Samstag, 8. August 2009 - Anstoßzeit 14.00
Testspiel 2. Liga gegen 3. Liga (5. geg. 6. Liga, 2. geg. 3. Amateurliga Schweiz)
Ergebnis: 0:0 nach 90 Min. (45/45) - Halbzeit 0:0
Tore: keine
Verwarnungen: keine
Platzverweise: keine
Stadion: Rheinwiese (Kap. 3.000)
Zuschauer: 40 (5 Gästefans)
Spielqualität: 1,0/10 (sehr schlecht)
Sightseeing: 6,0/10 (O.K.)
Um kurz vor 7 hieß es mal wieder aufstehen und um 7.30 waren wir auch schon beim Frühstück im Nachbargebäude. Nachdem wir die 70€ bezahlt hatten und von der Wirtin sehr freundlich verabschiedet wurden, ging es den knappen Kilometer ins Fürstentum Liechtenstein rüber.
In Ruggell gibt es etwas schöne Landschaft und eine wenig spektakuläre Kirche, aber im nächsten Ort, Schellenberg, dafür gleich zwei Burgen. Von der ersten, der Alten Schellenburg ist allerdings nur wenig erhalten, doch der Aufstieg ist schnell geschafft, sodass man die Grund- und Wehrmauern sowie den rekonstruierten Backofen begutachten kann. Lohnender ist die Obere Schellenburg, die sich einen Parkplatz mit dem örtlichen Sportverein - neben dem Fußballplatz lief gerade ein Inlinehockeyturnier, als wir dort ankamen - teilt. Dort ist mehr erhalten, sie ist flächenmäßig größer und der Turmrest ist markant, jedoch kann man auch da nur auf einer Ebene herum laufen.
Durch alle möglichen Dörfer und dann auch die Haupt,,stadt“ hindurch, kamen wir im Südwestzipfel an. Balzers kann mit einer sehr gut erhaltenen Burg, die spektakulär auf einem Bergkegel thront aufwarten. Derzeit sind Bauarbeiten dort, sodass man nur von außen gucken kann. Aber das hat sich auch schon gelohnt, ebenso wie die anstrengende Fahrt die Serpentinen rauf und runter nach Triesenberg - geniales Fußballstadion dort! - und Malbrun.
Gelohnt hat sich auch ein kurzer Rundgang durchs Stadtzentrum von Vaduz, besagter Hauptstadt also. Sie hat 5.100 Einwohner, ist nach Schaan (5.700 Ew.) die zweitgrößte Stadt des Fürstentums. Dieses hat insgesamt 36.000 Einwohner und ist mit einer Landesfläche von 160 qkm sechstkleinste Nation der Welt und viertkleinste Europas, sowie zweitkleinste Europas und drittkleinste der Welt, die eine FIFA-zugelassene Fußballnationalmannschaft hat. Im Übrigen ist Liechtenstein das wohlhabendste Land der Welt. Der einzige Grund, warum Liechtenstein kein Kanton oder gar nur Bezirk der Schweiz ist. In Vaduz kann man am Wochenende kostenlos parken, um sich dann die bizarren und zumeist gesichtslosen modernen Beton- und Glasbauten bzw. die herrlich gelegene und 100% erhaltene Burg des Fürsten anschauen. Letztere ist natürlich nicht innen zu besichtigen.
Im Nachbarort Schaan - größte Ortschaft Liechtensteins, wie gesagt - stand dann der erste - und sicherlich auch hier wie in Österreich: der letzte - Spielbesuch an. Im Ländle spielt man zwar einen Pokal aus, jedoch keine Liga, sodass alle Mannschaften des Fürstentums in schweizer Ligen spielen. Da noch nicht alle schweizer Spielklassen begonnen haben, trafen hier vor 40 gelangweilten und langweiligen Zuschauern die beiden Mannschaften - FC Schaan und FC Triesenberg - im Rahmen der Saisonvorbereitung aufeinander. Ein Klassenunterschied war nur teilweise zu bemerken. Chancen hatte fast nur Schaan, doch die wurden so was von lächerlich vergeben, dass wir bald ein 0:0 befürchteten. Nach 52 Spielen ohne 0:0 war es dann nach diesem Dreckskick wieder soweit. Zwei völlig unfähige Mannschaften! Man konnte ihnen nicht vorwerfen, bewusst langweilig oder torlos gespielt zu haben: die strengten sich beide (vor allem Schaan) wirklich an, aber schlechter geht Fußball kaum. Wie da blind Flanken in den Strafraum gesemmelt wurden, nur damit der Gegner den Ball ebenso blind ins Mittelfeld bolzte. Wie an Bällen vorbeigerutscht wurde. Wie Fehlpässe gespielt wurden und die Bälle ins Aus prallten. Unglaublich, so viele Vollpfosten auf einem Fußballfeld!
Die Zahl der Vollpfosten auf der Straße war dann auch unglaublich. Wieso nur alle immer um diesen scheiß Bodensee herum gurken müssen... Die Gegend ist zersiedelt, eintönig, übervölkert und langweilig. Die meisten Städte sind architektonisch ein derartiger Scheißdreck, dass man sich schämen muss, in so ein Kaff zuziehen. Meersburg ist einer der wenigen Orten, wo es sich lohnt, eine Weile zuzubringen. Sonst sieht’s städtebaulich da aus wie im Ruhrgebiet oder Wolfen. Meersburg hat jedoch nicht nur starke namentliche Ähnlichkeiten zu meiner Heimatstadt, sondern kann auch von den Sehenswürdigkeiten her mithalten. Der Merseburger Dom und das Schloss sind zwar um ein Vielfaches spektakulärer als alles Erbaute in Meersburg, doch im Ort am Bodensee gibt es viel mehr alte Privathäuser - Fachwerk ins Besondere - und die Burg und das Weinschloss können sich auch sehen lassen. Die Seepromenade ist im Übrigen auch ganz nett, zumindest schöner als das Saaleufer...
Je weiter wir uns dann vom Bodensee entfernten, umso angenehmer wurde der Verkehr, umso schneller das Vorankommen. In der badischen Prärie mussten wir dann noch etwas zu essen auftreiben, was gar nicht so einfach war. In einer Esso kurz vor der deutsch-französischen Grenze gab es mal etwas Ordentliches. Weit vor 23 Uhr kamen wir im ganz nah bei Deutschland gelegenen Mulhouse an und fanden sofort das ETAP. 45€ die Nacht für zwei Leute in einem Zimmer sind O.K.
Statistik:
Ground Nr. 337 (ein neuer Ground; diese Saison: 6 neue)
Sportveranstaltung Nr. 865 (diese Saison: 7)
Tageskilometer: 430 (Auto)
Saisonkilometer: 2.890 (2.750 Auto, 140 Fahrrad, 0 Flugzeug, 0 öffentliche Verkehrsmittel)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 0
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 158
Fotos unter:
Sehenswürdigkeiten Liechtenstein
Spiel in Liechtenstein
Meersburg am Bodensee
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen