Posts mit dem Label Einheit Halle werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Einheit Halle werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Dienstag, 5. September 2023

W3.0140II: Zweiter Heimsieg für Leuna – zwei Spiele in Nietleben

TSV Leuna 1919

3 : 1 (1:0)

Sportclub Naumburg

- Datum: Samstag, 2. September 2023 – Beginn: 15.00
- Wettbewerb: Landesliga Sachsen-Anhalt Süd (7. Spielklasse, 2. Amateurliga)
- Ergebnis: 3-1 nach 94 (45/49) Minuten – Halbzeit: 1-0

- Tore: 1-0 2. Steve Gaudig, 2-0 72. Kevin Moreira Cardoso, 2-1 77. Marcel Müller, 3-1 79. Lukas Kanig

- Gelbe Karten: Paul Ahlert, Tim Kießhauer, Steve Gaudig, (Leuna); Daniel Söll, Mahmoud Ajo, Marcel Müller (Naumburg)

- Rote Karten: keine

- Austragungsort: Stadion des Friedens (Kap. 5.000 Stehplätze)
- Zuschauer: ca. 170 (davon 128 zahlende und ca. 20 Gästefans)
- Spielbewertung: 7,0/10

Nietlebener SV Askania 09 II

1 : 3 (1:1)

Turbine Halle III

- Datum: Samstag, 2. September 2023 – Beginn: 12.30
- Wettbewerb: Stadtliga Halle (10. Spielklasse, 5. Amateurliga)
- Ergebnis: 1-3 nach 94 (46/48) Minuten – Halbzeit: 1-1

- Tore: 1-0 1. Fuchs, 1-1 10. Meyer, 1-2 47. Meyer, 1-3 72. Teichler

- Gelbe Karten: 1x Nietleben, 3x Turbine

- Rote Karten: keine

- Austragungsort: Sportanlage am Heiderand, Nebenplatz (Kap. 1.150, davon 50 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 20 (davon ca. 4 Gästefans)
- Spielbewertung: 4,5/10

Nietlebener SV Askania 09 (C-Jugend)

1 : 10 (0:6)

SG Einheit Halle (C-Jugend)

- Datum: Samstag, 2. September 2023 – Beginn: 10.30
- Wettbewerb: C-Junioren Stadtliga Halle (4. Spielklasse der U15)
- Ergebnis: 1-10 nach 73 (37/36) Minuten – Halbzeit: 0-6

- Tore: 0-1 1. Wiezoreck, 0-2 6. Wiezoreck, 0-3 10. Anonym, 0-4 16. Naumann, 0-5 21. Anonym II, 0-6 33. Lexow, 0-7 37. Lexow, 1-7 47. Müller, 1-8 50. Wiezoreck, 1-9 59. Lexow, 1-10 70. Naumann

- Gelbe Karten: keine

- Rote Karten: keine

- Austragungsort: Sportanlage am Heiderand, Hauptplatz (Kap. 1.300, davon 100 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 35 (davon ca. 12 Gästefans)
- Spielbewertung: 6,0/10

Askania Nietleben C 1:10 Einheit Halle C

Photos with English commentary (FLICKR):

a) 7th Division in Leuna: First XI defeat Naumburg

b) Football in Nietleben: Under-15 and Reserves

Hauptziel heute war das zweite Landesligaheimspiel von Leuna gegen Naumburg. Eigentlich sollte die II. Mannschaft gegen Braunsbedra II zuvor besucht werden, aber die Unfähigkeit der Nietlebener Askania, ihren Heimspieltag ordentlich zu organisieren, nötigte mich dazu, auch das zweite Spiel in Nietleben zu gucken. Angedacht war eigentlich, nur das U15-Spiel zu schauen. Das wurde allerdings auf dem schon bekannten Hauptplatz ausgetragen. Der Nebenplatz, für den ich den kleinen Umweg über Nietleben fuhr, wurde dann erst von der II. Männermannschaft bespielt. Erstens stand das bei fussball.de anders, zweitens ist das doch hirnrissig, wenn die U15-Rumpeltruppe den Hauptplatz zertreten darf, wenn noch beide Männermannschaften Heimspiel haben. Die beiden Plätze liegen direkt nebeneinander und sind ansehnliche Rasenplätze direkt an der dicht bewaldeten Heide – richtig idyllisch gelegen. Der Hauptplatz hat eine zweireihige Tribüne mit Holzbänken, der Nebenplatz nur ein paar vereinzelt stehende Holzbänke, die zum Teil kurios ungerade zum Feld angebracht wurden. Graswälle auf je einer Längsseite haben beide Plätze. Der Hauptplatz hat noch einen winzigen Sprecherturm.

Askania Nietleben II 1:3Turbine Halle III

Das C-Junioren Spiel war einseitig von der ersten bis zur letzten Minuten. Drei oder vier Angriffe der Gastgeber, davon einer erfolgreich. Da stand es aber schon 0:7. Am Ende wurde es zweistellig: nach 0-6 bei Halbzeit, 1-10 am Ende – das war auch in der Höhe völlig verdient. Einheit Halle spielte wirklich gut zusammen und feuerte immer wieder starke Schüsse ab.

Zum Männerspiel: Die II. Mannschaft von Askania ging sehr früh in Führung gegen die III. Mannschaft von Turbine. Nach 10 Minuten fiel jedoch der Ausgleich und nach 15 ebbte die Partie leider ab. Nach der Pause nahm sie wieder Fahrt auf, kam aber nicht über bestenfalls Mittelmaß hinaus. Für Stadtliga eher ziemlich langsam. Am Ende siegte der Gast mit 1:3.

TSV Leuna 1919 3:1 SC Naumburg

Dann ging es nach Leuna. Weit über 100 Zuschauer, davon auch gut zwei Dutzend aus Naumburg. Vor 7 Jahren fusionierten SV 05 und NBC – funktioniert wohl besser als in Merseburg... Als Name für den neuen Fusionsverein, wurde auf den Namen des ältesten Naumburger Vereins, Sportclub Naumburg, zurückgegriffen. Der Verein existierte aber nur 1899 bis 1910, ging dann im Vorgängerverein vom SV 05 auf. Vor über 100 Jahren existierte übrigens ein Fußballplatz auf der geschotterten Parkplatzbrache an der Stadtmauer (Vogelwiese). Da heute einen Sportplatz hinbauen, würde bei der Kulisse drumherum sicher gut aussehen!

Gut sah auch aus, was Leuna hier zeigte. Von dem nicht gerade starken Auftritt vom letzten Samstag ließ man sich nicht unterkriegen und ging nach 100 Sekunden in Führung. Nach einer ausgeglichenen ersten Hälfte, die der Schiri nach einem klaren Foul im Strafraum an einem der Ahlert-Brüder einfach abpfiff – zuvor gab es bereits einen zurückgenommenen Elfer gegen Leuna sowie zwei mögliche Handspiele der Naumburger im eigenen Sechszehner – gab es ein spielerisches Übergewicht der Leunaer in Hälfte zwei. Nach über 70 Minuten erzielte der kurz zuvor eingewechselte Cardoso das erlösende 2:0. Doch so ganz sollte es noch nicht die Entscheidung sein. Naumburg verkürzte auf 2:1 nachdem sie sich stark durch die Abwehr durchdrängten. In die Drangphase der Gäste hinein, fiel das tolle 3:1 von Kanig: geht auf einen Verteidiger drauf, nimmt ihm fair den Ball ab, umkurvt ihn und schließt ins kurze Eck ab.

Insgesamt eine wirklich überzeugende Leistung – klasse gespielt! Man darf gespannt sein auf die nächsten Landesliga-Auftritte und zuerst einmal das sehr schwere Pokalspiel gegen Aufstiegsfavorit Merseburg!

Übrigens gewann auch Leunas II. Mannschaft – gegen Braunsbedra II hieß es 3:0 durch Kevin Degner und 2x Oskar Bilkenroth!

TSV Leuna 1919 3:1 SC Naumburg

Statistik:

- Grounds: 3.475 (1; diese Saison: 52 neue)

- Sportveranstaltungen: 4.889 (3; diese Saison: 68)

- Tourkilometer: 280km Auto

- Saisonkilometer: 6.340 (5.060 Auto, davon 0 Mietwagen/ 0 Flugzeug/ 1.100 Fahrrad/ 0 Bus, Bahn, Straßenbahn / 180 Schiff, Fähre)

- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 103 [letzte Serie: 12, Rekordserie ohne 0-0: 178]

- Jede Woche mindestens eine Sportveranstaltung seit: Kalenderwoche 2 des Jahres 2021 (04.-10.01.), d.h. seit 140 Wochen in Folge [letzte Serie: 30 Wochen von KW22/2020-51/2020; Rekordserie: 711 Wochen von KW 31/2006 bis KW 11/2020].


Dienstag, 14. Juli 2020

W0007II-III: Sachsen-Anhalt-Tour mit Pokalen im Salzland

Ballspielclub Biendorf 1910 ................................ 1
SV Einheit Bernburg ........................................... 3
- Datum: Sonntag, 12. Juli 2020 – Beginn: 14.00
- Wettbewerb: 1. Runde Sparkassencup (Kreisliga Salzland; 10. Liga, 5. Amateurliga gegen Salzlandliga; 9. Liga, 4. Amateurliga)
- Ergebnis: 1-3 nach 96 (45/51) Minuten – Halbzeit: 1-2
- Tore: 0-1 18. Krug, 0-2 23. Salehzada, 1-2 41. Stumpf, 1-3 81. Wiedensee
- Gelbe Karten: NN
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: Sportplatz Biendorf (Kap.: 1.000, davon 50 Sitzplätze // wegen der Coronahysterie derzeit verringerte Kapazität)
- Zuschauer: ca. 400 (davon 235 zahlende, Heimfans: ca. 200, Gästefans: ca. 100, Neutrale: ca. 100)
- Unterhaltungswert: 7,0/10

SV 85 Glauzig FR ............................................... 11
SG Einheit Halle FR ............................................ 1
- Datum: Sonntag, 12. Juli 2020 – Beginn: 10.30
- Wettbewerb: Testspiel (Verbandsliga Sachsen-Anhalt; 4. Frauenfußballliga gegen Landesliga Sachsen-Anhalt; 5. Frauenfußballliga)
- Ergebnis: 11-1 nach 89 (45/44) Minuten – Halbzeit: 5-0
- Tore: 1-0 5. NN, 2-0 10. NN, 3-0 15. NN, 4-0 27. NN, 5-0 38. (Foulelfmeter), 6-0 47. NN, 7-0 55. NN, 8-0 60. NN, 9-0 63. NN, 9-1 81. XY, 10-1 87. NN, 11-1 89. NN
- Gelbe Karten: keine
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: Sportplatz Glauzig (Kap.: 1.000 Stehplätze // wegen der Coronahysterie derzeit verringerte Kapazität)
- Zuschauer: ca. 60 (davon Gästefans: ca. 10)
- Unterhaltungswert: 5,5/10

SV Rathmannsdorf 1919/ VfL Ilberstedt .......... 0
SV 09 Staßfurt ...................................................... 4
- Datum: Samstag, 11. Juli 2020 – Beginn: 15.00
- Wettbewerb: 1. Runde Sparkassencup (Kreisliga Salzland; 10. Liga, 5. Amateurliga gegen Landesliga Sachsen-Anhalt Nord; 7. Liga, 2. Amateurliga)
- Ergebnis: 0-4 nach 90 (45/45) Minuten – Halbzeit: 0-2
- Tore: 0-1 14. Pumptow, 0-2 29. Güttel, 0-3 58. Burdack, 0-4 78. Pumptow
- Gelbe Karten: NN
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: Stadion am Köksbusch (Rathmannsdorf; Kap.: 400 Stehplätze // wegen der Coronahysterie derzeit verringerte Kapazität)
- Zuschauer: ca. 250 (davon zahlende: 155, Gästefans: ca. 100)
- Unterhaltungswert: 5,5/10

SV Blau-Weiß Könnern B .................................. 0
SV 09 Staßfurt B ................................................. 7
- Datum: Samstag, 11. Juli 2020 – Beginn: 11.00
- Wettbewerb: Halbfinale Kreispokal Salzland, B-Jugend (Kreisoberliga Salzland B-Junioren gegen B-Junioren Landesliga Sachsen-Anhalt, Staffel 2 / 5. gegen 4. U17-Liga)
- Ergebnis: 0-7 nach 80 (40/40) Minuten – Halbzeit: 0-1
- Tore: 0-1 29. van Linthout, 0-2 44. Neumann, 0-3 47. Neumann, 0-4 54. van Linthout, 0-5 64. Potschkat, 0-6 76. van Linthout, 0-7 78. Bock
- Gelbe Karten: je 2
- Rote Karten: keine
- Austragungsort: Stadion der Freundschaft (Kap.: 1.000, davon 100 Sitzplätze // wegen der Coronahysterie derzeit verringerte Kapazität)
- Zuschauer: ca. 60 (davon Gästefans: ca. 10)
- Unterhaltungswert: 5,5/10 SV Blau-Weiß Könnern B 0:7 SV 09 Staßfurt B Photos with English commentary:
a) Under-17 Cup: Blau-Weiß Könnern vs. SV 09 Staßfurt
b) Pre-Season District Cup: SG Rathmannsdorf/ Ilberstedt vs. SV 09 Staßfurt
c) Women’s Friendly Match: Glauzig vs. Einheit Halle
d) Pre-Season District Cup: BSC Biendorf vs. Einheit Bernburg
e) Salzlandkreis: Alsleben, Plötzkau, Gnölbzig, Könnern, Zweihausen, Trebnitz, Wohlsdorf, BIENDORF
f) Anhalt: Weißandt-Gölzau, Gnetsch

Herr Haseldoof in Sachsen-Anhalt mag lange nicht aus dem Knick gekommen sein, doch nun wird im Sport stärker zur Normalität zurückgekehrt als in NRW, wo immer noch Schwachsinnsbeschränkungen wie die magische Zahl von 100 Zuschauern (ab 15.7. dann genauso magische 300) gelten. In Sachsen-Anhalt hingegen sind seit Anfang Juli bis zu 1.000 Zuschauer unter Einhaltung der Hygienehysterie, d. h. bei den meisten Fußballplätzen vielleicht 300-500, weil da halt entsprechend Abstand gehalten werden muss, erlaubt. Also ein Grund, mal wieder in die Heimat zu fahren. Wegen der ganzen Scheiße um die Chinesengrippe waren es ja fast 9 Monate, die ich nicht mehr dort war. TSV Leuna hat jedoch leider erst heute (14.7.) sein erstes Testspiel angesetzt, war an diesem vergangenen Wochenende noch nicht einmal ins Training zurückgekehrt. Seit diesem Wochenende ist aber klar, dass der idiotisch späte Startplan mit dem ersten Septemberwochenende vernünftigerweise in die Tonne getreten wird. Nun soll es je nach Liga ab dem zweiten oder spätestens letzten Augustwochenende losgehen. Ob ich das erste Leuna-Testspiel besuchen kann, weiß ich noch nicht, aber ich werde zu Saisonbeginn dann nach dem Auslandsaufenthalt auf jeden Fall vorbeikommen – wenn nicht Tönnies Weißenfels z. B. für eine neue Panikwelle sorgt...

OK, leider kein TSV Leuna-Spiel dieses Wochenende, was also gucken? Genau: schon seit letztem Wochenende geht es im Salzlandkreis los und dieses Wochenende gibt es mit dem Sparkassencup da richtig was Feines: ein Pokalwettbewerb für Teams ab der Kreisliga (nur I. Mannschaften) im KO-System. Außerdem läuft im Salzland sogar der Jugend-Kreispokal wieder an und in Anhalt-Bitterfeld gibt es Testspiele. Also das Rad ins Auto gepackt und ab nach Staßfurt, wo ich wieder kostenfrei unterkam! SG Rathmannsdorf/ Ilberstedt 0:4 SV 09 StaßfurtDas erste Pflichtspiel seit der Chinagrippehysterie – und das sogar in Deutschland. Allerdings nur B-Jugend-Pokal (noch kein Männerpflichtspiel, kein Ligenbetrieb). Aber die Kreispokale sollen weitergeführt werden, fast überall stehen eh nur noch Halbfinals und Finals aus. So auch bei der B-Jugend im Salzlandkreis, wo im ganz schönen Stadion der Freundschaft in Könnern, Blau-Weiß Könnern und Staßfurt 09 aufeinandertrafen. Natürlich freier Eintritt, aber klar überdurchschnittlicher Zuschauerzuspruch. Mit einem älteren Herrn, der wie Gisbert beim TSV so eine Art Mädchen für alles ist, kam ich gut ins Gespräch. Das Spiel kam auch ganz gut in Gang: nach ein paar Minuten schon Foul, Nachtreten und Rudelbildung... Staßfurt ging dann bald verdient in Führung und dominierte nach der Pause das Geschehen komplett. 0:7 war auch in der Höhe verdient. Insgesamt gesehen ein sehr großer Leistungsunterschied. Könnern müsste eigentlich aufgestiegen sein in die Staßfurter Spielklasse, wirkte aber nicht konkurrenzfähig. SG Rathmannsdorf/ Ilberstedt 0:4 SV 09 StaßfurtDann ging es weiter zum Sparkassencup in Rathmannsdorf bei Staßfurt. Eigentlich hätte ich trotz Ortsderby in Rathmannsdorf lieber Plötzkau geguckt, aber dieser scheiß SV 1921 spielte schon wieder am Sportlerheim statt wie angesetzt am Schloss. In Rathmannsdorf wurde hingegen in der Tat am Köksbusch gespielt. Hätten ja auch in Ilberstedt spielen können, das hätte dann gerade noch gefehlt... Allerdings ist der Platz am Köksbusch bis auf die ganz netten Bäume drumherum und das Sportlerheim wenig sehenswert. Keine Ausbauten, recht beengt, heute aber mit einem klar überdurchschnittlichen Zuschauerzuspruch von gut 250 Leuten gesegnet – natürlich viele vom SV 09 und von beiden Clubs auch so manches Bruchvolk da. Bei vielen merkte man aber, dass die einfach endlich wieder Fußball sehen wollten.
Wenigstens kurzzeitig bringt es dem Amateurfußball etwas Positives. Wenn es so weitergeht und die Macht von Labormedizinern und Politikern wie Lauterbach und Konsorten nicht beschnitten wird und die Fans statt sich wie in Belgrad aufzuführen sich nur in „Demut“ üben, wird der deutsche Profisport jedoch kaputt gehen und der Amateurfußball die einzige Form der fußballerischen Zerstreuung bleiben.

Der Sparkassencup ist übrigens kein Kreispokal, sondern ein Vorbereitungsturnier. Es wird vorab ausgelost, wer gegen wen ran muss und im KO-System gespielt. Diese Turnierform finde ich aber sehr sinnvoll – sollten der Saalekreis und alle andere Kreise auch machen. Wer ausscheidet, organisiert sich dann wieder ganz normal Testspiele nach Wunsch und Verfügbarkeit. So wie Rathmannsdorf/ Ilberstedt eben, die hier gegen Staßfurt, die drei Klassen höher spielen, schnell 0:2 hinten lagen, nach der Pause auch noch vier Treffer kassierten, wobei sie eigentlich insgesamt sieben Treffer reinbekamen, von denen jedoch 3 teils äußerst fragwürdig aberkannt wurden. 0:4 also am Ende. Viel zu niedrig und mit gütiger Hilfe vom schwachen und einseitig agierenden Schiri.

Was auch schwach war, war die Verbindung zwischen rechter Kurbel und Pedal am Mountainbike. Ab Güsten wusste ich aber wenigstens, wo das Problem liegt: ich hatte ja schon über die Pedalen beim Mountainbike gemeckert; wenn eine teilweise fehlerhaft beschriftet ist, dann kann man vom Händler schon mal zwei linke Pedale eingepackt bekommen, was wiederum erklärt, warum es solche Probleme beim montieren der rechten Pedale (nicht der linken) gab. Da ich das für normale Schwergängigkeit und schlechte Verarbeitung hielt, habe ich mir nichts weiter dabei gedacht, nachdem die linke Pedale vernünftig montiert war. Nun gut, jetzt muss ich versuchen, die Kurbel vom alten MTB da drauf zu wechseln oder doch eine ganz neue bestellen. Vielleicht kann ich das Mountainbike dann schon bis zum kommenden Wochenende wieder startklar kriegen – wenn nicht, dann sicher nach der Auslandsfahrt. SV 85 Glauzig FR 11:1 SG Einheit Halle FRSonntag ging es also mit dem Auto los. Zuerst nach Glauzig. War ich zwar schon mal, aber neue Grounds am Sonntagvormittag waren leider nicht drin. Dafür gab es auf dem durchschnittlichen Dorfplatz ein flottes Frauenfußballspiel, bei natürlich wieder freiem Eintritt zu sehen. Glauzig zog dabei die ganz schwache hallesche Mannschaft von der SG Einheit übel ab. Das sah schon nicht schlecht aus, was der Verbandsligist da zeigte. Eine Klasse tiefer nur spielt die Einheit – aber da lief nichts zusammen. Erst als Glauzig nach dem 9:0 nach einer guten Stunde den Schwung rausnahm, kamen sie zu einem Treffer. Glauzig legte aber nach und gewann 11:1. Die durchweg jung und sportlich wirkende Heimelf war der sehr durchmischten und teils mit sehr alten und übergewichtigen Akteurinnen auftretenden Truppe aus Halle einfach auch in der Athletik weit überlegen.

Zu Spiel 2 war noch genug Zeit, also einfach mal ein Abstecher nach Weißandt-Gölzau, da ich dort die Schlossruine vor vielen Jahren bei schlechtem Licht vor einem Spiel dort fotografiert hatte. Nun im Sommer muss man sich zum Turm den Weg durch hohes Gras bahnen, aber ne Zecke kann man mal riskieren... Mittlerweile steht ein ganz ansehnliches Gebäude für die Tagespflege oder so neben der Kirche. Die ganze Brachfläche war mal mit einer LPG bebaut, wie das auf der sehr informativen touristischen Tafel vor dem Tor steht. BSC Biendorf 1910 1:3 SV Einheit BernburgDann ging es wieder in den Salzlandkreis, wo die sehr schöne Kirche vom Wohlsdorf auf dem Weg lag. Leider verschlossen, aber sehr interessanter Baukörper. Einen aufgegebenen Sportplatz hat das Dorf auch noch zu bieten.

Sportlich viel besser sieht es im Nachbarort Biendorf aus. Das Dorf ist auch sehr sehenswert: eine ungewöhnliche Kirche aus den 20ern, der sanierter Turm einer mittelalterlichen Kirchenruine, mehrere Denkmale, auffällige Feuerwehrgebäude und vor allem ein ausgedehntes Schloss mit Domaine und gewaltigem Park. In letzterem befindet sich auch der Fußballplatz.

Ich verlegte die Dorfbesichtigung daher auch auf nach dem Spiel, denn auf dem Platz war schon 30 Minuten vorher gut was los und für das Dorf muss man sich schon mindestens 30 Minuten, bei Spaziergang im Park eine volle Stunde Zeit nehmen. Erst einmal nahm ich mir aber Zeit, den Sportplatz abzugehen: schön gelegen, ein barockes Tor zum Schlosskomplex neben dem Vereinsheim, originelle Gaststätte „Zum Waldkater“ aber wohl wegen Chinagrippe geschlossen. Ein paar Bänke, Häuser mit Gärten drumherum. Echt ganz schön dort und eine enorme Zuschauerzahl. Locker 400 Leute da um den Platz, aber nach meinen Beobachtungen nur die Hälfte aus dem Dorf – wenn überhaupt. Auf jeden Fall 100 Gäste aus dem nahen Bernburg und noch mal ebenso viele Neutrale aus gefühlt ganz Sachsen-Anhalt, teils mit Vereinssachen. OK, ich lief ja auch mit TSV Leuna Basecap rum, aber Pretzien tauchte da in Mannschaftsstärke und komplett in T-Shirts mit Vereinswappen auf...

Gestern war der Eintritt bei 2,50€ und hier schon sehr grenzwertige 3€, aber man bekam das beste Spiel des Wochenendes geboten. Beide Teams drückten aufs Tor, dann gelang dem favorisierten und eine Klasse höher spielenden Gast aus Bernburg ein Doppelschlag. Vor der Pause jedoch noch ein Treffer nach Eckstoß zum 1:2. Nach der Pause weiter ein ausgeglichenes Spiel, Einheit Bernburg war dann aber am Ende doch per Kopf zum entscheidenden 1:3 erfolgreich. Biendorf traf nur noch aus Abseitsposition.

Dann besichtigte ich also den Ort, wobei ich dabei nach und nach von drei Leuten/ Gruppen freundlich angequatscht wurde, dass ich ja schon beim Spiel fotografiert hatte...
In Staßfurt noch Essen gegangen und dann 18.30 losgefahren und genau um Mitternacht in Bonn angekommen, obwohl spritsparend v. a. über Landstraßen gefahren, wobei ich diese kürzeste Verbindung quer durch den Harz und Hessen nun schon so gut kenne, dass ich da auf Geschwindigkeiten komme, die manche kaum auf der Autobahn fahren... Biendorf (Salzlandkreis)Statistik:
- Grounds: 2.662 (Sa 1, So 1; diese Saison: 3 neue)
- Sportveranstaltungen: 3.887 (Sa 2, So 2; diese Saison: 5)
- Tourkilometer: 1.050km (Fr 440km Auto, Sa 70km Rad, So 540km Auto)
- Saisonkilometer: 1.250 (1.180 Auto, davon 0 Mietwagen/ 70 Fahrrad/ 0 Flugzeug/ 0 Schiff, Fähre / 0 Bus, Bahn, Straßenbahn)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 51 [letzte Serie: 41, Rekordserie: 178]
- Jede Woche mindestens eine Sportveranstaltung seit: Kalenderwoche 22 des Jahres 2020 (25.-31.05.), d.h. seit 7 Wochen in Folge [letzte Serie und Rekordserie: 711 Wochen von KW 31/2006 bis KW 11/2020].

Montag, 7. November 2011

W275III: Sport von 10 bis 21 Uhr – 4 Spiele, 3 Sportarten, 3 Platzverweise

Teil I: Unangemessen hohe Niederlage für die Basketball-Esel

Justabs 95 Halle 64:101 Hallescher SC 96 II
Datum: Samstag, 5. November 2011 – Tip-off: 10.00
Wettbewerb: Basketball Oberliga Sachsen-Anhalt (6. Liga, 1. Amateurliga)
Ergebnis: 64:101 nach 40Min. – Viertelergebnisse: 20:24, 19:19, 10:29, 15:29
Punkte: Meißner 25, Kuschel 17, Portius 9, Kleinschmidt 6, Fischer 5, Zimmermann 2 (Justabs); Lange 21, Seifert 17, Kairies 16, Weihe 12, Winderlich 11, Markwart 10, Heinecke 8, Thomiczny 4, Urban 2 (HSC)
Fouls: Kuschel 4, Meißner 4, Portius 4, Thielicke 3, Zimmermann 3, Kleinschmidt 3, Fischer 1 (Justabs); Urban 4, Seifert 3, Heinecke 3, Markwart 2, Thomiczny 2, Kairies 1, Winderlich 1 (HSC)
Freiwürfe: Justabs 11 von 17 (= 65%), HSC 19 von 26 (= 73%); Gesamtquote damit 30 von 43 (= 69%)
Spielort: Sporthalle der Dr. Dorothea Erxleben Kaserne (Kap. 100 Stehplätze)
Zuschauer: ca. 18 (Gästefans: ca. 3)
Unterhaltungswert: 5,0/10 (Nach guter und ausgeglichener 1. Halbzeit wurde das Spiel extrem einseitig und streckenweise unansehnlich)
IMG_5186
Photos and English version:

Der extrem sportreiche Tag begann mit einem Spiel der höchsten Basketball-Amateurliga in der ehemaligen Bundeswehrsporthalle von Halle/ Saale, die nach der ersten promovierten deutschen Ärztin – Dorothea Erxleben – heißt. Die Justabs, auch bekannt als „Donkeys“, mit Kollege Frank Thielicke, können mit einer guten Mittelfeldbilanz aufwarten und befinden sich auf Rang 5. Doch gegen die Reserve vom Halleschen SC hatten sie erwartungsgemäß keine Chance. Diese dominieren zusammen mit dem USV Halle die Liga.

Das erste Viertel in der modernen, aber nicht wirklich interessanten Sporthalle Dr. Dorothea Erxleben, war allerdings alles andere als deutlich zugunsten der Gäste verlaufen. Die Justabs waren weitestgehend auf Augenhöhe. Im zweiten Viertel ärgerten sie die favorisierten HSC-Spieler sogar mit Punktgleichheit. Dabei spielte HSC überhaupt nicht schwach – die Underdogs (oder eher Underdonkeys) hielten nur einfach hervorragend gegen.

Erst im dritten Viertel zog der Hallesche SC davon. Nun ließ die Trefferquote der Heimmannschaft, zu der Frank Thielicke heute auch leider nicht beisteuern konnte, erheblich nach und die Favoriten bleiben konstant auf ordentlichem Niveau. Wer genauso leistungsmäßig absackte wie Justabs war das Schiedsrichtergespann: wenn eine Mannschaft schon unterlegen ist, dann ist es einfach das Letzte, wenn die sogenannten „Un“parteiischen dem klar besseren Team im Zweifel stets die Freiwürfe zusprechen, Stürmerfouls nur dem Unterlegenen abpfeifen oder gar – so eine krasse Fehlentscheidung habe ich in über 50 Basketballspielen nicht erlebt! – einen erst 1 oder 2 Sekunden nach Ablauf der 24-Sekunden-Uhr (die Sirene war klar zu hören) auf den Korb abgeworfenen Ball noch für den HSC zählen. Durch diesen irregulären Dreier und drei, vier Körbe nach Stürmerfouls sowie unberechtigten Freiwürfen kamen locker 15 bis 18 Punkte zusammen, die der HSC irregulärerweise erzielte. Kein Wunder, dass der Donkey-Coach nach dem Spiel noch lautstark lamentierte. Dass z.B. 64:84 für die Justabs besser geklungen hätte als das unverdient deutliche 64:101 und im Gegenzug auch die Leistung des Tabellenführers mehr hätte gewürdigt werden können, dürfte ja wohl klar sein!
IMG_5197
Teil II: Emotionales Derby im Unstruttal

SV Burgscheidungen 1:2 Reinsdorfer SV
Datum: Samstag, 5. November 2011 – Anstoß: 14.00
Wettbewerb: 1. Kreisklasse Burgenland, Staffel 1 (11. und unterste Spielklasse, 6. Amateurliga)
Ergebnis: 1:2 nach 97 Min. (47/50) – Halbzeit: 0:1
Tore: 0-1 33. (Nr. 16, Foulelfmeter), 1-1 52. (Nr. 8, Foulelfmeter), 1-2 57. (Nr. 2)
Verwarnungen: Nr. 5 (Burgscheidungen), Nr. 16 (Reinsdorf)
Platzverweise: 73. Nr. 7 (Reinsdorf)
Spielort: Sportplatz Burgscheidungen (Kap. 1.000, davon 50 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 40 (Gästefans: ca. 8)
Unterhaltungswert: 6,5/10 (Spannendes und v.a. in Hälfte 1 emotionsgeladenes Duell)
IMG_5245
Photos and English version:

Wenn eine Mannschaft wegen Spielermangels oder anderer Unfähigkeit nicht antreten kann und 1 Tag vorher Bescheid sagt, ist das noch akzeptabel. Wenn man allerdings, wie die Reserve von Lossa, nicht einmal 1 Stunde vorher Bescheid gibt, ist das einfach asozial! SG Lossa II, der Tabellenletzten der nur einen Punkt aus 9 Spielen holen konnte, trat beim 6. – Wacker Memleben – also nicht an. So mussten wir den Spielbesuch in Memleben auf einen anderen Termin – genauer: den Spieltag, an dem ich eigentlich ein Spiel von Burgscheidungen gucken wollte – verlegen. Zum Glück gab es diesen Samstag noch etwas Interessanteres, als Wacker beim Training zu zusehen: der SV Burgscheidungen spielte gegen den Reinsdorfer SV.

Burgscheidungen ist nur Vorletzter und Reinsdorf führt mit 3 Punkten Vorsprung auf Molau die Tabelle an. Eindeutiger Sieg für Reinsdorf? Natürlich nicht! Wir kamen 10 Minuten nach Anpfiff an – wäre ich nicht mit rumänischem Tempo durch die Orte gefahren, wären wir nicht vor der 15. dagewesen – und sahen schon vom Parkplatz aus, wie auf der von Erlen und Pappeln umstandenen und teilweise von Holzbänken flankierten Wiese unterhalb des von einem herrlichen Barockschloss überblickten Dorfes, die Spieler mit den gelben Trikots der Heimmannschaft das Tor der favorisierten Gäste attackierten. Wir saßen keine fünf Minuten auf der Bank, schon gingen die Emotionen hoch: Schiri belegen, Gegenspieler anpöbeln, Rumschubsen – alles was zu einem ordentlichen Derby dazugehört! Wie uns der Vereinsverantwortliche, der den 1€ Eintritt eintrieb, erzählte, stammt diese gesunde Rivalität zwischen den beiden Vereinen aus der DDR-Zeit als es noch Traktor Burgscheidungen gegen Traktor Reinsdorf hieß. Damals unterstützte ein und derselbe Betrieb beide Vereine – aber nicht immer ganz ausgeglichen. Auch heute noch spielen einige Verwandte gegeneinander: aber der Reinsdorfer Torwart, der erst in den Burgscheidungener Stürmer reingrätscht, sich dabei verletzt und dann den Stürmer schubst und voll mault, und ebendieser Burgscheidungener Stürmer werden wohl keine Verwandte gewesen sein...

Nach einem Pressschlag im Strafraum ging die weniger aktive Mannschaft, der Tabellenführer aus Reinsdorf, dann mit einem sicheren Strafstoßschuss in Führung. Nach der Pause wurde es etwas ruhiger – weniger Wortgefechte auf dem Platz, nur noch eine Schubserei und nach wie vor nur zurückhaltende Beschimpfungen vom Spielfeldrand – und nach einem Beinstellen bekam auch Burgscheidungen einen Elfer zugesprochen. Den verwandelten sie gerade so. Verdient war das Tor auf alle Fälle. In der Folgezeit zeigte der Gast aber wenigstens ein bisschen, dass sie mehr als eine durchschnittliche Kreisklassemannschaft können. Mit einem herrlichen Weitschuss der per Aufsetzer ins Eck flog, ließen sie erahnen, wieso sie eigentlich da vorne an der Spitze der Tabelle zu finden sind. Die Schiedsrichterbeleidigung von einem Spieler, die dann zum einzigen Platzverweis der Partie führte, war dann wenig intelligent. Aber mit ein bisschen Zeitschinden und einigen Offensivaktionen brachten sie die Ein-Tor-Führung dann auch zu zehnt über die Zeit.

Alles in allem zwar kein richtig gutes Spiel, aber auf ordentlichem Niveau und vor allem auch spannend und emotionsgeladen. Mit unfairem Getrete hatte dieses Spiel gar nichts zu tun – wie schon gesagt: eine gesunde Rivalität dort!
IMG_5297
Teil III: Da lag mehr als nur eine einzige Spielklasse zwischen beiden Partien – Einheit II unterirdisch, Einheit I mit spektakulärem Sieg

HC Einheit 05 Halle II 26:31 SG Seehausen
Datum: Samstag, 5. November 2011 – Anwurf: 17.30
Wettbewerb: Sachsen-Anhalt Liga (5. Handballliga, 2. Amateurliga)
Ergebnis: 26:31 nach 60 Min. (30/30) – Halbzeit: x:x
Tore: Rombusch 9, Pietruschka 5, Marggraf 5, Großmann 4, Hieronymus 2, Pflug 1 (Einheit); keine Informationen zu Seehausen vorliegend
Verwarnungen: Pietruschka, Pohland, Pflug, [Betreuer] (Einheit); Nr. 23, 84, 13 (Seehausen)
Zeitstrafen: Vogt 2, Pietruschka 2, Marggraf 2 + Thiele [Rot] (Einheit = 8 Minuten); Nr. 13 4, Nr. 23 4, Nr. 6 2, Nr. 8 2 (Seehausen = 12 Minuten)
Platzverweise: 24. Thiele (Einheit, angeblich „grobes“ Foulspiel)
Spielort: Sporthalle im Bildungszentrum (Kap. 500 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 50 (Gästefans: ca. 5)
Unterhaltungswert: 3,0/10 (Seehausen kaum Mittelmaß und Halle schwach – aber am Schlechtesten waren die sogenannten „Un“parteiischen)

HC Einheit 05 Halle 42:38 HV Rot-Weiß Staßfurt
Datum: Samstag, 5. November 2011 – Anwurf: 19.30
Wettbewerb: Mitteldeutsche Oberliga (4. Handballliga, 1. Amateurliga)
Ergebnis: 42:38 nach 60 Min. (30/30) – Halbzeit: 21:15
Tore: Haase 15, Kern 8, Thiele 5, Suchanke 4, Wiederer 4, Metzner 3, Pannicke 2, Plitz 1 (Einheit); Retting 9, Hähnel 9, Rach 6, Jacobi 4, Frank 4, Bruchno 3, Sonntag 2, Richter 1 (Staßfurt)
Siebenmeter: Halle 9 von 9/ Staßfurt 1 von 2 verwandelt
Verwarnungen: 13, 93, 24, Trainer (Einheit); 22, 3, 25 (Staßfurt)
Zeitstrafen: 82 4, 93 2, 90 2, 13 2, 21 2 (Einheit = 12 Minuten); 15 4, 24 2, 9 2 + Hähnel [Rot] (Staßfurt = 10 Minuten)
Platzverweise: 45. Hähnel (Staßfurt, angeblich „grobes“ Foul)
Spielort: Sporthalle im Bildungszentrum (Kap. 500 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 250 (Gästefans: ca. 50)
Unterhaltungswert: 7,5/10 (Sehr schnelles und wirklich gutes Spiel mit extrem vielen Toren, die nicht nur durch schwache Torhüterleistungen und überforderte Abwehrreihen zustande kamen)
IMG_5301
Photos and English version:

In der schönen Sporthalle im Halle-Neustädter Bildungszentrum stiegen abends dann noch zwei Handballspiele. Beim zweiten war die Staßfurter Mannschaft zu Gast, beim Vorspiel stand ein Staßfurter Jung auf der Platte – studiumsbedingt für die Reserve von Einheit Halle.

Einheit Halles Reserve ist leider auf dem Weg in die Verbandsliga: 6 Niederlagen in Folge – davon allerdings eine nur durch Wertung wegen angeblich nicht einsatzberechtigtem Spieler – und letzter Platz. Nun ist der Vorletzte, der allerdings schon einen Sieg und eine Niederlage auf dem Konto hat, zu Gast im Bildungszentrum. Das Spiel war – wie ich erwartet hatte – derartig schlecht, dass ich schon wieder richtig zu schätzen wusste, was ich an einer guten Bezirksklassemannschaft mit dem TSV Leuna habe. So unterirdisch wie Halle II habe ich die noch nie spielen sehen. Seehausen war kaum Mittelmaß, narrte aber ein ums andere Mal die schwache hallesche Abwehr. Abspielfehler und ganz schlechte Würfe ohne Ende auf Seiten der Heimelf. Auch der Bekannte meiner Freundin blieb völlig wirkungslos und trug mit augenscheinlicher Überforderung zur geschlossen schlechten Mannschaftsleistung bei. Heute konnte selbst der Spielertrainer nichts ausrichten.

Im Übrigen hätte er die Mannschaft auch zur Pause von der Platte nehmen können: spielerisch völlig überfordert und dann nicht nur 7 bessere Gegenspieler sondern auch 2 parteiische Schiedsrichter gegen sich. Eine aussichtslose Situation, da ganz klar war, dass das Magdeburger Gespann die Altmärker schon zum Sieg pfeifen würde, falls die Hallenser noch einmal herankommen sollten. Neben nicht abgepfiffenen Tore nach Stürmerfouls, ungeahndeten Fußspielen und Fouls der Seehausener schossen die zwei Flachzangen mit der glatt roten Karte wegen einer kaum mit zwei Minuten zu bestrafenden Rempelei gegen einen Hallenser den Vogel ab. Einen unberechtigteren Platzverweis habe ich seit einem verschobenen Kreisklassehandballspiel, bei dem Schiedsrichter aus der Mansfeld Ecke eine Mannschaft aus der Mansfelder Gegend gegen eine Hallesche Mannschaft zum Sieg verhalfen, nicht mehr gesehen. Die Pfeifen hätten sich gleich im Mannschaftsbus von Seehausen mitnehmen lassen können – die Truppe feierte ihren verdienten aber von dieser Schiebung trotz aller akzeptabler Leistung klar überschatteten Sieg ja noch mit „Alle gegen Halle“-Sprechchören. Dass denen so etwas nicht selber peinlich ist, zeigt nur was da bei Seehausen für Charakterschweine auf der Platte stehen.
IMG_5317
Beim Spiel der Ersten Mannschaft des HC Einheit ging es dann weiter mit grauenhaften Schiedsrichterleistungen. Außer beim Fußball in Burgscheidungen (der Schiri erbrachte eine durchschnittliche Leistung) hatten da heute nur Idioten die Pfeife im Maul. Man muss allerdings auch festhalten, dass auch bei diesem Spiel wieder die ohnehin bessere Mannschaft bevorteilt wurde. Einheit steht mit ihren fünf Punkten aus acht Spieltagen zwar nicht sonderlich gut da, aber war einfach über das gesamte Spiel gesehen (mit Ausnahme der Minuten 31 bis 49) besser. Streckenweise deutlich. Man hat nicht gesehen, dass Staßfurt in den ersten Wochen bisher die klar bessere Mannschaft war mit fast doppelt so vielen Zählern. Ich habe aber auch schon befürchtet, dass Rot-Weiß über ihre sonst eher bescheidenen Verhältnisse hinaus gespielt hatte – die drei Niederlagen waren gegen den Erstplatzierten, den Zweiten und den Dritten; und das Unentschieden gegen den Viertplatzierten. Aber nun gehen offensichtlich auch Niederlagen gegen die schwächeren Mannschaften los.

Mittlerweile waren wir vom Heimblock – ganz lahmes Publikum da bei Einheit Halle! – in den Gästesektor zu den Staßfurtern – da war zwar trotz fast 50 Mann auch wenig los, aber immerhin wurde regelmäßig geschlossen angefeuert – gewechselt. Jetzt lag Einheit Halle eigentlich ununterbrochen in Führung. Treffsicherer und reaktionsschneller waren sie in erster Linie. Die Fehlabspiele der Staßfurter waren grauenhaft. Die Tempogegenstöße für Halle, die daraus resultierten, hingegen souverän. Mit Retting, Hähnel und ein, zwei anderen gut Spielenden kam Staßfurt wenigstens nicht völlig unter die Räder. Mit dem Torwart den sie bis zu 30. und ab der 50. wieder im Kasten hatten, kann man auch kaum Verbandsliga spielen. Der junge Ersatzmann ließ zwar nach etlichen guten Paraden zwischen der 31. und 36. auch erheblich nach, wäre aber über die gesamte Spielzeit gesehen ganz bestimmt keine 42 Mal überwunden worden. Da war dann einer der Knackpunkte im Staßfurter Spiel: nicht nur dass vorne Anspiele schlampig gemacht worden – vor allem der unterirdisch spielende Torwart war ein Problem! Brüllt da seine Vordermannschaft an, dass sie einen zum Wurf kommen lassen. Wenn da einer aus 12 Metern drauf wirft und noch trifft oder aus spitzem Winkel tunnelt, muss man sich als Torwart aber auch mal selber hinterfragen und nicht nur großkotzig anderen die Schuld zuschieben. Unglaublich, dass der Trainer diesen Spieler so lange spielen ließ. So wurde die Aufholjagd, die Staßfurt in seiner besten Phase von der 31. bis zur 49. so schön zeigte, erstrecht nicht belohnt. Der Sieg für Halle ging absolut in Ordnung, auch wenn es einen unberechtigten Platzverweis gegen Staßfurt gab. Aber so etwas habe ich auch selten gesehen: klare zwei Minuten zwar bei diesem Foul am Kreis, doch völlig überzogen glatt Rot für den einen der beiden besten Gästespieler (Hähnel) – aber offensichtlich eine Schauspieleinlage des Hallensers (und Ex-Staßfurters) Haase. Den Siebenmeter, der auf dieses ach so brutale Foul folgte, verwandelte er selber sicher. Solche Wiederauferstehungen kommen laut Handballexperten und -spielern ja immer nur bei den Kollegen vom Fußball vor. Aha... Sein Vater ist ja Trainer von Staßfurt: so einem frechen Sohn würde ich gleich das Taschengeld streichen... Ach ne, ist ja nicht mehr so jung, der Spieler... Also gut: jedenfalls nicht mehr so schnell einen Gefallen tun!
IMG_5380
Statistik:
Grounds: 661 (heute 2 neue; diese Saison: 67 neue)
Sportveranstaltungen: 1.400 (heute 4, diese Saison: 86)
Tageskilometer: 200 (200 Auto)
Saisonkilometer: 12.850 (11.020 Auto/ 1.820 Fahrrad/ 10 Bahn, Bus, Tram/ 0 Flugzeug/ 0 Schiff, Fähre)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 3
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 276

Mittwoch, 20. Juli 2011

W260I: Leichter Sieg gegen unmotivierte SG Einheit

TSV Leuna 1919 7:2 SG Einheit Halle
Datum: Mittwoch, 20. Juli 2011 – Anstoß: 18.15
Wettbewerb: Freundschaftsspiel Landesklasse (8. Liga, 3. Amateurliga) gegen Stadtoberliga (9. Liga, 4. Amateurliga)
Ergebnis: 7:2 nach 90 Min. (45/45) – Halbzeit: 3:0
Tore: 1-0 30. David Weise, 2-0 37. Jens Heinecke, 3-0 42. Toni Feist, 4-0 50. Christian Bernhardt, 5-0 52. Toni Feist, 6-0 67. Toni Feist, 6-1 75. Stelzer (?), 7-1 84. Toni Feist, 7-2 86. Christoph Tzschaschel
Verwarnungen: keine, Platzverweise: keine
Spielort: Stadion des Friedens (Kap. 5.000 Stehplätze)
Zuschauer: ca. 50 (keine Gästefans)
Unterhaltungswert: 6,5/10 (Ein extrem einseitiges Spiel: Leuna noch deutlicher überlegen als das Ergebnis aussagt)
IMG_7428
Photos and English Version:

Oft ist das Spielniveau der Stadtoberliga Halle unter aller Sau, manchmal sind die Spiele sogar nicht ganz sauber (der Fall Aufbau Tasmania wird wohl noch eine Weile im Gedächtnis bleiben und ich habe selber schon zwei verdächtige Partien gesehen, an denen Aufbau aber nicht einmal beteiligt war) und Einheit Halle schloss nur als 9. von 16 ab. Da Leuna zudem dieses Mal enorm viele Auswechsler hatte – OK, OK, es waren nur zwei... aber verglichen mit den letzten Spielen halt enorm viel – war nicht zu befürchten, dass der TSV an den recht schwachen Auftritt in Günthersdorf letzten Mittwoch anknüpfen sollte. Das letzte Spiel war im Übrigen ja auch ein sehr deutlicher 8:0-Sieg in Leißling am Samstag.

Nach 8:0 sah es in diesem bei freiem Eintritt vor 50 Zuschauern stattfindenden Duell allerdings zuerst nicht aus. Einheit Halle kam zwar kaum über die Mittellinie und trat nicht sonderlich motiviert aus, aber Leuna blieb in der Torbelagerung eine ganze halbe Stunde lang erfolglos. Entweder zu unpräzise Pässe vorm Strafraum oder zu ungenaue Schüsse. Erst ein wirklich sehr gut heraus gespielter Angriff nach 30 Minuten wurde von David Weise verwertet. Von da an lief es langsam in die richtige Richtung für den TSV. Nach dem 2:0 tobte schon einer der Hallenser – der Kleine pubertierte wohl noch etwas vor sich hin – dass er keinen Bock mehr hätte. Kurz vor der Pause erzielte dann auch Toni Feist sein erstes Tor in der Partie. Er sollte heute der erfolgreichste Stürmer sein.

In Halbzeit zwei kam zwar eine recht stark veränderte hallesche Mannschaft aus der Kabine, doch die war genauso unmotiviert, technisch unterbelichtet, läuferisch mäßig und einfach nur völlig überfordert. Bernhardt und zwei Mal Feist erhöhten auf 6:0 und jeweils ein Treffer von Feist und Motz wurden wegen Abseits vom wieder einmal sehr sicheren Großkorbethaer Schiri Schalk aberkannt. Auch die Anzahl der Chancen und die Spielanteile sprachen eigentlich für ein zweistelliges Ergebnis, doch nachdem ab der 70. die Gäste ihre ersten beiden Chancen im gesamten Spiel hatten, gab es mal zwei Unaufmerksamkeiten in der Leunaer Abwehr, die bei dem deutlichen Spielstand und gegen einen derart unfähigen und auch einfach nur unwilligen Gegner aber noch verzeihlich sind. Zwischen diesen beiden Aussetzern die zu den beiden halleschen Toren führten, gab es noch einen weiteren Treffer von Toni Feist zu sehen: ein toller Heber über den Torwart!

Also zusammengefasst gesagt: an der Leunaer Leistung zwischen Minute 30 und 70 war eigentlich gar nichts auszusetzen. An den schwächeren Phasen davor und danach lag es, dass es mit dem 7:2 noch so ein niedriges Ergebnis gab, wo doch 10:1 oder 11:2 deutlich angemessener gewesen wären. Aber ob nun ein deutlicher oder ein sehr deutlicher Sieg – Hauptsache man hat sich auf Leunaer Seite nicht von der Unmotiviertheit der Gastmannschaft anstecken lassen, den Zuschauern viele Tore geboten und kann mit einen weiteren Sieg motiviert in die Testpartie am Wochenende gehen. Gegen die IMO dürfte die richtungweisendste und schwerste Partie in der Vorbereitung werden. Dieses besonders ernst zu nehmende Testspiel dürfte schon Vorfreude auf die kommende Saison bereiten, die am 13.8. mit einem Pokalspiel (mittlerweile wird selbst der Saalekreispokal von den Krombacher Kackbratzen namentlich verunstaltet) und am 20.8. mit dem ersten Ligaspiel (letzteres werden wir auch auf jeden Fall gucken) beginnt.
IMG_7435
Statistik:
Grounds: 590 (heute kein neuer Ground; diese Saison: 139 neue)
Sportveranstaltungen: 1.314 (heute eine, diese Saison: 202)
Tageskilometer: 40 (40 Fahrrad)
Saisonkilometer: 44.400 (22.540 Auto/ 10.200 Flugzeug/ 5.660 Bahn, Bus, Tram/ 5.190 Fahrrad/ 810 Schiff, Fähre)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 42
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 260

Samstag, 20. November 2010

W225II: Wie schnell ein Acht-Tore-Vorsprung schmelzen kann... aber am Ende gewann Bernburg trotzdem

SV Anhalt Bernburg 23:20 HC Einheit Halle 05
Samstag 20. November 2010 – Anstoß 18.00
Liga: 3. Liga Ost (3. Handballliga, 1. Halbprofiliga)
Ergebnis: 23:20 nach 60 Min. – Halbzeit: 14:9
Tore: Weber 9, Rindert 4, Petersohn 3, Schöttke 2, Kraft 2, Seifert 2, Hoffman 1 (Bernburg); Kern 6, Gragert 4, Steinbach 3, Metzner 2, Suchanke 1, Grisanovs 1 (Halle)
Gelbe Karten: Bernburg 3; Halle 3
Zeitstrafen: Weber 2, Petersohn 2, Seifet 2, Kraft 2 (Bernburg); Suchanke 4, Steinbach 2, Metzner 2, Haase 2 (Halle)
Platzverweise: keine
Sportanlage: Sporthalle Bruno Hinz (Kap. 1.000, davon 900 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 650 (davon vielleicht 15 Gästefans)
Unterhaltungswert: 6,0/10 (Ganz ordentliches Spiel, das in der ersten Hälfte besser war als in der zweiten)
IMG_9766
Photos and English version:
Anhalt Bernburg defeats Einheit Halle (Handball 3rd Division)
Pictures from Bernburg City (Palace, Zoo, Inner City; taken August 2007)

Es ist einfach zum Kotzen: kaum regnet es mal etwas kräftiger, schon fallen 80-90% der Fußballspiele in Deutschland aus. Eigentlich hätte ich als Vorspiel zum Handball in Bernburg noch gerne das Kreisklassenpokalspiel von Einheit Bernburg II gesehen, aber das wurde am Tag davor abgesagt. Da ich die Saale in Halle gesehen habe, wie sie z.B. die Wege auf der Peißnitz überschwemmt hat, unterstelle ich dem SV Einheit hier keine unnötige Absage: der Platz mag bei der Saale-Ufer-Lage wirklich nicht bespielbar gewesen sein. 90% der anderen Plätze, auf denen Spiele abgesetzt wurden, sind aber alles andere als unbespielbar. Im Übrigen ist auch ein teilüberschwemmter Platz noch bespielbar: das haben mir mal vor ein paar Jahren Jugendmannschaften im polnischen Szczecin gezeigt und zeigen auch diese beiden syrischen Zweitligisten (Al-Qamishli und Murik):
(http://esyria.sy/sites/images/hasakeh/109059_2009_12_22_13_39_07.jpg)

Mit den Fahrrädern fuhren wir von Merseburg zum Bahnhof in Halle, mit dem Zug ging es weiter nach Bernburg. Den Radweg neben der unglaublich dicht befahrenen Bundesstraße nutzend, noch ein paar Fotos vom Bernburger Schloss von der Brücke aus machend, kamen wir recht zeitig an der Halle an. Diese heißt nach Bruno Hinz, wobei keineswegs der SS-Sturmführer damit gemeint ist, sondern ein kommunistischer Widerständler der mit den spanischen Kommunisten gegen die Faschisten auf der Iberischen Halbinsel gekämpft hat. Dass man so etwas erst vom Vereinspräsidenten erfährt, spricht nicht gerade für den Informationsgehalt der Website. Aber immerhin veröffentlicht Bernburg als einer der wenigen Clubs seine Eintrittspreise. Die blieben uns am heutigen Tag aber dank guter Verbindungen erspart. Also wenn 8€ mittlerweile normal sind und überall ein sogenannter Top-Zuschlag, der die Karten auf 10€ verteuert, verlangt wird, dann gute Nacht! Den Top-Zuschlag nutzt man bei einigen Fußballvereinen im Halbprofibereich (also Regional- und Oberliga, die auch vergleichbar mit der 3. Handballliga sind) für die Kostendeckung von Polizeieinsätzen bzw. bei der Aufstockung von Ordnungskräften. Eigentlich ist der Top-Zuschlag also nicht zum Abzocken der Zuschauer bei Spielen mit erhöhtem Besucheraufkommen gedacht. Macht man ja in Pirna (Eintritt 6 bis 7€) auch nicht...

Noch ein Wort zu Halle: der Bau hat Charakter, denn er ist eine oben etwas spitz zulaufende Bogenhalle aus DDR-Zeiten (1960er glaube ich), die dezent saniert wurde, sodass der Baukörper noch erkennbar ist. Allerdings sind die Bänke etwas niedrig angebracht worden. Aber wenigstens stilvolle Holzbänke und keine billigen Plastesitze. Die Bänke gibt es auch nur auf den Längsseiten, wobei sie dort 900 Leuten Platz bieten. Hinter einem Tor darf man sich nicht aufhalten, über dem zweiten Tor – die Seite, wo man unter der verglasten Front mit dem banalen Schriftzug „Sporthalle“ hineingeht – gibt es eine Empore mit Stehplätzen, die mit einem recht großmaschigen Netz davor auch noch akzeptabel ist.
IMG_9834
Zum Spiel: Der Gast aus Halle – eigentlich genauer dem Plattenbau-Ortsteil Neustadt – befand sich mit zwei Siegen und zwei Unentschieden aus 10 Spielen im hinteren Mittelfeld und Bernburg mit einer ausgeglichenen Bilanz aus 8 Spielen im vorderen Mittelfeld. Die ersten fünf Minuten gehörten den Hallensern, wobei die nur vom fehlenden Zusammenspiel der Gastgeber profitierten. Dann legte Bernburg los und zog bis zur Pause ein gutes Stück davon. Das Spiel war nicht herausragend, doch Tempo, Wurftechnik und Verteidigungsarbeit waren schon auf höherem Niveau.

Nach der Pause zog Bernburg gleich mit bis zu 8 Toren davon, doch ließ das Spiel bald schleifen und die Hallenser ab der 40. herankommen. Die Fehlerquote stieg und je aktiver die Hallenser wurden, umso unattraktiver wurde das Match. Schwach war es aber nie – und zum Glück bekamen die Schwarz-Gelben Hausherren noch das Ruder herum und brachten mit zwei überlegten Aktionen kurz vor Schluss den Sieg in trockene Tücher. 23:20 war der Endstand.

Besonders der etwa 30 Mann starke Stimmungsblock der Bernburger sprang nach dem Sieg hocherfreut auf. Während des Spiels hatten sie sehr ausdauernd mit gängigen, sehr einfachen Sprechchören, die aber kaum die Trommeln übertönten, angefeuert und sogar ab und an die Hälfte der Halle stimmungstechnisch mobilisieren können. Die wenigen Gästefans waren dadurch kaum zu hören. Für Handball war die Stimmung also ziemlich gut!

Zusammenfassend gesagt: Das Spiel, die Halle und die Atmosphäre waren zwar nicht der absolute Knaller, aber doch schon sehenswert. Bernburg kann ich dem Handball-Fan auf jeden Fall empfehlen, wobei das Top-Zuschlagsspiel Nr. 1 – gegen Köthener HC – wohl besonders interessant sein soll. In drei Wochen findet das jedenfalls in Köthen statt – und wer da wieder am Start ist, dürfte ja wohl klar sein...

Durch die Verabredung mit Herrn Krause, bei dem ich mich für das Besorgen der hervorragenden Sitzplätze bedanke, in Bernburg, nahmen wir auch nicht das erste Spiel der wohl interessantesten Hallensportmannschaft wahr. Gemeint ist die Hallenhockeytruppe des TSV Leuna 1919, die diese Saison wieder 1. Bundesliga spielt und wenigstens auf den 5. der 6 Plätze der Oststaffel kommen muss, um nicht erneut „nur“ zweite Liga spielen zu müssen. Gegen den klar favorisierten Berliner HC hieß es zwar 5:10, aber warten wir’s mal ab. Im Dezember und Januar bin ich dann aber auch bei dieser leider viel zu kurzen Hallenhockeysaison wieder dabei, wenn die Leunaer Halle bebt und die Halle Osternienburgs gerockt wird.
IMG_9815
Statistik:
Ground Nr. 498 (ein neuer Ground; diese Saison: 48 neue)
Sportveranstaltung Nr. 1.178 (diese Saison: 65)
Tageskilometer: 120 (90 Bahn, 30 Rad)
Saisonkilometer: 12.030 (8.170 Auto/ 1.970 Fahrrad/ 1.090 Bahn, Bus, Tram/ 800 Schiff, Fähre/ 0 Flugzeug)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 83
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 225