Donnerstag, 21. März 2013

W346IX: Zusammenfassung (Malta 2013 = 15/15)

Fotoalben:
Landschaften Maltas: Link
Festungen, Wehrtürme, Schlösser: Link 
Gozo; Architektur und Landschaft: Link 
Kirchen und andere Sakralbauten auf Malta: Link
Andere Inseln des Maltesischen Archipels (außer Malta und Gozo): Link
Megalithische Tempel und Antike Bauten: Link
Weitere Bilder von Malta; Kunstvolle Balkone, Windmühlen ohne Flügel etc.: LINK
WAHLSIEGFEIERN; die Labour Party zelebriert Politik: LINK
Fußball:
Handball:
Basketball:
Cricket:
Volleyball:
Rugby:
Wasserball:

Groundhoppingstatistik:
Zwar selten gutes Niveau, aber vielseitig und abwechslungsreich: 1 Länderpunkt (Malta) und 1 Zusatzländerpunkt (Gozo), 21 Sportveranstaltungen (davon 10x Fußball), 15 Grounds (davon 9 Fußballstadien: 8x Malta, 1x Gozo), 7 Sportarten (Basketball, Cricket, Fußball, Handball, Rugby, Volleyball, Wasserball). Die besten Spiele: Rugby Kavallieri v Overseas und Fußball Valletta v Birkirkara. 

Sehenswürdigkeiten:
Zumeist sind die Sehenswürdigkeiten eher kleine Dinge – ein paar Besiedelungsspuren von 7.000 Jahren Alter, die aber auch entsprechend verwittert sind, oder ein paar Kirchen und Kapellen aus Barock und Mittelalter – aber es gibt auch ein paar besondere Knaller, die ich hier hervorhebe:
Mdina: Geniale Festungsstadt in toller Berglage mit eindrucksvollen Sakralbauten und engen Gassen.
Valletta: Spektakuläre Bergspornlage auf einer befestigten Landzunge: mit den verzierten Häusern eine der schönsten Hauptstädte überhaupt, wobei das natürlich eher ein Dorf ist!
Die megalithischen Tempel von Hagar Qim, Mnajdra, Tarxien, Ggantija auf Gozo und weniger spektakulär: Ta’ Hagrat, Skorba: zwar für Laien nur behauene Steine, für Kenner aber eine Frühform feinster Baukunst.
Landschaftsformen auf Malta und Gozo wie Felsgrotten (Blue Grotto) und Felsentore (Azure Window u.a.).

Ferienwohnung:
Insbesondere für Aufenthalte von mehr als einer Woche lohnen sich die mit der Länge des Aufenthaltes billiger werdenden Ferienwohnungen (Apartments) wie im „Porto Azzurro“ in Xemxija. Die FeWo dort für 15€ pro Tag war topp. Der Minimarkt im Hotel allerdings weniger und das Restaurant kann man voll vergessen!

Apropos Restaurant: maltesische Küche ist leider nicht an jeder Ecke zu kriegen, wenn dann nur zu Preisen wie in Deutschland (einfache Hauptgerichte auch schon mal 5-6€, doch meistens 10-12€ oder schlimmer) und auch nur zu konservativen Zeiten Mittagessen 12-14h, Abendessen 18.30-21.30 (jeweils +– 30 Minuten, Abendessen manchmal auch noch deutlich länger), aber die maltesische Küche ist so ziemlich das kurioseste aber auch leckerste überhaupt. Das Beste aus arabischer (nordafrikanischer), italienischer, französischer und was weiß ich noch für eine Küche mit eigenen maltesischen Ideen gemischt! Für verzärtelte westliche Tierfreunde ist das aber nichts – Vegetarier scheint es auf den Inseln eh nicht zu geben – denn hier werden v.a. Kaninchen verarbeitet (z.B. in Knoblauch gerieben und auf Rotweinsoße gelegt), oft Pferdefleisch angeboten und auch gestopfte Wachteln serviert. Dazu als Getränk eine abartige Bitterorangen-Karamell-Kräuterlimonade namens Kinnie!

Nach Malta anzureisen ist übrigens nicht so schwer: man muss abwägen, ob sich Billigfluganbieter wirklich lohnen (auch Nachbarländer bedenken: irgendeine Drecksairline fliegt von Eindhoven aus), ansonsten halt zähneknirschend auf die scheiß Lufthansa zurückgreifen. Bei der zahlt man wenigstens nicht für Gepäck und Handgepäck, wenn es nicht gerade sehr groß ist – nur der Service ist halt so scheiß wie bei den Billigfliegern...
Im Land kann man dann sehr günstig mit Bussen unterwegs sein, die aber abends nicht mehr unbedingt verkehren.
So billig Busse und Ferienwohnungen sind, so teuer ist übrigens oft die sonstige Lebenshaltung. Man muss schon geschickt die Preise vergleichen, welche Lebensmittel man in welchem Supermarkt günstig bekommt. Vor allem Getränke sind schweineteuer. Derzeit ist Lidl aber dabei, das Preisniveau auf der Insel etwas zu drosseln.

Eine sehr gute Form sich auf Malta zu bewegen ist übrigens Radfahren. Völlig unverständlicherweise aber, gibt es nur wenige Radfahrer auf Malta. Eigentlich müsste das eine super Destination für Radfahrer sein und es sollte massenhaftes Verkehrsaufkommen von Fahrrädern, Motorrädern und Mopeds geben, doch – warum auch immer – es wird fast nur Auto und Bus gefahren. Na gut, ist ja auch anstrengend da ohne Motorisierung rumzufahren... Die Verleiher sind etwas unprofessionell, daher ist es ab zwei Wochen wahrscheinlich besser ein eigenes, gut gewartetes Mountainbike mitzubringen. MTB ist das einzig brauchbare, da sehr viele Steigungen und Nebenstraßen eng und schlecht. Ach ja: und immer schön links halten! Das Hupen der Autofahrer ist nur die Warnung zum Überholen, Auto- und Busfahrer sind nur auf Gozo nervend, da die dort völlig unsicher fahren. Radfahren ist wirklich überall (außer in Tunneln) erlaubt, da kaum Radwege (meist Radstreifen, die immer wieder auftauchen nur um dann wieder zu Ende zu sein, oftmals auch nur bei bergan führenden Strecken auf der linken Seite (d.h. bergauf Seite), und selbst nachts oder während der Rushhours kann man problemlos auf den breiten vierspurigen Hauptverkehrsstraßen Fahrradfahren! Das größte Problem für Radfahrer: Hunde. Lösung: wenn kein Besitzer in Sicht (die schreiten vernünftigerweise sofort ein, wenn der Köter mit dem Fahrrad spielen will), einfach das Dreckvieh umtreten oder mit Gegenständen wie Steinen oder Stöcken schlagen...

Reiseführer hatte ich jetzt keinen, aber eine Karte natürlich. Erschreckenderweise, sind die Karten für Malta nur ziemlich mittelmäßig, obwohl kaum ein Land einfacher kartographisch zu erschließen ist. Naja, die 1:40.000 Malta & Gozo International Travel Map ist schon ganz OK.
Wer außer Englisch auch Maltesisch kommunizieren will: Kauderwelsch hat einen alltagstauglichen Band von Kim Ohk, allerdings kommen die Ausspracheunterschiede in den verschiedenen Regionen Maltas etwas kurz. „Bongornu kif int?“ von Arne Ambros ist da natürlich bessser, aber man lernt nichts alltagstaugliches, sondern nur passives, literarischen Wissen – total wissenschaftlicher Gelehrtenschrieb halt, den ich keinem empfehlen würde, der nicht aus dem Bereich Linguistik/ Arabistik etc. kommt! Für „Maltese in Easy Stages“ von Albert Cassola gilt Ähnliches: ist auch nur eine Grammatik – und maltesische Grammatiken sind auch nur dann wirklich interessant, wenn sie genau mit arabischen Grammatiken vergleichend arbeiten, was Cassola nicht tut.

Fazit:
In Sachen Sehenswürdigkeiten wusste Malta gut zu gefallen, wenn es auch nicht herausragte. Neben Luxemburg aber der beste Zwergstaat, definitiv! Noch vor San Marino und ganz weit vor Liechtenstein.
Ein Knaller war es natürlich zu den Wahlen anwesend zu sein, denn das war bessere Folklore als jedes normale Volksfest oder Filmfestival oder so.
Groundhopping ist auf Malta problemlos möglich: fast jeden Tag gibt es Sport; Samstag und Sonntag von morgens bis abends, unter der Woche natürlich nur abends. Eintrittspreise sind teilweise recht hoch (2,50€ für A-Jugend, 6-7€ für die halbprofessionelle 1. Liga). Stimmung gibt es nur selten: drei, vier starke Wasserballfangruppen und vier, fünf stimmungsvolle Fußballfangruppen. Diese sind aber auch nicht bei jedem Spiel gut drauf, aber wenn, dann geht’s ab mit Blaskappellen und Pyrotechnik! Insbesondere die Idee mit einer Blaskapelle bekannte Rhythmen vorzugeben und dann auf diese Rhythmen Vereinslieder zu dichten, ist genial!
Insgesamt gesehen ist aber das Niveau in allen Sportarten überwiegend niedrig. Jetzt nicht so schlimm wie z.B. in Indien, aber schon ganz schön dürftig – auch für nur 400.000 Einwohner...

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