Donnerstag, 12. Januar 2012

W284IV: Leuna mit fünf Siegen zur Finalrunde – und: Ausgleich in Delitzsch bei 59.53!

Hallenkreismeisterschaft Saalekreis, Zwischenrunde
Datum: Sonntag, 8. Januar 2012 – Beginn: 8.00
Wettbewerb: Zwischenrunde der Hallenfußballkreismeisterschaft des Saalekreises, Turniergruppe 5
Teilnehmer aus: Landesklasse (8. Liga, 3. Amateurliga), Kreisoberliga (9. Liga), 1. Kreisklasse (11. Liga), 2. Kreisklasse (12. Liga) und 3. Kreisklasse (13. und unterste Liga)
Qualifiziert für Endrunde: TSV Leuna 1919 (Landesklasse)
Spielort: Sporthalle Querfurt (Kap. 400 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 50 (davon ca. 15 Leunaer, 10 Braunsbedraer, 10 Dürrenberger, je 3-4 Schafstädter, Barnstädter und Gatterstädter)
Unterhaltungswert: 7,5/10 (Seit Jahren das beste Hallenfußballturnier was ich gesehen habe! Flotte Spiele, prima Tore und die ein oder anderen Emotionen...)
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Photos and English Version:

Die Tabelle:
1. TSV Leuna 1919 (Landesklasse) ...... 14:3 / 15
2. SV Braunsbedra III (2. Kreisklasse) 18:10 / 10
3. E. Bad Dürrenberg (1. Kreisklasse) .. 13:10 / 8
4. Germ. Schafstädt (Kreisoberliga) ....... 13:8 / 7
5. SV Barnstädt (Kreisoberliga) ........... 10:14 / 3
6. Gatterstädter SV (3. Kreisklasse) ....... 0:23 / 0

Die Ergebnisse:
Leuna 3:0 Gatterstädt
Barnstädt 2:3 Bad Dürrenberg
Schafstädt 1:2 Braunsbedra
Leuna 2:1 Barnstädt
Braunsbedra 8:0 Gatterstädt
Bad Dürrenberg 1:1 Schafstädt
Braunsbedra 0:3 Leuna
Gatterstädt 0:3 Bad Dürrenberg
Barnstädt 2:5 Schafstädt
Bad Dürrenberg 4:4 Braunsbedra
Gatterstädt 0:3 Barnstädt
Schafstädt 0:3 Leuna
Barnstädt 2:4 Braunsbedra
Leuna 3:2 Bad Dürrenberg
Schafstädt 6:0 Gatterstädt

Turnier-Statistik:
Anzahl der Tore: 68 in 15 Spielen
Torschnitt: 4,5 Treffer pro Spiel
Anzahl der Strafen: 10 Strafminuten, 1 Rote Karte (2 Minuten + 1 Rote Karte Schafstädt, 4 Min. Bad Dürrenberg, 2 Min. Braunsbedra, 2 Min. Barnstädt, keine Strafen für Leuna und Gatterstädt)
Torreichste Spiele: Braunsbedra 8:0 Gatterstädt und Bad Dürrenberg 4:4 Braunsbedra
Torärmstes Spiel: Schafstädt 1:1 Bad Dürrenberg
Häufigstes Ergebnis: 3-0 bzw. 0-3; 5x in 15 Spielen
Bestes Spiel: Leuna 2:1 Barnstädt (8,0/10)
Schwächstes Spiel: Gatterstädt 0:3 Barnstädt (5,0/10)
Größte Fangruppe: TSV Leuna (15 von ca. 50 Zuschauern)

Torschützen für den TSV Leuna:
3x Rene Lorber, 3x Ronny Wenzel, 3x Toni Feist, 3x Nino Hammerschmidt, 1x Jens Heinecke, 1x Christian Sporbert
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Die Spiele im Einzelnen:
Insgesamt wusste das Turnier mit seinen 15 Partien (je 1x12 Minuten) durch die hohe Anzahl sehenswerter und spannender Spiele mit schönen Toren und dem nötigen Kampfgeist bei vielen Mannschaften sehr zu überzeugen. Der Status dieses Turniers ist übrigens, da sich der Sieger für die Finalrunde qualifiziert, in einem zusammengesetzten Substantiv mit acht Elementen und 62 Buchstaben zu beschreiben: es ist ein
„Hallenfußballkreismeisterschaftsfinalrundenqualifikationsturnier“ ...
Vorab; die Teilnehmer sind im richtigen Fußball, also auf dem Feld, folgendermaßen platziert: Leuna ist in der Landesklasse 4., Barnstädt in der Kreisoberliga 6., Schafstädt in der Kreisoberliga 12. von 16, Bad Dürrenberg ist Spitzenreiter der 1. Kreisklasse Staffel 1, Braunsbedra III alias Großkayna I Tabellenführer der 2. Kreisklasse Staffel 1 und schließlich SV Gatterstädt in der 3. Kreisklasse nur 9. von 11. Dass Gatterstädt Letzter wurde und Leuna Erster verwunderte da nicht so sehr, doch das Abschneiden der Kreisoberligisten war auffällig schwach.

TSV Leuna 1919 3:0 Gatterstädter SV 1952
(Spiel 1, Unterhaltungswert: 7,0/10)
Zusammenfassung: Leuna brauchte eine Weile um sich gegen die verständlicherweise sehr defensiv eingestellten Underdogs einzuschießen. Nach der Hälfte der Spielzeit gelang ein erster Treffer, dem zwei weitere zu einem lockeren Auftakt in einem sehenswerten Spiel folgten.
Tore: 1-0 6. Feist, 2-0 9. Heinecke, 3-0 10. Hammerschmidt
Strafen: keine

SV 46 Barnstädt 2:3 SV Eintracht Bad Dürrenberg
(Spiel 2, Unterhaltungswert: 7,5/10)
Zusammenfassung: Bad Dürrenberg ging mit dem ersten Torschuss in Führung und Barnstädt glich gleich vom Anstoßpunkt per Weitschuss aus. Was ein Beginn! Danach ließen sich die Favoriten vom SV 46 noch die Führung nehmen und verloren 2:3.
Tore: 0-1 (1.), 1-1 (1.), 2-1 (5.), 2-2 (6.), 2-3 (10.)
Strafen: keine

SV Germania Schafstädt 1:2 SV Braunsbedra III
(Spiel 3, Unterhaltungswert: 6,5/10)
Zusammenfassung: Trotz schneller Führung verlor auch hier der überschätzte Kreisoberligist mit einem Treffer. Großkayna I bzw. Braunsbedra III spielte einfach auch den schöneren Fußball!
Tore: 1-0 (2.), 1-1 (8.), 1-2 (10.)
Strafen: keine

TSV Leuna 1919 2:1 SV 46 Barnstädt
(Spiel 4, Unterhaltungswert: 8,0/10)
Zusammenfassung: Ein richtig schönes, schnelles und spannendes Spiel! Nach schneller Führung für den Klassentieferen, waren Sporbert und Lorber mit zwei herrlichen Treffern zur Stelle.
Tore: 0-1 2. Mikat, 1-1 5. Sporbert, 1-2 10. Lorber
Strafen: keine

SV Braunsbedra III 8:0 Gatterstädter SV 1952
(Spiel 5, Unterhaltungswert: 6,0/10)
Zusammenfassung: Braunsbedra nahm Gatterstädt nach allen Regeln der Kunst auseinander – die Tore wurde mal locker heraus gespielt, mal richtig reingezimmert. Starke Leistung der Großkaynaer!
Tore: 1-0 (1.), 2-0 (2.), 3-0 (3.), 4-0 (3.), 5-0 (7., Unterzahl), 6-0 (9.), 7-0 (9.), 8-0 (11.)
Strafen: 2 Minuten für Braunsbedra

SV Eintracht Bad Dürrenberg 1:1 SV Germania Schafstädt
(Spiel 6, Unterhaltungswert: 7,0/10)
Zusammenfassung: Ein wirklich spannendes und ausgeglichenes Spiel. Schafstädt glich in der letzten Minute noch einen 1:0-Rückstand aus, nachdem sie wenige Minuten zuvor einen klaren Handstrafstoß verweigert bekamen. Mit der Härte des Spiels hatten die Schiedsrichter – bei zwei der unparteiischen Sportkameraden wunderte mich das auch überhaupt nicht! – einige Probleme. Doch richtig Härte kam erst durch den Hammelhausener Dorfdepp mit der 10 hinein: der fing nach Abpfiff, statt sich über den späten Ausgleich zu freuen, grundlos eine zünftige Streiterei an. Für den Griff an die Gurgel, der wirklich alle Spieler beider Teams zum hektischen Aufspringen und Rudelbilden bewegte, wurde er auch mit Recht für den Rest des Turniers an die Seite verbannt. Der Tumult steigerte den Unterhaltungswert des Spiels, für das ich eigentlich nur 6,0/10 veranschlagt hatte, noch einmal ungemein – so was wollen wir doch auch sehen, auf den Sportplätzen und in den Hallen! Na... wo bleibt der MZ-Artikel, Frau Losack?!
Tore: 1-0 (4.), 1-1 (12.)
Strafen: 4 Minuten für Bad Dürrenberg, 2 Minuten und 1 Rote Karte (= Turnierausschluss für betreffenden Spieler) für Schafstädt

SV Braunsbedra III 0:3 TSV Leuna 1919
(Spiel 7, Unterhaltungswert: 7,0/10)
Zusammenfassung: Großkayna hielt lange prima mit und zwang Torwart Lenzen zu der ein oder anderen Abwehr, doch drei Tore in drei Minuten zogen Braunsbedra/ Großkayna den Nerv. Feist mit einem Doppelschlag, wobei der erste Treffer sehr billig war: Braunsbedra diskutiert über eine Freistoßentscheidung, der Schiri hat schon freigegeben und Schimpf und Feist stürmen einfach aufs Tor zu – Matti auf Toni: 1-0. Natürlich regten die Kreisklassekicker sich darüber auf, aber wenn man nur rummault anstatt aufmerksam zu spielen, braucht man sich über so billige (und auch noch völlig regelkonforme) Gegentore nicht zu wundern! Kaum eine Minute später hämmerte Feist auch einen zweiten Treffer halbhoch ins lange Eck – das war dann ein richtig herrlicher Treffer und völlig anders als das Führungstor! Hammerschmidt legte mit dem nächsten Hammer-Schuss gleich zum 3:0 nach. Die Großkaynaer maulten nach Abpfiff immer noch die nicht immer souveränen, aber nie völlig daneben liegenden Unparteiischen voll. Richtig lächerlich – insbesondere der Spieler mit der Nr. 11!
Tore: 0-1 8. Feist, 0-2 9. Feist, 0-3 10. Hammerschmidt
Strafen: keine

SV Gatterstädt 1952 0:3 SV Eintracht Bad Dürrenberg
(Spiel 8, Unterhaltungswert: 5,0/10)
Zusammenfassung: Ein souveräner aber nicht sonderlich sehenswerter Sieg des SV Eintracht.
Tore: 0-1 (6.), 0-2 (7.), 0-3 (10.)
Strafen: keine

SV Barnstädt 2:5 SV Germania Schafstädt
(Spiel 9, Unterhaltungswert: 6,0/10)
Zusammenfassung: Schafstädt hatte sich erwartungsgemäß eingekriegt und zeigte nun ein gutes Spiel gegen den nach wie vor ziemlich überforderten SV Barnstädt.
Tore: 0-1 (2.), 1-1 (2.), 1-2 (7.), 1-3 (8.), 1-4 (10.), 2-4 (10., Unterzahl), 2-5 (11., Überzahl)
Strafen: 2 Minuten SV Barnstädt

SV Eintracht Bad Dürrenberg 4:4 SV Braunsbedra III
(Spiel 10, Unterhaltungswert: 7,5/10)
Zusammenfassung: Wieder ein sehr sehenswertes Spiel der Bad Dürrenberger! Das war auch ein Spiel der Doppelschläge: auf das 1-0 folgte das Braunsbedraer 1-1 noch in derselben (ersten!) Spielminute. In der zweiten ging Braunsbedra in Führung und nur 30 Sekunden später glich Großkayna aus. So ging es munter weiter mit je zwei Treffern in der 7. und der 11. Minute, bis bei der Schlusssirene dann vier Tore bei beiden Seiten standen.
Tore: 1-0 (1.), 1-1 (1.), 1-2 (2.), 2-2 (3.), 3-2 (7.), 3-3 (7.), 4-3 (11.), 4-4 (11.)
Strafen: keine

Gatterstädter SV 1952 0:3 SV Barnstädt
(Spiel 11, Unterhaltungswert: 5,0/10)
Zusammenfassung: Gegen Gatterstädt holte selbst Barnstädt noch drei Punkte...
Tore: 0-1 (3.), 0-2 (7.), 0-3 (12.)
Strafen: keine

SV Germania Schafstädt 0:3 TSV Leuna 1919
(Spiel 12, Unterhaltungswert: 6,5/10)
Zusammenfassung: Ein sehr lässiger Beginn des TSV, doch ein Doppelschlag nach 4 und 5 Minuten sorgte für die Vorentscheidung. Mit diesem recht lockeren Sieg war der TSV Leuna dann auch schon für die Finalrunde qualifiziert!
Tore: 0-1 4. Lorber, 0-2 5. Wenzel, 0-3 10. Wenzel
Strafen: keine

SV 46 Barnstädt 2:4 SV Braunsbedra III
(Spiel 13, Unterhaltungswert: 6,5/10)
Zusammenfassung: Die beste Szene in diesem Durchschnittsspiel, das schon fast erwartungsgemäß der Kreisoberligist gegen den Tabellenführer der 2. Kreisklasse (3 Ligen tiefer!) verlor, war die direkt verwandelte Ecke des einen (ansonsten ganz schwachen!) Barnstädter Stürmers zum 2-4.
Tore: 0-1 (1.), 1-1 (3.), 1-2 (9.), 1-3 (11.), 1-4 (11.), 2-4 (12.)
Strafen: keine

TSV Leuna 1919 3:2 SV Eintracht Bad Dürrenberg
(Spiel 14, Unterhaltungswert: 6,5/10)
Zusammenfassung: Leuna spielte locker auf zum fünften Sieg im fünften Spiel. Nach dem 3:0 ließen sie es aber zu locker angehen und fingen noch zwei Tore.
Tore: 1-0 5. Lorber, 2-0 10. Hammerschmidt, 3-0 10. Wenzel, 3-1 11. Duarte de Jesús, 3-2 12. Heklau
Strafen: keine

SV Germania Schafstädt 6:0 Gatterstädter SV
(Spiel 15, Unterhaltungswert: 6,5/10)
Zusammenfassung: Zum Abschluss dieses wirklich gelungenen Turniers wurde Gatterstädt leider noch mal abgeschossen. Schafstädt ging schnell 4-0 in Führung, das 6-0 war auch in der Höhe OK. Aber ich hätte nach der Aktion nach Spiel Nr. 6 gerne mal gesehen, was los gewesen wäre, wenn Gatterstädt beim Stande von 1-0 einen unberechtigten Neunmeter zum 1-1 in der 12. Minute bejubelt hätte...
Tore: 1-0 (2.), 2-0 (4.), 3-0 (5., Neunmeter), 4-0 (6.), 5-0 (9.), 6-0 (10.)
Strafen: keine

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SG DHfK Leipzig II/ NHV Concordia Delitzsch I
29:29 (15:12) SV Kondensatorenwerk Görlitz
Datum: Sonntag, 8. Januar 2012 – Anwurf: 17.00
Wettbewerb: Sachsenliga (5. Handballliga, 2. Amateurliga)
Ergebnis: 29:29 nach 60 Min. (30/30) – Halbzeit: 15:12
Tore: Jacob Schlichter 8, Andreas Weikert 5, Maik Wolf 5, Jens Groeschel 4, Marcel Ulrich 4, Ivo Doberenz 1 (DHfK/ NHV); Radim Vanek 11, Fabrice Türkowsky 4, Eric Besser-Wilke 4, Petr Masat 2, Marco Brendler 2, Hiroki Kuwano 2, Markus Noack 1, Danilo Krause 1 (Koweg)
Gelbe Karten: Marcel Ulrich, Eric Thomas, Maik Wolf (DHfK/ NHV); Eric Besser-Wilke, Radim Vanek, Petr Masat (Koweg)
Zeitstrafen: 2x Marcel Ulrich, 2x Jacob Schlichter, Eric Thomas, Ivo Doberenz, Christian Bräuer, Frank Bönke (DHfK/ NHV = 16 Minuten); Eric Besser-Wilke, Marc Rechner, Marco Brendler (Koweg = 6 Minuten)
Rote Karten: Maik Wolf (DHfK/ NHV, nach Spielschluss wegen Schiedsrichterbeleidigung)
Spielort: Sporthalle Artur Becker, Delitzsch (Kap. 380 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 200 (davon ca. 10 Gästefans)
Unterhaltungswert: 8,0/10 (Sehr gutes und spannendes Spiel, das mit einem leistungsgerechten Unentschieden endete)
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Photos and English Version:

Video:

Nachdem wir Anja noch die Querfurter Burg und Altstadt gezeigt und dort gegessen hatten, fuhren wir nach Delitzsch, wo wir nach einem Rundgang durch die Altstadt mit den Stadttürmen und dem sehenswerten Barockschloss ein sehr interessantes Handballspiel guckten.

Die Sporthalle im Kultur- und Sportzentrum, ein bunter, zusammengepfriemelter 0815-Bau, war vor allem zu Bundesligazeiten die Heimstatt des HV Concordia. Nachdem sie zum wiederholten Mal bankrott gegangen waren, hatten sie in der Sachsenliga eigentlich sportlich schon alles verloren und waren durchgereicht worden, doch eine Fusion mit der Reserve des DHfK ermöglichte den Klassenerhalt. Diese für den Handballsport in Delitzsch, dem bisher jegliche Nachhaltigkeit und Intelligenz abging (wie wenig hinter dem Verein steckt, sieht man an dem Absturz – alle Söldner weg = fast niemand mehr da – und den verhältnismäßig niedrigen Zuschauerzahlen), überlebensnotwendige Spielgemeinschaft trägt die Spiele aber (zumindest teilweise) in der schönen, alten Sporthalle der Artur-Becker-Schule aus. Das Schulgelände insgesamt ist Architektur der späteren Phase der DDR. Die Halle macht schon von außen einen tollen Eindruck mit der Mischung aus neuen Graffiti und alten DDR-Wandmalereien. Der Kasten ist innen dann noch schöner, doch für Zuschauer nur bedingt angenehm. Die Beleuchtung ist verrottet und ungleichmäßig und am besten sieht man in der ersten Reihe und auf ganz bestimmten Plätzen der weiteren Reihen ab Reihe 3, die so zu den Balken vor der mit Holzbänken bestückten Tribüne liegen, dass man an diesen vorbeigucken kann. Rechterhand der Tribüne befindet sich ein Sprecherturm, links sind die uralten Klos, die nicht etwa mit „Männer“ und „Frauen“ beschriftet sind, sondern (da diese Sporthalle v.a. für Schul- und Jugendsport gedacht war) mit „Jungen“ und „Mädchen“.

Die Spielgemeinschaft der Reservemannschaft der Handballabteilung der Deutschen Hochschule für Körperkultur Leipzig und der ersten Mannschaft des Bankrottclubs Neuer Handball Verein Concordia Delitzsch trat gegen ein anderes Team mit recht kuriosem Namen an: die ehemalige BWSG (Betriebs- und Wohnsportgemeinschaft) des Kondensatorenwerks (Koweg) der ostsächsischen Grenzstadt Görlitz. Der Vierte spielte gegen den Fünften, was eigentlich ein Spitzenspiel sein sollte und auch absolut nicht enttäuschte!

In diesem sehr sehenswerten und auch sehr spannenden Duell lieferten sich beide Teams ein schnelles Hin- und Her mit einigen recht harten Einlagen (mehr von Seiten der Delitzscher, aber nicht so viele mehr wie die Strafenverteilung meinen lässt), das nie eine Vorentscheidung durchschimmern ließ. Vor der Pause ging Delitzsch mal mit drei Toren durch geniale Gegenstöße in Führung, doch dieser Vorsprung schwand nach dem Seitenwechsel ganz schnell. Mitte der zweiten Hälfte lag sogar das Kondensatorenwerk Görlitz, das von immerhin 10 Fans mit ein paar Trommeln und regelmäßigen Zurufen unterstützt wurden, mehrfach in Führung. Aber die stets nur ein Tor betragenden Vorsprünge waren nie von langer Dauer. In der Schlussminute hieß es dann 27:26 für DHfK/ NHV und der Torwart der Heimsieben zeigte eine tolle Parade – doch dann passierte ihm ein einziger Patzer: ein Fehlabspiel und ein Wurf sieben Sekunden vor Ende der Spielzeit landete zum 27:27 Ausgleich im Tor. Da verstummten auch die eifrigen Trommler der Delitzscher, die mal etwas bessere Rhythmen als „bumm-bumm-bumm“ aufspielten und der Rest des Heimanhangs stimmte in das allgemeine „das kann doch nicht sein, ey!“ ein.

So ärgerlich diese Torwartpanne auch war, so verdient war das Unentschieden! Zudem dürfen die Heimfans nicht vergessen, dass ihr Torhüter 59 Minuten lang eine prima Leistung brachte. Viele andere Schlussmänner hätten da öfter hinter sich gegriffen und so nicht einmal einen Punkt festgehalten – das Video dieser Torszene musste ich aber trotzdem oben einstellen...
Aber die, die am lautesten meckerten, waren so wie so die ganze Zeit diese Handball-Analphabeten links neben mehr, die 90% der Spielzeit nur über Schiedsrichterentscheidungen schimpften. Mal abgesehen davon, dass die Schiedsrichter nicht schlecht (wenn auch nicht immer sicher und korrekt – also durchschnittlich) waren; wo bleibt da die Unterstützung der eigenen Mannschaft?! Aber von den „Helden“ leistete sich ja auch einer noch nach Abpfiff eine dumme Bemerkung zu den Schiedsrichtern, was ihm noch eine rote Karte einbrachte...

Jedenfalls wieder mal ein richtig lohnender Sporttag, mit zwei herrlichen Veranstaltungen in zwei sehenswerten Kleinstädten!
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Statistik:
Grounds: 689 (heute 1 neuer; diese Saison: 95 neue)
Sportveranstaltungen: 1.443 (heute 2, diese Saison: 129)
Tageskilometer: 170 (170 Auto)
Saisonkilometer: 26.550 (18.030 Auto/ 6.600 Flugzeug/ 1.910 Fahrrad/ 10 Bahn, Bus, Tram/ 0 Schiff, Fähre)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 28
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 284

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