Montag, 23. Januar 2012
W286I: Auch Leuna kann den Spitzenreiter nicht bezwingen – und: Packendes Kreisderby in Wittenberg
TSV Leuna 1919 25:28 Hallescher SC 96
Datum: Samstag, 21. Januar 2012 – Beginn: 16.00
Wettbewerb: Bezirksklasse Sachsen-Anhalt Süd (8. Handballliga, 5. Amateurliga)
Ergebnis: 25:28 nach 60 Min. (30/30) – Halbzeit: 12:15
Tore: Frank 7, Sven 5, Dry 4, Schmidtn 4, Fünfer 2, [Nr. 22] 2, Doc 1 (TSV); k. A. (HSC)
Gelbe Karten: Fünfer, Schmidtn, Sven (TSV); Nr. 14, Nr. 31, Nr. ? (HSC)
Zeitstrafen: Nr. 22 (TSV = 2 Minuten); 2x Nr. 14, 2x Nr. 8, Nr. 11 (HSC = 10 Minuten)
Disqualifikationen: keine
Spielort: Sporthalle Leuna (Kap. 200 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 55 (davon ca. 5 Gästefans)
Unterhaltungswert: 7,0/10 (Leuna hielt in einem guten Spiel bis zum Schluss mit dem ungeschlagenen Tabellenführer mit)
SV Grün-Weiß Wittenberg-Piesteritz 29:30 TuS 1947 Radis
Datum: Samstag, 21. Januar 2012 – Beginn: 20.00
Wettbewerb: Mitteldeutsche Oberliga (4. Handballliga, 1. Amateurliga)
Ergebnis: 29:30 nach 60 Min. (30/30) – Halbzeit: 15:15
Tore: Pawlack 9, Szep Kis 5, Schlüter 5, Zimmermann 4, Michna 4, Olle 2 (GWWP); Lampe 8, Just 6, Sogalla 5, Knabe 5, Blechschmidt 3, Nathow 2, Bergelt 1 (TuS)
Gelbe Karten: Balke, Olle, Trainer (GWWP); Bergelt, Blechschmidt, Knabe, Trainer (TuS)
Zeitstrafen: 2x Schlüter, 2x Michna, 2x Zimmermann, Balke, Szep Kis, Olle (GWWP = 18 Minuten); 2x Sogalla, 2x Bergelt, Schmidt, Lampe, Daudert? (TuS = 14 Minuten)
Disqualifikationen: seltsamerweise keine
Spielort: Stadthalle Wittenberg (Kap. 800 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 800 (davon ca. 300 Gästefans)
Unterhaltungswert: 9,0/10 (Ein tolles Spiel: gute Stimmung, zwar chaotischer Beginn und in einigen Phasen ein unsauberes Spiel, aber hervorragende zweite Hälfte und dramatische Schlussphase mit verdientem Sieger)
Photos and English Version:
Die TSV-Handballer empfingen in der Sporthalle Leuna heute den Halleschen SC, den souveräner Tabellenführer (16:0 Punkte) der Bezirksklasse. TSV Leuna steht allerdings direkt dahinter mit 12:4 Zählern auf dem zweiten Aufstiegsplatz. Das Hinspiel ging leider mit 42:24 an Halle, was überhaupt deren höchster Sieg war. Mit mehr als 18 Toren Unterschied hat außer Leuna auch bisher nur Großkorbetha verloren – u.a. mit 19 Toren gegen Leuna (s. Bericht vom 26.11.11). Dass es nicht so deutlich ausgehen würde, wie im Hinspiel am ersten Hinrundenspieltag, war sehr zu hoffen und deutete sich auch in der ersten Hälfte an.
Leuna erzielte den ersten Treffer und hielt nach drei Gegentoren richtig dagegen. Nach einer ausgeglichenen Viertelstunde gingen sie nach 17 Minuten auch noch einmal mit 7:6 in Führung. Der hoch favorisierte Gast kam etwas ins Schwimmen, was sich an Schauspieleinlagen am Wurfkreis, Fouls und Meckereien zeigte. Kurz vor der Pause zogen sie einmal in einer richtigen Stärkephase, in der sie ihr ganzes Können mal endlich entfalteten, auf vier Tore davon. Bei Halbzeit waren es dann noch drei.
In der zweiten Hälfte erwischte allerdings Leuna den besseren Start, sodass es bis sieben Minuten vor Schluss dauernd Gleichstand oder nur ein Tor Rückstand hieß. Vorne trafen Frank, Sven und andere sehr regelmäßig – hinten hielt Abteilungsleiter Uwe Beyer viele Bälle. Doch dann rissen sich die mittlerweile sauberer spielenden Hallenser noch mal richtig zusammen und nutzten die Leunaer Fehler, die nun nach 53 tollen wie auch anstrengenden Spielminuten unweigerlich kamen, aus. Am Ende war es ein 25:28-Sieg für den Halleschen SC. Keineswegs überzeugend, doch das lag mehr an der Stärke des TSV Leuna, dass der HSC hier nicht glänzen konnte, als am streckenweise arroganten und unsauberen Auftreten der Gäste. Für die Anderen der diesmal gar nicht so wenigen Zuschauer dürfte das Spiel genauso unterhaltsam gewesen sein, wie für uns drei. Trotz dieser Null Punkte sollten auch alle mit der gezeigten Mannschaftsleistung des TSV Leuna zufrieden sein – gegen den Gegner so mitgehalten zu haben ist schon mal gut! In drei Wochen bei der punktgleichen Buna-Reserve kann dann ja dann wieder ein Sieg drin sein. Ich werde aber erst wieder beim Spiel in Plotha-Plennschütz dabei sein.
Wer übrigens noch viel weniger überzeugte als der HSC, waren die Schiedsrichter. Sie zählten zu Kategorie 1 der Schiedsrichter aus dem Spielkreis Mansfeld-Südharz. Die Kategorie 2 ist natürlich weitaus schlimmer: diese Sorte „Unparteiische“ müsste das „Un“ aus dem Namen streichen, da sie mit ihren Fehlentscheidungen mutwillig zugunsten einer Mannschaft die Begegnung verschieben. Doch natürlich nervt auch Kategorie 1, zu denen die beiden Allstedter von heute gehörten: keine Mannschaft wird benachteiligt, sie geben schon ihr Bestes diese Schiris, aber trotzdem ist fast jede zweite Entscheidung falsch. Ich kann mich nicht erinnern, jemals gute Schiedsrichter aus Mansfeld-Südharz gesehen zu haben...
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75 Minuten über Autobahnen und Landstraßen – und schon waren wir beim nächsten Handballspiel: meine Erwartungen an das Wittenberger Derby waren ob des Getöse im MHV-Forum und meinen Erfahrungen mit den Fans von Radis und Wittenberg sehr gering, doch wurden erfreulicherweise übertroffen. Was in der modernisierten Rundbogenhalle in Wittenberg – der Stadthalle – so abging war echt nicht schlecht!
OK. Mittlerweile haben wir 9 von 14 Vereinen der Mitteldeutschen Oberliga einen Besuch abgestattet – und ich muss sagen: niemand hat so starke Studentenermäßigung wie Wittenberg-Piesteritz! Nur 2€ (bei einem ebenfalls niedrigen Normalpreis von 5€) Eintritt wird von Studenten, Schülern und Behinderten abverlangt. Sehr anständig! Und dann wollten die nicht mal die Ausweise sehen – nur mal in die Taschen gucken, da die bösen, bösen Radiser ja gerne mit Bieraufnehmern und Flaschendeckeln werfen...
Es gibt zwar eine Empore auf der einen Hintertorseite (nur für VIPs und offiziell keine Zuschauerplätze), aber zwei Untertribünen auf den beiden Längsseiten. Beide Tribünen fassen 400 Zuschauer auf fünf neuen, glatten Holzbänken die auf Kunststoffstufen angebracht sind. Die eine Tribüne ist dreifach unterteilt, wobei die Mitte den VIPs vorbehalten ist, während die andere nur zweigeteilt ist. Auf dieser zweigeteilten machten sich vor allem im linken Bereich die Radiser breit. Ein Drittel dieses Blocks stand sogar ununterbrochen anfeuernd auf den Stufen. Auch die restlichen der insgesamt gut 300 Gästefans aus dem Kemberger Stadtteil – diese Lage macht das Duell zu einem von mehreren Sachsen-Anhalt-Derbys, aber zum einzigen Wittenberger Kreisderby der Mitteldeutschen Oberliga – zeigten Handballbegeisterung. War zwar nicht so die Handballbegeisterung, die man derzeit bei der Europameisterschaft von Serben und Makedoniern oder bei der Afrikameisterschaft von Tunesiern und Algeriern erleben kann – aber was Radis da akustisch bot, war schon richtig gut. Keine besonderen Fangesänge zwar und zu viel nerviges Tröten – ein halbes Dutzend Tröten, die schlimmer als ein Rudel liebeskranker Katzen klingen, sind halt nach ein paar Minuten störend und schon fast ein Grund für Hallenverbot: wegen unglaublich schlechten Geschmacks – aber ausdauernd, laut und immer spielbezogen. Die Leute standen echt hinter der Mannschaft: prima! Ganz anders als vor einigen Wochen bei einem Heimspiel in Gräfenhainichen erlebt: da war das einfach nur lahm, was die Radiser Fans da boten!
Erwartungsgemäß lahm war es, was die Heimfans darboten. Es deutete sich schon an der Platzwahl an: ein paar richtige Fans mit Trommeln machten schon Lärm, doch die Plätze um diese kleine Gruppe herum, wurden als Letztes belegt. Hauptsache ein Stück weg von der Stimmung sitzen, oder was?! Aber so hatte ich die Grün-Weißen Wittenberger und Piesteritzer von einem Auswärtsspiel letzte Saison in Erinnerung: langweilige, meckernde Rentner und Dummschwätzer. Selten ein blöderes Publikum erlebt, als da im Gästeblock in Plotha. Wenigstens gab es heute noch ein paar Ausnahmen: der ein oder andere ging doch erheblich mit bei packenden Szenen. Und packende Szenen gab es heute massenhaft.
Der Beginn der Partie war chaotisch und unsauber. Dauernd Fouls der Verteidiger beider Teams – und die Plinsen an der Pfeife blickten nicht durch: höchstens gelbe Karten für Griffe ins Gesicht und gegen den Hals, aber gleich zwei Minuten für einfaches Umreißen. Kein durchdachter Spielzug, viele technische Mängel – aber in der Hektik fiel der ein oder andere Treffer. Wittenberg hatte den besseren Start, doch Radis steckte nie auf und kam in einem starken Schlussspurt vor der Pause zum Ausgleich von 15:15.
Nach der Pause entwickelte sich eine richtig gute Partie, die zum Ende hin zugunsten der Radiser zu kippen schien. Dann gab es zwei grobe Fehlentscheidungen zugunsten der Heimmannschaft: Radis wurde ein Treffer zu unrecht aberkannt, Wittenberg ein irregulärer Treffer zuerkannt. Nun stand es völlig unverdient unentschieden und der Gästetrainer wechselte den jungen zweiten Torwart, Mark Illig – einen Bekannten meiner Freundin – ein. Ich fragte mich, ob der TuS-Trainer noch recht bei Trost sei, da er wieder den Torwart rein nahm, der in der ersten Viertelstunde im Kasten stand und eine Reihe von sinnlosen Fehlern fabrizierte (weite Abspiele ins Aus) und keine einzige Abwehr zeigen konnte. Doch nun kassierte er nur einen Treffer, der schnell egalisiert war. Einen Wurf nach einem Tempogegenstoß wehrte er hervorragend ab. Danach parierte Illig sogar einen Siebenmeter. In einer weiteren starken Szene verkürzte er beim Spielstand von 29:30 für seine Radiser das Eck. Seine starken 60 Sekunden – in denen er drei Paraden zeigte! – sollten dann wirklich entscheiden sein; 29:30 war das völlig verdiente Resultat für den Gast aus Radis!
Leider muss ich auch diesem Spielbericht wieder ein paar kritische Bemerkungen zu den Unparteiischen folgen lassen. Die beiden Thüringer fielen mir schon letzten Samstag in Freiberg negativ auf – und nun pfiffen sie ausgerechnet diese Partie. Besonders der Rundlichere versuchte immer wieder mit gespielter Arroganz seine Unfähigkeit zu überdecken, aber jeder der Ahnung vom Handball hat, sah, dass die beiden keine Oberligareife Leistung brachten. Fast jede zweite Entscheidung falsch und die beiden ganz groben gegen Radis hätten fast das Spiel zugunsten der Wittenberger verschoben. Aber ein Wunder, dass sie diesmal nicht zwei, drei Spieler ungerechtfertigt vom Feld stellten, so wie das in Freiberg war. Nicht einer musste gehen – was bei den unsauberen Aktionen bestimmter Spieler beider Teams wie Hohn und Spott gegenüber den in der Vorwoche verwiesenen Staßfurter und Freiberger Spielern, die für weniger bis nichts drei Mal zwei Minuten bekamen, wirken muss.
Insgesamt muss man sagen: das Kommen bei diesem Derby hat sich echt gelohnt! Die Leistung der Radiser war wirklich gut (und kämpferisch herausragend!), die der Wittenberger OK und die Gästefans gingen gut ab.
Statistik:
Grounds: 692 (heute 1 neuer; diese Saison: 98 neue)
Sportveranstaltungen: 1.449 (heute 2, diese Saison: 135)
Tageskilometer: 210 (210 Auto)
Saisonkilometer: 27.120 (18.590 Auto/ 6.600 Flugzeug/ 1.920 Fahrrad/ 10 Bahn, Bus, Tram/ 0 Schiff, Fähre)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 28
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 286
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