Sonntag, 28. September 2008 - Anstoßzeit 14.03
Landesklasse Staffel 6 (8. Liga, 4. Amateurliga)
Ergebnis: 2:2 nach 94 Min. (46/48) - Halbzeit 1:1
Tore: 1:0 24. (?), 1:1 30. (?), 1:2 84. (? - Elfmeter), 2:2 90.+1
Verwarnungen: 4 Gelbe für Seeben, alle wegen Meckerns
Platzverweise: Keine
Sportplatz: Sportplatz Seeben (Kap. 1.000)
Zuschauer: 100 (Keine Gästefans)
Spielqualität: 7,0/10 (Gut)
Ground Nr. 252 (neuer Ground; diese Saison: 22 neue)
Sportveranstaltung Nr. 669 (diese Saison: 36)
Tageskilometer: 50 (Fahrrad)
Saisonkilometer: 7.400 (4.810 Auto, 1.520 öff. Verk., 1.070 Fahrrad)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 84
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 113
Vor dem Spiel:
Wir brachen schon drei Stunden vor Anpfiff auf, obwohl wir wussten, dass wir nicht mehr als 90 Minuten für die 25km lange Strecke brauchen würden, denn zuerst wollte ich Fotos von den universitären Einrichtungen machen, die ich bald besuchen werde. Dann statteten wir noch dem Seebener Guts- bzw. Reiterhof einen Besuch ab, dessen architektonisches Highlight ein Taubenhaus ist. Ansonsten ist die Anlage aber teilweise sehr verfallen und verwildert. Schön ist an Seeben, der nördlichen Vorstadt von Halle/ Saale, übrigens, dass es sehr ländlich ist und damit einen ziemlichen Kontrast zu der ,,City’’ bildet.
Das Spiel:
Ein bisschen später angepfiffen, da die Spieler der Heimmannschaft noch nachkreiden mussten, entwickelte sich ein wirklich ansehenswertes Spiel. Die üblichen Fehler eines Amateurspiels gab es natürlich immer wieder; komplett bescheuerter Fehlpass, katastrophaler Abschluss oder einfach sinnlos den Ball verstolpert, doch auch immer wieder schöne Zweikämpfe, tolle Torhüterparaden und Schüsse bzw. Strafraumszenen waren zu sehen. Nach weniger als einer halben Stunde war Seeben nicht unverdient in Führung gegangen. Bald darauf fiel der 1:1 Ausgleich für Rotation.
In der zweiten Halbzeit waren die Gäste dann deutlich überlegen, vergaben aber ihre Sympathien durch die Regelauslegung des Schiedsrichters, die ihnen sehr zu Gute kam. Der Höhepunkt war der völlig unberechtigte Elfmeter in der 84. Minute, der zum Glück noch - Dank den Versagern in der Gästeabwehr - relativiert wurde.
Ein Sieg für Seeben wäre zwar nicht verdient gewesen, da Rotation mehr Spielanteile und Chancen hatte, doch eine Niederlage für Seeben - die Umstände bedenkend - genauso wenig.
Der Eintritt und die Zuschauer:
Der Eintritt betrug 2,50€, was in Anbetracht der Eintrittspreise in der Bezirksliga Leipzig - selbe Spielklasse, nur spielerisch besser - eine Unverschämtheit ist. 2€ zahlt man dort - in Sachsen-Anhalt immer 2,50€ trotz meistens weniger sehenswertem Fußball.
Von den 100 Leuten bekam natürlich keiner den Mund auf. Angefeuert wurde nicht, bei den Treffern wurde etwas gejubelt und geklatscht und bei den schlimmsten Fehlentscheidungen ein bisschen geschimpft.
Das Catering:
Zwar alles andere als vielseitig und ungewöhnlich, aber Steak (2€) und Bratwurst (1.50€) direkt vom Grill waren wirklich gut.
Der Schiedsrichter:
Nachdem sich am Freitag und Samstag die Schiedsrichter in die Reihe der souveränen Unparteiischen einreihen durften, konnte sich Schiedsrichter Abel nur in die Reihe der Versager einordnen. Da stimmte fast keine Entscheidung: zum Beispiel wurde einmal der Ball 50cm vor der Auslinie gespielt und es gibt Einwurf ohne dass der Linienrichter gewunken hätte, bei Pressschlägen gab es stets Freistoß für Rotation und als Höhepunkt dann auch noch ein völlig unberechtigter Elfmeter für die Gäste; ein Stürmer tritt einem Abwehrspieler in die Beine um noch an den Ball zukommen, stürzt über den fallenden Verteidiger und bekommt dafür einen Elfmeter. Für die Aufregung über diese Entscheidung gab es zwei gelbe Karten für Seeben. Zu Beginn der ersten Halbzeit gab es für Gemecker über einen fragwürdigen Freistoß in Strafraumnähe schon einmal zwei gelbe Karten gegen Seeben.
Ganz stark auch die Aktion nach Abpfiff: Mehrere Seeben Spieler wollen dem Schiedsrichtergespann die Hände schütteln, doch dies wird von den zwei unauffälligen Linienrichter und dem negativ-auffälligen Schiedsrichter verwehrt, woraufhin die Spieler hämisch applaudieren und auch mehrere Zuschauer ausfällig werden. Einer der Zuschauer bekommt auch noch vom Schiedsrichter den Arm um die Schulter gelegt und wird auch für uns unhörbar angeredet. Der Zuschauer reagiert zwar nicht freundlich, aber nicht annährend so unfreundlich wie ich schon bei der ersten Berührung reagiert hätte...
So kann ein Schiedsrichter in ein faires Spiel Unruhe hereinbringen. Schulnote 5, nach Oberstufensystem 02/15 Punkte, für den Unparteiischen.
Nach dem Spiel:
Wir fuhren geradewegs zurück und hielten den guten Vorsatz jeden hupenden und schimpfenden Autofahrer mit üblen Gesten zu belegen zu 100% ein. Man merkte leider am Straßenverkehr deutlich, dass es ein kalter aber klarer und sehr sonniger Herbstsonntag war. Wären wir selber mit dem Auto gefahren, hätten wir wohl alle zwei Minuten einen anderen motorisierten Verkehrsteilnehmer angepflaumt... Wie mein Fahrlehrer bei meiner ersten Fahrstunde so schön bemerkte: ,,Unglaublich, wie viele schreckliche Leute Auto fahren dürfen.’’
Die Fotos:
Seeben: http://s181.photobucket.com/albums/x68/fchmksfkcb/080928a%20Halle%20an%20der%20Saale%20-%20Seeben/
Spiel: http://s181.photobucket.com/albums/x68/fchmksfkcb/080928b%20VfL%20Seeben%202-2%20Rotation%20Halle/
Anmerkung: Die Bilder der Universitätsgebäude präsentiere ich in ca. zwei Wochen an geeigneter Stelle.
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