Montag, 11. April 2011

W245III: 19 Tore in 2 Spielen für 1€ Eintritt – in der Regionalliga zahlt man 100€ um 10 Spiele mit 19 Toren zu sehen...

SV 90 Gimritz II 6:4 FSV Nauendorf 1896 II
Datum: Sonntag, 10. April 2011 – Anstoß: 12.00
Wettbewerb: 3. Kreisklasse Saalekreis, Staffel 2 (13. Liga, 8. Amateurliga = unterste Spielklasse)
Ergebnis: 6:4 nach 91 Min. (46/45) – Halbzeit: 1:1
Tore: 1-0 32. Eigentor FSV, 1-1 45. FSV, 2-1 51. SV 90, 3-1 61. SV 90, 4-1 63. SV 90, 5-1 68. SV 90, 5-2 71. FSV, 5-3 78. FSV, 6-3 83. SV 90, 6-4 84. FSV
Verwarnungen: keine, Platzverweise: keine
Spielort: Sportplatz Gimritz (Kap. 1.500, davon 50 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 35 (davon ca. 6 Gästefans)
Unterhaltungswert: 8,0/10 (Hervorragendes Spiel mit krasser Offensivleistung die jeden der krassen technischen Fehler vergessen lässt)

SV Lettewitz 2:7 SV Eintracht 90 Teutschenthal
Datum: Sonntag, 10. April 2011 – Anstoß: 14.00
Wettbewerb: 2. Kreisklasse Saalekreis, Staffel 2 (12. Liga, 7. Amateurliga)
Ergebnis: 2:7 nach 91 Min. (45/46) – Halbzeit: 0:5
Tore: 0-1 16. SVE, 0-2 18. SVE, 0-3 22. SVE, 0-4 28. SVE, 0-5 34. SVE, 0-6 55. SVE, 1-6 65. SVL, 2-6 73. SVL, 2-7 78. Foulelfmeter SVE
Verwarnungen: 2x Lettewitz
Platzverweise: keine
Spielort: Sportplatz Lettewitz (Kap. 1.000, davon 50 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 45 (davon ca. 8 Gästefans)
Unterhaltungswert: 6,5/10 (Lettewitz erschreckend schwach und überfordert, Teutschenthal erstaunlich rationale und starke Angriffe)
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Photos and English version:

Wir nahmen die Strecke über Ammendorf, Gimritzer Damm und Dölau um zur Fähre nach Brachwitz zu gelangen. In Brachwitz mussten noch ein paar Fotos vom Fußballplatz von Hertha Brachwitz sein. Der ganz nett an der Saale gelegene Sportplatz Brachwitz ist laut Schild für „Ortsfremde“ nur mit „Genehmigung“ zu nutzen, was einen bei dem Fakt, dass es seit Jahrzehnten keinen Spielbetrieb mehr dort gibt, am Verstand der verantwortlichen Brachwitzer zweifeln lässt. Ob das die übliche dörfliche Fremdenfeindlichkeit oder eher schon Gehirnaustrocknung ist, solche Schilder aufzustellen, war mir nicht ganz klar.

Auf den zum Spielbetrieb und privater Nutzungen freigegebenen Plätzen der Orte Gimritz und Lettewitz stehen nicht solche Schilder. Die Orte selbst sind allerdings noch trostloser als Brachwitz. Besonders Gimritz ist stark verfallen und als einziges Bauwerk eine Kirche hoch über dem Ort eine Erwähnung Wert. Die Kirche von Lettewitz ist auch kein besonders herausragender Bau, aber erheblich älter. Das Kriegermahnmal und die umliegenden Gehöfte sehen gar nicht so schlecht aus.

Erstmal waren wir aber auf der Sportanlage von Gimritz zugegen, die die schönste da landschaftlich spektakulärste des ganzen Landkreises ist. Dort spielt der SV 90 Gimritz – ehemals SG Gimritz und BSG Traktor Gimritz – auf dem von Drainagereparaturarbeiten mitgenommen aussehenden Rasen, der zwischen einem Bachlauf, Bäumen, Feldern und hohen Felsen und Hügeln einfach fantastisch liegt. Auf den Porphyrfelsen wurde das Vereinsheim gesetzt, dessen Terrasse auch als Tribüne dienen kann. Etwas unterhalb befinden sich Holzbänke neben der Treppe zum Platz. Hinter den Wechselbänken fließ der Bach, aus dem heute 11x Bälle geholt werden mussten, und weideten Pferde.
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Während die erste Mannschaft von Gimritz um den Aufstieg in die Kreisliga kämpft, ist die Reserve nur auf dem vorletzten Rang der 3. Kreisklasse zu finden – dahinter ist nur Hohenthurm II mit 4 Punkten weniger zu finden – und der heutige Gegner als 4. favorisiert, auch wenn Nauendorf II kaum noch etwas mit dem Aufstieg zu tun haben dürfte.

Es entwickelte sich ein völlig einseitiges Spiel – einseitig allerdings zugunsten der Heimelf. Die Gimritzer drängten unablässig in einem wirklich guten Spiel mit einer selbstverständlich hohen Fehlerquote aufs Nauendorfer Tor. Allerdings dauerte es über eine halbe Stunde ehe die Hausherren endlich in Führung gingen: nach einer Hereingabe von der Grundlinie war es aber ein Nauendorfer der die Führung für Gimritz erzielte. Völlig unverdient erzielte Nauendorf mit ihrem dritten Angriff in den ganzen ersten 45 Minuten den Ausgleich noch vor dem Halbzeitpfiff.

Nach der Pause bequemte sich die Gastmannschaft auch etwas fürs Spiel zu tun. Das Spiel wurde immer besser und Gimritz steigerte sich mehr und mehr. Nun machten die Gastgeber richtig was aus ihren Chancen und spielten die Tore zum 2:1, 3:1, 4:1 und 5:1 innerhalb von nur etwas mehr als 15 Minuten heraus. Nauendorf kam mit zwei schön vollendeten Angriffen gefährlich nah heran, doch auf das 5:3 folgte das 6:3. Noch ein weiteres Tor für Nauendorf kam zu spät. Dieses wirklich sehenswerte und unterhaltsame Spiel auf dieser beeindruckenden Sportanlage endete also mit dem kuriosen Resultat von 6:4 für Gimritz II. Klingt zwar albern, ist aber wirklich so gewesen: eigentlich war das Ergebnis noch viel zu niedrig. Gimritz’ Chancenverwertung war etwa bei 20% und Nauendorfs bei 50%. Das schon oft zitierte „gerechtere Ergebnis“ hätte also entweder 6:2 oder 12:4 lauten sollen... Aber nach diesem schönen Spiel können die Spieler und Anhänger des SV Gimritz auch mit diesem Ergebnis völlig zufrieden sein.
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Wir fuhren zügig nach Lettewitz weiter, wo der Sportplatz wirklich öde liegt. Hinter einem Tor ein paar primitive Häuser mit asphaltierter Zuwegung, hinter dem anderen ein Sportlerheim und eine mit mickrigen Bäumen flankierte Landstraße, die Längsseiten mit niedrigen Maschendrahtzäunen zum Dorf mit seiner weitestgehend unattraktiven Bebauung bzw. kahlen Feldern versehen. Der Platz hat Gefälle und ist uneben, die Pappeln sind leider schon lange abgeholzt, wie das z.B. auch im nahegelegenen Neutz der Fall ist. Aber es können ja nicht alle Plätze so genial angelegt sein, wie in Gimritz...

In der 2. Kreisklasse ist der Aufstieg zugunsten von Zscherben II und SV Sietzsch entschieden, doch der Abstiegskampf ist wirklich spannend. Derzeit müsste Gastgeber Lettewitz in die unterste Spielklasse absteigen, doch Gutenberg ist mit einem Spiel weniger punktgleich auf dem ersten Nicht-Abstiegsplatz, Ostrau II mit einem Spiel mehr nur einen Punkt davor und auch Teicha II und Eintracht Teutschenthal mit 4 Punkten Entfernung sowie Dornstedt mit 5 mehr noch in Reichweite. Ein Spiel zwischen Eintracht Teutschenthal und SV Lettewitz hatte ich letzte Saison einmal gesehen: da war Lettewitz besser platziert und verlor eher überraschend in einem hervorragenden und harten Spiel 3:1.
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Da ich Eintracht Teutschenthal auch in einem Spiel in Dornstedt zu Beginn dieser Saison als viel pöbelnde und enorm häufig foulende Truppe erlebt hatte, hatte ich schon spekuliert: entweder kommt der Schochwitzer Kartenschoner als Schiri und es wird ein an Regelübertretungen reicher Kick – oder ein kleinlicher Heini kommt und schmeißt mit Karten nur so um sich... Diesmal rissen sich aber beide Seiten zusammen: Pöbeln wie Foulen fand in einem sehr vernünftigen Rahmen statt. Je eine verletzungsbedingte Auswechslung pro Team war ausschließlich Pech, Umknicken usw. – Fouls waren da nicht im Spiel.

Lettewitz wurde aber leider spielerisch dem Tabellenplatz gerecht: die völlig überforderten Gastgeber hebelte Eintracht Teutschenthal mit sauberen, einfach herausgespielten und durch starke Schüsse aus recht kurzer Distanz ins Eck gekrönte Angriffe, vier Mal in 12 Minuten aus. Das 0:5 war ein Abstauber nachdem der angeschlagene Torwart beim Abstoß in den Boden trat, den Ball nur 10m weiter zum nächsten Gegenspieler brachte und danach verletzt raus musste.

Nach der Pause erhöhte die Eintracht auf 0:6. Danach kam Lettewitz sogar etwas ins Spiel und erzielte zwei ganz schöne Treffer. Nun pöbelten die Fans der Gäste mehr als die Spieler. Die Foulquote stieg auch etwas. Ein Lettewitzer brachte aber auch das entscheidende Foul zum neunten und letzten Treffer der Partie: ein Elfmeter wurde von Teutschenthal sicher verwandelt. Auch in der Höhe ging der Sieg in Ordnung, wobei es nur sehr wenige Highlights außer den Toren gab. Lettewitz ist mit dieser Leistung leider nicht einmal für die 2. Kreisklasse tauglich. Teutschenthal könnte mit der Spielweise weiter oben stehen – die Angriffe waren wirklich stark und souverän ausgeführt!
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Statistik:
Grounds: 548 (heute zwei neue Grounds; diese Saison: 98 neue)
Sportveranstaltungen: 1.253 (heute zwei, diese Saison: 140)
Tageskilometer: 80 (80 Fahrrad)
Saisonkilometer: 36.620 (17.560 Auto/ 10.200 Flugzeug/ 4.820 Bahn, Bus, Tram/ 3.230 Fahrrad/ 810 Schiff, Fähre)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 17
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 245

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