei der Reserve war, da ich nicht mehr alle Spieler erkannte... Aber ich glaube die Torschützen habe ich richtig. Nach nicht einmal 10 Minuten lag der Ball dann auch schon im Kasten der Farnstädter durch einen Abstauber von Claus – derselbe Spieler legte 20 Minuten darauf einen zweiten Treffer, Drehschuss ins linke Eck, nach. In der Zwischenzeit machte sich Schiedsrichter Hartkäse zunehmend unbeliebt: dauernd Abseitspfiffe, von denen fast die Hälfte unberechtigt waren, und ein undurchsichtiger Platzverweis gegen einen Farnstädter, wohl wegen Beleidigung. Gerade von einem Schiedsrichter von der Erfahrung, sollte man erwarten können, dass er zum Trainer geht und ihn anweist, den undisziplinierten Spieler auszuwechseln. Das ist schließlich kein Punktspiel!

Nach der Pause erstarkte der in Unterzahl spielende Unterklassige. Das 1:2 aus Nahdistanz ins lange Eck und dann auch noch die Chance auf einen zweiten Treffer: Hartkäse lag nun völlig daneben, als er Kopsch ein Foulspiel unterstellte. Vielmehr hätte der Farnstädter der zweite Akteur nach Leunas Nr. 9 (Matscheski?) sein müssen, der eine gelbe Karte sieht. Matscheski grätschte voll rein und traf nur den Mann – glasklare Gelbe! – und der Farnstädter ließ sich auf den Ball fallen, täuscht ein Foul vor und beging im gleichen Zug ein Handspiel. Genauso klare Gelbe! Aber der Schiri gab Elfmeter. Ich konnte mir noch verkneifen, da es ein Testspiel war, ihn darauf hinzuweisen, dass ich weiß wo sein Auto steht: ich hatte nämlich direkt vor seinem nahe am Eingang geparkten Wagen geparkt... Jedenfalls scheiterte der Schütze des Gastgebers gerechtermaßen am sicheren Leuna-Torwart Fiebig. Vorne war Leuna zwar alles andere als sicher – schon in der ersten Halbzeit wurde viele prima Chancen kläglich vergeben – doch Rene Schmidt und Mueller sorgten immerhin für zwei weitere Treffer. Nach etwas mehr als einer Stunde musste Leuna leider mangels Wechselspieler nun ebenfalls mit einem Mann weniger weiterspielen: Kopsch war ausgerutscht und hatte sich gezerrt.
1:4 war am Ende auch ein angemessenes Ergebnis in einem ganz ordentlichen Spiel! Die erste Leunaer Mannschaft brachte es dann übrigens i Hauptspiel fertig mit nur 10 Mann gegen Farnstädt I, die Landesliga (also eine Liga höher) spielen, mit 3:2 zu gewinnen! Das war sicher eine hervorragende Leistung!
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Wir mussten allerdings schon nach dem Vorspiel gehen, denn nach einem Essensstopp zuhause stand ein wichtiges Hallenhockeyspiel des TSV Leuna an. Vor diesmal nur 150 Zuschauern geriet Leuna im sozusagen überlebenswichtigen Abstiegsduell gegen Güstrow schnell in Rückstand, doch konnte ihn noch schneller drehen. In der Folgezeit gelang es, nachdem man den erneuten Ausgleich hinnehmen musste, zwei Mal mit drei Tore in Führung zu gehen. Bis zur Pause kam Güstrow wieder heran, unter anderem durch eine unberechtigte Strafecke.

In Hälfte zwei begann es wieder denkbar schlecht für den TSV: ein schneller Gegentreffer und Nils Poczatek, der bis dahin treffsicherste TSV-Akteur kam nicht mehr durch die Abwehr. Christian Zieger verzweifelte langsam an sich selbst: zwar am Ende doch drei Tore, aber noch viel mehr liegen gelassen. Die Mannschaft kam aber wieder zurück und ging erneut zweimal mit drei Treffern in Front. Dieser Abstand sollte bis zum Abpfiff des unsicheren Schiedsrichtergespanns, das nicht nur den Spielbeginn durch ihr Zuspätkommen verzögerte, sondern dann auch einen Treffer von Güstrow herbeiführte und Ruttkies eine unberechtigte Verwarnung zeigte, halten.

Während die Mannschaft für ihre gute Leistung – es war zwar wie oben erwähnt kein besonders gutes, da sehr fehlerbehaftetes Spiel, aber immerhin fielen viele Tore und die Einstellung der Leunaer Mannschaft stimmte – gefeiert wurde, bewegten wir uns zügig nach Hause.
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Dort stieß noch mein Vater hinzu, mit dem wir uns auf den Weg nach Hermsdorf in Thüringen, kurz hinter der Landesgrenze, machten. Der SV Hermsdorf ist nur einen Punkt hinter dem HV RW Staßfurt platziert. Wer jetzt ein ausgeglichenes Spiel für die grenzwertigen 6€ Eintritt (aber nur 3€ für Studenten und Schüler) erwartete, wurde auch nicht enttäuscht. Zur Pause stand es, nachdem Staßfurt eine ganze Weile in Front war und Hermsdorf nur langsam in Fahrt kam, 13:12 durch einen Freiwurf in der Schlusssekunde.

Diese Szene schien aber der Anfang vom Ende der Rot-Weißen zu sein. Nach der Pause warfen sie sieben Minuten lang keinen Treffer und gerieten mit sechs Toren in Rückstand. Eine Fehlentscheidung des Zittauer Schiedsrichtergespannes schien sie dann wieder wütend gegenhalten zu lassen: Nils Hähnel rempelte einen Hermsdorfer beim Wurf an, der sich theatralisch durch den Wurfkreis wälzte, um nach ein paar Berührungen der Betreuer schnell wieder aufzustehen. Von wegen, solche Schauspieleinlagen gibt es nur beim Fußball! Das Foul waren natürlich glasklare zwei Minuten, was der eine Schiri (der, der nah an der Szene dran war) auch anzeigte, doch sein Kollege fing jetzt urplötzlich an auszurasten und eröffnete einen Reigen von Fehlentscheidungen gegen die Gastmannschaft mit einer glatt roten Karten gegen Hähnel. Das ist schon das zweite Mal in drei Spielen, dass ich diesen Hähnel zu Unrecht vom Feld fliegen sehe. Da kann man schon dran fühlen, dass der sich bei den Unparteiischen mal unbeliebt gemacht haben muss und nun die Unparteiischen nicht mehr meinen, ihrem Namen alle Ehre machen zu müssen, wenn dieser Spieler ein Allerweltsfoul begeht.

Kurioserweise trafen die Staßfurter zum ersten Mal nach der Pause in zweifacher Unterzahl (Retting hatte sich völlig zu recht über die Willkürentscheidung aufgeregt und zwei Minuten gekriegt). Nachdem Hermsdorf Staßfurt konstant auf drei, vier Tore Abstand hielt, kamen die Rot-Weißen immer dichter heran. Der Ausgleich gelang ihnen allerdings nie mehr – auch nicht, als Frank mit seiner dritten Zeitstrafe vom Feld geschickt wurde. Der hatte allerdings darum gebettelt: er trat fast nur mit Strafen in Erscheinung – seine einzigen Tore waren Siebenmeter (vier direkt verwandelt und den fünften im Nachwurf) und seine Abwehrarbeit war unablässig unsauber und somit verwarnungswürdig. Nach einer gelben Karte und drei Zeitstrafen war dann halt mal Schluss... Abartigerweise war für den Hermsdorfer Krüger nicht vorzeitig Schluss, als er in der 55. Minute Retting beim Torwurf umboxte. Bei einigen Mannschaften kann man ja von ausgehen, dass so etwas unabsichtlich passiert und es noch bei zwei Minuten belassen – aber weder Staßfurt und schon gar nicht Hermsdorf sind zu diesen zu zählen. Also wäre eine rote Karte angemessen gewesen, doch gab es nicht einmal eine Zeitstrafe oder eine gelbe Karte (die zu diesem Zeitpunkt noch frei gewesen wäre, sofern ich keine verpasst habe) für dieses unsportliche Foul. Lustig war es dann anzusehen, wie Retting nach einer kurzen Behandlungspause wieder auf die Platte kam und gleich einen Treffer versenkte! Genau die richtige Antwort!
Leider blieb es am Ende bei einem Zwei-Tore-Vorsprung für die noch unsauberer spielende Mannschaft aus Hermsdorf. Ich habe übrigens auch noch nie eine Handballmannschaft gesehen, deren Spieler so oft Behandlungspausen schunden und sich nach Fouls auf dem Boden wälzend mehrere Meter fortbewegten. Bei allen Unsauberkeiten: da war nicht ein brutales Foul (wie z.B. Beinstellen im vollen Lauf oder ein Faustschlag ins Gesicht) von Staßfurt dabei!

An den schwachen Schiedsrichtern lag es allerdings nicht, dass die verspätet aufgekreuzten Salzland-Handballer hier mal wieder den Kürzeren zogen. Das war einfach die übliche Mischung aus Unvermögen und Pech, während die gleichermaßen mäßige Mannschaft aus Hermsdorf das nötige Glück hatte, damit hier ein 28:26 am Ende stand – und kein 27:27 wie ich vorher getippt hatte, was auch das gerechteste Ergebnis gewesen wäre. Zum spielerischen Niveau der Mannschaften habe ich ja nun schon genug angemerkt, zum sonstigen sportlichen nur so viel: wenn das übliche Abklatschen und Händereichen nach dem Spiel verweigert wird, macht das keinen besonders guten Eindruck. Den Schiedsrichtern hätte ich an Staßfurter Stelle auch demonstrativ so eine Geste verweigert, aber das sich bis aus ein, zwei Leute je Team auch die Spieler dann ignorierten, war reichlich daneben...

Die Sporthalle, die nach Werner Seelenbinder, einem von den Nationalsozialisten 1944 ermordeten Kommunisten, der für seine sportlichen Erfolge als Ringer bekannt war, benannt ist, muss aber noch beschrieben werden! Das Tribünen- und Baukörpermaterial wirkte verdammt billig – wie eine Fertigsatz-Gartenhütte aus dem Baumarkt. Die Holz- und Aluminiumtribüne mit ihren sieben Reihen Holzbänke steigt zu niedrig an, ist aber wenigstens nah am Spielfeldrand. Die Beleuchtung ist schwach, da minderwertige Leuchtelemente Verwendung finden und diese auch noch von Deckenstreben teilweise verdeckt werden. Einzig die Fenster sind aufgrund des schrägen Lichteinfalls auf die Tribüne und das Feld drauf ungewöhnlich. Diese Fensterreihe macht schon was daher!

Was die Fans angeht, so hatten die Hermsdorfer ein paar gute Trommler. Mit Sprechchören war da aber wohl nicht viel – jedenfalls kam nur der flotte Rhythmus bei den Gästefans, bei denen wir saßen, an. Von den 30 gingen zwar alle gut mit – vor allem wenn man sich über die Schiris aufregen konnte – aber die beiden Trommler sollten sich echt mal neue Instrumente zusammenbasteln und neue Rhythmen lernen als immer nur „bumm, bumm, bumm“...

Was all die Spiele heute gemeinsam hatten sind übrigens, dass sie 1.) alle 15 Minuten später begannen, da entweder Gastmannschaften oder Schiedsrichter es nicht auf die Reihe gekriegt haben, die Fahrtzeit bei schlechter Witterung richtig zu kalkulieren, 2.) die Unparteiischen einem jedes Mal mit Fehlentscheidungen überdurchschnittlich oft auf die Nerven gingen, und 3.) sich die Spiele allesamt gelohnt haben anzugucken, obwohl keine richtig guten Spiele darunter waren!
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Statistik:
Grounds: 696 (heute 2 neue; diese Saison: 102 neue)
Sportveranstaltungen: 1.455 (heute 3, diese Saison: 141)
Tageskilometer: 240 (240 Auto)
Saisonkilometer: 27.500 (18.950 Auto/ 6.600 Flugzeug/ 1.940 Fahrrad/ 10 Bahn, Bus, Tram/ 0 Schiff, Fähre)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 30
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 287

Mittwoch, 25. Januar 2012

W287I: Noch ein souveräner Testspielsieg mit 11 Treffern!

TSV Leuna 1919 11:0 SV Braunsbedra II
Datum: Mittwoch, 25. Januar 2011 – Anstoß: 18.00
Wettbewerb: Testspiel Landesklasse Staffel 6 (8. Liga, 3. Amateurliga) gegen Kreisoberliga Saalekreis (9. Liga, 4. Amateurliga)
Ergebnis: 11:0 nach 90 Min. (3x30) – Drittelergebnisse: 4:0, 1:0, 6:0
Tore: 1-0 7. Kevin Degner, 2-0 24. Joao Pires, 3-0 29. Christian Sporbert, 4-0 30. David Weise, 5-0 39. Christian Bernhardt, 6-0 61. Nino Hammerschmidt, 7-0 67. David Weise, 8-0 69. Toni Feist, 9-0 72. Nino Hammerschmidt, 10-0 79. Nino Hammerschmidt, 11-0 85. Rene Lorber
Verschossener Elfmeter: 84. TSV-Torwart Steve Blauwitz scheitert an SVB-Torwart
Verwarnungen: keine, Platzverweise: keine
Spielort: Kunstrasenplatz des Stadions des Friedens (Kap. 2.000, davon 210 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 25 (davon ca. 4 Gästefans)
Unterhaltungswert: 7,0/10 (Das soll die II. Mannschaft von Braunsbedra gewesen sein? War eher die IV. Garde... Leuna zeigte denen jedenfalls wo’s lang geht!)
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Photos and English Version:

Auf dem Kunstrasenplatz im Stadion des Friedens fand am Mittwochabend unter Flutlicht vor nur zwei Dutzend Zuschauern ein interessantes und, ich nehme es vorweg: extremst einseitiges Testspiel statt. Während Leuna nach Ende der Hinrunde in der Spitzengruppe der Landesklasse zu finden ist, befindet sich die Reserve vom SV Braunsbedra nur im hinteren Mittelfeld der einen Ebene tiefer gelegenen Kreisoberliga. Leuna wurde seiner Rolle einer Landesklasse-Spitzenmannschaft auch gerecht: zwar gab es zwei, drei Unsicherheiten in der Abwehr und ab und an wurde im gegnerischen Strafraum nicht nachgesetzt, wodurch man drei, vier sichere Tore vergab, aber ansonsten nahmen sie die SVB-Reserve nach allen Regeln der Kunst auseinander. Die II. Mannschaft spielte nicht mal so gut, wie ich es von der III. Mannschaft des SVB schon gesehen habe. Das war ja Niveau SV Braunsbedra IV!

Jens Heinecke spielte die ersten 30 Minuten für den völlig überforderten Gast, da sie nicht einmal mit 11 Mann aufgekreuzt waren. Doch auch bevor Jens gehen musste, hatten die Braunsbedraer nicht eine richtige Torchance. Leuna tauchte in sehr regelmäßigen Abständen vor dem SVB-Gehäuse auf und brachte den Ball bereits nach sieben Minuten zum ersten Mal über die Linie. Nach Degners Treffer erhöhte Pires auf 2:0 – er war gerade einmal eine Minute im Spiel! Ein Doppelschlag von Sporbert und Weise brachten die Entscheidung innerhalb des ersten Drittels.

Man hatte sich auf diesen komischen Spielmodus 3x30 Minuten geeinigt und im zweiten Drittel sah es trotz Spielstärke von 11 zu 10 so aus, als würde sich der Gast etwas fangen. Er hatte zwar nicht eine Torchance – selbst als die TSV-Abwehr einmal unaufmerksam war – aber kassierte nur noch einen Gegentreffer; diesmal durch Bernhardt.

Dritte Halbzeit, äh: drittes Drittel – und Hammerschmidt mit einem strammen, halbhohen Schuss, den der Torwart zwar noch berührte, aber nicht mehr aus dem Eck holen konnte. Weise mit einem schönen Schuss aus über 20 Metern, Feist mit einem lässigen Heber und Hammerschmidt mit einem Doppelschlag machten es zweistellig. Der neue Ersatztorwart Blauwitz wurde dann übermütig, da er zu einem Elfmeter antreten wollte – prompt verschoss er ihn mit einem schwachen Flachschuss. Nur anderthalb Minuten darauf allerdings, traf Lorber zum elften Treffer der Partie.

Nach einem 11:1 gegen Niemberg, die allerdings auch nur 1. Kreisklasse spielen – von daher ist die Leistung des angeblichen Kreisoberligisten auch so erschreckend! – ist das schon der zweite Sieg mit 11 Toren für den TSV Leuna! Respekt, Jungs! Aber so eine einseitige Partie habe ich das letzte Mal am 1. Weihnachtsfeiertag in der Frauenfußballliga von Marokko gesehen...
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Statistik:
Grounds: 694 (heute kein neuer; diese Saison: 100 neue)
Sportveranstaltungen: 1.452 (heute 1, diese Saison: 138)
Tageskilometer: 20 (20 Fahrrad)
Saisonkilometer: 27.260 (18.710 Auto/ 6.600 Flugzeug/ 1.940 Fahrrad/ 10 Bahn, Bus, Tram/ 0 Schiff, Fähre)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 29
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 287

Dienstag, 24. Januar 2012

Finale der Hallenfußballkreismeisterschaft des Saalekreises

Während ich am Sonntag beim Handball war, war meine Freundin beim Finale der Hallenkreismeisterschaft in der Merseburger Rischmühlenhalle.
Ihre Bilder gibt es hier zu sehen: http://imageshack.us/g/192/dscf4028k.jpg/

Die Ergebnisse:
SV 1916 Beuna 2:1 SV Merseburg 99
TSV Leuna 1919 0:3 VfB IMO Merseburg
SG B.-W. 1921 Brachstedt 0:2 LSG 1967 Ostrau
VfB IMO Merseburg 0:0 SV 1916 Beuna
SV Merseburg 99 2:5 SG B.-W. 1921 Brachstedt
LSG 1967 Ostrau 1:2 TSV Leuna 1919
SV 1916 Beuna 1:3 SG B.-W. 1921 Brachstedt
VfB IMO Merseburg 3:3 LSG 1967 Ostrau
TSV Leuna 1919 1:1 SV Merseburg 99
SV 1916 Beuna 2:2 LSG 1967 Ostrau
SG B.-W. 1921 Brachstedt 3:2 TSV Leuna 1919
SV Merseburg 99 0:3 VfB IMO Merseburg
TSV Leuna 1919 4:3 SV 1916 Beuna
LSG 1967 Ostrau 1:4 SV Merseburg 99
VfB IMO Merseburg 1:1 SG B.-W. 1921 Brachstedt

Die Abschlusstabelle lautet somit:
1. SG Blau-Weiß 1921 Brachstedt ... 12:8 ... 10
2. VfB IMO Merseburg .................. 10:4 ..... 9
3. TSV Leuna 1919 ....................... 9:11 .... 7
4. LSG 1967 Ostrau ...................... 9:11 .... 5
5. SV 1916 Beuna ........................ 8:10 .... 5
6. SV Merseburg 99 ...................... 8:12 .... 4

Montag, 23. Januar 2012

W286II: Handballwochenende Teil 2 – 21-Tore-Sieg von BSG Chemie und 20 Strafminuten für den WHV

BSG Chemie Leipzig 33:12 TSV 1886 Markkleeberg II
Datum: Sonntag, 22. Januar 2012 – Beginn: 11.00
Wettbewerb: 3. Stadtklasse Leipzig (11. Handballliga, 8. und unterste Amateurspielklasse)
Ergebnis: 33:12 nach 60 Min. (30/30) – Halbzeit: 13:6
Torfolge: 0-1, 1-1, 1-2, 9-2 (=8:0-Lauf!), 9-3, 10-3, 10-4, 11-4, 11-6, 13-6 (Halbzeit), 23-6 (=13:0-Lauf!), 23-7, 27-7, 27-8, 28-8, 28-10, 31-10, 31-12, 33-12
Siebenmeter: 3 von 4 (Chemie); 0/0 TSV II
Gelbe Karten: Nr. 3 (TSV II)
Zeitstrafen: Nr. 27, Nr. 7, Nr. 3 (TSV II = 6 Minuten)
Disqualifikationen: keine
Spielort: Sporthalle Thomas Gymnasium Leipzig-Süd (Kap. 150, davon 50 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 50 (keine Gästefans?)
Unterhaltungswert: 6,5/10 (Gutes Spiel der Chemiker gegen überforderte Markkleeberger)

HSG Großgrimma/ Zeitz FR 19:24 Weißenfelser HV 91 FR
Datum: Sonntag, 22. Januar 2012 – Beginn: 14.00
Wettbewerb: Sachsen-Anhalt Liga Frauen (5. Frauenhandballliga)
Ergebnis: 19:24 nach 60 Min. (30/30) – Halbzeit: 9:10
Torfolge: 0-1, 1-1, 1-4, 2-4, 2-5, 4-5, 4-6, 5-6, 5-7, 6-7, 8-7, 8-10, 9-10 (Halbzeit), 10-10, 10-11, 11-11, 11-13, 13-13, 13-14, 14-14, 14-15, 15-15, 15-16, 16-16, 16-18, 17-18, 17-19, 18-19, 18-22, 19-22, 19-24
Siebenmeter: 4 von 7 (HSG); 6 von 9 (WHV)
Gelbe Karten: Nr. 9, Nr. 6 (HSG); Nr. 5, Nr. 15, Nr. 10, Trainer (WHV)
Zeitstrafen: Nr. 4, Nr. 9, Nr. 6, Nr. 5 (HSG = 8 Minuten); 3x Nr. 5, 2x Nr. 15 [jeweils Ersatzstrafe für Trainer], Nr. 3, Nr. 77, Nr. 11, Nr. 8, Nr. 10 (WHV = 20 Minuten)
Disqualifikationen: Trainer (Meckern + Meckern + angebliche Spielverzögerung) und Nr. 3 (dritte Zeitstrafe) von WHV
Spielort: Glückauf Sporthalle Hohenmölsen (Kap. 700, davon 600 Sitzplätze – heute nur 300 Pl. (dav. 200 Sitzpl.) freigegeben)
Zuschauer: ca. 100 (davon ca. 30 Gästefans)
Unterhaltungswert: 6,0/10 (Streckenweise unsauberes, zum Ende hin aber trotz abnehmender Schirileistung zunehmende Spielqualität und -attraktivität)
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Photos and English Version:

BSG Chemie Leipzig ist als von den Ultras Diablos gegründeter Fußballverein bekannt, der mittlerweile in der Sachsenliga im Mittelfeld gut mitspielt. Dass die BSG auch eine Handballabteilung hat, wissen wohl nicht alle. Diese spielt allerdings auch nur in der untersten Spielklasse, wobei sich die Bilanz von 8 Siegen in 11 Spielen doch sehen lassen kann. Allerdings sind Mölkau II und Regis-Breitingen II noch besser. Schon ein Stück abgeschlagen ist der Viertplatzierte und heutige Gast Markkleeberg II.

Gespielt wurde in der Schulsporthalle in der Wundtstraße, die zum Thomas Gymnasium Leipzig-Süd – der bekannte Thomaner Chor hängt mit dieser Schule zusammen – gehört. Die Halle ist eine Bruchbude vom Feinsten. Vom Baustil her wahrscheinlich in den 1970ern errichtet, außen völlig mit Graffitis zugebombt, viel verklebtes Glas, angegammelte Metallelemente und Wellblech. Innen fallen auch sofort die Hintertorwände auf, die aus einfachem Wellblech gefertigt sind. Die Deckenkonstruktion ist sehr gelungen – die Anordnung der Zuschauerbänke das Übliche. Hinter den Holzturnbänken befinden sich auch zwei Emporen, die allerdings nicht einfach so zugänglich sind. Der Blick von da oben dürfte jedoch gut sein. Kurzum ist diese Sporthalle des Thomas Gymnasiums in der Wundtstraße eine der besten Sporthallen die ich kenne und die beste ihres Baustils (Kastenform). Ein Hinweis zum Parken: auf der Wundstraße wird das eher nichts, sein Auto abzustellen, also gleich die nach Norden an der Galopprennbahn Scheibenholz vorbei führenden Straßen Karl-Tauchnitz-Straße, Schwägrichtenstraße usw. suchen.

Auch das Spiel, das vor einer für diese 11. Spielklasse hervorragenden Kulisse von knapp 50 Fans ausgetragen wurde, war nicht zu verachten. Sporadisch feuerten einige jüngere Heimfans, die wohl zum Umfeld der Ultras gehörten, auch mit den gängigen Sprechchören an – wobei bei der Fußballabteilung natürlich weit mehr Action ist. Zum Großteil waren ohnehin nur Angehörige und Freunde der Spieler da. Mit mir unterhielt sich zum Beispiel länger eine junge Frau, die noch nie vorher beim Handball war, aber deren Chef sie eingeladen hatte. Der spielte für die Chemiker, wobei er natürlich kein Chemiker von Beruf ist, sondern Koch...

Die sieben Chemiker auf der Platte hätten eigentlich Dauersupport verdient gehabt! Nach holprigem Start zogen sie souverän auf 9-2 davon. Als es zur Pause in einem flotten Spiel bereits 13-6 stand, war die Entscheidung gefallen. Bis zur 40. Minute brachte es der Gast aus Markkleeberg dann nicht mehr fertig, auch nur einen Treffer gegen den guten Torwart mit der schönen Trikotaufschrift „Chemieschweine“ zu erzielen, während die Chemieschw... äh, die Chemiespieler mit neun Treffern den TSV vorführten. Irgendwann kamen sie doch noch auf sechs weitere Tore, wobei ein Ergebnis von 33:12 eigentlich alles zu so einem Spiel aussagt. Eine wirklich starke Leistung der BSG Chemie gegen schwachen Reservespieler aus der Nachbarstadt!
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Weiter ging es nach Hohenmölsen, wo die Halle kaum ein stärkeres Kontrastprogramm hätte seien können. Völlig überdimensioniert wie die toppmoderne, oberhalb des Südhangs – der die Siedlung zur Entschädigung der vom Braunkohleabbau in Großgrimma Vertriebenen ist – erbaute Glückauf Sporthalle ist, wurde die Vortribüne mit 400 Sitzplätzen gar nicht erst ausgefahren. Nur die Obertribüne mit 200 Sitz- und 100 Stehplätzen – zu einem Drittel gefüllt – war geöffnet. 2€ Eintritt sind eigentlich viel zu hoch für die fünfte Frauenliga, aber der durchschnittliche Preis.

Immerhin stieg heute das Burgenlandkreisderby in der Frauen-Sachsen-Anhalt-Liga: Beide Mannschaften sind leider nur im hinteren Teil der Tabelle zu finden, wobei die Weißenfelserinnen das Heimspiel 27:15 gewannen und auch knapp vor der Spielgemeinschaft vom SV Großgrimma und Chemie Zeitz stehen. Richtig Stimmung war natürlich nicht: es wurden Tore bejubelt, schöne Spielszenen beklatscht und die Schiedsrichter kritisiert. Ein paar junge Männer von Großgrimma brachten immerhin den einen oder anderen Sprechchor. Ein Banner gegen angeblichen „Spielerklau“ des WHV hatten sie auch aufgehängt. Keine Ahnung, was da vorgefallen sein soll – bei den durchweg höchstens durchschnittlich talentierten Spielerinnen auf der Platte kann es nichts von Belang sein. Aber ein abgeänderter Standardsprechchor, der sehr originell war, war übrigens folgender: „Eijaijaijoooooo, WHV: Hurentöhöchter...“

Die Weißenfelserinnen waren die ganzen 60 Minuten (von denen nur die ersten 30 auf der Anzeigetafel angezeigt wurden) über die bessere Mannschaft. Nur einmal lagen sie beim Stande von 8:7 hinten. Absetzen konnten sie sich allerdings bis zur 55. Minute nie. Ab da zeichnete sich der Fünf-Tore-Vorsprung, der am Ende bei 19-24 auf der Anzeigetafel stehen sollte, ab. Kurioserweise erst in einer Phase, nachdem die Gästespielerinnen massiv unter Fehlentscheidungen der Schiedsrichter zu leiden hatten. Die Unparteiischen reisten extra aus dem Landeshauptkaff Magdedorf an – und das merkte man auch... Mal wieder typisch Sachsen-Anhalt: jede zweite Entscheidung falsch. Es traf aber auch immer wieder die Heimmannschaft und nicht nur den WHV. Am Dreistesten jedoch die Gäste mit überzogenen Zeitstrafen und einem lächerlich Verweis gegen den Trainer: der war wegen einer Spielerverletzung auf der Platte, das Spiel war noch nicht freigegeben, der Schiri pfeift plötzlich zwei Minuten gegen den WHV-Coach und schickt ihn – nachdem er bereits wegen (berechtigtem) Meckern zwei Mal verwarnt wurde – mit dieser völlig abstrusen Entscheidung vom Spielfeldrand weg. Kurz darauf sah auch eine Gästespielerin überzogenermaßen vom Rauschebart Bechler den Roten Karton.

Wie unterirdisch die Leistung der Unparteiischen war, sah man auch an der Verteilung der Zeitstrafen: 8 Minuten für die Heim- und 20 für die Gastmannschaft – wobei beide Teams gleichermaßen unsauber, aber nicht unfair spielten. Technisch und in Sachen Torwurf waren halt beide Teams nicht besonders gut, da musste man sich schon mit mehr oder weniger geschickten Ringergriffen der Gegnerin gegenüber beweisen...
Ich habe aber auch schon undiszipliniertere Spiele erlebt und schwächere Frauenhandballpartien. War schon ganz ansehnlich da in HHM!
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Statistik:
Grounds: 694 (heute 2 neue; diese Saison: 100 neue)
Sportveranstaltungen: 1.451 (heute 2, diese Saison: 137)
Tageskilometer: 120 (120 Auto)
Saisonkilometer: 27.240 (18.710 Auto/ 6.600 Flugzeug/ 1.920 Fahrrad/ 10 Bahn, Bus, Tram/ 0 Schiff, Fähre)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 28
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 286

W286I: Auch Leuna kann den Spitzenreiter nicht bezwingen – und: Packendes Kreisderby in Wittenberg

TSV Leuna 1919 25:28 Hallescher SC 96
Datum: Samstag, 21. Januar 2012 – Beginn: 16.00
Wettbewerb: Bezirksklasse Sachsen-Anhalt Süd (8. Handballliga, 5. Amateurliga)
Ergebnis: 25:28 nach 60 Min. (30/30) – Halbzeit: 12:15
Tore: Frank 7, Sven 5, Dry 4, Schmidtn 4, Fünfer 2, [Nr. 22] 2, Doc 1 (TSV); k. A. (HSC)
Gelbe Karten: Fünfer, Schmidtn, Sven (TSV); Nr. 14, Nr. 31, Nr. ? (HSC)
Zeitstrafen: Nr. 22 (TSV = 2 Minuten); 2x Nr. 14, 2x Nr. 8, Nr. 11 (HSC = 10 Minuten)
Disqualifikationen: keine
Spielort: Sporthalle Leuna (Kap. 200 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 55 (davon ca. 5 Gästefans)
Unterhaltungswert: 7,0/10 (Leuna hielt in einem guten Spiel bis zum Schluss mit dem ungeschlagenen Tabellenführer mit)

SV Grün-Weiß Wittenberg-Piesteritz 29:30 TuS 1947 Radis
Datum: Samstag, 21. Januar 2012 – Beginn: 20.00
Wettbewerb: Mitteldeutsche Oberliga (4. Handballliga, 1. Amateurliga)
Ergebnis: 29:30 nach 60 Min. (30/30) – Halbzeit: 15:15
Tore: Pawlack 9, Szep Kis 5, Schlüter 5, Zimmermann 4, Michna 4, Olle 2 (GWWP); Lampe 8, Just 6, Sogalla 5, Knabe 5, Blechschmidt 3, Nathow 2, Bergelt 1 (TuS)
Gelbe Karten: Balke, Olle, Trainer (GWWP); Bergelt, Blechschmidt, Knabe, Trainer (TuS)
Zeitstrafen: 2x Schlüter, 2x Michna, 2x Zimmermann, Balke, Szep Kis, Olle (GWWP = 18 Minuten); 2x Sogalla, 2x Bergelt, Schmidt, Lampe, Daudert? (TuS = 14 Minuten)
Disqualifikationen: seltsamerweise keine
Spielort: Stadthalle Wittenberg (Kap. 800 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 800 (davon ca. 300 Gästefans)
Unterhaltungswert: 9,0/10 (Ein tolles Spiel: gute Stimmung, zwar chaotischer Beginn und in einigen Phasen ein unsauberes Spiel, aber hervorragende zweite Hälfte und dramatische Schlussphase mit verdientem Sieger)
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Photos and English Version:

Die TSV-Handballer empfingen in der Sporthalle Leuna heute den Halleschen SC, den souveräner Tabellenführer (16:0 Punkte) der Bezirksklasse. TSV Leuna steht allerdings direkt dahinter mit 12:4 Zählern auf dem zweiten Aufstiegsplatz. Das Hinspiel ging leider mit 42:24 an Halle, was überhaupt deren höchster Sieg war. Mit mehr als 18 Toren Unterschied hat außer Leuna auch bisher nur Großkorbetha verloren – u.a. mit 19 Toren gegen Leuna (s. Bericht vom 26.11.11). Dass es nicht so deutlich ausgehen würde, wie im Hinspiel am ersten Hinrundenspieltag, war sehr zu hoffen und deutete sich auch in der ersten Hälfte an.

Leuna erzielte den ersten Treffer und hielt nach drei Gegentoren richtig dagegen. Nach einer ausgeglichenen Viertelstunde gingen sie nach 17 Minuten auch noch einmal mit 7:6 in Führung. Der hoch favorisierte Gast kam etwas ins Schwimmen, was sich an Schauspieleinlagen am Wurfkreis, Fouls und Meckereien zeigte. Kurz vor der Pause zogen sie einmal in einer richtigen Stärkephase, in der sie ihr ganzes Können mal endlich entfalteten, auf vier Tore davon. Bei Halbzeit waren es dann noch drei.

In der zweiten Hälfte erwischte allerdings Leuna den besseren Start, sodass es bis sieben Minuten vor Schluss dauernd Gleichstand oder nur ein Tor Rückstand hieß. Vorne trafen Frank, Sven und andere sehr regelmäßig – hinten hielt Abteilungsleiter Uwe Beyer viele Bälle. Doch dann rissen sich die mittlerweile sauberer spielenden Hallenser noch mal richtig zusammen und nutzten die Leunaer Fehler, die nun nach 53 tollen wie auch anstrengenden Spielminuten unweigerlich kamen, aus. Am Ende war es ein 25:28-Sieg für den Halleschen SC. Keineswegs überzeugend, doch das lag mehr an der Stärke des TSV Leuna, dass der HSC hier nicht glänzen konnte, als am streckenweise arroganten und unsauberen Auftreten der Gäste. Für die Anderen der diesmal gar nicht so wenigen Zuschauer dürfte das Spiel genauso unterhaltsam gewesen sein, wie für uns drei. Trotz dieser Null Punkte sollten auch alle mit der gezeigten Mannschaftsleistung des TSV Leuna zufrieden sein – gegen den Gegner so mitgehalten zu haben ist schon mal gut! In drei Wochen bei der punktgleichen Buna-Reserve kann dann ja dann wieder ein Sieg drin sein. Ich werde aber erst wieder beim Spiel in Plotha-Plennschütz dabei sein.

Wer übrigens noch viel weniger überzeugte als der HSC, waren die Schiedsrichter. Sie zählten zu Kategorie 1 der Schiedsrichter aus dem Spielkreis Mansfeld-Südharz. Die Kategorie 2 ist natürlich weitaus schlimmer: diese Sorte „Unparteiische“ müsste das „Un“ aus dem Namen streichen, da sie mit ihren Fehlentscheidungen mutwillig zugunsten einer Mannschaft die Begegnung verschieben. Doch natürlich nervt auch Kategorie 1, zu denen die beiden Allstedter von heute gehörten: keine Mannschaft wird benachteiligt, sie geben schon ihr Bestes diese Schiris, aber trotzdem ist fast jede zweite Entscheidung falsch. Ich kann mich nicht erinnern, jemals gute Schiedsrichter aus Mansfeld-Südharz gesehen zu haben...
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75 Minuten über Autobahnen und Landstraßen – und schon waren wir beim nächsten Handballspiel: meine Erwartungen an das Wittenberger Derby waren ob des Getöse im MHV-Forum und meinen Erfahrungen mit den Fans von Radis und Wittenberg sehr gering, doch wurden erfreulicherweise übertroffen. Was in der modernisierten Rundbogenhalle in Wittenberg – der Stadthalle – so abging war echt nicht schlecht!

OK. Mittlerweile haben wir 9 von 14 Vereinen der Mitteldeutschen Oberliga einen Besuch abgestattet – und ich muss sagen: niemand hat so starke Studentenermäßigung wie Wittenberg-Piesteritz! Nur 2€ (bei einem ebenfalls niedrigen Normalpreis von 5€) Eintritt wird von Studenten, Schülern und Behinderten abverlangt. Sehr anständig! Und dann wollten die nicht mal die Ausweise sehen – nur mal in die Taschen gucken, da die bösen, bösen Radiser ja gerne mit Bieraufnehmern und Flaschendeckeln werfen...

Es gibt zwar eine Empore auf der einen Hintertorseite (nur für VIPs und offiziell keine Zuschauerplätze), aber zwei Untertribünen auf den beiden Längsseiten. Beide Tribünen fassen 400 Zuschauer auf fünf neuen, glatten Holzbänken die auf Kunststoffstufen angebracht sind. Die eine Tribüne ist dreifach unterteilt, wobei die Mitte den VIPs vorbehalten ist, während die andere nur zweigeteilt ist. Auf dieser zweigeteilten machten sich vor allem im linken Bereich die Radiser breit. Ein Drittel dieses Blocks stand sogar ununterbrochen anfeuernd auf den Stufen. Auch die restlichen der insgesamt gut 300 Gästefans aus dem Kemberger Stadtteil – diese Lage macht das Duell zu einem von mehreren Sachsen-Anhalt-Derbys, aber zum einzigen Wittenberger Kreisderby der Mitteldeutschen Oberliga – zeigten Handballbegeisterung. War zwar nicht so die Handballbegeisterung, die man derzeit bei der Europameisterschaft von Serben und Makedoniern oder bei der Afrikameisterschaft von Tunesiern und Algeriern erleben kann – aber was Radis da akustisch bot, war schon richtig gut. Keine besonderen Fangesänge zwar und zu viel nerviges Tröten – ein halbes Dutzend Tröten, die schlimmer als ein Rudel liebeskranker Katzen klingen, sind halt nach ein paar Minuten störend und schon fast ein Grund für Hallenverbot: wegen unglaublich schlechten Geschmacks – aber ausdauernd, laut und immer spielbezogen. Die Leute standen echt hinter der Mannschaft: prima! Ganz anders als vor einigen Wochen bei einem Heimspiel in Gräfenhainichen erlebt: da war das einfach nur lahm, was die Radiser Fans da boten!

Erwartungsgemäß lahm war es, was die Heimfans darboten. Es deutete sich schon an der Platzwahl an: ein paar richtige Fans mit Trommeln machten schon Lärm, doch die Plätze um diese kleine Gruppe herum, wurden als Letztes belegt. Hauptsache ein Stück weg von der Stimmung sitzen, oder was?! Aber so hatte ich die Grün-Weißen Wittenberger und Piesteritzer von einem Auswärtsspiel letzte Saison in Erinnerung: langweilige, meckernde Rentner und Dummschwätzer. Selten ein blöderes Publikum erlebt, als da im Gästeblock in Plotha. Wenigstens gab es heute noch ein paar Ausnahmen: der ein oder andere ging doch erheblich mit bei packenden Szenen. Und packende Szenen gab es heute massenhaft.

Der Beginn der Partie war chaotisch und unsauber. Dauernd Fouls der Verteidiger beider Teams – und die Plinsen an der Pfeife blickten nicht durch: höchstens gelbe Karten für Griffe ins Gesicht und gegen den Hals, aber gleich zwei Minuten für einfaches Umreißen. Kein durchdachter Spielzug, viele technische Mängel – aber in der Hektik fiel der ein oder andere Treffer. Wittenberg hatte den besseren Start, doch Radis steckte nie auf und kam in einem starken Schlussspurt vor der Pause zum Ausgleich von 15:15.

Nach der Pause entwickelte sich eine richtig gute Partie, die zum Ende hin zugunsten der Radiser zu kippen schien. Dann gab es zwei grobe Fehlentscheidungen zugunsten der Heimmannschaft: Radis wurde ein Treffer zu unrecht aberkannt, Wittenberg ein irregulärer Treffer zuerkannt. Nun stand es völlig unverdient unentschieden und der Gästetrainer wechselte den jungen zweiten Torwart, Mark Illig – einen Bekannten meiner Freundin – ein. Ich fragte mich, ob der TuS-Trainer noch recht bei Trost sei, da er wieder den Torwart rein nahm, der in der ersten Viertelstunde im Kasten stand und eine Reihe von sinnlosen Fehlern fabrizierte (weite Abspiele ins Aus) und keine einzige Abwehr zeigen konnte. Doch nun kassierte er nur einen Treffer, der schnell egalisiert war. Einen Wurf nach einem Tempogegenstoß wehrte er hervorragend ab. Danach parierte Illig sogar einen Siebenmeter. In einer weiteren starken Szene verkürzte er beim Spielstand von 29:30 für seine Radiser das Eck. Seine starken 60 Sekunden – in denen er drei Paraden zeigte! – sollten dann wirklich entscheiden sein; 29:30 war das völlig verdiente Resultat für den Gast aus Radis!

Leider muss ich auch diesem Spielbericht wieder ein paar kritische Bemerkungen zu den Unparteiischen folgen lassen. Die beiden Thüringer fielen mir schon letzten Samstag in Freiberg negativ auf – und nun pfiffen sie ausgerechnet diese Partie. Besonders der Rundlichere versuchte immer wieder mit gespielter Arroganz seine Unfähigkeit zu überdecken, aber jeder der Ahnung vom Handball hat, sah, dass die beiden keine Oberligareife Leistung brachten. Fast jede zweite Entscheidung falsch und die beiden ganz groben gegen Radis hätten fast das Spiel zugunsten der Wittenberger verschoben. Aber ein Wunder, dass sie diesmal nicht zwei, drei Spieler ungerechtfertigt vom Feld stellten, so wie das in Freiberg war. Nicht einer musste gehen – was bei den unsauberen Aktionen bestimmter Spieler beider Teams wie Hohn und Spott gegenüber den in der Vorwoche verwiesenen Staßfurter und Freiberger Spielern, die für weniger bis nichts drei Mal zwei Minuten bekamen, wirken muss.

Insgesamt muss man sagen: das Kommen bei diesem Derby hat sich echt gelohnt! Die Leistung der Radiser war wirklich gut (und kämpferisch herausragend!), die der Wittenberger OK und die Gästefans gingen gut ab.
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Statistik:
Grounds: 692 (heute 1 neuer; diese Saison: 98 neue)
Sportveranstaltungen: 1.449 (heute 2, diese Saison: 135)
Tageskilometer: 210 (210 Auto)
Saisonkilometer: 27.120 (18.590 Auto/ 6.600 Flugzeug/ 1.920 Fahrrad/ 10 Bahn, Bus, Tram/ 0 Schiff, Fähre)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 28
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 286

Sonntag, 15. Januar 2012

W285II: Zwei Siege für die Leunaer Volleyballabteilung

TSV Leuna 1919 3:2 VSG Kugelberg Weißenfels
Datum: Sonntag, 15. Januar 2012 – Beginn: 10.00
Wettbewerb: Landesklasse Süd (6. Volleyballliga, 4. Amateurliga)
Ergebnis: 3:2 Sätze nach ca. 89 Min.
Satzresultate: 25:21, 25:18, 21:25, 20:25, 15:11
Besondere Vorkommnisse: keine
Spielort: Friedrich-Ludwig-Jahn Sporthalle (Kap. 50 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 16 (davon ca. 2 Gästefans)
Unterhaltungswert: 8,0/10 (Sehr gutes und spannendes Volleyballspiel!)

TSV Leuna 1919 3:1 Polizei-SV Halle II
Datum: Sonntag, 15. Januar 2012 – Beginn: 12.40
Wettbewerb: Landesklasse Süd (6. Volleyballliga, 4. Amateurliga)
Ergebnis: 3:1 Sätze nach ca. 68 Min.
Satzresultate: 25:18, 25:18, 22:25, 25:15
Besondere Vorkommnisse: keine
Spielort: Friedrich-Ludwig-Jahn Sporthalle (Kap. 50 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 20 (davon ca. 4 Gästefans)
Unterhaltungswert: 6,5/10 (Leuna in einem guten Spiel - außer im 3. Satz - klar überlegen)
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Photos and English Version:

Wenn man schon regelmäßig zu den Spielen der Leunaer Fußballer, Hockeyleute und Handballer kommt, dann kann man doch auch mal bei einer der kleineren Abteilungen vorbeischauen! Heute interessierte uns die Volleyballabteilung, deren Männermannschaft erfolgreich in der Landesklasse (6. Ebene) antritt, wobei zusätzliche Anreize zu diesem Heimspieltag zu kommen, auch die noch unbekannte Halle sowie unsere Bekannten in der Volleyballabteilung waren. Mein Vater kennt den Abteilungsleiter und ich den Spieler und Trainer Thoralf, der wie ich an der Uni Halle (er allerdings Lehramt) studiert.

Ausgetragen wurden die Spiele nicht etwa in der Neuen Sporthalle Leuna – und schon gar nicht in der alten Ringerhalle – sondern in der neuen Schulturnhalle der Friedrich-Ludwig-Jahn-Grundschule. Die liegt hinter der Kirche vom Ortsteil Ockendorf und macht einen recht guten Eindruck. Netter Bogengang zwischen Schulgebäude und Turnhalle, recht hohe Hallendecke, aber sehr enges Feld und wenig Platz für Zuschauer. Außer auf den Turnhallenbänken sollte man sich eigentlich nirgendwo aufhalten als Fan. Aber für die knapp 20 Leute, die da kamen, reichte das auch.

In der Volleyballlandesklasse führt Einheit Halle II knapp vorm TSV Leuna. Kugelberg Weißenfels ist als 4. schon weit hinter der Spitze zurück und die Reservebullen vom PSV haben erst einen Sieg gelandet. Aber immerhin besser als USV Halle Young Volleys: die sind nach 6 Niederlagen punktloser Tabellenletzter.

Wir kamen kurz nach Beginn des ersten Satzes der Partie Leuna gegen Weißenfels bei Gleichstand in die Halle rein. In einem engen Satz konnte sich der TSV erst mit den letzten Ballwechseln durchsetzen. Der zweite Satz eines wirklich guten Spiels endete mit sieben Punkten Vorsprung zugunsten des TSV. Im dritten Satz hatten alle natürlich auf einen glatten Sieg gehofft, doch Kugelberg erwischte den besseren Start und Leuna konnte den Rückstand nicht mehr drehen. Auch im vierten Satz, in dem der Block wirklich unkonzentriert zu sein schien, zogen sie den Kürzeren. Erst der Tiebreak sorgte für die Entscheidung – erfreulicherweise zu Leunaer Gunsten.

Nach einer halben Stunde Pause ging es auch schon weiter. Der komische Spielmodus der Amateurklassen sieht vor, dass ein Ausrichter (heute der TSV) gegen eine bestimmte Mannschaft und dann gegen eine zweite Mannschaft spielt und zum Abschluss die beiden anderen noch mal gegeneinander. Jedes Spiel wird ganz normal gewertet – das ist also kein Turnier!

Nun stand der PSV Halle II auf der Platte gegen Leuna und auch die Polizisten waren in den ersten beiden Sätzen die unterlegene Mannschaft. Als dann die Leunaer im dritten Satz wieder auffällig viele Fehler machten, dachten wir schon an einen erneuten Sieg im Tiebreak. Doch der dritte Satz sollte ein Ausrutscher bleiben. Der vierte Satz wurde so klar wie kein anderer zuvor vom TSV Leuna dominiert. 25:15, 3:1 am Ende!

Das dritte Spiel sparten wir uns, da es doch etwas lange wurde und der TSV ja auch nicht mehr spielte. Kugelberg siegte übrigens 3:0 über PSV II. Aber gerade das erste Spiel, Leuna gegen Weißenfels, war richtig spannend und sehenswert! Auch das Spiel gegen die PSV-Reserve war sehr ansehnlich. Ich hätte gar nicht gedacht, dass Volleyball auf dieser Spielebene so interessant ist! Da habe ich schon einige Bundesligaspiele der Spergauer Profis gesehen, die nicht so sehenswert waren... Also bei einem Auswärtsspieltag sind wir sicher noch mal dabei!
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Statistik:
Grounds: 691 (heute 1 neuer; diese Saison: 97 neue)
Sportveranstaltungen: 1.447 (heute 2, diese Saison: 133)
Tageskilometer: 10 (10 Fahrrad)
Saisonkilometer: 26.910 (18.380 Auto/ 6.600 Flugzeug/ 1.920 Fahrrad/ 10 Bahn, Bus, Tram/ 0 Schiff, Fähre)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 28
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 285