- Gelbe Karten: Nr. 8? (Kön./Saalf.)
Sonntag, 3. Februar 2013
W340II: Samstag in Thüringen; Altstädte, Schlösser, Handball und Rollstuhlbasketball
SG 1862 Könitz/ 1. Stadt SV Saalfeld 1992 mJ-E -------- 8
Handballsportverein Apolda 1990 mJ-E ------------------ 20
- Datum: Samstag, 2. Februar 2013 – Anwurf: 12.00
- Wettbewerb: Verbandsliga Thüringen, männliche Jugend E, Staffel 1 (Handballliga der unter 12jährigen)
- Ergebnis: 8-20 nach 30 Min. (2x15) – Halbzeit: 6-9
- Torfolge: 0-1, 1-1, 1-3, 3-3, 3-7, 4-7, 4-8, 5-8, 5-9, 6-9; 6-10, 7-10, 7-17(!), 8-17, 8-20
- Gelbe Karten: Nr. 8? (Kön./Saalf.)
- Gelbe Karten: Nr. 8? (Kön./Saalf.)
- Zwei-Minuten-Strafen: keine
- Spielort: Dreifelderhalle Gorndorf-Saalfeld (Kap. 200 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 30 (davon ca. 8 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 4,0/10 (Durchschnittliches Jugendspiel, das die deutlich bessere Mannschaft entsprechend deutlich gewann)
TSV Eisenberg/ Thüringen ----------------------------------- 20
SV Hermsdorf/ Thüringen III ------------------------------- 20
- Datum: Samstag, 2. Februar 2013 – Anwurf: 16.00
- Wettbewerb: Verbandsliga Thüringen, Staffel 1 (7. Handballliga, 4. Amateurliga)
- Ergebnis: 20-20 nach 60 Min. (2x30) – Halbzeit: 10-9
- Torfolge: 0-1, 2-1, 2-4, 6-4(!), 6-7(!), 9-7(!), 9-9, 10-9; 10-10, 11-10, 11-12, 12-12, 12-13, 13-13, 13-16(!), 14-16, 14-17, 15-17, 15-18, 16-18, 16-19, 20-19(!), 20-20
- Gelbe Karten: Nr. 6, 8 (Eisenberg); Nr. 6, 8, 13 (Hermsdorf)
- Zwei-Minuten-Strafen: Nr. 5, 6 (Eisenberg = 4 Minuten); 2x Nr. 17, 1x Nr. 8 (Hermsdorf = 6 Minuten)
- Spielort: Sporthalle Schillergymnasium Eisenberg (Kap. 300, davon 200 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 35 (keine Gästefans darunter)
- Unterhaltungswert: 4,0/10 (Das Spielniveau war so schwach wie die Beleuchtung in dieser komischen Halle, aber das Match war ausgesprochen spannend)
Jena Caputs ----------------------------------------------------- 49
RSV Lahn-Dill (Wetzlar) ------------------------------------- 80
- Datum: Samstag, 2. Februar 2013 – Tip-off: 19.00
- Wettbewerb: 1. Rollstuhlbasketball Bundesliga
- Ergebnis: 49-80 nach 40 Min. (4x10 Min.) – Viertelergebnisse: 10-20, 6-28, 12-17, 21-15
- Punkte: Heimbach 19, Ortmann 14, Zinke 8, Hayırlı 6 (Jena); Paye 26, Böhme 18, Bestwick 13, Haller 10, Köhler 9, Lohmann 2, Amend 2 (Wetzlar)
- Freiwurfquote: Jena 5 von 9 (55%); Wetzlar 4 von 10 (40%)
- Fouls: Zinke 3, Heimbach 2, Schüler 2, Brühl 1, Hayırlı 1 (Jena = 9 Fouls); Gundert 2, Lohmann 2, Amend 2, Haller 1, Böhme 1, Köhler 1 (Wetzlar = 9 Fouls)
- Spielort: Große Halle im Sporthallenkomplex Werner Seelenbinder in Jena Lobeda-West (Kap. 800 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 250 (davon ca. 80 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 7,5/10 (Sicherlich kein Spitzenspiel dieser Liga, doch eine faszinierende Sportart weiß auch mit durchschnittlicher Spielqualität zu begeistern!)
Eigentlich wollten wir den Sportsamstag in Thüringen nur deshalb in Saalfeld starten, da ein Radballturnier der Oberliga Thüringen dort angesetzt war. Das Arschloch von Staffelleiter war aber anscheinend zu blöd die Zeit oder wohl eher die Halle richtig anzugeben, denn in der Grundschule Saalfeld-Gorndorf – die übrigens eine Sporthalle hat, die bald einzustürzen scheint – war gar nichts los. Zum Glück war im benachbarten Komplex Betrieb: in der modernen, gut aber unspektakulär gestalteten und im Treppenhaus schön mit Pflanzen zugestellten Dreifeldhalle Gorndorf fand ein Turnier der E-Jugend-Liga statt.
Da wir uns zuerst die sehr sehenswerte Altstadt von Saalfeld mit ihren vier Befestigungstürmen, der Burgruine und den anderen historischen Bauten angeguckt hatten, hatten wir die ersten beiden Spiele bereits verpasst. Zum Abschluss sahen die knapp 30 Zuschauer auf der Obertribüne, die eines der wenigen guten Exemplare ohne Sichtbeeinträchtigungen ist, einen deutlichen Sieg der Apoldaer Jungs, die der schlechter platzierten Heimmannschaft mit einer insgesamt besseren Spielanlage, die sich vor allem in den stärkeren Würfen manifestierte, einen Zwölf-Tore-Sieg einschenkte. Allerdings wurde es erst in der zweiten Hälfte deutlich. Bis zur 15. Minute hatten Könitz/ Saalfeld noch prima mithalten können.
Nach zwei weiteren lohnenden Stadtbesichtigungen – Rudolstadts Altstadt ist zwar nicht so gut saniert wie jene von Saalfeld, doch dafür sind Rathaus und Schloss spektakulärer; in Orlamünde thront eine schön restaurierte Kemenate auf dem Berg, die sich auch anzusehen lohnt – ging es nach Eisenberg. Die Stadt gefällt mir aufgrund der historischen Bebauung, der Landschaft und des Zoos sehr gut, doch die Sportanlagen sind alle nicht so das Wahre. Der Sportplatz im Schortental ist zwar schön gelegen, aber eine ausbautenlose Waldwiese und das Stadion ist völlig gesichtlos. Nun waren wir beim Handball in der Sporthalle des Schillergymnasiums und mussten feststellen, dass das beste an dieser innen extrem hässlichen Sporthalle, das Foyer ist.
Im aufwendig verglasten Vorbereich entrichtet man am Kassentisch die durchschnittlichen 1,50€. Betritt man die Halle, meint man, der Hallenwart sei besoffen und habe vergessen das Licht anzumachen. Bei der Installation der Beleuchtung wurde wohl gepfuscht – wie üblich bei Bauten der 2000er Jahre: eigentlich wurde in den letzten 13 Jahren durchweg Dreck gebaut – denn Deckenelemente und Sportgeräte verdecken Teile der zu kleinen Lampen. Die Tribüne ist erst gar nicht beleuchtet. Diese ist eine jener beschissenen – wie so oft dreireihigen (diesmal sogar noch mit einer Reling für Stehplätze dahinter versehenen) – Obertribünen, bei denen man Sichtbeeinträchtigungen durch Pfeiler hat.
Was man von der Spitzenmannschaft aus Eisenberg und dem recht weit hinten stehenden Gast aus Hermsdorf da gezeigt bekam, war auch nicht so überzeugend, als dass man da unbedingt freien Blick drauf gebraucht hätte... Auch die Schiedsrichter waren teilweise recht unsicher, was sie bei dem mitunter unsauberen Spiel entscheiden sollen. In Thüringen waren die meisten Schiedsrichterleistungen besser als jene mittelmäßige des heutigen Gespanns.
Nach einem furiosen Start deutete sich nach drei Minuten an, dass das hier kein so schnelles Spiel sein wird, wie es ganz zu Anfang erschien. Es war zwar sehr spannend, da keiner mit mehr als drei Toren führte und der jeweils andere stets aufholte, überholte und dann doch wieder in Rückstand geriet, doch weder Tempo noch Technik überzeugten. Das sieht v.a. in Sachsen auf der Ebene (Bezirksliga) besser aus. Das gerechte Resultat von 20:20 wurde nur noch von ein paar Fans der drei Dutzend anwesenden beklatscht.
In Jena, genauer: im berüchtigten Stadtteil Lobeda, stand eine neue Sportart an. Unsere einundsechzigste (also: 61.)! Eine von dutzenden Rollstuhlsportarten und die wohl populärste weltweit: Rollstuhlbasketball! Im weltweiten Vergleich zählte Deutschland in den letzten 10 Jahren immer zu den Besten neben Türkei, Schweden und UK.
Erfunden wurde das Korbballspiel in Rollstühlen 1946 in den USA und GB – war halt eine günstige Zeit für derlei Sport... Ende der 1970er kam es dann auch in die beiden Deutschländer.
Die Regeln sind so ziemlich die gleichen wie beim normalen Basketball. Nicht alle Spieler sind körperbehindert, auch völlig gesunde Sportler dürfen – wenn auch limitiert, da ein bestimmter Wert in der funktionalen Klassifizierung, die einen Wettbewerbsvorteil für den einen oder den anderen ausschließen soll, einzuhalten ist – mitspielen. Das ist auch völlig richtig so, da keine Wettbewerbsverzerrung vorliegt, wenn man im Rollstuhl festgeschnallt ist und als Nicht-Behinderter somit nicht einfach mal den Rollstuhl als Sprungbrett für einen Slamdunk nutzen kann...
Die Sportart klang mir von Anfang an nach der interessantesten paralympischen Disziplin, was sich nicht als überzogen herausstellen sollte. Rollstuhlbasketball wusste wirklich zu gefallen! Aber auch die Halle hat sich richtig gelohnt, wie schon ein Blick von Außen durch die Glasfassade ahnen ließ: eine steil ansteigende Obertribüne aus Beton mit Holzbänken und trotz mehreren Pfeiler nur wenig Sichtbehinderung. Ein schönes Detail ist der Sprecherturm. Architektonisch ist die „Große Halle“ im Werner-Seelenbinder-Sporthallenkomplex einfach klasse! In Deutschland ist es auch ein ganz seltener Baustil – ich habe so was bisher nur in Polen und anderen osteuropäischen Ländern gesehen.
Für nur 3€ (Studenten, Schüler, Behinderte: 1,50€) war man in der höchsten Liga dieser Sportart dabei. Es ist allerdings nirgendwo so billig, sondern es gibt Riesen Preisunterschiede: Beim heutigen Gast, RSV Lahn-Dill aus Wetzlar, faselt man auf der Website was von fairen Preisen – die liegen aber mit 8€, erm. 6€, beim mehr als dem Doppelten von den Jena Caputs... Ist das dann Rekordmeisteraufschlag oder was? Das Preisniveau in Hessen ist doch einfach zum Kotzen!
Die Gästefans erschienen auch zahlreich und mit einem großen Bus, in dem sie auch einige Trommeln mitschleppten. Während des Spiels wurde ohnehin erstaunlich mitgegangen. Sogar die Schiedsrichter wurden (von Jenaern) mit Bemerkungen wie „Da war doch kein Foul! So ein Stricher!“ bedacht. Der Heimanhang feierte auch jeden einzelnen Punkt ihrer völlig überforderten Caputs. Die sind übrigens nicht kaputt, sondern die „Häupter“, was sich auf den Jenaer Schnapphans, eine Figur mit Goldkugel (Thüringer Klos), die auf Latein als „Caput“ (Haupt, also Nischl) bekannt ist und am Rathaus angebracht ist. Sie gilt als eine der Sehenswürdigkeiten („7 Wunder“) der Stadt. Hätte Conny mir das nicht beim letzten Besuch in Jena mal erklärt, wäre mir der Nippes aber auch nie aufgefallen...
Wahrscheinlich hat der Schnapphans diesen Klos heute mal verschluckt, denn die Caputs müssen nach diesem sehr einseitigen Spiel den Gang in die zweite Liga antreten. So ist das Neue Bundesland, welches zu DDR-Zeiten die stärkste Szene im Rollstuhlbasketball hatte, „nur“ noch mit zwei Teams in der 1. Liga vertreten. Trotz der Einseitigkeit war dieses Spiel einfach schön anzusehen: allein wie wendig die Spieler mit ihren Sportrollstühlen auf dem Feld manövrierten und sich selbst bei Beinamputationen und Querschnittslähmung wieder ohne Hilfe nach einem Sturz nur mit Hilfe der Arme aufrichteten. Die Arme der Sportler waren ohnehin unermüdlich im Einsatz: den Rollstuhl bewegt man nur mit den Armen und der Ball wird logischerweise auch nur mit diesen Körperteilen bearbeitet. Man darf ihn nur auch kurz auf dem Schoß zwischenlagern. Die Treffsicherheit der Spieler, die den Ball ja aus nur ca. 1,50m Höhe auf den 3m hoch hängenden Korb warfen, war erstaunlich. Besonders natürlich beim Gast, der mit 80:49 gewann und sich nun hinter Erfurt und Zwickau auf Platz drei festigt.
Nach diesem Spielbesuch kann ich sagen: den Sport guck ich auf jeden Fall noch mal. Ob in einer der folgenden Spielzeiten der Bundesliga mal bei Zwickau oder einem anderen Club oder doch lieber beim nächsten Türkeiaufenthalt – ich dachte erst, das sei ein Scherz, dass es selbst beim Rollstuhlbasketball zwischen Galatasaray und Fener Schlägereien gibt – wird sich zeigen...
Statistik:
- Grounds: 853 (heute 3 neue; diese Saison: 85 neue)
- Sportveranstaltungen: 1.702 (heute 3, diese Saison: 125)
- Tageskilometer: 340 (340km Auto)
- Saisonkilometer: 28.670 (26.950 Auto/ 1.590 Fahrrad/ 80 Schiff, Fähre/ 50 Bahn, Bus, Tram/ 0 Flugzeug)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 14 [Letzte Serie: 6, Rekord: 141]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 340
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