Donnerstag, 21. März 2013

W345IV: Die alte Hauptstadt, die höchsten Klippen und Maltas Sportart Nummer 2 (Fahrrad-Groundhopping, Malta 2013: 4/15)

Valletta United Water-Polo Club ------------------------ 5
Sliema Aquatic Sports Club “McDonald’s” ---------- 18
- Datum: Freitag, 8. März 2013 – Anschwimmen: 18.45
- Wettbewerb: „Bank of Valetta“ Winter League
- Ergebnis: 5-18 nach 32 Min. (4x8) – Viertelstände: 1-1, 1-7, 2-4, 1-6
- Tore: 0-1 6. Brownrigg, 1-1 7. Mock, 1-2 9. Paoelella, 1-3 10. Meli, 2-3 10. Mock, 2-4 12. Meli, 2-5 13. Meli, 2-6 14. Brownrigg, 2-7 15. Brownrigg, 2-8 16. Aquilina, 2-9 17. Brownrigg, 2-10 18. Agius, 2-11 18. Soler, 2-12 19. Soler, 3-12 22. Aquilina, 4-12 23. Scicluna, 4-13 25. Spieri, 4-14 26. Lubrano, 4-15 26. Mark Meli, 4-16 27. Brownrigg, 4-17 29. Soler, 4-18 29. Soler, 5-18 30. Scerri
- Vergebene Siebenmeter: 4. Min., Sliema-TW hält 7m von Valletta-Werfer
- Hinausstellungen: Valletta 6, Sliema 10
- Disqualifikationen: keine
- Spielort: National Pool Tal Qroqq, Malta University’s Auatic Sports Centre (Kap. 3.000, davon 950 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 55 zumeist neutrale
- Unterhaltungswert: 7,0/10 (Sehr einseitiges, aber v.a. durch Sliema wirklich gutes Spiel)

Aquatic Sports Association Junior Selection (U17) -- 2
San Ġiljan Aquatic Sports Club “Sir Alex” ---------- 17
- Datum: Freitag, 8. März 2013 – Anschwimmen: 20.00
- Wettbewerb: „Bank of Valetta“ Winter League
- Ergebnis: 2-17 nach 32 Min. (4x8) – Viertelstände: 0-5, 0-4, 2-4, 0-4
- Tore: 0-1 3. Fava, 0-2 4. Bianchi, 0-3 7. Cutajar, 0-4 8. Galea, 0-5 8. Cutajar, 0-6 9. Cutajar, 0-7 11. Spieri, 0-8 12. Bianchi, 0-9 13. Cutaja, 1-9 18. Grech, 1-10 19. Spieri, 1-11 20. Cutajar, 1-12 21. Spieri, 2-12 23. Zammit, 2-13 24. Galea, 2-14 26. Dowling, 2-15 27. Bianchi, 2-16 32. Galea, 2-17 32. Spieri
- Hinausstellungen: ASA 7, San Ġiljan 7
- Disqualifikationen: keine
- Spielort: National Pool Tal Qroqq, Malta University’s Auatic Sports Centre (Kap. 3.000, davon 950 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 30 zumeist neutrale
- Unterhaltungswert: 6,0/10 (Extrem einseitig, aber über weite Strecken ansehnlich)
DSC06959 Photos with English Commentary:
b) Malta Sightseeing:

Kaum aus der Ferienwohnung raus, schon ging es kilometerlang bergauf. Die Strecke von Xemxija über Ta’ Saliba nach Żabbiegħ ist verdammt hart. Żabbiegħ ist dann auch noch wenig lohnend: die einzige Sehenswürdigkeit ist der verfallene Skorba Tempel (mehr als 4.500 Jahre alte behauene Steine). Noch einmal durch Mġarr und über die weniger sehenswerte Gemeinde Baħrija nach Rabat. Der Ort ist dann mal nicht schlecht, doch auch mit seinen eindrucksvollen Katakomben in der St. Agatha Church (komischerweise darf man in der Kirche und im angrenzenden Museum, das Mineralien, archäologische Fundstücke und Kirchenkunst ausstellt, fotografieren – in den unterirdischen Kammern mit Gräbern, Kapellen und Fresken jedoch nicht) und den schönen, mit vielen Erkern und Balkonen bestückten mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Häusern, kommt es nicht an die Nachbarstadt Mdina heran. Die ehemalige Hauptstadt und Festungsstadt ist ähnlich wie die heutige Hauptstadt Valletta aufgebaut: komplett ummauert und innen tolle Barockdenkmale und enge, typisch arabische Gassen. Architektonisches Einzelhighlight ist die Kathedrale St. Peter and Paul mit einem dazugehörigen Kunstmuseum (beides nur in Kombination: 5€). In der Kathedrale fallen v.a. die kunstvoll bis kurios verzierten Bodenplatten auf. Die sonstige barocke Ausstattung ist genau wie in der gegenüberliegenden Kirche, nur größer.

Wir gingen noch in ein kleines Restaurant namens „Old Priory Cafe“, das sich in der Tat – architektonisch reizvoll – im ehemaligen Priorat der gegenüberliegenden Kirche befindet. Die Preise sind noch im Rahmen – interessanterweise wird auf Malta in der Restaurantszene kaum Touristenabzocke betrieben – jedoch ähnlich hoch wie in Deutschland: die kalte Platte mit maltesischen Spezialitäten für zwei Personen und zwei Kinnies kosteten 17€.

Danach fuhren wir zum höchsten Punkt der ganzen Insel, den knapp 300m hohen Dingli Cliffs. Von dort kann man auch den unbewohnbaren Vogelfelsen Filfleh sehen. Landschaftlich auf jeden Fall eine spektakuläre Ecke! Mit etwas Sucherei fanden wir auch die sogenannte Clapham Junction, eine Ansammlung der berüchtigten Wagenspuren (Cart Ruts) die vor Jahrtausenden von primitiven Loren oder Tierkarren in den Kalkstein gefahren wurde. Am höchsten Punkt des Geländes befindet sich eigentlich etwas noch interessantes: Höhlen, die in der Steinzeit mal bewohnt waren. So lange ist Malta schon besiedelt: Respekt! Die Wohnhöhlen sind auch ganz schön groß, wobei nichts mehr sichtbar ist, was ihre frühere Nutzung anzeigen würde. Die zaghaften Malereien am Felsen sind ein blöder Scherz. DSC07655 Über teilweise sehr volle Straßen – aber hier kann man selbst noch auf den dreispurigen Strecken und den Hochbrücken mit Spurwechseln durch den Autoverkehr mit dem Rad rumeiern: stört hier keinen – fuhren wir an Rabat vorbei über Ħamrun, Valletta in Sichtweite streifend, nach Tal-Qroqq. Durch die unübersichtliche Verkehrsführung im Hauptstadtballungsgebiet verfuhren wir uns etwas, aber zeitlich reichte es immer noch um im Tal-Qroqq National Pool ohne die vorgesehenen 5€ Eintritt zahlen zu müssen reinzulatschen.

Wasserball ist auf Malta nach Fußball der beliebteste Sport. International sind sie nicht sonderlich erfolgreich, obwohl es wohl das einzige Land ist, in dem die Sportart Wasserball die Nr. 2 ist. Aber wie auf der Website der Aquatic Sports Association (ASA) verlautet: „das kleine Malta hat begrenzte Ressourcen“. Die besten Teams in Malta sind die Vereine aus Sliema (Friedensdorf), die heute gegen Valletta (der Hauptstadt, d.h. il-Belt, wobei der Name eigentlich von Jean de la Valette, dem 49. Großmeister des Malteser Ordens herrührt), spielten und St. Julians Wassersportverein, während die B-Junioren-Auswahl des Wassersportverbandes, ASA Junior Selection, noch viel lernen muss. Mich wunderte sowieso, als die Stadionsprecherin etwas von „Malta taħt seba’tgħax“ durchsagte, dass man wirklich eine U17 in der Männerliga ins Rennen schickt, aber ich hatte es schon richtig herausgehört...
Gekämpft wurde wie üblich im offenen Schwimmstadion Tal Qroqq, dass heißt „Bei den Legehennen“, das einen kleinen, zweireihigen East Stand und einen großen, bis zu 12 Reihen hohen West Stand hat. Die wuchtigen Betonstufen sind teilweise mit blauen und orangen Schalensitzen bestückt. Der Sprecherturm ist symmetrisch am oberen Ende der Westtribüne angebracht.

Da „nur“ Spiele der Winter League anstanden, war die Zuschauerzahl unter aller Sau. Mitunter sind bei wichtigen Wasserballspielen vierstellige Besucherzahlen mit richtigen Fangruppen inklusive der berüchtigten Blaskapellen zugegen [siehe Sliema v Neptunes 2011: http://www.youtube.com/watch?v=BFWQPsaa_Jo], doch wenn keine Summer League und nichts internationales anstehen, dann guckt irgendwie keine Sau. Stimmung gab es auch keine, nur zwei flotte Spiele. Allerdings zwei extrem einseitige.

Das erste fing noch ganz ausgeglichen an. Ehe der Rekordmeister aus Sliema mal traf verging eine Weile und im gesamten ersten Viertel zeichneten sich beide Schlussmänner positiv aus. Beide Teams verlegten sich auch teilweise etwas stark aufs Foulen, sodass es nur 1:1 nach acht Minuten stand. Im zweiten Viertel drehte Sliema aber volle Bude auf und zog auf 2:8 davon. Der Rückstand war nicht mehr aufzuholen für die Hauptstädter und am Ende mussten sie sogar froh sein, dass sie 20 Gegentreffer verhindern konnten. Das von Mc Donald’s gesponserte Team aus Sliema gewann 18:5.

In Richtung 20:X tendierte das zweite Spiel des Abends von Anfang an, jedoch ließ sich St. Julian immer mal wieder hängen, was dem ansonsten völlig überforderten Jugendteam des Wassersportverbandes Freiräume schaffte, sodass sie wenigstens zu zwei Treffern kamen. Auf der anderen Seite standen allerdings aufgrund der abgeklärteren und konsequenteren Spielweise 17 Tore. Davon waren auch einige sehr starke Treffer wie ein Überkopfrückhandwurf aus Nahdistanz oder wuchtige Würfe wie Striche aus über 10m.

Ingesamt wusste der Abend zu gefallen. Deutsche Spitzenteams sind natürlich schon stärker als Sliema & Co. und von richtigen Wasserballligen wie Montenegro, Italien etc. wollen wir mal gar nicht erst reden, doch der untere Bereich der 1. Bundesliga ist auf keinem höheren Niveau sein, als der obere maltesische Ligenbereich. Die Teams wie die außer Konkurrenz spielende U17 oder Valletta United sind mit 2. Bundesliga vergleichbar.

Die Rückfahrt verlief recht zügig, da wir einen Teil der Strecke schon kannten. Auch diesmal störte sich niemand an unserer unzureichenden Beleuchtung. Schön, wie entspannt das hier so auf Malta läuft... DSC06993 Statistik:
- Grounds: 876 (heute 1 neuer; diese Saison: 108 neue)
- Sportveranstaltungen: 1.727 (heute 2, diese Saison: 150)
- Tageskilometer: 80 (80 Fahrrad)
- Saisonkilometer: 40.770 (34.050 Auto/ 4.850 Flugzeug/ 1.760 Fahrrad/ 130 Bahn, Bus, Tram/ 80 Schiff, Fähre)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 30 [Letzte Serie: 6, Rekord: 141]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 345

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