Montag, 30. Januar 2012
W287III: Hallenhockey, wie es schlechter kaum sein könnte – und; munteres Siebenmeterwerfen in Kühnau
TSV Leuna 1919 4:4 SC Charlottenburg Berlin
Datum: Sonntag, 29. Januar 2012 – Beginn: 11.00
Wettbewerb: 2. Bundesliga Ost, Hallenhockey
Ergebnis: 4:4 nach 60 Min. (30/30) – Halbzeit: 4:3
Tore: 1-0 6. Christian Zeiger, 1-1 9. Benjamin Borchardt, 1-2 19. Benjamin Borchardt (Ecke), 2-2 13. Nils Poczatek, 3-2 24. Christian Zeiger, 3-3 25. Phillip Kröger, 4-3 29. Nils Poczatek, 4-4 42. Moritz Barckhausen (Überzahl)
Grüne Karten: Christoph Ruttkies, Stefan Münzner (Leuna)
Gelbe Karten (2 Minuten): Michael Franz (Leuna), Moritz Barckhausen (SCC)
Rote Karten (Platzverweis): keine
Spielort: Sporthalle Leuna (Kap. 200 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 100 (keine Gästefans darunter)
Unterhaltungswert: 1,5/10 (Richtig schlechtes Spiel beider Mannschaften, unmögliches Schiedsrichtergespann, kaum Zuschauer – unterstes Hallenhockeyniveau! Da kann man ja gleich Feldhockey schauen!)
SG Kühnau 26:28 SV Friesen Frankleben
Datum: Sonntag, 29. Januar 2012 – Beginn: 16.00
Wettbewerb: Verbandsliga Sachsen-Anhalt Süd (6. Handballliga, 3. Amateurspielklasse)
Ergebnis: 26:28 nach 60 Min. (30/30) – Halbzeit: 13:13
Tore: k.A. (Kühnau); Wasner 11, Holzapfel 7, Graßmeyer 4, [Nr. 3] 3, Berg 2, [Nr. 5] 1 (Frankleben)
Siebenmeter: Kühnau 4 von 9, Frankleben 9 von 10
Gelbe Karten: Nr. 15, Nr. 10, Nr. 2 (Kühnau); Nr. 3, Nr. 14 (Frankleben)
Zeitstrafen: 2x Nr. 10, Nr. 2, Nr. 6, Nr. 13, Rot Nr. 15 (Kühnau = 12 Minuten); 3x Nr. 11, 2x Nr. 3, Nr. 5, Nr. 9 (Frankleben = 14 Minuten)
Disqualifikationen: Nr. 15 Kühnau (59., angeblich „Tätlichkeit“); Nr. 11 Frankleben (52., dritte Zeitstrafe)
Spielort: Sporthalle Friedensschule Dessau-Ziebigk (Kap. 200 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 150 (davon Gästefans: ca. 5)
Unterhaltungswert: 5,5/10 (Mittelmäßiges, aber spannendes Spiel)
Photos and English Version:
a) Indoor Hockey: Leuna v Charlottenburg
b) Handball: Kühnau v Frankleben (in Dessau)
Da fragt man sich, wieso man sich schon am frühen Morgen aufgemacht hat, um bei Schneeglätte in die hässliche Leunaer Sporthalle zu gurken, dort für überhöhte 3,50€ die immer gleichen hässlichen Eintrittskarten und das immer gleiche schlecht gemachte „Programm“ (eine A4-Seite als Faltblatt, das nur Informationen zum TSV hat und nie zu einer Gastmannschaft) entgegenzunehmen, um sich dann in die erste Reihe – der einzigen Reihe auf dieser scheiß Tribüne, von der aus man das Spielfeld (mit ein paar Verrenkungen) komplett einsehen kann – zu hocken, um die Mannschaft anzufeuern.
Heute fanden sich so wenige Fans wie schon ewig nicht mehr zum Hockey ein. Knapp 100 Leunaer wollten sich das Spiel gegen den Tabellennachbarn Charlottenburg (die Westberliner haben auf Rang zwei stehend zwei Punkte mehr auf dem Konto als Leuna) nicht entgehen lassen. Aber so ein Gegurke hätte eigentlich nicht einmal 10 Zuschauer verdient gehabt!
Ich lästerte auch schon, als die Berliner (!) Schiedsrichter Luft und Bütschek vor Beginn bei Charlottenburgern standen und mit denen quatschten, dass da wohl Spielabsprachen getroffen werden würden. Was im Spaß gesagt war, sollte sich als gar nicht so abwegig zeigen: wenn von diesem hirnlosen Verband Berliner Schiedsrichtern in einem Spiel einer Berliner Mannschaft bei einer sachsen-anhaltischen angesetzt werden, hat das halt wenig mit einer unparteiischen Spielleitung zu tun. Aber beide Mannschaften hätten auch auf 0:0 spielen können: dieses Spiel war von Taktiererei, Ball Hin-und-Her-Geschiebe und Zustellen an der Bande geprägt, dass es klar war, dass hier beide nur nicht verlieren wollten. Das Unentschieden war ab Mitte der zweiten Hälfte augenscheinlich abgemachte Sache. Mitte der ersten Hälfte waren bereits alle Schiedsrichterentscheidungen gegen Leuna abgemachte Sache.
Meine Wertung von 1,5 Punkten gibt es nur deshalb, da im ersten Spielabschnitt einige Aktionen von Zeiger, Poczatek und Reichardt sehenswert waren. Auch die Charlottenburger zeigten ab und an mal, dass sie wenigstens ein bisschen mehr können, als das, was heute auf dem Feld ablief. Aber ansonsten war es symptomatisch, wie Leuna den Ausgleich kassierte: ein Charlottenburger sperrt den schon lange nicht mehr bundesligareifen Franz von den „Un“parteiischen völlig ungestraft im Mittelfeld – Franz verhält sich natürlich unheimlich intelligent, indem er dem Berliner in dem Magen schlägt. Mit Gelb war er noch gut bedient, doch in den zwei Minuten Unterzahl, kassierte Leuna auch prompt den Ausgleich. Man sollte also auch das Augenmerk auf die Schwachpunkte wie v.a. Franz und Ruttkies legen, anstatt sich nur über die Schiris aufzuregen, deren zweitgröbste Fehlentscheidung (Zeiger wird gefoult (Check in den Rücken), daraufhin ein Regelverstoß der Leunaer (Fußspiel) begangen, woraufhin es statt Freischlag für Leuna eine Strafecke für den Gast gab) die zwischenzeitliche 1:2 Führung der Berliner verursachte. Die gröbste Fehlentscheidung weckte auch die ruhigere Sorte Fans noch etwas auf: 30 Sekunden vor Abpfiff ein mindestens gelbwürdiges, taktisches Foul eines Berliners gegen einen auf den Flügel durchbrechenden Leunaer, der nach dem Beinstellen auf den Ball fiel. Die Schiedsrichter gaben Fußspiel und Freistoß für Berlin, was fast noch zu Tumulten führte, da auch Spieler und Trainer des TSV nun richtig sauer waren.
Eine abartigere Schiedsrichterleistung habe ich noch nicht gesehen im Hallenhockey. Auch ein schlechteres und langweiligeres Spiel noch nicht. Zum Glück ist Leuna jetzt wirklich gesichert, da Güstrow wieder verloren hat. Für 2. Liga reicht es ja dann doch!
Allerdings muss man, wenn man ehrlich ist – und das wird die Leunaer Mannschaft auch akzeptieren, da es ihnen nichts bringt, wenn man sie nur aus Sympathie übertrieben lobt – klar und deutlich sagen, dass die Mehrheit der Spieler dieser Mannschaft (heute war es ganz besonders auffällig: nach Hochmuth, Zeiger und Poczatek kommt lange nichts) kaum durchschnittliches Niveau bringt und vor allem die Mehrheit der Spiele des TSV unterdurchschnittlich sehenswert sind. So ein Wahnsinnsspiel wie in Köthen kommt so wie so nur alle 10 Jahre mal vor und so ein Spiel wie heute ist näher dran an der normalen Leistung der Mannschaft, als das vor drei Wochen. Ob ich nächste Saison dafür die überdurchschnittlich hohen 3,50€ mehr als ein einziges Mal den stets mit dem Kassieren überforderten Hockeymädchen an der Kasse hinblättere, überlege ich mir gut. Im Rückblick hat es sich bei der Mehrheit der in den letzten beiden Spielzeiten besuchten Hockeyspiele des TSV nicht gelohnt!
Erheblich besser als dieses grauenhafte Hallenhockeyspiel war das Spitzenspiel der Handball Verbandsliga zwischen dem Zweiten und dem Dritten der Tabelle. In der letzthin mal wieder von leichten ethnischen Unruhen erschütterten, ohnehin verrufenen, wie auch wenig sehenswerten Mittelstadt Dessau wurde in der Sporthalle der passenderweise „Friedensschule“ genannten Sekundarschule im Stadtteil Ziebigk gespielt. Die Halle ist farblich sehr gut gelungen, die Beleuchtung ist gut und die Zuschauer sitzen direkt am Spielfeld, aber die dreireihige Holz- und Aluminiumtribüne steigt zu niedrig an und sieht auch ziemlich mies aus. Auf der Tribüne hatten sich immerhin etwa 150 Fans eingefunden, von denen natürlich fast alle für die Heimmannschaft waren. Großartig Stimmung kam aber nicht auf.
In einem mittelmäßigen und sehr ausgeglichenen Spiel setzte sich Friesen Frankleben erst zum Ende der zweiten Halbzeit hin entscheidend ab. Teilweise fünf Tore Vorsprung waren es da, die erst in den letzten beiden Minuten wieder teilweise von der SG Kühnau aufgeholt wurden. 26:28 war kein ungerechtes Resultat, wobei die Franklebener in erster Linie einfach nur die besseren Siebenmeterschützen waren. In diesem Siebenmeterfestival von Dessau verwandelten sie 9 von 10 Siebenmetern, während Kühnau nur 4 von 9 versenken konnte. Das Spiel war übrigens – trotz 19 Siebenmetern – nicht überhart, aber beide Abwehrreihen hatten schon so ihre Probleme gegen die starken Angreifer der jeweils anderen Seite mitzuhalten. Nur dadurch, dass die Torhüter beider Teams – besonders der Gästekeeper Küster – so stark waren, bleiben beide Mannschaften unter der 30-Treffer-Marke.
Von beiden Mannschaften wurde übrigens je ein Spieler kurz vor dem Ende des Feldes verwiesen: bei Frankleben war es halt der unsauberste Akteur, der sich als Verteidiger oft nur mit Fouls behelfen konnte – bei Kühnau jedoch flog einer zu Unrecht vom Platz, der einen Gegenspieler weggeschubst hatte und für dieses Zwei-Minuten-würdige Foul vom inkompetenten Magdeburger Schiedsrichtergespann gleich Rot sah. Die Magdeburger waren uns übrigens schon vor einigen Wochen in Halle negativ aufgefallen: dort pfiffen sie völlig einseitig zugunsten der Seehausener Mannschaft, die ohne Schiedsrichterhilfe wahrscheinlich nicht gewonnen hätten. In der ersten Halbzeit lieferten die beiden Pfeifen auch wieder eine grauenhafte Leistung ab, wobei auffälligerweise immer Frankleben die Angeschissenen waren. Mehrere unberechtigte Zeitstrafen gegen Friesen, während mehrere Male die Kühnauer trotz Stürmerfoul aufs Tor werfen oder trotz Verteidigerfouls einen Tempogegenstoß einleiten durften. Bis zur 55. oder 56. Minute gab es in der zweiten Halbzeit aber plötzlich keine einzige Willkürentscheidung gegen Friesen mehr: nur zwei lachhafte Siebenmeter für (ja: für!) Frankleben. In der vorletzten Minute gab es ja sogar noch einen unberechtigten Platzverweis für den Gastgeber. Ganz komische Leistung, aber vom Gespann Wolf/ Schwibbe kann man nichts anderes erwarten. Sachsen-Anhaltische Handballschiedsrichter halt...
Ohnehin war dieses Wochenende katastrophal in Sachen Schiedsrichter: einer schlechter als der andere – in allen fünf Partien dieses Wochenendes! Ich hoffe, dass ich die Unparteiischen in den nächsten Spielen mehr loben kann: schließlich gibt es in den allermeisten Sportarten über die Mehrheit der Schiedsrichter nicht viel zu meckern – meistens haben sie Recht mit ihren Entscheidungen! Und beim Handball trifft das wenigstens so auf jedes dritte Gespann zu...
Statistik:
Grounds: 697 (heute 1 neuer; diese Saison: 103 neue)
Sportveranstaltungen: 1.457 (heute 2, diese Saison: 143)
Tageskilometer: 180 (180 Auto)
Saisonkilometer: 27.700 (19.150 Auto/ 6.600 Flugzeug/ 1.940 Fahrrad/ 10 Bahn, Bus, Tram/ 0 Schiff, Fähre)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 30
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 287
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