Mittwoch, 27. April 2011
W246IV: Nach Kroatien in 11 Stunden
Photos and English version:
Nach einer sehr interessanten Reise nach Serbien und Rumänien im März/ April 2007 (Bilder hier! Alben 0007 und 0008 und Roter Stern Belgrad und Teleoptik Zemun) war ein Besuch in einem weiteren Land Südosteuropas längst überfällig. Dank neuer Vermietungsregelungen durften wir auch einen ordentlichen VW noch Kroatien ausführen – vor ein, zwei Jahren durfte man noch gar keine Mietwagen in den für die Adriaküste so populären Staat mitnehmen. Die Adria war aber nicht unser Ziel, sondern Zagreb und Umgebung. Am Gründonnerstag fuhren wir aber noch nicht bis in die kroatische Hauptstadt durch.
An Regensburg und Passau vorbei ging es über ziemlich volle, kostenfreie Autobahnen nach Österreich. Dort muss das berüchtigte „Pickerl“ gelöst werden, wobei viel schlimmer als die annehmbare Grundmaut von 7,90€ die skandalösen bis asozialen Aufpreise auf Tunnelabschnitte sind. Auf der Strecke von Wels nach Graz kamen noch einmal 12€ zusammen. Von den 880 Autokilometern bis Oroslavje fuhren wir übrigens gut 60km unter Tage. Pure Abzocke sind in Österreich übrigens auch Benzinkosten (gut, dass wir da nicht tanken mussten: fast genauso teuer wie in Deutschland und an der Autobahn bis zu 0,18€ teurer) und Autobahnraststätten (ebenso mittelmäßige Qualität und genauso teuer wie in Deutschland).
Bei allem, was Österreich an vielfältigen Sehenswürdigkeiten zu bieten: als Tor zum Balkan ist Österreich für uns eher ein Transitreiseland und mal hier eine Sehenswürdigkeit und mal da (diesmal haben wir nur auf dem Rückweg etwas eingebaut: Bericht vom 25.4.11) anzugucken ist echt schön, aber die Autobahnen sind sauteuer und auch noch eng und schlecht, die Raststätten viel schlechter und teurer als normale Restaurants und das Vorankommen langsamer als auf dem Balkan.
Endlich in Slowenien, schlängelten wir uns auf mautfreien Landstraßen (die Abzocke schlechthin wird ja in Slowenien veranstaltet: für die Autobahnen kann man nur eine 32€ teure Monatsvignette kaufen!) durch die uns bereits bekannte Stadt Maribor, die Straßen an der Drau (Drava) entlang bis nach Ptuj. Dort besichtigten wir noch das Schloss oberhalb der Drau. Beim Rundgang durch die idyllische und ansehnliche Altstadt – könnte man auch AltDORF nennen, so klein wie da alles ist – fielen neben den schönen und sanierten Fassaden und Kirchtürmen auch heruntergekommene und verdreckte Innenhöfe von größeren Privathäusern, schon eher Gehöften, auf.
Nach nur 65km standen wir dann an der Grenze nach Kroatien. Allerdings standen wir da kaum: weder die slowenischen, noch die kroatischen Zöllner wollten Kofferraum oder Wagenpapiere sehen. Einmal den Pass angeguckt und weiter bitte! Nachdem wir gerade einmal 35km über den Autoput gerast waren, waren wir schon wieder 3€ (also 22 Kuna) des eben eingetauschten kroatischen Geldes los. Die Mautgebühr wird hier fair nach Entfernung gemessen (kein Vignettenscheißdreck), aber dafür auch nicht zu knapp. Was das Rasen über den Autoput angeht, ist es echt schon kurios zu nennen, dass man eben noch in Österreich war, dabei mit lauter Kroaten, Slowenen, Bosniern und v.a. Ungarn hinter LKWs her und durch einspurige Tunnel hindurch geschlichen ist, den mickrigen, ehemaligen Wurmfortsatz Jugoslawiens, also Slowenien, halbwegs zügig durchquert hat, und nun in Kroatien mehr österreichische Autos trifft, als in Österreich selber. Wer noch schneller als die Kroaten, an die ich mich gehalten habe (120-130 wo 110km/h waren und 140-150 wo man 130 fahren durfte) unterwegs waren, waren natürlich die Ösis. Auch waren mehr Slowenen auf der Autobahn – ebenso zu schnell fahrend – zu beobachten als Einheimische.
In Oroslavje, einer Kleinstadt 30km nördlich von Zagreb stiegen wir dann in der vorab gebuchten Pension „Zagi“ ab: die hat für nur 35€ pro Nacht und Doppelzimmer einen wirklich hohen Standard in sauberen, hervorragend renovierten und ordentlich gepflegten Zimmern zu bieten. Das Restaurant ist auch richtig gut, aber nicht ganz so billig wie das Hotel: mit 10€ pro Person (großer Fleischteller mit mehreren Beilagen und einem Getränk) muss man da schon rechnen. Dieser Beginn des Osterwochenendes hat jedenfalls schon mal Lust auf mehr Balkan bzw. Südosteuropa gemacht: In den nächsten vier, fünf Jahren, sollten bei drei, vier Touren eigentlich alle Länder dieser Region zu schaffen sein. Aber weg von der Planung, zurück zum eben Erlebten: am Karfreitag ging es mit den Besichtigungen in Kroatien und – natürlich auch immer wieder wichtig – mit dem Groundhopping los.
Statistik:
Grounds: 551 (heute keine neuen Grounds; diese Saison: 101 neue)
Sportveranstaltungen: 1.258 (heute keine, diese Saison: 145)
Tageskilometer: 880 (880 Auto)
Saisonkilometer: 37.570 (18.440 Auto/ 10.200 Flugzeug/ 4.820 Bahn, Bus, Tram/ 3.400 Fahrrad/ 810 Schiff, Fähre)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 0 (letzte Serie: 21, längste Serie: 101)
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 246
Labels:
Kroatien,
Österreich,
Slowenien
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