Photos with English commentary: a) Slovenia: Grad, Košarovci, Kančevci, Martjanci b)
Croatia: Opeka, Ivanščica, Bela, Zelingrad d)
Bosnia-Herzegovina (Srpska): Gradiška, Mrkonjić Grad, Treskavac e) 3rd Division Slovenia: Čarda
Martjanci vs. NK Brežice 1919 f) Under-21 EC Qualifying (Zagreb-Rudeš): Croatia vs. Faroes g) Under-21 EC Qualifying (Sarajevo Grbavice): Bosnia-Herzegovina vs. Austria h) Women’s Champions League Qualifying Round (Olympics Stadium in Sarajevo): KÍ vs. Nordsjælland i) Bosnian 3rd Division,
South: Turbina Jablanica vs. HNK Grude j) Bosnian 3rd Division, West:
NK Ključ vs. Romari Vitez k) Leipzig Leisure League 1: Lok Leipzig FZS vs. Roter Stern FZS |
Um meinen Geburtstag herum wollte ich den neuen Isuzu doch mal
auf dem Balkan einem Belastungstest unterziehen. Hat der hervorragend
durchgestanden! Am Dienstagnachmittag ging es nach leicht verkürztem Arbeitstag
aber erstmal nur nach Österreich. In Wels aßen wir sehr gut im Gösser Bräu und
übernachteten auch dort – natürlich recht teuer, aber qualitativ einwandfrei.
Auch das Frühstück am nächsten Morgen. |
Dann ging es weiter nach Slowenien. Von Wels aus waren es etwas
über drei Stunden zur Grenze, darunter auch die zwei großen Tunnel zwischen
Wels und Graz, die noch mal Extramaut kosten. In Slowenien fuhren wir über einen unkontrollierten
Mini-Grenzübergang und steuerten die Ortschaft Grad an. Grad steht im
jugoslawischen Raum für „Burg“ und „Stadt“. Hier steht es wohl speziell für
Burg, wobei die Burganlage auch als „Grad Grad“ bezeichnet wird, was noch
hohler klingt, als „Schloss Burgk“ in NRW... Das ganz interessante Museum in
den Räumlichkeiten und dem Innenhof der Burg kostet ein paar Euro Eintritt,
unterhalb des Wehrbaus befinden sich auch eine Kirche und ein
Fußballplatz. In dieser dünn besiedelten Ecke Sloweniens gibt es oftmals nur
Kleinfeldplätze auf denen 5 gegen 5 oder sowas gespielt wird (malo nogomet),
aber eben Ligenbetrieb immerhin. Ein besonders schön gelegener Kleinfeldplatz
befindet sich unterhalb der komisch verbauten Kirche von Košarovci. Im
Nachbarort Kančevci gibt es ein Kloster. Martjanci hat dann auch Großfeldfußball, wobei wir uns vorm
Anpfiff noch die beiden Kirchen ansahen – die katholische war geöffnet und
auch innen sehenswert. |
NK Čarda Martjanci |
2 : 2 (1:1) |
NK Brežice
1919 Terme Čatež |
-
Datum: Mittwoch, 4. September 2024 – Beginn: 17.00 - Tore: 0-1 28. Josip Ćosić, 1-1 40. 40. Aleksander Sočič, 2-1
77. Darko Atanasov, 2-2 85. Josip Ćosić - Verwarnungen: Nika Lebar, Aleksander Sočič (Martjanci), Patrik
Žekš (Brežice) - Platzverweise: keine -
Austragungsort: Športno-rekreacijski center Martjanci (Kap. 1.000, davon 300
Sitzplätze) -
Spielbewertung: 6,5/10 |
In der sehr gepflegten Ortschaft Martjanci (ungarisch Martonhely,
heißt beides Martinsdorf) gibt es auch eine gepflegte Sportanlage mit
überdachter Tribüne, die einen schönen Blick in die Felder und Berge
freigibt. 6€ Eintritt kamen mir sehr hoch vor für diese 3. Liga, also
vergleichbar mit den deutschen Eintrittspreisen in der Verbands-/ Landesliga,
wo man auch das Niveau dieser Treta Liga verordnen muss. Die Leute waren hier
teilweise sehr freundlich, v.a. ein Ehepaar aus dem nahegelegen Murska
Sobota, wobei der Mann sehr gut Deutsch mit österreichischem Einschlag
sprach. Der Sohn der beiden spielte für Martjanci. Die beiden konnten sich
wie die Mehrheit der Besucher nach einer halben Stunde kräftig ärgern:
Martjanci machte die ganze Zeit die Partie, schoss aber kein Tor und
kassierte dann mit dem erste Angriff von Brežice gleich einen Gegentreffer.
Vor der Pause noch der Ausgleich. In einer nicht mehr ganz so guten zweiten
Hälfte gingen die Gastgeber 2:1 in Führung, doch kassierten noch unglücklich
den Ausgleich in der Schlussphase. Das Publikum ging gut mit, doch außer ein
paar Kindern feuerte keiner an. |
Wir fuhren noch eine Stunde über Landstraßen nach Kroatien.
Hinter dem zu diesem Zeitpunkt nur stichprobenartig kontrollierten Übergang Zavrč
– Brezje Dravsko, befindet sich im kroatischen Teil die Pizzeria Rim mit ein
paar „Fremdenzimmern“. Wir gingen sehr gut und preisgünstig Essen (allerdings
richtiges Balkanessen, Pleskavica und sowas, nicht Pizza...) und
übernachteten dort (Dreibettzimmer ohne Frühstück 52€). |
Am Donnerstag klapperten wir ein paar Sights auf dem Weg nach
Zagreb ab. In Opeka wird das Schloss gerade saniert – könnte bald geöffnet
werden, so gut wie das schon aussieht. Den eigentlich schönen Schlosspark,
welcher bereits zugänglich ist, müsste man aber vielleicht noch etwas
ordentlicher machen... In Ivanščica fuhren wir 10 Kilometer Schotterpiste bis
zu einer alten Militärbasis und einem Aussichtspunkt hoch. Der Wagen
performte einwandfrei, die Waldarbeiter ließen einen passieren – ist ja auch
eine öffentliche Straße – und die Gegend war wirklich interessant. Im Dorf Bela
am Fuße dieses Berges Ivanščica befinden sich gleich zwei halbfertig sanierte
Schlösser und außerdem eine markante Kapelle. Am besten gefiel uns aber Zelingrad:
Wieder ein paar Kilometer Schotterweg durch den Wald und man kann direkt hochfahren
zu einer gut erhaltenen mittelalterlichen Burgruine. |
Kroatien (U21) |
2 : 1 (1:0) |
Färöer (U21) |
-
Datum: Donnerstag, 5. September 2024 – Beginn: 17.00 - Tore: 1-0 39. Marin Ljubičić (Foulelfmeter), 2-0 89. Franjo
Ivanović (Foulelfmeter), 2-1 93. Beinir Nolsøe - Verwarnungen: Domagoj Bukvić, Ante Crnac (Kroatien); Aron
Ellingsgaard, Noah Mneney, Elias Rusborg, Børge Petersen (Färöer) - Platzverweise: Gullbrandur Øregaard (Färöer; 74. Min. Rot wg.
Notbremse) -
Austragungsort: Športni Centar Rudeš (Kap. 3.000 Sitzplätze) -
Spielbewertung: 5,0/10 |
Im Zagreber Stadtteil Rudeš fand bei kostenfreiem Eintritt ein
interessantes U21-EM-Qualispiel statt. Kroatien traf auf Färöer. Das Spiel
wurde reichlich beworben, im Radio hörten wir auf dem Weg nach Zelingrad noch
U21-Trainer Ivica Olić tönen: „Tempo ab der ersten Minute“ und „kommt alle
ins Stadion“. Wir kamen daher eine gute Stunde vorher und ließen uns schön
von Marko „Thompson“ Perković beschallen... Von Tempo ab der ersten Minute konnte aber keine Rede sein: Die
allenfalls durchschnittliche Partie sah gute Torszenen durch die Kroaten,
aber eher dürftige Geschwindigkeit... Nur mit zwei (berechtigten) Elfmetern
und ab der 74. Minute mit einem Mann mehr (berechtigter Feldverweis) kam
Kroatien auf die Siegerstraße. Färöer verkürzte in der Nachspielzeit sogar
noch und hatte, nachdem der Schiri irrtümlich eine Minute zu früh abpfiff und
dann nach Beschwerde wieder anpfiff, sogar noch die Ausgleichschance. Wenig
überzeugend von Kroatien, Färöer unterlegen aber sehr achtbar geschlagen! |
Wir fuhren dann nach Gradiška in Bosnien weiter. Keine zwei
Stunden Fahrt, aber auch 7€ Autobahnmaut und Glück an der Grenze: Es gibt
zwei Spuren, bei Nicht-EU (u.a. Bosnier) standen 10, 12 Autos bei lahmer
Abfertigung. Bei EU-Pässe war nur einer vor uns. Und niemand hatte Lust, uns
groß aufzuhalten, der Bosnier wollte nicht mal Fahrzeugschein und
Versicherung (Grüne Karte, mittlerweile ja eher schwarz-weiße Karte) sehen... Mit einem kurzen Anruf war Slavica vom XENA Apartment mit den
Schlüsseln zur Stelle. Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis für das
Ferienapartment (drei Betten, somit Vollbelegung, sehr gute Küche, topp
Ausstattung auch vom Bad und Wohnzimmer, nur 38€). Da der Isuzu für die
mickrige Garage zu lang war, bezahlte sie die eine Mark fürs Parken von 7 bis
9 am nächsten Morgen. Naja, Parkgebühren im Zentrum, aber dann ausgestorben
schon um 21 Uhr... Wir gingen aber noch in einem mittelmäßigen aber
entsprechend preisgünstigen Imbiss Essen. |
In Bosnien bekamen wir nach dem Frühstück erstmal die vollen
Straßen als ersten Eindruck vom Freitag geboten... Wir quälten uns nach
Sarajevo, wobei mehr als die Hälfte der Strecke Autobahn ist und fuhren
erstmal gen Igman hoch. Auf diesem Bergzug fanden 1984 einige der
Winter-Olympiade-Wettkämpfe statt und keine zehn Jahre später intensive
Kämpfe zwischen Bosniaken und Serben. In Brezovač findet man gleich das erste
Gefallenendenkmal (auch mit englischen Erklärungen), wobei es direkt neben
einem Partisanendenkmal aus dem Zweiten Weltkrieg steht. In Malo Polje steht
die eindrucksvolle Skisprungschanze für Olympia 1984, aber die verfällt und
ist wohl unrettbar außer Betrieb. Weitere Kriegsgräberstätten und Denkmale zu
Weltkriegs- und Balkankriegshandlungen säumen regelrecht den Weg. Außerhalb
der Gemarkung Veliko Polje steht das Olympic Hotel Igman, ein damals ausgesprochen
origineller Bau, doch im Krieg von den Serben als Basis genutzt und
ausgeräumt. Heute ein eindrucksvoller Lost Place mit einigen
lebensgefährlichen ungesicherten Schächten und Löchern. In Bjelašnica und
Babin Do wurden Hotels wieder in Betrieb genommen, Skianlagen für Touristen
ausgebaut, Sportplätze für den Sommer angelegt – und es wird weiter gebaut. Nach einer Runde über den Hauptweg von Igman fuhren wir nach Sarajevo
Vrace. Dort gibt es eine besonders eindrucksvoll gebaute Gedenkstätte; für
jugoslawische Partisanen wurde eine Burg gebaut. Dann bezogen wir das Hotel unweit des Eisenbahnerstadions. Sehr
beengt, aber freundliche deutschsprachige Inhaberin. |
Bosnien und Herzegowina
U21 |
0 : 2 (0:0) |
Österreich
U21 |
-
Datum: Freitag, 6. September 2024 – Beginn: 18.00 - Tore: 0-1 56. Simon Seidl, 0-2 77. Simon Seidl - Verwarnungen: Niko Kovač (BiH); Trainer Werner Gregoritsch,
Pascal Estrada, Nikolas Sattlberger, Nikolas Veratschnig, Thierno Ballo (AUT) - Platzverweise: keine -
Austragungsort: Stadion Grbavica (Sarajevo, Kap. 13.087 Sitzplätze + 3.000
gesperrte Stehplätze) -
Spielbewertung: 4,5/10 |
Im Eisenbahnerstadion, also Stadion Željezničar (auch bekannt
nach dem Stadtteil Grbavica), stieg bei erneut freiem Eintritt ein weiteres
U21 Spiel. Vor nicht einmal vierstelliger Kulisse – immerhin machten einige
junge Leute Stimmung – wurde in dem wirklich schönen Stadion mit sehr
unterschiedlich gebauten Tribünen und einer ausrangierten Lok als Highlight
hinter der Haupttribüne, ein überwiegend dürftiger Kick geboten. In der zweiten
Halbzeit gelang den Österreichern durch einen gewissen Simon Seidl ein
Doppelpack zum 0:2 Endstand. Von Bosnien sah man mal wieder herzlich wenig
vorm gegnerischen Tor. |
In der Nordtribüne des Stadions befinden sich Geschäfte und
Imbisse, aber die waren alle dicht. In der benachbarten Sporthalle hingegen
war nicht nur Trainingsbetrieb, sondern auch die Läden alle offen. OK, die
Wäscherei (Bosnisch: vešeraj) brauchten wir nicht, aber vor dem Spiel holten
wir kurz etwas in einem Kiosk. Die junge Frau mit Kopftuch sprach gut Deutsch
und war ausgesprochen freundlich. Nebenan im Half-Time war nach dem Spiel
noch viel los und die Bedienung ebenfalls freundlich. Da konnte man sich aus
einer Mischung aus Englisch und Bosnisch gut verständigen. Die Qualität des
Essens und der günstige Preis (nicht mal halb so teuer wie Vergleichbares in
Deutschland) sprachen ebenfalls für sich. |
Am Samstag hatte die Unterkunft immerhin ein gescheites Frühstück
organisiert. Wir kauften noch einiges in einem Bingo Plus ein, auch
Mitbringsel nach Deutschland. Die Einkäufe wurden an der Grenze übrigens
überhaupt nicht kontrolliert... |
Klaksvíkar
Ítróttarfelag (kvinnur) |
0 : 2 (0:1) |
FC
Nordsjælland/Farum BK (kvinder) |
-
Datum: Samstag, 7. September 2024 – Beginn: 11.00 - Tore: 0-1 6. Carli Scheuer, 0-2 88. Simone Qi Andersen - Verwarnungen: keine - Platzverweise: keine -
Austragungsort: Olimpijski Stadion Koševo Asim Ferhatović Hase (Kap. 35.630
Sitzplätze) -
Spielbewertung: 2,5/10 |
Im eigentlichen Nationalstadion, welches auch Heimat von FK
Sarajevo ist, gab es heute bei freiem Eintritt Frauen-Champions-League. Die
Qualifikationsrunde wird als Turnier (Final Four) ausgetragen.
Halbfinalspiele am Mittwoch, Spiel um Platz 3 und Finale am Samstag. Wir
schauten nur das Spiel um die goldene Ananas. Der färingische Meister KÍ war
dem Gastgeber und bosnischen Meister FK Sarajevo 2000 mit 0:3 unterlegen,
Benfica Lissabon als portugiesischer Meister schaltete Farum, den dänischen
Meister, aus. Fangen wir mal mit dem Positiven an: Es gab kostenlos Wasser und
Limo im VIP-Raum und man durfte einfach so auf der VIP-Tribüne in diesem
eindrucksvollen Ground sitzen. Aber schon mal ein Spiel vor nur 25 Zuschauern
in einem 36.000er-Stadion gesehen? Das sind unter 1% Auslastung! Und mehr als
25 Zuschauer hatte dieser Kick auch nicht verdient. Ganz lahmes
Ballgeschiebe, jedes Männer-Kreisligaspiel in der deutschen Provinz ist
schneller und ansehnlicher. Frühe Führung der Däninnen, spätes 2:0. Kaum ein
Angriff der Färingerinnen. Schade, denn ich hatte vor einigen Jahren mal ein
solches Qualispiel in den Niederlanden gesehen (israelischer gegen
luxemburgischer Meister) und das war deutlich besser. Naja, muss mal wieder
Turbine Potsdam gucken... |
FK Turbina
Jablanica |
3 : 2 (2:2) |
Hrvatski
nogometni klub Grude |
-
Datum: Samstag, 7. September 2024 – Beginn: 16.30 - Tore: 1-0 22. Haris Zukić, 2-0 24. Belmin Obradović, 2-1 32.
Toni Tomas, 2-2 42. Luka Mikulić, 3-2 67. Haris Zukić - Verwarnungen: Haris Zukić, Armin Čilić - Platzverweise: keine -
Austragungsort: Gradski stadion Salem Halilhodžić (Kap. 1.000 Sitzplätze
zzgl. 500 Stehplätze außerhalb des Zauns) -
Spielbewertung: 6,5/10 |
Die deutlich bessere Partie fand heute in Jablanica statt. Dritte
bosnische Liga (Druga Liga Federacija Jug). Nur 2 Mark Eintritt, aber gut
bedruckte Karten. Es fiel bei dem Verein bzw. Ort nur auf, dass die Leute
sehr verbittert erschienen und Ausländer weder gewohnt waren, noch mit diesen
kommunizieren konnten. Meine Bosnischkenntnisse werden zwar immer anerkannt,
aber die Kenntnisse sind ja eher schlecht ausgebaut... Das Stadion ist auch nicht sonderlich groß ausgebaut. Eine
Tribüne mit grünen Schalensitzen steht auf einer Längsseite und gibt den
Blick in ein Bergmassiv frei. Am Zaun gegenüber oder vor der Sporthalle kann
man draußen stehen. Irgendein Affe schnappte sich einen Stuhl von der
Cafeteria-Terrasse und schaute von dort kostenlos zu. Als ob 2 Mark zu viel
wären. Hätte in Deutschland auch gerne so angemessene Preise für
Amateurfußball: Ans Einkommen angepasst, wären das 3€ für Ober- oder
Verbandsliga (was heutzutage bei uns meist alles mögliche zwischen 6 und 10€
kostet)... Die Partie wurde recht offen und mit hohem Tempo geführt. Nach
sehr abwechslungsreicher erster Hälfte, in der Jablanica erst hinten
reingedrängt wurde, aber dann dank einem Torwart- und dann einem Abwehrfehler
2:0 in Führung ging, jedoch noch vor der Pause den Ausgleich kassierte, gab
es eine weniger gute zweite Hälfte. Jablanica gelang jedoch noch der
Siegtreffer zum 3:2. |
Besichtigt hatten wir heute fast nichts. Eigentlich nur Jablanica
(könnte man als Apfelstädt übersetzen), was vor allem durch tolle
Gebirgstallage zu gefallen weiß. Ansonsten viel sozialistischer Siff. Kurios
allerding: Die Ruine einer Eisenbahnbrücke, die mehrfach gesprengt wurde.
Erst tatsächlich von Partisanen im Zweiten Weltkrieg, dann für einen Film
über ebenjene Widerständler... Wir fuhren dann noch zwei Stunden Landstraße bis Donji Vakuf,
wobei wir in Gornja Slatina und Lug auch noch schöne Fotomotive fanden. Im
Motel Orhideja sind die Preise für Essen und Übernachtung für bosnische
Verhältnisse recht hoch, aber es wird auch ausgezeichnete Qualität geboten. Und
gegrillte Kalbsleber mit Kroketten und Salat sowie Cockta für 25 Mark passt
schon. Nebenbei lief übrigens die Nationsleague Partie Niederlande gegen
Bosnien – wir schauten das unterhaltsame Debakel (5:2 für Holland) noch auf
dem Zimmer zuende. Auffällig an der Unterkunft: Alles halal, kein Alkohol und
eine Palästinaflagge im Gastraum – aber wie so oft bei religiös konservativen
Leuten: besonders höflicher und gastfreundlicher Umgang (konservativ ist ja
nicht gleich fundamentalistisch-fanatisch). |
Den Sonntag gab es im Motel tolles bosnisches Frühstück. Dann
fuhren wir über den Wald- und Weideweg zum Uhrturm hoch. Der Weg ist nur mit
Allrad passierbar und hatte einige Passagen mit nacktem Felsen. Für Iszuz
Dmax aber kein Problem. Fährt man vom Ort zum Turm hoch, ist der Weg noch
befestigt. Im Ort gibt es auch ein paar Moscheen und Kirchen, teils direkt
nebeneinander. Nach kurzem Zwischenstopp in Jajce – sollte meine Mutter ja
mal sehen, wir beide kannten es schon – fuhren wir nach Mrkonjić Grad. Dort
trat die scheiß Mannschaft aus Cazin nicht zum U19-Spiel an. Bei zweiter Liga
– tolle Leistung, aber typisch für Osteuropa so ein Rotz! Wir fuhren daher noch über Treskavac, wo wir von einem sehr
freundlichen Serben durch die Klosterkirche geführt wurden, bis nach Ključ.
Das war Hauptziel heute, auch wenn mein Vater und ich die Burg ja ebenso wie
das Grabmal (Türbe) bereits kannten. Die schauten wir noch ein zweites Mal
an. Unten im Ort gab es noch Moscheen, eine Kirche und ein Lapidarium mit
teils eindrucksvollen osmanischen Grabsteinen zu sehen. In stadionnähe dann
auch noch einen Gefallenenfriedhof für den Balkankrieg. |
NK Ključ 1923 |
0 : 5 (0:2) |
NK Romari
Divjak Vitez |
-
Datum: Sonntag, 8. September 2024 – Beginn: 16.30 - Tore: 0-1 21. Anes Petak, 0-2 42. Dario Visković, 0-3 49. Armin
Kapetan, 0-4 54. Emir Baltić, 0-5 81. Anes Petak - Verwarnungen: Almedin Buljubašić, Vahidin Avdić (Ključ); Renato
Hrgić Nikolić, Emir Baltić (Romari) - Platzverweise: keine -
Austragungsort: Stadion pod Lubicom (Kap. 2.000, davon 650 Sitzplätze) -
Spielbewertung: 7,0/10 |
Besagtes Stadion ist ein wirklich herausragender Platz. Herrlich
unterhalb des Lubica-Berges (pod Lubicom) auf dem die Burg thront gelegen.
Umrahmt von schroffen Felsen, umflossen von einem Fluss (man kann auch eine
Brücke nehmen und hinten reingehen). Es gibt eine größere Betontribüne mit
einigen Sitzen, die den Schriftzug des Vereins tragen (NK Ključ 1923 – FC
Schlüssel zu Deutsch...), eine kleinere Stahlrohrtribüne, ein größeres
Vereinsheim und ein kleines Clubhaus. Sowohl an der Kasse als auch im
Klubhaus sprachen einige Leute aufgrund von Arbeitsaufenthalten in
Deutschland gut Deutsch. Beim NK Ključ waren die Leute auch besonders
freundlich. Gerade der eine deutschsprachige Trainer, der sich über Besuch
aus Rostock freute – oder auch der seit 5 Jahren in München arbeitende junge
Mann, der auf Heimaturlaub war. Einige Jugendliche und auch ältere brannten zum Einlauf
Rauchkerzen ab und schwenkten Fahnen. Mit gut 350 Zuschauern war das Spiel
ohnehin für die bosnischen Verhältnisse gut besucht, wobei keine Gäste
erkennbar waren. NK Ključ machte Druck und das wirklich gute Spiel sah dann
auch nach etwas über 20 Minuten einen Treffer – jedoch für Romari Vitez. Und
der Gast erhöhte vor der Pause auch auf 0:2. Ključ kam motiviert aus der
Pause, fing sich aber schnell das 0:3 und spielte dann hinten solchen Mist,
dass es am Ende 0:5 hieß. Wirklich bescheuerte und viel zu hohe Niederlage
für den Aufsteiger, der nun nach 4 Spieltagen in der Mitte der Tabelle zu
finden ist. |
Wir fuhren durch den wie üblich eher leeren Una-Sana-Kanton und
die Republika Srpska nach Kostajnica. Dort tankten wir für ca. 1,14€ (Kroatien,
Slowenien und Österreich liegen für Diesel ja zwischen 1,45€ und 1,55€ -
Deutschland zwischen 1,48 und 1,60€) und gingen gut Essen, wobei es
unverhältnismäßig lange dauerte. Die Grenzkontrolle dauerte dann nicht so
lange, aber der Kroatenzöllner schien krampfhaft zu überlegenen: „hmm,
Pick-up, zugelassen als LKW bis 3,5 Tonnen, kann ich dem noch irgend eine
Steuer reindrücken?“ – er ließ es dann bleiben, als ich angab, keinen Alk und
keine Kippen mitzuhaben. Übrigens sprachen weder Grenzbeamte noch Restaurantbedienung
irgendeine Fremdsprache, aber der Tankwart erstaunlich gut Englisch... In Kroatien fuhren wir bis kurz nach Mitternacht fast ganz durchs
Land und checkten dann in Đurmanec im Restoran/Hotel Čuček ein. Kann ich nach
der Erfahrung nicht empfehlen, da überteuert. Die tolle 24-Stunden-Rezeption
hatte den Schlüssel auch nur im Blumenkasten platziert, dabei einen falschen
hinterlegt, mit dem man nicht ins Haus kam und dann doch einen Mitarbeiter
wecken musste. Erst die dritte der angegebenen Telefonnummern funktionierte
dann, nach einigen Minuten kam der Typ auch. |
Das sehr gute aber auch verhältnismäßig teure Frühstück wurde von
der Chefin serviert. Weder sie noch die anderen Mitarbeiter waren besonders
serviceorientiert oder freundlich. Nach wenigen Kilometern an der Grenze zu Slowenien gingen uns die
nächsten Leute auf den Sack. Passkontrolle an dieser Kackgrenze, wo keine Sau
illegal einreisen will. Hauptsache Jobs für irgendwelche Hohlköpfe
geschaffen. Als ob die Kroaten nicht die in Bosnien gestrandeten Flüchtlinge
abfangen würden. Auch in Spielfeld wurde kontrolliert, wir wurden aber
weitergewunken. In Bayern dann dasselbe, wobei diese Grenzkontrolle besonders
ärgerlich war: Die Autobahn nutzt kein Schlepper und für die Beifänge muss
man dann 20 Minuten Stau in Kauf nehmen. Kontrolliert wurden wir ja wieder
nicht. Jedenfalls ist dank des von der saudummen CDU-Führerin Merkel
angerichteten Chaos das Schengenabkommen mittlerweile faktisch tot. Überall
wird man an den Grenzen schikaniert und aufgehalten, wie vor Schengen auch –
wobei ja in den 90ern und 00er-Jahren durch die ganzen osteuropäischen Banden
auch so eine Kriminalitätswelle gab, trotz Grenzkontrollen. Jetzt wollen die
ganzen Altparteien halt bei Wackelwählern, die mit AfD und BSW liebäugeln, Stimmen
abfischen mit solcher Augenwischerei wie der Zerstörung von Schengen. Politik
ist und bleibt ein dreckiges Geschäft, dass nur nichtsnutzige Ungelernte
anlockt, die ein noch ungerechtfertigteres Gehalt als die teuersten
Fußballprofis – deren Steuern ja dem Staat in dem sie gemeldet sind noch mehr
bringen, als jeder diese Steuervermeider in den Parlamenten – beziehen... Die ganze Fahrt über gab es übrigens Dauerregen. Das wurde erst
in Bayern und Sachsen etwas besser. |
1. FC
Lokomotive Leipzig (Freizeitsport) |
0 : 1 (0:0) |
Roter Stern
Leipzig 99 (Freizeitsport) |
-
Datum: Montag, 9. September 2024 – Beginn: 20.00 - Tor: 0-1 68. Seufert - Verwarnungen: Tille? (RSL) - Platzverweise: keine -
Austragungsort: Bruno-Plache-Stadion, Nebenplatz 1, Kunstrasen (Kap. 1.006,
davon 6 Sitzplätze) -
Spielbewertung: 5,5/10 |
Wir machten noch einen Abstecher nach Leipzig, genauer nach
Probstheida. Guter Dönerimbiss unweit des Bruno-Plache-Stadions aufgetrieben,
dann dort auf dem Platz 2 (dem Kunstrasen mit ein paar Stehstufen und ganz
vereinzelten Sitzen) noch ein unterhaltsames aber leider sehr torarmes Spiel
der Freizeit-Stadtliga geschaut. Lok war eigentlich aktive und besser, aber
Roter Stern schoss das einzige Tor. Für die beiden Vereine – Lok nazistisch
durchseucht, RSL ein linksextremer Zeckenverein – auch ein wirklich faires
Spiel; hier provozierte und prollte keiner. |
Gegen Mitternacht waren wir dann in Weferlingen. Meine Eltern
fuhren am nächsten Morgen nach Rostock und ich zur Arbeit nach Braunschweig. Wieder eine wirklich lohnenswerte und schöne Tour nach
Südosteuropa! |
Statistik: - Grounds: 3.695 (Mi 1, Do 1, Fr 1, Sa
2, So 1, Mo 1 neuer; diese Saison: 34 neue) - Sportveranstaltungen: 5.188 (Mi 1, Do 1, Fr 1, Sa 2, So 1, Mo 1;
diese Saison: 63) - Tourkilometer: 3.340 (Di 770km Auto, Mi 370km Auto, Do 290km,
Fr 310km Auto, Sa 170km Auto, So 380km Auto, Mo 1.050km Auto) - Saisonkilometer: 8.920 (8.200 Auto, davon 0 Mietwagen/ 720
Fahrrad/ 0 Flugzeug/ 0 Bus, Bahn, Straßenbahn/ 0 Schiff, Fähre) - Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 56 [letzte
Serie: 54, Rekordserie ohne 0-0: 178] -
Jede Woche mindestens eine Sportveranstaltung seit: Kalenderwoche 2 des
Jahres 2021 (04.-10.01.), d.h. seit 194 Wochen in Folge [letzte Serie: 30
Wochen von KW22/2020-51/2020; Rekordserie: 711 Wochen von KW 31/2006 bis KW
11/2020]. |
Dienstag, 17. September 2024
W3.0193I-0194I: Balkantour mit U21-Länderspielen, Frauen-Champions-League vor 25 Zuschauern und Druga Liga vor toller Bergkulisse
Freitag, 5. April 2024
W3.0170I-0171I: Ostern in Albanien mit ungewolltem Zwischenstopp in Wien
Photos with English commentary: b) KF Gramshi vs. Iliria Fusha Kruja c) Dinamo City vs. Skënderbeu Korçë d)
Bylis Ballsh vs. Kastrioti Kruja e) KB TREPÇA vs. KB YLLI (BASKETBALL FINAL IN VLORA) f) Labëria Nartë U14 vs. Kinostudio Tirana U14 g) Cro Vienna vs. Red Star Penzing |
Vorbereitung
und Anreise |
Die Werkstatt will mein Auto angeblich zum 10. April fertig
haben. Fachkräftemangel wie überall und Überstunden ein Fremdwort. Also keine
Fahrt nach Serbien. Ich hatte aber um Ostern herum eine kurze Reise auf den
Balkan eingeplant. Spontan entschied ich mich, ein paar neue Grounds in
Albanien, wo ich zuletzt 2012 war, zu machen. Alle Groundhopping-Kollegen und
Freunde hatten nämlich entweder für mich unmögliche Touren vor oder gänzlich
abgesagt. So wurde bei Austrian Airways gebucht. Viel zu teuer für den Billig-Airline-Service:
nur Handgepäck und nicht mal was zu Fressen von Hannover über Wien nach
Tirana und zurück. 0,2 Liter Wasser und ein Schokotaler. Asoziale Austria! |
Warum ich normalerweise mit dem Auto auf den Balkan fahre, zeigte
eindrucksvoll der Anreisetag (Mittwoch). Von der Arbeit mit der Straßenbahn
zum Bahnhof – Straßenbahn kann wegen Falschparker nicht weiter. Also kurz
gelaufen, Bus, der bummelt zum Bahnhof – Bahn aber noch erreichbar, da stark
verspätet. Anschluss per S-Bahn nach Flughafen Hannover fast 30 Minuten, am
Flughafen aber auch wie üblich recht überschaubar. Genug Zeit für Einchecken und Kontrolle. Austrian via Wien nach
Tirana. Zu blöd zum Organisieren des Bordings, daher 40 Minuten Verspätung.
In Wien Lauferei zum nächsten Terminal, dort kaum Verspätung bei Abflug. Kurz
vor Tirana erst Ehrenrunden, dann – obwohl mehrere Maschinen gelandet waren –
die Ansage vom Flugkapitän, dass man wegen des Gewitters nach Wien
zurückfliegen müsse. Dort setzte der Kapitän bei leichtem Wind enorm hart
auf, sodass ich ernsthafte Zweifel an dessen Fähigkeiten bekam. Offenbar eine
unerfahrene Crew, die diese österreichische Scheißgesellschaft da aufgefahren
hatte. Am Gate natürlich viel Verärgerung ob dieser Inkompetenz und es wurde
noch schlimmer: kein Essen da, kaum Getränke, nicht genug Hotelzimmer und das
asoziale Austrian Airlines Gesindel streikte am Gründonnerstag, weswegen alle
Umbuchungen auf den Karfreitag gingen. Ich konnte dennoch ein Zimmer in einem
der überteuerten Airporthotels – inklusive Halbpension gesponsert von
Austrian – bekommen, teilte mir das aufgrund der Platzprobleme mit einem
montenegrinischen Journalisten. Sehr cooler Typ, will sich melden, wenn er
mal nach Deutschland kommt... Wir füllten dann noch unsere Entschädigungsformulare aus. Dass
diese Drecksairline ohne Abzüge entschädigt, sehe ich aber noch nicht –
Bearbeitungszeit wahrscheinlich anderthalb Jahre. Wenn ich sehe, was in
letzter Zeit alles schief ging bei Flugreisen und Dienstleistern wie z. B.
Autowerkstätten, kann ich nur sagen: man hat nur noch mit unfähigen Idioten,
Pfuschern und anderen Schwachköpfen zu tun! |
Tagesstatistik: 70km
Bahn, 2.900km Flug |
Wiener
Balkanfußball am Gründonnerstag |
SK Cro Vienna
Sport- und Kulturverein |
2 : 1 (2:0) |
SC Red Star Penzing
1903 |
-
Datum: Donnerstag, 28. März 2024 – Beginn: 19.30 - Tore: 1-0 2. Durdevic, 2-0 17. Banovic, 2-1 67. Oelz -
Gelbe Karten: Zivkovic, Knezevic (Cro); Jakl, Osarodion (Red Star) -
Rote Karten: keine -
Austragungsort: Kunstrasenplatz Wienerberg ( Kap. 200 Stehplätze zzgl. 500
außerhalb des Zauns) |
Den Gründonnerstag brachte ich also unfreiwillig in Wien zu. Nach
dem Frühstück buchte mein Zimmernachbar aus Podgorica um. Statt mit Austrian
über Tirana nach Podgorica, flog er nun auf Kosten der Austrian mit Turkish
Airlines via Istanbul nach Tirana und mit dem Bus nach Podgorica. Turkish
Airlines streikt halt nicht... Das unfreiwillige Stopover hatte aber auch was für sich. Ich
kaufte ein mit 8€ noch recht preiswertes 24-Stunden-Nahverkehrsticket und
fuhr damit mit den S-Bahnen nach Meidling. Von da aus lief ich zu Fuß zum
eindrucksvollen Schloss Schönbrunn mit seinem gewaltigen Park. Auch manche
kuriose Sehenswürdigkeiten befinden sich in dieser Ecke der österreichischen
Hauptstadt: Eine Stalin-war-hier-Gedenktafel oder eine im südslawischen Stil
erbaute katholische Kirche... Außerdem gibt es weitere kleine Schlösser und
Kirchen aus verschiedenen Epochen zumindest von außen zu begucken. In einem der einfachen Viertel ging ich in einem der Kebabimbisse
essen. Dieser hatte sogar ordentliche Tische und Stühle – in Wien sind
nämlich generell noch klassische Imbissbuden ohne Sitzgelegenheiten
verbreitet. Durch die von der völlig unfähigen Ampel verschärfte Inflation,
ist jegliche deutsche Gastronomie mittlerweile teurer als in Österreich – und
auch die Ösis haben Inflation! In der Eibesbrunnergasse am Wienerberg befindet sich eine
stinknormale Sportanlage mit mehreren Feldern, u. a. einem Kunstrasenplatz
mit nur einer Zuschauerseite und einzig dem Blick zu Hochhäusern als einer
Art Highlight. Der Schlüssel für den Käfig musste erstmal gesucht werden,
aber dann ging es los. Weil ich so früh da war, musste ich offenbar keinen
Eintritt zahlen. Über 100 Zuschauer wollten das Viertelfinale im Landespokal
von Wien sehen. Der Tabellenführer der sechsten Spielklasse, Cro Vienna, traf
auf den Sechsten der vierten Liga, Red Star Penzing. Es entwickelte sich ein
wirklich gutes Spiel, das Cro Vienna mit einem sehr schnellen Tor eröffnete.
Der Unterklassige war in Hälfte eins über weite Strecken besser, hielt einen
Elfmeter und erzielte im Gegenzug das 2:0. Erst in der zweiten Hälfte wurde
der Klassenhöhere gefährlicher und kam mal zu einem Treffer. Trotz endloser Nachspielzeit,
gelang ihnen der Ausgleich nicht. Ein verdienter Außenseitersieg! Zurück zum Flughafenhotel ging es wieder per S-Bahn. Keine
Selbstverständlichkeit, wie ich den ständigen Durchsagen zu Ausfällen,
Verspätungen, technischen Problemen etc. entnahm. Dieser unfreiwillige
Zwischenstopp zeigte vor allem eins: Alles, was in Deutschland scheiße läuft,
läuft in Österreich mindestens genauso beschissen! |
Tagesstatistik: 50km Bahn, 1
neuer Ground, 1 Spiel, Spiele ohne 0-0: 18, 170. Woche mit mind. 1 Sportveranstaltung
|
Im
neuen Nationalstadion am Karfreitag |
Klubi i Futbollit Tirana |
1 : 2 (0:1) |
Klubi Sportiv Teuta Durrës |
-
Datum: Freitag, 29. März 2024 – Beginn: 19.00 -
Tore: 0-1 45. Artan Jazxhi, 0-2 51. Klejdi Daci, 1-2 89. Bruno Lulaj -
Gelbe Karten: Ergis Arifi, Klejdi Daci (Teuta) -
Rote Karten: keine - Austragungsort: sog. Air Albania Arena (ehem. Stadiumi Kombëtar
Qemal Stafa; 22.300 Sitzplätze - Spielbewertung: 5,5/10 |
Ausgiebiges Frühstück, entspannt zum Einchecken, dann wieder von
Austrian genervt, weil die unfähig waren, ein ordentliches Bording zu
organisieren. Mit dem Bus wurde man auch noch rumgefahren. Mit fast 30
Minuten Verspätung ging es los – dabei war der Flug schon vorab 40 Minuten
nach hinten verlegt worden. Diesmal war das Wetter auch für Austrian genehm,
das Aufsetzen auf der Landebahn aber schon wieder ungewöhnlich hart. Dann war
ich erstaunt, wie schnell die Einreise ging: EU- und Albanien-Pässe werden nur
gescannt – und schon ist man durch. Mehrere Geldautomaten warten in der
Vorhalle. Auf dem Vorplatz massenhaft Mietwagenschalter. Bei Europcar bekam
ich wegen der Umbuchung statt einem Dacia Sandero einen Fiat Panda Hybrid. Aber
alles topp organisiert! Den Wagen musste ich vorab jedoch betanken: 1,80-1,90€
der Liter Benzin. Diesel genauso teuer, Autogas 55-65 Cent. Albanien zählt
derzeit unter die Top 10, was hohe Spritpreise angeht – platziert sogar vor
Deutschland. Die vor Albanien stehenden Teuerspritländer (und auch die
meisten hinter ihnen) sind jedoch weitaus wohlhabender (höheres
Durchschnittseinkommen etc.) Trotzdem brach der Verkehr nach Tirana rein mehrfach zusammen –
eine Spur dicht wegen Auffahrunfall oder Panne, und schon gab es Stau. Ich fuhr gleich zum Stadion durch. Das Stadiumi Kombëtar Qemal
Stafa habe ich vorm Neubau mal sehr voll bei einem Länderspiel 2012 erlebt –
nun ist es eine moderne "Air Albania Arena". Aber wenigstens wurde
es geschmackvoll neugebaut! Sehr interessante Außenhülle, markanter Turmbau
mit Hotel drin, unten Geschäfte, Parkhäuser, innen auch ungewöhnliche Formen
und die für Albanien typischen Farben, interessant angebrachte Lichtstrahler.
Ich ging vorher sehr gut, aber erwartungsgemäß im für Albanien höheren
Preisbereich liegenden Bar-Restaurant 24h Essen. Nach dem Spiel holte ich
noch Croissants in einem Kiosk gegenüber – im Stadion selbst konnte man es
mal wieder vergessen, etwas zu Essen nachzuholen. Diesmal war auch die Zuschauerzahl wirklich schwach. Stimmung gab
es nur von vllt. 200 Ultras des KF Tirana. Deren Mannschaft wurde vom
schlechter platzierten und nur von gut 50 Leuten unterstützen KF Teuta Durrës
hinten reingedrängt. Als die Partie mit 0:0 in die Pause zu gehen drohte,
schoss Teuta einen 25 Meter Hammer abgefälscht in den Winkel. Kurz nach dem
Seitenwechsel konterten sie zum 2:0. Nach und nach kam der Hauptstadtclub
aber aus dem Knick. Zu mehr als dem Anschlusstreffer reichte es dann aber
nicht mehr. Ich fuhr noch 3, 4 Kilometer an den südlichen Stadtrand gen
Elbasan, wo ich für 35€ in ein Hotel eincheckte. Also natürlich viel
günstiger als in Deutschland, obwohl der Standard nicht unbedingt schlechter
ist. Aber bevor Albanien in den letzten Jahren eine Tourismusoffensive
gefahren ist und die Besucherzahlen deutlich erhöhen konnte, bekam man sowas
für 20-25€... Was aber auch aufgrund des gestiegenen Tourismus nun anders
ist: mittlerweile können viele Albaner zumindest ein bisschen Englisch. Vor
12 Jahren habe ich selbst in Tirana fast niemanden getroffen, der eine
Fremdsprache konnte (maximal Italienisch, aber auch das oft nicht). Abseits
der Hauptrouten, ist jedoch nach wie vor nicht damit zu rechnen, dass ein
Albaner – besonders Ü40 Leute – auch nur ein Wort einer Fremdsprache
spricht... |
Tagesstatistik: 1.020km
Flug, 20 km MW, 0 neue Grounds, 1 Spiel, Spiele ohne 0-0: 19, 170. Woche mit
mind. 1 Sportveranstaltung |
Der
Ostersamstag: die Serie reißt im Gebirge und beginnt am Meer wieder neu |
Klubi i Futbollit Gramshi |
0 : 0 (0:0) |
KF Iliria Fushë Krujë |
-
Datum: Samstag, 30. März 2024 – Beginn: 14.00 -
Tore: keine -
Gelbe Karten: Ermal Veliu, Ledio Koci, Fation Latifi, NN (Gramsh); Andi
Lleshi, NN (Iliria) -
Rote Karten: hatte der Schiri nicht mit... -
Austragungsort: Stadiumi Myslim Koçi (Kap.: 4.200, davon 200 Sitzplätze) |
Futboll Klub Dinamo City Tirana |
2 : 0 (1:0) |
KF Skënderbeu Korçë |
-
Datum: Samstag, 30. März 2024 – Beginn: 18.00 - Tore: 1-0 3. Luis Kaçorri, 2-0 82. Klevi Qefalija -
Gelbe Karten: Stivian Janku, NN, Erisildo Smaci, Lorenco Vila (Dinamo); Marco
Alia, NN, Kosta Vangjeli, Deivid Janaqi (Skënderbeu) -
Rote Karten: keine -
Austragungsort: Stadiumi Niko Dovana (Durrës; Kap.: 12.000, davon 6.000
Sitzplätze) |
Nach dem Frühstück ging es über Nebenstraßen via Petrela und
Elbasan sowie Kyçyk nach Gramsh. Highlight neben der spektakulären
Berglandschaft war das Dorf Petrela mit seiner Burg, in der sich ein
Restaurant befindet. Abseitig des Weges liegende Sehenswürdigkeiten konnte
ich mangels Allradfahrzeug nicht ansteuern. Gramsh ist nur wegen der Landschaft sehenswert. Daher ist auch
das Stadion ein richtig toller Bau. Blick in die noch schneebedeckten Gipfel,
aber auf dem Platz über 20 Grad und Sonne. Auf zwei Seiten sieben massive
Stehreihen, sonst ebenirdische Stehgelegenheiten und eine überdachte
Sitztribüne. Freier Eintritt, obwohl die 3. Liga eine Halbprofiliga ist. Den
Dreck, den KF Gramshi und Iliria Fusha Kruja da zeigten, war aber weder
Eintritt wert, noch hatte das was mit Bezahltfußball zu tun. Am
Auffälligsten: diese Afrikaner vom Gast konnten ja überhaupt nichts! Die
kriminellen Spielerberater, die nicht besser sind als Menschenhändler und
Schleuser, locken unterbelichtete Amateurfußballer aus schwarzafrikanischen
Großstädten zu solchen abgewrackten Ostblockvereinen (3. albanische, 2.
weißrussische, 3. rumänische Liga usw.) – sowohl die Spieler als auch die
Fans und Vereine werden dabei verarscht. Folgerichtig ging das heutige Spiel
0:0 aus. Die besten Szenen waren die Rudelbildungen, an denen diese beiden
Brüllaffen von Fusha Kruja meistens trotz fehlender Albanischkenntnisse
beteiligt waren... Gleich ins Auto und ab nach Durrës. Kurz eingecheckt ins sehr
ordentliche Hotel Hersol, wo mal wieder gerne Euro genommen wurden, dann zu
Fuß zum Stadion. Die Heimstätte von Teuta ist eine klassische
Ostblockschüssel mit Schalensitzen und leicht höherer, teils überdachter
Haupttribüne. Die Hintertortribünen sind Stehränge. Keine der beiden
Anzeigetafeln funktionierte. Nur knapp 300 Zuschauer, davon gut 80 aus Korça,
verloren sich hier heute. Gastgeber war ja auch nicht Teuta, sondern Dinamo
Tirana bzw. FC Dinamo City. Seit der Stasiclub in den 2010er-Jahren in die 2.
Liga abstürzte, sind die nicht mehr so stabil. Nach dem Wiederaufstieg sind ein
windiger Investor aus Durrës, aber auch Präsident Rama, der nun auch nicht
gerade als Saubermann daherkommt (Politiker halt, noch dazu Balkan) in den
Klub eingestiegen. Sportlichen Erfolg hat das zum Glück noch nicht gebracht,
auch die Kooperation mit Manchester City nicht. Aber es wird wohl auf Dauer
nicht mehr im Tiraner Selman Stërmasi Stadion gespielt. Bei den perversen
Benzin- und Dieselpreisen bzw. generell den hohen Preisen für Mobilität in
Albanien, ist es nicht verwunderlich, dass da kaum einer von Tirana aus
hinfährt. Eintritt wieder bei den üblichen 7€, wobei Hintertor nur 4 gekostet
hätte. An der Kasse konnte übrigens wieder gut ein großer Lek-Schein
gewechselt werden. Die Einlasskontrollen waren sehr freundlich. Auf dem Feld
und zwischen den Fanlagern ging es nicht so freundlich zu. Sehr früh ging
Dinamo in Führung. Das anfangs gute Spiel verflachte nach einer Weile. In der
zweiten Hälfte war auch nur mittelmäßiger Fußball zu sehen. In der
Schlussphase fiel das verdiente 2:0 für Dinamo. Ich ging danach zu einem "King Kebab" unweit des
Stadions, wo man preisgünstig große Portionen und gute Qualität bekam. Der
Laden war übrigens etwas strenger muslimische ausgerichtet. Die sehr
freundlichen und teils sogar gut englischsprachigen Mitarbeiter waren recht
bärtig und ein Zettel wies auf die verkürzten Ramadanöffnungszeiten (erst
nach dem Iftar, also Fastenbrechen nach Sonnenuntergang) hin. Bier gab es nur
0,0-alkoholfrei. |
Tagesstatistik: 210km
MW, 2 neue Grounds, 2 Spiele, Spiele ohne 0-0: 1, nach dem ersten 0:0 nach 19
Spielen, 170. Woche mit mind. 1 Sportveranstaltung |
Ruinenstätten,
Fußball und Pyro beim Basketball am Ostersonntag |
K.F. Bylis Ballsh |
2 : 0 (2:0) |
KS Kastrioti Krujë |
-
Datum: Sonntag, 31. März 2024 – Beginn: 14.00 - Tore: 1-0 20. Serxhio Emeni, 2-0 45.+4 Xhoeli Macolli -
Gelbe Karten: keine -
Rote Karten: keine -
Austragungsort: Stadiumi Adush Muçaj (Kap.: 2.600, davon 2.200 Sitzplätze) |
Klubi i Basketbollit Ylli Suharekë |
66 : 67 |
Klubi i Basketbollit Trepça Mitrovicë |
-
Datum: Sonntag, 31. März 2024 – Beginn: 19.00 - Statistiken: NN -
Austragungsort: Stadiumi Adush Muçaj (Kap.: 2.600, davon 2.200 Sitzplätze) |
Ich hatte diesmal etwas mehr Anfahrt und fuhr daher etwas
zeitiger los. Es ging nun von Durrës gen Süden in die Region Mallakaster bzw.
Ballsh. Über 100km über Landstraßen und Autobahnen, wobei aufgrund der
sozialistischen Misswirtschaft und des daraus resultierenden Wildwuchses beim
Bauen, so etwas wie Autobahnen in Albanien eigentlich gar nicht existieren.
Man darf ein paar Kilometer lang 110 auf zwei Spuren pro Richtung fahren,
dann geht es wieder auf einspurig runter und auf der "Autobahn"
kommt ein Kreisverkehr und ähnlicher Quatsch... Enge und löchrige Straßen zweigten dann hinter Fier nach Klos ab.
Dieses idyllische Bergdorf hat ein paar kaum erkennbare römisch-illyrische
Ruinen, ein osmanisches Bauwerk und ein Partisanendenkmal zu bieten. Besser ist jedoch wenige Kilometer weiter Bylis. Die ausgedehnten
römisch-illyrischen Ruinen sind sehr gut erschlossen, teils recht gut
erhalten, liegen in spektakulärer mediterraner Berglandschaft und sind gut
erklärt. Da ich zufällig mit einer Trauergesellschaft, welche gerade vom nahegelegenen
Friedhof gekommen war, kam, wurde kein Eintritt erhoben. In Ballsh, der mit 7.000 Einwohnern größten Stadt der Region Mallakastra,
gibt es nicht so viel zu sehen. Eine Kirchenruine ist ganz interessant. An
der parkte ich auch, holte für 2€ ein Dönersandwich und ging ins Stadion, das
zwischen Industrieruinen bzw. Halbruinen – ein bisschen was wird da ja noch
verarbeitet – liegt. Für 2€ Eintritt gab es 2. Liga. Ein wirklich schönes
Stadion mit Blick in teils spektakulär besiedelte Berglandschaft, den Verfall
im Ort, mehreren unterschiedlich gebauten und binnen 10 Jahren ziemlich auf
den Müll gekommenen Tribünen – aber vor allem eine erbärmliche Kulisse von
maximal 350 Leuten. Keinerlei Stimmung, obwohl Bylis Ballsh – originell nach
der Ruinenstätte benannt – Tabellenzweiter war und mit einem ungefährdeten
2:0 Sieg sogar die Tabellenspitze holte. Die zweite Hälfte war enttäuschend
lahm nach der wirklich guten ersten Halbzeit. Auffällig aber in Ballsh noch
mehr als woanders in Albanien, aber das gilt für Albanien außerhalb Tiranas
eigentlich generell: Das Land ist überaltert, die junge Bevölkerung geht ins
Ausland zum Arbeiten, währenddessen erholt sich das Land nur mühsam durch
Rücküberweisungen von Auslandsalbanern und EU-Mittel von den schädlichen Jahrzehnten
sozialistischer Diktatur unter Enver Hoxha. Hier außerhalb touristischer
Hotspots kann auch wieder kein Mensch eine Fremdsprache. Etwas besser sieht die Situation dahingehend in Vlora aus. Auch
hier einige Verfall, Zigeuner die im Müll wühlen etc. – aber ziemlich
florierender Tourismus. Ich parkte an der strandnahen Unterkunft, packte die
Sachen ins Zimmer und lief dann die 2 Kilometer ins Zentrum. Noch ein
bisschen am Nationalmuseum und dem modern gestalteten Promenadenbereich des
Hafenviertels geschaut, dann ab in die Basketballhalle. Schöner, leicht
verfallener Bau mit zwei Tribünen für zusammen 2.500 Zuschauer. Wandrelief
außen, innen Vorhänge und Deckenelemente aus Enver-Hoxha-Zeiten. Bis zum
Tipp-off waren gut 2.000 Zuschauer drin. Es ging ja auch ums Finale der Liga
Unike, in der die besten Teams aus Albanien und Kosovo spielen. Dominiert
wird die Liga von kosovarischen Teams, so war es nicht verwunderlich, dass
sich im heutigen Finale mit KB Trepça aus Mitrovicë (Kosovska Mitrovica) und
KB Ylli aus Therandë (Suva Reka bzw. Suharekë) zwei kosovarische Teams
gegenüberstanden. Gut die Hälfte der Zuschauer kam aus dem Kosovo für dieses
Finalturnier, was nun einen würdigen Höhepunkt fand. Unter starker Stimmung
des Publikums, erwischte Trepça einen Fehlstart, Ylli führt 5:0, 12:3, 16:7
usw. 19:11 nach dem ersten Viertel lies kein enges Spiel erwarten. Doch Trepça
holte eindrucksvoll auf, gewann das zweite Viertel 15:23 und glich so aus
vorm Seitenwechsel. Dann kam Ylli wieder besser ins Spiel. Immer wieder lange
Phasen mit erheblichen Mängeln, ohnehin war das für eine Profiliga
erwartungsgemäß niedrigste Qualität, also vergleichbar mit maximal Pro B (3.
Liga) in Deutschland – aber gerade für das extrem packende Schlussviertel, in
dem Ylli mit bis zu 12 Punkten vorne lag, doch zwei Sekunden vor Ende einen
Dreier im Fallen kassierte, der schließlich den 66:67 Endstand bedeuten
sollte, lohnte das Kommen zweifelsohne. Mit weitem Abstand war das die beste
Sportveranstaltung der Reise, was beim Vergleich Basketball gegenüber Fußball
doch sehr selten ist, das mal ein Basketballspiel soviel interessanter ist
als ein durchschnittliches Fußballspiel. Aber wenn wie hier in einer
interessanten, ranzigen Halle ein begeistertes und stimmgewaltiges Publikum,
das am Ende noch Pyro abbrannte und das Feld zum Feiern stürmte, einen
unglaublich engen Kampf mit vielen Führungswechseln, Aufholjagden und eben
diesem allesentscheidenden Dreier kurz vor der Sirene, begleitet, dann ist
das mal ein wirklich tolles Basketballspiel! |
Tagesstatistik: 210km MW, 2
neue Grounds, 2 Spiele, Basketballländerpunkt Albanien, Spiele ohne 0-0: 2,
170. Woche mit mind. 1 Sportveranstaltung |
Jugendfußball,
Bunker und Burgen am Ostermontag |
KF Labëria Nartë (U14) |
6 : 0 (3:0) |
FC Kinostudio Tirana (U14) |
-
Datum: Montag, 1. April 2024 – Beginn: 11.00 - Tore: 1-0 17. Raian Beqirai, 2-0 21. Algi Hajdinaj, 3-0 25.
Algi Hajdinaj, 4-0 47. Erdionald Dedaj, 5-0 66. Klevis Merkaj, 6-0 68. Orgel
Shehu -
Gelbe Karten: Lorenco Agolli (Kinostudio) -
Rote Karten: keine -
Austragungsort: Kompleksi Sportiv Labëria (Kap.: 1.500 Stehplätze) |
Ein bisschen Rumsuchen auf der teils inaktuellen und vielfach schlechten
Verbandswebsite der Federata Shqiptare e Futbollit, warf doch noch ein
Ostermontagsspiel aus. Die zweite Jüngere C-Jugendliga in einem Dorf bei Vlorë.
Naja, immerhin war der Ground nicht so schlecht und es fielen einige Tore.
Fährt man von Vlorë Richtung Zvërnec am Meer entlang, muss man rechts nach
Nartë durch einen Nadelwald abbiegen. Nach einem Hotelkomplex rechts,
erscheint links ein verfallenes Kombinat. Daran angeschlossen steht die Ruine
eines Stadions mit drei Stehreihen. Das war wohl der alte Platz von Labëria
Nartë bzw. der Vorgänger-BSG. Der neue Platz befindet sich ein paar hundert
Meter weiter in einen Schotterweg rein, zwischen einem Schrottplatz und teils
brachliegenden Feldern mit Blick auf das Dorf – halbwegs sehenswert wegen
zahlreicher kleiner Kirchen und älterer Häuser, aber auffällig viel Leerstand
– und in die Berge hinter der Küste. Der Kunstrasen hat auf einer Längsseite
eine Obertribüne, unter der man auch am Zaun im Schatten stehen kann. Einen Sprecherturm und ein Vereinsheim gibt
es auch. Das Spiel war von Anfang an einseitig. Bei Halbzeit führte Labëria
3:0, am Ende siegten sie 6:0 aufgrund der schwachen Abwehr und des teils
überforderten Torhüters der Mannschaft aus Tirana, die auf den seltsamen Namen
FC Kinostudio hört. Kinostudio ist ein kleiner Stadtteil (natürlich um ein
Lichtspielhaus, also Kino, herum gebaut) mitten in Tirana. Ich fuhr dann noch nach Zvërnec hinter. Auf einer Insel liegt ein
Kloster, abenteuerlich mit einem vergammelten Holzsteg ans Festland
angebunden. Es gibt ausgedehnte Bunkeranlagen, einen Leuchtturm und die Wege
sind ausgewaschene Schotterpisten. Die mediterrane/adriatische Landschaft ist
richtig sehenswert. Ab und an sah man auch hier Touristen, aber von
Massentourismus ist zu Ostern keine Spur in Albanien... In Vlorë schaute ich mir dann die Altstadt an, die ein paar
schöne Bauten, u.a. osmanische Moscheen, zu bieten hat. Die Denkmalkultur der
sozialistischen Diktatur ist auch eindrucksvoll. Außerhalb der Stadt befindet sich das Dorf Kanina, wo auf dem
Berggipfel oberhalb eine ausgedehnte Burgruine thront. Toller Blick aufs Meer
und über die Gebirgslandschaft weit ins Landesinnere hinein. Die Mauern sind
teilweise auch gut erhalten. Auf dem Weg zum Flughafen zweigte ich noch nach Bashtovë ab, wo
eine venezianische Festung (15. Jahrhundert) auf einem Feld steht. Sehr schön
regelmäßiger Bau, ein Teil der Mauern ist eingestürzt und wird gerade
restauriert. Daher kann man auch nicht legal innen rein. Einmal außen drumherum,
dann wegen der schlechten Straßen (hatte ja nur einen Fiat gemietet) doch
nicht zum Strand gefahren und weiter zum Flughafen Tirana. |
Tagesstatistik: 240km MW, 1
neuer Ground, 1 Spiel, Spiele ohne 0-0: 3, 171. Woche mit mind. 1
Sportveranstaltung |
Rückreise
und Fazit |
Am Flughafen lungerte ich 7 Stunden rum, ehe ich diesmal ohne
Verzögerungen via Wien nach Hannover kam. Nachmittags ging es noch mal auf
die Arbeit... Fazit: Lohnende Tour. Niveau des Sports wegen Überalterung und
v.a. Abwanderung immer schlechter, aber Stadien nach wie vor geil. Landschaft
und Sehenswürdigkeiten topp! Gentrifizierung und Wachstum findet man nur in Tirana,
außerhalb kommt kaum was an. Albanien hat sich im Vergleich zu meiner ersten
Tour dahin (September 2012) ein bisschen weiterentwickelt, aber in diesem
Zeitraum hat sich z. B. Marokko (allerdings von noch niedrigerem Niveau
kommend) mehr entwickelt. |
Tagesstatistik:
2.900km Flug, 70km Bahn und Bus |
Statistik gesamte Tour: - Grounds: 3.592 (6 neue auf der Tour;
diese Saison: 178 neue) - Sportveranstaltungen: 5.050 (7 auf der Tour - 6x Fußball, 1x
Basketball; diese Saison: 229) - Tourkilometer: 7.690 (6.820km Flugzeug, 680km Mietwagen, 190km
Bahn und Bus) - Saisonkilometer: 96.260 (58.120 Flugzeug/ 31.220 Auto, davon
15.450 Mietwagen/ 4.960 Bus, Bahn, Straßenbahn/ 2.780 Fahrrad/ 180 Schiff,
Fähre) - Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 3 [letzte Serie:
19, Rekordserie ohne 0-0: 178] -
Jede Woche mindestens eine Sportveranstaltung seit: Kalenderwoche 2 des
Jahres 2021 (04.-10.01.), d.h. seit 171 Wochen in Folge [letzte Serie: 30
Wochen von KW22/2020-51/2020; Rekordserie: 711 Wochen von KW 31/2006 bis KW
11/2020]. |