Photos and English version:
Utsikten 1-0 Annelund
Malmö City
Landskrona Fortress
Helsingborg Town Centre
Göteborg City
Malmö. Nach dem wie üblich sehr einfachen Frühstück im Formule 1 fuhren wir in Richtung Hafen, da sich dort das spektakulärste Hochhaus Schwedens befindet. Der „Torso“ steht noch etwas fremd in seiner Umgebung wirkend, was sich durch weitere Modernisierungen des Viertels ändern soll, herum und ist mit seiner schmalen, ineinander gedrehten Glasfassade ein echter Blickfang. In der Altstadt sind vor allem die hohe Backsteinkirche mit der Kupferturmhaube und der Rathausplatz mit dem dort zu erwartenden Gebäude, das diverse Stilrichtungen mischt, Blickfänge. Auch die einfachen Fachwerkhäuser am Kleinen Markt sind sehr schön. Der Schlosspark weiß ebenfall zu gefallen, wobei das dort befindliche, als Casino genutzte Schloss modern, verbaut und verpfuscht ist.
Man ist dann schnell in Landskrona, wo es neben ein paar bemerkenswerten Backsteinbauten (u.a. Altes Rathaus) auch eine sehr schöne Festung gibt. Gerade die Ecktürme haben enorm dicke Mauern und auch die Wallanlagen alleine sind spektakulär. Dass auf dem dicken Wall Schafe grasen, gibt dem ganzen natürlich eine sehr zivile Atmosphäre. Ein großer Aufkleber an einer Laterne, auf dem „Stoppa Kriget!“ – „Hört auf mit Kriegen!“ steht, passt auch zu einem Land, in dem die Friedensbewegung so populär ist. In die Festung kommt man kostenlos rein, nur die Museen kosten dort etwas.
Noch ein Abstecher nach Helsingborg, wo sich alle Sehenswürdigkeiten sehr konzentriert an einer Stelle finden. Das Rathaus, was ein enorm spektakulärer Backsteinbau mit fetten Ecktürmen und einem hohen Uhrturm sowie einigen schönen Fassadendetails ist, ist leicht zu finden. Rechts davon geht man ein paar Schritte zwischen den schönen Häusern verschiedener Bauepochen hindurch und sieht sofort die riesige Treppe zur Festung, von der nur noch ein Turm steht – und eben diese spektakuläre, oben mit großen Bogenmauern aufwartende Treppe.
Bis Göteborg wäre ich bei den 200km fast eingeschlafen: auf der Autobahn passiert bei den zugelassenen 110 bis 120km/h nichts. Die Gefahr am Steuer einzuschlafen ist wirklich groß oder auch dass man aus Schlampigkeit, die bei der anödenden Fahrt nach anderthalb Stunden bestimmt einsetzt, ohne in den Rück- und Seitenspiegel zu gucken auf die linke Spur wechselt und dabei jemanden rammt – größer als jegliche Gefahren, wenn man mit 150 und wilden Spurwechseln über die Autobahn fahren würde. Gute Musik im Radio ist noch seltener als in Deutschland. Nur in den USA und Kanada muss Autofahren noch schlimmer sein, als in Skandinavien. Gegen langweilige und unnötig strenge Regeln hab ich ja nichts (110 km/h auf den guten Autobahnen ist lächerlich) – aber wenn man die Regeln nicht mal übertreten kann, ohne Gefahr zu laufen, gleich hunderte von Euro zu lassen, kotzt mich so was einfach an.
Endlich in der zweitgrößten Stadt Schwedens, Göteborg, angelangt, stellten wir mal wieder fest, dass es dafür erstaunlich viele Undiszipliniertheiten im Stadtverkehr gibt. Vor allem Fußgänger laufen einem ständig vors Auto und behindern durch Ampelignorieren den Verkehr. Ansonsten erinnert die Stadt Göteborg unangenehm an Hamburg: ziemlich viele Bausünde, viele verbaute Straßenzüge, überlaufene Konsummeilen, ein paar Kirchen (v.a. der Dom und die Deutsche Kirche) in einem auch in Hamburg oft anzutreffenden Baustil und ein völlig überbewerteter Hafen. Der Schlosspark lohnt sich nur an einem schönen Tag, wenn man das noch mit Tierparkbesuch und Vorbeischauen im botanischen Garten kombiniert. Aber durch die Landschaft und die geringere Zahl von Bausünde ist Göteborg alles in allem schon attraktiver als Hamburg.
Nach Einchecken im Hotel (wieder Formule 1), fuhren wir im Ortsteil Västra Frölunda an einigen Siedlungen vorbei, die wohl teilweise zum „Millionenprogramm“ der 1970er Jahre gehören: es wurde 1.000.000 neue Wohnungen in ganz Schweden geschaffen, wobei diese Siedlungen schnell völlig von Einwanderer dominiert wurde, da nur sie bereit waren, die beschissene Qualität der verpfuschten Plattenbauten zu akzeptieren, solange sie nur billig sind. Die einzigen Probleme mit nichtintegrierten Ausländern, die durch asoziales Verhalten und Kriminalität in Erscheinung treten, gibt es in diesen Brennpunkten.
Statistik:
Ground Nr. 467 (ein neuer Ground; diese Saison: 17 neue)
Sportveranstaltung Nr. 1.061 (diese Saison: 23)
Tageskilometer: 330 (Auto)
Saisonkilometer: 4.640 (3.080 Auto/ 1.120 Fahrrad/ 380 Bahn, Bus, Tram/ 60 Schiff, Fähre/ 0 Flugzeug)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 50
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 215

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