Freitag, 22. August 2014

W421II: Spannendes Spiel mit zwei Wendungen

TSV Leuna 1919 AH ........................................................ 4
TSV Eintracht Lützen AH ............................................... 3
- Datum: Freitag, 22. August 2014 – Anstoß: 18.00
- Wettbewerb: Freundschaftsspiel Alte Herren
- Ergebnis: 4-3 nach 70 Min. (35/35) – Halbzeit: 2-0
- Tore: 1-0 15. Rene Schmidt, 2-0 24. Mario Melchior, 2-1 32. NN, 2-2 45. Nr. 4, 2-3 48. Nr. 8, 3-3 58. Mario Melchior, 4-3 64. Eigentor
- Verwarnungen: keine
- Platzverweise: keine
- Spielort: Stadion des Friedens (Kap. 5.000 Stehplätze)
- Zuschauer: ca. 11 (davon 1 Gästefan)
- Unterhaltungswert: 7,5/10 (Sehr gutes und spannendes Altherrenspiel)  
Photos with English Commentary:
Veterans Friendly Match: TSV Leuna defeat Eintracht Lützen

Ausnahmsweise fuhren wir mit dem Auto zu den Alten Herren, da im Autohaus Hähnel der Tausch der Dacias anstand. Mit 154.556 Kilometern auf dem Tacho wurde der Sandero Stepway gegen einen neuen Duster (Laureate Allrad Diesel) eingetauscht. Mehr zu dem neuen Auto nach der Flugreise (die eigentlich mal als Autoreise geplant aber aus Zeitmangel in eine Flug- und Mietwagenreise umgewandelt werden musste) ins Baltikum, wenn ich den Wagen richtig eingefahren habe – dann gibt es hier auch mal Bilder vom Duster...

Thomas Hähnel machte auch heute wieder eine gute Figur im Tor, wobei sein Gegenüber aus Lützen noch besser hielt. Dass am Ende doch wieder ein Sieg für den TSV Leuna stand, lag nicht an ihm: besonders bei der Gewichtsklasse so eine Sprungkraft und Beweglichkeit im Kasten zu zeigen, ist sehr eindrucksvoll! Schade, dass heute besonders wenige Zuschauer zugegen waren, denn das Spiel war heute wieder besonders gut!

Leuna ging zuerst durch einen langen Pass von Mario auf Rene, der aus einem knappen Meter Entfernung mit dem Ball ins Netz rannte, in Führung. Kurz darauf kam der Pass auf Mario, der den Ball über den Torwart einschoss. Kurz vor dem Seitenwechsel ging dann ein Distanzschuss an den Innenpfosten und von dort zum Anschlusstreffer rein.

Nachdem die Seiten getauscht waren, änderte sich auch der Spielverlauf erheblich: Lützen traf zwei Mal innerhalb von nur vier Minuten und schien das Spiel zu ihren Gunsten zu entscheiden. Doch Leuna kam, erneut in Person von Mario Melchior zurück. Sechs Minuten vor dem Ende fiel der etwas glückliche, aber aufgrund der ersten Halbzeit keineswegs unverdiente Siegtreffer für den TSV Leuna. Glücklich war der Treffer nur aufgrund seines Zustandekommens: ein Lützener scheint den Ball sicher zu kontrollieren und will ihn aus dem Strafraum schlagen: doch er schießt seinem, auf Höhe des rechten Pfostens ca. 15m vor dem Kasten stehenden Mitspieler in den Rücken und von dort prallt die Pille im hohen Bogen über den Torwart ins Eck – das war scchon fast in einer Liga mit jenen Spielern wie diesem Chinesen (Video-Link hier) die per Fallrückzieher ins eigene Tor treffen...

Apropos ausländische Ligen: die Merseburger Groundhopper weilen ab morgen für 10 Tage im Osten Europas (keine Angst, ich verrate hier keine sensiblen Daten wie unvorsichtige Internetnutzer gerne vor ihrem Urlaub: Einbruch ist bei uns nämlich zwecklos, da Rest der Familie zuhause und Selbstschussanlage scharf), sodass der nächste Bericht von den Leunaer Alten Herren aus Spergau (5.9.) kommen wird.  
Statistik:
- Grounds: 1.165 (heute 0 neue; diese Saison: 11 neue)
- Sportveranstaltungen: 2.133 (heute 1; diese Saison: 21)
- Tageskilometer: 20 (20km Auto)
- Saisonkilometer: 3.430 (3.080 Auto/ 350 Fahrrad/ 0 öffentliche Verkehrsmittel/ 0 Schiff, Fähre/ 0 Flugzeug)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 113 [letzte Serie: 10, Rekordserie: 178]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 421

Donnerstag, 21. August 2014

W421I: Interessantes Internationales Spiel vor Peinlicher Kulisse

Universitätssportverein Halle ........................... 27
Gandbol‘niyy Klub Zsariya Kaspiya Astrakhan‘
Гандбольный клуб Заря Каспия Астрахань 30
- Datum: Mittwoch, 20. August 2014 – Anwurf: 19.00
- Wettbewerb: Internationales Handballtestspiel; sogenannte „Mittel”deutsche Oberliga (4. deutsche Handballliga, 1. Amateurliga) gegen Superliga (Cуперлига; 1. russische Handballliga, Profiliga)
- Ergebnis: 27-30 nach 60 Min. (30/30) – Halbzeit: 16-17
- Tore: k.A. (USV); Ustin 7, Kantemirov 5, Vasilyev 4, Zaikin 4, Polyakov 3, Predybailov 3, Dershenkov 2, Kudinov 1, Parshutyn 1 (Astrakhan)
- Gelbe Karten: Nr. 13, 26 (USV); Nr. 4, 7, 28 (Astrakhan)
- Zeitstrafen: Nr. 5 (USV = 2 Minuten); Nr. 4, 7, 10, 28 (Astrakhan = 8 Minuten)
- Rote Karten: keine
- Spielort: Geiseltalhalle St. Barbara (Braunsbedra; Kap. 350 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 65 (davon 41 zahlende und keine Gästefans)
- Unterhaltungswert: 7,5/10 (Sehr gutes und erfreulich offenes Handballspiel)
  
Photos with English Commentary:
International Friendly Match in Braunsbedra: USV Halle (German Amateur Handball Top Division) v Zarya Kaspiya Astrakhan (Russian Professional Handball Top Division)

Als ich letzthin noch den alten Dacia im Ford-Autohaus Leuna verkaufsbereit machen ließ (mit einem halb abgerissenen Spiegel kann man zwar fahren, aber beim Verkaufen macht das keinen guten Eindruck), fiel mir die Mitteldeutsche Zeitung in die Hände. Da stand mal was Interessantes drin: eine internationale Handballansetzung in der St. Barbara-Halle in Braunsbedra. Das letzte Mal, dass ich dort ein Handballspiel sah, ist Jahre her und es war auch ein ganz schlechtes, diesmal war zumindest einseitiger Spitzensport garantiert.

Das Startrecht in der sogenannten „Mittel“deutschen Oberliga des ehemaligen Drittligisten und mittlerweile völlig herabgewirtschafteten HC Einheit Halle ging nach einer Fusion oder ähnlichem an den Universitätssportverein über. Für das internationale Freundschaftsspiel des in Dessau zu einem Trainingslager anwesenden russischen Profiteams Zarya Kaspiya (Morgenröte des Kaspischen Meeres) aus Astrakhan, einer Stadt, die logischerweise bei dem Namen am Roten Meer liegt, mussten sie aufgrund der Hallenbelegung nach Braunsbedra ausweichen. Penetrant wurde der Gastverein noch mit dem alten Namen „Dinamo“ angekündigt. Aber angekündigt wurde ohnehin fast nichts: völlig unprofessionell gehandhabt, aber dann 3. Liga-Preise von 8€ pro Karte verlangen und dann nicht mal die Mühe gemacht, Karten aus einem stinknormalen Drucker auszudrucken, sondern eine Rolle mit hässlichen Abrisskarten mitbringen! Den ganzen Umständen (nicht ein Plakat in dem Dreckskaff ausgehängt) entsprechend, war eine peinliche und lächerliche Kulisse von nur 40 bis 65 Zuschauern zugegen.

Die Umstände waren zwar Niveau Kreisliga, aber das Spiel dafür locker auf dem Level der 3. Liga. Überraschend war nur, dass die Vollprofis aus Astrakhan eine so schwache Abwehr hatten, dass der USV ständig durch die Verteidigung brechen und treffen konnte. Beide Teams waren weitestgehend gleichwertig – einzig auffällig war, dass die russischen Kreisläufer wuchtigere und genauere Würfe abfeuerten. In der Abwehr war Halle aber eher stärker als Astrakhan, die sich teilweise Fehlabspiele am eigenen Kreis leisteten. Nach einem offenen Schlagabtausch in Hälfte eins, verteidigten beide Teams nach dem Seitenwechsel phasenweise besser. Dadurch sank die Torquote, doch der Attraktivität des Spiels tat das keinen Abbruch. Auch in der zweiten Halbzeit führte Astrakhan nie mit mehr als fünf Toren, am Ende war das 27:30 für den USV eine wirklich respektable Leistung. Zarya Kaspiya schien etwas überspielt, wenn die 1. russische Liga sich nicht ohnehin nur auf dem Niveau der 3. deutschen Liga befindet.  
Statistik:
- Grounds: 1.165 (heute 0 neue; diese Saison: 11 neue)
- Sportveranstaltungen: 2.132 (heute 1; diese Saison: 20)
- Tageskilometer: 40 (40km Fahrrad)
- Saisonkilometer: 3.410 (3.060 Auto/ 350 Fahrrad/ 0 öffentliche Verkehrsmittel/ 0 Schiff, Fähre/ 0 Flugzeug)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 112 [letzte Serie: 10, Rekordserie: 178]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 421

Montag, 18. August 2014

W420VI: Kreispokal in Kuhfelde

Kuhfelder SV 1949 ............................................................. 4
SV Arendsee 1920 ............................................................... 2
- Datum: Sonntag, 17. August 2014 – Anstoß: 14.00
- Wettbewerb: Kreispokal Altmark West (2. Altmark-West-Liga gegen 2. Altmark-West-Liga, Aufsteiger aus 3. Am.-W.-L.; d.h. beide Teams 10. Spielklasse, 5. Amateurliga)
- Ergebnis: 4-2 nach 92 Min. (47/45) – Halbzeit: 2-2
- Tore: 1-0 3. Benjamin Brauner, 1-1 4. Eric Röhl, 2-1 24. Patric Peysa, 2-2 38. Eric Röhl, 3-2 68. Patric Peysa, 4-2 72. Benjamin Brauner
- Verwarnungen: Patrick Peysa, Ronny Neumann? (Kuhfelde); Jan Steckmann, Philipp Oltersdorf, NN (Arendsee)
- Platzverweise: keine
- Spielort: Dorfstadion der Freundschaft (Kap. 2.000 Stehplätze)
- Zuschauer: ca. 60 (davon ca. 10 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 7,0/10 (Nach hervorragender erster Hälfte beider Teams, zeigte in Halbzeit zwei nur noch Kuhfelde etwas)  
Photos with English Commentary:
a) Regional Cup Competition, Western Altmark District: SV 1949 Kuhfelde defeat SV 1920 Arendsee
b) Altmark Region: Salzwedel Old Town and Animal Park; Historic Churches in Groß Gerstedt, Osterwohle, Wallstawe, Kuhfelde, Hagen, Maxdorf, Kakerbeck, and Lindstedterhorst; Palace Ruin in Tylsen; Ferchau Village; Wilhelmshof Clinic

Irgendwie war ich schon vor Wochen auf diese Partie gekommen: am dritten Sonntag im August waren alle Erstrundenpartien im Kreispokal Altmark-West (Salzwedel) angesetzt und als Name stach irgendwie Kuhfelde heraus. Nach einem Blick auf deren Website stellte sich auch heraus, dass sich ein Besuch dort lohnt; denn das „Dorfstadion der Freundschaft“ hat nicht nur eine schöne Eisenkonstruktion mit diesem Schriftzug über dem Eingang, sondern auch eine vierstufige Stehtribüne mit zwei Dächern, einem daneben befindlichen Sportlerheim mit Terrasse und sehr schönem Wandbild (Vereinswappen und angebotene Sportarten: Fußball, Handball, Turnen, Bogenschießen) und – als Highlight der Anlage – einen sehr formschönen Sprecherturm. Drumherum öffnet sich der Blick in die Wiesen- und Waldlandschaft bzw. direkt ins Dorf mit seiner typischen Feldsteinkirche.

Der Kuhfelder SV belegte einen guten 6. Platz in der Kreisliga, der Gast vom aufgrund seiner Tiefe und seiner Fischvorkommen überregional bekannten Arendsee war als Zweiter hinter Eintracht Berge mit 6 Niederlagen noch von der Kreisklasse (d.h. der untersten Ebene) in die Kreisliga aufgestiegen. Für angemessene 1,50€ (Vereinsmitglieder, Frauen und Kinder 1,00€) gab es ein gutes Spiel mit furiosem Beginn zu sehen. Je eine vergebene Chance auf jeder Seite und dann geht Kuhfelde schon mit einem Schuss aufs kurze Eck in Führung. Postwendend gleicht Arendsee per Kopf aus. Nur zwei Minuten später trifft Kuhfelde erneut – doch der Linienrichter erkennt auf Abseits.

Das Spiel ist ein offener Schlagabtausch, doch es dauert 20 Minuten, ehe wieder ein Tor fällt: Kuhfelde geht verdient erneut in Führung. Nach über 30 Minuten fällt der Ausgleich aus abseitsverdächtiger Position. Wegen dieser und anderer Szenen gab es immer mal Gemecker, aber gerade für ein Pokalspiel verlief es heute sehr ruhig und gesittet. Kuhfelde scheint ohnehin nicht solches Bruchvolk wie Klötze oder Kalbe oder andere unsympathische Vereine aus der Umgebung dort zu haben.

Nach der Pause konnte Arendsee nicht mehr den Finger ziehen und Kuhfelde machte mit einem Doppelschlag alles klar. Das 4:2 war im Endeffekt sogar noch zu niedrig, in jedem Fall aber ein völlig verdienter Sieg für den Gastgeber!  
Wir haben natürlich auch einiges angeguckt. Da Staßfurt wieder auf dem Weg lag, kam Anja mit, weswegen wir noch einmal nach Salzwedel fuhren. Denn Salzwedel ist mit ihren Fachwerkhäusern und Backsteinkirchen die sehenswerteste Stadt der Altmark. Den Tierpark (der befindet sich hinter der schlossartigen Probstei und kostet keinen Eintritt) besichtigten wir auch noch. Dann ging es über die Dörfer, Feldsteinkirchen angucken.

Fast jedes Dorf in der Altmark hat eine solche aus Feldsteinen errichtete Kirche. Dieser Baustil ist oft relativ einfach, aber besonders formschön. Da es so unheimlich viele Feldsteinkirchen gibt, die man in eine begrenzte Anzahl von Bautypen einteilen kann, fuhren wir nicht nach Karte, sondern suchten uns nach Panoramio-Fotos die besten Exemplare heraus.

In Groß Gerstedt steht eine sehr kleine Feldsteinkirche mit Schiefer-Dachreiter – eine der einfachsten Formen der Feldsteinkirchen. In Osterwohle hingegen ist eine ungewöhnlich verbaute (ein Wendelstein wurde angebracht) und hohe Kirche zu finden. Die Feldsteinkirche in Wallstawe ist besserer Durchschnitt, hat aber einen etwas auffälligen Turm. In Tylsen gab es zur Abwechslung mal ein Schloss zu sehen, was in der Altmark aber selten ist. Das Schloss wurde in der Nachkriegszeit (1948) von den Russen zerstört und ausgeraubt. Von Tylsen fuhren wir nach Ferchau, das nur über gepflasterte oder geschotterte Waldwege zu erreichen ist und eine Ansiedlung von drei Gehöften (darunter auch das Revierforsthaus) darstellt. Zwei weitere Kilometer auf Schotterwegen und wir hatten Kuhfelde mit seiner historisierenden Feldsteinkirche erreicht.

Nach dem Spiel in Kuhfelde besichtigten wir die Feldsteinkirchen in Hagen und Maxdorf. Hagen hat eine typische Feldsteinkirche mit ungewöhnlicherweise separat stehendem hölzernen Glockenturm zu bieten, Maxdorf eine mit überdachtem Eingang. In besonders seltsames Exemplar steht in Lindstedterhorst: da wurde wohl dutzende Male ausgebessert – also diese Pfriemelei ist wirklich kurios anzusehen. Nach etwas Groundspotting in Lindstedt, Jävenitz und Uchtspringe fuhren wir noch in den Wald hinter nach Wilhelmshof (bei Google und ADAC ist das ein namenloses Dorf, das man nur auf unbefestigten Wegen erreicht – in Wirklichkeit ist das eine kirchliche Ansiedlung mit Suchtklinik, Kirche, Laden etc. die mittlerweile eine asphaltierte Zuwegung hat) und dann über Staßfurt zurück nach Merseburg.

In Staßfurt gingen wir natürlich wieder bei Aldo Pizza essen, wobei dort schon wieder einige Vollidioten zugast waren, die sich über angeblich falsch belegte Pizza pöbelnd ausließen: der Inhaber hat echt Pech, dass er den Laden in so einer Drecksstadt wie Staßfurt aufgemacht hat: außer in NRW hab ich noch nie so viele Asis auf einen Haufen gesehen, wie in Staßfurt...

In jedem Fall war das eine sehr lohnende Tour in die Altmark – und im Übrigen wohl die letzte Tour mit unserem Dacia Sandero Stepway. Denn ein neues Auto steht in Leuna schon bereit und der Verkauf dieses sehr robusten und durch hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis begeisternden Autos ist bereits in die Wege geleitet!  
Statistik:
- Grounds: 1.165 (heute 1 neuer; diese Saison: 11 neue)
- Sportveranstaltungen: 2.131 (heute 1; diese Saison: 19)
- Tageskilometer: 540 (540km Auto)
- Saisonkilometer: 3.370 (3.060 Auto/ 310 Fahrrad/ 0 öffentliche Verkehrsmittel/ 0 Schiff, Fähre/ 0 Flugzeug)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 112 [letzte Serie: 10, Rekordserie: 178]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 420

Sonntag, 17. August 2014

W420V: Mäßiges Kreispokalspiel in Roitzsch

Sportverein 1920 Roitzsch ................................................ 4
Verein für Bewegungsspiele Gröbzig 1920 II .................. 0
- Datum: Samstag, 16. August 2014 – Anstoß: 15.00
- Wettbewerb: 2. Runde des Kreispokals Anhalt-Bitterfeld; sogenannter „Opel Cup” (Landesklasse Sachsen-Anhalt Staffel 5; 8. Spielklasse, 3. Amateurliga gegen Kreisliga Anhalt-Bitterfeld; 10. Spielklasse, 5. Amateurliga)
- Ergebnis: 4-0 nach 92 Min. (46/46) – Halbzeit: 2-0
- Tore: 1-0 25. Kim Schäfer, 2-0 35. Max Langenberger, 3-0 49. Max Langenberger, 4-0 75. Marcel Sporbert
- Verwarnungen: Max Langenberger (Roitzsch); Sascha Ballerstedt, David Dimt (Gröbzig)
- Platzverweise: keine
- Spielort: Glück Auf Stadion (Kap. 2.340, davon 40 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 65 (davon ca. 5 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 4,0/10 (Einige Torraumszenen aber niedriges Niveau)  
Photos with English Commentary:
Anhalt-Bitterfeld District Cup: SV Roitzsch 1920 defeat VfB Gröbzig 1920 Reserves

Während unser TSV Leuna sich mit einem 5:0 bei Einigkeit Tollwitz durchsetzte, sahen wir einen anderen Landesklassevertreter in einem anderen Kreispokal gegen einen anderen Kreisligisten ähnlich hoch gewinnen. Ob das Spiel in Tollwitz ähnlich einseitig und uninteressant war? Keine Ahnung, aber jedenfalls spielte da der Klassentiefere zuhause, während in Anhalt-Bitterfeld gelost wurde.

Mir war allerdings sehr recht, dass in Roitzsch gespielt wurde. Das ist zwar so ein typisches hässliches Kaff im Raum Bitterfeld – immerhin haben wir was zu Essen gefunden: eine aserbaidschanische Familie betreibt einen ganz ordentlichen Döner – aber da das Glück Auf Stadion dort ganz ansehnlich ist, hat sich die Fahrt gelohnt: rundherum verlaufen Graswälle, an zwei Stellen gibt es gemauerte Durchlässe, auf der einen Längsseite sind auch zwei ungleiche Stehtribünen mit je sechs Reihen auf den Wall gebaut. Dahinter befinden sich ein paar Bänken und eine Anzeigetafel – rechts und links dieser Konstruktionen stehen kleine Bäume.

Wir hatten uns weit weg von anderen Zuschauern platziert und die Kalkulation ging auf: der Kassierer hatte keinen Bock zu uns rüber zu gehen und Geld einzusammeln. Es wäre sicherlich ohnehin ein zu hoher Betrag gewesen – denn bei einem solchen Pokalkick mit nur einem Schiedsrichter wäre alles über 1,50€ unverschämt und als Landesklasseclub will man ja schnell mal das Doppelte.

Das Spiel war wie erwartet sehr einseitig und während die Reserve des VfB Gröbzig kaum vors gegnerische Tor kam – ein guter Schuss ging knapp daneben – erschien Roitzsch alle paar Minuten vor dem Kasten der Gäste. Die Angriffe und Schüsse waren aber zumeist recht dürftig für eine solche überregionale Liga. Nur ein schön aus der Luft genommener Schuss aus 8 oder 9m und ein souverän am Torwart vorbei gedribbelter Schuss aus 11 bis 12m landeten im Kasten.

Nach der Pause fing der Gastgeber druckvoll an, doch nach einem gut heraus gespielten und in die Mitte gedonnerten 3:0 verschossen sie einen Elfmeter auf lächerliche Art und Weise (dämlich verzögert und dann keinen richtigen Schuss mehr hinbekommen) und machten dann herzlich wenig für einen spektakuläreren Sieg. Aber anscheinend war das weniger Nicht-Wollen, sondern mehr Nicht-Können. Irgendwie ging dann noch ein vierter Ball ins Tor und das war dann das unspektakuläre Ausscheiden einer Kreisligamannschaft bei einem Landesklasseteam.

Insgesamt war es aber doch lohnend, diese Tour gemacht zu haben: die Strecke ließ sich trotz Regens sehr gut innerhalb von je zweieinhalb Stunden pro Richtung mit dem Fahrrad fahren!  
Statistik:
- Grounds: 1.164 (heute 1 neuer; diese Saison: 10 neue)
- Sportveranstaltungen: 2.130 (heute 1; diese Saison: 18)
- Tageskilometer: 90 (90km Fahrrad)
- Saisonkilometer: 2.830 (2.520 Auto/ 310 Fahrrad/ 0 öffentliche Verkehrsmittel/ 0 Schiff, Fähre/ 0 Flugzeug)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 111 [letzte Serie: 10, Rekordserie: 178]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 420

Freitag, 15. August 2014

W420IV: Erste Heimniederlage seit März für Leunas Alte Herren

TSV Leuna 1919 AH .......................................................... 2
Ballsportverein Halle-Ammendorf 1910 AH ................... 3
- Datum: Freitag, 15. August 2014 – Anstoß: 18.00
- Wettbewerb: Freundschaftsspiel Alte Herren
- Ergebnis: 2-3 nach 70 Min. (35/35) – Halbzeit: 0-1
- Tore: 0-1 5. Nr, 9, 1-1 52. Rene Schmidt, 1-2 55. Nr. 2, 1-3 60. Nr. 10, 2-3 69. Thomas Münch
- Verwarnungen: keine
- Platzverweise: keine
- Spielort: Stadion des Friedens (Kap. 5.000 Stehplätze)
- Zuschauer: ca. 12 (davon ca. 1 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 7,0/10 (Gutes Spiel zweier gleichstarker Teams mit glücklichem Ende für den Gast)  
Photos with English Commentary:
Veterans Friendly Match: TSV Leuna 1919 v BSV Halle-Ammendorf 1910

Nachdem am Vortag noch ein internationales Spiel vor rund 600 Zuschauern im Stadion des Friedens stieg, stand am Freitag wieder Altherren-Alltag mit nur etwa 12 Fans auf dem Programm.

Der favorisierte Gast aus Halle ging bereits nach fünf Minuten nach einem abgestaubten Querpass im Fünfmeterraum in Führung. Bis zur Pause entwickelte sich ein ordentliches Spiel mit etwas mehr Anteilen bei Ammendorf aber keinem weiteren Treffer.

Nach der Pause wurden Tempo und Spielgenauigkeit erhöht. Leuna gelang ein ähnlicher Treffer wie zuvor den Gästen: Melchior dringt in den Strafraum ein und passt im Fünfmeterraum quer auf Schmidt, der den Fuß reinhält und den Ball am Tormann verbeibringt. Innerhalb von sechs Minuten entschied Ammendorf aber das Spiel durch zwei saubere Treffer. Einer davon ging typischerweise von der Latte ins Eck, während bei beiden Lattentreffern der Leunaer der Ball unglücklich wegsprang. Der wuchtige Schuss von Münch über den Ammendorfer Torwart hinweg, kam zu spät: mehr als ein 2:3 war gegen diesen starken Gegner leider nicht drin!  
Statistik:
- Grounds: 1.163 (heute 0 neue; diese Saison: 9 neue)
- Sportveranstaltungen: 2.129 (heute 1; diese Saison: 17)
- Tageskilometer: 10 (10km Fahrrad)
- Saisonkilometer: 2.740 (2.520 Auto/ 220 Fahrrad/ 0 öffentliche Verkehrsmittel/ 0 Schiff, Fähre/ 0 Flugzeug)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 110 [letzte Serie: 10, Rekordserie: 178]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 420

Donnerstag, 14. August 2014

W420III: Mal wieder internationales Flair in Leuna; HFC unterliegt Umm Salal

Hallescher FC 0:2 Umm-Salal SC (نادي ام صلال الرياضي)
- Datum: Donnerstag, 14. August 2014 – Anstoß: 18.00
- Wettbewerb: Testspiel 3. Liga gegen Qatar Stars League (3. deutsche Profifußballliga gegen 1. katarische Profifußballliga)
- Ergebnis: 0-2 nach 91 Min. (45/46) – Halbzeit: 0-1
- Tore: 0-1 30. Fabio, 0-2 71. Murad
- Verwarnungen: Nr. 2, 20 (HFC); Nr. 3, 4, 5, 77 (Umm-Salal)
- Platzverweise: keine
- Spielort: Stadion des Friedens (Leuna; Kap. 5.000 Stehplätze)
- Zuschauer: ca. 600 (ausschließlich HFC-Fans und Leunaer, davon zahlende Zuschauer: 480)
- Unterhaltungswert: 6,5/10 (Über weite Strecken gutes Testspiel)  
Photos with Arabic and English Commentary:
International Friendly Match in Leuna: Hallescher FC v Umm Salal (Qatar) 

Vor 3 Jahren gab es in Leuna schon mal so ein internationales Testspiel des Halleschen FC: der Eintritt war aber glaube ich niedriger gegen den makedonischen Erstligisten, den der damals noch viertklassige HFC da mit 3:1 abfertigte. Heute gab es für 8€, was der günstigsten Kartenkategorie für Liga 3 entspricht, ein Spiel gegen einen katarischen Erstligisten zu sehen. Mit dem wirklich guten Zuschauerzuspruch von um die 600 Fans hätte ich übrigens nicht gerechnet. Dass die Saalefront darunter sein würde, dachte ich mir allerdings schon...

Umm Salal aus einer etwas landeinwärts gelegenen Kleinstadt nördlich der Hauptstadt Doha, die ihre Spiele im nahe gelegenen Hauptstadtvorort ar-Rayyan austragen, hat in der Dawry an-Nujoum (Liga der Stars), die irgendwo zwischen internationalem Mittelmaß und gutem Altherrenfußball aufgrund der vielen abgehalfterten internationalen Stars schwankt, selten etwas gerissen. Übrigens: in der Liga spielen so viele Ausländer, die ihren Zenit meist schon lange überschritten haben und teils unter sehr schlechten Vertragskonditionen zu leiden haben, und natürlich kein Arabisch können, dass andauernd die Sportreporter des katarischen Fernsehens die Interviews in einer Fremdsprache (Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch) führen und gleichzeitig fürs Publikum ins Arabische übersetzen müssen – würde ich beim deutschen TV ja gerne mal sehen, wo viele Reporter ja selbst mit Englisch nicht klar kommen, dass ein Reporter gleich mal den Übersetzer macht... Nady Umm Salal ar-Riyadhy – ich dachte erst Umm Salal sei ein Personenname, aber nach kurzer Recherche habe ich eine schöne Übersetzung gefunden, die den Ortsnamen sehr idyllisch erscheinen lässt: SV Giftnatternhausen – ist jedenfalls kein Spitzenteam, sondern meist nur im Mittelfeld zu finden und konnte bisher auch nur einen Titel (den Prinzenpokal 2008) holen. Derzeit sind sie in der Vorbereitung auf die neue Saison im Trainingslager in Sachsen (u.a. Dresden und Erzgebirge). Beim HFC hat die Saison schon begonnen, neben einem genialen 5:1 Auswärtssieg in Bielefeld sind auch zwei genitale Niederlagen zuhause dabei.

Die HFCer meckerten noch über den angeblich zu hohen Rasen, sodass noch während des Aufwärmens gemäht werden musste. Die Hallenser hatten auch den besseren Start, konnten ihre Chancen und Spielanteil jedoch nicht in Tore ummünzen. Mit der dritte Aktion – einem hervorragend mit Flachschuss abgeschlossenen Konter – ging Umm Salal in Führung. Bis zur Pause entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel, bei dem Umm Salal zeigte, dass sie als katarischer Erstligist einem deutschen Drittligisten spielerisch, taktisch und technisch überlegen sind. Halle kam zwar zu einem Lattentreffer und mehrmals musste der Schlussmann der Katarer klären, aber zu einem Treffer kamen die Hallenser wie gesagt nicht.

Auch in Hälfte zwei sah es da dürftig aus. HFC hatte viele Spielanteile, doch Umm Salal ließ sie nur soweit kommen, wie es sicher war. Mit einem Freistoß an den Innenpfosten gelang der 0:2 Siegtreffer. Der HFC traf noch einmal die Latte und hielt sich trotz des aussichtslosen Spielverlaufs mit Härte zurück. Nur der Finne Furuholm benahm sich ähnlich aggressiv wie die Katarer und Südamerikaner bei Umm Salal streckenweise mit ihren Rudelbildungen...

Jedenfalls war das Spiel von beiden Seiten nicht schlecht, endete mit dem verdienten Sieg für die zwar nicht offensivere aber bessere Mannschaft (ein Klassenunterschied war erkennbar), doch bestätigte schlussendlich meine Einschätzung, dass die katarische Liga mit ihrem beknackten Konzept nicht mit den qualitativ klar höherwertigen saudischen und emiratischen Ligen mithalten kann, die in der Golfregion auch die mit Abstand besten Zuschauerzahlen haben.  
Statistik:
- Grounds: 1.163 (heute 0 neue; diese Saison: 9 neue)
- Sportveranstaltungen: 2.128 (heute 1; diese Saison: 16)
- Tageskilometer: 20 (20km Fahrrad)
- Saisonkilometer: 2.730 (2.520 Auto/ 210 Fahrrad/ 0 öffentliche Verkehrsmittel/ 0 Schiff, Fähre/ 0 Flugzeug)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 109 [letzte Serie: 10, Rekordserie: 178]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 420

W420II: Landespokal Brandenburg; der Pokalfavorit zugast in Miersdorf-Zeuthen

SC Eintracht Miersdorf/ Zeuthen 1912 ........................... 0
FC Energie Cottbus ........................................................... 4
- Datum: Mittwoch, 13. August 2014 – Anstoß: 18.00
- Wettbewerb: Landespokal Brandenburg, sogenannter „Krombacher Pokal Brandenburg” (Verbandsliga Brandenburg, 6. Spielklasse, 1. Amateurliga gegen 3. Liga, 3. Profifußballliga)
- Ergebnis: 0-4 nach 91 Min. (46/45) – Halbzeit: 0-1
- Tore: 0-1 18. Fabian Pawela, 0-2 50. Zbynek Pospech, 0-3 70. Zbynek Pospech, 0-4 86. Zbynek Pospech
- Verwarnungen: Matthias Klatt (SCE MZ); Christopher Lemke (FC Energie)
- Platzverweise: keine
- Spielort: Sportplatz Wüstemarker Weg (Miersdorf, Kap. 1.250, davon 250 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 1.000 (darunter gut die Hälfte erkennbare Cottbuser)
- Unterhaltungswert: 6,5/10 (Gutes Landespokalspiel das aufgrund der eher schwach besetzten Profitruppe aus Cottbus von den Gastgebern im Rahmen gehalten werden konnte)  
Photos and English Commentary:
a) Football Cup of Brandenburg: Eintracht Miersdorf-Zeuthen lost to FC Energie Cottbus
b) Sightseeing in Central Brandenburg: Heinsdorf-Niebendorf Church, Ließen Church and Wood, Stülpe Palace, Baruth/ Mark Palace, Neuhof bei Zossen Palace, Zossen Palace, Schulzendorf Palace, Groß Kienitz Church, Blankenfelde Church 
c) SOVIET ERA MONUMENTS IN BRANDENBURG: Kummersdorf-Gut Barracks & Research Institute, Baruth Tank Monument, Wünsdorf Barracks, Waldstadt Bunkers

Ein vorgezogenes Erstrundenspiel des Brandenburger Landespokals an einem Ferientag in einem sehr originellen Stadion in einer Gegend des Bundeslandes, die ich noch nicht so gut kenne? Nichts wie hin!

Meistens stelle ich ja hier Burgen, Schlösser und historische Altstädte vor, aber in der Mark und im Fläming gibt es auch eine ganze Menge historischer Militäreinrichtungen. Bevor ich mich dieser Kasernenstädte widmete, fuhr ich erst einmal (über Landstraßen via Torgau und Herzberg) an Dorfkirchen wie der im Wiederaufbau befindlichen in Heinsdorf-Niebendorf und der barocken, sehr gut erhaltenen in Ließen, sowie an der teils als Wüste zu bezeichnenden Heide am Golmberg vorbei nach Stülpe, da es dort ein Schloss gibt. Das ist in hervorragendem Zustand und wenn das Tor offen ist, ist der Besitzer da und man darf auch mal reingucken.

Dann stand aber schon das erste Militärmonument auf dem Programm: die frühere Heeresversuchsanstalt und spätere sowjetische Logistikausbildungsstätte Kummersdorf-Gut. Recht halbherzig abgesperrt, die ganze Anlage – verfallene Wohnblocks, Fabrikgebäude, ein Bahnhof mit Gleisen. Also hier haben wohl mal bis zu 10.000 Menschen gelebt – wie das aussieht, wenn hier – wie jetzt – nur noch knapp über 300 Leute leben, kann man sich schon vorher lebhaft vorstellen.

In Baruth/ Mark gibt es einen interessanten Schlosskomplex mit etwas undefinierbaren Bauten (ein saniertes Renaissancegebäude mit seltsamen Fachwerkbrückenanbau und daneben eine Villa aus dem 19. Jahrhundert mit drei neueren Anbauten), einen etwas kahlen zentralen Platz mit Backsteinkirche und Postsäule und außerdem ein sowjetischer Friedhof mit Monument und zwei Panzern.

In Neuhof bei Zossen ist das in Privatbesitz befindliche Schloss kaum der Rede wert. Die besten sowjetischen Sachen gibt es wenige Kilometer weiter nördlich in Wünsdorf: auch hier wurde nur halbherzig abgesperrt und die Gebäude sind richtig groß. Leerstehende Wohnblocks, Kasernen, Verwaltungsgebäude. Vorm wuchtigsten Verwaltungsgebäude kann man noch mit Mühe das Stadion erkennen, genau dazwischen steht eine Leninstatue. Im Ortsteil Waldstadt gibt es massenhaft Bunker und ein weiteres Stadion: dieses sogar mit Eingangsportal, zwei Stehtribünen und einer Ehrenloge, die auf einem gewaltigen Sockel steht. Also ein bisschen Mähen, dann zwei Tore aufstellen oder auch ein Cricketfeld oder einen Rugbyplatz draus machen – und schon kann man das Stadion wieder nutzen! Schade, dass Wünsdorf mit seinem Verein auf einem Platz in der zivilen Siedlung spielt!

Noch ein Stopp in Zossen, wo ich allerdings schon mal war und noch kurz am Schloss in Schulzendorf vorbei – einen schicken Turm mit Holzumgang hat das Ding! – und dann ging es zum Fußball nach Zeuthen, einem ziemlich gesichtslosen Kaff. Im Ortsteil Miersdorf gibt es aber ein sehr schönes Stadion!  
Für angemessene 6€ (Tribüne 8€) konnte man das Teil betreten: was es von einem normalen Brandenburger Dorffußballplatz (wichtig: rundherum Kiefern) unterscheidet, ist vor allem die Tribüne. Also so eine bequeme Tribüne – die Sitze müssen aus einem Zug oder Bus stammen – habe ich noch nie gesehen! Auch nicht schlecht sind die Anzeigetafel und die ganzen gusseisernen Schriftzüge, besonders der Willkommensgruß zwischen den beiden Wechselbänken.

Eigentlich bin ich gegen die Teilnahme von Profivereinen an Landespokalwettbewerben. Streng genommen dürften dem Namen nach ja nur Vereine, die auf Landesebene (also in Brandenburg Verbandsliga abwärts teilnehmen). Es würde da mehr Sinn machen, den DFB-Pokal zu vergrößern mit Regionalpokalen (Regional- und Oberligisten sowie Amateurpokalsieger) als Vorrunden. Aber wenn man einfach im Landespokal auf einen regional populären Proficlub treffen kann, ist man als Verein natürlich froh – auch wenn man weiß, dass man als Verbandsligist nicht die Spur einer Chance hat, mal das ganz große Los: 1. Runde DFB-Pokal mit Bundesligateam, zu ziehen.

Entsprechend voll wurde es heute auch: die Tribüne war bis auf den letzten Platz besetzt und außer hinter dem einen Tor und vor der Tribüne, standen die Fans dicht an dicht hinter der Bande. Also 1.000 Zuschauer waren das auf jeden Fall – das dürfte Vereinsrekord für die Miersdorfer gewesen sein.

Für einen drei Klassen tiefer spielenden Verein hielten sich die Gastgeber richtig gut. Natürlich lag das auch an Cottbus, die hier eine B-Elf geschickt hatten. Außer Möhrle, der aber wenig zeigte nur viel laberte, und dem Tschechen Pospech waren nicht so viele Vollprofis – mehr die U23 Halbprofis – zugegen. Die disziplinierte Leistung in der Abwehr muss aber trotzdem gelobt werden und vier, fünf ordentliche Angriffe hatte Miersdorf/ Zeuthen auch. Per Kopf ging Cottbus in Führung, in der zweiten Hälfte sorgte ein Hattrick von Pospech für den 0:4 Endstand. Nach Abseitstoren hieß es übrigens 1:2 und einen zurückgenommenen Elfmeter für Cottbus (der Schiri gibt fälschlicherweise Handspiel gegen Miersdorf und der Linienrichter korrigiert ihn, als der Ball schon auf dem Punkt liegt) gab es auch noch zu sehen.

Auch den Rückweg legte ich weitestgehend über Landstraßen, wobei ich weiterhin das neu gekaufte Navigationsgerät von Garmin – weitestgehend zur Zufriedenheit – austestete.  
Statistik:
- Grounds: 1.163 (heute 1 neuer; diese Saison: 9 neue)
- Sportveranstaltungen: 2.127 (heute 1; diese Saison: 15)
- Tageskilometer: 470 (470km Auto)
- Saisonkilometer: 2.710 (2.520 Auto/ 190 Fahrrad/ 0 öffentliche Verkehrsmittel/ 0 Schiff, Fähre/ 0 Flugzeug)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 108 [letzte Serie: 10, Rekordserie: 178]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 420

Mittwoch, 13. August 2014

W420I: Glückliches 3-3 für Lok-Reserve bei starkem LSV Südwest

Leipziger Sportverein Südwest ........................................ 3
1. FC Lokomotive Leipzig II ............................................ 3
- Datum: Dienstag, 12. August 2014 – Anstoß: 18.30
- Wettbewerb: Testspiel Stadtoberliga Leipzig (8. Spielklasse, 3. Amateurliga) gegen Landesklasse Sachsen Nord (7. Spielklasse, 2. Amateurliga)
- Ergebnis: 3-3 nach 90 Min. (45/45) – Halbzeit: 2-1
- Tore: 1-0 11. Patrick Böhme, 2-0 21. Jörg Ermisch, 2-1 37. Michel Wulf, 3-1 50. Eric Kautzsch, 3-2 65. Marcel Mathiske, 3-3 90. Karim Chtioui
- Verwarnungen: Jörg Ermisch, Andreas Skynkis, NN, NN (LSV SW); Michel Wulf, Paul Zimmermann (Lok II)
- Platzverweise: keine
- Spielort: Karl Siegmeier Sportanlage (Kap. 1.000 Stehplätze)
- Zuschauer: ca. 40 (darunter ca. 10 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 7,0/10 (Gutes Testspiel mit überraschendem Verlauf)  
Photos and English Commentary:
Pre-Season Friendly Match: Leipziger SV Südwest v Lok Leipzig II

Bei idealem Fahrradwetter – trocken, nicht zu warm und nicht zu kalt, Hinweg Rückenwind, Rückweg windstill – besuchten wir zum ersten Mal seit langem wieder ein Spiel in Leipzig. Die Karl Siegmeier Sportanlage kannten wir schon – verändert hat sich bei den langweiligen ausbautenlosen Dorffußballplätzen mitten in der Großstadt nicht wirklich was.

Aber das Spiel war wenigstens interessant: Lok – also die Reserve von denen – machte erst viel Druck, doch dann ging nach einem Abstimmungsfehler in der Abwehr der Gastgeber, die Stadtoberliga-Mannschaft vom LSV Südwest mit 1:0 in Führung. Ab diesem Moment war der Klassenunterschied nicht mehr erkennbar, Südwest sogar besser. Mit einem Kopfball schafften sie das 2:0. Erst durch einen Torwartfehler bei einem Eckstoß konnte Lok II verkürzen.

Im zweiten Spielabschnitt kam Lok lange kaum aus der eigenen Hälfte heraus, kassierte kurz nach einer eigenen Offensivaktion gar das 3:1. Erst nach einem verwerteten Abpraller zum 3:2 Anschlusstreffer gewann Lok wieder etwas die Oberhand. Das 3:3 erzielte einer der Nordafrikaner von Lok mit einem schönen Flachschuss. Dass die ansonsten gute Schiedsrichterin (auch ihre beiden männlichen Assistenten machten nichts falsch) sofort danach abpfiff, habe ich als einzige ihrer Entscheidungen nicht verstanden. Also eine Minute Zeit, dass der Underdog doch noch das verdiente 4:3 macht, hätte sie denen einräumen sollen!  
Statistik:
- Grounds: 1.162 (heute 0 neue; diese Saison: 8 neue)
- Sportveranstaltungen: 2.126 (heute 1; diese Saison: 14)
- Tageskilometer: 70 (70km Fahrrad)
- Saisonkilometer: 2.240 (2.050 Auto/ 190 Fahrrad/ 0 öffentliche Verkehrsmittel/ 0 Schiff, Fähre/ 0 Flugzeug)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 107 [letzte Serie: 10, Rekordserie: 178]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 420

Montag, 11. August 2014

W419V-VI: Groundhopping in Mansfeld-Südharz – Platzbahnkegeln in Benndorf, die Grünen Tannen in Wippra und der neue Sportplatz von Hedersleben

Hedersleber Sportverein 1994 .......................................... 5
SG Traktor Sandersleben II ............................................. 1
- Datum: Sonntag, 10. August 2014 – Anstoß: 14.00
- Wettbewerb: Kreisklasse Mansfeld-Südharz, Staffel I (11. und unterste Spielklasse, 6. Amateurliga)
- Ergebnis: 5-1 nach 90 Min. (45/45) – Halbzeit: 1-0
- Tore: 1-0 37. Christian Gehlhar, 2-0 48. Christoph Jolie, 2-1 70. Thomas Beiriger, 3-1 83. Christian Gehlhar, 4-1 87. Michael Lüdicke, 5-1 89. Michael Lüdicke
- Verwarnungen: Jürgen Schmidt, Rene Alsleben, Sebastian Noack (alle Sandersleben II)
- Platzverweise: keine
- Spielort: Sportplatz Hedersleben (Kap. 1.000 Stehplätze)
- Zuschauer: ca. 30 (darunter keine Gästefans)
- Unterhaltungswert: 3,0/10 (Hedersleben spielte recht ansehnlich, aber Sandersleben II war derartig schlecht, dass man das Spiel nur niedrig bewerten kann)

TSV Benndorf 1884 III ................................................ 383
1. PKV 1969 Siebigerode III ........................................ 321
- Datum: Sonntag, 10. August 2014 – Beginn: 9.30
- Wettbewerb: Kreisliga (2. Spielklasse im Platzbahnkegeln)
- Ergebnis: 383-321 nach ca. 140 Minuten, d.h. Benndorf III siegte mit 62 Holz
- Wurf Benndorf: Mewes 82 gesamt (1. Durchgang: 45, 2. Durchgang: 37), Ch. Wagner 78 (37/41), H. Wagner 75 (38/ 37), Töpfer 75 (40, 35), F. Schmidt 73 (37, 36), Ch. Schmidt [66 (31/ 35) = Streichergebnis]
- Wurf Siebigerode: Schwarzbach 66 gesamt (1. Durchgang: 30, 2. Durchgang: 36), Müller 66 (36, 30), Dressel 66 (30, 36), Reißner 62 (30, 32), Gerlach 61 (28, 33), Sachweh [56 (28, 28) = Streichergebnis]
- Spielort: Platzbahn Benndorf (Kap. 80 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 20 (davon ca. 10 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 5,0/10 (Leider sehr einseitige Partie)

SG Grüne Tanne Wippra II ............................................ 10
SG Breitunger Grund ........................................................ 2
- Datum: Samstag, 9. August 2014 – Anstoß: 15.00
- Wettbewerb: Kreisklasse Mansfeld-Südharz, Staffel II (11. und unterste Spielklasse, 6. Amateurliga)
- Ergebnis: 10-2 nach 90 Min. (45/45) – Halbzeit: 5-2
- Tore: 0-1 5. Andy Mund, 1-1 16. Thomas Hahn, 2-1 24. Thomas Hahn, 2-2 32. Andy Mund, 3-2 38. Thomas Hahn, 4-2 40. Patrick Danielzyk, 5-2 42. Patrick Danielzyk, 6-2 56. Dirk Amtmann, 7-2 61. Thomas Hahn, 8-2 65. Patrick Danielzyk, 9-2 69. Thomas Hahn, 10-2 90. Stephan Elster
- Verwarnungen: keine
- Platzverweise: keine
- Spielort: Sportplatz Wippra (Kap. 852, davon 52 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 12 (darunter keine Gästefans)
- Unterhaltungswert: 4,5/10 (Trotz 12 Tore ein total lahmes Spiel, da eine Mannschaft wie Wippra II gegen eine vollständige Breitunger Mannschaft nie so gewonnen hätte)

SG Mansfelder Grund (Kreisfeld/ Hergisdorf) II / SV Wacker Helbra II ........................................................ 3
SG Merkur Volkstedt II / Rot-Weiß Polleben II ...... 6
- Datum: Samstag, 9. August 2014 – Anstoß: 12.00
- Wettbewerb: Kreisklasse Mansfeld-Südharz, Staffel I (11. und unterste Spielklasse, 6. Amateurliga)
- Ergebnis: 3-6 nach 94 Min. (48/46) – Halbzeit: 0-3
- Tore: 0-1 8. Marco Naundorf, 0-2 14. Christian Zinke, 0-3 45. Christian Zinke, 1-3 46. Kevin Stamm, 2-3 48. Kevin Stamm, 2-4 56. Marco Naundorf (Foulelfmeter), 2-5 59. Markus Schulze, 2-6 67. Marco Naundorf (Foulelfmeter), 3-6 70. Kevin Stamm (Foulelfmeter)
- Verwarnungen: Steve Freund (Mansfelder Grund); NN (Volkstedt/ Polleben)
- Platzverweise: keine
- Spielort: Sportplatz An der Halde (Kreisfeld; Kap. 1.400 Stehplätze)
- Zuschauer: ca. 20 (davon ca. 2 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 7,5/10 (Zwar sehr fehlerbehaftetes, aber dafür umso torreicheres, rasanteres und packenderes Spiel)  
Photos and English Commentary:
a) 11th Division Mansfeld Region: Mansfelder Grund/ Helbra Reserves v Volkstedt/ Polleben Reserves 
b) 11th Division Südharz Region: Grüne Tanne Wippra Reserves v SG Breitungen 

c) Mansfeldian Nine-Pin-Bowling: TSV Benndorf III defeat 1.PKV Siebigerode III by 61 points 
d) 11th Division in Mansfeld Region: Hedersleber SV 94 defeat Traktor Sandersleben Reserves 

e) Villages in Mansfeld Region: Hedersleben, Dederstedt, Oberrißdorf 

Dieses Wochenende verbrachten wir nur mit Spielen in Mansfeld-Südharz. Eigentlich nicht gerade meine Lieblingsgegend, aber es sollte sich schon lohnen.

Das erste Spiel war auch das erste von drei Kreisklassespielen. In der Mansfeldstaffel trafen vor der eindrucksvollen Halde von Kreisfeld die Reserven von Mansfelder Grund (Kreisfeld/ Hergisdorf) und Helbra auf jene von Merkur Volkstedt und Rot-Weiß Polleben. Für überzogene 1,50€ (bei Spielen der 1. Mannschaft kommen noch mal 2€ dazu!) konnte man es sich auf dem Damm zur – natürlich mit Mansfelder Schlacke gepflasterten – Straße hin bequem machen. Es war mein zweiter Besuch in zwei Jahren auf diesem tollen Sportplatz!

Da Spiel war diesmal erheblich besser als jenes der Ersten Mannschaft der SG Mansfelder Grund, das ich vorletzte Saison sah. Zwar passierten v.a. den Hausherren haarsträubende Fehler, aber dafür fielen viele Tore. Und bei der Liga und der schwülen Hitze muss man die Laufbereitschaft und den Einsatz nicht erwarten. Zu den Toren: ein Abwehrspieler lieferte per Kopf versehentlich die Vorlage zur Direktabnahme die der mit vier Treffern erfolgreichste Gästetorschütze volley unter die Latte zimmerte. Auch durch nicht überragendes Abwehrverhalten konnte der Gast die scheinbar alles entscheidende Halbzeitführung auf 0:3 ausbauen, während Mansfelder Grund kläglichst ihre Torchancen vergaben.

Nach der Pause machte der Gastgeber aber mal richtig Druck: der 11er spielte sich zwei Mal durch die Abwehr und traf auch innerhalb von zwei Minuten zwei Mal. Die Druckphase wurde aber mit einem ungeschickten Einsatz im Strafraum beendet – der Elfmeter gekonnt unter die Latte geknallt. Kurz darauf das 2:5 und mit einem weiteren Elfmeter sogar das 2:6. Danach bekam zur Abwechslung aber mal Mansfelder Grund einen Elfer, den der 11er auch geschickt zu seinem Hattrick und dem Endstand von 3:6 verwandelte. Ein 6:6 wie in Hayn wurde es dann leider nicht mehr – dazu war Mansfelder Grund einfach zu schwach. In jedem Fall war das aber ein sehr ansehnliches Spiel!  
Mangels guten Kartenmaterials und Beschilderung wurde die angedachte Abkürzung über Feldwege von Kreisfeld über Annarode und Gorenzen nach Wippra zu einem Umweg über Blankenhain (also wer von Kreisfeld nach Wippra landschaftlich schön abkürzen will, der fährt bitte nach GPS: war schon blöd, plötzlich mitten auf einem Feld oberhalb von Blankenhain zu stehen...), aber rechtzeitig kamen wir trotzdem noch in die kleine Ortschaft im Südharz, wo wir letzthin einmal Skispringen gesehen hatten...

Immer auf den kleinen grün-gelb-weißen Pfeil „Sportplatz“ achten, dann findet man über einen Schotterweg zum Schwimmbad auch hin. Von bewaldeten Höhenzügen umgeben und der Wipper, einen idyllischen Bach umflossen liegt der Sportplatz auf einer Wiese in Sichtweite des eigentlichen Ortes. Dass der Verein „Grüne Tanne“ heißt, ist schon sehr originell: allerdings waren mehr andere Bäume im Umfeld der Sportanlage als grüne Tannen. Blaue Tannen zum Beispiel... Was auch originell in Wippra ist, ist die Tribüne mit ganzen 12 Sitzplätzen, die sich auf drei Holzbänke verteilen, die mit Wellblech und mit Fußballbildern bemaltem Holz überdacht sind.

Die Reserve von Grüne Tanne wurde gerade so voll – die Spieler 10 und 11 kamen als der Schiri schon anfangen wollte noch ohne Aufwärmen auf den Platz – die SG Breitunger Grund trat nur mit 10 Leuten an und verlor, nachdem sie schnell in Führung gegangen waren, nach nur 15 Spielminuten bei einem Zweikampf direkt vor dem Ausgleich, einen ihrer Spieler der sich das Bein verdreht hatte. Aber selbst zu neunt kamen sie nach dem zweiten Gegentor, einem schönen Volleyschuss noch zum Ausgleich. Erst in der Schlussphase der ersten Hälfte konnte Wippra II das Spiel für sich entscheiden: 5-2 bei Pause.

Nach der Pause setzte sich das sehr einseitige, niveauarme und temposchwache Spiel zugunsten der Wippraer fort. Also ob die gegen 11 Breitunger so erfolgreich gewesen wären, wie gegen 9, wage ich zu bezweifeln. Jedenfalls hielt Breitungen bis zur 89. das Ergebnis einstellig, kassierte dann aber in der 90. Minute das zehnte Tor. Im Gegensatz zum insgesamt wirklich guten Spiel in Kreisfeld war dieser Kick in Wippra nur aufgrund der idyllischen Spielstätte und v.a. der vielen Tore lohnend.  
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Am Sonntag ging es früh nach Mansfeld: schon um 9.30 wurde in Benndorf gekegelt – und zwar nach Mansfelder Art. Die Sportanlage des TSV 1884 Benndorf ist eine der schöneren Anlagen fürs Platzbahnkegeln: zwischen einer Wiese, die wohl mal ein Fußballplatz war, einem Vereinsheim und Kleingärten wurde die Platzbahn angelegt: Anzeigetafel, Sprecherkabine, mit Kunststoffwellplatten überdachte Holzbänke, überdachte Mannschaftsbänke aus Holz, originelle Kegelbilder – alles da!

Erstmals guckten wir Platzbahnkegeln unterhalb der 1. Liga – heute auf der zweiten von drei Ebenen, um genauer zu sein. Beide Kontrahenten haben eine allenfalls durchschnittliche Mittelfeldbilanz vorzuweisen, wobei der Gastgeber – Benndorf III – im Vorfeld als stärker eingeschätzt wurde, als Siebigerode III. Es zeichnete sich auch bereits nach den ersten drei Spielern ab, dass diese Einschätzung richtig sein sollte. Im ersten Durchgang hatte nur der schwächste Benndorfer einen niedrigeren Wert erzielt, als der beste Siebigeröder. Im zweiten Durchgang erzielten die meisten Benndorfer zwar weniger Holz als mit ihrem ersten Versuch, was bei Siebigerode genau umgekehrt war, wo sich vier Spieler verbessern konnten. Aber selbst mit diesen Verbesserungen erzielte noch jeder Benndorfer mindestens ein Holz weniger als der beste Siebigeröder. Der Abstand war ohnehin bereits zu groß, sodass nach 43 Holz Rückstand bei Pause ein Unterschied von 61 Holz zu Buche stand.  
Wir fuhren weiter nach Eisleben und aßen dort mangels Alternativen in dem versifften und von den tollsten Asikindern besuchten Alanya-Grill, fuhren über Oberrißdorf – das schön auf dem Berg oberhalb von Eisleben liegt und eine schöne Dorfkirche und einen verrotteten Fußballplatz hat – nach Hedersleben. Die Dorfkirche dort ist in sehr schlechtem Zustand, noch schlimmer sieht die Schule aus. Jahrelang hatte Hedersleben nur einen Kleinfeldfußballplatz und eine Sporthalle – die beiden Anlagen sind hinter der Schule gelegen und völlig verrottet.

Da wir davon ausgingen, dass Hedersleben immer noch über keinen Sportplatz verfügt, der für den Ligenbetrieb geeignet wäre, fuhren wir nach Dederstedt weiter, wo bis zur letzten Saison auch – da Dederstedt wohl nie einen eigenen Verein hatte – der Hedersleber SV 1994 kickte. Dieser HSV 94 ist nicht zu verwechseln mit dem HSV 31, dem Hederslebener SV 1931 aus dem Landkreis Harz.

Wie auch immer: der mittlerweile asphaltierte Sandweg, der südlich zum Laweke-Bach verläuft, brachte uns schnell zum landschaftlich schön gelegenen Sportplatz Dederstedt, der immer für seine gute Sicht aufs Spielgeschehen – also wenn man von dem gewaltigen Hügel vor der verfallenen LPG hinter dem einen Tor aus zuschaut – bekannt war. Dort wuchs allerdings schon eine kleine Pappel aus der einen Wechselbank und das halbwegs gepflegte Gras war nicht richtig abmarkiert. Niemand da, aber immerhin ein Aushang, der auf dem Sportplatz Hedersleben verwies.

Wir stellten dann fest, dass in der einzigen Ecke des Dorfes, die wir vorhin nicht besucht hatten, dieses Jahr auf einer Wiese eine Sportanlage mit einem Großfeld und einem Kleinfeld-Trainingsplatz angelegt wurde. Alles sehr spartanisch – die beiden Plätze durch eine Bande getrennt, ein paar Holzbänke stehen herum, vor einem Auto wird etwas zu Essen verkauft... Aber ein Vereinsheim haben sie immerhin schon: es befindet sich auf dem Gelände, auf dem sich auch die Fußballwiese befindet, dem Schweineprojekt Hedersleben. So ein Dorfplatz zwischen Biogasanlage, Schweinemast, Landmaschinen und Kuhställen hat schon was. Auch wenn der Platz nur eine ausbautenlose Wiese ist, in deren Hintergrund sich Hügel und eine Abraumhalde auftürmen...

Allerdings haben die schon irgendwo ein Ei am Wandern, da in MSH für so einen Kreisklassekick 1,50€ haben zu wollen. Wie so oft in diesem spielschwachen Landkreis war das Spiel selbst auch wenig lohnend: Hedersleben spielte engagiert und offensiv, während die II. Mannschaft von Traktor Sandersleben eigentlich nur Scheiße kickte. Mit zunehmender Spielzeit und nachdem sie durch einen Torwartfehler mit 1:0 ins Hintertreffen geraten waren, ging auch die ständige dumme Meckerei am Schiedsrichter los. Der Alte hatte aber die Ruhe weg und verteilte nur zum Ende hin an die drei Trottel in der Traktorenabwehr gelbe Karten: die haben hinten fünf Gegentreffer – von denen aber v.a. das 2:0 und 3:1 sehr gut gemacht waren – nicht verhindern können und ärgern sich über die völlig unfähigen Mitspieler in der Offensive, aber lassen das dann am Schiedsrichter aus...

Dieses Wochenende in Mansfeld-Südharz war jedenfalls recht lohnend trotz des durchwachsenen Spielniveaus, da man interessante Provinzfußballplätze und das einmalige Platzbahnkegeln besuchen konnte!  
Statistik:
- Grounds: 1.162 (Sa. 1 u. So. 2 neue; diese Saison: 8 neue)
- Sportveranstaltungen: 2.125 (Sa. 2 u. So. 2; diese Saison: 13)
- Tageskilometer: 330 (Sa. 180km u. So. 150km Auto)
- Saisonkilometer: 2.170 (2.050 Auto/ 120 Fahrrad/ 0 öffentliche Verkehrsmittel/ 0 Schiff, Fähre/ 0 Flugzeug)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 106 [letzte Serie: 10, Rekordserie: 178]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 419