http://s181.photobucket.com/albums/x68/fchmksfkcb/081225b%20Musti%20-%20Kleine%20Roemerstadt/
http://s181.photobucket.com/albums/x68/fchmksfkcb/081225c%20DOUGGA-%20GROESSTE%20ROEMERSTADT%20TUNESIENS/
http://s181.photobucket.com/albums/x68/fchmksfkcb/081225d%20Thiganica%20-%20Roemer%20und%20Byzantiner/
Wieder einmal wurden wir durch den 6.00Uhr Gebetsruf wach. Um 7.00 hieß es auf zum Felstisch Tableau de Jugurtha. Erst einmal musste aber die Windschutzscheibe von Eis befreit werden. Ja: Eis! Nachtfrost ist nicht ungewöhnlich zu der Zeit in Nordtunesien.
Wir jagten unseren Fiat Mietwagen bis kurz unter den Felstisch, also bis der unbefestigte Weg einfach zu matschig wurde. Die Sonne ging gerade auf und mit ihr machten wir uns auf den Weg um den 1.251m hohen und 20-50m aus der Landschaft herausragenden Tisch herum. Am Aufstieg, von den Byzantinern in den Fels gehauene Treppen, trafen wir eine italienische Offroad-Touristengruppe. Die war aber schon oben, zelten auf dem Felstisch war da Programm, also gingen wir alleine hoch, obwohl uns beinahe ein Stein erschlug, den eine Ziege losgetreten hatte.
Diese unangenehmen Tiere gingen uns nicht weiter auf die Nerven, wobei es überhaupt schon unverschämt ist, dass irgend so ein ungebildeter Bauer seine dreckigen Tiere in historischen Gemäuern unterbringen kann. Auf dem absolut spektakulär gelegenen Felstisch befinden sich nämlich noch Mauerreste der byzantinischen Festung. Der sehenswerteste Mauerrest ist die Kirche, in der noch ein paar verzierte Säulen stehen. Interessant sind auch die Zisternen und die Unterkellerungen, sowie einige der natürlichen Gesteinsstrukturen. Wir umrundeten den Felstisch noch komplett auf dem Feldweg und fuhren 10.30 weiter.
In El Kef, einer recht interessanten Stadt mit einer Burg in der Ortsmitte und vielen blankweißen Plattenbauten und sozialistischen Monumenten, holten wir uns Hähnchen mit Gewürzen und Fladenbrot und aßen das ganze in einem Park in dessen Mitte natürlich ein solches oben angesprochenes Monument stand.
Den Abzweig nach Bulla Regia verpassten wir, sodass wir geradewegs nach Musti fuhren. Im Eintritt war gleich eine Führung inbegriffen, sodass wir sachkundig durch die römische Stadt, die zu einer byzantinischen Festung ausgebaut wurde, geführt wurden. Highlights: der Triumphbogen und der Puff.
Weiter gen Dougga, ein Ort, der schon 10km hinter Musti kommt. Dazwischen liegt noch ein dritter Ort; Agbia, danach fährt man noch mal 10km bis Thiganica, aber dazu später mehr. Erst einmal stand die ausgedehnteste römische Stadt Tunesiens auf dem Plan. Wirklich hervorragend erhalten sind das libysch-punische Grabmonument, das Theater, ein Triumphbogen, ein öffentliches Scheißhaus - um mal im Jargon des einen Fremdenführers zu bleiben - und das Kapitol.
Dazwischen stehen massenhaft Mauerreste von teils 10m Höhe, die eine absolut beeindruckende Kulisse in den mit Olivenbäumen übersäten Bergen bilden.
2km westlich steht von der Festung Agbia nicht mehr viel. Da auch noch irgendeine verblödete Bauernfamilie ihr hässliches Haus direkt an die byzantinischen Ruinen gestellt hat, lohnt es sich nicht, diese Ruinen bei einem Besuch in Dougga noch anzuschauen.
Im 10km östlich liegenden Ain Tounga lohnt es sich aber auf jeden Fall Tunesiens besterhaltenstes Byzantiner-Fort, errichtet auf der Römerstadt Thiganica, zu besichtigen. Zwei Türmen sind noch erkennbar, die quadratische Form auch, die dahinter liegenden Thermen und das römische Theater sind ebenfalls sehenswert.
Es wurde nun dunkel, sodass man wieder auf die unbeleuchteten Dreckschleudern aufpassen musste und immer mal wieder von der Polizei gestoppt wurde. Diese allgemeinen Verkehrskontrollen sind für Ausländer aber spätesten nach der ersten Frage, nämlich der nach der Nationalität, vorbei. Dann wird man nämlich sofort zum weiterfahren aufgefordert. Allerdings ist die Anzahl der Polizisten in diesem Land erstaunlich. Für manche - für engstirnig-strenge Muslime genauso wie für wenig gebildete Europäer - ist es sicherlich erstaunlich, dass es auch etliche Polizistinnen gibt, die meist mit männlichen Kollegen unterwegs sind.
Wir fuhren, da kein Hotel auf dem Weg lag, bis nach Tunis, wobei 1. anzumerken ist, dass die Mautautobahn unerfindlicherweise kostenlos zu benutzen war, und 2. der Verkehr in Tunis mal wieder völlig chaotisch war, sodass man ständig am hupen war und auch noch aufpassen musste, dass keiner der Mopedfahrer, der ohne Licht auf der Gegenfahrbahn fuhr - teilweise gleich mit zwei Mitfahrern beladen - in einen herein krachte.
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Grounds:
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Sights:
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