Donnerstag, 21. März 2013
W345V: Noch mehr verschiedene Sportarten, eine Sporthalle in einer Festung und die einzige Moschee Maltas (Fahrrad-Groundhopping, Malta 2013: 5/15)
Kavallieri Rugby Football Club (Marsa) Ladies ---- 46
Sliema Stompers Ladies ------------------------------------ 5
- Datum: Samstag, 9. März 2013 – Kick-off: 12.00
- Wettbewerb: „Malta International Airport“ Ladies 10s Cup (10er-Rugby, Frauenpokal)
- Ergebnis: 46-5 nach 44 Min. (20/24) – Halbzeit: 22-0
- Punkte: 5-0 (Versuch), 10-0 (Versuch), 15-0 (Versuch), 20-0 (Versuch), 22-0 (Erhöhung); 27-0 (Versuch), 32-0 (Versuch), 32-5 (Versuch), 37-5 (Versuch), 39-5 (Erhöhung), 46-5 (Versuch)
- Zeitstrafen: keine
- Platzverweise: keine
- Spielort: Malta Rugby Grounds, Pitch 1 (Marsa Sports Complex, Kap. 300, davon 100 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 25 (darunter ca. 8 Kavallieri und 4 Stompers Fans)
- Unterhaltungswert: 7,0/10 (Erfreulich hohes Niveau, wobei Kavallieri klar dominierte)
Kavallieri Rugby Football Club (Marsa) ------------- 24
Overseas Rugby Union Football Club (Marsa) ------ 31
- Datum: Samstag, 9. März 2013 – Kick-off: 13.00
- Wettbewerb: „Mediterranean Bank“ Cup (Maltesischer Rugby-Union, d.h. 15er-Rugby Pokal)
- Ergebnis: 24-31 nach 80 Min. (2x40) – Halbzeit: 17-7
- Punkte: 0-5 (Versuch), 0-7 (Erhöhung), 5-7 (Versuch), 7-7 (Erhöhung), 7-12 (Versuch), 7-17 (Versuch), 12-17 (Versuch), 14-17 (Erhöhung), 19-17 (Versuch), 24-17 (Versuch), 29-17 (Versuch), 31-17 (Erhöhung), 31-22 (Versuch), 31-24 (Erhöhung)
- Zeitstrafen: keine
- Platzverweise: keine
- Spielort: Malta Rugby Grounds, Pitch 1 (Marsa Sports Complex, Kap. 300, davon 100 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 50 (darunter je ca. 15 Kavallieri bzw. Overseas Fans)
- Unterhaltungswert: 8,0/10 (Sehr gutes Rugbyspiel mit unerwarteter Wende in Hälfte zwei)
Fleur de Lys “Office Group” W -------------------------- 3
“Toyota” Playvolley School Birkirkara W ------------- 0
- Datum: Samstag, 9. März 2013 – Beginn: 15.00
- Wettbewerb: Super League Women (1. maltesische Frauenvolleyballliga)
- Spielzeit: ca. 65 Minuten
- Ergebnis: 3-0 nach Sätzen
- Satzergebnisse: 25-21, 25-20, 25-23
- Spielort: Cottonera Sports Hall (Cospicua/ Bormla, Kap. 1.500 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 30 zumeist neutrale
- Unterhaltungswert: 3,5/10 (Wenige gute Ballwechsel, viel chaotisches Ballgekloppe)
Mġarr Volleyball Club -------------------------------------- 1
Valletta “San Antonio” Volleyball Club ---------------- 3
- Datum: Samstag, 9. März 2013 – Beginn: 17.00
- Wettbewerb: Super League Men (1. maltesische Männervolleyballliga)
- Spielzeit: ca. 95 Minuten
- Ergebnis: 1-3 nach Sätzen
- Satzergebnisse: 18-25, 19-25, 27-25, 11-25
- Spielort: Cottonera Sports Hall (Cospicua/ Bormla, Kap. 1.500 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 20 (darunter je ca. 5 Fans von Mgarr bzw. Valletta)
- Unterhaltungswert: 3,5/10 (Sehr fehlerbehaftet, ein paar gute Ballwechsel)
b) Malta Volleyball: Fleur de Lys v Playvolley School B’Kara (Women) and Mgarr v Valetta (Men)
c) Malta Sightseeing: The Only Mosque in Malta
Da es keinen Fußballwettkampfbetrieb gab, gab es Samstag und Sonntag eine Auswahl anderer Sportarten auf Malta zu sehen. Recht zügig kamen wir zum Marsa Sports Complex, wo sich die einzigen beiden Rugbyplätze Maltas befinden. Im Hinterland des Hafens (Marsa = Hafen), umgeben von diversen anderen Sportstätten wie dem Cricketplatz (dazu morgen mehr), dem Golfplatz, dem Leichtathletikstadion, einem Baseballplatz und der Pferderennbahn mit Poloplatz, liegen im größten Sportgelände der ganzen Insel, ein Stückchen südlich der Hauptstadt.
Als wir kurz vor 11 an den Plätzen ankamen, war von den Jugendmannschaften Malta und Cwmbran (ein walisisches Team, gesprochen in etwa Kombrán, Bedeutung: Krähental), nichts zu sehen. Ein auf Malta lebender Engländer, mit dem wir uns auch etwas über das deutsche Rugby unterhielten, meinte, dass das Spiel abgesagt wurde, aber ab 12 Uhr hier Pokalspiele ausgetragen werden. So war es dann auch und die beiden Cupmatches waren es wirklich wert, den Sonnenbrand auf der Nordtribüne (einer vierreihigen, grob zusammen gezimmerten Holz- und Metalltribüne) bei Spielen zur Mittagszeit zu riskieren!
Kavallieri Rugby Football Club („RC Ritter“) war gleich bei beiden Spielen beteiligt. Zuerst trat deren Frauenmannschaft in der 10er Spielform (Tens, 10 Spieler pro Mannschaft und ca. 2x20 Minuten Spielzeit) gegen die Sliema Stopers (Friedensstadt Stampfer) an, dann die Männermannschaft in der Spielform Union (15 Spieler pro Team, ca. 2x40 Minuten) gegen die aus Übersee, Overseas Rugby Union Football Club.
Die Frauenmannschaft der Kavallieri war stark überlegen und konnte mit tollen Sprints die körperlich stärkeren aber deutlich zu langsamen Spielerinnen von Sliema überwinden. Die 22:0 Führung bei Pause war schon die Entscheidung, wobei die zweite Halbzeit trotz einzelnen Freiräumen für Sliema, die auch zu den einzigen Punkten für die Stompers Ladies führten, eher noch besser war als die erste Halbzeit. In einem insgesamt erfreulich guten Spiel hieß es am Ende 46:5 für Kavallieri.
Bei den Männern war es bei weitem nicht so deutlich: Dort sah es in einem wirklich laufintensiven, technisch guten und stark umkämpften Spiel zwar zur Pause auch gut aus für die Ritter, doch die Übersee-Mannschaft kämpfte sich nach einem 7:17 zurück und zog auf 24:17 davon. Als dann noch der erste grobe Abwehrfehler kurz vor dem Ende der Partie passierte, setzte es das alles entscheidende 31:17. Am Ende verkürzte Kavallieri zwar noch mit einem Versuch plus Erhöhung, doch der Sieben-Punkte-Sieg war damit perfekt.
Wir ließen einige Sehenswürdigkeiten liegen (diese besuchten wir aber bis auf das Hypogäum noch alle im Laufe der Reise) und hielten nur an der libyschen Moschee an, da diese das einzige islamische Gotteshaus Maltas ist und jedem offen steht. Einträchtig flattern die libysche und die maltesische Fahne – Halbmond auf der einen, Kreuz auf der anderen – nebeneinander. Beide Staaten verbindet auch mehr als sie trennt: zwischen Malta und Libyen gibt es weniger kulturelle Unterschiede als zwischen Malta und Deutschland. Aufgrund der freundschaftlichen Beziehungen wird sogar im streng katholischen Malta diskutiert, ob man nicht (schon allein, da es in Libyen mehr Kirchen mit entsprechenden Kapazitäten gibt als auf Malta Moscheen) noch mehr Moscheen auf der Insel, in deren Verfassung schon in Artikel 2 die römisch-katholische Kirche als Staatsreligion und damit als maßgebend für viele Rechtsbereiche festgelegt wird, zulassen solle, da diese einzige Moschee nur 200 der 5.000 (d.h. 4%) Muslime Platz bietet, während die weit über 300 Kirchen Platz für fast 100.000 Gläubige und damit 25% der maltesischen Christen bieten. Die libysche Moschee, die vom geisteskranken General Muamar Gadhafi, der bis zu seiner Liquidierung durch die Bürgerkriegshelden von 2011 auch als Träger eines Ordens der „Gesellschaft für das Gute für Malta“ eine Art Ehrenbürger Maltas war, gestiftet wurde, ist natürlich recht modern mit ganz viel grün und weiß. Die mittelalterlichen Moscheen wurden alle von den Stauffern und späteren christlichen Dynastien (frühes 12. Jh.) zerstört. Dasselbe Schicksal ereilte die maltesischen Synagogen. Es ist schon negativ auffällig, wie Malta gewaltsam homogenisiert wurde unter katholischen Herrschern, nachdem es ein multikonfessioneller Vielvölkerstaat unter den arabischen Herrschern war.
Sehenswert sind natürlich auch die wuchtigen Festungsanlagen im Bereich von Bormla. Zwischen all den mit prächtigen Toren versehenen, gewaltigen Mauern, die mehrfach ineinander verschachtelt, gegeneinander versetzt liegend angelegt wurden, befinden sich auch drei Sportanlagen: Tennisplätze, der St. Patrick’s Ground Fußballplatz und auch die „Baumwoll-Halle“ Cottonera. Dort gab es heute Volleyball zu sehen.
Wie zu befürchten war, lohnte der Spielbesuch mehr wegen der architektonisch interessanten Halle: Die Dachkonstruktion hat wirklich was von Baumwolle – allerdings nur von der Form her, denn die Stahlträgerkonstruktion ist doch etwas robuster als so ein Wattebausch... Die blauen und roten Sitze sind auf zwei Längstribünen angebracht, hinter denen sich Arkadengänge mit Säulen befinden. Hinter den Toren ist kein Ausbau. Insgesamt eine sehr gelungene Halle!
Wir kamen zum zweiten Satz eines dürftigen Frauenspiels zwischen Fleur de Lys Office Group – Bürogruppe Lilienblüte also: Fleur de Lys ist eine Siedlung in Birkirkara, der mit einer enormen Einwohnerzahl von 22.500 größten Gemeinde des ganzen Landes – und Toyota PlayvolleySchool, der von Toyota gesponserte Volleyballschule aus der gleichen Metropole, deren Namensübersetzung schwer ist, aber in Richtung: „Brunnendorf“ geht. Man merkte dass hier mit dem 3. und dem 4. von 5 Teams zwei eher schwache Truppen gegeneinander spielten. Das letzte Frauenvolleyballspiel, das ich gesehen habe, war ein deutlich besseres in Algerien. FDL gewann ziemlich sicher, mit einem kleinen Durchhänger im dritten Satz, mit drei zu null. Die Fehlerquote in allen Dingen war vor allem bei der PlayvolleySchool, die teilweise auch sehr unbewegliche da stark übergewichtige Spielerinnen hatte, sehr hoch.
Beim Männerspiel war die Fehlerquote eher noch höher: dass da die zweitbeste Mannschaft der Insel auf der Platte stand, war kaum zu merken, aber hinter dem Meister Fleur de Lys ist der von einem teuren Resorthotel gesponserte Club aus der Hauptstadt noch der beste. Der Mġarr Volleyball Club ist eher im hinteren Bereich zu finden. Mġarr heißt übrigens „(Hafen)kai“, wobei mir nicht ganz klar ist, warum eine Stadt die mehrere Kilometer vom Meer entfernt liegt, so heißt...
Durch Fehlentscheidungen der schwachen Schiedsrichter und Unkonzentriertheiten der Hauptstädter nach zwei einfach gewonnen Sätzen blieb uns ein vierter Satz nicht erspart. Den gewann Valletta aber absolut standesgemäß mit 25:11, sodass Mgarr ein Punkt vergönnt blieb. Ja, auch Malta hat schon die Zählweise: 3 Punkte für 3:0 und 3:1 Siege, 2 Punkte für 3:2 und 1 Punkt für 2:3 Niederlage. Wann Deutschland die mal endlich einführt, würde ich ja gerne mal wissen!
In Mosta trieben wir dann noch neben der großen Kirche ein gutes, aber nicht ganz billiges (15€ pro Person für Vorspeise, Hauptgericht und Getränke) Restaurant mit leider überwiegend italienischer Küche aber auch ein paar einheimischen Sachen auf. Gegen 22 Uhr waren wir dann in der FeWo...
Statistik:
- Grounds: 878 (heute 2 neue; diese Saison: 110 neue)
- Sportveranstaltungen: 1.731 (heute 4, diese Saison: 154)
- Tageskilometer: 60 (60 Fahrrad)
- Saisonkilometer: 40.830 (34.050 Auto/ 4.850 Flugzeug/ 1.820 Fahrrad/ 130 Bahn, Bus, Tram/ 80 Schiff, Fähre)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 30 [Letzte Serie: 6, Rekord: 141]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 345
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