Mittwoch, 4. Januar 2012

W282I: Anreise nach Marokko – die ersten Eindrücke

Photos and English version:

Donnerstag hieß es statt nachmittags in die Uni mal ausnahmsweise zu einer unmöglichen Zeit zu einer sehr lohnenden Reise aufbrechen: 4 Uhr morgens aufstehen, 5 Uhr ins Auto. Nach weniger als vier Stunden hatten wir den Münchener Flughafen erreicht. Unseren Dacia parkten wir für 40€ neun Tage lang auf dem kilometerweit vom Terminal entfernten Urlauberparkplatz. Der Bustransfer zum Terminal ist aber sehr gut gewährleistet.

Der Flug ging von München über Paris. 50 Minuten Umsteigezeit sind zwar sehr, sehr knapp und heikel, aber auf dem Charles de Gaulles Flughafen verlief alles ziemlich reibungslos. Nachdem man sich etwas abgehetzt hatte und 20 Minuten vor dem geplanten Start der Maschine der Air France das Boarding durchführen wollte, wurden Verspätungen angezeigt. 45 Minuten Verspätung waren es dann schließlich – und dafür hat man sich abgehetzt. Aber egal... Ärgerlicher war eher, dass Verpflegung an Bord wie auch die Bauart und Ausstattung des Airbusses von der Air France nicht sonderlich überzeugen konnten.
In Casablanca angekommen, waren gleich die üblichen Fratzen hinter dem Tresen bei der Abfertigung und Passkontrolle zu sehen. Je weiter man vom Sicherheitsbereich weg kam, desto normaler und v.a. freundlicher waren die Leute. Der übliche Kram wie Geldumtausch stand nun an. Für 1€ bekommt man zwischen 10 und 11 Dirham (bzw. in Mehrzahl Dirhams oder Darâhim). Den Mietwagen von Hertz holten wir gleich darauf. Der Goldcard-Status ersparte uns eine Krücke von Kia Picanto. Stattdessen führte uns der freundliche Berber zu einem grauen Dacia Sandero Stepway. Das französische Modell zwar, dass im Vergleich zum rumänischen schwächer ist (u.a. kein ABS, dazu ein schlechtes Radio) aber so gut wie identisch mit unserem eigenen Auto! Endlich mal keine Umstellung, wenn man ein Auto mietet...

Auf dem Weg nach Casablanca rein fiel auf, wie viele andere Dacias noch unterwegs waren. Haben schon einen guten Autogeschmack, da in Marokko! Und das Benzin, das für knapp 1€ pro Liter getankt wird, ist qualitativ weit höherwertiger als EU-europäisches E-10-Gepansche, was sich in Form von etwa 5% größerer Reichweite bemerkbar machte. Was bis vor den Park der Arabischen Liga aber fehlte, war das großstädtische Verkehrschaos. Kaum einer überholte rechts, fast nie wurde gehupt und in Gegenrichtung auf dem Standstreifen mit dem Moped fuhren auch nur wenige. Fast alle Autos hatten sogar Licht! Naja, Marokko ist irgendwie doch sehr französisch. Leider... Merkte man auch am Radioprogramm: bis da mal endlich Gnawa lief – Gnawa ist die einheimische Variante der arabischen Volksmusik und z.B. für einen Syrer oder Ägypter in etwa so lustig wie Schweizer Volksmusik mit Jodlern für einen Nord- oder Ostdeutschen – waren schon lauter europäische Pop- und Rocktitel gelaufen...

Was leider auch sehr französisch ist in Casa, sind die Preise auf viele Dinge. Die Möchtegernhauptstadt ist erheblich teuerer als die allermeisten anderen Orte im Land. So kommt man z.B. in einem durchschnittlichen Fischrestaurant im Hafenviertel nicht unter 15€ pro Person weg. In ein solches gingen wir dann mit Conny, die uns am Hafen empfing. Das Auto parkten wir aber nicht auf dem teuren Parkplatz des Novotel, sondern kostenneutral – wo die Einheimischen vielfach auch parkten – auf der dritten Spur der Küstenstraße.

Nachdem wir Conny im benachbarten Stadtviertel zu ihrer Wohnung gebracht hatten, fanden wir mit drei Mal verfahren auf die Autobahn nach El Jadida. Was da ein Nebel war an der Atlantikküste: Wahnsinn! Orientierungspunkt Mittelstreifen – die Autobahn war extrem leer – und dann immer schön 120 bei Sichtweiten von vielleicht 50, 60m fahren. Eigentlich voll der Blindflug... Kurz nach Mitternacht waren wir im IBIS El Jadida – und im Nebel nur einmal dran vorbeigefahren: die Navigation in Marokko ist ja doch gar nicht so schwer!
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Statistik:
Tageskilometer: 3.580 (3.000 Flugzeug, 580 Auto (davon 410 in Deutschland und 170 in Mietwagen in Marokko))
Saisonkilometer: 18.870 (13.950 Auto/ 3.000 Flugzeug/ 1.910 Fahrrad/ 10 Bahn, Bus, Tram/ 0 Schiff, Fähre)

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