Samstag, 07. August 2010 – Anstoß 15.00
Kreisoberliga Saalekreis (9. Liga, 4. Amateurliga)
Ergebnis: 0:2 nach 97 Min. (47/50) – Halbzeit 0:1
Tore: 0:1 25. (Nr. 23), 0:2 54. (Nr. 9)
Verwarnungen: Nr. 13 (Höhnstedt), Nr. 8, Nr. 10 (Barnstädt)
Platzverweise: Gelb-Rot Nr. 2 Barnstädt (86. wiederholtes Foulspiel)
Spielort: Sportplatz Höhnstedt (Kap. 1.000, davon 50 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 90 (davon mind. 6 Gästefans)
Unterhaltungswert: 4,0/10 (Spiel war nicht gerade herausragend, aber auch nicht schlecht)
Photos and English version:
Football Match Höhnstedt vs. Barnstädt
Castles & Churches: Seeburg, Rollsdorf, Höhnstedt
Höhnstedt ist ein 1.500 Leute zählendes Dorf im Westen des Saalekreises, nahe der Kreisgrenze nach Mansfeld-Südharz und unweit des Süßen Sees gelegen. Der Ort ist regional für Wein- und Obstanbau bekannt. Sehenswürdigkeiten sind neben der Landschaft mit den vielen Weingärten nur noch die neogotische Dorfkirche, die aber außer zu Gottesdiensten meist verschlossen ist.
Der ortsansässige Fußballverein SV Höhnstedt spielt auf einem normalen Dorffußballplatz mit ein paar Holzbänken auf einer Seite hinter der fast rundherum laufenden Metallreling. Setzt man sich nicht auf die schmalen Bänke, stellt man sich halt drum herum auf; in den Schatten der Pappeln oder des abgewrackten Sprecherhäuschens und beobachtet vor Spielbeginn die Pferde auf der Koppel, die früher einmal ein Kleinfeldfußballplatz war. Da ich den Platz vor 10 Jahren einmal besuchte, aber dabei keine Fotos machte, war ein Besuch dort lohnend. Früher waren die Pappeln nur höher – jetzt sind sie halt zurückgeschnitten worden.
Der Verein hat schon bessere Zeiten – konkret: Landesliga, da hatte ich sie auch gegen Leuna spielen sehen – gesehen und brachte es letztes Jahr gar fertig, als Tabellenletzter aus der Landesklasse abzusteigen. Einiges Chaos in Mannschaft und Umfeld inklusive. Dieses Jahr muss das alles natürlich besser werden. Im ersten Spiel der Kreisoberligasaison konnten sie das leider nicht unter Beweis stellen, aber es flogen wenigstens keine Torwarthandschuhe dem Linienrichter entgegen...
Grund dazu hätte auch keiner der Höhnstedter gehabt, da der ältere Linienrichter souverän und der jüngere teils unsicher agierte, aber seine falschen Entscheidungen stets zu Lasten der Barnstädter gingen. Auch der Schiedsrichter lag fast immer korrekt, doch wenn nicht, dann hatte Barnstädt das Nachsehen. Spielerisch waren sie allerdings die bessere Mannschaft, sie hatten mehr Chancen und erzielten auch per Freistoß die Führung zum 0:1 Pausenstand. Die Pause ist nur deshalb erwähnenswert, da das Fischbrötchen diesmal ausgesprochen gut, die nicht richtig durch gegrillte Bratwurst aber eine Frechheit war.
Nach der Pause hatte das Spiel vor nicht einmal 100, bis auf ein paar Barnstädter auch viel zu ruhigen Zuschauern, ebensolche Durchhänger, wie in der ersten Halbzeit. Trotz einiger Bemühungen der Gastgeber kamen diese nicht zu einem Tor, sondern die Gäste per Sololauf zum 0:2. Nach dem 0:2 waren auch fast nur die Barnstädter, die aber technisch klar schwächer waren, als vor ein paar Wochen im Testspiel gegen Lüttchendorf, vorm Tor des Gegners. Einzig Weitschüsse – oft 10 Meter daneben – kamen noch aufs Gästetor. Das 0:2 war am Ende verdient. Für Barnstädt gab es nur noch Ärger wegen einer gelb-roten Karte, die der Bestrafte zwar zur eigenen Beruhigung und um Ruhe ins Umfeld zu bringen als gerechtfertigt darstellte, aber ich als neutraler Zuschauer kann in diesen beiden Situationen nur dem Schiedsrichter einen Vorwurf machen: die zweite Gelbe war ja noch in Ordnung, die erste jedoch eine Lachnummer! Und dafür, dass ein Höhnstedter mit heruntergenommenen Kopf in einen herumstehenden Barnstädter rennt und schreiend umfällt, gibt man dem Barnstädter keine gelbe Karte wegen Sperrens ohne Ball.
Egal. Barnstädts Leistung jedenfalls war steigerungsfähig, aber nicht schlecht – und Höhnstedt muss wirklich zusehen, die Saison ordentlich über die Runden zu kriegen.
Nach dem Spiel fuhren wir noch ein paar Sehenswürdigkeiten der Umgebung ab: in Rollsdorf gibt es eine interessante Kirche, die in dieser Form zwar erst kurz nach 1900 errichtet wurde, doch ist diese eine Rekonstruktion einer Kirche aus dem 12. Jahrhundert, die an gleicher Stelle stand und wegen Baufälligkeit abgerissen wurde. Die Kirche ist sehr klein und der Turm verspielt und mit einem überdimensionierten Wetterhahn versehen. Seeburg ist noch interessanter! Das Dorf hat neben vielen gepflegten Privathäusern, die in engen Gassen, durch die teilweise kaum ein normales Auto hindurchpasst, liegen, auch eine schöne romanische Kirche und eine weitläufige, aber leider in vielen Teilen nicht zugängliche Schlossanlage. Es finden sich aber allein schon im zugänglichen Bereich viele feine Details wie steingemeißelte Wappen und kleine Türmchen. In der Burganlage war ganz schön Auftrieb, da sie am touristisch gut frequentierten Süßen See liegt.
Statistik:
Ground Nr. 454 (kein neuer Ground; diese Saison: 4 neue)
Sportveranstaltung Nr. 1.044 (diese Saison: 6)
Tageskilometer: 80 (Fahrrad)
Saisonkilometer: 2.420 (2.150 Auto/ 200 Fahrrad/ 70 Bahn, Bus, Tram/ 0 Schiff, Fähre/ 0 Flugzeug)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 35
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 210
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