By Ferry through the Skerries (from Turku to Stockholm).
Nach zwei Tagen Finnland freuten wir uns schon auf die Rückkehr ins viel sehenswertere Schweden, wobei der Abschied von Finnland mit der Fahrt durch die Inselwelt vor Turku und die autonomen finnischen (jedoch schwedischsprachigen) Ǻland-Inseln recht positiv ausfiel. Den ersten Schauer gab es auch erst kurz vor Stockholm, sodass ich gut fotografieren konnte. Natürlich sehen die Schären ziemlich gleich aus, aber man kann immerhin zwischen den nur wenige Zentimeter oder bis zu 6 oder 7 Meter aus dem Wasser ragenden Schären unterscheiden, manche sind eigentlich nur Felsen, die einen Meter lang und 30 Zentimeter breit so wie völlig vegetationslos sind und höchstens von Seevögeln angesteuert werden, die anderen sind zehn mal fünf Kilometer mit etlichen Buchten und zwischen den dichten Nadelbäumen finden sich auch mal die ein oder anderen Wochenend- oder Einfamilienhäuser in der typischen Bauweise. Vor Stockholm werden die Inseln höher, felsiger und dadurch auch schöner, jedoch auch dichter besiedelt. Bei dieser Route fährt man übrigens kaum mal übers offene Meer, was die Fahrt (unbedingt einen Decksitzplatz statt einer Tageskabine – man hat nur diese zwei Optionen – nehmen!) gar nicht mal langweilig macht.
Auch über das Aufhalten auf dem Schiff konnten wir nicht klagen, da es z.B. Mittagsbüffet mit vier Gängen für 10€ gab, was schon recht anständig im Preis und auch der Qualität war. Auffällig an den Passagieren war nur wieder, dass etliche der Glücksspieler und Schreihälse, so wie alle der ganz wenigen Besoffenen und auch die einzigen verblödeten Dreckwänster, die ihre Coladosen statt in den drei Meter entfernten Papierkorb zu werfen, auf den Boden vors Fenster schmissen, finnisch sprachen. Die dümmsten Passagiere also – wie auch auf der Hinfahrt schon – mal wieder Finnen! Die Bildungsschicht, die mit dem hoch gelobten Schulsystem etwas anfangen kann, muss sehr dünn sein...
Durchgeknallt, aber wenigstens nicht unfreundlich wie die Finnen, waren die Schweden im abgedrehten 60er-Jahre Look, die auch ihre beiden Rocker-Kumpels in einer 1960er-Jahre US-Straßenlimousine – so eine, die zwei bis drei Parkplätze braucht, weil sie sich quer hineinstellen muss – mitnahmen. Apropos Rocker: Rockmusiksender sind ja in Skandinavien oft die besten Musikstationen (z.B. Bandit Rock in weiten Teilen Schwedens), doch in Stockholm kann man mal auch auf den Sender „Azeri“ umschalten, der mehrmals wöchentlich von der Frequenz „Stochholm 1“ aserbaidschanische Musik sendet. Wird wohl vor allem die Iran-Azeri ansprechen – für einen in der Richtung unerfahrenen Europäer (ausgenommen Serben, Albaner usw.) natürlich kaum anhörbar, da extreme Zwischentöne dominieren oder quietschende Flöten zu hören sind – aber auch mal eine Abwechslung zur Mischung von Bandit Rock oder dem noch besseren finnischen Radio Rock, die von Liedern wie „Highway to Hell“ über moderne Gruppen wie „Rammstein“ und „Linkin Park“ bis zu skandinavischen Heavy-Metal-Bands, die wild zu hämmernden Schlagzeugrhythmen und schrillen E-Gitarren grölen und in den allein akustisch kaum verständlichen Texten z.B. mittelalterliche Burgerstürmungen beschreiben oder die Wikingerzeit verherrlichen, etliches interessantes spielen.
Eine weitere Nacht im Formule 1 Stockholm Syd und ein sehr interessanter folgender Tag standen an.
Statistik:
Tageskilometer: 370 (340 Fähre, 30 Auto)
Saisonkilometer: 7.760 (5.520 Auto/ 1.120 Fahrrad/ 740 Schiff, Fähre/ 380 Bahn, Bus, Tram/ 0 Flugzeug)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen