Donnerstag, 21. März 2013
W345III: Diesmal richtiges Sightseeing aber dafür kein Spiel (Fahrrad-Groundhopping, Malta 2013: 3/15)
Photos with English Commentary:
Malta Sightseeing:
Donnerstag ist nicht immer so viel Wettkampfbetrieb in den maltesischen Sportstätten und wenn auch noch parallel diverse politische und sportpolitische Veranstaltungen laufen, kann es mal eng werden und auch einen Tag geben an dem nur Trainingsspiele stattfinden. So ein Scheißtag war ausgerechnet heute: ohnehin war es schon ärgerlich, dass nur im ohnehin völlig überlasteten Ta’Qali Pavilion zwei Spiele der U19-Frauenbasketballliga angesetzt waren, doch diese wurden kurzfristig zugunsten von Trainingseinheiten anderer Vereine verlegt, wie wir dann gegen 18 Uhr an der Halle von einer Spielerin erfuhren. Wir sollten nächsten Montag zu den U19-Männerspielen vorbeischauen. Taten wir dann natürlich auch, da Montag genau so ein Scheißtag war, an dem es weder Fußball noch Wasserball oder sonst eine auf Malta (halbwegs) gut organisierte Sportart gab. Gut oder sehr gut organisiert wird so wie so nichts auf den kleinen Inseln. Da merkt man mal wieder die Nähe zu Libyen und Tunesien. Italien oder Algerien können so was halt besser...
Dafür gab es wenigstens, was gestern aus Zeitgründen nicht der Fall war, vernünftiges und wirklich lohnendes Sightseeing im Nordwesten der Hauptinsel. Auch wenn der alte Groundhopper solange bummelte, dass es für das Bronze Age Village zeitlich nicht reichte, kamen wir doch weitestgehend auf unsere Kosten und das ganz ohne Eintritt zu entrichten.
Nachdem wir uns die 4km lange 10%-Steigung von Xemxija nach Mellieħa hoch gequält hatten, ging es bergauf und bergab in derbster Art und Weise durch nette, gebirgige, grüne Landschaft. Viel Landwirtschaft, aber auch viel nackter weißer Felsen. Die erste Sehenswürdigkeit war das nicht auf der Karte eingezeichnete und erst seit gestern (6.3.2013) komplett touristisch erschlossene, frühzeitliche Dorf Manikata. Seit letztem Mittwoch stehen nun auch Schilder an den Steinhaufen und Mauern, damit man auch klar erkennt, was hier die punischen und römischen Grabkammern, was die vorpunischen Karrenspuren, die vielleicht von Loren aus dem Jahrtausende alten Steinbruch stammen, und was die jahrhundertealten Schutzhütten in mörtelloser Kuppelbauweise sind. Der benachbarte Wehrturm Għajn Znuber ist leider in Privatbesitz, wobei der Wehrturm in Għajn Tuffieħ (Apfelquelle) ohnehin spektakulärer liegt. Die von einer verrotteten Festung und einem schönen Wehrturm bewachte, herrlich gelegene Bucht von Għajn Tuffieħ war auch unser zweiter und mit der beste Anlaufpunkt heute.
Mġarr war auch nicht schlecht, denn dort gibt es eine wuchtige aber sehenswerte Kirche aus dem 20. Jahrhundert sowie die – allerdings selten geöffnete – 4.500 Jahre alte Tempelanlage Ta’ Ħaġrat, deren Außenbesichtigung allerdings auch reicht. Weiter nach Binġemma und einen derben bis zu 20% steilen Berg hoch. Oben sind eine Kapelle und Felshöhlen zu sehen, wichtiger jedoch ist die dort sehr gut erhaltene Victoria Line, eine Festungsmauer der Engländer. Für Malta ist das so was wie die Chinesische Mauer... Wir folgten diesem Militärwall am etwas verfallenen Nador Turm vorbei bis zum verrotteten und privat missbrauchten Binġemma Fort. Der Blick von der kilometerlang begehbaren Victoria Line ins Tal auf Mġarr und Umgebung ist ganz hervorragend!
Eine weiterhin anstrengende Fahrtroute brachte uns nach Mtarfa, wo wir sehr gutes Obst kauften und den britischen Uhrturm anschauten. Die beiden Nachbarstädte der Dreistadt Mtarfa-Mdina-Rabat sind allerdings weitaus interessanter. Doch zu Rabat und Mdina gibt es erst im morgigen Bericht mehr. Da wir dann sinnlos an der Sporthalle in Ta’Qali waren, guckten wir noch den schönen und sehr gepflegten Park dort an und fuhren zur Ferienwohnung zurück, die wir gegen 19 Uhr erreichten. Der nächste Spielbericht dann wie gesagt auch morgen!
Statistik:
- Grounds: 875 (heute 0 neue; diese Saison: 107 neue)
- Sportveranstaltungen: 1.725 (heute 0, diese Saison: 148)
- Tageskilometer: 50 (50 Fahrrad)
- Saisonkilometer: 40.690 (34.050 Auto/ 4.850 Flugzeug/ 1.680 Fahrrad/ 130 Bahn, Bus, Tram/ 80 Schiff, Fähre)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 30 [Letzte Serie: 6, Rekord: 141]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 345
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