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Der letzte Tag lief dann nicht ganz so ab wie geplant.
Von Wrocław aus ging es zwar planmäßig und problemlos nach Żmigród weiter. Dort gibt es einen Markplatz mit Kirche, einen schönen Wasserturm und vor allem einen großen Schlosspark mit einer spektakulären Schossruine zu sehen.
Weiter ging es nach Góra, wo die Kirche ganz ansehnlich und das Schloss total versifft ist.
Dann waren wir in Czernina bei einer weiteren Schlossruine, neben der auch eine Kirchenruine, die zehn Meter weiter von einer neuen Kirche ersetzt wurde, steht. Dieses Wasserschloss ist auch ganz sehenswert, aber innen nicht zu besichtigen, da es völlig zugewachsen ist. Über dem Portal haben sich aber noch Reliefs und Engelsköpfe erhalten, was in Żmigród restauriert wurde, auf dem Dach hockten Störche und vor den einfachen Häusern neben dem Schloss hockten Einheimische rauchend und sich unterhaltend herum.
Schließlich schafften wir noch locker, das Schloss von Rydzyna, was zwar außen noch nicht ganz saniert ist, aber innen als Hotel dienend (50-100€ pro Zimmer/ Nacht) hervorragend hergerichtet ist und einen großen Park bietet, anzuschauen. Außerdem gibt es noch einen Markplatz, eine Windmühle und zwei Fachwerkkirchen in der Nähe. Der Fußballplatz des Bezirksligisten liegt neben den Verwaltungsgebäuden des Schlosses.
In Leszno angekommen jedoch, gab es kein Speedway zu sehen – die Rennen der Extraklasa wurden zwei Tage vor dem Start um eine Woche verlegt, da ein internationales Rennen am Samstag stattfand – was einfach nur ein Armutszeugnis für diesen Drecksverband ist. Weniger um diesen Sport, mehr um die hervorragende Stimmung, die gerade bei Duellen wie Leszno gegen Gorzów Wlkp., also dem Duell, das anstand, herrscht, war es sehr schade. Hätte ich nicht so ein paar Hooligantypen und deren Taxifahrer gefragt, die bereitwillig – sogar auf Deutsch – Auskunft gaben, hätten wir noch sinnlos in diesem Drecknest Leszno auf die Kassenöffnung gewartet und wären dann nach Zielona Góra zu einem weniger interessanten Rennen weiter gefahren, um dann 3 Uhr nachts oder so zuhause anzukommen.
Wir fuhren stattdessen nach Głogów weiter, einem interessanten Ort mit Schloss, Markplatz und mehreren Kirchen, der vor 10 Jahren noch eine Quasi-Geisterstadt war. Noch heute leben die meisten der 65.000 Einwohner am Stadtrand in Neubauten, aber die 1945 zerstörte Altstadt wird derzeit wieder bebaut. Die Bürgerhäuser werden in einem modernen, aber sehr ansehnlichen Stil neuaufgebaut.
Nach einem Zwischenstopp am spektakulären Barockkloster Legnicke Pole fuhren wir wieder nach Hause zurück, wo wir noch vor 23 Uhr – also viel früher als geplant – ankamen. Der letzte Tag versaute etwas die Fahrt, da ich gerne Speedway – oder dann wenigstens Fußball als Ersatz – gesehen hätte. Dieses Erlebnis ist mir jedenfalls eine Lehre: nie mehr zum Saisonbeginn nach Polen, da dort weit über 90% der Spiele Samstags sind und weder Freitags noch Sonntags bei Ausfällen Alternativspiele zu finden sind. Erst, wenn alle Ligen spielen, ist das machbar. Aber das nächste Mal nach Polen ist frühestens Ende März 2011, eher erst zu Saisonende im Juni 2011. Irgendwie habe ich auch das Gefühl, dass sich Polen nur noch als Transitland nach Ukraine oder Baltikum lohnt. Touren der Art: Freitag oder Samstag Spiel in Polen, Sonntag dann Litauen oder Ukraine – kann der Leser vielleicht in der nächsten Saison mal an dieser Stelle finden. Der nächste Auslandsaufenthalt ist definitiv Mitte September eine Tour durch Schweden mit Abstechern nach Norwegen und Finnland und mindestens 8 Fußballspielen in 12 Tagen.
Statistik:
Unterhaltungswert: 5,0/10 (Kleine und mittlere Sehenswürdigkeiten auf dem flachen Land, Spielverlegung wertete Tag enorm ab)
Tageskilometer: 660 (Auto)
Saisonkilometer: 2.220 (2.150 Auto/ 70 Fahrrad/ 0 Flugzeug/ 0 Bus, Bahn, Tram/ 0 Schiff)
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