Montag, 21. Dezember 2020

W0028I-W0030II: Geisterspiele im Rheinland und dem Ruhrgebiet

Bevor die Serie wieder reißt, konnte ich noch ein paar Geisterspiele in Deutschland besuchen. Bei den wenigen privilegierten Hallensportligen und in den ersten drei Männerfußballligen geht das nicht, aber bei einem Teil der Fußball-Regionalligisten sowie der Frauenbundesligisten schon. Andere Mannschaften dürfen ja wegen der geisteskranken Politiker keine Wettkämpfe bestreiten. Fazit vorab: besser als nichts, hat überwiegend gelohnt, aber die Geisterspiele an den drei Wochenenden zuvor in Polen waren zaungastfreundlicher...

Bonner SC 01/04 ..................................................... 3
Wuppertaler SV ...................................................... 3

- Datum: Samstag, 5. Dezember 2020 – Beginn: 14.00
- Wettbewerb: Regionalliga West (4. Spielklasse im Fußball, 1. Halbprofiliga)
- Ergebnis: 3-3 nach 90 Minuten (45/45) – Halbzeit: 2-0
- Tore: 1-0 15. Somuah, 2-0 25. Gencal, 2-1 55. Königs, 2-2 66. Ametov, 3-2 73. Schumacher (Foulelfmeter), 3-3 78. Wendel
- Gelbe Karten: Bezerra Ehret (Bonn); Salau, Ametov, Saric (Wuppertal)
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: Stadion im Sportpark Nord (Kap.: 10.164, davon 2.628 Sitzplätze / wegen der Coronahysterie derzeit geschlossen)
- Zuschauer: unter Ausschluss der Öffentlichkeit, tatsächlich ca. 30 (3 neutrale Zaungäste und fast 30 angeblich Offizielle innen)
- Spielbewertung: 7,0/10 (Spannend und gutklassig
- Zaungastfreundlichkeitsbewertung: 1,0/10 (Schlechte Sicht, sehr schlechte Fotomöglichkeiten, kaum Plätze am Zaun, gute potenzielle Zaunplätze abgesperrt, viele Sicherheitskräfte (allerdings keine Belästigungen durch diese)) Bonner SC 3:3 Wuppertaler SV Photos with English Commentary:
a) 4th Division Football: Bonn vs. Wuppertal
b) Cologne and Bonn: spotted on the way

Spiel 1 war ein Regionalligaspiel des Bonner SC. Ich hatte erst eine Radtour zum Franz-Kremer-Stadion zwecks Prüfung zukünftiger Besuche (Re-Visit von Außen) und dann den Umweg über den Sportpark Nord gemacht. Dort wird alles versucht, um Zaungäste abzuhalten, doch niemand wird illegal von den öffentlichen Wegen am Stadion vertrieben. Weder die Polizei noch die Ordner machen etwas anderes als zu glotzen – wohlwissend, dass sie keinerlei rechtliche Handhabe gegen Zaungäste haben, die auf der Wiese oder dem Weg bleiben.
Auf den Kanaren wäre das asoziale Verhängen des Hintereingangs mit Sichtschutz übrigens von Fans so quittiert worden, dass sie mit Leitern anrücken. Wäre eine Idee fürs nächste Mal, bis dahin muss ich aber recherchieren, ob man in Deutschland Leitern auf einem öffentlichen Weg aufstellen darf... Ansonsten gibt es nur wenige Lücken zwischen dem Gestrüpp im Hintertorbereich, durch die man sehen kann. Zaungastfreundlichkeit 1,0 von 10. Mein Vater war an dem Tag wieder bei Flota in Swinemünde (Zaungastfreundlichkeit 7,0/10).

Dafür war mein Spiel wahrscheinlich besser. Der Bonner SC in höchster Abstiegsgefahr und auch Wuppertal im hinteren Bereich. Beide haben erst kürzlich ihre Trainer gefeuert. Nun legte Bonn gut los, bestimmte das Spiel und ging 2:0 in Führung. Doch nach und nach riss Wuppertal das Spiel an sich und glich nach der Pause aus. Erst ein Elfmeter sorgte für einen erneuten Bonner Erfolg, doch bereits wenige Minuten später egalisierte Wuppertal erneut. Am Ende – trotz zahlreicher Chancen auf beiden Seiten, in der Schlussphase wieder mehr auf Seiten der Gäste – ein packendes und wirklich gutes 3:3. Da hätte ich gerne bessere Bilder machen können!

Immerhin kam ich mit den anderen Zaungästen ins Gespräch und wenigstens war das Spiel so unterhaltsam, dass es sich lohnte, es durch das Buschwerk zu verfolgen. Auf dem Rückweg sah ich dann, wie andere Leute ihre durch kranke Politiker- und Fachidiotenhirne beschnittene Freizeit verbrachten: sie fuhren Rad. Obwohl sie es nicht konnten. Dass Rheinländer meist weder Rad- noch Autofahren, mitunter nicht einmal unfallfrei geradeaus laufen können, ist ja traurige Normalität, aber ich habe noch nie drei (drei!!!) Leute binnen einer Minute gesehen, die in meinem Alter und nicht offensichtlich behindert waren, und dann die Nordbrücke mit dem Fahrrad hochschieben mussten. Also wer diesen Anstieg nicht schafft, auch mit einem Klapprad, der sollte lieber Dreirad mit Elektroantrieb fahren... Bonner SC 3:3 Wuppertaler SV Statistik (05.12.):
- Grounds: 2.764 (0; diese Saison: 106 neue)
- Sportveranstaltungen: 4.002 (1; diese Saison: 120)
- Tourkilometer: 60 (60km Rad)
- Saisonkilometer: 32.940 (22.960 Auto, davon 1.460 Mietwagen/ 7.680 Flugzeug/ 2.170 Fahrrad/ 130 Bus, Bahn, Straßenbahn / 0 Schiff, Fähre)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 75 [letzte Serie: 13, Rekordserie: 178]
- Jede Woche mindestens eine Sportveranstaltung seit: Kalenderwoche 22 des Jahres 2020 (25.-31.05.), d.h. seit 28 Wochen in Folge [letzte Serie und Rekordserie: 711 Wochen von KW 31/2006 bis KW 11/2020]. SG 99 Andernach FR 6:1 FSV Gütersloh 2009 FR 
SG 99 Andernach (FR) ........................................... 6
FSV Gütersloh 2009 (FR) ....................................... 1

- Datum: Sonntag, 6. Dezember 2020 – Beginn: 14.00
- Wettbewerb: Achtelfinale des DFB-Pokals der Frauen (2. Frauenfußball-Bundesliga Süd gegen Nord)
- Ergebnis: 6:1 nach 92 Minuten (47/45) – Halbzeit: 3-1
- Tore: 1:0 3. Demi Pagel (Eigentor), 2:0 12. Antonia Hornberg, 3:0 26. Vanessa Zilligen, 3:1 45.+1 Pauline Berning, 4:1 54. Antonia Hornberg, 5:1 76. Kathrin Schermuly, 6:1 87. Laura Weißenfels
- Gelbe Karten: Maren Weingarz (Andernach); Celina Baum (Gütersloh)
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: Kunstrasenplatz Großfeld des Stadions Andernach (Kap.: 300 Stehplätze / wegen der Coronahysterie derzeit geschlossen)
- Zuschauer: unter Ausschluss der Öffentlichkeit, tatsächlich ca. 40 (ca. 20 Offizielle (davon ca. 5 von der Gastmannschaft) innen und mind. 20 Zaungäste)
- Spielbewertung: 7,0/10 (Sehr starke Leistung der Gastgeberinnen in einem flottem Spiel
- Zaungastfreundlichkeitsbewertung: 7,0/10 (Sehr gute Sicht durch Zaun, gute Fotomöglichkeiten, ganz gute Anzahl Plätze am Zaun, wenige und zurückhaltende Sicherheitskräfte) SG 99 Andernach FR 6:1 FSV Gütersloh 2009 FR Photos with English Commentary:
a) Women’s Football Cup: Andernach eliminate Gütersloh
b) Namedy: spotted on the way

Am Sonntag ging es zum letzten Mal auf den Sattel dieses Fehlkaufes von einem Herrenrad, dem Gudereit LC 15 Diamant. Den Rhein entlang nach Andernach. Dort fand wegen der Witterung und der Anstoßzeit (das Stadion Andernach hat kein Flutlicht) auf dem Kunstrasen eine Partie des Achtelfinales des Frauen-DFB-Pokals statt. An sich eine völlig abstruse Ansetzung: Beide Teams haben seit einem Monat kein Pflichtspiel mehr absolviert, da die 2. Frauenbundesliga im Gegensatz zur vermeintlich professionellen 1. Liga vom Amateursportverbot betroffen ist. Nun treffen hier aber, weil DFB-Pokal, zwei Zweitligisten aufeinander. Und das auf dem Nebenplatz, der auf zwei Seiten von einem öffentlichen Fußweg zwischen Pferdeweiden umschlossen ist...

So kamen mindestens noch 20 andere Fans in den Genuss dieser sehr guten Frauenfußballpartie auf dem gesichtslosen und nur wegen eines hohen Graswalles ein klein bisschen ansprechenden Plasteplatz. Die Zahl der Zaungäste mag hoch klingen, Platz wäre aber für 50 unter Beachtung von Chinagrippe-Abständen (oder bei deren Ignorierung auch 200) gewesen. Warum nur 20 Leute zuguckten, ist mir nicht ganz klar. Ich fürchte, dass die Leute im Rheinland wirklich so dumm und panisch sind und entweder nicht glauben, dass es legal ist, so ein Spiel von einem öffentlichen Weg aus durch den Zaun zu verfolgen oder das auch gar nicht wollen, weil sie sich lieber zuhause einsperren und dann nur beim Einkaufen/ Shoppen infizieren wollen. Bei fussball.de und fupa stand das Spiel ja korrekt angesetzt auf Kunstrasen, beim DFB ist der Platz wohl nicht erfasst und daher stand dort falsch „Stadion/ Rasen“. Dreist war auch die SG Andernach selbst, die auf ihrer Vereinsseite/ Facebook mal ganz früh einen Hinweis auf den Kunstrasen gab und danach immer falsch von „Stadion“ schrieb und solchen Müll wie den nachfolgend zitierten veröffentlichte: „[...] Erstes Geisterspiel in Andernach steigt in sieben Tagen / Stellt euch vor: Eine Fußballmannschaft aus Andernach erreicht zum ersten Mal überhaupt das Achtelfinale im DFB-Pokal - und kein Zuschauer darf das live vor Ort miterleben. In Zeiten wie diesen aber absolut verständlich, wir üben uns in Demut. Die Frauen der SG 99 werden am Sonntag, 6. Dezember (14 Uhr), auch unter Ausschluss der Öffentlichkeit alles geben im Andernacher Stadion [...]“

Nein, Sportfreund: es ist weder verständlich, dass Sport ohne Publikum stattfinden muss (insbesondere eine so – Entschuldigung, das ist aber so bei niedrigen dreistelligen Besucherzahlen die da normalerweise kommen – unbedeutende Veranstaltung wie zweitklassiger Frauenfußball), noch ist es verständlich, dass der Sport behindert und zerstört wird und schon gar nicht ist es verständlich, dass Verbände und Vereine akzeptieren, dass sie ihrer Aufgabe nicht nachkommen dürfen. Ihre Aufgabe ist es, den Menschen sportliche, gesunde, kräftebescherende Betätigung zu organisieren und es ist ebenso ihre Aufgabe, öffentliche Darbietungen dieser sportlichen Aktivitäten für interessiertes Publikum zu organisieren. Vor allem mit der Durchführung von Sportaktivitäten (Training und Wettkampf für alle Altersklassen) kommt man dem Schutz des Lebens eher nach, als mit dem Einstellen und Wegsperrenlassen, was derzeit praktiziert wird. Und dafür, dass Sport uneingeschränkt für alle durchgeführt wird müssen die Vereine werben – und nicht wie ihr rheinischen Rindviecher aus Andernach für Verständnis dafür, dass der Sport nur für (pseudo-)professionelle Athleten (m/w/d) unter Ausschluss der Öffentlichkeit organisiert wird.

Nicht nur, dass erstens dieser anbiedernde Gehorsamstonfall im Artikel einen klar denkenden Menschen wütend machen muss, zweitens stößt einem Kenner der Frauenfußballszene auch sauer auf, was abschließend geschrieben wird: „Sollten unsere Bäckermädchen wirklich gewinnen, was wir uns alle wünschen: Das Viertelfinale findet am 20. oder 21. März 2021 statt. Dann hoffentlich wieder mit vielen interessierten Besuchern am Platz. Bis dahin: Bleibt gesund, noch einen schönen 1. Advent !”
1. Es wird im März keine Besucher am Platz, vielleicht auch gar kein Spiel geben, wenn ihr feigen Idioten nicht Druck auf die kranken Politiker ausübt.
2. „sollten [die Andernacherinnen] wirklich gewinnen“ – ihr haltet euch für Außenseiter? Macht euch nicht lächerlich mit dem Understatement!

Kaum ging das Spiel vor den wenigen Privilegierten wie einigen Fotojournalisten und einem Kamerateam vom SWR und den Zaungästen los, schon lag der Ball im Gütersloher Tor. Andernach dominierte völlig und ging nach 12 Minuten Dauerdruck 2:0 und nach weiterhin rasanten 26 Minuten 3:0 in Führung. Bis zur 30. kam rein gar nichts von Gütersloh und nur ein glücklicher Angriff, der gut abgeschlossen wurde, zum 3:1 in der Nachspielzeit der ersten Hälfte, sorgte für den Ehrentreffer. Nach dem Seitenwechsel ging es weiterhin vor allem auf ein Tor: nun auf das, wo die Zaungäste gebannt schauend dahinter standen. Nach 54 Minuten hieß es schon 4:1. In der Schlussviertelstunde zog Andernach noch mit starken Spielzügen auf 6:1 davon. Nicht nur, dass das allgemein eine sehr starke Leistung der SG 99 war – hier gab es einen Klassenunterschied! Gütersloh war in keiner Phase der Partie wirklich gleichwertig. Das kann nicht an Trainingsbeschränkungen liegen! Für einen Kenner der Ligen muss dieser Leistungsunterschied von vorneherein absehbar gewesen sein. Dass da so ein Zeug geschrieben wird, ist für mich völlig unverständlich – auch in diesen Zeiten...

Nach dem Spiel bin ich noch kurz nach Andernach Süd hoch, um dort Pizza und Pommes zu essen. Im Imbiss darf man ja leider nicht, aber 100m weiter ist eine Bushaltestelle... Dann ging es bis Bad Breisig so mehr oder weniger problemlos mit diesem scheiß Gudereit und dann – ausgerechnet in Bad Breisig, wo 2019 der erste Defekt an diesem Drecksrad auftrat: ein Sattelbruch – riss mir die Felge vom Hinterrad. Zum zweiten Mal. Diesmal kam ich auf der Felge auch nicht weit. Nur bis Kripp. Dort montierte ich brauchbare Teile mit meinem Multitool ab, packte sie in den Rucksack und lief zum Bahnhof in Remagen. Um das Rad auch tatsächlich in die Tonne zu treten, war es leider zu sperrig. Ich lehnte es unangeschlossen an einen Mülleimer – das muss reichen an Symbolik. Ich nutze jetzt sowohl für die Fahrten zur Arbeit als auch für die Touren am Wochenende mein Mountainbike und bekomme zu Weihnachten ein weiteres MTB. Und zwar wieder aus dem Internet. Denn dieses schlechteste Rad, was ich je hatte, dieses Gudereit aus Bielefeld, war von einem sogenannten Fachhändler. Und Kontakte mit „Fachhändlern“ halte ich nun noch knapper als zuvor. Wartungsarbeiten an meinen selbst zusammengebauten Rädern von Onlinehändlern – klar! Schwierigere Reparaturen – auch gerne! Dafür zahle ich ja auch entsprechend. Aber das Schlimme ist doch: kauft man ein 400-600€ Rad vom Händler, hat man damit mehr Scherereien als mit einem 300€ Onlinehändler-Bike. Und die 800€-aufwärts-Räder brauchen mehr Pflege/ Wartung/ teurere Ersatzteile. Dass die dann auch wirklich besser sind und nicht auch sehr anfällig, ist auch nicht gesagt. Zudem ist die Diebstahlgefahr bei z.B. 1.500€-Luxusmountainbikes und Ähnlichem erheblich höher. SG 99 Andernach FR 6:1 FSV Gütersloh 2009 FR Statistik (06.12.):
- Grounds: 2.765 (1; diese Saison: 107 neue)
- Sportveranstaltungen: 4.003 (1; diese Saison: 121)
- Tourkilometer: 100 (70km Rad, 30km Bahn)
- Saisonkilometer: 33.040 (22.960 Auto, davon 1.460 Mietwagen/ 7.680 Flugzeug/ 2.240 Fahrrad/ 160 Bus, Bahn, Straßenbahn / 0 Schiff, Fähre)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 76 [letzte Serie: 13, Rekordserie: 178]
- Jede Woche mindestens eine Sportveranstaltung seit: Kalenderwoche 22 des Jahres 2020 (25.-31.05.), d.h. seit 28 Wochen in Folge [letzte Serie und Rekordserie: 711 Wochen von KW 31/2006 bis KW 11/2020]. Duisburg 
Verein für Bewegungsspiele Homberg .................. 0
Borussia Dortmund II ............................................. 0

- Datum: Samstag, 12. Dezember 2020 – Beginn: 14.00
- Wettbewerb: Regionalliga West (4. Spielklasse, 1. Halbprofiliga)
- Ergebnis: 0-0 nach 96 Minuten (46/50) – Halbzeit: 0-0
- Tore: null
- Gelbe Karten: 2x Harris Kaltak (Homberg)
- Rote Karten: Harris Kaltak von Homberg (85. Gelb-Rot wg. wdh. Foul)
- Austragungsort: sogenanntes PCC-Stadion (Kap.: 3.000, davon 800 Sitzplätze / wegen der Coronahysterie derzeit geschlossen)
- Zuschauer: unter Ausschluss der Öffentlichkeit, tatsächlich ca. 80 (ca. 35 angebliche Offizielle innen und ca. 45 Zaungäste, darunter auch einige Dortmunder)
- Spielbewertung: 3,5/10 (Flottes Spiel v.a. von Dortmund, aber zu schwacher Abschluss – daher leider torlos
- Zaungastfreundlichkeitsbewertung: 7,5/10 (Sehr gute Sicht durch Zaun, gute Fotomöglichkeiten, hohe Anzahl Plätze am Zaun, wenige und völlig zurückhaltende Sicherheitskräfte) Duisburg Photos with English Commentary:
a) 4th Division in Duisburg: VfB Homberg vs. Borussia Dortmund Reserves
b) Sightseeing: Duisburg’s Homberg Neighbourhood

Noch so eine Story vom „Fachhändler“: Energiesparlampe im Bad ist durch. Klar, holt man mal vor der Arbeit eine neue beim Baumarkt. 11w/600lumen? „Hmm... muss die von Philipps sein?“ Nö, mir egal, Hauptsache die leuchtet, wenn ich die in die Fassung drehe – und passen muss die in die Fassung. [Lange Suchaktion] „muss Kollegen fragen“. Kollege: „Ham wa nich, kriegen wir nich mehr, da müssen Sie das leider im Internet versuchen“. Aha, also so wie jedes Mal!
Ich muss beiden Baumarktmitarbeitern aber zugutehalten: Sie haben sich bemüht und sie haben Verständnis gezeigt, dass ich mich deutlich hörbar beschwert habe, dass man nur noch im Internet kaufen kann und es zum Kotzen ist, dass man vor Ort bei den angeblichen Fachhändlern, die ständig übers Internet jammern, nicht einmal eine Energiesparlampe bekommt und diese nicht mal bestellen kann. Die geringe Leistungsfähigkeit ihres Arbeitgebers schien die beiden Mitarbeiter auch anzukotzen. Der nächste meckernde Kunde stand übrigens schon hinter mir in den Startlöchern, weil irgendwelche Dämmelemente nicht da waren...

Samstag versuche ich Einkäufe ja immer zu vermeiden, also ab zum nächsten Geisterspiel. Im Duisburger Stadtteil Homberg parkte ich schon 2 Stunden vor Anpfiff kostenfrei am Alten Friedhof. Schön und sehenswert ist was anderes, aber es gibt auch in dieser hässlichen Ecke Deutschlands interessante Fotomotive: alte Grabsteine, riesige Plattenbauten (die Weißen Riesen), Industriearchitektur oder auch Grünanlagen.

Das eigentliche Highlight ist aber das wohl zaungastfreundlichste Stadion der Regionalliga: das von der Investmentgruppe PCC – dem Hauptsponsor des VfB Homberg – getaufte Stadion am Rheindeich. Auf der kompletten Gegenseite (und hinter dem einen Tor zum Teil auch) kann man bequem stehen und 100 % des Spielfeldes sowie der Anlage einsehen. Der Zaun stört die Sicht nicht so stark, auch wenn der natürlich niedriger sein könnte... Man steht also in der letzten Reihe der Graswälle. Richtig ausgebaut sind nämlich ohnehin nur die überdachte Sitztribüne und die Stehstufen rechts und links von selbiger.

Hier sahen heute gut 45 Zaungäste und etliche Offizielle und angeblich Offizielle eine spannende aber leider torlose Partie zwischen dem im hinteren Mittelfeld stehenden VfB Homberg und dem Aufstiegsaspiranten Borussia Dortmund II. Dortmund machte auch deutlich mehr Druck, von den Gastgebern kamen nur Entlastungsangriffe und Konter, aber der Homberger Torwart machte einen prima Job und auch seine Verteidiger standen zu gut und sprangen zu beherzt rein, als dass die nicht überragend agierenden Dortmunder hier zu einem Torerfolg gekommen wären. Sehr ärgerlich, dass also nach 76 Spielen wieder ein Kick torlos endet. VfB Homberg 0:0 Borussia Dortmund II Statistik (12.12.):
- Grounds: 2.766 (1; diese Saison: 108 neue)
- Sportveranstaltungen: 4.004 (1; diese Saison: 122)
- Tourkilometer: 200 (200km Auto)
- Saisonkilometer: 33.240 (23.160 Auto, davon 1.460 Mietwagen/ 7.680 Flugzeug/ 2.240 Fahrrad/ 160 Bus, Bahn, Straßenbahn / 0 Schiff, Fähre)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 0 [letzte Serie: 76, Rekordserie: 178]
- Jede Woche mindestens eine Sportveranstaltung seit: Kalenderwoche 22 des Jahres 2020 (25.-31.05.), d.h. seit 29 Wochen in Folge [letzte Serie und Rekordserie: 711 Wochen von KW 31/2006 bis KW 11/2020]. VfB Homberg 0:0 Borussia Dortmund II 
Bayer 04 Leverkusen (FR) ..................................... 2
SC Sand 1946 (FR) .................................................. 1

- Datum: Sonntag, 13. Dezember 2020 – Beginn: 14.00
- Wettbewerb: 1. Frauenfußball-Bundesliga
- Ergebnis: 2-1 nach 95 Minuten (45/50) – Halbzeit: 2-1
- Tore: 1:0 29. Henrietta Csiszár, 2:0 32. Milena Nikolić, 2:1 44. Chiara Loos
- Gelbe Karten: Milena Nikolić, Lilla Turányi (Leverkusen)
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: Jugenfußballzentrum Kurtekotten (Kap.: 2.500, davon 500 Sitzplätze / wegen der Coronahysterie derzeit geschlossen)
- Zuschauer: unter Ausschluss der Öffentlichkeit, tatsächlich ca. 40 (ca. 28 Offizielle (davon ca. 5 von der Gastmannschaft) innen und mind. 12 Zaungäste, davon ca. 3 von der Gastmannschaft)
- Spielbewertung: 6,5/10 (Spannendes und ganz gutes Spiel
- Zaungastfreundlichkeitsbewertung: 6,5/10 (Gute Sicht durch Zaun, ordentliche Fotomöglichkeiten, ganz gute Anzahl Plätze am Zaun, so gut wie gar keine Sicherheitskräfte) Bayer Leverkusen FR 2:1 SC Sand FR Photos with English Commentary:
Women’s Football Top Division: Bayer Leverkusen vs. SC Sand

Am Sonntag fielen dann wieder Tore. Dafür fuhr ich auch gerne 78 km mit dem Rad über überwiegend schlechte und volle Straßen auf der rechten Rheinseite in den äußersten Nordosten Kölns. Ja, Bayer Leverkusens Nachwuchsleistungszentrum, wo dankenswerterweise auch die Frauen spielen (derzeit die einzigen Spiele, die dort stattfinden), liegt gerade noch in Köln – auch wenn es direkt am Leverkusener Chemiepark liegt. Leverkusen ist halt Köln-Nord...

Die Sicht auf die Tribüne ist durch den Zaun ganz originell. Für die Privilegierten, die das Spiel von innen sehen dürfen, wurden die zu benutzenden Sitze originell markiert: nur jeder vierte Sitz ist erlaubt, daher bleibt dieser rot – alle anderen Sitze wurden mit schwarzen Müllbeuteln überzogen, sodass sich ein schönes Bild in den Vereinsfarben der Leverkusener ergib. Auch das Spielfeld sieht man gut durch den Zaun, teilweise sind aber die Wechselbänke im Weg bzw. die Fotomöglichkeiten durch den Winkel der Kamera, die durch die engen Zaunstäbe durch muss, eingeschränkt. An den Zaun grenzt eine öffentliche Wiese mit kleinem Waldstück an. Mindestens ein Dutzend Fans fand sich dort ein, darunter auch drei Anhänger des SC Sand. Vater, Sohn und ein dritter Fan haben also fast 400km einfache Strecke auf sich genommen, um am Zaun das Spiel ihrer Mannschaft zu verfolgen – Respekt! Beim SC Sand kann man aber wohl auch die Heimspiele einfach am Zaun verfolgen; ist mir aber umgekehrt dafür der Weg zu weit...

Die Partie hier lohnte aber das Kommen in jedem Fall: Beide Teams auf hohem Niveau, aber nicht besser als z. B. Andernach letzten Sonntag. Leverkusen aktiver und gefährlicher, aber es dauerte lange, ehe Tore fielen. Dann aber gleich ein Doppelschlag zum 2:0. Kurz vor der Pause kam Sand noch auf 2:1 heran. Nach der Pause gute Szenen auf beiden Seiten, aber leider kein Tor mehr. Der Sieg für Leverkusen war auch verdient. Das Schiedsrichtergespann hatte übrigens die längste Anreise. Alle kamen vom NOFV, aus dem Erzgebirge, Jena bzw. Ballenstedt-Rieder; ja, genau Schiedsrichterin war also Miriam Schwermer, geborene Schweinefuß aus der Schiedsrichterfamilie mit dem sauguten Namen...

Auf dem Rückweg holte ich mir wieder eine Pizza beim Pizzakönig in Eschmar – gegessen habe ich die in der nächsten Bushaltestelle. Anders geht es ja nicht mehr in der Coronadiktatur – bis nach Hause waren es nämlich noch über 15 Minuten mit dem Rad... Bayer Leverkusen FR 2:1 SC Sand FR Statistik (13.12.):
- Grounds: 2.766 (0; diese Saison: 108 neue)
- Sportveranstaltungen: 4.005 (1; diese Saison: 123)
- Tourkilometer: 80 (80km Rad)
- Saisonkilometer: 33.320 (23.160 Auto, davon 1.460 Mietwagen/ 7.680 Flugzeug/ 2.320 Fahrrad/ 160 Bus, Bahn, Straßenbahn / 0 Schiff, Fähre)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 1 [letzte Serie: 76, Rekordserie: 178]
- Jede Woche mindestens eine Sportveranstaltung seit: Kalenderwoche 22 des Jahres 2020 (25.-31.05.), d.h. seit 29 Wochen in Folge [letzte Serie und Rekordserie: 711 Wochen von KW 31/2006 bis KW 11/2020]. SC Fortuna Köln 3:2 SV Rödinghausen 
SC Fortuna Köln ................................................... 3
SV Rödinghausen .................................................. 2

- Datum: Samstag, 19. Dezember 2020 – Beginn: 14.00
- Wettbewerb: Regionalliga West (4. Spielklasse im Fußball, 1. Halbprofiliga)
- Ergebnis: 3-2 nach 99 Minuten (45/54) – Halbzeit: 1-2
- Tore: 1-0 12. Günther-Schmidt, 1-1 35. Simakala, 1-2 37. Simakala, 2-2 82. Günther-Schmidt, 3-2 88. Owusu
- Gelbe Karten: Salman, Ubabuike, Brandenburger, Uzelac, Löhden (Fortuna); Kurzen, Flottmann, Wolf, Simakala (Rödinghausen)
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: Südstadion (Kap.: 14.944, davon 1.918 Sitzplätze / wegen der Coronahysterie derzeit geschlossen)
- Zuschauer: unter Ausschluss der Öffentlichkeit, tatsächlich ca. 60 (mind. 10 Zaungäste und fast 50 angeblich Offizielle innen)
- Spielbewertung: 7,0/10 (Spannend und gut
- Zaungastfreundlichkeitsbewertung: 2,5/10 (Schlechte Sicht, schlechte Fotomöglichkeiten, wenige Plätze am Zaun, viele gute potenzielle Zaunplätze abgesperrt, keine lästigen Sicherheitskräfte) SC Fortuna Köln 3:2 SV Rödinghausen Photos with English Commentary:
4th Division: Fortuna Köln defeat SV Rödinghausen

Und wieder geht eine öde Woche in der deutschen Coronadiktatur dem Ende entgegen. Am Samstagmorgen der Knaller: ich wollte ja eigentlich eine Radtour im Raum Bonn machen und dann über das Stadion Nord zurückfahren, um da den Bonner SC gegen Köln II über den Zaun hinweg verlieren zu sehen, aber angeblich war (erstmals in dieser Saison in der Regionalliga West) der Platz unbespielbar. Dass die Stadt nicht richtig tickt ist klar – v.a. bei einer grünen Bürgermeisterin. Aber dass hier keine Wettbewerbsverzerrung durch den Tabellenletzten vorliegt, ist sehr unwahrscheinlich. Über die Aussagen des BSC-Trainers kann ich nur lachen: „‘Wir hätten gerne gespielt, um vielleicht mit einem Erfolgserlebnis in die Pause gehen zu können‘, sagte BSC-Cheftrainer Björn Joppe [Bonner Generalanzeiger, 19.12.20]“

Da ich mir nicht sicher war, ob sich Fortuna Köln oder Fortuna Düsseldorf mehr lohnt für einen Zaungast, fuhr ich mit dem Auto zum Südstadion Köln, um dann eventuell zum Flinger Broich Düsseldorf weiter zu fahren. War aber nicht nötig. Wenn man einen Platz an den freien Stellen am Zaun ergattern kann, kann man ungestört zugucken. Allerdings ist die Sicht nicht gut, da entweder der Verein Fortuna oder die Stadt Köln viele gute Stellen verhängt hat. Was den Wichsern dabei eigentlich abgeht, weiß ich auch nicht. Aber bei einer Stadt, die zu Silvester das Feuerwerk mit Licht-an-Licht-aus-Spielchen ersetzen will und von einer völlig abgehobenen Person, die von Frauen eine Armlänge Abstand erwartet, regiert wird, kann man nichts Gescheites erwarten. Ich bin zwar sonst absolut kein Fan von Köln, aber mehr Humor als andere Deutsche haben die dort schon: die Antwort auf den städtischen Irrsinn hat bestimmt ein Kölner Karnevalist mit IT-Kenntnissen in die Welt gesetzt...  

Zurück zum Südstadion. Das Spiel war bis auf wenige Durchhänger wirklich gut und flott. Fortuna ging früh in Führung, die quer durch NRW angereisten Gäste aus Rödinghausen kamen aber nach und nach ins Spiel und konnten mit einem Doppelschlag vor der Pause die Partie drehen. Auch nach dem Seitenwechsel war Rödinghausen stärker und gefährlicher vor dem Kasten. Im Schlussabschnitt kam jedoch der Gastgeber wieder ins Spiel und konnte auch mit zwei Treffern wiederum die Partie drehen – darunter ein Kopfballtor nach Kopfballvorlage quer durch den Strafraum. Ein spannendes Ende einer durch Zeitschinderei und Verletzungen nach Zusammenstößen auf 99 Minuten ausgedehnten Partie!

Was auch sehr unterhaltsam war: Fortuna hat sogar einige Hardcorefans, die vor den Spielen die Sichtschutze beschädigen bzw. Trittleitern anschleppen oder auf dem Zaun rumklettert. Ich kam mit welchen auch ins Gespräch, die etliche Spiele schon so verfolgt haben und sogar immer wieder Sprechchöre abließen bzw. mit Gaströten lärmten. Sehr gut so! Abstände und Mundschutz wurden sogar beachtet, um den ganzen Spatzenhirnen den Wind aus den Segeln zu nehmen, die wieder Profisport verbieten wollen. Nächste Woche sollen übrigens 500 Leute zu einem Open-Air-Gottesdienst in genau diesem Stadion zusammenfinden. Wie der Fan neben mir meinte: „Wahnsinn, dat dat Virus so intellijent is, dat dat keinen Gottesdienst mit den Alte Leut angreift, aber hier nur beim Fußballll so abjeht!“
Aber solche Regeln werden von geistig minderbemittelten aufgestellt und von noch minderbemittelteren Menschen befolgt und für richtig oder nicht streng genug erachtet. Dass Covidioten meinen, dass nur weil sie krankheitsanfällig (Risikogruppenmitglied) sind, die ganze Welt wegen ihnen für alle still stehen muss, anstatt dass sie auf sich selber achten, ist an Dreistigkeit nicht zu überbieten.
Seit etlichen Monaten sind wir schon in Phase 2 der Diktaturerrichtung: Kritiker werden noch nicht eingesperrt (das ist Phase 3 – wenn Deutschland wieder soweit herabsinken sollte, sind wir übrigens am Arsch!) aber bereits massiv in den Medien diffamiert. Ich meine damit nicht, dass Extremisten als Irre bloßgestellt werden (wer Bill Gates als Erfinder einer Pandemie darstellt ist genauso hohl wie die Merkeljünger, die sich freiwillig einsperren ohne dass sie ein erhöhtes Risiko für sich selber oder andere darstellen würden), sondern dass sich Menschen mit irgendeiner Relevanz für die öffentliche Wahrnehmung (z. B. Journalisten in Print- und Onlinemedien oder Radio- und Fernsehmoderaten) in aller Dreistigkeit und Öffentlichkeit herausnehmen, unverhohlen zu fordern, dass man doch, wenn man keine Ahnung von Genetik und Viren hat, Virologen wie Drosten oder „Gesundheitsexperten“ wie Lauterbach oder Wieler nicht kritisieren solle, da man da kein Recht oder Wissen zu habe. Das Problem ist doch für jeden halbwegs klar denkenden Menschen ersichtlich: Fachidioten wie Drosten, Wieler oder Lauterbach, die ja teilweise auch für ihren Irrsinn von breiter gebildeten Kollegen wie Streek oder Schmidt-Chanasit, die sich ja nun selbst nach diesen Maßstäben äußern dürfen, kritisiert werden, haben umgekehrt keinerlei Ahnung vom realen Leben außerhalb des Labors. Jeder Studierte muss wissen, was man von Fachidioten zu halten hat und wie man umgekehrt eben durch interdisziplinäres Arbeiten alltagstaugliche und brauchbare Resultate erzielt. Dass kranke Politiker auf virologische Fachidioten mit weltfremden mathematischen Modellen statt auf Virologen + Allgemeinmediziner und spezialisierte Mediziner + Psychologen + Wirtschaftsvertreter + Sport- und Ernährungswissenschaftler + Ingenieure + Pädagogen und weitere Fachleute hören, zeigt nur, wie überfordert diese geistigen Tiefflieger, die unsere Steuergelder verschlingen, mit der Situation sind. Wenn ein unstudierter Journalist/ Radiomoderator/ Fernsehansager so etwas nicht weiß, dann soll er sich halt von einem gebildeten Menschen mit breiter universitärer Ausbildung beraten lassen, was „Fachidioten“, „Meinungsfreiheit“, „Interdisziplinarität“ oder auch „das Konzept hirnloser Hauruck-Aktionismus“ sind, bevor er diktatorischen Müll absondert. SC Fortuna Köln 3:2 SV Rödinghausen Statistik (19.12.):
- Grounds: 2.766 (0; diese Saison: 108 neue)
- Sportveranstaltungen: 4.006 (1; diese Saison: 124)
- Tourkilometer: 80 (80km Auto)
- Saisonkilometer: 33.400 (23.240 Auto, davon 1.460 Mietwagen/ 7.680 Flugzeug/ 2.320 Fahrrad/ 160 Bus, Bahn, Straßenbahn / 0 Schiff, Fähre)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 2 [letzte Serie: 76, Rekordserie: 178]
- Jede Woche mindestens eine Sportveranstaltung seit: Kalenderwoche 22 des Jahres 2020 (25.-31.05.), d.h. seit 30 Wochen in Folge [letzte Serie und Rekordserie: 711 Wochen von KW 31/2006 bis KW 11/2020]. Leverkusen 
Bayer 04 Leverkusen (FR) ..................................... 2
SC Freiburg (FR) .................................................... 1

- Datum: Sonntag, 13. Dezember 2020 – Beginn: 14.00
- Wettbewerb: 1. Frauenfußball-Bundesliga
- Ergebnis: 2-1 nach 92 Minuten (45/47) – Halbzeit: 1-0
- Tore: 1-0 36. Milena Nikolić, 1-1 51. Stefanie Sanders, 2:1 61. Dóra Zeller
- Gelbe Karten: Hasret Kayikçi (Leverkusen)
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: Jugenfußballzentrum Kurtekotten (Kap.: 2.500, davon 500 Sitzplätze / wegen der Coronahysterie derzeit geschlossen)
- Zuschauer: unter Ausschluss der Öffentlichkeit, tatsächlich ca. 40 (ca. 25 Offizielle (davon ca. 3 von der Gastmannschaft) innen und mind. 15 Zaungäste, davon wohl keine von der Gastmannschaft)
- Spielbewertung: 5,5/10 (Mittelmäßiges, da recht arm an Torszenen, aber technisch gutes Spiel
- Zaungastfreundlichkeitsbewertung: 6,5/10 (Gute Sicht durch Zaun, ordentliche Fotomöglichkeiten, ganz gute Anzahl Plätze am Zaun, so gut wie gar keine Sicherheitskräfte) Bayer Leverkusen FR 2:1 SC Freiburg FR Photos with English Commentary:
a) Women’s Football Top Division: Bayer Leverkusen vs. SC Freiburg
b) Leverkusen: Japanese Garden

Da auch diesen Sonntag wieder die Bayer-Leverkusenerinnen Bundesliga spielten, fuhr ich auch diesen Sonntag die hässliche Scheißstrecke durchs rechtsrheinische Köln mit dem Rad. Was für eine nervige Fahrerei von roter Ampel zu roter Ampel, ständig steht jemand im Weg rum, ständig geht es rauf auf den Radweg, runter auf die Straße, hoch über den abgesenkten Bordstein, runter über die Querung...
Rechtsrheinisch sind manche Straßen auch so schlecht wie im Osten. In Sachsen-Anhalt oder Mecklenburg-Vorpommern toppen allerdings sandige und matschige Verbindungsstraßen zwischen Dörfern oder kopfsteingepflasterte Ortsdurchfahrten noch die durch Überlastung heruntergekommenen Asphaltwege in Köln um einiges. Aber durch die viel geringere Anzahl an (inkompetenten) Verkehrsteilnehmern ist Radfahren in SAN oder MVP angenehmer als in NRW...

Dafür sieht es sportlich in NRW fast immer besser aus als in allen neuen Bundesländern zusammen. Leider! Von den 12 Teams der Frauenfußballbundesliga ist nur Turbine Potsdam aus dem Osten. Die stehen zwar als Viertplatzierte besser da als beide heutigen Kontrahentinnen, aber sind weit hinter Bayern und Wolfsburg sowie Hoffenheim zurück. Bayer Leverkusen und SC Freiburg stehen auf 5 bzw. 6 mit einigen Punkten weniger als Turbine. Beim Thema NRW muss man aber noch anfügen, dass außer Bayer 04 nur noch Essen (hinteres Mittelfeld) und Duisburger (Letzter!) in Liga 1 vertreten sind.

Bayer 04 gegen SC Freiburg also heute... Beide Teams gleichwertig, ließen technisch gut den Ball laufen, stellten sich dann aber meist zu. Die Verteidigungsreihen blockten die Stürmerinnen jeweils ab. Torszenen gab es dadurch leider nur wenige. Die besten Gelegenheiten hat die Bayer-Elf: ein Lattenknaller und dann nach weit über einer halben Stunde endlich das 1:0. Kurz nach der Pause kam Freiburg aber besser ins Spiel: Querpass der Kapitänin Hasret Kayikçi auf Stefanie Sanders und die netzte ein. Sportfreundin Kayikçi ist übrigens eine von nur zwei deutschen Nationalspielerinnen im Freiburger Kader. Auf Seiten der Heimelf ist nur die Ost-Berlinerin Isabel Kerschowski im Kader der Nationalelf. Alle drei Spielerinnen sind übrigens auch nur im erweiterten Kader und haben teils mehr als 20 Monate kein Spiel mehr bestritten, wobei Kayikçi noch die beste Bilanz (11 Einsätze, 6 Tore) vorweisen kann. Das zeigt aber v.a., wie stark die Nationalelf von Spielerinnen der völlig dominanten Spitzenteams der Bundesliga dominiert ist. Fast alle Spielerinnen sind von Bayern, Hoffenheim und Wolfsburg, danach noch Turbine. Da unterscheidet sich auch die Frauenbundesliga nicht von anderen, weniger starken oder bekannten Frauenfußballligen. Das Spiel heute war übrigens das ausgeglichenste an diesem Spieltag – sieht man vom 0:0 von Meppen und Duisburg ab. Bis zu 8 Tore Unterschied gab es auf den anderen Plätzen. Hier sorgte Dóra Zeller nach über einer Stunde aber noch für einen Siegtreffer für die Gastgeberinnen. Freiburgs Sturm war einfach zu stark abgemeldet, als dass er hier noch etwas hätte reißen können.

Diese eher mittelmäßige aber spannende Partie markiert das Ende der Spielbesuchsserie. Mindestens die nächsten beiden Wochenenden werde ich keine Möglichkeit finden, Sportveranstaltungen zu besuchen. Ende also wieder nach 30 Wochen. Mal sehen, wie beschissen 2021 wird. Frühestens ab dem 8./9./10. Januar wird es wieder Sport geben; wieder nur Fußball, wieder nur von außen. Ich würde den Lesern hier ja gerne wieder interessantere/ idyllischere/ kuriosere Bilder von den Dorffußballplätzen Deutschlands (ob Vorpommern, Südharz, Sauerland oder Vulkaneifel) und den Stadien fremder Nationen (Färöer+Island, Saudi-Arabien und Aserbaidschan + russisch besetzter Nordkausus sind derzeit ganz oben auf der Liste nächstmöglich zu besuchender Ziele) zeigen – aber dazu müssten Deutschland und die Welt ihren gesunden Menschenverstand wieder finden. Und ob das auch viele Monate nach Beginn gewaltiger Impfkampagnen „schon“ passiert sein wird, ist leider zu bezweifeln. Bayer Leverkusen FR 2:1 SC Freiburg FR Statistik (20.12.):
- Grounds: 2.766 (0; diese Saison: 108 neue)
- Sportveranstaltungen: 4.007 (1; diese Saison: 125)
- Tourkilometer: 80 (80km Rad)
- Saisonkilometer: 33.480 (23.240 Auto, davon 1.460 Mietwagen/ 7.680 Flugzeug/ 2.400 Fahrrad/ 160 Bus, Bahn, Straßenbahn / 0 Schiff, Fähre)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 3 [letzte Serie: 76, Rekordserie: 178]
- Jede Woche mindestens eine Sportveranstaltung seit: Kalenderwoche 22 des Jahres 2020 (25.-31.05.), d.h. seit 30 Wochen in Folge [letzte Serie und Rekordserie: 711 Wochen von KW 31/2006 bis KW 11/2020]. Bayer Leverkusen FR 2:1 SC Freiburg FR

Mittwoch, 2. Dezember 2020

W0025I-W0027II: Swinemünder Spaziergänge und Grenzüberschreitende Radfahrten

Morski Klub Sportowy Flota Świnoujście ........... 0
Koszaliński Klub Piłki Nożnej Bałtyk Koszalin ... 3

- Datum: Samstag, 14. November 2020 – Beginn: 13.00
- Wettbewerb: III liga, grupa: II (4. polnische Fußballliga, 2. Halbprofiliga)
- Ergebnis: 0-3 nach 96 Minuten (46/50) – Halbzeit: 0-0
- Tore: 0-1 61. Bartłomiej Putno, 0-2 71. Bartłomiej Putno, 0-3 94. Jakub Forczmański
- Gelbe Karten: 2x Bedliński, Prawucki, Tarasewicz, Stasiak, Adamski, Bątkowski (Flota); Rak, Ginter, Forczmański, Gruchała-Węsierski, Górka (Bałtyk)
- Rote Karten: Bedliński (Flota; 64. Gelb-Rot wg. wdh. Foulspiels)
- Austragungsort: Stadion Miejski Świnoujście (= Stadion OSiR Wyspiarz; Kap.: 3.240 Sitzplätze / wegen der Coronahysterie derzeit geschlossen)
- Zuschauer: ca. 50 (ca. 25 Offizielle innen und ca. 25 Zaungäste außen; davon Gästefans: wohl keine)
- Unterhaltungswert: 6,5/10 (Ein auch von außen durch den Zaun recht sehenswertes Spiel) Flota Świnoujście 0:3 Bałtyk Koszalin Photos with English Commentary:
a) Polish 4th Division: Flota Świnoujście vs. Bałtyk Koszalin
b) Sightseeing Świnoujście
c) Sightseeing Ahlbeck

Es herrscht nun die völlige Willkürlichkeit der ohnehin fast ausnahmslos völlig unnötigen und irrsinnigen Coronamaßnahmen. Eines der besten Beispiele für Willkür ist die Regelung zum kleinen Grenzverkehr zwischen Deutschland und Polen, die auf dem Mist der Merkelregierung – und nicht etwa auf dem fast genauso hohen und stinkenden Mist des PiS-Regimes – gewachsen sind. Einige Einwohner Brandenburgs (kommt auf den Kreis an) sowie alle Berliner dürfen bis zu 24 Stunden (wie feststellbar, dass es nicht doch z. B. 30 Stunden waren, oder warum nicht nur 14,5 Stunden oder 525 Minuten?!) nach Polen einreisen. Andere „Grenzbewohner“ – also Mecklenburger, auch aus Vorpommern-Greifswald, und Sachsen, selbst aus Görlitz, müssen „sofort“ 14 Tage in Quarantäne. Wenn ein Politiker das liest, kann er/sie/es mir gerne den Sinn dieser Regelung in die Kommentare schreiben – ein normaler Mensch/ Leser kann das auch gerne machen, wenn er/sie/es das erklären kann...

Freitag kam mir dennoch die Idee, die Führung herauszufordern und mal zu schauen, ob das so heiße Luft ist dort an der Grenze, wie üblich, oder ob schon Stacheldraht ausgerollt wurde und die Bundespolizei als bewaffnete Schergen des Hygieneregimes auftreten. Am Samstag also auf nach Osten!
In Ahlbeck, wo wir auch einige schöne Villen an der schicken Promenade am feinen Sandstrand anschauten, findet man in der Nebensaison auch den ein oder anderen kostenlosen Parkplatz. Beziehungsweise, was heißt Nebensaison: der Ort ist so tot, weil es keinen Tourismus mehr geben darf, denn das Landesregime um Schwesig und dem mittlerweile zurückgetretenen Sachsen Caffier hat mal wieder den Tourismus – den einzigen richtig ertragreichen Wirtschaftszweig des ansonsten abgehängten Entwicklungslandes MV – so bekämpft wie den Terrorismus.
In jedem Fall waren weder Grenzkontrollen noch die Grenze selber so richtig wahrnehmbar, wenn man es geschickt anstellt. Der kleine Grenzverkehr funktionierte sogar auffällig unbehelligt – man traf in Swinemünde Deutsche und in Ahlbeck Polen. So gut wie keine dieser Personen hätte sich einfach so frei bewegen dürfen – aber richtigerweise lassen sie sich von den Politikern nicht einschüchtern. Auffällig viele der Grenzüberschreiter waren polnisch-deutsche Paare – für diese Leute sind die diskriminierenden Regeln besonders schlimm. Was uns angeht: So wie unsere Tour nach Frankreich mit Rugby im Risikogebiet Anfang Oktober, war auch dieser Ausflug wieder kein Problem. Flota Świnoujście 0:3 Bałtyk Koszalin Swinemünde (also Świnoujście) ist zwar keine schöne Stadt, aber es gibt recht viele Sehenswürdigkeiten aus der jüngeren Geschichte (19./20. Jh.) und kurios ist die geographische Lage, denn Polen ist nur mit der Fähre über den Mündungsbereich der Oder erreichbar, auf dem Landweg ist der Ort nur an Deutschland angebunden. Nur der kleine Ostzipfel von Usedom gehört zu Polen, der Ostteil der Stadt Swinemünde gehört ja nicht zur Insel Usedom, sondern zu Wolin bzw. angrenzenden Inseln wie Korsibór.
Ganz schön ist auch der in einem hügeligen Waldstück direkt im Ort gelegene Sportkomplex. Das Hauptstadion mit über 3.000 Plätzen hat mittlerweile auch eine Überdachung der Hauptseite und ein aufwändig verglastes Funktionsgebäude an der Haupttribüne. Der Eingang sieht seit 14 Jahren (unser erster Besuch dort, noch ohne Spiel) so aus, aber auch die Gegentribüne wurde baulich etwas verändert.
Über die Straße hinweg gibt es eine große Freilichtbühne, mehrere Tennisplätze (zwei davon mit kleinen Tribünen, die ebenfalls blaue Sitze haben) und einen Kunstrasenplatz, welcher frei zugänglich ist und von Jugendteams von Flota sowie als Trainingsplatz der Männer von Flota benutzt wird. Hier gibt es nur ein paar Sitzschalen auf den Längsseiten und einige Stehplätze. Doch dazu mehr im nächsten Kapitel (8 Tage später). Direkt hinter dem Stadion findet man übrigens (mehr oder weniger) den jüdischen Friedhof von Swinemünde.  

Zwischen diesem jüdischen Friedhof und der Gegentribüne des Stadions befindet sich ein stillgelegter Schießstand, der an mehreren Stellen problemlos betreten werden kann. Ob das jetzt erlaubt ist oder nicht, interessiert hier keine Sau. Mindestens 25 Leute, teils mit Schals, bahnten sich ihren Weg durch die unebene, hügelige und bewaldete Stelle. An etlichen Stellen hat man – direkt hinter der letzten Reihe der Gegentribüne – eine gute Sicht durch einen Zaun aufs komplette Spielfeld. Wir kamen auch mit einem Fan ins Gespräch der den Liveticker für die Fanseite macht. Nicht einmal er durfte ins Stadion und hockte daher auf einem Baumstumpf am Zaun. Er teilte sogar Schokowaffeln mit uns. Auch andere Fans hatten keinerlei Verständnis dafür, vom PiS-Regime ausgesperrt worden zu sein: ein ca. 85jähriger hatte Mühe bis zum Zaun herunterzuklettern und schimpfte, wie schwer man es gemacht bekommt, einfach mal nur Fußball zu gucken...

Dieses Spiel, was uns die 25. Woche Sport in Folge seit dem letzten Lockdown sicherte – aber den Riss der Serie nur ein wenig hinauszögern wird – lohnte in jedem Fall das Kommen. Ob man nun zu den 25 auserwählten Bonzen und Presseleuten im Inneren der Anlage oder zu den findigen 25 Fans außerhalb des Zaunes gehörte: Flota spielte viel besser als ihr Tabellenstand, bekam aber keine Chance unter. Bałtyk Koszalin spielte hingegen effektiver. Da von ihnen aber in Hälfte eins wenig zu sehen war, dauerte es bis zu einem Elfmeter in der 61. Minute, ehe mal ein Tor fiel. Bereits vor der Pause hatte es Elfer gegeben – doch für Flota, und der Gastgeber vergab durch einen hohen Schuss knapp vorbei. Der Flachschuss vom Gast saß jedoch im Eck. Nur einige Minuten darauf holzte ein Flota-Spieler einmal zu viel und ging mit Gelb-Rot vom Platz. Kurz darauf das 0:2. In der Nachspielzeit noch ein Weitschuss-Flatterball zum 0:3. Eindeutig zu hoch, aber sehr unterhaltsame Partie – nur leider mit etlichen Mängeln. Auch bezeichnend: 3 Tore aber 12 (7 zu 5) gelbe Karten – und allesamt berechtigt...

Wir kamen auch unbehelligt wieder zurück nach Deutschland und kehrten in den gegenüber vom Bahnhof gelegenen „BESTER DÖNER KEBAB“ ein. Wirklich ein richtig guter Laden mit prima Qualität und Preis-Leistung! Dass man den Döner und die Pommes dann wie ein Asi vorm Bahnhof auf einer Bank fressen musste, lag ja nicht an dem Ladenbesitzer sondern an den geistesgestörten Politikern. Flota Świnoujście 0:3 Bałtyk Koszalin Statistik (14.11.):
- Grounds: 2.760 (0; diese Saison: 102 neue)
- Sportveranstaltungen: 3.997 (1; diese Saison: 115)
- Tourkilometer: 340 (340 km Auto [10km zu Fuß zählen nicht in die Statistik])
- Saisonkilometer: 31.700 (21.900 Auto, davon 1.460 Mietwagen/ 7.680 Flugzeug/ 1.990 Fahrrad/ 130 Bus, Bahn, Straßenbahn / 0 Schiff, Fähre)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 70 [letzte Serie: 13, Rekordserie: 178]
- Jede Woche mindestens eine Sportveranstaltung seit: Kalenderwoche 22 des Jahres 2020 (25.-31.05.), d.h. seit 25 Wochen in Folge [letzte Serie und Rekordserie: 711 Wochen von KW 31/2006 bis KW 11/2020]. Świnoujście Am Sonntag fuhren wir nicht noch mal nach Polen, sondern auf den Darß – leider eben ohne Spiel. Von Prerow, einem Dorf mit vielen schönen Häusern (teils reetgedeckt), aus, gingen wir gut 12 Kilometer wandern. Zum Weststrand führt der unbefestigte Rad- und Fußweg durch endlosen Wald (überwiegend Nadel-, aber auch immer wieder Laubbäume) und kommt an einer sehr schönen, feinsandigen Küste mit kleinen Dünen heraus. Dann 2 km den Strand entlang laufen bis zum Leuchtturm mit einigen Nebengebäuden und dort mehr oder weniger parallel zu einem Reitweg wieder ewig durch den Wald. Wenn es auf dem Darß mal nicht überlaufen ist, ist es ja sehr idyllisch – aber wenn das so weiter geht, dann stirbt fast die gesamte Industrie, da es außer Tourismus kaum einen Erwerbszweig dort gibt. In dem völlig toten Dorf und auch in Wustrow war es wenig verwunderlich, dass wir gegen 16.30 Uhr nichts zu essen auftreiben konnten. In Ribnitz-Damgarten war aber genug los, so u. a. in dem sehr gut frequentierten Döner-/ Pizza-Imbiss „Hansa-Grill“, wo wir sehr gutes türkisches, italienisches und deutsches Imbissessen bekamen. Prerow/ Darß Am zweiten Wochenende meines Rostocker Homeoffice-Aufenthalts ging es Samstag auf den Darß und Sonntag nach Swinemünde. Diesmal eine etwas andere Wanderroute von Prerow aus, ungefähr 11km.

An den Nordstrand, dann immer durch den festen Sand bis zum Nothafen, weiter durch das naturgeschützte Moor – teils führen da Bretterwege durch – und dann von Norden aus zum Leuchtturm. Von da ein Stück durch den Wald und dann eine andere Route als beim letzten Mal und am Zeltplatz vorbei wieder in den Ort. Wir holten auch dieses Mal beim Hansa-Grill in Ribnitz-Damgarten Pizza und Kroketten. Prerow/ Darß Morski Klub Sportowy Flota Świnoujście (Jst) ... 4
Stowarzyszenie Lokalne Salezjańskiej Organizacji
Sportowej "SL SALOS" w Szczecinie (Jst) ......... 3

- Datum: Sonntag, 22. November 2020 – Beginn: 12.00
- Wettbewerb: Wojewódzka Liga Juniorów Starszych Zachodniopomorski (A-Jugend-Liga der Woiwodschaft Westpommern; 3. polnische U19-Fußballliga)
- Ergebnis: 4-3 nach 93 Minuten (46/47) – Halbzeit: 3-0
- Tore: 1-0 14. Jonatan Cackowski, 2-0 30. Olaf Wojtkiewicz, 3-0 40. Liam Maćkowski, 3-1 53. Filip Pierko, 3-2 71. Aleksander Krasiński, 4-2 81. Olaf Wojtkiewicz, 4-3 87. Paweł Krzemieniewski
- Gelbe Karten: Oliwier Piasecki (Flota), Filip Pierko (SALOS)
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: Stadion Miejski Świnoujście, sztuczna murawa (= Kunstrasenplatz des Stadtstadions Swinemünde; Kap.: 1.500, davon 750 Sitzplätze / wegen der Coronahysterie derzeit eigentlich geschlossen)
- Zuschauer: offiziell 0, tatsächlich mindestens 35 (davon mind. 3 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 7,0/10 (Flottes Spiel der Flotte Swinemünde) MKS Flota Świnoujście (Jst) 4:3 SL SALOS Szczecin (Jst) Photos with English Commentary:
a) Polish Regional Under-19 League: Flota Świnoujście vs. Salos Szczecin
b) Sightseeing Świnoujście
c) Sightseeing Ahlbeck

Der zweite „Swinemünder Spaziergang“ – diesmal am Sonntag und schlappe 14km...
Auch bei diesem Spaziergang wurden wir von keinem einzigen uninformierten Wichtigtuer behelligt.

Das Swinemünder Stadtstadion hat noch einen Nebenplatz; einen Kunstrasen mit zwei zweireihigen Sitztribünen (die Schalensitze sind grün und gelb und auf rotem Backstein angebracht). Es liegt in einem öffentlich zugänglichen Park, dieser ist leicht hügelig und hat dichten alten Baumbestand. Aufgrund der Lage sollte sich dieses Spiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit als letzter Witz herausstellen, denn hier wurden keine Ordner abgestellt und auch die Städtische Polizei (das ist die polnische Variante der Korinthenkackenden vom Ordnungsamt in Deutschland) ließ sich nicht blicken. Dabei war die Stimmung unter den 35 Zuschauern gar nicht so aggressiv, wie das neue Graffiti an einer Wechselbank vermuten lassen könnte: „Jebać PiS“ (fickt die Regierungspartei)! Diese Aussage finde ich ja auch sehr gut, andererseits muss ich festhalten: die Beschränkungen in Polen sind nicht ganz so zerstörerisch wie in Merkel-Deutschland. Allerdings nur geringfügig weniger schädlich und der Demokratieabbau hat in Polen schon lange vor Corona begonnen.
Wie dumm die PiS ist, hat sie auch letzte Woche beim offiziellen Zurückweisen deutscher Hilfsangebote in Bezug auf angeblich überlastete Krankenhäuser in Polen bewiesen. Die Reaktion der Polen war „wir brauchen eure Hilfe nicht, gebt uns lieber unsere Ärzte zurück“. Tja, wenn die Polen die Ärzte denn so gut bezahlen würden und sie auch noch die gleichen Arbeitsbedingungen vorfinden würden wie in Deutschland, würden sie ganz sicher gerne zurückkommen – es steht den polnischen Ärzten ja auch frei, für deutlich weniger Gehalt und noch mehr Stress in ihre Heimat zurückzugehen. Durch die Unsummen, die ohne Gegenleistung der Polen von der EU in das Land gepumpt wurden, dürften wenigstens die Krankenhäuser ja mittlerweile auf einem gescheiten Ausstattungsstandard angekommen sein...
Typisch waren in dem Stadion übrigens auch einige Aufkleber, die die Freiheit des polnischen Mörders und Apartheid-Unterstützers Janusz Waluś fordern. Gut, dass die Propaganda da klebte – von dem Terroristen hatte ich noch nie was gehört. Aber nun habe ich mal wieder ein weiteres Beispiel für einen kriminellen polnischen Migranten – wie so oft nicht integrierbar – bekommen. 

Zurück auf den Kunstrasen: Auf dem Feld zeigte die U19 von Flota Świnoujście, dass sie sich in der Tabelle verbessern wollen. In der ersten Hälfte kam sehr wenig vom SL Salos Szczecin. Mit vollem Namen heißen die Gäste aus Stettin „Stowarzyszenie Lokalne Salezjańskiej Organizacji Sportowej "SL SALOS" w Szczecinie“ – sie sind also die Stettiner Zweigstelle des katholischen Salesianer-Ordens von Don Bosco bzw. von dessen Jugendorganisation. Nach einer knappen Viertelstunde ging Flota in Führung und baute diese bis zum Seitenwechsel auf 3:0 aus. Kurz nach Wiederbeginn jedoch erst der Anschlusstreffer und nach über einer Stunde das 3:2. Eine der wenigen Angriffe der Hausherren in Hälfte zwei sorgte dann für die vermeintliche Vorentscheidung zum 4:2, doch nur einige Minuten später hieß es 4:3. Die letzten Spielminuten rettete Flota aber auch mit einigen guten Offensivaktionen über die Zeit. 4:3 der insgesamt nicht unverdiente Endstand.

Wir schauten uns noch etwas in der Stadt um: eine Kirchenruine, von der nur noch der Turm steht, eine verfallene Villa, der Kurpark, die Festung „Engelsburg“ und die Westfestung, dann an der Fahrrinne entlang und vor der Mole mit der Windmühle ab in Richtung Deutschland. Der Strand ist zwischen Fahrrinne bzw. Swinemündung und deutscher Grenze gerade einmal 5km lang. MKS Flota Świnoujście (Jst) 4:3 SL SALOS Szczecin (Jst) Statistik (22.11.):
- Grounds: 2.761 (1; diese Saison: 103 neue)
- Sportveranstaltungen: 3.998 (1; diese Saison: 116)
- Tourkilometer: 340 (340 km Auto [14km zu Fuß zählen nicht in die Statistik])
- Saisonkilometer: 32.040 (22.240 Auto, davon 1.460 Mietwagen/ 7.680 Flugzeug/ 1.990 Fahrrad/ 130 Bus, Bahn, Straßenbahn / 0 Schiff, Fähre)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 71 [letzte Serie: 13, Rekordserie: 178]
- Jede Woche mindestens eine Sportveranstaltung seit: Kalenderwoche 22 des Jahres 2020 (25.-31.05.), d.h. seit 26 Wochen in Folge [letzte Serie und Rekordserie: 711 Wochen von KW 31/2006 bis KW 11/2020]. Świnoujście Nach einer weiteren Woche Homeoffice in Rostock – vor der Arbeit ging es auch immer noch zum Sporttreiben im Dorf bzw. ein paar Dörfer weiter raus – gab es endlich wieder mal ein Radwochenende. Wir fuhren mit dem Auto bis Blankensee an der deutsch-polnischen Grenze. Der Verein dort hat einen sehr schönen Sportplatz – wenn das verkommene Merkelregime mal das Sportverbot aufhebt, werde ich da bestimmt mal ein Spiel schauen! Am Sportplatz kann man auch gut parken und die Räder aus dem Kofferraum holen. Der inoffizielle Grenzübergang im Wald ist mittlerweile mit einem Zaun gegen die afrikanische Schweinepest verrammelt. Der Zaun ist allerdings nach einigen hundert Metern neben dem Weg schon wieder herunter getreten. Allerdings wird auch auf dem offiziellen Übergang anscheinend kaum kontrolliert. Schnell waren wir also in Polen und auf einem Radweg. Weder auf der einen noch auf der anderen Seite der Grenze waren Kontrollen zu sehen. Auch Autos passierten ungehindert die Grenze. Der Radweg war aber schnell zu Ende – außer mit EU-Geldern wird kaum mal ein Radweg gebaut. Die Fahrt in den nördlichen Stettiner Vorort Stołczyn war zeitraubend und scheiße – aber dennoch sehr interessant und lohnend. Was mir auffiel: die Stadtränder Stettins werden mittlerweile völlig zersiedelt; Besserverdiener und die Mittelschicht bauen sich gesichtslose Neubauten in die Pampa und pendeln dann in die City mit ihren versifften älteren Häusern und den neuen Einkaufszentren und Verwaltungstempeln. Die Neubauten sind aber über Jahre hinweg nicht an gescheite Straßen angeschlossen und in Ost-West-Richtung sind die Wegeverbindungen ohnehin unter aller Sau. Auch Fuß- und Radwege, meist Erdpfade, sind mitunter unterbrochen und umgeleitet, weil ein Neureicher sich eine ummauerte Villa mitten in das Gebiet gebaut hat. Der Baustil und die Art der Absicherung von einigen Privatanwesen sieht man so nirgends in Deutschland, ich kenne das aber aus Entwicklungsländern wie Marokko, Syrien, Indien oder Pakistan. Auch die Gated Communities (abgeschrankte und bewachte Siedlungen für Besserverdiener) gibt es vielfach in Polen, so auch hier bei Szczecin – vorher habe ich sowas außerhalb Osteuropas ebenfalls auch nur in Entwicklungsländern wie in Südasien gehen. Auf dem Niveau eines Entwicklungslandes ist auch wie gesagt die Infrastruktur: Radwege gibt es auch so gut wie nicht, man fährt entweder auf Gehwegen (meist sehr holprig, aber kein Fußgänger beschwert sich) oder im Verkehr mit. Da Polen und Rücksichtnahme sowie Höflichkeit sich meist ausschließen, wird deutlich mehr noch als in Deutschland auf einer vergleichbar dicht befahrenen Straße gedrängelt, riskant gefahren oder auch einfach mitten im Weg rumgestanden oder sich gegenseitig blockiert.

Osiedlowy Klub Sportowy Hutnik Szczecin (Jst) 0
KP Błękitni Stargard Szczeciński (Jst) ................ 8

- Datum: Samstag, 28. November 2020 – Beginn: 12.00
- Wettbewerb: Wojewódzka Liga Juniorów Starszych Zachodniopomorski (A-Jugend-Liga der Woiwodschaft Westpommern; 3. polnische U19-Fußballliga)
- Ergebnis: 0-8 nach 90 Minuten (45/45) – Halbzeit: 0-4
- Tore: 0-1 15' Mateusz Frankowski, 0-2 16' Dominik Lis, 0-3 38' Mateusz Frankowski, 0-4 44' Filip Knez, 0-5 48' Filip Knez, 0-6 58' Rafał Seredyński, 0-7 74' Brajan Kwiatkowski, 0-8 89' Kornel Seniuk
- Gelbe Karten: Konrad Woźniak (Hutnik)
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: Stadion OKS Hutnik Szczecin, ul. Nehringa 69 (Kap.: 1.200, davon 624 Sitzplätze / wegen der Coronahysterie derzeit geschlossen)
- Zuschauer: offiziell 0, tatsächlich mindestens 10 (davon mind. 2 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 6,0/10 (Scheibenschießen bei den Hüttenwerkern) Hutnik Szczecin (U19) 0:8 Błękitni Stargard Szczeciński (U19) Photos with English Commentary:
a) Polish Regional Under-19 League: Salos Szczecin vs. Mewa Resko
b) Polish Regional Under-19 League: Hutnik Szczecin vs. Błękitni Stargard Szczeciński
c) Sightseeing Szczecin: Stołczyn church and German cemetery Stolzenhagen

Wir kamen natürlich trotzdem unbeschadet am Stadion von Hutnik Szczecin an. Dort lief leider die erste Halbzeit schon längst und der Gast aus Stargard Szczeciński veranstaltete ein Scheibenschießen. Es stand bereits 0:3 in dieser Partie der A-Junioren-Woiwodschaftsliga, als wir an das Tor am Parkplatz traten. Spiele sind nach wie vor ohne Zuschauer, doch es finden sich immer ein paar Unentwegte, die sich das über Mauern, Zäune oder andere Hindernisse hinweg ansehen. Hier sah man 100 % des Spielfeldes durch einen hohen Maschendrahtzahn hindurch. Bester Blick auch auf die 0815-Tribüne, die wegen der Schalensitze in den Stadtfarben dunkelblau-dunkelrot etwas besser aussieht. Ein Blickfang auch das ergraute und versiffte Mehrfamilienhaus hinter dem Tor, auf das Błękitni Stargard Szczeciński einige Zeit nach unserer Ankunft das 0:4 erzielte. Dieser Stadtteil Stołczyn war als Stolzenhagen mal ein eigenständiges Dorf. Nach dem Spiel schauten wir uns auch die schöne Kirche (ehemals evangelisch/ deutsch nun katholisch/ polnisch) und den deutschen Friedhof (eigentlich ein Lapidarium, da zwischenzeitlich zerstört und erst nach EU-Beitritt Polens wieder als Gedenkstätte reaktiviert) an. Ansonsten ist Stołczyn aber ein völlig versifftes Nest mit grauen Häusern und verfallenen, teils vermüllten Straßenzügen.
Müll war übrigens auch das, was Gastgeber Hutnik da spielte. Błękitni Stargard Szczeciński erzielte auch in Hälfte zwei noch mal vier Tore und gewann somit völlig verdient 0:8 in einem ansehnlichen wenn auch extrem einseitigen Spiel. Das war ein richtiges Scheibenschießen und hätte auch gut zweistellig ausgehen können! Stołczyn (Szczecin) Stowarzyszenie Lokalne Salezjańskiej Organizacji
Sportowej "SL SALOS" w Szczecinie (Jst) ......... 3
Ludowy Klub Sportowy Mewa Resko (Jst) ......... 0

- Datum: Samstag, 28. November 2020 – Beginn: 15.20
- Wettbewerb: Wojewódzka Liga Juniorów Starszych Zachodniopomorski (A-Jugend-Liga der Woiwodschaft Westpommern; 3. polnische U19-Fußballliga)
- Ergebnis: Abbruch nach 46 Minuten (Halbzeit) beim Stand von 3-0 wegen Lustlosigkeit der Gastmannschaft – Halbzeit: 3-0
- Tore: 1-0 25. Nikodem Bunik, 2-0 35. 25'Mateusz Urbański, 3-0 44. Dawid Drumlak
- Gelbe Karten: keine
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: Boisko MOSRiR (Miejski Ośródek Sportu i Rekreacji, Kap.: 600, davon 300 Sitzplätze / wegen der Coronahysterie derzeit eigentlich geschlossen)
- Zuschauer: offiziell 0, tatsächlich mindestens 12 (davon Gästefans: 0?)
- Unterhaltungswert: 4,5/10 (Der seltsamste Spielabbruch meiner Karriere)

Nach den Besichtigungen in Stołczyn fuhren wir in die Innenstadt, die uns ja weitestgehend bekannt ist und zum derzeit in Renovierung und Umbau befindlichen Stadion von Pogoń Szczecin. Das ist natürlich ein Stadion, wo man leider nicht von draußen bei Zuschauerausschluss reinglotzen kann – Pogoń spielt ja auch 1. Liga (Ekstraklasa). Aber gegenüber befindet sich neben der Sporthalle, wo Pogoń 04 Futsal spielt, ein ganz nettes kleines Stadion mit Kunstrasen. Tribüne ist polnischer Standard: Stahlrohre plus Schalensitze (hier wieder in den Stadtfarben) auf einer Längsseite, aber hier ist die Lage interessant. Stettin ist sowieso sehr hügelig gelegen, aber um die größten Sportstätten der Stadt sind einige Hügel besonders stark und so liegt der Platz in einer kleinen, engen Senke unterhalb einer Plattenbausiedlung und einer katholischen Schule mit Kirche. Diese Schule wird von den Salesianern geführt – und der Platz unter anderem natürlich auch von SALOS Szczecin, dem salesianischen/ katholischen Jugendsportverein genutzt. Die hatten eine nach Möwen benannte Mannschaft, Mewa Resko, zu Gast. Der Gästebus hatte uns in der Stadt überholt und ich dachte mir dabei schon: „Hä? Kommen die immer so knapp zum Spiel?“ In der Tat verzögerte sich der Beginn auch durch ein D-Jugendspiel davor um schlappe 23 Minuten. Dann bestimmte SALOS den Kick über weite Strecken und ging trotz versemmeltem Elfer 3:0 in Führung. Nach 46 Minuten wurde abgepfiffen und zur Überraschung der wenigen Zaungäste latschte nach 20 Minuten Halbzeit der umgezogene Schiri aus dem Sozialtrakt und der Platzwart machte das Flutlicht aus. Spielabbruch, weil der Gast, der ohne Wechsler und wohl mit angeschlagenen Akteuren kickte, keine Lust mehr hatte. Nach nur 3:0 Rückstand. Also sowas bescheuertes habe ich auch noch nie erlebt!  

So kamen wir aber noch recht früh nach Blankensee zurück. Etwas über eine Stunde in der Dunkelheit herumgefahren. Teils gescheite Radwege, größtenteils aber Miststrecken wie Pflasterstraßen aus dem deutschen Reich... An der Grenze kurz geprüft, wer so rumfährt: wieder keine Kontrollen, nur ein Radfahrer, der umgekehrt aus Deutschland wieder nach Polen reinfuhr. Im Dorf natürlich nicht viel los und niemand pöbelte uns wegen der Merseburger Nummer an. Also alles ganz entspannt...
Wir hatten ja noch überlegt ein Spiel der 5. Männerliga um 18.30 in einem östlichen Vorort von Stettin zu gucken, da man dort auch besten Blick von außen hat; aber bei mittlerweile nur noch 2 Grad und einer zu erwartenden Rückkehr am Auto gegen 22.15 – nein danke! SL SALOS Szczecin (U19) 3:0/susp. Mewa Resko (U19) Statistik (28.11.):
- Grounds: 2.763 (2; diese Saison: 105 neue)
- Sportveranstaltungen: 4.000 (2; diese Saison: 118)
- Tourkilometer: 470 (400 km Auto, 70km Rad)
- Saisonkilometer: 32.510 (22.640 Auto, davon 1.460 Mietwagen/ 7.680 Flugzeug/ 2.060 Fahrrad/ 130 Bus, Bahn, Straßenbahn / 0 Schiff, Fähre)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 73 [letzte Serie: 13, Rekordserie: 178]
- Jede Woche mindestens eine Sportveranstaltung seit: Kalenderwoche 22 des Jahres 2020 (25.-31.05.), d.h. seit 27 Wochen in Folge [letzte Serie und Rekordserie: 711 Wochen von KW 31/2006 bis KW 11/2020]. SL SALOS Szczecin (U19) 3:0/susp. Mewa Resko (U19) Sonntag war die Radtour kürzer, überschaubarer und im Gegensatz zu dem Chaos am Samstag (verspätet bei Spiel 1 und Spiel 2 abgebrochen) gab es in Swinemünde wieder ein komplettes Spiel, das wir pünktlich erreichten, zu sehen. Außerdem auch ein gutes Besichtigungsprogramm. Świnoujście ist halt keine schöne Stadt, aber eine sehr interessante!

KS Prawobrzeże Świnoujście (Jst) ....................... 1
KS Świt Skolwin Szczecin (Jst) ............................. 4

- Datum: Sonntag, 29. November 2020 – Beginn: 14.00
- Wettbewerb: Wojewódzka Liga Juniorów Starszych Zachodniopomorski (A-Jugend-Liga der Woiwodschaft Westpommern; 3. polnische U19-Fußballliga)
- Ergebnis: 1-4 nach 93 Minuten (45/48) – Halbzeit: 0-1
- Tore: 0-1 30' Jakub Prokopowicz, 0-2 73' Maksymilian Gregoruk, 0-3 74' Jakub Radzik, 0-4 85' Jakub Radzik, 1-4 88' Tomasz Łozicki
- Gelbe Karten: Stanisław Juszczak, Patryk Wiewióra (beide Prawobrzeże)
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: Boisko OSiR Warszów (Kap.: 300 Sitzplätze zzgl. 600 Stehplätze außerhalb des Geländes / wegen der Coronahysterie derzeit geschlossen)
- Zuschauer: offiziell 0, tatsächlich mindestens 11 (davon mind. 3 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 5,5/10 (Nun ist auch der dritte Swinemünder Ground abgehakt) Bansin Photos with English Commentary:
a) Polish Regional Under-19 League: KS Prawobrzeże Świnoujście vs. KS Świt Skolwin Szczecin
b) Sightseeing Germany: Bansin (Seaside Promenade Villas)
c) Sightseeing Poland: Świnoujście (Gerhard Fort, Coastal Battery, Beach, Churches)

Diesmal kein Spaziergang nach Swinemünde, sondern eine Radtour. Erst mit dem Auto zu einem kostenlosen Parkplatz an der Bundesstraße am Abzweig Pudagla/ Bansin, dann dort die Räder raus und ab auf den Promenadenradweg. In der Nebensaison bzw. gerade jetzt, wo wirklich ganz tote Hose ist, da nur noch Eingeborene und Zuwanderer hier sein dürfen, kann man auf dem Promenadenradweg fahren wie man will – auch die Fußgängerzonenquerungen einfach durchfahren oder gegen die Einbahnstraßen im Ort abkürzen. Würde ich alles in der Hochsaison nicht machen...
Bansin hat viele sehenswerte Villen, teils mit Holzverkleidungen oder Türmchen. Heringsdorf und Ahlbeck haben den gleichen Baustil. Diese Badeorte sind schon sehr attraktiv gestaltet! Originell ist übrigens auch die Eissportanlage in Heringsdorf/ Ahlbeck. Die „Schamasen“ die dort unterklassig Eishockey zocken sind derzeit auch vom Merkelregime gestoppt, doch ihre Jugendabteilung darf immerhin trainieren. Sie machten gerade ein Trainingsspiel am Sonntagvormittag. Wie gesagt: eine lustige Eissportanlage dort im Freien!
Wir fuhren aber lieber weiter, um später am Tag noch Wettkampfsport zu sehen, passierten die länderübergreifende Promenade (wie üblich ohne Kontrolle – außer an den meisten Autoübergängen muss man auch nicht mit Kontrollen rechnen) und fuhren in die Innenstadt von Świnoujście. Dort hat sich mit EU-Gelder doch einiges getan. Zum Beispiel wurde die größte Kirche weiß gestrichen und die Plattenbauten dahinter sehen auch nicht mehr so grau aus. Auch der Hafenbereich wurde etwas aufgehübscht. Dort steuerten wir dann den Fähranleger an. Was nämlich noch nicht realisiert wurde: eine Landquerung der Oder. Allerdings soll es in wenigen Monaten richtig los gehen mit dem Tunnelbau. Derzeit ist man aber noch auf die beiden Fähren angewiesen. Wie gesagt ist der Westteil Swinemündes von Restpolen (und auch dem Ostteil der Stadt) durch die Oder getrennt, eine Land- bzw. Brückenverbindung besteht nur zu Deutschland. Die Innenstadtfähre nimmt zwischen 6 und 22 Uhr nur einheimische Autos (Nummer ZSW) sowie Fußgänger, Radfahrer und Mopeds an Bord. Entgegen der Verbotsschilder steigt kein Rad- oder Mopedfahrer ab, aber den Mund-Nasen-Schutz trugen immerhin alle, manche aber so wie ich nur als Mundschutz oder gar als Kinnwärmer, was bei dem Wetter heute auch nicht falsch war...
Der Kahn brachte uns nach wenigen Minuten rüber. Da das Ding nur alle 20 Minuten fahren kann und dann gerade einmal 22 oder 24 Autos mitnehmen kann, bauten sich lange Autoschlangen auf. Wir fuhren dann mit den Rädern durch den östlichen Swinemünder Stadtteil Warszów auf teils wirklich guten Radwegen zur Küstenbatterie und dem Fort Gerhard. Erstere konnte man auch innen besichtigen, da frei zugänglich, letzteres war nur von außen anzuschauen, da zwangsgeschlossen wegen Corona-Wahnsinnsbeschränkungen des PiS(s)-Regimes. Die 20 Złoty Eintritt dürften sich aber lohnen. Vielleicht ein anderes Mal. Wir fuhren dann kurz zum Strand, der da so idyllisch neben dem Gasterminal liegt, und dann wieder in die Siedlung Warszów zurück. Dort konnten wir erst in eine kurios hässliche Betonkirche reinschauen und kamen dann zum Sportplatz, wo man auch von außen beste Sicht aufs Feld genoss.

Der Sportplatz (Boisko Ośrodek Sportu i Rekreacija Warszów) wurde wohl auf einem deutschen evangelischen Friedhof errichtet. Bei Bahnarbeiten hat man wohl einen Grabstein ausgebuddelt, der nun einfach neben den Bahnschwellen hingeworfen am Stadionzaun lag. Immerhin erinnert ein Gedenkstein hinter dem einen Tor (direkt außerhalb des Stadions) an die Verstorbenen auf dem Friedhof. Ob die nun unter dem Kunstrasen und der Tartanbahn liegen, weiß ich nicht, denn Infos zu dem Friedhof gibt es weder auf Deutsch noch auf Polnisch. Ich habe nur zu anderen Friedhöfen einige sehr interessante Artikel gefunden: Eine preisgekrönte Schülerarbeit zu einem zerstörten und vor wenigen Jahren wieder errichteten Friedhof, MDR zu deutsch-polnischen Projekte zu evangelischen Friedhöfen oder auch die Zerstörung deutsch-jüdischer Friedhöfe in Polen NACH(!) dem Dritten Reich (Link 1 und Link 2).
Zurück zum Stadion: auch hier gibt es eine Stahlrohr-Schalensitze-Tribüne und wie auch beim großen Stadion von Flota sind alle Sitze in Blau gehalten. Ansonsten ist die recht weitläufige Anlage nichts Besonderes, wenn auch ganz ansehnlich.
Das Spiel wusste in der ersten Hälfte auch nicht so recht zu überzeugen. Gastgeber bei diesem Spiel der A-Junioren Woiwodschaftsliga (ja, schon wieder die höchste regionale U19-Spielklasse!) war der neben Flota zweite Verein der Stadt: Klub Sportowy Prawobrzeże Świnoujście, der SV Rechtes Ufer Swinemünde... Zu Gast war der SV Morgenröte, KS Świt, aus dem Stettiner Vorort Skolwin.
Beide Teams hatten ihre Chancen, Prawobrzeże anfangs sogar mehr, aber vor der Pause ging Świt nach einem zuvor aberkannten Abseitstor doch noch 0:1 in Führung. Nach der Pause wurde der Kick deutlich besser, doch vom Gastgeber kam nichts mehr. Die Steigerung lag eindeutig an den Stettinern! Mit einem Doppelschlag (der zweite Treffer dabei aus vollem Lauf aus gut 20 Metern in den kurzen Winkel!) gingen sie 0:3 in Führung, später bauten sie diese – sehr zur Freude der drei jungen Leute aus Skolwin, die rechts neben uns auf einer Parkbank mit Blick ins Stadion saßen – auf 0:4 aus. Am Ende noch ein Ehrentreffer von den Rechtsufern aus Swinemünde zum 1:4 Endstand. Wir fuhren zur Fähre, die Stettiner mit dem Auto auf dem Landweg in die Stadt. Da hat sich der Ausflug zum Geisterspiel für die drei ja gelohnt. Man muss sich hier aber mal die Situation überlegen: Du fährst zum Auswärtsspiel deiner Jungs, kannst dich in der Stadt weitestgehend frei bewegen wenn du was besichtigen willst (kein Museum/ Festung ist jedoch offen), du kannst zu Essen nur zum Mitnehmen bekommen und dann darfst du nicht ins Stadion rein, sondern guckst ein paar Meter entfernt über den Zaun. Weil Fachidioten Fantasiezahlen veröffentlichen und Krankenhäuser über Überlastung meckern, schließen gehirnamputierte Politiker einen Bereich des öffentlichen Lebens, bei dem die Ansteckungsgefahr gegen Null geht. Nicht nur Supermärkte und viele Geschäfte bleiben offen, nein: sowohl in Deutschland als auch in Polen dürfen Gottesdienste abgehalten werden! Eine Innenraumveranstaltung mit selbst in Polen potenziell viel mehr Risikopatienten als Fußball oder anderer Sport draußen! Extrakrank in Polen: das PiS(s)-Regime erlaubt Opern und anderen subventionierten Kultureinrichtungen, bis zu 25 % ihrer Plätze mit Zuschauern zu belegen. Drinnen! Aber beim Fußball draußen sind keine Zuschauer mehr seit Mitte Oktober zugelassen (beim Hallensport natürlich ebenso). Wann werden diese Politidioten eigentlich endlich für ihre Dummheit, eine solche beispiellose Massenhysterie provoziert zu haben und seit Monaten am Laufen zu halten, bestraft?!

Für uns lohnte sich der Spielbesuch aber definitiv auch. 100 % vom Feld gesehen, das ganze Stadion eingesehen und reibungslos von der Fähre runter, durch die Stadt durch und ohne Kontrolle über die Grenze gekommen. Auf dem Parkplatz packten wir nach 47 Kilometern Radtour die Räder wieder ins Auto und fuhren nach Rostock. KS Prawobrzeże Świnoujście (U19) 1:4 KS Świt Skolwin Szczecin (U19) Statistik (29.11.):
- Grounds: 2.764 (1; diese Saison: 106 neue)
- Sportveranstaltungen: 4.001 (1; diese Saison: 119)
- Tourkilometer: 370 (320 km Auto, 50km Rad)
- Saisonkilometer: 32.880 (22.960 Auto, davon 1.460 Mietwagen/ 7.680 Flugzeug/ 2.110 Fahrrad/ 130 Bus, Bahn, Straßenbahn / 0 Schiff, Fähre)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 74 [letzte Serie: 13, Rekordserie: 178]
- Jede Woche mindestens eine Sportveranstaltung seit: Kalenderwoche 22 des Jahres 2020 (25.-31.05.), d.h. seit 27 Wochen in Folge [letzte Serie und Rekordserie: 711 Wochen von KW 31/2006 bis KW 11/2020]. Świnoujście Am selben Abend packte ich dann meine Sachen in Rostock wieder zusammen und fuhr am frühen Montagmorgen nach Bonn zurück, um dort zur Mittagszeit die Kollegin abzulösen, die bis Weihnachten Homeoffice macht. Ob ich nicht auch von Bonn aus weitere Möglichkeiten für Spielbesuche finde, ist nicht gesagt. Es gibt aber derzeit mit Polen nur ein deutsches Nachbarland, das nicht der kranken Meinung ist, dass „Helden“ auf der Couch Chips fressen und nichts tun, um das chinesische Virus nicht zu übertragen. Amateursport findet nur dort statt, dieser geht jetzt allerdings nach über einem Monat Zuschauerausschluss auch so langsam in die Winterpause bzw. findet in Hallen ohne Publikum statt. In Polen gibt es wohl einfach weniger kranke „Experten“ – die nicht einmal Praxiserfahrung haben, aber sich immer mit ihrem Irrsinn in der Öffentlichkeit äußern müssen; so wie Sportfeind Karl Lauterbach z. B. – und bei der Politikerkaste größere Ängste, dass die Bevölkerung einen gewaltsamen Umsturz anstrebt. KS Prawobrzeże Świnoujście (U19) 1:4 KS Świt Skolwin Szczecin (U19)