Sonntag, 26. September 2010
W217V: Hattrick in vier Minuten, goldenes Tor zur Tabellenführung und andere Szenen des Jugend- und Kreisklassefußballs
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Photos and English version:
TSV Niemberg defeat SG Reußen Reserve
SSV Landsberg U-19 vs. Arminia Magdeburg U-19
Pictures from Landsberg (taken in 2009)
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SSV 1990 Landsberg C 1:4 TSV 1910 Niemberg C
Sonntag 26. September 2010 – Anstoß 10.00
1. Kreisklasse C-Junioren, Saalekreis (4. Liga der 12-14jährigen)
Ergebnis: 1:4 nach 70 Min. (35/35) – Halbzeit ?:?
Tore: ?, ?, ?, ?, 1:4 60.
Verwarnungen: mindestens eine für SSV und TSV
Platzverweise: keine
Spielort: Sportforum Landsberg (Kap. 1.350, davon 350 überdachte Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 60 (davon ca. 20 Gästefans)
Unterhaltungswert: 2,0/10 (Nur zweite Halbzeit gesehen, aber das war das schlechteste C-Jugendspiel, was ich je gesehen habe)
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Das war wieder so ein Tag, an dem Groundhopping mit dem Fahrrad verwunderte Reaktionen hervorruft: Dauerregen, Wind, Temperaturen im niedrigen zweistelligen Bereich oder knapp drunter. Zum Glück gibt es in Landsberg eine überdachte Tribüne. Die ist zwar architektonisch wenig gelungen – da täuschen auch die originellen Malereien an der Tribünenwand nicht darüber hinweg, dass zum einen die vielen Stahlbalken stören und zum anderen die Tribüne mit ihren vier Reihen Holzbänke auf Betonstufen viel zu niedrig ansteigt: man kann eigentlich nur die vierte Reihe zum Sitzen nutzen, wenn die erste reihe belegt ist – aber besser als wenn sie kein Dach hätte.
Als wir im Sportforum ankamen, begann die zweite Hälfte des C-Jugend Kreisklassespiels zwischen SSV Landsberg und TSV Niemberg. Wenn ich das mit dem Spiel zwischen Lieskau (Mittelfeld) und Bad Dürrenberg II (Vorletzer) in der gleichen Liga vor wenigen Wochen vergleiche, kann ich nur mit dem Kopf schütteln über die Leistung beider Mannschaften. Also bei C-Jugend habe ich besonders große Nachsicht, was Fehler angeht, und die Spieler haben sich viel bewegt und angestrengt, aber wie Landsberg Chancen vergab und was für Fehler alle 22 Spieler fabrizierten, war auch für die U-15 nicht mehr feierlich. Die Schiedsrichterleistung ebenso wenig: so war z.B. das 1:4 war ein völlig unberechtigter Freistoß, der allerdings durch die schlechte Torwartleistung – da muss man halt springen, wenn der Ball 40cm über dem Kopf heransegelt und nicht nur die Arme hochheben, durch die die Kugel dann rutscht – im Netz landete. Ansonsten waren auch Abseits- und Foulpfiffe meist unsinnig.
SSV 1990 Landsberg A 5:1 SV Arminia Magdeburg A
Sonntag 26. September 2010 – Anstoß 11.25
Verbandsliga A-Junioren, Sachsen-Anhalt (3. Liga der 16-18jährigen)
Ergebnis: 5:1 nach 91 Min. (45/46) – Halbzeit 1:1
Tore: 1:0 3. Georg Arndt, 1:1 35. Christopher Fechtner, 2:1 47. Phillip Wernicke, 3:1 49. Phillip Wernicke, 4:1 51. Phillip Wernicke, 5:1 80. Phillip Wernicke
Verwarnungen: Johannes Voigt (?), Philipp Wernicke (SSV)
Platzverweise: Tim Bansemer (Handspiel im eigenen Strafraum)
Besondere Vorkommnisse: Kevin Kullack (Landsberg) schießt Elfmeter daneben (22. Minute)
Spielort: Sportforum Landsberg (Kap. 1.350, davon 350 überdachte Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 50 (davon 5 Gästefans)
Unterhaltungswert: 6,5/10 (Gute Leistungen beider Teams, Landsberg aber klar souveräner)
SSV Landsberg - Arminia Magdeburg (A-Junioren)
Nachdem das C-Jugendspiel, was unsinnigerweise auch auf dem Hauptplatz stattfand, den Beginn des A-Jugendspiels deutlich verzögerte, durfte das Aushängeschild der Landsberger Jugendarbeit ran. Die U-19 spielt in der höchsten Liga des Landes Sachsen-Anhalt und überzeugte uns letzte Saison mit einem 4:5 Sieg nach 3:0 Pausenrückstand bei FSV 67 Halle. In die jetzige Verbandsligasaison sind sie mit 7 Punkten aus vier Spielen gestartet, der Gegner aus Magdeburg mit 6 Zählern.
Wir standen zufällig neben Magdeburger Spielereltern und Betreuern, mit denen man sich auch gut austauschen konnte. Beim Spiel zuvor hatten wir schon den Vater eines Landsberger Groundhoppers kennengelernt. Immer wieder angenehm und interessant, wen man in Landsberg so trifft. Auch interessant ist, dass ich selbst im Jugendbereich Ärger über den VfL Halle 96 vernehme: so die Arminen-Eltern, die uns von einem unangenehmen Auswärtsspiel bei den Aff... äh: dem VfL, erzählten; parteiischer Schiri, unfaire VfL-Spieler und ihre pöbelnden Eltern – ja, selbst die jüngeren Kinder am Spielfeld benahmen sich daneben und traten die Arminia-Kinder beim Spielen neben dem Platz vom Laufrad. Aber das Zuschauen bei mehreren Spielen verschiedener Mannschaften des VfL haben ähnliche Erlebnisse für mich parat gehalten.
Zurück ins viel gastfreundlichere Landsberg: kaum lief das Spiel, schon hämmerte ein Landsberger den Ball gekonnt zum 1:0 untere die Latte. Beide Mannschaften lieferten sich daraufhin mehrere Minuten ein schönes Hin und Her, ehe das Spiel einschlief. Nach 22 Minuten aber ein Missgeschick eines Gästespielers, der den Ball mit der Hand abwehrte. Der war wohl mal Torwart... Gab natürlich auch leider die im Englischen so schön bezeichnete „marching order“ hinterher. Den Elfmeter verschoss Landsbergs Kapitän Kevin Kullack jedoch: der Torwart war eh schon in der Ecke, doch brauchte den 30cm flach neben den Kasten gesetzten Ball nicht mehr zu fangen. In einem besser werdenden Spiel zeigte der Magdeburger Fechtner einen tollen Schuss, der unhaltbar für Landsberg-Torwart Christopher Kurth im Winkel landete.
Nach dem 1:1 Pausenstand hatte der Gast berechtigte Hoffnungen, in Unterzahl einen Punkt aus der für ihre Doppelkapelle auf dem Burgfelsen oberhalb der Stadt bekannten Kleinstadt mitzunehmen, doch die A-Junioren des SSV 1990 zeigten ihre Stärke: innerhalb von vier Minuten drehte Wernicke auf, nutzte auch kleine Fehler der Magdeburger aus und traf drei Mal. Ein Wahnsinnslauf! Das Spiel war entschieden, wurde jetzt langsamer und unansehnlicher, doch hatte mit dem vierten Treffer von Wernicke, gefolgt von einigen guten Aktionen diverser Spieler beider Truppen, einige Höhepunkte zu bieten. 5:1 war also der Endstand – und wir gingen aus dem Schutz der Tribüne heraus, aufs Fahrrad und fuhren ein paar Kilometer weiter nördlich, wo wir in Schwerz noch die Kirche anguckten und dann in Niemberg ankamen.
TSV 1910 Niemberg 1:0 SG Reußen II
Sonntag 26. September 2010 – Anstoß 15.00
1. Kreisklasse Saalekreis, Staffel 2 (11. Liga, 6. Amateurliga)
Ergebnis: 1:0 nach 92 Min. (45/47) – Halbzeit 0:0
Tor: 1:0 70. Nr. 13
Verwarnungen: 1x Niemberg
Platzverweise: keine
Besondere Vorkommnisse: Torwart von Niemberg hält „Hand“-Elfmeter von Reußen
Spielort: Sportplatz an der Schule (Kap. 1.260, davon 10 überdachte Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 45 (davon mind. 5 Gästefans)
Unterhaltungswert: 7,0/10 (Spannendes Spiel mit viel Bewegung und Tordrang)
TSV Niemberg gegen SG Reußen II
Das Dorf Niemberg erhielt in diesem Jahr den Preis „Dorf mit Zukunft“. Das liegt wohl eher an der dort angesiedelten Industrie, denn an der rege genutzten Veranstaltungsstätte „Alte Brennerei“. Sehenswert ist die Dorfkirche; ein hoher, neoromanischer Bau. Der Sportplatz, zwischen zwei Silokomplexen, einem Feld und der Schule gelegen, ist auch eine ansehnliche Ecke des 1.400-Einwohner-Dorfes, das mittlerweile ein Ortsteil Landsbergs ist. Der von Bäumen geschützte Graswall und die beiden kleinen Überdachungen aus Stahl und Blech fallen auf. Zwischen beiden überdachten Bänken befindet sich ein Kiosk, wo man wirklich gute Fischbrötchen kriegt.
TSV Niemberg wollte mit einem Sieg die Tabellenspitze erklimmen, doch Reußen erwischte den besseren Start und hatte mehr Chancen. Niemberg konterte allerdings immer wieder, wenn auch nicht erfolgreich. Die Abwehr der Niemberger stand – besonders dank des 8ers – gut, wobei sie wirklich nicht mauerten. Wer mal wieder einige Knaller brachte, war der Schiedsrichter. Wie man dem Niemberger, der auf der Linie gegen den Oberkörper geschossen wurde, Handspiel unterstellen kann, ihn dann aber nicht einmal mit gelb verwarnt (eigentlich ist rot vorgesehen), ist mir unbegreiflich. Da lässt man einfach weiter laufen – die Gäste hatten nicht mal ernsthaft reklamiert. Zum Glück ist der Niemberger Torwart sehr sicher und gut: er hielt das gar nicht mal schlecht geschossene Strafstoßgeschenk.
Zur Pause stand es noch torlos, was sich bis zur 70. nicht ändern sollte. Niemberg griff nun sehr regelmäßig in einem nach wie vor auffällig schnellem Spiel das Reußener Tor an. Die Gäste kamen kaum noch zu Chancen, wobei sie diese auch kläglich vergaben. In der 70. traf dann der Spieler mit der Nummer 13 endlich zum entscheidenden Tor, indem er den Torwart umkurvte und an einem Abwehrspieler vorbei einschob. Ein paar Reußener, teilweise wohl Ex-Niemberger, reagierten in der Folgezeit etwas gefrustet auf die drohende Niederlage, was die Stimmung bei den Niemberger Fans, von denen wir teilweise handschläglich begrüßt worden – habe ich in den letzten Jahren in Deutschland nur ganz, ganz selten erlebt, dass gegenüber unbekannten Besuchern so viel Freundlichkeit an den Tag gelegt wird:Als der mittlerweile besser pfeifende Schiri abpfiff, stand es immer noch 1:0. Der Sieg war am Ende auch verdient, da in der zweiten Halbzeit fast nur noch Niemberg in Aktion war. Dem TSV 1910 kann man jedenfalls nur gratulieren zur Tabellenführung!
Statistik:
Ground Nr. 478 (zwei neue Grounds; diese Saison: 28 neue)
Sportveranstaltungen Nr. 1.145, 1.146 und 1.147 (diese Saison: 35)
Tageskilometer: 80 (Fahrrad)
Saisonkilometer: 9.590 (7.170 Auto/ 1.240 Fahrrad/ 800 Schiff, Fähre/ 380 Bahn, Bus, Tram/ 0 Flugzeug)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 62
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 217
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