Samstag, 27. September 2008

WE113II: Fußball im äußersten Osten von Leipzig; von mieser Chancenverwertung, Pöblern und gesperrten Plätzen

Hauptspiel:
ESV Fortuna Leipzig 2:0 SV Naunhof 1920 II
Samstag, 27.September 2008 - Anstoßzeit 15.00
Bezirksklasse Leipzig (8. Liga, 4. Amateurliga)
Ergebnis: 2:0 nach 91 Min. (45/46) - Halbzeit 0:0
Tore: 1:0 50. (?), 2:0 68. (?)
Verwarnungen: 1x gelb Naunhof (90.)
Platzverweise: Keine
Stadion: Nebenplatz Fortuna-Sportpark (Kap. 1.000)
Zuschauer: 40 (2 Gästefans)
Spielqualität: 4,0/10 (etwas unterm Durchschnitt)

Vorspiel:
Fortuna Leipzig AH 2:2 Leipziger SC 01 AH
Samstag, 27.September 2008 - Anstoßzeit 13.00
1. Kreisklasse Leipzig (Alte Herren - 2. Liga)
Ergebnis: 2:2 nach 90 Min. (45/45) - Halbzeit 0:1
Tore: 0:1 13. (? - Elfmeter), 0:2 70. (?), 1:2 74. (?), 2:2 86. (?)
Verwarnungen: 1x gelb Fortuna, 2x gelb LSC
Platzverweise: Keine
Stadion: Nebenplatz Fortuna-Sportpark (Kap. 1.000)
Zuschauer: 35 (2 Gästefans)
Spielqualität: 6,0/10 (etwas überm Durchschnitt)

Ground Nr. 251 (neuer Ground; diese Saison: 21 neue)
Sportveranstaltung Nr. 668 (diese Saison: 35)
Tageskilometer: 90 (Fahrrad)
Saisonkilometer: 7.350 (4.810 Auto, 1.520 öffentl. Verkm., 1.020 Fahrrad)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 83
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 113


Um kurz nach 10 brachen wir - die unschöne Nachricht in den Ohren, dass sich im Süden der syrischen Hauptstadt Damaskus ein vermutlich anti-schiitischer Anschlag ereignet hatte, was für dieses so sichere Land Syrien einen unangenehmen Umstand darstellt, da 17 Menschen sonst in Damaskus kaum in einem Jahr ermordet werden und nun 17 Todesopfer an einem Tag! - in Richtung Leipzig auf.
Die Strecke durch Raßnitz sollte sich wieder einmal als störend erweisen und die statistische Erhebung untermauern: je kälter und herbstlicher es wird, desto mehr Vollidioten sind motorisiert unterwegs. Von den weniger störenden Ökospinnern, die in ihren durchgerosteten, uralten Kleinwagen, die nicht einmal eine Umweltplakette haben, kaum schneller fuhren als wir, bis zu den sehr störenden Dränglern und Rasern, die einem zu einem Krampf im Mittelfinger nötigen...
In Schkeuditz schaffte es noch einer der ersten Spezies so dumm am Fahrbahnrand zu halten, dass es zu einem kurzen Stocken des Verkehrs kam.
Kurz hinter Schkeuditz waren wir dann auch schon in Leipzig, was wir dann ,,nur’’ noch komplett durchqueren mussten.
Am bekannten Einkaufszentrum ,,Paunsdorf Center’’, fällt eine schöne Sportanlage auf. Es ist der Fortuna-Sportpark, der drei Großfelder und ein Kleinfeld sowie eine Kegelbahn und eine bessere Kneipe vorweisen kann.
Erbärmlich ist jedoch der Umstand, dass nur eines der drei Großfelder genutzt wird. Und dann einer der beiden ausbautenlosen Äcker. Der Platz des Stadions mit der überdachten Holztribüne und der riesigen Graswälle ist gesperrt. Anscheinend ist man bei Fortuna unfähig, den Rasen dort zu mähen. Warum auch immer man die schlechteren Nebenplätze erhält, anstatt den ebeneren Hauptplatz.
Alles weitere was wir vom Vereinsumfeld sahen, war auch erbärmlich. Pöbelnde, saufende und rauchende Erwachsene mit kleinen Kindern belappten andauernd den Schiedsrichter beim Altherrenspiel: ,,Du bist doch gekauft du Sau!’’ oder ,,Rote Karte! Gleich runter mit den Arsch!’’
Das Altherrenspiel selbst - welches erstaunlicherweise über 90 Minuten ging - war wirklich gut. Sogar besser als das Männerspiel danach. Nach 13 Minuten holzte der Torwart der Gastgeber einen Gästestürmer um - für die Säufer natürlich nur ,,Ball gespielt’’ (würden sie es wenigstens spaßig meinen, wäre es ja völlig OK) - und einer der aktiveren LSC Spieler verlud den Torwart zum 0:1.
Danach übertrafen sich verschiedene Fortuna Spieler im Chancenauslassen. Völlig feldüberlegen vergaben sie die besten Möglichkeiten und kassierten kurz nach Wiederbeginn in einer Druckphase des Leipziger SC das 0:2 mit einem schönen Hammer in den Winkel. Der Torschütze wurde übrigens wenige Minuten zuvor von einem Fortuna Spieler gefoult und angepöbelt - noch davor wurde er vom Fortuna-Torwart schon einmal bedroht -, woraufhin er den Gegenspieler schubste und lächerlicherweise eine gelbe Karte kassierte. Wenn das gelb war, hätte man den Fortuna Torwart schön längst vom Platz stellen müssen.
Ansonsten machte der Schiedsrichter allerdings keine auffälligen Fehler, doch die LSC Abwehr machte welche. Dadurch konnte Fortuna nach 74 Minuten auf 1:2 rankommen. Der hoch verdiente Ausgleich fiel nach 86 Minuten.
Im Hauptspiel, dem Bezirksklassespiel zwischen Fortuna Leipzig und SV Naunhof 1920 II - im winzigen Programmheft, dass es zur Eintrittskarte (2€) dazu gab, wurde der Verein fälschlicherweise Naunhof 1950 genannt - passierte vor allem in den ersten 30 Minuten erschreckend wenig. Das war so ziemlich das schlechteste Spiel, was ich mir im Leipziger Amateurbereich ansehen musste.
Kurz vor der Pause wurde Fortuna aber deutlich besser. Allerdings wollte noch kein Tor fallen.
Das erste Tor fiel nach 50 Minuten mit einem schönen Freistoß. 18 Minuten später gab es eine sehr ähnliche Aktion, die zum 2:0 führte.
Danach pendelte sich die Partie auf unterem Mittelmaß ein und fand mit ESV Fortuna einen verdienten Sieger.
Wir machten uns dann auf den Rückweg, der erst in Schkeuditz wieder interessant wurde. Da überfuhren wir beinahe ein paar Jugendliche, die uns zwar sahen, aber erst dann auswichen, als wir auf sie zugerast kamen.
In Merseburg bekamen wir dann auch noch einmal die ,,Elite vom Saalehang’’ zu Gesicht. Quer über die Ampelkreuzung der Bundesstraße pöbelte man sich mit ,,Hundesohn’’ an und beleidigte den Gegenüber damit, dass seine Mutter fett sei.

Fotos unter:
http://s181.photobucket.com/albums/x68/fchmksfkcb/080927a%20Fortuna-Sportpark%20Leipzig/
und
http://s181.photobucket.com/albums/x68/fchmksfkcb/080927b%20Fortuna%20Leipzig%20AH%202-2%20Leipziger%20SC%2001%20AH/
sowie
http://s181.photobucket.com/albums/x68/fchmksfkcb/080927c%20Fortuna%20Leipzig%20I%202-0%20SV%20Naunhof%201920%20II/

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