Montag, 21. März 2011
W240IV: Die klassische Altstadt Sightseeingtour
= = = Sightseeing: 10/10 Punkten! = = =
Photos and English version:
ISTANBUL – ALL SIGHTS FROM HAGIA SOPHIA AND BLUE MOSQUE TO ANADOLU CASTLES AND ÜSKÜDAR
Im Gegensatz zu anderen islamischen bzw. islamisch geprägten Ländern, findet die Mehrheit der Sportveranstaltungen in der Türkei nicht am Freitag, sondern Samstag und Sonntag statt. Auch in Istanbul findet man dann nur ganz wenige Sportveranstaltungen. Die lagen auch zeitlich und geographisch so ungünstig, dass wir stattdessen den Samstag zu einem richtigen Sporttag machten.
Am Freitag war dann halt das klassische Sightseeingprogramm in der Istanbuler Altstadt abzuhaken. Vorweg: wer diese Altstadt nicht gesehen hat, hat echt was verpasst! Für Istanbul mit seinem herausragenden Altstadtviertel Sultanahmet sollte man zusammen mit anderen wichtigen Besichtigungen und Sportveranstaltungen auf jeden Fall drei Tage einplanen!
Die Besichtigungstour begannen wir an der Küçük Aya Sofya, also der „Kleinen Hagia Sophia“, einem – wie der Name schon sagt – eher kleinen Beispiel für den türkischen Moscheebaustil. Ein bisschen die Promenade am Marmarameer entlang, durch ein paar mit Holzhäusern gesäumte Gassen und dann ging es zur Blauen Moschee. Diese ist außerhalb der Gebetszeiten für alle zugänglich – eine Spende wird wie in jeder richtigen Kirche still und ohne Drängen anstelle einer Eintrittsgebühr erbeten. Von außen ist sie Dank der enormen Höhe der schlanken Minarette und der Wuchtigkeit der massiven, mehrgliedrigen Kuppel, weithin sichtbar und von innen durch die Ausmalung der Decken und Wände mit den üblichen islamischen Ornamenten sowie im Hofbereich durch weitere Ornamentdetails sehr sehenswert, wenn auch nicht so herausragend wie die Umayyaden-Moschee in Damaskus.
Gegenüber liegt die berühmte Aya Sofya (Hagia Sophia, Heilige Weisheit), die entgegen der Behauptungen einiger Leute keine Moschee ist - bzw. keine mehr. Und eine Kirche ist sie erstrecht nicht mehr, sondern ein Museum. Allerdings ist das Gebäude an sich das Museum – Exponate gibt es nur im Vorhof in Form von Säulenkapitellen und anderen Gebäudetrümmern. Der Eintritt ist für alle (keine Studentenermäßigung, nicht mal für türkische Studenten) bei maßlosen 20 Lira (9,50€) festgelegt. Der Besuch lohnt aber zweifelsohne. Man kann auch auf die Empore steigen und von oben die Mischung aus christlichen Jesus-Mosaiken und islamischen Korankalligrafien an den Wänden bewundern. Wie eine Katze vor der Minbar herumlungert und Tauben vor wassergeschädigten Wänden herumflattern, wundert einen auch.
Die an die Hagia Sophia angrenzenden Schreine und Grabmale sind kostenfrei zu besichtigen. Hier sind die Leute an der Einlasskontrolle besonders lustig und freundlich drauf gewesen. Einlasskontrollen mit Metalldetektoren gibt es an allen öffentlichen Einrichtungen wie Museen, Universitäten und Ämtern – das ist v.a. dem Kurden-Terror geschuldet. Die Grabmale sind eines so spektakulär wie das andere: mit Samtdecken verhüllten Särgen, die unter hohen, bunt verzierten Kuppeln stehen.
Vor dem Eingang des Topkapı Sarayı pennte ein Straßenköter, daneben patrouillierten Soldaten mit Maschinengewehren. Der Schlossbereich ist wirklich riesig in seiner Fläche, doch die Gebäude sind – bis auf einen Turm – nicht höher als die Wehrmauern. Für weitere 9,50€ Eintritt bekommt man dann die wirklich filigrane Baukunst der Osmanen zu sehen, die von hier aus vier Jahrhunderte lang ein Weltreich steuerten. Viele der Gebäude haben Ähnlichkeiten zu chinesischen Pavillons, freilich nur mit islamischen Ornamenten. Der Harem kostet 7,50€ extra, weswegen wir diesen Teil des Palastes aussparten. Ohnehin sieht man nur einen Teil der ganzen Palastanlage, selbst wenn man 35 Lira zahlt.
Biegt man nach dem Besuch des Topkapı Palastes rechts vom Haupteingang aus ab, erreicht man gleich eine tolle Straße mit Holzhäusern. Gegen diese Holzfassadenvillen ist Rauma in Finnland (s. Bericht vom 17.09.2010) gar nichts! Ein paar Schritte weiter befindet sich die Yerebatan Zisterne, ein für ca. 4,75€ zu besuchender unterirdischer Säulenwald. Zwar schwer zu fotografieren, da sehr funsliges Licht, aber vor allem im Sommer eine coole Ecke zum Abkühlen. Bei bedecktem Himmel mit kaum 10 Grad Temperatur war das natürlich nicht so toll...
Nach einem ordentlichen Essen zu durchschnittlichen Preisen – schlimm nur, dass man für die gute Qualität auch deutsche Preise zahlen muss – liefen wir noch in den westlichen Teil der Altstadt und guckten uns das Aquädukt, einige Moscheen, einen islamischen Friedhof und den großen überdachten Basar an. Wir wunderten uns darüber, nur drei Mal normal angesprochen worden zu sein. Da hatten wir viel eher alle paar Meter die berühmten, stets hektischen und aufgedrehten Geschäftemacher des Mittelmeerraumes „Hello, Sir! I’ve got wonderful carpets – come in and look! Nice price!“ erwartet. Was uns nicht wunderte und auch nie gewundert hat, war die Dichte des Straßenverkehrs. Zudem ist die Dichte von Katzen und Hunden pro Quadratkilometer hoch: dabei sieht man nur ab und zu mal einen gepflegten Hund an der Leine eines besser situierten Großstädters, meist sind die Viecher räudige, nutzlose Straßenköter – im Gegensatz zu den Katzen, die beliebte Fotomotive sind, machen selbst Touris einen Bogen um die. Wo wir schon bei hohen Dichten sind: die Dichte von Sehenswürdigkeiten in der Altstadt von Istanbul ist enorm hoch – und nicht nur die Anzahl, sondern auch die Qualität! Den Besuch dieser schönen und spektakulären Stadt kann ich trotz der recht hohen Preise wirklich noch mal nachdrücklich empfehlen!
Statistik:
Grounds: 532 (heute kein neuer Ground; diese Saison: 82 neue)
Sportveranstaltungen: 1.234 (heute keine, diese Saison: 121)
Tageskilometer: 10 (10 Metro)
Saisonkilometer: 22.230 (12.070 Auto/ 4.580 Bahn, Bus, Tram/ 2.830 Fahrrad/ 1.950 Flugzeug/ 800 Schiff, Fähre)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 90
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 240
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