Photos with English Commentary:
a) ROMAN RUINS OF ALGERIA: TIPAZA
b) Oran – Algeria’s Second Largest City
Wir quälten uns nach dem Auschecken aus dem Hotel durch den langsamen Stadtverkehr der Hauptstadt nach Nordwesten heraus. 50km außerhalb des Stadtzentrums liegt die zum Großraum Algier gehörende Kleinstadt Tipaza am Mittelmeer. Der Name ist punisch und bedeutet „Handelsplatz“. Punier, Römer und andere haben hier auch ordentlich Handel getrieben, sodass man im gesamten Stadtgebiet auf 10km Länge verteilt sehr interessante Ruinen findet. Wir begannen am Friedhofsgebiet mit Grabstätten v.a. aus phönizischer und römischer Zeit, außerdem gibt es eine Kirchenruine. Ganz nett, vor allem tolle Lage an einer Steilküste, aber doch alles sehr abgewittert, was bei dem Klima aber wiederum nicht verwundert. 2km stadteinwärts wird es besser: die eigentliche Stadt kann mit einem Amphitheater, einem kleineren Theater, einer Festung, mehreren Tempel und einer Therme aufwarten. Die Geschäfts- und Privathäuser sind nur noch in ganz niedrigen Grundmauern, die größtenteils von den schön anzusehenden mediterranen Pflanzen überwuchert sind, erhalten. Wie rau das Seeklima ist, ist einigen Bäumen, die fast im 90°-Winkel landeinwärts zeigen, anzumerken.
8km gen Algier zurück bei Sidi Rached befindet sich ein riesiger Grabtumulus. Das mauretanische Königsgrab ist sehr regelmäßig halbkugelförmig, stark gemauert und mit Säulen versehen. Reinklettern kann man (wohl erst seit Kurzem aus Sicherheitsgründen) aber nicht mehr. Nur den Blick in die Landschaft schweifen lassen.
Tipaza ist eine der lohnendsten Sehenswürdigkeiten Algeriens. Das einzige, was mir nicht gepasst hat, war dass man für jede der drei Sehenswürdigkeiten je 20 Dinar zahlen musste und für das Parken (nur an der Kbour Roumia, dem Königsgrab) ganze 50 Dinar. OK, dass sind ja alles Centbeträge (0,19€ bzw. 0,48€) aber trotzdem kann man das besser regeln – mit Tagestickets z.B. Was absolut bescheuert ist, sind die riesigen Verbotsschilder. Eigentlich darf man gar nichts in Tipaza außer auf den Wegen herumlaufen und rumgucken. Nicht mal fotografieren oder picknicken ist erlaubt. Was sich die Arschlöcher vom Rat der Stadt dabei nur gedacht haben? Algerier sind doch keine Inder und können somit fast alle zwischen sinnvollen und sinnlosen Regeln unterschieden und scheißen auf letztere. OK, manchmal auch auf erstere: also dass da manche Grillen und dann allen Müll liegen lassen ist natürlich bescheuert. Aber es war herrlich zu sehen, wie die Einheimischen mitunter gleich mehrere Regeln verletzten: Musik vom Handy abspielen, dabei auf eine Mauer klettern und sich vor den Ruinen fotografieren. Ein dekadenter Hauptstädter führte seinen Köter bei den Gräbern aus. Auch die Paare, die sich küssend in irgendwelche Ecken in den Ruinen verzogen, verstießen gegen Regelungen zur „Erregung öffentlichen Ärgernisses“. All das interessierte die Wächter und Angestellten überhaupt nicht. Die passten nur auf, dass keine Mosaike betreten oder geklaut werden. Ich habe ja nur darauf gewartet, dass mal ein Typ rauchend, laut Musik abspielend, die Leine vom Köter in der einen und eine Flasche Alk in einer der typischen undurchsichtigen Papiertüten in der anderen Hand, seine fotografierend auf den Ruinen rumkletternde Freundin küsst – das wären dann sieben Verstöße gegen die Besucherordnung auf einmal...
Wie auch immer fuhren wir nach dieser sehr guten Besichtigung weiter gen Westen auf der gut ausgebauten Autobahn entlang. Zwei Mal gab es kurze Stop-and-Go-Einlagen, da es Polizeikontrollen mitten auf der Autobahn gab, doch wir kamen noch vor 20 Uhr in Oran (Wahran) an. Die zweitgrößte algerische Stadt machte auf den ersten Blick einen besseren Eindruck als die größte und Hauptsstadt. Denn es sah noch ordentlicher aus, es waren gepflegtere und interessantere Gebäude zu sehen, die ganzen Hähnchen kosteten nur 500 Dinar (4,90€) und keine 600, und das Hotel war der Hammer! Diesmal ein Mittelklassehotel, da wir keinen Nerv hatten eine Billigabsteige an der Kasbah zu suchen, die zwar nur halb so viel gekostet aber dafür kaum halb so gut gewesen wäre: Südlich vom Place du 11 Novembre kommend die zweite Straße links rein befindet sich „Hotel Mira“. Kleine, aber sehr gute Doppelzimmer mit gutem Bad, Flachbildglotze, Kühlschrank, Klimatisierung, Internet, gratis Wasserflaschen, Frühstück inklusive und ganz nettem Personal, das teilweise Englisch kann und sich auch geduldig meine arabischen Ausführungen anhörte – regulär zwischen 30€ und 40€ pro Nacht und Zimmer, für uns (da wir drei Tage blieben oder wir so sympathische Groundhopper sind) sogar nur 27€. Also das mit weitem Abstand beste Hotel: „Mira“ in der Rue Abderrahmane 06, Place Zeddour Brahim, Oran/ Wahran. Statistik:
- Grounds: 860 (heute 0 neue; diese Saison: 92 neue)
- Sportveranstaltungen: 1.710 (heute 0, diese Saison: 133)
- Tageskilometer: 470 (470km Auto [Mietwagen])
- Saisonkilometer: 32.380 (29.030 Auto/ 1.600 Flugzeug/ 1.600 Fahrrad/ 80 Schiff, Fähre/ 70 Bahn, Bus, Tram)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 20 [Letzte Serie: 6, Rekord: 141]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 342
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