Donnerstag, 21. März 2013
W346VI: Wie man auf Malta immer wieder dieselben Leute trifft und wie man an einem Tag den kompletten Spieltag der Handballliga gucken kann (Fahrrad-Groundhopping, Malta 2013: 12/15)
Msida Saint Joseph Football Club U15 ----------------- 2
Sirens Football Club 1968 (Buġibba) U15 -------------- 1
- Datum: Samstag, 16. März 2013 – Anstoß: 13.00
- Wettbewerb: „APS-Bank“ U15 League, Section C 3 (3. maltesische U15-Liga, Staffel 3)
- Ergebnis: 2-1 nach 71 Min. (35/36) – Halbzeit: 1-0
- Tore: 1-0 34. Nr. 6, 1-1 39. Nr. 11, 2-1 69. Nr. 10
- Verwarnungen: keine
- Platzverweise: keine
- Spielort: Il-Grawnd tal-Mellieħa, Mellieha Ground (Kap. 250, davon 100 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 20 (darunter ca. 10 Msida und 5 Sirens Fans)
- Unterhaltungswert: 3,5/10 (Das übliche kopflose C-Jugend-Gekicke mit halbwegs Bewegung und einigen guten Aktionen)
Luxol Handball Club “Si Mangia“ (Mosta) ---------- 24
Phoenix Sports Club “SMS Mondial“ (Ħaż-Żebbuġ) 21
- Datum: Samstag, 16. März 2013 – Anwurf: 15.30
- Wettbewerb: „ICT Solutions“ Men First Division League (1. maltesische Handballliga)
- Ergebnis: 24-21 nach 60 Min. (30/30) – Halbzeit: 10-9
- Tore: k.A.
- Gelbe Karten: mind. 11 (Luxol); mind. 18, 19 (Phoenix)
- Zwei Minuten: 18 (Luxol = 2 Minuten); 2x 3, 2x 18, 17 (Phoenix = 10 Minuten)
- Platzverweise: keine
- Spielort: University Sports Hall (Msida, Kap. 1.000 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 35 (darunter ca. 15 Phoenix und 5 Luxol Fans)
- Unterhaltungswert: 3,0/10 (Unteres Amateurniveau mit ganz dürftiger Trefferquote und kaum funktionierenden Spielzügen)
Kavallieri “RS2“ (Fgura) -------------------------------- 25
De La Salle College Handball Club “BHS“ (Żabbar) 31
- Datum: Samstag, 16. März 2013 – Anwurf: 17.00
- Wettbewerb: „ICT Solutions“ Men First Division League (1. maltesische Handballliga)
- Ergebnis: 25-31 nach 60 Min. (30/30) – Halbzeit: 13-17
- Tore: k.A.
- Gelbe Karten: 2, 5, Trainer (Kavallieri); 12, 13, 89, Trainer (La Salle)
- Zwei Minuten: 20, 23, RK 6, RK Trainer (Kavallieri = 8 Minuten); 12, 13, 36, 89 (La Salle = 8 Minuten)
- Platzverweise: Nr. 6 und Trainer von Kavallieri (beide 55. Min., jeweils wg. Schiedsrichterbeleidigung)
- Spielort: University Sports Hall (Msida, Kap. 1.000 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 100 (darunter ca. 40 Kavallieri und 25 La Salle Fans)
- Unterhaltungswert: 6,5/10 (Ganz gutes Spiel mit tollen Toren, schönen Spielzügen und einigen Emotionen, aber auch enorm hoher Fehlerquote)
a) Malta Football: Under-15 League at Mellieha Ground: Msida St. Jospeh’s v Sirens F.C.
b) Malta Handball: Luxol v Phoenix and Kavallieri v La Salle at University Sports Hall
c) Malta Sightseeing:
2) Forts and Palaces: Selmun Palace
Malta ist sehr klein – diese allseits bekannte Feststellung, die sich nicht nur auf die Hauptinsel sondern natürlich auch auf das ganze Archipel bzw. den kompletten Staat bezieht (Malta ist 236qkm klein und zusammen mit den anderen Insel kommt es auf eine Fläche von 316qkm, was nicht einmal ganz der Größe der Insel Usedoms (373qkm) entspricht, bei der Einwohnerzahl von 420.000, also etwas weniger als Bremen und kaum mehr als Braunschweig) bekamen wir heute so stark präsentiert wie die ganzen letzten 10 Tage nicht. Es fing damit an, dass wir zum wiederholten Male die eine besonders freundliche junge Hotelangestellte an einer der Bushaltestellen in Xemxija im Vorbeifahren mit dem Rad begrüßen konnten und wurde dann nach dem heute sehr knappen Besichtigungsprogramm getoppt. Denn als wir den Selmun Palace, ein Schloss aus dem 17. Jahrhundert, das eigentlich nur ein besonders großer und schöner Wehrturm ist, das neben dem Palast gelegene frühchristliche Grab (also kleine Bestattungskammern, die mit Beigaben-Nischen in den Kalkstein gehauen wurden) und die Kirche mit dem winzigen, überfrachteten Friedhof in der Stadtmitte, die sich mit Blick auf Gozo und Comino an der Hangkante befindet, besucht hatten, suchten wir den Mellieħa Ground auf. Und wer stand dort mal wieder an der Linie? Genau: Schieds- und Linienrichter Manuel aus Gozo!
Mein Vater traf Manuel beim Sandwichholen im Sportlerheim (heißt hier „Bar“) und ich wunderte mich erst, wer mir da in Schirikleidung von gegenüber zuwinkt... Der Postbote setzte natürlich noch einen drauf: als er auf seinem Moped vorbeikam um während des Briefe Austragens eine Pause mit Fußballgucken einzulegen, sprach er mich an, wo ich her sei. Nach kurzem Gespräch erzählte ich ihm auch, wo wir den Linienrichter kennengelernt hatten und mit einem Blick nach unten meinte er nur: „Ach, das ist ja Manuel aus Gozo!“ Also jeder kennt hier jeden...
Blick nach unten bedeutet im Mellieħa Ground (dem Sportplatz Salzdorf) übrigens beste Sicht: es gibt zwar zwei Tribünen, eine dreireihige Stehtribüne mit angrenzender Reihe Schalensitze und gegenüber noch ein paar Bänke und Sitze vorm Sportlerheim, doch wenn man nicht gerade auf die Dachterrasse des Sportlerheims oder dem darauf gebauten Mini-Trainingsplatz gelassen wird, hat man auf diesem herrlich in die steile Felslandschaft gebauten Platz oberhalb der Haupttribüne von der Straße aus die beste Sicht. Wäre heute Eintritt verlangt worden, hätten man den Kassenwart schön darum prellen können...
Ich hatte mir zwar eine Paarung der U17-Liga herausgesucht, doch die wurde erst am Tag darauf ausgetragen, sodass wir uns die um 13h angepfiffene U15-Partie zwischen Msida St. Joseph (Msida heißt Fischerdorf, denn „sid“ kommt von „sayyâd“ und ist im Maltesischen nur „Fischer“ (also eigentlich „Fischjäger“), nicht wie in vernünftigen arabischen Dialekten „(Wildtier)-Jäger“) und Sirens F.C. Buġibba (den Sirenen aus der Wasserspeicherstadt an der St. Pauls Bucht) anschauten.
Das Spiel plätscherte so vor sich hin – es waren halt der 2. und der 5. der dritten und somit untersten Ebene auf dem Platz – und vor der Pause gab es irgendwann mal für die weniger unbedarfte Mannschaft von Msida einen indirekten Freistoß aus 12m nach einer kontrollierten Rückgabe zum Torwart. Der schwarze 7er tippte lässig an und der 6er zimmerte ihn an den Verteidigern und dem Tormann vorbei ins Tor.
Nach der Pause wurde das Spiel nach und nach besser, wobei den ersten richtigen Knaller der Sirens F.C. setzte: ein Weitschuss mit Aufsetzer ins Eck zum 1:1. Doch kurz vor Schluss kam Msida zum Siegtor, da in der eigenen Hälfte ein Handspiel laufengelassen wurde und zwei Stationen weiter und einen Abpraller später der Ball aus Nahdistanz ins Netz gedroschen wurde.
Wir verabschiedeten uns von Manuel, der uns sonst noch gerne beim U17-Spiel als Zuschauer gehabt hätte, da er dort die Pfeife nutzen durfte, und fuhren sehr zügig zur Universität. Denn Handball wollten wir doch auch mal noch sehen auf Malta! In der Sporthalle der Uni, einem etwas primitiven, aber praktischen und schön geräumigen Bau mit 1.000 grünen Schalensitzen, spielte der Dritte der 1. Liga gegen den Vierten. Luxol H.C. Mosta (HV LFB-Färbemittel Mittelstadt) gegen Phoenix S.C. Ħaż-Żebbuġ (Phönix Olivendorf). Handball ist kein großer Sport auf Malta, aber 12 Mannschaften gibt es immerhin, die sich auf zwei Ligen verteilen. Da die erste Liga nur 5 Teams hat, relativierte sich die Rangliste mit dem Spiel Dritter gegen Vierter schnell. Ich will gar nicht wissen, wie schlecht die Wurfquote bei den Aloysian’s sein muss, die mit nur drei Punkten auf dem Abstiegsplatz stehen... Mit erstklassigem Handball hatte das Gegurke der beiden Teams aus Mosta und Zebbug jedenfalls erwartungsgemäß absolut gar nicht zu tun...
In einem sehr fehlerhaften Spiel mit nicht ganz so fehlerhafter Leistung der beiden Schiedsrichterinnen gewann die weniger schwache und ungenau spielende Mannschaft aus Mosta, nachdem sie nach anfänglichem Rückstand ab der 20. Minute dauernd führte, mit drei Toren Unterschied. Für Kreisliga im Raum südliches Sachsen-Anhalt oder 3. Stadtliga Leipzig war das Spiel schon OK... Aber kein Kommentar, dass noch 8 Mannschaften unter diesen beiden Teams angesiedelt sind...
Die beiden darüber angesiedelten Teams, der Tabellenführer Kavallieri (Ordensritter) Fgura (Heiligenfigur) und der Zweitplatzierte De La Salle College (das Gymnasium heißt nach St. John Baptist de La Salle, einem französischen Priester des 17. Jh.s der eine religiöse Bildungsbewegung begründete) aus Ħaż-Żabbar (Pflanzenstutzerdorf, auch benannt nach von Hompesch, dem einzigen deutschen Großmeister, d.h. Chef, der maltesischen Ordensritter) kämpfen um die Meisterschaft, was schon besser aussah. Vor allem die von einer recht lauten kleinen Fangruppe unterstützte Mannschaft von La Salle zeigte schöne Spielzüge und einige starke Torwürfe bei guter Wurfquote. Die von noch mehr Fans unterstützten Kavallieri scheiterten an der schwachen Wurfquote und den immer wieder auftretenden Mängeln im Spielaufbau. Die Niederlage war in der Schlussphase absehbar, sodass es noch einige Pöbeleien gegen das schwache Schiedsrichtergespann, an dem die Niederlage aber keinesfalls lag, gab. Bei diesem recht unterhaltsamen Spiel war dann das Niveau übrigens irgendwo im Bereich der Bezirksklasse Sachsen-Anhalt Süd oder Stadtklasse Leipzig anzusiedeln.
Also nächsten Samstag beim Handball in Leuna, muss ich dem Abteilungsleiter mal vorschlagen, ein Trainingslager auf Malta zu organisieren: Spiele gegen Erstligisten, die auf Augenhöhe spielen – das wäre doch mal was für den TSV!
Statistik:
- Grounds: 886 (heute 2 neue; diese Saison: 118 neue)
- Sportveranstaltungen: 1.742 (heute 3, diese Saison: 165)
- Tageskilometer: 40 (40 Fahrrad)
- Saisonkilometer: 41.260 (34.050 Auto/ 4.850 Flugzeug/ 2.260 Fahrrad/ 130 Bahn, Bus, Tram/ 90 Schiff, Fähre)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 36 [Letzte Serie: 6, Rekord: 141]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 346
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