Samstag, 13. Dezember 2008 - Beginn 16.00
1. Hallenhockeybundesliga
Ergebnis: 6:8 nach 60 Min. - Halbzeit: 3-1
Grüne Karten - 1:1
Gelbe Karten - 3:2
Rote Karten - 0:0
Strafstöße - 1:3
Strafecken - 4:9
Tore: 1:0 2. Zeiger, 2:0 5. Paczatek, 3:0 10. Ahlberg, 3:1 12. (Strafstoß) Dallmann, 4:1 32. Zeiger, 4:2 36. Dallmann, 4:3 37. Dallmann (Strafstoß), 5:3 37. Zeiger, 5:4 41. Schmucker, 5:5 43. Schmucker, 5:6 53. (Strafstoß) Dallmann, 5:7 53. (Strafecke) Elsholtz, 6:7 55. (Strafstoß) Zeiger, 6:8 56. Schmucker.
Sporthalle: Neue Ringerhalle Leuna* (Kap. 200)
Zuschauer: 230** (keine Gästefans)
Unterhaltungswert: 5,5/10 (O.K.***)
Ground Nr. 269 (kein neuer Ground; diese Saison: 39 neue)
Sportveranstaltung Nr. 717 (diese Saison: 84)
Tageskilometer: 15 (Fahrrad)
Saisonkilometer: 9.800 (5.380 Auto, 2.260 Bahn, 2.260 Fahrrad)
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 124
* Wird auch einfach einfallslos als Sporthalle Leuna bezeichnet
** Auslastung der Halle: 113%
Vor wieder einmal überfüllter Halle fand in Leuna ein Spiel der Hallenhockeybundesliga statt. Nicht wenige der 230 Zuschauer, die die 3,50€ teuren Karten bezahlten, erfüllten doch so gar nicht das Bild des Hockeyfreundes, der still auf der Tribüne sitzt und die schönsten Aktionen mit herrschaftlichem Applaus bedenkt. Hier wurde vor allem auf der linken Seite auf den Bänken gestanden, entgegen der bestehenden Hallenregelungen das ein oder andere Bier geleert, Sprechchöre wie ,,Chemie Leuna olé’’ angestimmt und lautstark über Schiedsrichter und Gästespieler geschimpft.
Beide Mannschaften, die Gäste aus Berlin klar in der Favoritenrolle, wurden unter Applaus vorgestellt. Die erste Viertelstunde war Zehlendorf seltsamerweise unterlegen. Leuna entwickelte derartigen Druck, dass sie 3:0 in Führung gingen. Ein Strafstoß führte zum 3:1, doch bis zur 30. Minute, also bis zur Halbzeitpause, sollte es beim 3:1 bleiben.
Bis dahin hatten die Fans ausschließlich ihre Mannschaft angefeuert. Beim 4:1 kurz nach der Pause durch Leunas, man könnte schon sagen: Starspieler, Zeiger, geriet man erst recht in große Freude. Hämisch belacht wurde eine Zeitstrafe, also gelbe Karte, gegen Zehlendorf. Da konnte ja auch niemand ahnen, dass man in der Leunaer Abwehr pennen, die Fehlpässe im Mittelfeld wieder einmal präsentieren und gleich zwei Tore - eins davon wieder ein Strafstoß - kassieren würde.
Das 5:3 wirkte erlösend, doch sofort danach hieß es 5:4 und 5:5.
Was danach passierte war sehr ärgerlich: ein fragwürdiger Strafstoß wurde gegen Leuna verhängt. Unter Pfiffen und Buhrufen verwandelte der 17er, der kurz zuvor noch in den Torwart gelaufen war und dafür einen Strafstoß bekommen wollte und diese Aktionen mit Geschrei und Gehampel unterlegte. Das ihm höflich nahe gelegt wurde, freiwillig aus der Halle zu gehen - Zitat: „Boah, verpiss dich vom Spielfeld, du Affe!“ - war da nur zu verständlich. Aus der Situation nach dem Strafstoß heraus resultierte ein Wechselfehler, der eine Strafecke und das 5:7 zur Folge hatte. Die Halle tobte jetzt natürlich vor Ärger.
Vor Freude tobte man als das 6:7 erzielt wurde. Aber leider ließ auch das 6:8 nicht lange auf sich warten. Danach setzten einige Provokationen von Seiten der Gäste, besonders wieder einmal des 17ers, ein, wie zum Beispiel dessen Zeigen des Mittelfingers gen Publikum, was mit Sprechchören der Fußballer „Berliner Scheiße, wir singen Berliner Scheiße“ bedacht wurde. Der wie üblich bei der Mannschaftsaufstellung und Toransage nicht zu verstehende, teils dilettantisch agierende Hallensprecher, meldete sich aber seltsamerweise gar nicht zu Wort. Kein „also bitte, liebe Hockeyfreunde, das ist nicht unser Niveau!“ wie bei meinem ersten Hallenhockeyspiel vor drei Jahren, in dem ein foulender Torgauer mit „Sachsenschwein“ bedacht wurde.
Zweieinhalb Minuten vor Schluss wurde es dann richtig unangenehm, denn die Zehlendorfer schoben sich jetzt den Ball in der eigenen Hälfte gegenseitig zu und Leuna war mittlerweile in Unterzahl und somit ohne Chance an den kleinen gelben Hartgummiball zu gelangen. Nun buhten und pfiffen auch die älteren Herrschaften, was bis nach Abpfiff noch anhalten sollte. Die Schiedsrichter, die mit ihren kleinlichen Entscheidungen das verdiente Unentschieden der Leunaer mit zu Nichte machten, wurden nach Abpfiff noch ebenso unfreundlich verabschiedet wie die Gästespieler, die sich mit ihrem theatralischen Gestikulieren - zwei Aktionen auf dem Feld hätte man beim Fußball schlichtweg als „Schwalbe“ bezeichnet - und Provozieren der Zuschauer unbeliebt gemacht hatten. Nach ihrem hämischen Applaus gen Fußballer - schon interessant, dass die, die sich über mangelndes Fairplay beklagen, mit Freude auf solche Provokationen eingehen - forderte man sie zum Zelebrieren einer UFTA vor dem Leunafanblock auf.
Für die Leunaer war es die erste Heimniederlage in dieser Saison. Ärgerlich, wenn sie nach einer starken ersten Halbzeit, mäßigen zweiten Hälfte und nicht zuletzt fragwürdiger Schiedsrichterentscheidungen zustande gekommen ist.
Noch ein Wort zu den jetzt schon mehrfach erwähnten Fans. In Leuna ist es üblich, dass die Fußballer, die Hallenhockeymannschaft unterstützen. Auch die Hockeyfrauen und einige nicht-aktive Mitglieder sorgen dafür, dass die Hallenhockeymannschaft des TSV Leuna sehr unterschiedlich beliebt ist. Einige reden von "bester Stimmung von allen Hockeyhallen" - andere heulen sich Internetforen aus, weil die bösen, bösen Leunaer sie so unfair und gemein bepöbeln.
Es ist schon lustig, wenn die Fußballer die Hockeyer supporten...
Fotos:
http://s181.photobucket.com/albums/x68/fchmksfkcb/081213%20TSV%20Leuna%206-8%20Zehlendorfer%20Wespen/
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