Montag, 2. April 2012

IND-XXII: Positive Überraschungen in Palakkad (Teil 3)

* Kleine Sehenswürdigkeiten und eine kleine Panne auf der Rückfahrt *

Photos and English Version:

Am Sonntagmorgen checkten wir aus dem Hotel in Palakkad aus, liefen noch mal an allen sehenswerten Orten der Stadt vorbei und frühstückten in einem Restaurant gegenüber des Busbahnhofs. In Indien zu Frühstücken ist vor 9 Uhr so gut wie unmöglich. Vor allem sonntags sind die Zeiten der Geschäfte eine Frechheit. Aber wir waren diesmal ja erst 9.30 dort aufgekreuzt, sodass uns eine Art Pfannkuchen und zwei gekochte Eier in Paprika-Curry-Soße serviert wurden. Dazu Tee und Wasser und man zahlte zu zweit 104 Rupien (1,60€).
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Die 200km Busfahrt nach Kottayam war etwas teurer, aber dafür nicht so entspannend wie das leicht scharfe Frühstück. 258 Rp. (3,95€) für uns beide. Dafür fünfeinhalb Stunden Busfahrt, 15 Minuten Warten auf den Anschlussbus in Thrissur und vor allem 40 Minuten warten auf die Busreparatur in Muttavapuzha. 55km vor Kottayam machte der Bus nämlich – die Überladung mit etwa 100 Fahrgästen statt der zugelassenen 68 (steht vorne innen immer dran), war daran auch nicht unschuldig – schlapp. Hinten schlug plötzlich ein Metallteil von der Achse gegen den Unterboden. Nach kurzem Fixieren kam der Bus kaum 500m weit, ehe er in der Serpentine am Ortsende von Muttavapuzha wieder mit demselben Geräusch stehen blieb. Fixiert und dann zurück zum Bushof. Dort lösten Mechaniker in der Tat das Problem in knapp 40 Minuten. Da die Mehrheit der Mitfahrer die letzten Vollidioten waren und unbedingt in einem überfüllten Bus – dem nächsten nach Kottayam halt – weiterfahren wollten, war unser Bus schön leer. Nur sechs andere Fahrgäste, der Schaffner und der Fahrer warteten bis die Karre wieder fuhr...

In Kottayam sicher angekommen, stellten wir fest, dass fast alle Läden in der Hauptstraße zum Palmenkreisverkehr hin Christen gehören. Die hatten am Palmsonntag zu. Zum Glück wird Shawarma fast immer nur von Muslimen verkauft. So bekamen wir in dem einzigen offenen Laden in 100m Ladenzeile wenigstens was zu essen und zu trinken. Einige Kommilitonen bekamen schon unsere lustigen Geschichten von diesem klasse Wochenende in Palakkad zu hören. Montag bekommt Raju dann mal von mir zu hören, was für eine Scheiße das hier mit dem Internet ist: vor allem die Antivirusprogramme der Computer von Clint, Alex, Anja und mir sind unter Dauerfeuer. Eine tolle IT-Hochburg, dieses Indien: ohne Ende Malware, Viren und Co. unterwegs, aber keine ausreichend gewarteten Websiten und Internetnetzwerke, die diesem Abschaum, der derartig schädlichen Dreck verbreitet, einen Riegel vorschieben würden, vorhanden. Aber weder diese in Deutschland, Rumänien, Ukraine oder Syrien (in so viel mehr Ländern war ich bisher noch gar nicht im Internet) in der Intensität nie erlebten Virenangriffe, noch der zweistündige Stromausfall, der mich diesen Bericht erst um kurz nach Mitternacht schreiben ließ, konnten mich nach diesem klasse Wochenende nicht aus der Ruhe bringen...

Statistik:
Tageskilometer: 200 (200 Bus)
Saisonkilometer: 42.990 (24.440 Auto/ 14.820 Flugzeug/ 2.010 Fahrrad/ 1.700 Bahn, Bus, Tram/ 20 Schiff, Fähre)

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