Sonntag, 28. November 2010

W226II: Vermeidbare Niederlage und überraschender Drei-Satz-Sieg

TSV Leuna 1919 10:13 Zehlendorfer Wespen
Sonntag, 28. November 2010 - Anstoßzeit 12.00
1. Hallenhockeybundesliga – Staffel Ost
Ergebnis: 10:13 nach 60 Min. – Halbzeit: 4:7
Tore: 1-0 1:55 Poczatek, 2-0 6:38 Podewski, 2-1 8:50 Müller, 2-2 9:41 Keller (Strafstoß), 2-3 12:55 Lange, 3-3 15:18 Ruttkies, 3-4 18:17 Keller, 4-4 20:02 Zeiger, 4-5 23:38 Keller (Strafecke), 4-6 26:16 Keller (Strafecke), 4-7 29:47 Keller (Strafecke), 4-8 41:37 Lange, 4-9 44:18 Keller, 5-9 44:55 Podewski, 5-10 46:17 Keller, 5-11 48:17 Keller, 6-11 48:59 Sö. Ahlberg, 6-12 51:38 Sonnenschein, 7-12 52:01 Se. Ahlberg, 8-12 53:32 Podewski, 9-12 55:43 Podewski (Strafstoß), 9-13 57:02 Keller, 10-13 58:35 Se. Ahlberg
Besondere Vorkommnisse: Zeiger vergibt Strafstoß (55.)
Grüne Karten: Zeiger (TSV); irgendjemand (Wespen)
Gelbe Karten: Schaltonat 2+5, Hartmann 2 (TSV); Canel 2, Keller 2, Müller 2 (Wespen)
Rote Karten: keine
Spielort: Sporthalle Leuna (Kap. 200 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 200 (davon vllt. 1, 2 Gästefans)
Unterhaltungswert: 5,0/10 (Ein an sich gutes Spiel mit einigen Durchhängern)

Chemie Volley Mitteldeutschland (Spergau) 3:0 VC Gotha
Sonntag 28. November 2010 – Beginn 16.00
DVV-Pokal, Achtelfinale (1. Bundesliga gegen 1. Bundesliga)
Ergebnis: 3:0 nach 70 Min. – Sätze: 25:20, 25:20, 25:13
Besondere Vorkommnisse: keine
Sportanlage: Jahrhunderthalle (Kap. 1.300 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 550 (davon ca. 20 Gästefans)
Unterhaltungswert: 7,0/10 (Richtig schöner Sieg des CVM!)

Photos and English version:
TSV Leuna lt. Zehlendorfer Wespen (Indoor Hockey)
CV Mitteldeutschland slams VC Gotha (Volleyball Cup)
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Das ein oder andere Fußballspiel hätte heute zwar auch stattgefunden, aber mit Groundsammeln geht es Ende März weiter - vllt. noch Gimritz vorher, aber Amateurfußball in unserem und umliegenden Landkreisen, besonders ab Kreisoberliga, kann man derzeit vergessen wegen einer Flut mehr oder (meist) weniger berechtigten Absagen.

Da die Hallenhockeysaison leider sehr kurz ist, war es auch sinnvoll, heute die Leunaer Mannschaft in einem ihrer 1. Bundesliga-Spiele zu unterstützen. Neben mir waren das noch gut 200 andere Zuschauer, wobei außer aktiven Mitgliedern von Hockey und Fußball wie immer kaum mitgegangen wurde. Aber die 20, 25 Stimmungsmacher waren wieder ziemlich aktiv und konnten auch andere ruhigere Zuschauer – wie mich – zum Anfeuern bewegen.

Der Beginn des Spiels machte auch Spaß, denn Leuna erzielte zwei frühe Tore gegen den klar favorisierten Berliner Gast. Nach zwei Niederlagen (5:10 gegen Meisterschaftsanwärter Blau-Weiß Berlin und 9:6 bei Lichterfelde) tat diese Führung gut. Doch die mit einem Sieg und einem Unentschieden gestarteten Bienen, äh: Wespen, kamen bald zum Ausgleich. Nach qualitativ ordentlichen und ausgeglichenen 20 Minuten, fabrizierte Leuna so grauenhafte Abwehrfehler, dass die Insekten aus Berlin mit 4:7 in Führung gehen konnten. Man ahnte schon, dass es jetzt gelaufen war.

Nach zwei kurzen aber grauenhaften Tanzdarbietungen, die unter Stufe 3 des Tanzsports fällt – Stufe 1 sind sportlich anspruchsvolle Darbietung, also guter Tanzsport, 2 weniger sportliche aber immer noch ernsthafte Darbietung = mittelmäßig und 3 heißt albernes Gehoppse – ging es mit Hockey weiter. Das fand aber leider auch erst auf einem schwachen Niveau statt, da Leuna kein Bein auf den Boden bekam, Berliner wenig tat, aber Die Schiedsrichter umso mehr, was unmögliche Entscheidungen anbetraf, die den Spielfluss enorm störten und Berlin schließlich noch weiter davon ziehen ließen.

Das Spiel war nach weniger als 45 Minuten entschieden, wobei sich die Schiris ab der 50. Minute zusammenrissen und das unnötige Foulen und arrogante Gemaule einiger Gästespieler ebenso mit gelben Karten bestraften, wie sie zuvor Nichtigkeiten von TSV-Spielern geahndet hatten. Ab der 53. zeigte Leuna dann – leider eben viel zu spät – dass Zehlendorf eine mittelmäßige Mannschaft ist. Der TSV kam noch einmal heran, wobei vor allem Podewski und die beiden Ahlbergs mit ihren teils von Treffern gekrönten Angriffen noch einmal Druck ausübten. Schade, dass es in der ersten Halbzeit so viele Abwehrfehler gab (drei Gegentore waren völlig unnötig) und nach der Pause die Chancenverwertung so derartig schlecht war (mindestens drei Riesendinger vergeben), dass diese unglaublich mittelmäßigen Stechmücken mit ihrem Ausnahmespieler Keller, der nicht nur durch arrogantes Gehabe auffiel sondern viel mehr mit vielen Toren, die auch in drei Fällen herrliche Heber über den TSV-Torwart waren, wofür man diesen Nationalspieler auch loben muss – im Spielfluss mit dieser Technik den Ball so zu behandeln ist wirklich stark! – siegten.

Leuna muss sich leider die Kritik gefallen lassen, dass außer dem Publikum und den ersten bzw. letzten 8 Minuten nichts auf dem Niveau war, was man in Liga 1 erwarten kann. Wenn nächste Woche gegen Osternienburg kein Sieg herausspringt, dann war es das zu einer 99%igen Wahrscheinlichkeit mit erstklassigem Hallenhockey 2011/ 2012. Also muss es wieder: Kämpfen, Chemie, kämpfen! heißen.
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Deutlich erfreulicher, aber umso überraschender war das Ergebnis beim Volleyball in Spergau. Dort war im Achtelfinale des Pokals der VC Gotha, ein Aufsteiger in die 1. Bundesliga, zugast. Der Gast aus der äußerst sehenswerten westthüringischen Stadt hat nach dem Aufstieg sein Team völlig umgekrempelt und so etwa 90% der Spieler durch neue ersetzt. Typisches Anzeichen dafür, wenn man zu viel Geld hat oder zu haben meint.

Heute spielte der Thüringer Söldnertrupp aber weit unter seinen Möglichkeiten. Der CV Mitteldeutschland spielte konzentriert und konsequent, machte weniger Fehler und zeigte auf allen Positionen schöne Szenen.

Der erste Satz ging mit 25:20 an die Hausherren, was auch so völlig verdient war. Da konnte auch der Hauptschiedsrichter mit seinen beiden Aussetzern nichts dran ändern: aber schlimm, wenn der zweite Schiri völlig zu Recht wegen unsauberem Spiel abpfeift und der Hauptschiri es besser zu wissen meint und rechthaberisch und falsch Nullball gibt.

Auch der zweite Satz wurde mit 25:20 von den Spergauern gewonnen, wobei der Spielverlauf weiterhin wie eben beschrieben war – inklusive weiterer zwei Aussetzer; und zwar wieder des komischen Hauptschiedsrichters. Im letzten Satz schaffte es der Unparteiische mal nicht, sich unbeliebt zu machen und Gotha bewegte sich nahe an der Lächerlichkeitsgrenze. Die zusammengekauften Gothaer brachten kaum eine gute Aktion, ließen sich hängen und den CVM locker aufspielen. Ein klares 25:13 und somit ein völlig verdienter 3:0 Erfolg standen am Ende zu Buche.

Den CV Mitteldeutschland bzw. VC Bad Dürrenberg/ Spergau habe ich in den letzten Jahren zwar ab und an über sich hinauswachsen sehen (enorme kämpferische Leistungen z.B. bei Siegen gegen Haching oder F’hafen), aber eigentlich nie so souverän erlebt. Wie sie vor den Augen der diesmal recht wenigen aber trotzdem halbwegs stimmungsvollen Fans die schwachen Gothaer, die in der Liga erst vor zwei Wochen 3:1 gegen die Spergauer siegten und auch deutlich vor ihnen stehen, stark schlugen, war eine Genugtuung. Für die seit Jahren größte Fangruppe eines Gastvereins in Spergau – eigentlich ist es schon erbärmlich, wenn man 20 mitgereiste Gästefans in einer Profiliga als starken Anhang bezeichnen muss: Volleyballfans die man als Allesfahrer bezeichnen kann, sind wohl leider eine absolut verschwindend geringe Ausnahme – war das natürlich schade, aber meinetwegen kann Gotha in der Liga entgegen der aufmunternden Wünsche unseres Hallensprechers genauso weiterspielen...
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Statistik:
Ground Nr. 500 (kein neuer Ground; diese Saison: 50 neue)
Sportveranstaltungen Nr. 1.181 und 1.182 (diese Saison: 69)
Tageskilometer: 30 (Fahrrad)
Saisonkilometer: 12.400 (8.170 Auto/ 2.090 Fahrrad/ 1.340 Bahn, Bus, Tram/ 800 Schiff, Fähre/ 0 Flugzeug)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 83
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 226

W226I: Zerbst; von einer schönen Altstadt mit Kriegsruinen und Handball in der Fabrikhalle

HSV 2000 Zerbst 34:35 HV Rot-Weiß Staßfurt II
Samstag 27. November 2010 – Anwurf 16.30
Liga: Verbandsliga Sachsen-Anhalt, Staffel Süd (6. Liga, 3. Amateurliga)
Ergebnis: 34:35 nach 60 Min. – Halbzeit: 20:16
Torfolge: 1-0, 1-1, 3-1, 3-3, 6-3, 6-4, 7-5, 9-5, 9-6, 10-6, 10-7, 12-8, 12-9, 14-9, 14-10, 15-10, 15-11, 18-11, 18-12, 19-12, 19-16, 20-16/ 21-16, 22-16, 23-16, 23-17, 23-21, 24-21, 24-22, 25-22, 25-23, 25-24, 26-24, 26-25, 28-25, 28-26, 29-26, 29-27, 29-28, 30-28, 31-28, 31-29, 31-32, 32-32, 32-33, 33-33, 34-33, 34-35
7-Meter: Zerbst 9 (6 verwandelt), Staßfurt 8 (6 verw.)
Gelbe Karten: Zerbst 0, Staßfurt 2
Zeitstrafen: Zerbst 12 Minuten, Staßfurt 20 Min.
Platzverweise: Zerbst 1 (Nr. 10, 56:02, 3. Zeitstrafe), Staßfurt 1 (Nr. 10, 59:29, 3. Zeitstrafe)
Sportanlage: Sporthalle Zur Jannowitzbrücke (Kap. 200 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 110 (davon ca. 10 Gästefans)
Unterhaltungswert: 7,0/10 (Sehr torreiches und spielerisch gutes, vor allem aber wirklich spannendes Spiel mit überraschender Wendung)
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Photos and English version:
ZERBST/ ANHALT (OLD TOWN WITH SCARS OF WAR)
Handball match: HSV 2000 Zerbst 34-35 HV Rot-Weiß Staßfurt

Eigentlich sollte hier ein Bericht aus der Fußballkreisklasse vom Spiel Schraplauer SV gegen Merseburg 99 III stehen. Da man mittlerweile aber nicht einmal mehr Ende November Amateurfußball – schon gar nicht in den unteren Klassen – gucken kann, brauchen meine fußballbegeisterten Leser bis März 2011 keine Berichte von irgendeinem Fußballspiel zu erwarten. Ein, zwei Hallenfußballturniere sind ausgenommen, da ich Feldfußball hier meine. Im März wird auch noch kaum gespielt werden, also ist der nächste Fußballbericht aus den Vereinigten Arabischen Emiraten oder dem Oman zu erwarten. Aber bis dahin könnt ihr Berichte vom Handball, Basketball, Hallenhockey und so was lesen: und das sind doch auch schöne und interessante Sportarten!

Danke aber an Merseburg 99 und eure informative und aktuelle Website: durch die rechtzeitige Nachricht vom Spielausfall in Schraplau konnte ich die Planung noch umändern und eine attraktive Tour planen. Diese sah dann so aus, dass wir mit dem Sachsen-Anhalt-Ticket über Halle und Magdeburg nach Zerbst fuhren. Diese anhaltische Residenzstadt ist die viertgrößte Stadt Deutschlands – allerdings nur in der Fläche, was bei über 30 Ortsteilen auch kein Kunststück ist, auch wenn es ein solches ist, so viele Orte einzugemeinden – und kommt in der Reiseliteratur oft schlecht weg. Warum eigentlich? Ich wüsste dutzende Städte, die bei weitem nicht so sehenswert sind, wie Zerbst! Natürlich sind ein paar sachsen-anhaltische Städte – zumindest Naumburg, Merseburg und v.a. Quedlinburg – noch schöner, aber kommt man am recht ordentlichen Bahnhof an, fährt man durch mit einfachen aber schön gestalteten Bürgerhäusern flankierte Straßen zum Altstadtbereich, der fast vollständig von einer Backsteinmauer umgeben ist. Diese Backsteinmauer hat einige Wehrtürme zu bieten und ein vollständig erhaltenes Stadttor. Betritt man den Altstadtkern durch dieses, kann man erst links zum Francisceum – Sachsen-Anhalts ältestem Gymnasium, was ein recht seltsam anmutender Bau mit mittelalterlichen, Renaissance- und Neuzeitelementen ist – und dann durch die symmetrische Siedlung aus dem späten 19. Jahrhundert zur noch symmetrischeren Kirche Trinitatis gehen. Gegenüber der Kirche befinden sich zwar ein paar Bausünden, aber dass Ensemble der im zweiten Weltkrieg zerstörten Nikolaikirche mit den Plattenbauten, kann man nicht als hässlich bezeichnen. Das ist einfach zu eindrucksvoll. Im Inneren des fensterlosen und unüberdachten Kirchenschiffes wurde gerade der Weihnachtsmarkt aufgebaut.

Der Markplatz ist etwas kahl, doch am anderen Ende der Fußgängerzone befinden sich die wirklich schöne, wenn auch teilruinöse Bartholomäuskirche, der Dicke Turm, mehrere Fachwerkhäuser flankiert von neueren Gebäuden und drei etwas versteckt liegende, besonders schöne Fachwerkexemplare sowie eine Anzahl von barocken Gebäuden. Hinter diesen hervorragend sanierten Barockgebäuden erblickt man ein etwas trostloses Panorama, denn das Schloss ist wohl der deutlichste Kriegszeuge: ein ausgebrannter Barockbau mit weiter Brachfläche drum herum. Die seltsame Tribüne an einer Seite ist wohl für den ehemaligen Reiterspiele- und Paradeplatz gedacht; hohe Zäune sollen ein Betreten der Ruine verhindern. Der angrenzende Park führt einen noch zu einem weiteren Stadttor, wo aber kein Torbogen mehr steht, sondern ein schlanker Turm mit Uhr und hohe Mauern. Dahinter beginnen Plattenbauten, darunter befindet sich auch eine Sporthalle, wo gerade Karateka zugange waren.
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Im Stadion von Friedrich Ludwig Jahn war niemand zugange, da Rot-Weiß Zerbst auswärts spielte. Aber weder ein Spiel von ihnen, noch eines vom benachbarten TV „Gut Heil“ – die werden wir demnächst mal in Halle beim Basketball sehen – hatten wir heute eingeplant, sondern ein Handballspiel. Nach einem Imbiss bei einem Türken – nach 13.30 kann man richtiges Mittagessen in Zerbst vergessen: alle Restaurants haben ab 14 oder 14.30 Mittagspause – gingen wir in die Sporthalle Zur Jannowitzbrücke. Die Handballer des HSV 2000 spielen in dieser fabrikhallenähnlichen, auch gerade durch die Industrieumgebung bizarr wirkenden Sporthalle Verbandsliga. Zumindest noch. Ob die 100 Zuschauer, die heute auf den vier zwischen den Stützbalken aufgestellten zweireihigen Holztreppchen oder auf der erhöht hinter das Tor auf den Umkleidetrakt aufgesetzten Tribüne mit Holzbänken Platz nahmen, nächste Saison noch oberhalb der Bezirksliga Handball sehen können, ist fraglich. Auch beim heutigen Gast, der zweiten Mannschaft des HV Rot-Weiß Staßfurt, lief es bisher schlecht.

Das Spiel war schnell und gut, wobei sich schnell eine enorm hohe Toranzahl abzeichnete. Nach einer Viertelstunde schien sich ein Sieg für Zerbst abzuzeichnen, da sie mit bis zu sieben Treffern gegen spielerisch schwächere, wurftechnisch unsichere und in der Abwehr vor allem mit den Zerbstern mit der 10 und der 5 überforderte Staßfurter führten. Diese kamen kurz vor der Pause zwar bis auf vier Tore heran, doch erst 10 Minuten nach der Halbzeit wurde es eng. Der Vorsprung von 23:16 schmolz immer mehr – erzielte Zerbst einen Treffer, legte Staßfurt zwei oder drei nach. Die Gäste steigerten sich immer mehr, während die Zerbster nun ins Schwimmen gerieten. Kaum fünf Minuten vor Abpfiff glich Staßfurt erstmals wieder aus, gleich darauf kamen sie sogar zur Führung. Zwei Minuten vor dem Ende schien Zerbst doch noch das Blatt wenden zu können, doch die 34:33 Führung war binnen einer Minute weg. Ein Fehlwurf acht Sekunden vorm Schlusspfiff und diese packende Partie endete mit einem 34:35 Sieg für Staßfurt.

Der Sieg war nicht unverdient und wir beiden Merseburger feierten auch noch die Staßfurter Spieler, wo wir doch neben deren Fans gesessen hatte, die ganz gut mitgingen. Rechts von uns saßen einige alteingesessene Heimfans, die ebenfalls gut mitgingen und die Spieler anfeuerten oder sich auch nachvollziehbarerweise das ein oder andere Mal über die Schiedsrichter aufregten. Allerdings muss ich als eher neutraler Zuschauer mal sagen, dass diese beiden Schiris seit langem die besten waren, die ich auf dem Handballparkett – besonders auf dem sachsen-anhaltischen Handballparkett – erlebt habe: da waren keine offensichtlichen Fehlentscheidungen dabei und ein paar Entscheidungen, die man auch umgekehrt hätte geben können, müssen einfach immer mal dabei sein. Die besten Fans der Zerbster waren aber auch die Trommler, die ihre Instrumente etwas abwechslungsreicher als die meisten anderen Handballfangruppen bearbeiteten.
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Zufrieden mit dieser schönen Tour ging es für uns über Dessau, Köthen und Halle nach Hause zurück. Nach Zerbst werden wir sicherlich mal in wärmeren Monaten wieder kommen, um dann mal Fußball zu gucken.

Statistik:
Ground Nr. 500 (ein neuer Ground; diese Saison: 50 neue)
Sportveranstaltung Nr. 1.180 (diese Saison: 67)
Tageskilometer: 250 (230 Eisenbahn, 20 Fahrrad)
Saisonkilometer: 12.370 (8.170 Auto/ 2.060 Fahrrad/ 1.340 Bahn, Bus, Tram/ 800 Schiff, Fähre/ 0 Flugzeug)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 83
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 226

Sonntag, 21. November 2010

W225III: 52 Tore, 52 Strafminuten und 5 Platzverweise – was eine Statistik!

SG Germania Zwenkau 30:22 Sächsischer HC Meerane
Sonntag 21. November 2010 – Anwurf 17.00
Liga: Verbandsliga Sachsen, Staffel West (6. Liga, 3. Amateurliga)
Ergebnis: 30:22 nach 60 Min. – Halbzeit: 13:11
Tore: Balrich 6, Böttger 6, Radwan 5, Thamm 4, Rother 4, Niese 4, Buschmann 1 (Zwenkau); über Spielernamen vom SHC liegen mir leider keine Informationen vor
Gelbe Karten: Zwenkau 4, SHC 2
Zeitstrafen: in etwa: Rother 6, Balrich 4, Böttger 2, Buschmann 2 + Bankstrafe 2 + Standfuß (Rot) 2 (Zwenkau); Nr. 7 SHC 8, Nr. 5 SHC 6, Nr. 8 SHC 2 + (Rot) 2, Nr. 9 SHC 4, Nr. 79 SHC 4, Nr. 6 SHC 4 + Nr. 23 SHC und Nr. 8 SHC (Rot) je 2 + Nr. 14 SHC (Rot nach Spielschluss)
Platzverweise: Nr. 23 SHC (9:45 „grobes“ Foulspiel), Nr. 8 SHC (36:40 grobes Foul), Nr. 7 SHC (42:12 dritte Zeitstrafe für verschiedene Vergehen + weitere zwei Minuten für Meckern), Rother (Zwenkau, 53:31 dritte Zeitstrafe für verschiedene Fouls), 59:44 Standfuß (Zwenkau, 59:44 angeblich grobes Foul oder so was), Nr. 14? SHC? (60:00 wegen Beleidigung/ Foul oder so)
Sportanlage: Stadthalle Zwenkau (Kap. 300 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 250 (davon ca. 5 Gästefans)
Unterhaltungswert: 6,0/10 (Außer einigen Geistesblitzen von manchen Spielern beider Seiten hatte zwar nichts in diesem fehlerbehafteten Spiel mit gutem Handball zu tun, aber allein die Undiszipliniertheiten der Gäste waren das Kommen wert)
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Photos and English version:
http://www.flickr.com/photos/fchmksfkcb/sets/72157625441026796/

Auch am Sonntag beließen wir es bei Handball. Die wenigen Fußballspiele, die in Leipzig stattfanden, waren mit den ebenso wenigen Handballspielen zeitlich nicht kombinierbar, und das Fußballspiel, was ich mir ausgeguckt hatte, war als Spiel der 2. Stadtklasse pauschal abgesagt worden. Der Stadtverband gab halt einfach aus, dass nur Spiele ab 1. Stadtklasse stattfinden können. Echt intelligent. Aber das ist Leipzig. Fußball gibt es nur von März bis Oktober, immer mal wieder unterbrochen. Spielt doch endlich die erste Halbserie der Saison von Mitte März bis Juni und nach den Sommerferien August bis Mitte November die Rückrunde aus, wenn ihr weggetretenes Gras und schlammige Trikots verhindern wollt, ihr Flachzangen! Das Foto von dem Spiel in Syrien, das ich zum Samstagsbericht gepackt habe, führe ich hier nicht noch mal an...

Das Einzige, was ich am Leipziger Sport hier jetzt loben kann, ist dass am Sonntag überhaupt gespielt wird. Die Bescheuerten in Sachsen-Anhalt spielen wegen Totensonntag gar nicht. Sind zwar fast alles Atheisten, aber dann Sportverbot verhängen – einfach bescheuert! Ich würde auch an Heiligabend Sport machen oder dabei zugucken...

Ich hab jetzt oben was von Leipzig geschrieben, aber genauer wäre es, wenn ich Handball mit Leipziger Land in Verbindung bringen würde. Gespielt wurde nämlich in Zwenkau, einer Kleinstadt im Bezirk Leipzig, wenige Kilometer südlich der eigentlichen Stadt. Die 8.500 Einwohner wohnen in einer vom Tagebau flankierten, nicht besonders sehenswerten Stadt. Allerdings sind die Kirche gegenüber vom Rathaus und letztgenannter Bau schon einen Blick wert. Es gibt auch noch zwei weitere Kirchen (eine davon aber ruinös) und einen auffälligen Wasserturm. Die Halle ist von außen auch recht auffällig, da es ein geschmackvollerer Neubau ist. Innen ist nur eine Längsseite zum Zuschauen geeignet, wobei sich auf dieser vier Holz beschlagene Reihen Kunststoffbänke und dahinter eine Reihe blau bespannter Stühle befinden. Das Ganze ist in zwei Blöcke – rechts und links vom klobigen Sprecherturm – aufgeteilt und bietet 300 Leuten Platz. Es kamen auch gut 250, wobei diese bis auf langweiliges Getrommel, das von Kindern kam, die sich aber wenigstens reinhängten, kaum etwas zum Spiel beitrugen. Ein paar Zwischenrufe und etwas Klatschen noch – wie bei jedem normalen Handballverein halt auch.

Das Spiel der Männer-Verbandsliga war fehlerbehaftet – da es eine höhere Amateurliga ist, habe ich da wenig Verständnis für – und hektisch. Dass Meerane Tabellenletzter mit 3 und Zwenkau 8. von 12 mit 7 Pluspunkten waren, war oft nicht so recht zu merken, da bis zur 20. die Gäste gleichwertig waren. In der zweiten Halbzeit wurde der SHC aber immer undisziplinierter und schlampiger, sodass Zwenkau davon ziehen und verdient mit acht Toren siegen konnte. Einige der Tore waren sehr sehenswert – so z.B. ein mit Spin aus spitzem Winkel auf den Hallenboden geworfener Ball, der ins Meeraner Tor drehte oder Würfe in den Winkel nach Zuspiel über das halbe Feld – doch ansonsten lebte das Spiel nur von Disziplinlosigkeiten beider Mannschaften, wobei den Zwenkauern nicht viel vorzuwerfen ist, Meerane aber einiges mehr.
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Der Reigen von Platzverweisen wurde auch von Meerane eröffnet, wobei man nach so kurzer Spielzeit niemanden, der einem aufs Tor zulaufenden Gegenspieler beim Versuch den Wurf ab zu blocken, augenscheinlich versehentlich auf den Kopf ditscht, eine direkt-rote Karte zeigen muss. Zwei Minuten wären da völlig angemessen gewesen, aber die kleinlichen und bei Entscheidungen wie ‚Abstehen beim Torwurf’ unsicheren Schiedsrichter trugen auch mit dazu bei, dass es so eine Flut an Strafen gab. In erster Linie lag es aber nicht am schlechtesten Schiedsrichtergespann, dass ich je in einer sächsischen Halle habe pfeifen sehen, sondern daran, dass es ihnen die Spieler auch richtig schwer machten. Insbesondere lag es am Verhalten der größten Hornochsen die ich je übers Parkett habe traben sehen. Unglaublich auch, wie sich die vom Feld verwiesenen Meeraner Spieler – nach 42 Minuten schon drei! – von der Tribüne aus aufregten, wenn es für ein klares Foul zwei Minuten gegen Meerane und für ein normales Foul gegen sie nur zwei Minuten oder angemessene Verwarnungen für Zwenkau gab. Also da muss man den Arsch schon ziemlich weit offen haben, so dumme Bemerkungen am Fließband zu produzieren, wenn man einfach nicht gut spielt und dann auch noch extrem undiszipliniert ist. Wahrscheinlich fühlten die sich betrogen oder als die Besseren. Als neutraler Zuschauer konnte mir das eigentlich egal sein, aber wenn so was wie Meerane zum TSV Leuna oder SC Magdeburg zum Handball kommt, halte ich mich nicht mit beleidigenden Zurufen zurück, wie das lahme Publikum in Zwenkau.

Weitere Platzverweise waren eine direkt rote Karte gegen einen vorbelasteten Gästespieler, der grob im eigenen Kreis foulte (den Wurfarm heruntergerissen), dann eine Disqualifikation für drei + eine Zeitstrafe für verschiedene Fouls (darunter ein 2+2 Minuten Foul, das zur Herausstellung führte) für einen Meeraner und drei Mal zwei Minuten für einen Zwenkauer. Den vorletzten Platzverweis – den dritten direkt Roten – gab es dann gegen Zwenkau, da ein Meeraner in den 15er rein gerannt ist, der sich auch mutwillig in den Weg gestellt hat. Der Gästespieler klatschte zwar zünftig aufs Parkett, aber mehr als eine Zweiminutenstrafe gegen den nicht vorbelasteten Zwenkauer forderten nur die Gäste, sodass die zweite ungerechtfertigte rote Karte ausgesprochen wurde. Den letzten roten Karton gab es erst nach Abpfiff zu sehen, wobei ich mir gar nicht sicher bin, ob der überhaupt für Meerane war, da es eh ein gutes Wortgefecht da unten gab. Und ob das der einzige Platzverweis nach Spielschluss war, weiß ich eigentlich auch nicht so sicher: Zwenkau schreibt auf ihrer Website was von 7 Platzverweisen, wobei sie in dem Artikel auch etwas zu sehr auf die Leistung der Schiedsrichter eingehen, anstatt fair aber spitz Bemerkungen gegen Meerane loszulassen - und ob der Zwenkauer Statistiker alles richtig aufgenommen hat, wage ich bei dem Chaos genauso zu bezweifeln, wie das meine eigene Statistik 100%ig stimmt.

Alles in Allem ein sehenswertes, aber kein gutes Spiel. Zudem also auch das undisziplinierteste Handballspiel – auch wenn es keine einzige richtig üble Aktion gab, d.h. keine rote Karte wegen einer Tätlichkeit ausgesprochen werden musste – dass ich je gesehen habe (und ich habe schon knapp 100 in Deutschland - von der ersten bis zur untersten Liga - und eines in der 1. tschechischen Liga gesehen), sodass ich dem Trainer von Meerane nur raten kann, mal seine Jungs in der Hinsicht kräftig anzuscheißen. Hätte er dem 23er, der zuerst runter geschickt wurde, mal den Mund verboten, wären wohl auch weniger Platzverweise zu verzeichnen gewesen. Der 23er heizte nämlich von der Tribüne noch kräftig auf. Und zwar nicht nur mit Geschrei um einen ausgetauschten Ball – wie man sich darüber aufregen kann, dass der Ball in einer Auszeit gewechselt wurde, frage ich mich aber auch: meint der, dass die Zwenkauer da einen Funksender im Ball versteckt haben, dass er nur ins Meeraner Tor fliegt, oder was?! – sondern auch mit ständigem Schiedsrichterbeeinflussen (v.a. durch Kartenfordern) und Gegenspieler voll meckern. Zusammenfassend gesagt, ist es aber schon lustig, wenn man eine Mannschaft erlebt, über die man sich schön aufregen kann...
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Den Hinweg hatten wir noch per Straßenbahn von Merseburg nach Bad Dürrenberg und Eisenbahn von Bad Dürrenberg nach Markranstädt und dann von dort per Rad nach Zwenkau gemacht. Übrigens war es typisch, was in Bad Dürrenberg so abging: 15 Minuten Verspätung wegen dieser scheiß ICEs die leider vorgelassen werden müssen und dann spielen da ca. 10jährige Kinder auf den Gleisen, denen man erst mit freundlichen Worten wie „verpisst euch ihr Dreckwänster, sonst mach ich euch platt“ beikommen muss, ehe sie vom Gleiskörper, auf dem sie Flaschen herumwarfen, verschwanden. Natürlich war mein Vater der Erste und Einzige, der sich um die Wänster kümmerte: die anderen Fahrgäste glotzten nur blöde oder ignorierten die Kinder und dachten gar nicht daran, dass sie heute nicht mehr Zug fahren können, wenn diese Hosenscheißer überfahren werden. Denen, die sich da nur mitleidig wundern, wo denn die Eltern der „lieben Kleinen“ sind, kann ich auch eine Antwort geben: die Eltern liegen sicher besoffen heeme herum und gucken fern. Nun ja. So Dinger blieben uns auf dem Rückweg erspart, denn den fuhren wir komplett per Rad nach Merseburg zurück, wobei wir die 44 Kilometer in 118 Minuten schafften.

Statistik:
Ground Nr. 499 (ein neuer Ground; diese Saison: 49 neue)
Sportveranstaltung Nr. 1.179 (diese Saison: 66)
Tageskilometer: 90 (70 Fahrrad, 10 Straßenbahn, 10 Eisenbahn)
Saisonkilometer: 12.120 (8.170 Auto/ 2.040 Fahrrad/ 1.110 Bahn, Bus, Tram/ 800 Schiff, Fähre/ 0 Flugzeug)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 83
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 225

Samstag, 20. November 2010

W225II: Wie schnell ein Acht-Tore-Vorsprung schmelzen kann... aber am Ende gewann Bernburg trotzdem

SV Anhalt Bernburg 23:20 HC Einheit Halle 05
Samstag 20. November 2010 – Anstoß 18.00
Liga: 3. Liga Ost (3. Handballliga, 1. Halbprofiliga)
Ergebnis: 23:20 nach 60 Min. – Halbzeit: 14:9
Tore: Weber 9, Rindert 4, Petersohn 3, Schöttke 2, Kraft 2, Seifert 2, Hoffman 1 (Bernburg); Kern 6, Gragert 4, Steinbach 3, Metzner 2, Suchanke 1, Grisanovs 1 (Halle)
Gelbe Karten: Bernburg 3; Halle 3
Zeitstrafen: Weber 2, Petersohn 2, Seifet 2, Kraft 2 (Bernburg); Suchanke 4, Steinbach 2, Metzner 2, Haase 2 (Halle)
Platzverweise: keine
Sportanlage: Sporthalle Bruno Hinz (Kap. 1.000, davon 900 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 650 (davon vielleicht 15 Gästefans)
Unterhaltungswert: 6,0/10 (Ganz ordentliches Spiel, das in der ersten Hälfte besser war als in der zweiten)
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Photos and English version:
Anhalt Bernburg defeats Einheit Halle (Handball 3rd Division)
Pictures from Bernburg City (Palace, Zoo, Inner City; taken August 2007)

Es ist einfach zum Kotzen: kaum regnet es mal etwas kräftiger, schon fallen 80-90% der Fußballspiele in Deutschland aus. Eigentlich hätte ich als Vorspiel zum Handball in Bernburg noch gerne das Kreisklassenpokalspiel von Einheit Bernburg II gesehen, aber das wurde am Tag davor abgesagt. Da ich die Saale in Halle gesehen habe, wie sie z.B. die Wege auf der Peißnitz überschwemmt hat, unterstelle ich dem SV Einheit hier keine unnötige Absage: der Platz mag bei der Saale-Ufer-Lage wirklich nicht bespielbar gewesen sein. 90% der anderen Plätze, auf denen Spiele abgesetzt wurden, sind aber alles andere als unbespielbar. Im Übrigen ist auch ein teilüberschwemmter Platz noch bespielbar: das haben mir mal vor ein paar Jahren Jugendmannschaften im polnischen Szczecin gezeigt und zeigen auch diese beiden syrischen Zweitligisten (Al-Qamishli und Murik):
(http://esyria.sy/sites/images/hasakeh/109059_2009_12_22_13_39_07.jpg)

Mit den Fahrrädern fuhren wir von Merseburg zum Bahnhof in Halle, mit dem Zug ging es weiter nach Bernburg. Den Radweg neben der unglaublich dicht befahrenen Bundesstraße nutzend, noch ein paar Fotos vom Bernburger Schloss von der Brücke aus machend, kamen wir recht zeitig an der Halle an. Diese heißt nach Bruno Hinz, wobei keineswegs der SS-Sturmführer damit gemeint ist, sondern ein kommunistischer Widerständler der mit den spanischen Kommunisten gegen die Faschisten auf der Iberischen Halbinsel gekämpft hat. Dass man so etwas erst vom Vereinspräsidenten erfährt, spricht nicht gerade für den Informationsgehalt der Website. Aber immerhin veröffentlicht Bernburg als einer der wenigen Clubs seine Eintrittspreise. Die blieben uns am heutigen Tag aber dank guter Verbindungen erspart. Also wenn 8€ mittlerweile normal sind und überall ein sogenannter Top-Zuschlag, der die Karten auf 10€ verteuert, verlangt wird, dann gute Nacht! Den Top-Zuschlag nutzt man bei einigen Fußballvereinen im Halbprofibereich (also Regional- und Oberliga, die auch vergleichbar mit der 3. Handballliga sind) für die Kostendeckung von Polizeieinsätzen bzw. bei der Aufstockung von Ordnungskräften. Eigentlich ist der Top-Zuschlag also nicht zum Abzocken der Zuschauer bei Spielen mit erhöhtem Besucheraufkommen gedacht. Macht man ja in Pirna (Eintritt 6 bis 7€) auch nicht...

Noch ein Wort zu Halle: der Bau hat Charakter, denn er ist eine oben etwas spitz zulaufende Bogenhalle aus DDR-Zeiten (1960er glaube ich), die dezent saniert wurde, sodass der Baukörper noch erkennbar ist. Allerdings sind die Bänke etwas niedrig angebracht worden. Aber wenigstens stilvolle Holzbänke und keine billigen Plastesitze. Die Bänke gibt es auch nur auf den Längsseiten, wobei sie dort 900 Leuten Platz bieten. Hinter einem Tor darf man sich nicht aufhalten, über dem zweiten Tor – die Seite, wo man unter der verglasten Front mit dem banalen Schriftzug „Sporthalle“ hineingeht – gibt es eine Empore mit Stehplätzen, die mit einem recht großmaschigen Netz davor auch noch akzeptabel ist.
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Zum Spiel: Der Gast aus Halle – eigentlich genauer dem Plattenbau-Ortsteil Neustadt – befand sich mit zwei Siegen und zwei Unentschieden aus 10 Spielen im hinteren Mittelfeld und Bernburg mit einer ausgeglichenen Bilanz aus 8 Spielen im vorderen Mittelfeld. Die ersten fünf Minuten gehörten den Hallensern, wobei die nur vom fehlenden Zusammenspiel der Gastgeber profitierten. Dann legte Bernburg los und zog bis zur Pause ein gutes Stück davon. Das Spiel war nicht herausragend, doch Tempo, Wurftechnik und Verteidigungsarbeit waren schon auf höherem Niveau.

Nach der Pause zog Bernburg gleich mit bis zu 8 Toren davon, doch ließ das Spiel bald schleifen und die Hallenser ab der 40. herankommen. Die Fehlerquote stieg und je aktiver die Hallenser wurden, umso unattraktiver wurde das Match. Schwach war es aber nie – und zum Glück bekamen die Schwarz-Gelben Hausherren noch das Ruder herum und brachten mit zwei überlegten Aktionen kurz vor Schluss den Sieg in trockene Tücher. 23:20 war der Endstand.

Besonders der etwa 30 Mann starke Stimmungsblock der Bernburger sprang nach dem Sieg hocherfreut auf. Während des Spiels hatten sie sehr ausdauernd mit gängigen, sehr einfachen Sprechchören, die aber kaum die Trommeln übertönten, angefeuert und sogar ab und an die Hälfte der Halle stimmungstechnisch mobilisieren können. Die wenigen Gästefans waren dadurch kaum zu hören. Für Handball war die Stimmung also ziemlich gut!

Zusammenfassend gesagt: Das Spiel, die Halle und die Atmosphäre waren zwar nicht der absolute Knaller, aber doch schon sehenswert. Bernburg kann ich dem Handball-Fan auf jeden Fall empfehlen, wobei das Top-Zuschlagsspiel Nr. 1 – gegen Köthener HC – wohl besonders interessant sein soll. In drei Wochen findet das jedenfalls in Köthen statt – und wer da wieder am Start ist, dürfte ja wohl klar sein...

Durch die Verabredung mit Herrn Krause, bei dem ich mich für das Besorgen der hervorragenden Sitzplätze bedanke, in Bernburg, nahmen wir auch nicht das erste Spiel der wohl interessantesten Hallensportmannschaft wahr. Gemeint ist die Hallenhockeytruppe des TSV Leuna 1919, die diese Saison wieder 1. Bundesliga spielt und wenigstens auf den 5. der 6 Plätze der Oststaffel kommen muss, um nicht erneut „nur“ zweite Liga spielen zu müssen. Gegen den klar favorisierten Berliner HC hieß es zwar 5:10, aber warten wir’s mal ab. Im Dezember und Januar bin ich dann aber auch bei dieser leider viel zu kurzen Hallenhockeysaison wieder dabei, wenn die Leunaer Halle bebt und die Halle Osternienburgs gerockt wird.
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Statistik:
Ground Nr. 498 (ein neuer Ground; diese Saison: 48 neue)
Sportveranstaltung Nr. 1.178 (diese Saison: 65)
Tageskilometer: 120 (90 Bahn, 30 Rad)
Saisonkilometer: 12.030 (8.170 Auto/ 1.970 Fahrrad/ 1.090 Bahn, Bus, Tram/ 800 Schiff, Fähre/ 0 Flugzeug)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 83
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 225

Freitag, 19. November 2010

W225I: Zum Saisonabschluss ein hervorragendes Spiel mit erfolgreichem Ausgang

TSV Leuna 1919 AH 5:4 SV Wacker Wengelsdorf AH
Freitag 19. November 2010 – Anstoß 18.00
Freundschaftsspiel Alte Herren
Ergebnis: 5:4 nach 70 (35/35) Min. – Halbzeit: 1:2
Tore: 1-0 7. Ingo Witzel, 1:1 14. WW, 1:2 25. WW, 2:2 37. Mario Melchior, 3:2 39. Frank Fulde, 3:3 41. WW, 4:3 51. Mario Melchior, 4:4 56. WW (Elfmeter), 5:4 67. Ingo Witzel
Verwarnungen/ Platzverweise: keine, da Schiri keine Karten dabei hatte
Sportanlage: Kunstrasenplatz Stadion des Friedens (Kap. 2.000, davon 120 Sitzplätze)
Zuschauer: 15 (davon 5 Gästefans)
Unterhaltungswert: 9,0/10 (Hervorragendes Spiel beider Teams; gerade für Ü-35 sehr viel Bewegung und Torraumszenen)
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Photos and English version:
TSV Leuna 1919 vs. Wacker Wengelsdorf (Senior Teams)

Zum Abschluss der Altherrensaison gab es auf dem Leunaer Kunstrasen noch mal ein richtig schönes, gutes und rassiges Duell mit dem Gast aus dem Burgenlandkreis, Wacker Wengelsdorf. Nach den ersten Angriffen von beiden Seiten auf die jeweiligen Tore erzielte Leuna recht früh die Führung. Wengelsdorf wurde besser, kam zum Ausgleich und schaffte in einem gleichwertigen, schnellen und wirklich hochklassigen Altherrenspiel bald die Führung zum 1:2. Danach gab es noch eine sehr faire Szene von Mario Melchior: er hatte den Flankenball erst hinter der Torauslinie erwischt und ihn so in den Fünfmeterraum gebracht, dass ein anderer Leunaer zum Tor einschieben konnte. Nachdem sich Wengelsdorfer kurz beschwerten, gab Mario gleich zu, dass er den Ball erst hinter der Linie erwischt hat. So einige andere Altherrenfußballer, wie die meist besonders engagiert spielenden Leipziger, hätten an Marios Stelle eher den Gegner als „Lügner“ belappt...

Das 1:2 war jedenfalls der Pausenstand. Da ich mich nach Halbzeitpfiff mit Minimallichtfotografie im angrenzenden Stadion befasste, verpasste ich den Ausgleichstreffer der gleich nach Wiederanpfiff fiel. Hättet ruhig mal länger Pause machen können! Aber den herrlichen Treffer zur erneuten Leunaer Führung bekam ich ebenso mit wie den erneuten Ausgleich von Wacker Wengelsdorf. Es ging Schlag auf Schlag! Nach 10 torlosen aber wirklich guten Minuten in denen die Emotionen sogar noch höher gingen, als in der ersten Hälfte – gerade ein gewisser Jemand bei Wengelsdorf war nur am Meckern und Provozieren, was unter anderem ein paar Leunaer zu herrlichen Grätschen, die nicht immer nur den Ball trafen veranlasste – traf Mario Melchior erneut; diesmal sogar ein Seitfallzieher! Der Ausgleich fiel durch einen sicher berechtigten Handelfmeter, der locker verwandelt wurde. Den Siegtreffer erzielte Ingo Witzel, der damit an diesem Tag den 15 Zuschauern auch schon seinen zweiten Treffer zeigte.

Das 5:4 war ein nicht ungerechtes Ergebnis in einem Spiel auf sehr hohem läuferischem und spielerischem Niveau, was aber auch 5:5 hätte lauten können. Auch an Wengelsdorf muss ein Lob geäußert werden: nicht nur für den Sympathieträger, der mit seinem Gemecker nötige Emotionen ins Spiel brachte, sondern vor allem auch für die anderen agilen Feldspieler und den starken Torwart. Am Ende hatte aber Leuna einfach doch den höheren Druck aufgebaut und die bessere Chancenverwertung gezeigt. Bitte weiter so in der kommenden Saison!
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Statistik:
Ground Nr. 497 (kein neuer Ground; diese Saison: 47 neue)
Sportveranstaltung Nr. 1.177 (diese Saison: 64)
Tageskilometer: 20 (Rad)
Saisonkilometer: 11.910 (8.170 Auto/ 1.940 Fahrrad/ 1.000 Bahn, Bus, Tram/ 800 Schiff, Fähre/ 0 Flugzeug)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 83
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 225

Montag, 15. November 2010

Ein paar neue Fotos aus Halle und Merseburg finden sich unter http://www.flickr.com/photos/fchmksfkcb/sets/72157625390669002/with/5177865461/

Schwerpunkte: Parkanlagen in Merseburg und Halle/ Saale von oben, d.h. aus dem 12. Stock eines Studentenwohnheims in Neustadt.

Samstag, 13. November 2010

W224I: Torerfolg gegen den Wind und blamable Leistung des Tabellenführers

SC Obhausen 1929 II 0:2 SV 1884 Delitz am Berge
Samstag 13. November 2010 – Anstoß 12.00
Liga: 2. Kreisklasse Saalekreis, Staffel 1 (12. Liga, 7. Amateurliga)
Ergebnis: 0:2 nach 90 (45/45) Min. – Halbzeit: 0:0
Tore: 0:1 52. Nr. 8, 0:2 60. Nr. 7
Verwarnungen: 3x SCO, 3x Delitz
Platzverweise: keine
Sportanlage: Sportplatz Obhausen (Kap. 2.000, davon 100 Sitzplätze)
Zuschauer: 15 (davon vielleicht 2 Gästefans)
Unterhaltungswert: 6,5/10 (Trotz widriger äußerer Bedingungen lieferte Delitz in einem harten wie auch unterhaltsamen Spiel eine gute Leistung ab)

SV 47 Esperstedt 1:1 SV Blau-Weiß Günthersdorf II
Samstag 13. November 2010 – Anstoß 14.00
Liga: 2. Kreisklasse Saalekreis, Staffel 1 (12. Liga, 7. Amateurliga)
Ergebnis: 1:1 nach 90 (45/45) Min. – Halbzeit: 1:0
Tore: 1:0 33. Nr. 11?, 1:1 88. Nr. 8?
Verwarnungen: 1x Esperstedt, 1x Günthersdorf
Platzverweise: keine
Sportanlage: Sportplatz und Freizeitzentrum, Esperstedt (Kap. 1.000 Stehplätze)
Zuschauer: 25 (davon 5 Gästefans)
Unterhaltungswert: 2,5/10 (Ziemlich lahmer Kick, der von ganz O.K. spielenden Esperstedtern hätte gewonnen werden müssen: völlig unverdienter Punkt des Tabellenführers)
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Photos and English version:
a)
OBHAUSEN: SCO II 0:2 DELITZ AM BERGE
b)
Esperstedt: SV 47 1:1 BW Günthersdorf II (+ Kuckenburg)

Mitte der Woche habe ich mein Tourenrad wieder fit für Fahrten wie diese gemacht. Die Bremsbelege waren runter, die Kette verschlissen und das Vorderlicht machte seit zwei Wochen Mucken. Zu letzterem Problem muss ich an dieser Stelle mal zwei Radläden – der eine im Steinweg, der andere gegenüber vom Eselsbrunnen – vergleichen. Beim Laden im Steinweg hab ich früher wegen Bekannten dort immer dort gekauft und selten Reinfälle gehabt, nur in den letzten Monaten wurde der Laden enorm unzuverlässig. Trotzdem bin ich noch mal wegen der Funsel vorn gekommen. Wenn man dort um 10 Uhr – also bei angekündigter Ladenöffnung – erscheint, kann man erstmal noch 10 bis 15 Minuten rum stehen, bis sich der Chef und sein wichtigster Mechaniker zu ihren Laden bequemen. Nicht groß durchgucken, sondern einfach eine neue Glühbirne rein, 5€ abdrücken, raus. Das Licht hielt ein paar Kilometer – wieder vorne kaputt. Noch mal hin, kostenlos ne neue Birne reingemacht, weg, nach kurzer Fahrt wieder im Arsch. Dritter Anlauf, Überspannungsschutz rein, 10€ dafür, weitergefahren, nach kurzer Zeit wieder kein Licht vorne. Dem Mechaniker mal etwas ungehalten die Lage erklärt, meinte er beim vierten Reparaturversuch, er könne auch nichts machen, als neuen Überspannungsschutz und neue Glühbirne rein. Wieder kostenlos reparieren lassen – immerhin versucht niemand im Steinweg eine Abzockmasche: sie wollen dort wirklich nicht die Kunden betrügen, sondern sind nur schlecht ausgebildet oder unfähig – und wieder defekt nach kurzer Fahrt (das war dann am Samstag nach dem Spiel in Klobikau). Also wieder zu dem Laden am Eselbrunnen, den ich bisher nur für den Kauf eines neuen Tourenrades (also das, was ich jetzt auch noch fahre) und zwei Mal wegen der Durchsicht von selbigen, aufgesucht habe. Dort war ich 9.50 Uhr vor der Tür und obwohl „10-19 Uhr geöffnet“ an der Tür stand, waren die Mitarbeiter schon zugange. Das Rad wird dann hintergeschoben, sodass der Kunde nur beim Klären von Fragen etwas mit den Mechanikern zu tun bekommt. Mit denen will man im Steinweg auch nichts zu tun haben; außer einem schon länger dort angestellten jungen Mann sind die Hilfsmechaniker dort wirklich nicht sozialfähig: können weder vernünftig mit Kunden reden, noch ein Rad reparieren und besitzen z.B. die Frechheit in hörweite des Chefs einem Kumpel, der am Laden vorbeigeht, etwas wie „bring nachher [bei der Party] noch Alk mit, du Voochel“ zuzurufen. Beim Laden am Eselsbrunnen gibt offensichtliche keine solchen Gestalten und wenn, dann werden sie geschickt von der Kundschaft ferngehalten. Der Mechaniker am Eselsbrunnen fand dann auch den Beleuchtungsfehler vorn: die Kabel waren auszutauschen. Wenn noch mal Fehler auftreten sollte, wollte der Chef noch mal die gesamte Beleuchtungsanlage kostenfrei auseinandernehmen. Scheint aber nicht nötig zu werden. Hydraulische Bremsklötze und neue Kette sind natürlich auch ordentlich montiert worden. So viel dazu, warum ich nur noch den Laden am Eselsbrunnen nutzen und empfehlen werde und nicht den im Steinweg.
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Da das nun geklärt ist, konnte es am Samstagmorgen nach Obhausen gehen. Für die 35km brauchten wir 125 Minuten, da der Wind aus West/ Süd-West extrem ungünstig kam. Und das war kein laues Lüftchen, sondern ein strammer, schneller, teils böiger Wind. Auf der Kuppe vor Obhausen bremste der uns plötzlich von 15km/h auf 5km/h schlagartig runter. Obhausen ist ein Ort mit knapp 1.500 Einwohnern – durch Eingemeindungen kommt man auf knapp 2.500 – der rund 5km östlich von Querfurt, der (nach Merseburg) zweitgrößten Stadt des Saalekreises, liegt. Neben einem gut sanierten Gutshaus und drei Kirchen – einer schönen romanischen im Osten, einer ganz ansehnlichen des ausgehenden 19. Jahrhunderts in der Mitte und einer Ruine mit völlig verfallenem Schiff und langsam zusammenfallenden Turm im Westen des Ortes – gibt es auch einen Fußballverein, der eine Mannschaft in der Kreisliga, die dort als 4. kaum noch Aufstiegschancen hat, und eine Mannschaft in der 2. Kreisklasse, sowie eine F-Jugend hat. Der SC Obhausen hat übrigens eine aktuelle, gute Website – nur die Karte mit der Anfahrt zum Platz müsste mal optimiert werden, da Obhausen wirklich nicht zwischen Barnstädt und Niederschmon liegt.

Hinter dem recht groß geratenen und hervorragend sanierten Kulturhaus befindet sich das kleine Stadion, das einen rundherum geschlossenen Graswall hat, der nur vom großen Eingangsschild und einem kleinen Containerbau unterbrochen ist, und auf dem sich zur Linken vom Eingang neben zwei Stehstufen auch eine mit Wellblech überdachte Stein-Tribüne befindet. Die 100 Sitzplätze werden durch hölzerne Bänke erreicht. Der Graswall ist von Pappeln bewachsen.

Die oben erwähnte Reservemannschaft empfing mit ihren 2 Siegen und 10 Niederlagen – sie sind Tabellenletzter – den 8. aus Delitz am Berge. Der Wind fegte quer von einem Ende des Platzes zum anderen, sodass Delitz mit dem Wind im Rücken das Tor der Obhausener belagerte. Die waren reichlich überfordert, konnten aber – Dank muss da vor allem dem Torwart gelten – einen Rückstand bis zum Pausenpfiff verhindern. Besonders packend war das Spiel zwischen der 25. und der 40. Minute, als neben den vielen Chancen der Gäste auch mal zwei Bälle von Obhausen aufs gegnerische Tor kamen und sich einige Spieler beider Teams und die Obhausener Bank, die bis auf den sachlichen Trainer mit dem Anheizen des recht harten Spiels glänzte, mehrfach stritten. Da wurde geholzt, gepöbelt und geschubst. All das blieb aber im Rahmen, sodass nur ein paar gelbe Karten gezeigt werden mussten.

In Hälfte zwei war das Spiel langsamer, was dadurch kam, dass Delitz nun gegen den Wind spielte und Obhausen selbst mit dem Wind im Rücken in allen Belangen unterlegen war. Delitz schaffte nun auch mit präziseren Pässen die Abwehr auszuhebeln, sodass sie erst aus Nahdistanz einschoben und dann einen geschickten, halbhohen Schuss ins lange Eck platzieren konnten. Diese beiden Tore waren die einzigen und aufgrund der anderen Ergebnisse und eines Spielausfalls schaffte Delitz so den Sprung auf den zweiten Aufstiegsplatz. So eng ist die Tabelle zusammen zwischen 2 und 8!
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Gleiche Liga, gleiche Staffel, nur anderer Spielort. In einem 5km weiter nördlich gelegenen Ortsteil der Gemeinde Obhausen, der 600 Einwohner hat und den Namen Esperstedt trägt, ging es auf dem Sportplatz und Freizeitzentrum, einem ausbautenlosen Platz oberhalb des Dorfes, zwischen Kleingärten und Feldern, umrahmt mit Pappeln und Birken, weiter. Mit Seiten- und Rückenwind, der uns auf einem flachen Stück auf locker 40km/h brachte, schafften wir es noch rechtzeitig zum Anstoß. Der 7. von 14 empfing den souveränen Tabellenführer, der von 36 möglichen 31 Punkte holte und somit 11 Punkte auf den zweiten (und ebenfalls aufstiegsberechtigten) SV Farnstädt III und 12 auf den dritten (der erste Nicht-Aufstiegsplatz) Fortuna Steigra Vorsprung hat.

Nach zwei guten Aktionen in den ersten beiden Minuten war dann aber vom Tabellenführer nichts mehr zu sehen. Das Spiel war viel langsamer und unbeholfener als jenes in genau derselben Liga kurz zuvor. Mit reichlich trägen Angriffen brachten die Esperstedter den Spitzenreiter ab und an in Schwierigkeiten, eine richtige Torchance gab es kaum. Der Gästetorwart zeigte nach 25 Minuten mit einer starken Parade sein Können, machte es jedoch mit einer Ungeschicktheit, die zum 1:0 per Aufsetzer führte, nach 33 Minuten wieder zunichte. Die Führung war aber auch verdient.

In der zweiten Spielhälfte war von Günthersdorf weiterhin kaum etwas zu sehen, doch Esperstedt kam jetzt wenigstens öfter mal vors Tor. Die Chancen hätten für eine 3:0- oder 4:0-Führung gereicht, doch die Gastgeber trafen einfach nicht mehr. Der mit Sonnenbrille die Partie fehlerfrei leitende Schiri konnte dann leider keinen Grund finden, den völlig unverdienten Ausgleich in der 88. Minuten für irregulär zu erklären. Schade. So eine Leistung ist eines Spitzenreiters nicht würdig – und wenn es auch nur der Spitzenplatz in der 2. Kreisklasse ist.

Ganz lustig drauf waren viele der Heimfans natürlich trotzdem. Besonders aber der Grillmeister, der für nur 1€ wirklich gute Bratwürste – wer hat denn hier dauernd was von versalzen gesagt; die Anderen wollten den wohl nur ärgern?! – machte. Ein anderer Anhänger erklärte uns dann auch den Weg nach Kuckenburg, was uns sehr gelegen kam. Nach Abpfiff fuhren wir aber erst noch nach Esperstedt rein: dort findet sich eine ganz nette romanische Kirche, die etwas seltsam angeordnete Fenster besitzt. Ansonsten weiß nur die Tal-Lage – ist sogar teils felsig dort – zu überzeugen, denn Esperstedt ist ansonsten so ein Kaff wie es gerade in der Querfurter/ Mansfelder Ecke im Buche steht: unebene Straßen mit Mansfelder Schlacke, viele verfallene Häuser und versiffte Gehöfte, der Bahnhof existiert nur als Ruine, die bewohnten Häuser sind alle sehr einfach. Auch Kuckenburg sieht so aus, nur ist der Ort wirklich winzig. Entsprechend winzig ist auch die Kirche, aber genauso schön gelegen. Wir fuhren noch für ein paar Fotos im dämmrigen Licht nach Obhausen zurück und von dort wieder heeme.
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Statistik:
Grounds Nr. 496 und 497 (zwei neue Grounds; diese Saison: 47 neue)
Sportveranstaltungen Nr. 1.175 und Nr. 1.176 (diese Saison: 63)
Tageskilometer: 80 (Rad)
Saisonkilometer: 11.890 (8.170 Auto/ 1.920 Fahrrad/ 1.000 Bahn, Bus, Tram/ 800 Schiff, Fähre/ 0 Flugzeug)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 82
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 224

Sonntag, 7. November 2010

W223III: Der Fußballplatz mit der Mühle, und: Sieg von Sietzsch über Sennewitz

SpG Glesien/ Zwochau/ Zschernitz 1:8 SpG Naundorf/ Zschepplin
Sonntag 7. November 2010 – Anstoß 10.30
Liga: Nordsachsenliga der A-Junioren (5. Liga der 16-18jährigen)
Ergebnis: 1:8 nach 92 (45/47) Min. – Halbzeit: 0:4
Tore: 0:1 9. (11), 0:2 27. (11), 0:3 31. (11), 0:4 37. (9), 0:5 47. (9), 0:6 51. (7; Elfmeter im Nachschuss), 1:6 52. (10; Elfmeter), 1:7 57. (9), 1:8 67. (9)
Verwarnungen: 2x Glesien/ Zw./ Zs.
Platzverweise: keine
Besondere Vorkommnisse: 59. Torwart von Glesien/ Zw./ Zs. hält Elfmeter von Naundorf/ Zsc.
Sportanlage: Sportanlage an der Mühle (Kap. 1.200, davon 30 Sitzplätze)
Zuschauer: 15 (davon 7 Gästefans)
Unterhaltungswert: 7,0/10 (Für diese Jugendspielklasse ein wirklich starkes Spiel; der Gastgeber gab sein Bestes, doch der Gast war klar überlegen)

SV Sietzsch 3:1 1. SV Sennewitz
Sonntag 7. November 2010 – Anstoß 14.00
Liga: 2. Kreisklasse Saalekreis, Staffel 2 (12. Liga, 7. Amateurliga)
Ergebnis: 3:1 nach 95 (47/48) Min. – Halbzeit: 2:0
Tore: 1:0 17. (11; Elfmeter), 2:0 33. (6), 2:1 65. (Eigentor), 3:1 82. (12)
Verwarnungen: keine, Platzverweise: keine
Sportanlage: Sportplatz Lohnsdorf (Kap. 500 Stehplätze)
Zuschauer: 25 (keine Gästefans)
Unterhaltungswert: 6,5/10 (Sietzsch in einem guten Spiel die deutlich bessere Mannschaft, jedoch Durchhänger von 45. bis 75. Minute)
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Photos and English version:
a)
SpG Glesien/ Zwochau/ Zschernitz 1:8 SpG Naundorf/ Zschepplin (Under-19)
b)
SV Sietzsch 3:1 SV Sennewitz Reserve

Diesmal ging es bereits morgens los, da uns das Spiel in Sietzsch, wo es uns v.a. um den Besuch des Platzes ging, nicht reichte. Wir schauten erst im sächsischen Nachbarkreis Nordsachsen in Zwochau ein A-Junioren-Spiel. Es standen sich auf der höchsten Liga der Kreisebene zwei Spielgemeinschaften gegenüber. Die erste besteht aus Glesien, einem 1.400 Einwohner zählenden Ortsteil von Schkeuditz und Heimat des FV Glesien, aus Zwochau, heute Spielort; der SV Zwochau kommt aus der 1.000-Einwohner-Gemeinde nördlich des Leipziger Flughafens, und Zschernitz, wo die Union 47 Zschernitz herkommt, was der ortsansässige Verein des 500 Einwohner-Ortsteils der Gemeinde Neukyhna ist. Für Archäologen, die sich mit der Jungsteinzeit befassen, dürfte zumindest das dritte Mitglied der Spielgemeinschaft ein Begriff sein: dort wurde nämlich vor wenigen Jahren eine Tonfigur gefunden, die aufgrund ihrer auffälligen Darstellung eines Mannes für diese Kulturzeit etwas besonders war. Die andere Truppe hat Spieler vom SV Naundorf und dem SV Zschepplin. Beide Orte bilden mit mehreren anderen Dörfern eine Gemeinde mit Namen Zschepplin. Die 3.000 Einwohner wohnen auf einer gar nicht so kleinen Fläche nördlich von Leipzig.

Zwei kleine Sehenswürdigkeiten gibt es in Zwochau, dass sind die Kirche und die Windmühle. Direkt neben der Windmühle befindet sich der Fußballplatz, der ohne die Mühle und das geschickt auf einen Wall gebaute Sportlerheim mit einer fanfreundlichen Terrasse – alle Bänke und Tische mit Blick zum Spielfeld, dabei kann man sich Essen und Trinken durch die Theke durchreichen lassen – ein extrem eintöniger Ort wäre. Auf drei Seiten befinden sich öde, weite, flache Felder. So wie er besteht, ist er aber ein richtig netter Amateurground.

In der Nordsachsenliga ist die Dreiergemeinschaft von Glesien/ Zwochau/ Zschernitz aussichtslos abgeschlagen auf dem letzten Platz: nach 6 Spielen 3:39 Tore und noch kein Punkt, während die Kombination der beiden Vereine aus Zschepplin den zweiten Platz hinter Bad Düben (2 Punkte Rückstand auf den Aufstiegsplatz also) belegt. Das sah man, nachdem mehrere schwache Angriffe der Heimseite verpufft waren, auch deutlich. Nach neun Minuten war die Abwehr schon ausgehebelt und der 11er von Naundorf/ Zschepplin begann damit einen Hattrick zu machen, für den er nur 22 Minuten brauchte. Bis zur Pause stand es 0:4.

In Halbzeit zwei ging es richtig rund: ein überlegter Schuss ins lange Eck zum 0:5, ein Elfmeter – den man nicht unbedingt hätte geben müssen – saß erst im Nachschuss, nachdem der gute Torwart der Heimmannschaft, der nur wegen seiner schwachen Vordermannschaft zu viele Buden fing, den Ball an den Pfosten lenken konnte. Nur eine Minute später gab es für Glesien einen Elfer, der ebenfalls nicht richtig ersichtlich war, aber sicher verwandelt wurde. Bald stand es aber schon 1:7 durch einen Schuss unters Tordach und Naundorf bekam eine erneute Chance auf einen Treffer per Elfmeter. Der Elfer war ganz schlecht geschossen, doch den hätte nicht jeder Torwart so sicher festgehalten. Ein weiteres Mal musste er aber hinter sich greifen; das 1:8 war schließlich der Endstand.

Für ein Spiel dieser Spielklasse war es richtig gut, da der Unterlegene stets gegen hielt und der Gast eine wirklich gute Leistung zeigte. Richtige Durchhänger im Spielniveau gab es keine.
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Für uns ging es weiter nach Landsberg, da in den ganzen verkommenen Käffern auf dem Weg kein Gasthaus und kein Imbiss offen hatten. In Landsberg war wenigstens der gute Dönerladen am Rathausplatz offen. Die türkische Pizza (Lahmacun) aßen wir dann am Platz in Sietzsch, einem kleinen Dorf südlich von Landsberg, das u.a. mit Lohnsdorf, wo sich die weitläufige Sportanlage mit drei Plätzen und etlichen Containern (Umkleiden, Sportlerheim etc.) befindet, einen Ortsteil von Landsberg bildet. Ohne die Bäume wäre die Platzanlage noch kahler. In Sietzsch gibt es übrigens eine ganz interessante Kirche, die zwar keinen Turm mehr hat, sodass die Glocken daneben angebracht wurden, aber ein schönes Barockinterieur mit interessantem Taufbecken.

Beim Kreisklassespiel des SV Sietzsch gegen den 1. SV Sennewitz II handelte es sich um ein Spitzenspiel, da der 2. gegen den 3. antrat. Wenn Sennewitz II verliert, dann haben sie 7 Punkte Rückstand auf den zweiten Aufstiegsplatz. Den Gast hatte ich zwei Mal an den letzten beiden Wochenenden spielen sehen und beide Male hatten sie mich nicht die Bohne überzeugt. Die Gastgeber aus Sietzsch sah ich zum ersten Mal und sie belagerten auch gleich das Tor der Sennewitzer. Diese waren zwar nicht chancenlos, doch hatten weit weniger vom flotten und unterhaltsamen Spiel als die Hausherren. Nach 17 Minuten trat ein Sennewitzer Verteidiger dem Ballführenden Sietzscher auf die Latschen, der kam zu Fall und erhielt mit Recht einen Elfmeter. Der Landsberger 11er verwandelte ganz sicher zum 1:0. Da schimpften die beiden Sennewitzer Schreihälse schon ganz gut, doch richtig geärgert haben sie die Trainer der Gastmannschaft erst nach dem 2:0, das zwar keineswegs aus Abseitsposition erzielt wurde – hatte man die Glotzen richtig aufgemacht so wie ich, hat man den kleingewachsenen Dreier vom SV Sennewitz bemerkt, der das Abseits auf der Zaunseite aufhob – aber für die Sennewitzer natürlich ohne Frage irregulär war.

Nach der Pause hatte Sietzsch dann leider ganz schön nachgelassen, was dem Gastverein ermöglichte einen Treffer in einer unübersichtlichen Aktion im Strafraum zu erzielen. Allerdings drückte ein Sietzscher den Ball unglücklich über die Linie, also hat Sennewitz eigentlich gar keinen Treffer selbst erzielt... Jedenfalls musste man sich einige Minuten Sorgen machen, dass Sennewitz den Sietzschern doch noch den Sieg nehmen würde, doch diese begannen ab der 75. wieder richtig Druck zu machen. Die Fans gingen mit, feuerten die Truppe an und schimpften über den immer unsicherer werdenden Schiri oder ärgerten die Gästespieler. Nach etlichen vergebenen Chancen saß dann ein Schuss zum 3:1. Mehrere weitere Angriffe hätten locker für ein 5:1 oder noch deutlicher gereicht, aber mit dem 3:1 hat Sietzsch seinen Aufstiegsplatz gefestigt – sogar die Tabellenführung übernommen! – und allen anwesenden Fans ein schönes Spiel gezeigt.

Unter den wenigen Anwesenden am Spielfeldrand war auch ein bekanntes Gesicht der Groundhoppingszene aus Landsberg: der hatte die Andeutung im Bericht vom letzten Sonntag schon ganz richtig gedeutet und sich schon gedacht, wenn er in Lohnsdorf treffen würde. Was ich nicht gedacht hätte, war dass das Durchschnittsalter des Publikums so jung war: da waren kaum Rentner da und schon gab es aus der Reihe der 25 Zuschauer wenig Gemecker und dafür viele richtige Anfeuerungsrufe für den SV Sietzsch und zünftige Zurufe gegen die Gästespieler. Besonders lustig sind dabei natürlich ein Zwei-Mann-Wechselgesang „SV Sietzsch – SV Sietzsch“ und ein bekannter Spruch der im studi.VZ über 600 Mitglieder in der entsprechenden Gruppe zählt: „Deine Mutter zieht LKWs auf DSF“...

Auf jeden Fall war das heute wieder eine lohnende Tour mit einem deutlich ausgegangenen aber guten Spiel auf einem schönen Platz und einem engeren Spiel in lustiger Atmosphäre.
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Statistik:
Ground Nr. 495 (zwei neue Grounds; diese Saison: 45 neue)
Sportveranstaltungen Nr. 1.173 und Nr. 1.174 (diese Saison: 61)
Tageskilometer: 90 (Rad)
Saisonkilometer: 11.810 (8.170 Auto/ 1.840 Fahrrad/ 1.000 Bahn, Bus, Tram/ 800 Schiff, Fähre/ 0 Flugzeug)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 80
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 223

Samstag, 6. November 2010

W223II: Letzter gegen Vorletzter, Klobikau gegen Nempitz

LSG Klobikau-Milzau 1899 1:2 FC Nempitz 2001
Samstag 6. November 2010 – Anstoß 14.00
Liga: Kreisliga Saalekreis, Staffel 1 (10. Liga, 5. Amateurliga)
Ergebnis: 1:2 nach 92 (45/47) Min. – Halbzeit: 1:1
Tore: 0:1 21. Nr. 6 (Elfmeter), 1:1 28. Nr. 10, 1:2 65. Nr. 10?
Verwarnungen: 3x Klobikau, 3x Nempitz
Platzverweise: keine
Sportanlage: Sportplatz Klobikau (Kap. 1.000 Stehplätze)
Zuschauer: ca. 50 (davon ca. 10 Gästefans)
Unterhaltungswert: 5,5/10 (Ein echtes Abstiegsduell: hart und fehlerbehaftet, aber eng und spannend)
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Photos and English version:
Churches and Palaces of Klobikau and Milzau
LSG Klobikau-Milzau 1-2 FC Nempitz 01

Die Landsportgemeinschaft Klobikau-Milzau ist bei Insidern für ihren Platz bekannt. Der Verein hat einen Einzugsbereich von 12 Dörfern oder mehr; alle eingemeindet nach Bad Lauchstädt. Diese Ortsteile reihen sich von West nach Ost an der Landstraße von Langeneichstädt nach Merseburg wie folgte auf: Oberklobikau, Niederklobikau, Wünschendorf, Krakau, Kleingräfendorf, Schadendorf, Burgstaden, Kriegstedt, Unterkriegstedt, Bischdorf, Netzschkau und Milzau.

Wir begannen logischerweise von Osten her und schauten uns zuerst das Gutshaus Netzschkau, ein schön saniertes und anscheinend von Privatleuten und einer Firma genutztes rot-weiß gestrichenes Barockgebäude, an. Dann begutachteten wir die Thälmann-Büste in der Merseburger/ Milzauer Straße und fuhren zur Bischdorfer Kirche, einem unspektakulären romanischen Kirchenbau. Das Schloss Unterkriegstedt ist ein ansehnlicher Renaissance oder so was Bau, der heute eine Kindertagesstätte ist. In Kriegstedt gibt es auch noch eine Kirche, die im typischen Stil des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts errichtet ist. In Burgstaden ist der ehemalige Gasthof auffällig und auf dem Weg nach Schadendorf fällt das lustige Schild mit einer saufenden und kackenden Kuh unter der „Milzau“ geschrieben steht auf. In Krakau befindet sich eine weitere Kirche; diese ist auffällig schmal und hoch. Die Kirche von Raschwitz ist sehr klein und gut in das verfallene Gehöft eingepasst: verbaut, abgewirtschaftet und nicht mehr gebraucht. Auch die Kirche von Niederklobikau ist eine Ruine, wobei diese gesichert und nutzbar gemacht wurde. Der Turm ist auch ziemlich gut erhalten, nur eben das Kirchenschiff, das ohne Fensterglas und Dach daherkommt, ist ruinös. In Oberklobikau ist die Kirche noch nicht vollständig saniert worden, aber auf jeden Fall rettbar. Auffällig auf dem Friedhof ist ein Grabmal, das extrem mit Efeu bedeckt ist.
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Ich erwähnte vorhin den kuriosen Sportplatz der LSG. Neben diesem befindet sich der offensichtlich zur Raschwitzer Kirche gehörige Friedhof. Die verrottete Kapelle steht wenige Meter von der einen Eckfahne entfernt und an den Grabsteinen vorbei sieht man schon die Tore. Als ich vor etlichen Jahren mit der Leunaer E-Jugend dort spielte, war die Friedhofslage der erste Punkt, über den wir uns lustig machten. Der zweite Punkt war, dass wir in der ersten Halbzeit bergab und in der zweiten bergauf spielten. Heute wurde natürlich Großfeld gespielt, sodass die Schräge nur seitlich war, aber der Platz hat vor allem auf der Seite zur LPG hin ein Gefälle von gut einem Meter zwischen den Seitenauslinien. Bisher habe ich noch nie einen so unebenen und schrägen Platz gesehen! Drumherum stehen übrigens noch recht viele Bäume, die den Blick auf die kahlen Felder nicht so eintönig machen.

Zum Abstiegsduell der Kreisliga fanden sich etwas mehr als 50 Zuschauer ein, wobei fast ein Fünftel davon vom FC Nempitz kam. Die LSG ist Letzter mit 2 Punkten und Nempitz Vorletzter mit 8 Punkten aus 11 Spielen. Somit belegen beide einen Abstiegsplatz in die 1. Kreisklasse. Dass die zwei so schlecht stehen, war gar nicht so deutlich verständlich, lieferten sie doch eine immerhin durchschnittliche Leistung für Kreisligisten ab. Klobikau kam erst besser ins Spiel, vergab ein paar Chancen, doch begann dann unsauber zu spielen. Ein Foul im Strafraum wurde vom weitestgehend guten Schiri korrekterweise mit Elfmeter bewertet und dieser wurde auch verwandelt. Wenige Minuten darauf schoss ein Klobikauer aber mit einem Aufsetzer ins Eck den Ausgleich.

Vor der Pause kam ein ruhiger Herr vorbei, der die angemessenen 1,50€ (und noch angemesseneren 1,00€ für Studenten und Rentner) einsammelte, der eher im Gegensatz stand zum Auftreten der Freunde des Gerstensafts, die die Partie mit völlig legitimen, aber teils recht anheizenden Zwischenrufen kommentierten. Bei der zunehmenden Härte in Hälfte zwei hätte das auch mal zu Streit führen können, aber außer einem Wortgefecht zwischen einem Klobikauer Spieler und zwei Nempitzer Fans, gab es nur unter den Spielern kleine Streitigkeiten. Aber Kloikau-Milzau wusste sich auch oft nur mit Holzen zu helfen, auch wenn sogar der ein oder andere Angriff aufs Tor mit Hacke oder Heber eingeleitet wurde. So muss Kreisliga halt sein: erst mit Hacke vorlegen und mit Vollspann aufs Tor schießen, doch danach gleich dem schnelleren Gegner die Beine wegziehen und „Ball gespielt!“ rufen... Nicht unverdient ging der Gast mit 1:2 in Führung, was aufgrund der Unfähigkeit Klobikaus, noch einen weiteren Treffer – außer den aus Abseitsposition, der auch nicht gezählt wurde – zur Partie beizusteuern. So haben die Spieler der Landsportgemeinschaft leider weiterhin nur 2 Punkte. Nempitz konnte sich durch den keineswegs überzeugenden, aber nicht unverdienten Sieg auf einen Nichtabstiegsplatz vorarbeiten.

Auch wenn es nicht die schönste Sportanlage des Saalekreises ist; nach Stadien wie die drei in Merseburg, das in Leuna oder jene in Farnstädt und Teutschenthal-Bhanhof, sowie natürlich einem so tollen Sportplatz wie Gimritz, kann ich auch einen Besuch auf dem Klobikauer Sportplatz empfehlen – so stellt man sich nämlich einen Kreisligaplatz vor: eine unebene Wiese mit Bäumen und dörflicher Bebauung drumherum, flankiert von ein paar Dutzend Zuschauern, die das Spiel auf dem holprigen Grün mehr oder weniger sachkundig moderieren und die 22 mehr oder weniger gut spielenden Jungs und Männer motivieren.
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Statistik:
Ground Nr. 493 (ein neuer Ground; diese Saison: 43 neue)
Sportveranstaltung Nr. 1.172 (diese Saison: 59)
Tageskilometer: 30 (Rad)
Saisonkilometer: 11.720 (8.170 Auto/ 1.750 Fahrrad/ 1.000 Bahn, Bus, Tram/ 800 Schiff, Fähre/ 0 Flugzeug)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 78
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 224

Freitag, 5. November 2010

W223I: Leunas Alte Herren siegen in einem mäßigen Spiel gegen Spergau

TSV Leuna 1919 AH 2:1 SG Spergau AH
Freitag 5. November 2010 – Anstoß 18.00
Freundschaftsspiel Alte Herren
Ergebnis: 2:1 nach 68 (33/35) Min. – Halbzeit: 1:0
Tore: 1:0 22. Mario Melchior, 2:0 48. Ingo Witzel, 2:1 66. Nr. 11 oder so
Verwarnungen: keine, Platzverweise: keine
Sportanlage: Kunstrasenplatz Stadion des Friedens (Kap. 2.000, davon 210 Sitzplätze)
Zuschauer: 10 (keine Gästefans)
Unterhaltungswert: 3,5/10 (Seit langem der schwächste Auftritt der Alten Herren des TSV, aber für einen Sieg kann auch mal eine geringe Zahl guter Aktionen reichen)
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Photos and English version:
Strange Lights - Strange Football Pictures: TSV Leuna Seniors defeat SG Spergau Seniors (Most Pictures with an Extreme Exposure Time)

Als ich zur Mittagszeit schon mal nach Leuna bin um mir die Ansetzungen für November anzuschauen, stand da für den heutigen Freitag ein Spiel gegen Sennewitz’ Alte Herren. Am Abend standen sich dann aber die Ü-35 Teams vom TSV Leuna und der SG Spergau gegenüber. Sennewitz hatte rechtzeitig abgesagt, sodass sich ein anderer Spielpartner finden lies.

Das Flutlicht in Leuna ist einfach immer wieder eine Erwähnung wert: diesmal wurde auf dem Kunstrasenplatz gespielt, doch statt 16 Strahlern (und die haben schon eine mäßige Leuchtkraft) waren nur 8 Strahler im Einsatz. Manche Ecken des Spielfelds waren durch die Abschaltung der unteren Reihen gar nicht richtig ausgeleuchtet. Allerdings lag es wohl kaum an den Lichtverhältnissen, dass Leuna heute nicht besonders sehenswert spielte – eigentlich kann mich gar nicht erinnern, sie je so spielen gesehen zu haben – sondern mehr am Gegner. Spergau hatte zwar den ein oder anderen Angriff aufs Tor gezeigt, doch bis fünf Minuten vor Schluss war eigentlich keine gefährliche Aktion der Vorort-Leunaer zu sehen. Nach über 20 Minuten traf Leuna aber doch: Mario Melchior brachte den Ball aus nicht allzu großer Entfernung ins von ihm aus linke Eck.

In Halbzeit zwei wurde das Spiel nicht besser, doch einseitiger. Wenn jetzt etwas vor den Toren passierte, dann war das durch Leuna und zwar vorm Kasten der SG. Mehrfach kamen sie dem Gehäuse der Spergauer gefährlich nahe und ich glaube Ingo Witzel war das dann, der auch den zweiten und entscheidenden Treffer so gelungen beisteuerte. In der 58. und 60. Minute gab es zwei symptomatische Szenen: in der ersten Szene wird Witzel vorm Strafraum angespielt, nimmt das Leder locker und spielt es, da vorn zugestellt ist von einem Verteidiger, per Hacke ohne zu gucken auf einen anderen Leunaer zurück; der Hackenpass kam an, wenn auch die Torchance vergeben wurde. Kurz darauf hingegen versuchte ein Spergauer in einer nahezu identischen Situation den gleichen Trick, doch trat so lasch gegen den Ball, dass er keine 30cm weit kam, ehe ein Leunaer ein langes Bein gemacht hatte. So viel auch zu den technischen Unterschieden zwischen beiden Teams. Fünf Minuten vor Schluss zeigte Spergau noch mal ein paar gute Szenen: Hähnel im Tor hatte einen Freistoß zu parieren und musste auch einmal hinter sich greifen, da ein Spergauer einen guten Schuss ins Eck brachte. Aber da hatte die Abwehr den Gästespieler unnötig laufen gelassen und eigentlich war der Treffer auch nicht verdient, da er das Spiel viel enger aussehen lies, als es über die gesamte Spielzeit gesehen war.

Auch wenn die 10 treuen Leuna-Alte-Herren-Fans diesmal kein so gutes Spiel zu sehen bekamen, so stand doch wenigstens ein Sieg am Ende. Auch wenn so ein Sieg, da es ja leider keine Liga wie z.B. in Leipzig für die Ü-35 gibt, keinen wirklichen Wert hat sondern nur den Spaßfaktor erhöht. Im nächsten Spiel des TSV ist der Spaßfaktor für den Zuschauer hoffentlich noch höher...
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Statistik:
Ground Nr. 492 (kein neuer Ground; diese Saison: 42 neue)
Sportveranstaltung Nr. 1.171 (diese Saison: 58)
Tageskilometer: 30 (Rad)
Saisonkilometer: 11.690 (8.170 Auto/ 1.720 Fahrrad/ 1.000 Bahn, Bus, Tram/ 800 Schiff, Fähre/ 0 Flugzeug)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 77
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 223

Montag, 1. November 2010

Sportanlagen in Merseburg und Leuna

Komplettierte Ligen/ Regionen:

Sportanlagen in Merseburg und Leuna
Das sind die Sportanlagen meiner Heimatstadt, der angrenzenden Stadt Leuna und aller Stadtteile beider Orte.
Diese Liste ist als ein Ausschnitt der Liste zu Sportanlagen im Saalekreis zu verstehen. Es wird wie üblich nach Plätzen im Spielbetrieb, inoffiziellen Plätzen und anderen Sportanlagen unterschieden.


Leuna:
Stadion des Friedens (114 Spiele)

Andere Namen: keine
Verein: TSV Leuna 1919
Anfahrt: Aus Merseburg; südliche Richtung auf Bundesstraße fahren, diese hinter der Eisenbahnbrücke über die Abfahrt rechts verlassen, Straßenführung unter zweiten Eisenbahnbrücke folgen und rechts von der Haltestelleninsel den Weg für 1,5km entlang, der Straße weiterhin folgen (rechts über die Brücke), nach fast 1km kommt Y-förmige Kreuzung (links auf der Hauptstrecke halten), dann 400m scharf links in die Rosenstraße, rechts von der Kirche ist das Stadion. Oder: aus Richtung Weißenfels; Bundesstraße bis hinter Bäumchen folgen und rechts vor den Leunawerken an der Ampel abbiegen (Spergau), in Spergau an der Kreuzung vor dem Gasthof nach links den Berg hoch, dann bis nach Leuna weiter, an der Kreuzung Liebigstraße rechts ab, sofort wieder rechts (Emil-Fischer-Str.), dann sofort links (Rosenstr.) und diese bis zur Kirche durchfahren (s.o.).
Kapazität: 5.000 (Sitzplätze: 0/ Stehplätze: 5.000)
Ausbauten: 6- bis 12-stufige Steinplatten-Tribüne mit Sprecherturm zur rechten und großen Gebäudekomplex mit Sportlerheim, Umkleiden usw. zur linken, sowie 8-stufige Stein-Kies-Traversen.
Besonderheiten: Gute Mischung aus modernen und alten Tribünen, neuster Tartanbahn vor aber Trümmer eines Fackelmonuments hinter der Tribüne und Graswälle mit Bäumen und Hecken.
Nebenplätze: Großfeld Kunstrasenplatz, außerhalb des Stadions: Sportstätte der Jugend.
Hinweise: Gutes Sportlerheim!
Sehenswürdigkeiten vor Ort: Beispiel für Baustil der Industriestädte um 1920 mit Arbeitersiedlungen, Betonkirchen, Grünanlagen mit Kunst; ältere Kirchen: Daspig und Ockendorf; Kirchenruinen: Göhlitzsch (gleich hinterm Stadion auf der Seite mit der Anzeigetafel) und Rössen [***].
Bewertung Sportanlage: 7,5/10

Merseburg: Scheitplatz (20 Spiele)
Andere Namen: keine
Verein: ESV Merseburg
Anfahrt: B91 aus Süden kommend, an Sky-Hotel (großer Plattenbau) vorbei, dann Abfahrt nach rechts (unter Eisenbahnbrücke hindurch) und danach links halten, nach ca. 400m rechts in die Lessingstraße und vor der Schwimmhalle links; hinter dem großen, dunklen Plattenbau ist die Sportanlage (der unbefestigte Weg nach unten an die Saale). Aus Norden kommend der B91 bis zu einer T-Kreuzung kommt (wenn zur Rechten das Fußballstadion von VfB IMO aufgetaucht ist, sind es noch 1,4km) folgen, an dieser links abbiegen, der Straße folgen (nach 500m Eisenbahnbrücke, nach weiteren 500m große Kreuzung) und nach besagter Kreuzung gegenüber der Kirchenruine rechts in die Leunaer Straße. Diese bis zum großen, dunklen Plattenbau fahren. Aus Richtung Leipzig auf der 181 kommend, muss man dieselbe Kirchenruine (zur rechten in dem Fall) beachten und somit nach links abbiegen.
Kapazität: 700 (Sitzplätze: 0/ Stehplätze: 700)
Ausbauten: keine
Besonderheiten: Lage und Nebenplatz (Stadion)
Nebenplätze: Großfeld (Eisenbahnerstadion, wird aufgrund des Zustandes der Tribüne und des Spielfelds als Ausweichspielstätte genutzt), Minifeld (Training), stillgelegtes Großfeld (am Radwanderweg nach Leuna).
Hinweise: keine
Sehenswürdigkeiten vor Ort: Stadtfriedhof, Kirchenruine St. Sixti, Gotthardpark; 1km bis zum Markt und 1,5km bis Altstadtbereich mit Dom und Schloss [*****].
Bewertung Sportanlage: 7,5/10

Merseburg-Meuschau: Sportplatz am Kanal (5 Spiele)
Andere Namen: keine
Verein: SV Merseburg-Meuschau
Anfahrt: Fährt man die B181 muss man im westlichen Vorort Merseburgs auf ein Autohaus achten; aus Leipzig kommend sieht man es 500m nach dem Einkaufszentrum auf der rechten Seite der Bundesstraße bzw. in Richtung Leipzig fahrend ist es nach der Brücke über den Saalekanal 300m links. Dort biegt man in die Dorfstraße ein, fährt diese bis zu einer Vierfachkreuzung, an der sich sofort links der Platz befindet.
Kapazität: 1.000 (Sitzplätze: 0/ Stehplätze: 1.000)
Ausbauten: keine
Besonderheiten: keine
Nebenplätze: Rasen Großfeld.
Hinweise: keine
Sehenswürdigkeiten vor Ort: In Meuschau selbst nur eine kleine Kirche am Saaleufer in Sportplatznähe, gegenüberliegend aber Dom und Schloss Merseburg [*****].
Bewertung Sportanlage: 3,0/10

Merseburg: Sportplatz am Ulmenweg (5 Spiele)
Andere Namen: Stadion im Ulmenweg
Verein: 1. FC Merseburg (früher VfB IMO Merseburg)
Anfahrt: Aus Richtung Halle (Norden) der B91 Richtung Leuna/ Weißenfels folgen und an einer Kreuzung mit mehreren Zollingerhäusern (Dach mit Tonnengewölbe) in die Geusaer-Straße (in Richtung Weißenfels fahrend heißt das rechts ab) einbiegen. Gleich links in den Ulmenweg und nach 250m den Parkplatz zur Rechten ansteuern.
Kapazität: 1.500 (Sitzplätze: 0/ Stehplätze: 1.500)
Ausbauten: Zweistufige Stehtribüne auf einer Längsseite, teilweise durch portable Stahlrohrtribüne hinter der Hecke auf der anderen Längsseite ergänzt
Besonderheiten: keine
Nebenplätze: Kunstrasenplatz (Großfeld, bis Ende 2010 übrigens noch Hartplatz)
Hinweise: Wird vom VfB IMO nur für wichtigere Heimspiele benutzt
Sehenswürdigkeiten vor Ort: direkt hinterm Stadion ist der Südpark (Tierpark) und etliche Zollingerhäuser (Baustil des frühen 20. Jhdt., nur in Dessau und Merseburg in dieser Form vorhanden), 2km bis Markplatz, Dom und Schloss [*****].
Bewertung Sportanlage: 2,0/10

Merseburg-Blösien:
Sportplatz Blösien (3 Spiele)
Andere Namen: keine
Verein: BSV Borussia Blösien
Anfahrt: Südwestlich von Merseburg liegt Blösien, aus Richtung Geusa kommend durch den Ort hindurch fahren und an der Kreuzung (links geht die Hauptstraße weiter, geradeaus ist ein Feldweg) rechts abbiegen. Geradeaus hinter zum Sportplatz fahren. Aus Richtung Frankleben kommend eben geradeaus hinterfahren (links die Halde, rechts das Dorf).
Kapazität: 1.000 (Sitzplätze: 0/ Stehplätze: 1.000)
Ausbauten: keine
Besonderheiten: keine
Nebenplätze: Mini-Rasenplatz und Streetballplatz
Hinweise: keine
Sehenswürdigkeiten vor Ort: Dorfkirchen in Blösien, Geusa, Reipisch, Frankleben [*], Schloss Frankleben [**], Blösien ist ein Stadtteil von Merseburg [*****].
Bewertung Sportanlage: 3,0/10

Merseburg:
Stadion am Ottoweg (5 Spiele)
Andere Namen: keine
Verein: früher VfB IMO Merseburg
Anfahrt: Liegt direkt an der B91, von Norden (Halle) kommend muss man die 4. Kreuzung (die 1. ist am Ortsrand zwischen Supermarkt und Autohaus, die 2. an Radrennbahn und einem weiteren Supermarkt und die dritte zwischen zwei Autohäusern) nach rechts nehmen, dann die nächste sofort wieder rechts. Von Süden aus ist das die 2. Kreuzung (rechts Pizzeria, links Shell-Tankstelle in Sichtweite) nachdem zur linken ein Teich (am Südpark) aufgetaucht ist.
Kapazität: 4.000 (Sitzplätze: 0/ Stehplätze: 4.000)
Ausbauten: auf drei Seiten Stehränge
Besonderheiten: Graffiti an der Stadionmauer für den Verein, tolle Bruchbude von Plattenbau hinter der ausbautenlosen Seite
Nebenplätze: Hartplatz Großfeld (ungenutzt)
Hinweise: Eintritt zahlen gehört sich zwar, ist aber eigentlich unnötig, da man hinter der Kurve mit den Bäumen und auf der Bundesstraßenseite ungestört zugucken kann (nicht aber auf der Kassenseite, wo die Radständer sind).
Sehenswürdigkeiten vor Ort: 1,5km zur Altstadt mit Dom und Schloss Merseburg [*****].
Bewertung Sportanlage: 8,0/10

UPDATE: stillgelegt seit 2019 

Merseburg:
Stadtstadion (10 Spiele)
Andere Namen: keine
Verein: 1. FC Merseburg (früher SV Merseburg 99)
Anfahrt: Von Süden kommend Merseburg in Richtung Halle auf der B91 durchfahren, an einer Kreuzung (links geht’s Richtung Bad Lauchstädt, rechts ist ein Autohaus und Kleingärten) rechts abbiegen und dann die nächste links. Hinter dem Bahnübergang ist das Stadion. Aus Halle (Norden) kommend die erste Kreuzung nach dem Ortsschild Merseburg nach links (Knapendorfer Weg), am Ende der Straße rechts (nach 300m Hallesche Straße) und noch 1km bis das Stadion links auftaucht. Die Straßenbahnlinie von Bad Dürrenberg nach Halle-Trotha (Linie 5) hält direkt vorm Haupteingang des Stadions.
Kapazität: 10.000 (Sitzplätze: 30/ Stehplätze: 9.970)
Ausbauten: auf drei Seiten Stehränge, Teil-Überdachung auf niedrigerer Seite, unter dem Sprecherturm direkt gegenüber befinden sich die wenigen Sitzplätze auf Holzbänken.
Besonderheiten: Sprecherturm mit Sitztribüne.
Nebenplätze: Kunstrasen Großfeld, Rasen Großfeld und Kleinfeld
Hinweise: keine
Sehenswürdigkeiten vor Ort: Liegt am Arsch von Merseburg; 0,5km zum Stadtpark und 2km bis Altstadt mit Dom und Schloss [****].
Bewertung Sportanlage: 7,5/10


Beuna:
Glück Auf Kampfbahn (2 Spiele)
Andere Namen: keine
Verein: SV 1916 Beuna
Anfahrt: Merseburg in südwestlicher Richtung über Kötzschen/ Beuna gen Autobahn 38 verlassen: kurz vorm Autobahnzubringer taucht der Platz zur Rechten auf
Kapazität: 1.000 (Sitzplätze: 0/ Stehplätze: 1.000)
Ausbauten: keine
Besonderheiten: keine
Nebenplätze: 1x Rasen Großfeld, 1x Rasen Kleinfeld
Hinweise: keine
Sehenswürdigkeiten vor Ort: zwei Kirchen, eine teilruinös [**], Merseburg (Dom, Schloss u.a.) liegt aber sehr nah am Ort [*****].
Bewertung Sportanlage: 2,5/10

Günthersdorf:
Sportplatz am Kanal (4 Spiele)
Andere Namen: keine
Verein: Blau-Weiß Günthersdorf
Anfahrt: aus Westen kommend links vorm Einkaufszentrum rein, dann Richtung Norden (Kötschlitz) kommt gleich hinter der Brücke über den Kanal der Sportplatz
Kapazität: 3.000 (Sitzplätze: 0/ Stehplätze: 3.000)
Ausbauten: keine
Besonderheiten: hohe Graswälle auf zwei Seiten
Nebenplätze: Großfeld Rasen, Kleinfeld Rasen
Hinweise: keine
Sehenswürdigkeiten vor Ort: Außer einem großen Einkaufszentrum gibt es nichts in Günthersdorf. Aber in Kötschlitz gibt es ein versifftes Rittergut mit sanierter Kapelle, im nahen Pissen sollte man schon alleine wegen dem Namen vorbeigucken. Dort gibt es ein Herrenhaus und eine Kirche.
Bewertung Sportanlage: 2,5/10

Kötzschau/ Schladebach:
Sportplatz Schladebach (1 Spiel)
Andere Namen: Sportplatz Germania Kötzschau
Verein: Germania Kötzschau
Anfahrt: Liegt an der Merseburger Straße zwischen Schladebach und Kötzschau (Verbindungsstraße von Wallendorf (abzweigend von B181) nach Markranstädt).
Kapazität: 1.000 (Sitzplätze: 0/ Stehplätze: 1.000)
Ausbauten: keine
Besonderheiten: keine
Nebenplätze: Rasen Kleinfeld
Hinweise: keine
Sehenswürdigkeiten vor Ort: Kirchen von Schladebach, Kötzschau, Thalschütz und Pissen, Ortsschild von Pissen [*].
Bewertung Sportanlage: 3,0/10

Spergau:
Sportplatz Sumpfwald (2 Spiele)
Andere Namen: Sportplatz Spergau
Verein: SG Spergau
Anfahrt: Neben der Jahrhunderthalle am westlichen Ortsausgang gelegen
Kapazität: 1.000 (Sitzplätze: 0/ Stehplätze: 1.000)
Ausbauten: keine
Besonderheiten: keine
Nebenplätze: Rasen Kleinfeld, Tartan-Handballplatz
Hinweise: keine
Sehenswürdigkeiten vor Ort: Kirche Spergau, Sumpfwald, Industrie- und Gartenstadt Leuna [**].
Bewertung Sportanlage: 1,0/10

Zöschen:
Sportplatz Zöschen (1 Spiel)
Andere Namen: keine?
Verein: SV Zöschen 1912
Anfahrt: Direkt an der B 181 am südlichen Ortsrand gelegen.
Kapazität: 1.000 (Sitzplätze: 0/ Stehplätze: 1.000)
Ausbauten: keine
Besonderheiten: keine
Nebenplätze: Rasen Großfeld (aber es wird nur die zum Hauptplatz hin gelegene Hälfte als Kleinfeldplatz genutzt), Beachvolleyballplatz
Hinweise: keine
Sehenswürdigkeiten vor Ort: Wallendorfer See, Kriegsgräberstädte, Kirche [**].
Bewertung Sportanlage: 1,0/10

Weitere Sportanlagen:

Merseburg-Kötzschen (2): Sportplatz 1. FC Lindner (1. FC Lindner, nur Freizeitfußball) – 120 (40/ 80); 3,5/ Anfahrt: Straße von Merseburg nach Beuna, hinter der Kirche im Ortsteil Kötzschen dem Schild folgen
Merseburg (1):
Sportplatz Hochschule Merseburg/ Kunstrasen (kein offizieller Spielbetrieb) – 350 (0/ 350); 1,5 [vor Umbau: 2,5]/ Anfahrt: Der Beschilderung "Hochschule Merseburg folgen"
Leuna (12): Sportstätte der Jugend (TSV Leuna 1919 Alte Herren u.a.) – 1.000 (20/ 980); 3,0/ und Sportstätte der Jugend Platz II / früher auch Platz III (TSV Leuna 1919 Frauen u.a.) - 500 (0/ 500); 2,5 
Anfahrt: Von der Strecke Leuna - Spergau kurz vorm südlichen Ortsausgang Leunas spitzwinklig (gegenüber der Werksmauer vor dem Gelände des Autohauses Leuna/ Interring) einbiegen, dem Straßenverlauf bis zur nächsten Kreuzung (rechts Sport- und Schwimmhalle) folgen; das kleine Tor in der Straße zwischen den beiden Hallen führt zum Platz hinter.IMG_8883
Sportstätte der Jugend aus einiger Entfernung vom ehemaligen Platz III während eines Spiels der Alten Herren des TSV Leuna 1919 aufgenommen.

b) Sporthallen usw.
Leuna (1):
Sporthalle des Friedens/ Alte Reithalle/ Ringerhalle (TSV Leuna Ringen) – 100 (50/ 50); 6,5/ Anfahrt wie zum Stadion des Friedens (siehe ganz oben), vor dem Parkplatz aber links in den unbefestigten Weg (nicht zu den Tennisplätzen vor der Kirche!)
Leuna (10):
(Neue) Sporthalle Leuna (TSV Leuna 1919 Hallenhockey, Handball u. a.) – 200 (200/ 0); 2,0/ s. Anfahrt Sportstätte der Jugend
Leuna (2): Sporthalle der Friedrich-Ludwig-Jahn-Grundschule (TSV Leuna 1919 Volleyball und Tischtennis) - 50 (50/ 0); 4,0/ Anfahrt: von Merseburg aus den Leuna-Weg in Richtung Leuna Werke bis zum Glockenkreisverkehr. An der Glocke aber nicht rechts ab, sondern wenden und in Richtung Merseburg zurückfahren, jedoch nach 500m rechts (das Schild darf ignoriert werden) die spitzwinklige Einfahrt hinter dem Autohaus rein.
Merseburg (1):
Radrennbahn (Jugendfußball SV Mer. 99, Foto neuer Eingangsbereich) – 3.000 (250/ 2.750); 7,0/ Anfahrt: liegt an der B91 im nördlichen Teil Merseburgs: der Hubschrauber vorm Eingang, der sich direkt an der befahrenen Kreuzung befindet, ist nicht zu übersehen. Parken in der Straße bei den Kleingärten.
Merseburg (6):
Brauhaus Turnhalle (Merseburg Tischtennis/ Boxen) – 50 (50/ 0); 3,0/ Richtung Dom/ Schloss fahren, vom Bahnhof aus heißt das die Bahnhofsstraße geradeaus entlang fahren, bis nach etwa 400m (hinter einem Fußgängerüberweg) die Brauhausstraße (links vor dem Kopfsteinpflasteranstieg) auftaucht. Das Backsteingebäude mit dem spitzen Dach ist die Halle.
Merseburg (2):
Eulenturm Turnhalle (früher Tischtennis - mittlerweile abgerissen/ Innenaufnahme: hier ); früher 100 (50/ 50); 5,0/ befand sich gegenüber der Brauhausturnhalle
Merseburg (28):
Rischmühlenhalle (Merseburger SV Buna Schkopau u.a.) – 1.000 (950/ 50); 2,5/ Liegt gut sichtbar an der B181 an der Saale über die dort eine große Brücke der Bundesstraße führt
Merseburg (2):
Turnhalle Dürerstraße (VfB IMO Merseburg Basketball u.a.) - 80 (0/ 80); 2,0/ B91 an der Kreuzung mit den zwei Autohäusern (aus Richtung Halle kommend die 4., Abzweig nach links) in die August-Bebel-Str., nächste rechts (Lauchstädter), dann wieder rechts (Brotuffstr.), links (Albrecht Dürer) und am Ende der Straße rechts bis zum Schultor. Die Halle befindet sich auf dem Gelände des Domgymnasiums.
Spergau (29):
Jahrhunderthalle Spergau (VC Bad Dürrenberg/ Spergau u.a.) – 1.200 (1.200/ 0); 3,0/ Liegt unübersehbar am Ostrand des Ortes.

Natürlich gibt es noch weitere Sportstätten in Merseburg und Leuna - zum Beispiel den Sportplatz von Kreypau - doch von diesen ist keine im Spiel-/ Wettkampfbetrieb - also nicht einmal regelmäßig zu Freizeitsportturnieren - genutzt. Und damit, die Bolzplätze (von denen Merseburg mindestens 6 hat) aufzuzählen, beginne ich hier natürlich nicht.
 
Sportanlagen des ESV Merseburg: Platz III.