Samstag, 31. August 2013

W370V: Samstags in Laucha an der Unstrut

Ballspielclub 1999 Laucha ---------------------------------- 2
TSV Leuna 1919 ---------------------------------------------- 0
- Datum: Samstag, 31. August 2013 – Anstoß: 15.00
- Wettbewerb: Landesklasse Sachsen-Anhalt, Staffel 6 (8. Spielklasse, 3. Amateurliga)
- Ergebnis: 2-0 nach 92 Min. (46/46) – Halbzeit: 1-0
- Tore: 1-0 42. Lucas Hoffmann, 2-0 77. Thomas Elste
- Verwarnungen: Matthias Meissner, Ronny Battke, Patrick Hoffmann (Laucha); 2x Kevin Degner, Christian Bernhardt, Nino Hammerschmidt, David Weise (Leuna)
- Platzverweise: Kevin Degner vom TSV Leuna (68. Gelb-Rot wg. wiederholtem Foulspiel)
- Spielort: Sportanlage Laucha (Kap. 1.100, davon 100 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 130 (davon ca. 20 Gäste)
- Unterhaltungswert: 3,5/10 (Unattraktives Spiel – sah nach Abstiegskampf aus)

Ballspielclub 1999 Laucha II ------------------------------- 0
Naumburger Ballspielclub 1920 II ------------------------ 4
- Datum: Samstag, 31. August 2013 – Anstoß: 15.00
- Wettbewerb: 1. Kreisklasse Burgenland, Staffel 1 (11. und unterste Spielklasse, 6. Amateurliga)
- Ergebnis: 0-4 nach 95 Min. (47/48) – Halbzeit: 0-1
- Tore: 0-1 5. Tobias Tenscher, 0-2 50. Martin Schoder, 0-3 70. Martin Schoder, 0-4 79. David Vincenz
- Verwarnungen: Torsten Wolf (Laucha); Paul Staps (Naumburg)
- Platzverweise: keine
- Spielort: Sportanlage Laucha (Kap. 1.100, davon 100 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 40 (davon ca. 6 Gäste)
- Unterhaltungswert: 6,5/10 (Gutes Spiel mit ein paar Durchhängern) BSC 99 Laucha v TSV Leuna 1919 Photos with English Commentary:
a) TSV Leuna at BSC Laucha & Laucha Reserves v Naumburg Reserves
b) Laucha/ Unstrut Old Town and Airfield

Leunas Erste Männer sind nicht gerade überragend in die Saison gestartet und der Aufsteiger aus der Burgenlandliga gleichermaßen durchwachsen. Da der Weg nach Laucha eine gute Radstrecke durch schöne, bergige Landschaft ist, fuhren wir mit den Rädern. Weil sich sonst nichts fand, kamen wir schon zum Vorspiel. Wäre ich nur für’s Vorspiel gekommen, hätte ich übrigens von der Straße aus zugeguckt – 2,50€ werden nämlich schon gleich fällig. Aber eigentlich war mir ja das Vorspiel egal und freundlich war der Kassenwart auch noch. Also rauf auf den Graswall!

Von oben hat man einen herrlichen Überblick, auch der Ort und die gegenüberliegenden Berghänge mit der Flugschule sind schön zu sehen. Man sieht auch prima, wie die beiden ungeschlagenen Reserven, Laucha mit 8:3 und 6 Pkt. und NBC sogar mit 18:1 Toren gestartet, ein gutes Spiel ablieferten. OK, Laucha war schon deutlich unterlegen – aber Naumburg zeigte über weite Strecken wirklich guten Fußball. Schnell stand es 0:1 durch einen wuchtigen Schuss und in der zweiten Hälfte legte der NBC nach. 0:4 war am Ende auch in der Höhe verdient.

Nach und nach kamen gegen Ende der Partie auch die anderen Leunaer Fans ins Stadion. Die sollten heute keine gute Leistung ihrer Mannschaft sehen. Holger und seine Frau neben mir konnten sich dauernd das Gemecker des alten Groundhoppers anhören. Aber es war auch wirklich schlimm, wie die Leunaer auftraten. Nichts funktionierte gegen die spielerisch in allen Punkten mäßigen Lauchaer. Entsprechend ging Laucha nachdem es auf beiden Seiten Chancen gab noch vor der Pause in Führung. In der zweiten Hälfte hatte Leuna kaum noch Chancen und Spielanteile und leistete sich auch noch einen Platzverweis wegen wiederholtem Foul, während Laucha dauernd die unsichere Abwehr und Torwart Schellbach bearbeitete. Eine Viertelstunde vor Spielschluss schlug der Ball noch einmal im Leunaer Netz ein – diesmal allerdings aus abseitsverdächtiger Position. Bei einem Linienrichter wie Schalk habe ich allerdings das Vertrauen, dass die Entscheidung doch korrekt war. Im Gegensatz zum kleinlichen Karten-um-sich-Schmeißer Sachse, der den Hauptschiedsrichter machte, ist der nämlich ein richtig guter Unparteiischer.

Nach dem Spiel hielten wir noch ein paar Minuten auf der Brücke am Rande des Ortes an, da man die Reitanlage von Laucha einsehen kann. Auf der lief gerade ein Springreitturnier. Nach zwei besseren Darbietung ritt ein Trottel los, der mich wieder daran erinnerte, warum ich diesen Sport bescheuert finde und nicht unbedingt in meine Liste der gesehenen Sportarten einordnen muss: bleibt im Hindernis hängen, fällt vom Pferd und das läuft ein bisschen umher. In der Natur von Pferden liegt halt das Laufen und Rennen und nicht das Springen. Wenn beim Pferderennen oder Polo ein Reiter runterfällt, rennt sein Vieh weiter und beim Polo kreuzt es übrigens nie die 30cm niedrige Holzbande. Schon mal beim Springreiten ein Pferd weiterspringen sehen? BSC 99 Laucha v TSV Leuna 1919 Statistik:
- Grounds: 998 (heute 0 neue; diese Saison: 27 neue)
- Sportveranstaltungen: 1.891 (heute 2, diese Saison: 35)
- Tageskilometer: 80 (80 Fahrrad)
- Saisonkilometer: 7.180 (6.460 Auto/ 720 Fahrrad/ 0 Flugzeug/ 0 Bahn, Bus, Tram/ 0 Schiff, Fähre)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 161 [letzte Serie: 6, Rekordserie: diese; davor 141, 106 und 101]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 370

Freitag, 30. August 2013

W370IV: Überzeugender Auswärtssieg am Saaledeich von Wengelsdorf

SV Wacker Wengelsdorf 1919 AH ------------------------ 0
TSV Leuna 1919 AH ----------------------------------------- 3
- Datum: Freitag, 30. August 2013 – Anstoß: 18.00
- Wettbewerb: Freundschaftsspiel Alte Herren
- Ergebnis: 0-3 nach 65 Min. (33/32) – Halbzeit: 0-1
- Tore: 0-1 25. Ingo Witzel, 0-2 37. Thomas Münch, 0-3 59. Rene Schmidt
- Verwarnungen: keine
- Platzverweise: keine
- Spielort: Sportplatz Wengelsdorf (Kap. 1.500 Stehplätze)
- Zuschauer: ca. 25 (davon ca. 12 Gäste)
- Unterhaltungswert: 6,0/10 (Ordentliches Spiel mit überzeugendem Leunaer Sieg) DSC04883 Sportplatz Wengelsdorf, home of SV Wacker 1919 Photos with English Commentary:
Veterans’ Friendly: Wacker Wengelsdorf v TSV Leuna

Zurück aus Berlin waren in Merseburg einige Dinge zu erledigen, doch auch mit dem Fahrrad kam ich rechtzeitig zum Auswärtsspiel der Alten Herren nach Wengelsdorf. Der Sportplatz mit dem auf dem Wall gelegenen Sportlerheim wurde in den letzten Jahren mehrfach von der dahinter fließenden Saale überschwemmt, sodass ein aufwändiger Schutzdeich angelegt wurde. Man kann sich auch auf diese Deichkrone stellen zum Zugucken, doch Fangnetze sind dort vielfach im Weg.

Die ersten Aktionen des Spiels gehörten Wengelsdorf, doch Leuna stand hinten sicher. Bald nahmen sie auch das spielerische Heft in die Hand und erspielten sich etliche Torchancen. Bis zur 25. stand es allerdings 0:0, dann schoss Ingo Witzel rechts oben ein. In der zweiten Halbzeit zog Thomas Münch voll ab aus 10m und erzielte mit seinem Treffer unters Tordach das 0:2. Von Wengelsdorf kam nun fast nichts mehr und Rene Schmidt entschied das faire und ganz unterhaltsame Spiel mit seinem 0:3 nach Vorlage von Ingo Witzel. DSC04906 Wacker Wengelsdorf v TSV Leuna, Veterans Statistik:
- Grounds: 998 (heute 0 neue; diese Saison: 27 neue)
- Sportveranstaltungen: 1.889 (heute 1, diese Saison: 33)
- Tageskilometer: 240 (210km Auto, 30 Fahrrad)
- Saisonkilometer: 7.100 (6.460 Auto/ 640 Fahrrad/ 0 Flugzeug/ 0 Bahn, Bus, Tram/ 0 Schiff, Fähre)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 159 [letzte Serie: 6, Rekordserie: diese; davor 141, 106 und 101]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 370

W370II-III: Englische Woche in der Berlin-Liga

TSV Rudow 1888 Berlin-------------------------------------- 4
SV Empor Berlin ---------------------------------------------- 1
- Datum: Donnerstag, 29. August 2013 – Anstoß: 19.30
- Wettbewerb: Berlin-Liga (Verbandsliga Berlin; 6. Liga, 1. Amateurliga)
- Ergebnis: 4-1 nach 91 Min. (42+3/46) – Halbzeit: 0-0
- Tore: 1-0 47. Lukas Gorczak (Eigentor), 1-1 48. Moussa Doumbia, 2-1 53. Jan-Hendrik Wittmann, 3-1 83. Timo Kzionzek (Handelfmeter), 4-1 89. Patrick Kunik
- Verwarnungen: Jan-Hendrik Wittmann (Rudow); Oliver Gaschekowski?, Alexander Friedrich
- Platzverweise: keine
- Spielort: Sportanlage Stubenrauchstraße (Kap. 2.100, davon 100 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 180 (davon ca. 30 Gäste)
- Unterhaltungswert: 4,5/10 (Nach schwacher erster Hälfte ganz ordentliche zweite Halbzeit)

Tennis Borussia Berlin --------------------------------------- 3
Nordberliner Sportclub 1919 ------------------------------- 1
- Datum: Donnerstag, 29. August 2013 – Anstoß: 19.30
- Wettbewerb: Berlin-Liga (Verbandsliga Berlin; 6. Liga, 1. Amateurliga)
- Ergebnis: 3-1 nach 96 Min. (46/50) – Halbzeit: 0-0
- Tore: 0-1 71. Tom-Niclas Zeih, 1-1 86. Michael Fuß, 2-1 87. Hamdi Chamkhi, 3-1 95. Michael Fuß (Foulelfmeter)
- Verwarnungen: Siewe Thokomeni, Hamdi Chamkhi (TeBe); Frans Von-Der-Aue, Calvin Abdulai Conteh, Aljban Feta (Nord)
- Platzverweise: Aljban Feta von Nordberlin (94. wg. Notbremse)
- Spielort: Mommsenstadion (Kap. 11.500, davon 1.800 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 400 (davon 310 zahlende ca. 30 Gäste)
- Unterhaltungswert: 3,0/10 (Nur Scheiße bis auf die turbulente Schlussphase) DSC04535 Photos with English Commentary:
a) Berlin Amateur League: Tennis Borussia v Nordberliner SC at Mommsenstadion
b) Berlin Amateur League: TSV Rudow defeat Empor Berlin at Stubenrauchstraße
c) Some Berlin Impressions: Gärten der Welt (Gardens of the World), Grunewald-Tower, Köpenick, Altlandsberg Old Town

Mal wieder eine englische Woche in der Berliner Verbandsliga und dann auch noch ein Spiel im Mommsenstadion. Das wollte ich mir doch mal anschauen und da mich Conny für zwei Tage in ihrer WG aufnahm, war auch noch locker ein weiteres Spiel drin: auf einem Kunstrasenplatz mit kleiner Tribüne im Schatten der Plattenbauten von Rudow.

Mittwochnachmittag fuhr ich bis zur Spanischen Allee und dann am Grunewaldturm vorbei durch die Waldstraßen nach Charlottenburg hinein. Tennis Borussia, kurz TeBe, ist mit der teuerste Club, aber nicht der beste: für die Mittelfeldmannschaft der Berlinliga – Mann, die waren mal viel besser! – muss man 7€ (ermäßigt 5€) hinlegen. Dafür wird aber nicht wie meistens in Berlin auf gesichtslosen Kunstrasenplätzen gekickt, sondern in einem alten Stadion mit Rasen und Rängen für 15000. Schon die Backsteinkassenhäuschen haben Charakter, die komplett um den Platz herumlaufenden Stehstufen sind ziemlich gut gepflegt, viel Baumbestand drum herum, eine alte elektronische Anzeigetafel mit Animationen, Blick zum Funkturm und nicht zuletzt eine symmetrische Haupttribüne mit Sitzbänken, markantem Dach mit den üblichen 20er-Jahre Sichtfenstern an der Seite und gewundenen Aufgängen.

Das Mommsenstadion heißt nach einem Althistoriker namens Theodor Mommsen (1817-1903, v.a. auf römische Geschichte spezialisiert), da das gleichnamige Gymnasium hier in den 1930ern in den Tribünenbau einquartiert wurde. Das Gymnasium war übrigens eine Musteranstalt der Nationalsozialisten, obwohl Mommsen ein strikter Gegner von Antisemitismus und anderer radikaler Ideologien war. Das trifft interessanterweise auch auf die Fans von TeBe zu, die in großen Teilen linksalternativ sind. So hingen hier auch Banner wie „Kein Mensch ist illegal“ oder „Tennis Queerussia“ Letzteres mag unverständlich sein; es richtet sich gegen Homosexuellenfeindlichkeit. Bei TeBe-Spielen sollte man sein Schimpfwortrepertoire also etwas eingrenzen – „Ey Schiri, du Schwuchtel“ oder „Ey 10er, du Homo! Geh anschaffen du Transe!“ finde ich zwar noch OK, aber die politischkorrekten TeBe-Fans nicht. Die aktive Fanszene umfasst auch immerhin ein paar Dutzend Leute, die gut und mit originellen Melodien anfeuerten. Bei dem Spiel war aber verständlich, dass sie immer wieder still blieben.

Der Gegner hieß heute Nordberliner SC. Der existiert nicht etwa seit 1919 sondern erst seit 2002, damals schlossen sich aber SC Tegel 1919 und SC Heiligensee zusammen. Was die Mannschaft heute präsentierte war Anti-Fußball der übelsten Sorte. TeBe dauernd am Drücker, aber völlig unfähig die unterbelichtete Kontermannschaft auseinander zu nehmen. Mann, spielten die beiden eine Scheiße! Ballannahme, Passspiel, Technik wie in der Kreisliga B – und bei der Kreisliga B fallen wenigstens immer zwischen 6 und 16 Toren. Hier stand es bis zur 71. null zu null, ehe ein Konter – die dritte Chance für Nordberlin – zum 0:1 führte. Mit der siebten oder so Chance (die anderen 15-20 Angriffe der Charlottenburger gingen ja zwischen 5 und 10 Meter drüber bzw. 5 und 25m vorbei, sodass sie als Chance nicht zählen können) gelang es auszugleichen. Sofort mit dem nächsten Angriff fiel das 2:1. In der unnötig langen Nachspielzeit (das Schiedsrichtergespann überzeugte ohnehin nicht sonderlich, wobei sie die eine Schauspieleinlage der TeBe-14ers gut ahndeten) beging ein Nordberliner eine Notbremse, wurde vom Feld gestellt und konnte sich dann das 3:1 per Elfmeter von draußen anschauen.

Danach ging ich auch nach draußen und brauchte trotz rücksichtsloser Fahrweise eine knappe Stunde bis ich an der verabredeten Adresse in Pankow war. Heute war der Straßenverkehr in Berlin mal wieder besonders schlimm, sodass ich so oft rechts überholen musste wie noch nie... DSC04745 Gärten der Welt, Berlin-Marzahn Donnerstag hatte ich viel Zeit die Gärten der Welt in Marzahn zu erkunden. Marzahn ist halt nicht nur Plattenbau, sondern hat auch eine riesige Parkanlage mit Gartenbaukunst von italienischer Renaissance bis koreanischer Gegenwart zu bieten. Die Freianlage mit dem einen Gewächshaus kostet 4€ Eintritt. Ich schaute mir noch Altlandsberg an, wo es eine gut erhaltene Stadtmauer mit zwei Wehrtürmen, zwei Kirchen und ein paar einzelne historische Häuser gibt. Über Köpenick fuhr ich dann nach Rudow, wo ich mir erstmal günstig zu essen besorgte. Das gibt es im Bereich der Stubenrauchstraße in Stadionnähe nämlich ohne Ende!

Anders als fast alle anderen Teile des Bezirkes Neukölln, hat Rudow übrigens eine geringe Ausländerquote (8%). Das entspricht auch etwa der Zahl der ausländischen Vereinsmitglieder beim TSV 1888. Gleiches gilt auch für den in Pankow beheimateten Gast SV Empor, die heute zum Berlin-Ligaspiel aufkreuzten. Ohnehin findet man fast nur in den Kreisligen jene problematischen Vereine, in denen sich bestimmte Gruppen stark nach außen abgrenzen und die so typisch für Berlin und viele westdeutsche Großstädte sind und Ausländeranteile von 100% bzw. 0% haben. Rudow scheint sogar insgesamt gute Vereinsarbeit zu leisten: denn wenn ich sehe, was mir in den angrenzenden Straßen zwischen den Plattenbauten und den dreigeschossigen primitiven Blöcken so entgegen gekommen ist, geht es im Verein wirklich vernünftig zu. Dort in der Anlage gab es keine Jugendlichen, die nach intelligenten Dialogen wie diesem in einer anderen Siedlung vorher gehörten: „Ey, Alta! Mach kein Stress!“ – „Figg disch, du Homo!“ – „Ey, wat haste gesagt, du Votze, Alta!“, auch noch handgreiflich untereinander wurden. Und auch keine unfreundlichen Provinzdeppen. Ganz im Gegenteil kam ich sogar mit einem der Jugendtrainer gut ins Gespräch, der sich als einer der eher wenigen wirklich weltoffenen und vielseitig interessierten Hauptstädter zu erkennen gab. Und zum Verein und seiner Mannschaft konnte er auch einiges sagen.

Leider war es heute anfangs nicht viel Positives, denn das Spiel kam schwer in die Gänge. Bis zur 42. gab es kaum eine vernünftige Torgelegenheit und der Lattenknaller von Wittmann hatte dann eine Verletzung des Torwarts von Empor zur Folge. Der stürzte nämlich unglücklich und musste mit dem Krankenwagen abgeholt werden. Nach der Pause wurden ersteinmal die drei verbliebenen Minuten nachgespielt, dann die Seiten gewechselt und nach weiteren drei Minuten auch endlich ein mal ein Tor erzielt. Ein Rückpass ging schief und landete im Empor-Tor. Fast im Gegenzug gelang jedoch der Ausgleich mit einem Heber über den Torwart, was die Abwehr hätte verhindern können. Nur wenig später dann aber das Tor des Abends: ein 30m Flachschuss ins Eck zum 2:1 – wie mir gesagt wurde, war das wie so oft Wittmann. Per Handelfmeter und mit einem Treffer aus Nahdistanz erzielte Rudow noch ein ziemlich deutliches 4:1.

Das Stadion in der Stubenrauchstraße ist von den wenig bekannten Anlage in Berlin noch eine der besten: minderwertiger Kunstrasenbelag, aber eine schöne kleine Stehtribüne mit roten Schalensitzen in der Mitte, interessanten Details wie einem winzigen Sprecherturm und alten Kabinengebäuden und hinter dem Clubhaus baut sich ein massives Panorama von Plattenbauten auf. Eine Katastophe ist allerdings das extrem minderwertige Flutlicht: acht Baustrahler sind echt zu wenig!

Trotz rücksichtsloser Fahrweise und ohne auf die Karte zu gucken brauchte ich 45 Minuten um von Rudow nach Pankow zu kommen. DSC04836 Sportanlage Stubenrauchstraße, home of TSV Rudow Statistik:
- Grounds: 998 (2 neue; diese Saison: 27 neue)
- Sportveranstaltungen: 1.888 (2, diese Saison: 32)
- Tageskilometer: 340 (230km Auto + 110km Auto)
- Saisonkilometer: 6.860 (6.250 Auto/ 610 Fahrrad/ 0 Flugzeug/ 0 Bahn, Bus, Tram/ 0 Schiff, Fähre)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 158 [letzte Serie: 6, Rekordserie: diese; davor 141, 106 und 101]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 370

Dienstag, 27. August 2013

W370I: Unentschieden im U9-Freundschaftsspiel zwischen Leuna und Weißenfels

TSV Leuna 1919 F -------------------------------------------- 2
SV Rot-Weiß Weißenfels 1951 F --------------------------- 2
- Datum: Dienstag, 27. August 2013 – Anstoß: 17.30
- Wettbewerb: Trainingsspiel F-Junioren Kreisklasse Saalekreis, Staffel 1 gegen F-Junioren Kreisliga Burgenland, Staffel 2 (jeweilige U9-Liga)
- Ergebnis: 2-2 nach 40 Min. (20/20) – Halbzeit: 2-1
- Freundschafts-Neunmeterschießen: 4-7 nach 15-15 Schützen für Weißenfels
- Tore: 1-0 7. (11), 2-0 15. (11), 2-1 20. (6), 2-2 24. (6)
- Verwarnungen: keine
- Platzverweise: keine
- Spielort: Sportstätte der Jugend, Platz 2 (Kap. 520, davon 20 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 35 (davon ca. 10 Gäste)
- Unterhaltungswert: 6,0/10 (Ziemlich chaotisches, aber unterhaltsames Spiel) DSC04429 TSV Leuna 1919 v Rot-Weiß Weißenfels (Under-9) Photos with English Commentary:
Under-9 Friendly Match: TSV Leuna v Rot-Weiß Weißenfels

Beim letzten Altherrenspiel des TSV war mir der Aushang aufgefallen, der ein Trainingsspiel zwischen Leunas F-Junioren und Rot-Weiß Weißenfels’ U9 ankündigte. Praktischerweise am Dienstagabend. Wir kamen kurz nach Anstoß an die Sportstätte der Jugend, wo Trainer Ebbo Brose 14 Feldspieler zur Verfügung standen. Außer dem Torwart wurde deshalb nach der Pause jeder Spieler gewechselt. Rot-Weiß hingegen hatte nicht einen Wechselspieler, obwohl sie zwei Jugendmannschaften gemeldet haben.

Leunas F-Jugend war letztes Jahr im Mittelfeld gelandet, hat nun aber mehrere neue Mitglieder. Die auf einem hervorragenden zweiten Platz eingelaufenen Weißenfelser schienen auch einige Veränderungen der Mannschaft zu haben. Anfangs kamen sie gar nicht ins Spiel und Leuna ging mit 2:0 in Führung. Kurz vor der Pause verkürzte der stärkste Weißenfelser auf 2:1. Nach dem Seitenwechsel kämpfte er sich wieder durch die Abwehr und glich mit einem neuerlichen harten Schuss zum 2:2 für sein Team aus dem Röntgenweg aus. Eine spannende Schlussphase mit einigen vergebenen Chancen – zumeist durch Weißenfelser – folgte, dann traten beide Teams noch zu einem freundschaftlichen Neunmeterschießen an, das 4:7 an die Gäste ging.

Beide Teams haben sich wirklich gut geschlagen und ein schönes Spiel geliefert. Vielfach ging es aber doch ziemlich drunter und drüber: keine Zuordnung auf dem Platz, Stolperer und Stürze bei Schussversuchen, rücksichtslose Zweikämpfe nach denen manchmal auch beide Spieler anfingen zu heulen... Aber bis zum Saisonbeginn ist ja noch ein paar Trainingseinheiten Zeit! DSC04486 TSV Leuna 1919 v Rot-Weiß Weißenfels (Under-9) Statistik:
- Grounds: 996 (heute kein neuer; diese Saison: 25 neue)
- Sportveranstaltungen: 1.886 (heute 1, diese Saison: 30)
- Tageskilometer: 20 (20km Fahrrad)
- Saisonkilometer: 6.520 (5.910 Auto/ 610 Fahrrad/ 0 Flugzeug/ 0 Bahn, Bus, Tram/ 0 Schiff, Fähre)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 156 [letzte Serie: 6, Rekordserie: diese; davor 141, 106 und 101]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 370

W369VI: Auswärtssieg auf der Ost-Alb

Turn- und Polizei SG Frisch Auf! Göppingen --------- 29
Sportclub Magdeburg -------------------------------------- 31
- Datum: Sonntag, 25. August 2013 – Anstoß: 15.00
- Wettbewerb: 1. Handball-Bundesliga, sogenannte „DKB HBL“ (1. Profihandballliga)
- Ergebnis: 29-31 nach 60 Min. (30/30) – Halbzeit: 12-13
- Tore: Felix Lobedank 8, Momir Rnic 6, Marcel Schiller 4, Manuel Späth 3, Michael Kraus 3, Tim Kneule 2, Christian Schöne 2, Evgeni Pevnov 1 (Frisch Auf); Robert Weber 9, Matthias Musche 7, Andreas Rojewski 4, Stefan Kneer 3, Jure Natek 3, Marko Bezjak 2, Bartosz Jurecki 2, Fabian van Olphen 1 (SCM)
- Gelbe Karten: Michael Kraus, Felix Lobedank, Evgeni Pevnov (Frisch Auf); Fabian van Olphen, Bartosz Jurecki (SCM)
- Zwei-Minuten-Strafen: Michael Kraus, Bojan Beljanski, Felix Lobedank, Momir Rnic (Frisch Auf = 8 Minuten); 2x Bartosz Jurecki, Michael Haaß, Fabian van Olphen (SCM = 8 Minuten)
- Platzverweise: keine
- Spielort: Hohenstaufenhalle, sogenannte „EWS-Arena“ (Kap. 5.600, davon 4.100 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 5.400 (davon angeblich nur 4.600 zahlende; darunter ca. 40 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 7,5/10 (Gutes und sehr spannendes Spiel mit mehreren Wendungen in der Schlussphase) DSC04221 Hohenstaufenhalle, so-called EWS-Arena - home of Frisch Auf! Göppingen Photos with English Commentary:
a) Handball Top Tier: Frisch Auf! Göppingen v SC Magdeburg
b) Ostalb Region: Göppingen Old Town, Wäschenbeuren Castle (Wäscherschloss), Schwäbisch Gmünd Old Town and Roman Ruins

Spät aus Berlin zurückgekommen, ging es früh nach Göppingen weiter. Die Karten hatten wir schon im Voraus bestellt und die Stehplatztickets waren gar nicht so teuer. Auch Sitzplätze kosteten nicht mehr als beim SC Magdeburg. Als wir noch in der 55.000 Einwohner zählenden, aber an diesem verregneten Sonntagmittag völlig ausgestorbenen Stadt etwas zu Essen suchten, wurden wir auch preisgünstig und gut bei einem Vietnamesen fündig.

Der Parkplatz direkt an der Hohenstaufenhalle ist zwar ungünstig angelegt, aber wenigstens kostenfrei. Die Halle selbst ist sehr praktisch und trotzdem attraktiv gestaltet mit ovaler Tribünenform, Holzbänken, zusätzlichen Stehtribünen und verglaster Logengalerie. Es wurde später wieder eine Fantasiezuschauerzahl gemeldet, die keineswegs den tatsächlich sehr guten Besuch widerspiegelte. In der fast vollbesetzten Halle gab es außer uns aber kaum Magdeburger Anhänger.

Die Stimmung in der sogenannten Hölle-Süd war von Anfang an nicht überragend. Nette Zettelchoreo, aber erst auf Hallensprecher-Kommando und dazu dumme Musikeinspielung und null Akustiksupport. So gehen Choreo und Support beim Handball: http://www.youtube.com/watch?v=Nf1B40arkow DSC04255 Frisch Auf! Göppingen v SC Magdeburg Wie auch immer. Der Spielverlauf trug auch nicht zur Stimmungsentfaltung bei. SC Magdeburg war erfreulicherweise die bessere Mannschaft. Göppingen hatte allerdings regelmäßig Leistungsschübe in denen sie die Schwächen der Gäste ausnutzten und das Spiel ausgesprochen spannend hielten. In der Schlussphase gingen die Gastgeber sogar noch mal kurz in Führung, ehe SCM einen Drei-Tore-Vorsprung schaffte. 29:31 und der verdiente Sieg der Magdeburger standen am Ende.

Sightseeing gab es erst nach dem Handballspiel. In Göppingen ist die Altstadt ziemlich durchsetzt, aber Schloss, Kirche und Rathaus sind sehenswert. Vereinzelte Fachwerkhäuser kann man auch finden. In Wäschenbeuren muss man etwas außerhalb des Ortes suchen: erst kommt man an schönen Fachwerkgehöften vorbei, dann sieht man eine ganz kleine Burg mit winzigem Innenhof. Alles topp restauriert. In Schwäbisch Gmünd sind die römischen Ruinen nicht sonderlich restauriert: nur Wälle und Grundmauern erinnern an die beiden Kastelle und ein Limes ist angedeutet. Lohnender ist die mittelalterliche Altstadt von Schwäbisch Gmünd. Insbesondere die Sakralbauten und Wohntürme sind sehenswert. DSC04417 Schwäbisch Gmünd Statistik:
- Grounds: 996 (heute 1 neuer; diese Saison: 25 neue)
- Sportveranstaltungen: 1.885 (heute 1, diese Saison: 29)
- Tageskilometer: 880 (880km Auto)
- Saisonkilometer: 6.500 (5.910 Auto/ 590 Fahrrad/ 0 Flugzeug/ 0 Bahn, Bus, Tram/ 0 Schiff, Fähre)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 155 [letzte Serie: 6, Rekordserie: diese; davor 141, 106 und 101]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 369

W369V: Groundhopperinvasion auf dem Großmarktdach und Spitzenspiel im Poststadion

SG Blau-Weiß Friedrichshain ------------------------------ 4
SC Borussia Friedrichsfelde 1920 II ---------------------- 2
- Datum: Samstag, 24. August 2013 – Anstoß: 10.00
- Wettbewerb: Kreisliga C, Staffel 1 (11. Spielklasse, 6. Amateurliga)
- Ergebnis: 4-2 nach 95 Min. (45/50) – Halbzeit: 2-1
- Tore: 1-0 14. Carlos Brockhaus, 2-0 21. Carlos Brockhaus, 2-1 25. Robert Müller, 3-1 47. Carlos Brockhaus, 4-1 64. Marcus Conrad, 4-2 73. Robert Müller
- Verwarnungen: Yves Buley (Friedrichshain); Benjamin Jurrack, Philippe Wieczorek (Friedrichsfelde)
- Platzverweise: keine
- Spielort: Metro-Sportplatz (Kap. 1.280, davon 280 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 40 (in etwa 7 Heimfans, 3 Gästefans und 30 Groundhopper)
- Unterhaltungswert: 5,0/10 (Durchschnittliches Amateurspiel)

Berliner Athletik-Club 1907 --------------------------------- 3
SV Babelsberg 1903 ------------------------------------------- 1
- Datum: Samstag, 24. August 2013 – Anstoß: 13.30
- Wettbewerb: Regionalliga Nordost (4. Spielklasse, 1. Halbprofiliga)
- Ergebnis: 3-1 nach 95 Min. (47/48) – Halbzeit: 1-1
- Tore: 0-1 34. Lucas Albrecht, 1-1 41. Rocco Teichmann, 2-1 59. Kiyan Soltanpour, 3-1 65. Christian Siemund
- Verwarnungen: Christian Siemund (BAK); Maximilian Zimmer (SVB 03)
- Platzverweise: Marvin Gladrow (Babelsberg-Torwart, 41. Min. wg. Tätlichkeit)
- Spielort: Poststadion (Kap. 10.000, davon 5.000 Sitzplätze; heute 5.000 (2.500) Plätze freigegeben)
- Zuschauer: ca. 2.000 (davon 1.826 zahlende, ca. 1.500 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 7,0/10 (Gutes und spannendes Spiel)

Spreewölfe Berlin --------------------------------------------- 10
StraTus Hohenschönhausen 1990 -------------------------- 8
- Datum: Samstag, 24. August 2013 – Anbully: 16.10
- Wettbewerb: Inlineskaterhockey Regionalliga Ost (3. und unterste Spielklasse)
- Ergebnis: 10-8 nach 60 Min. (3x20) – Drittelergebnisse: 4-1, 4-4, 2-3
- Tore: 1-0 0.31 (18), 2-0 2.13 (77), 3-0 15.00 (77), 4-0 15.36 (18), 4-1 16.24 (2), 4-2 24.25 (7, 4v4), 5-2 25.42 (11, 4v4), 6-2 28.15 (10), 6-3 29.12 (10), 7-3 29.53 (18), 8-3 30.48 (18), 8-4 37.40 (8, 4v4), 8-5 38.15 (3, 4v4), 8-6 41.08 (6), 9-6 43.25 (17, pp1), 10-6 44.17 (?), 10-7 45.24 (8), 10-8 54.15 (2)
- Zeitstrafen: 77 (5+20), 87 (2; 2), 10 (2), 26 (2) = 35 Strafminuten für Spreewölfe; 3 (2; 2; 2), 6 (2), 9 (2), 10 (2), 12 (2) = 14 Spielminuten StraTus
- Platzverweise: Spieldauer gegen Nr. 77 der Spreewölfe
- Spielort: Rollsportanlage im Sportpark Poststadion (Kap. 2.400, davon 400 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 40
- Unterhaltungswert: 5,0/10 (Der Liga entsprechendes Niveau, aber insgesamt ganz ansehnliches Spiel) DSC04030 Metro-Platz Berlin, Germany's only rooftop football ground Photos with English Commentary:
a) Berlin Amateur Football on the Rooftop: BW Friedrichshain def. Bor. Friedrichsfelde Res.
b) Berlin Football on the Way to Pro-Level: Berliner AK def. Babelsberg 03 at Poststadion
c) Inline Skater Hockey: Spreewölfe Berlin v StraTus Hohenschönhausen

Die erste von drei Berlintouren bis zur Abfahrt ins Auslandssemester: Fußball auf dem Metrodach und im Poststadion, kurzfristig auch noch Inlinehockey im Freien.

Seit wenigen Jahren gibt es auf dem Dach eines Metro-Großmarktes hinterm Ostbahnhof ein kleines Stadion: ein Kunstrasenplatz hat dort problemlos Platz in gut 10m Höhe und eine Stahlrohrtribüne mit gelben und blauen Sitzen (die Firmenfarben) auch. Selbst für moderne Umkleiden und Waschräume ist gesorgt. Im Eingangsbereich steht schon „Fußballhimmel“ und diesen Betritt man über ein außen angebrachtes Treppenhaus. Ich hab ja schon viele kuriose Plätze gesehen, aber der Ground ist ein besonderer Knaller!

Ein Knaller war auch der Zuschauerzuspruch: von den 40 Zuschauern waren fast alle Groundhopper! Wenn ich aber wieder diese Kollegen sehe, die schon um 10 Uhr morgens hacke sind und dann mit der Linienrichterfahne spielen, weiß ich wieder, warum ich so wenige Kontakte in die Szene habe – das muss ich mir echt nicht geben, sich so affig aufzuführen...

Die Spieler nahmen es relativ gelassen und lieferten ein Durchschnittsspiel ab. Zwei Spitzenmannschaften der C-Klasse sind natürlich ganz normale Amateurteam die zum Spaß dem Ball hinterher rennen, da kann man auch in der Fußballstadt Berlin nicht so viel erwarten. Immerhin gab es eine durchschnittliche Torzahl: 6 Treffer sind allerdings mehr der untere Bereich des Durchschnitts der Liga und Friedrichshain gab in keiner Phase das Spiel aus der Hand. Etwas verwunderlich war nur, dass BW Friedrichshain gegen die körperlich durchweg unterlegene Borussia-Reserve aus Friedrichsfelde nicht klar dominierte. 4:2 ist nicht überragend, sich oft über leichte Fouls beschweren eher lächerlich. Besonders was der BW-Spielertrainer am sicher pfeifenden Schiri auszusetzen hatte, war Schwachsinn. Ein interessanter Aspekt der wahrscheinlich keinem anderen der Groundhopper aufgefallen ist: Wir sind in Berlin und außer einem Vietnamesen stehen nur ethnisch-deutsche Spieler auf dem Platz. Ein paar Straßen weiter hätte man ein Spiel mit fast nur türkisch-/ kurdisch-/ italienischstämmigen Kickern sehen können. Ein weiteres Beispiel, wie Sport (auch gerade Vereinssport) auch mal gegen Integration wirken kann. DSC04091 Poststadion Ein anderes ungewöhnliches Stadion, das nicht nur von uns sondern auch von den anderen Groundhoppern für 4€ bis 8€ (unterer Preisbereich der Regionalliga!) gestürmt wurde, ist das Poststadion. In den 1920ern gebaut, was man aber nur noch an der schicken Außenverkleidung der Haupttribüne, auf die mittlerweile Schalensitze geschraubt wurden, sieht. Die von Bäumen beschattete Gegenseite hat Sitzbänke zu bieten, Hinter dem einen Tor und vor der Haupttribüne befinden sich Stehplätze, der Stehbereich hinter dem anderen Tor ist völlig zugewuchert. Von den ehemals 35.000 sind nur noch 10.000 Plätze benutzbar.

Der Berliner AK ist für seine gute Integrationsarbeit bekannt – schon an der Kasse sieht man, dass man sich v.a. viel um ungebildete türkischstämmige Deutsche kümmert: nicht ganz einfach, so eine Abrechnung dort... – und mittlerweile auf dem besten Wege in den Profifußball. Vor der Partie gegen Babelsberg hieß es 2. gegen 1. bzw. 7 gegen 9 Punkte. Danach waren die Plätze getauscht. In einem ausgeglichenen, guten und ungewöhnlich offensiv geführten Spitzenspiel ging Babelsberg zwar in Führung, doch deren gehirnamputierter Torwart sorgte für die Wende: zu blöd den Ball festzuhalten, 1:1 und dann auch noch Ausraster mit Kopfstoßversuch gegen einen Berliner und glatt rot. Nach der Pause nutzte der BAK die Überzahl konsequent aus und gewann mit 3:1.

Schade, dass BAK so wenige Fans hat. Deren Zuschauerzahlen sind wirklich lächerlich. Außer türkischen Familien – an der Kleidung meist gut erkennbar in die Ecken verwestlichter Großstädter bzw. konservativer Provinzler einzuordnen – und ein paar Alternativen vom Kiez, der im Stadion dauernd im dämlichen Hiphop-Gestammel besungen wird, kommt niemand zum Athletik Klub. Babelsberg hatte natürlich einen richtigen Mob mit, der als links bis linksextrem (mehr oder weniger: beim BAK-Anhang waren auch zwei mit Fener-Trikot) natürlich einen guten Draht zum BAK hat. DSC04071 Rollsportanlage Poststadion Wir guckten etwas auf der Postsportanlage rum, da meine Verabredung auf 18 Uhr verschoben war, und fanden die Rollsportanlage, auf der heute Inlinehockey gespielt wurde. Die überdachte Kunststofffläche ist auf drei Seiten von Stufen umrandet. Auf der Hauptseite steigen hinter vier Reihen Holzsitze auch noch 11 Reihen Stehstufen auf.

Das Niveau im Mittelfeld-Spiel zwischen den Berliner Clubs Spreewölfe und Stratus (letzteres heißt eigentlich Hochnebel, aber ob das damit gemeint ist, weiß ich nicht – ist jedenfalls eine Abteilung des TuS Hohenschönhausen) war nicht sonderlich hoch, aber man konnte sich das Spiel gut ansehen. Die Spreewölfe beherrschten die Gegner klar, wurden dann aber von den inkompetenten Schiedsrichtern etwas verpfiffen. Mit mehr Glück als allem anderen kam Stratus in der zweiten Hälfte des Spiels, besonders im Schlussdrittel heran und bekam dann dort ein wahrscheinlich reguläres Tor aberkannt. Für einen Ausgleich hätte es aber eh nicht gereicht. Mit dem verdienten 10:8 für die Spreewölfe blieb mir auch die Verlängerung erspart. So kam ich rechtzeitig zum Treffpunkt mit Conny, die mich danach noch dazu verleitete, zum ersten Mal seit fünf, sechs Jahren mal wieder ins Kino zu gehen. Wenigstens Open-Air und ein arabischer Film mit englischen Untertiteln... DSC04179 Spreewölfe Berlin v StraTus Hohenschönhausen, skater hockey Statistik:
- Grounds: 995 (heute 3 neue; diese Saison: 24 neue)
- Sportveranstaltungen: 1.884 (heute 3, diese Saison: 28)
- Tageskilometer: 410 (410km Auto)
- Saisonkilometer: 5.620 (5.030 Auto/ 590 Fahrrad/ 0 Flugzeug/ 0 Bahn, Bus, Tram/ 0 Schiff, Fähre)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 155 [letzte Serie: 6, Rekordserie: diese; davor 141, 106 und 101]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 369

Freitag, 23. August 2013

W369IV: Leunas Alte Herren gewinnen im Ottoweg

VfB IMO Merseburg AH ----------------------------------- 1
TSV Leuna 1919 AH ----------------------------------------- 3
- Datum: Freitag, 23. August 2013 – Anstoß: 18.00
- Wettbewerb: Freundschaftsspiel Alte Herren
- Ergebnis: 1-3 nach 70 Min. (37/33) – Halbzeit: 1-2
- Tore: 0-1 10. Frank Fulde, 1-1 20. Nr. 13, 1-2 35. Thomas Göcht, 1-3 38. Rene Schmidt
- Verwarnungen: keine
- Platzverweise: keine
- Spielort: Stadion im Ottoweg (Kap. 5.000, davon 100 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 20 (davon ca. 13 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 5,0/10 (Langsames Spiel, aber etliche gute Szenen) DSC03979 VfB IMO Merseburg v TSV Leuna 1919 (veterans friendly match at Stadion Ottoweg) Photos with English Commentary:
Veterans Football: VfB IMO Merseburg v TSV Leuna 1919

Freitag war wieder Zeit für Leunas Alte Herren. Die spielten gleich in der Nachbarsiedlung im Ottoweg-Stadion. Obwohl auswärts, stellte der Leunaer Anhang die Mehrzahl auf den schicken Steintribünen bzw. davor. Auch auf dem Feld waren die Leunaer zahlenmäßig stärker. Die ersten Minuten wurde 11 gegen 9, dann 11 gegen 10 und erst nach dem Seitenwechsel 11 gegen 11 gespielt.

Leuna war in einem auffällig langsamen Spiel, in dem jeder auf Fehlervermeidung bedacht war, die klar bessere Mannschaft. Nach scharfer Hereingabe setzte Frank Fulde das Leder unters Tordach. Ein Glückstreffer aus 25m sorgte für den Ausgleich. Vor dem Seitenwechsel gelang Leuna der überfällige zweite Treffer aus Nahdistanz. Nach dem Seitenwechsel wurde das Spiel phasenweise etwas schneller, sofort nach Wiederbeginn traf Rene Schmidt per Kopf zum entscheidenden 1:3. Etliche Chancen wurden noch vergeben, ehe der unauffällige Leunaer Schiri Lars Harnisch das Spiel abpfiff. DSC03992 VfB IMO Merseburg v TSV Leuna 1919 (veterans friendly match at Stadion Ottoweg) Statistik:
- Grounds: 992 (heute 0 neue; diese Saison: 21 neue)
- Sportveranstaltungen: 1.881 (heute 1, diese Saison: 25)
- Tageskilometer: 10 (10km Fahrrad)
- Saisonkilometer: 5.210 (4.620 Auto/ 590 Fahrrad/ 0 Flugzeug/ 0 Bahn, Bus, Tram/ 0 Schiff, Fähre)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 153 [letzte Serie: 6, Rekordserie: diese; davor 141, 106 und 101]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 369

W369III: Erst solide Schirileistung und schlechte Spielerleistung, dann wurden die Spieler besser und der Schiri drehte hohl...

SV Merseburg-Meuschau C ------------------------------- 1
SV Eintracht Gröbers C ------------------------------------ 6
- Datum: Donnerstag, 22. August 2013 – Anstoß: 17.30
- Wettbewerb: Freundschaftsspiel C-Junioren (beide Saalekreisklasse der C-Jugend, 4. und unterste U15-Liga)
- Ergebnis: 1-6 nach 68 Min. (35/33) – Halbzeit: 0-1
- Tore: 0-1 28. (9), 0-2 43. (14), 1-2 53. (15, „Foul“elfmeter), 1-3 55. (6, „Hand“elfmeter), 1-4 58. (6), 1-5 64. (11), 1-6 67. (14)
- Verwarnungen: keine
- Platzverweise: keine
- Spielort: Sportplatz am Kanal (Kap. 1.100 Stehplätze)
- Zuschauer: ca. 20 (davon ca. 6 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 4,0/10 (Grauenhafte erste Hälfte, dank Gröbers aber sehr ansehnliche zweite Halbzeit) DSC03951 SV Merseburg-Meuschau v Eintracht Gröbers (Under-15) Photos with English Commentary:
SV Meuschau v Eintracht Gröbers Under-15 Friendly Match

Kaum aus Staßfurt zurück gab es am Abend noch die Möglichkeit ein Freundschaftsspiel der Meuschauer C-Jugend zu sehen. Der Gegner aus Gröbers war nicht ganz so unfähig, die Umstellung von Klein- auf Großfeld zu bewältigen. So wurde nach 25 wirklich grauenvollen Spielminuten in denen nur kopflos in langsamem Tempo zwischen den Strafräumen herumgebolzt wurde, das Spiel langsam aber sicher besser. Gröbers traf erst einmal die Latte und vergab zwei weitere gute Chancen knapp, ehe sie endlich aus Nahdistanz die überforderte Meuschauer Abwehr ausspielten und zum 0:1 einnetzten.

In der zweiten Hälfte passierte dann richtig was auf dem Platz. Nach dem locker heraus gespielten 0:2 drehte der Schiri hohl. Der Meuschauer Offizielle pfiff mehrfach zu Unrecht Abseits gegen Gröbers, ließ dann aber auf beiden Seiten laufen, pfiff lächerliche Berührungen als Fouls gegen Gröbers und ließ auf der anderen Seite laufen und gab als „Highlight“ einen Elfer für seine Meuschauer, nachdem der Gästetorwart den Ball sicher hatte und ein SVM-Stürmer über ihn drüber fällt. Der haltbare Schuss landete im Tor, doch gleich darauf bekam Gröbers einen fast genauso lächerlichen Handelfmeter zugesprochen, den sie in den Winkel zimmerten. Die völlig überforderte Meuschau-Abwehr wurde noch drei weitere Mal auseinander genommen, sodass mit 1:6 ein halbwegs angemessenes Ergebnis erzielt wurde.

Bei Meuschau ist noch sehr sehr viel Luft nach oben, bei Gröbers zumindest einiger Steigerungsbedarf. Die Gröberser machten das Spiel wenigstens noch halbwegs ansehnlich. DSC03970 SV Merseburg-Meuschau v Eintracht Gröbers (Under-15) Statistik:
- Grounds: 992 (heute 0 neue; diese Saison: 21 neue)
- Sportveranstaltungen: 1.880 (heute 1, diese Saison: 24)
- Tageskilometer: 130 (120km Auto, 10km Fahrrad)
- Saisonkilometer: 5.200 (4.620 Auto/ 580 Fahrrad/ 0 Flugzeug/ 0 Bahn, Bus, Tram/ 0 Schiff, Fähre)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 152 [letzte Serie: 6, Rekordserie: diese; davor 141, 106 und 101]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 369

W369II: Ein Altherrenspiel in den dürftigen Resten eines 30er-Jahre-Sportgeländes

Polizeisportverein Magdeburg 1990 AH ---------------- 3
TSG Calbe/ Saale AH --------------------------------------- 4
- Datum: Mittwoch, 21. August 2013 – Anstoß: 18.30
- Wettbewerb: Freundschaftsspiel Alte Herren (Stadtklasse Magdeburg, 2. Altherrenliga gegen Kreisliga Magdeburg, 1- Altherrenliga)
- Ergebnis: 3-4 nach 78 Min. (38/40) – Halbzeit: 0-2
- Tore: 0-1 20. (Eigentor), 0-2 31. (6), 1-2 43. (13), 2-2 52. (5), 3-2 58. (11), 3-3 67. (10, Foulelfmeter), 3-4 72. (2)
- Verwarnungen: keine
- Platzverweise: keine
- Spielort: Stadion Neue Welt, Nebenplatz (Kap. 750, davon 30 Sitzplätze)
- Zuschauer: 8 (davon 1 Gästefan)
- Unterhaltungswert: 7,0/10 (Gutes und spannendes Spiel) DSC03926 Photos with English Commentary:
a) Veterans Friendly Match: Polizei SV Magdeburg v TSG Calbe
b) Hakel Region: Heteborn, Harkeborn, Hedersleben

Von Staßfurt aus fuhren wir ein bisschen um den Hakel, das einzige richtige Waldstück im ganzen kahlen Salzlandkreis, herum. Dort gibt es Dörfer wie Hakeborn, wo man eine mittelalterliche Warthe (Wachturm) besichtigen kann und auch einen schönen Sportplatz hat, oder Heteborn wo es aber außer dem Sportplatz nicht so viele schöne Ecken gibt. Hedersleben ist da wiederum deutlich sehenswerter: das Kloster mit dem markanten Torturm und dem noch markanteren Taubenhaus ist schön anzusehen.

Am Abend fuhren wir noch nach Magdeburg, da ein ganz interessantes Altherrenspiel zwischen zwei Teams aus den aufeinander aufbauenden Altherren-Stadtligen in MD gab. Der Gast kam dabei aus dem benachbarten Salzlandkreis und ist die einzige Altherrenmannschaft, die am Spielbetrieb in MD teilnimmt ohne administratorisch zur Landeshauptstadt zu gehören. Auch die Anlage war nicht uninteressant, doch egal ob man nun wie wir heute auf dem Nebenplatz ein Spiel guckt oder auf dem Hauptplatz: die frühere Pracht der Sportanlagen ist schwer vorstellbar. Von den Tribünen für mehrere Zehntausend sind nur noch vage Graswälle, teils sehr niedrig geschliffen oder zugewuchert erkennbar. Das Schwimmstadion ist völlig versifft und abgesperrt, ein Hartplatz zugewuchert und von halb demontierten Flutlichtmasten umgeben. Möglicherweise sind die beiden aus vier Betonpfeilern bestehenden Eingänge zu Platz 2 (der hintere auch völlig zugewuchert) sogar die ältesten erhaltenen Strukturen des Stadions.

Auf den sehr neuen Sitzbänken des Nebenplatzes machten es sich nur ganz wenige Zuschauer bequem. Diese sahen ein nach und nach besser werdendes Spiel, das nach einer mittelmäßigen ersten, eine starke zweite Halbzeit erlebte. Nach Chancen auf beiden Seiten ging in der ersten Hälfte der Gast durch einen abgefälschten Freistoß in Führung. Das 0:2 war gut heraus gespielt. Man muss aber sagen, dass die Calbenser offensichtlich mit zwei, drei jüngeren Spielern antraten, was ich bei solchen Spielen immer zum Kotzen finde.

Dem Polizei SV gelang dann innerhalb von 15 Minuten in der zweiten Hälfte das Spiel zu drehen. Teilweise wirklich herrliche Schüsse mit Innenpfostentreffer aus 20m eingenetzt und so was. Das 3:2 hielt jedoch nicht lange: das Spiel wurde zunehmend emotional und der souveräne Schiedsrichter verhängte einen korrekten Foulelfmeter, der überlegt verwandelt wurde. Kurz darauf ging Calbe mit Direktabnahme nach langem Pass erneut in Führung, was leider bis zum Ende halten sollte. DSC03945 Statistik:
- Grounds: 992 (heute 1 neuer; diese Saison: 21 neue)
- Sportveranstaltungen: 1.879 (heute 1, diese Saison: 23)
- Tageskilometer: 180 (180km Auto)
- Saisonkilometer: 5.070 (4.500 Auto/ 570 Fahrrad/ 0 Flugzeug/ 0 Bahn, Bus, Tram/ 0 Schiff, Fähre)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 151 [letzte Serie: 6, Rekordserie: diese; davor 141, 106 und 101]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 369

W369I: Haldensleben und Helmstedt

Haldensleber Sport Club ----------------------------------- 2
TSV Helmstedt 1849 ----------------------------------------- 1
- Datum: Dienstag, 20. August 2013 – Anstoß: 19.00
- Wettbewerb: Freundschaftsspiel Verbandsliga Sachsen-Anhalt (6. Liga, 1. Amateurliga) gegen Kreisliga Helmstedt (8. Liga, 3. Amateurliga)
- Ergebnis: 2-1 nach 89 Min. (44/45) – Halbzeit: 0-1
- Tore: 0-1 20. Phillip Lehrmann, 1-1 77. Rene Hasse, 2-1 86. Nr. 19
- Verwarnungen: keine
- Platzverweise: keine
- Spielort: sogenanntes „SWH -“ Waldstadion, Platz 2 (Kap. 1.008, davon 8 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 22 (davon mind. 2 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 4,0/10 (Durchschnittliches Testspiel) DSC03846 Haldensleben, Waldstadion Photos with English Commentary:
a) Friendly Match: Haldensleben v Helmstedt
b) Börde and Lower Saxony: between Haldensleben and Helmstedt

Kurzfristig fuhr ich Anja in Staßfurt besuchen, was ich mit einigen Umwegen im Bereich Börde, zwischen Haldensleben und Helmstedt, tat.

Das ausführliche Besichtungsprogramm begann kurz nach der Autobahnabfahrt. In Erxleben gibt es einen großen Schlosskomplex mit Kirche, teilruinös aber schon in weiten Teilen gut hergerichtet. Weiter ging es über ein ganz ansehnliches Dorf namens Eimersleben nach Helmstedt in Niedersachsen. Durch die eindrucksvollen Fachwerk- und v.a. Renaissancebauten der Innenstadt muss man Helmstedt gleich hinter Lüneburg als eine der sehenswertesten Städte des Bundeslandes Niedersachsen einordnen. Es gibt zwar einigen Verfall und durchmischte Bebauung, aber der Ortskern ist ausgesprochen sehenswert.

Zurück nach Sachsen-Anhalt ging es nach Walbeck, wo auf dem Berg eine romanische Klosterruine thront. Ausnahmsweise mal kein Eintritt erhoben, parken kann man entgegen der Verbote am besten direkt vor dem Sakralbau. Eine sehenswerte Ruine gibt es auch in Weferlingen. Die Burg ist dort gut erhalten aber ruinös. Ruinös ist auch das Gehirn der meisten Dorfkinder dort: selten so viele dumme Dreckwänster auf einen Haufen gesehen, die da andere Leute anpöbelten - aber das Dorf gehört zu Oebisfelde, wo ich den dümmsten Handballverein unseres Bundeslandes ausmachen konnte...

Ein kurzer Stopp an der Kirche von Siestedt, dann ging es weiter nach Flechtingen. Dort gibt es ein spektakuläres Wasserschloss. Sehr schön sind auch die ähnlich gestalteten, historistisch überformten Burgen von Altenhausen und Bebertal, die über mehr oder weniger gut befahrbare Feldwege miteinander verbunden sind. DSC03714 Helmstedt In Hundisburg gibt es ein bekanntes, aber in Teilen noch unzureichend saniertes Barockschloss. Bekannt ist v.a. der schicke Garten. Auch das Dorf ist ganz ansehnlich, zwar etwas heruntergekommen aber interessante alte Bauernhäuser. Der Fußballplatz ist hingegen langweilig.

In Haldensleben schließlich, gibt es mehrere Stadttürme mit Stadtmauer, eine Kirche, etwas Fachwerk und das Rathaus mit Rolandsstatue zu sehen. Daneben gleich eine DDR-Bausünde. Katastrophal ist anscheinend die Gastronomie: schlecht sortierte Supermärkte, beschissenes Preis-Leistungs-Niveau bei den Gaststätten. Ich nahm mir was zu Essen aus so einem Ramsch-Aldi ins Stadion mit, das völlig am Arsch der Stadt in einer versifften Waldsiedlung liegt. Die Sportanlage ist völlig überdimensioniert mit vier Plätzen, wobei nur einer Ausbau hat. Dort war das sinnfreie Testspiel gegen den gerade einmal 8. Liga spielenden Club aus Helmstedt angesetzt. Ausgetragen wurde es aber im Schatten der mit 0815-Schalensitzen bestückten Haupttribüne auf dem Rasenplatz 2.

Immerhin ist dieser Bördeacker schön von Kiefern umgeben und hat zwei Bänke für die Leichtathletikanlagen hinter dem einen Tor zu bieten. Gespielt hat dann in den ersten 45 Minuten die II. Mannschaft von Haldensleben und dann irgendwas wie eine Mischung aus I. Mannschaft und A-Jugend. Das Niveau war nicht schlecht, gerade auch vom TSV Helmstedt, aber andererseits auch nicht herausragend. Dass die bessere Mannschaft der zweiten Halbzeit dem 0:1 Rückstand durch ein Kopfballtor der Gäste in der ersten Hälfte ewig hinterher rannte, war ein Armutszeugnis für die Haldensleber. In der Schlussphase drehten sie dann das Spiel mit zwei konsequent abgeschlossenen Angriffen noch auf 2:1.

Nach dem Abpfiff fuhr ich in einer prima Zeit über Magdeburg nach Staßfurt. DSC03862  Haldensleber SC v TSV Helmstedt Statistik:
- Grounds: 991 (heute 1 neuer; diese Saison: 20 neue)
- Sportveranstaltungen: 1.878 (heute 1, diese Saison: 22)
- Tageskilometer: 350 (350km Auto)
- Saisonkilometer: 4.890 (4.320 Auto/ 570 Fahrrad/ 0 Flugzeug/ 0 Bahn, Bus, Tram/ 0 Schiff, Fähre)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 150 [letzte Serie: 6, Rekordserie: diese; davor 141, 106 und 101]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 369

Montag, 19. August 2013

W368VI: Pokalspiel beim VfB Leisnig

Verein für Bewegungsspiele Leisnig 1921/ 1994 II ---- 0
SSV Thallwitz-Nischwitz 2004 ----------------------------- 2
- Datum: Sonntag, 18. August 2013 – Anstoß: 15.00
- Wettbewerb: 1. Runde des Kreispokals Muldental/ Leipzig Land (sogenannter „Wernesgrüner Kreispokal“: Kreisliga B Ost, 10. und unterste Spielklasse, 5. Amateurliga gegen Kreisliga A Nord, 9. Liga, 4. Amateurliga)
- Ergebnis: 0-2 nach 91 Min. (45/46) – Halbzeit: 0-2
- Tore: 0-1 25. (11), 0-2 42. (14)
- Verwarnungen: Nr. 3 (Thallwitz)
- Platzverweise: keine
- Spielort: Otto-Schuricht-Sportstätte (Kap. 1.300, davon 200 Sitzplätze)
- Zuschauer: maximal 20 (davon ca. 6 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 5,0/10 (Das übliche Gekicke in MTL, aber sehr schöne Atmosphäre dort beim VfB) DSC03613 Otto-Schuricht-Sportstätte, home of VfB Leisnig Photos with English Commentary:
a) Local Cup Match: VfB Leisnig Reserves lt. SSV Thallwitz-Nischwitz 
b) Sightseeing in Central Saxony: Leisnig Old Town & Castle; Churches of Bockelwitz, Sitten & Ragewitz; Klosterbuch Monastery

Sonntag ging es in die Mitte Sachsens, nach Leisnig im Muldental. Auf dem Weg in einen der sehenswertesten Orte des Landkreises fuhren wir noch ein paar Dorfkirchen und Rittergute ab. Die neogotische Kirche von Ragewitz, Kirche und Rittergut Sitten, Bockelwitzer Kirche und Gutshof. Leisnig war natürlich das Sehenswerteste, wobei die Stadt ohne die Burg Mildenstein auf dem Felssporn oberhalb der Mulde bzw. am Rande der durchsetzten Altstadt die sonst v.a. eine etwas bessere Kirche zu bieten hat, weit weniger interessant wäre. Die Burg war heute leider belagert, wobei trotz der geringeren Zugänglichkeit durch das beschissene Burg- und Altstadtfest immer noch die üblichen 4€ (erm. 2€) Eintritt entrichtet werden mussten. Ein Drittel der Gebäude war geschlossen und sogar der Bergfried gesperrt.

Auch die 2€ (erm. 1€) Eintritt, die wir nach dem kostenlosen Spiel in Leisnig in Klosterbuch entrichteten, lohnten nur bedingt. Das war noch weniger zugänglich als die Burg Mildenstein, obwohl dort gar nichts los war. Aber außer der Kapelle ist dort auch alles in so schlechtem Zustand – einige Gebäude werden auch bewusst als Ruinen erhalten – dass es einen nicht wundern brauch. Aber kommen wir mal zum Spiel in Leisnig zurück: DSC03629 VfB Leisnig II v SSV Thallwitz/ Nischwitz Die Leisniger Otto-Schuricht-Sportstätte ist eine der besten in Sachsen. Hinter Sporthalle und Schwimmbad, von Obstplantagen umgeben, befindet sich in einer großen Senke eine quadratische Wiese, die in zwei direkt nebeneinander liegende Fußballfelder geteilt ist. Ein paar Stufen und Bänke unter den Bäumen hinter dem einen Tor, ein paar noch höher gelegene Stufen und Bänke auf der Böschung zwischen Ecke und Mittelteil der Längsseite. Genau mittig befindet sich dann eine Tribüne mit grünen Schalensitzen, teilweise sogar überdacht. Daneben vor einem ehemaligen Schießstand, ein Scheißstand, hier „Pissour“ genannt. Bis in die 1970er Jahre war das Stadion übrigens noch ein einziger Fußballplatz mit Laufbahn drumherum, wobei dieser Fußballplatz natürlich 90° gedreht war im Vergleich zu heute.

Das Wissen über die Sportanlage habe ich übrigens vom Unparteiischen Franz, der sofort mit uns ins Gespräch kam. Er war einer der wenigen Zuschauer dieser Kreispokalpartie und wie andere Leute beim VfB Leisnig auch, erfreulich gesprächig und freundlich. Er kannte sich wirklich enorm gut im lokalen Sport aus und hatte viel aus dem Raum Mittelsachsen zu erzählen – inklusive Schiri-Anekdoten wie die mit dem Kollegen, der zum Freundschaftsspiel keine Karten mitgenommen hatte und dann doch welche geben musste und einen bescheuerten Treter mit den Worten „Gehen Sie bitte“ des Platzes verweisen musste – und auch dass der SV Eintracht Nischwitz 2004 mit dem Verein aus dem Nachbarort SSV Thallwitz zusammenging und beide Plätze, den in Nischwitz wie auch den in Thallwitz nutzt. Nur sind sie nicht halb so interessant wie das Stadion von Leisnig. Die Spielgemeinschaft stieg auch letzte Saison in die Kreisliga A ab, womit sie nur noch eine Liga höher als die Reserve des VfB Leisnig sind.

Sportfreund Franz befürchtete ein sehr einseitiges Spiel und Leisnig hatte in der Tat nur wenig in der Offensive zu bieten, doch die Gäste überzeugten nicht besonders. Nach 25 Minuten brachen sie zum ersten Mal erfolgreich durch und versenkten den Ball gegen die Laufrichtung des Keepers. Kurz vor dem Seitenwechsel stand es dann nach einer ähnlichen Situation 0:2. Durchweg schlechte Standards und schlampige Chancenverwertung manifestierten dieses Ergebnis. In der Schlussphase hatten die Leisniger sogar noch Chancen auf einen Treffer. Bei diesem nicht gerade überragenden Match waren solche Gesprächspartner wie die älteren Herren aus Leisnig ganz besonders angenehm, da so keine Langeweile aufkommen konnte... DSC03540 Leisnig, Central Saxony Statistik:
- Grounds: 990 (heute 1 neuer; diese Saison: 19 neue)
- Sportveranstaltungen: 1.877 (heute 1, diese Saison: 21)
- Tageskilometer: 250 (250km Auto)
- Saisonkilometer: 4.540 (3.970 Auto/ 570 Fahrrad/ 0 Flugzeug/ 0 Bahn, Bus, Tram/ 0 Schiff, Fähre)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 149 [letzte Serie: 6, Rekordserie: diese; davor 141, 106 und 101]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 368