Sonntag, 14. Juni 2009 - Anstoßzeit 15.00
Bezirksliga Chemnitz (7. Liga, 3. Amateurliga)
Ergebnis: 6:0 nach 90 Min. (45/45) - Halbzeit 2:0
Tore: 1-0 23’, 2-0 43’, 3-0 58’, 4-0 59’, 5-0 75’, 6-0 84’.
Verwarnungen: CFC 1, RFC 1
Platzverweise: keine
Sportplatz: Sportforum II (Kap. 1.000)
Zuschauer: 50 (5 Gästefans)
Spielqualität: 5,0/10 (Durchschnitt)
Drei Stunden bevor der Wecker planmäßig um fünf klingelte, weckten mich zwei besoffene Merseburger HFC-Fans, die vor meinem Fenster die Straße querten, mit dem zur heutigen Fahrt passenden Schlachtruf „asozialer Chemnitzer FC... asozialer Chemnitzer FC!“ Es ging also seit über einem Jahr mal wieder wegen Sport in Sachsens drittgrößte Stadt. Unseren eigenen sportlichen Teil begannen wir eine Bahnstation vor Chemnitz, nämlich in Burgstädt, wo es allerdings nichts zu sehen gibt, und fuhren dann knapp 20km durch schöne Landschaft, steile Berge rauf und runter, nach Sachsenburg. Das dortige spätgotische Schloss wird derzeit renoviert, nur die Schauseite zum Fluss hin ist schon weiß getüncht und mit kunstvollen roten Bändern und roten Fenstereinfassungen verziert. Betreten darf man die Anlage allerdings wegen der Bauarbeiten nicht. Kurz vor Frankenberg auf dem Weg zum Schloss Lichtenwalde riss dann bei meinem Rad die Kette. Es deutete sich auch vorher irgendwie an, bei dem Schleifen das bei den mittleren Gängen auftrat. Hat unser guter Bekannter, der einen in Halle bekannten Laden für solche Fälle betreibt, also morgen wieder was zu tun und ich kann schon mal 30€ einstecken. Beim nächsten größeren Schaden werden übrigens die Reifen, die Klingel und die Lichtanlage abgeschraubt und ein zu diesen Elementen passendes neues Rad gekauft. Und keines von Diamant!*
Ärgerlich an dem Schaden war nicht nur, dass die geplante Radtour kaum zur Hälfte bewältigt war - 30km sind lächerlich - sondern auch, dass die beiden spektakuläreren Sehenswürdigkeiten - Schloss Lichtenwalde und Schloss Klaffenbach - nicht von uns besucht werden konnten. So liefen wir durch Frankenberg, einer gesichtslosen Stadt, die in Eintönigkeit und Unattraktivität Chemnitz in Nichts nachsteht, und aßen, da noch viel Zeit bis zur Abfahrt des Cityexpresses war, in einem ganz guten griechischen Restaurant zu Mittag.
In Chemnitz schlossen wir die Räder am Hauptbahnhof an und wurden dann von einer völlig unterbelichteten „Service-“Mitarbeiterin der Bahn in die falsche Richtung zum Bus geschickt. Wenigstens fanden wir uns nach einer kurzen Weile doch noch zu Recht in Sachsens hässlichster Stadt, sodass wir den Bus zum Sportforum bekamen.
Dort angekommen lief im Stadion ein Kindersportfest und auf dem Nebenplatz das Spiel weswegen wir gekommen waren. Sollte ja eigentlich im Stadion des Sportforums stattfinden, aber gezählt habe ich den Ground ohnehin schon. Jetzt kam noch der Nebenplatz - ohne Ausbau aber mit Graswall und Bäumen - hinzu.
Die Ultras - sie stellten mehr als 50% der Zuschauer - feierten mit Bratwurstgrill und Bier den Saisonabschluss der zweiten Mannschaft, die die Bezirksklasse dominierte und folgerichtig aufstieg. Nach diesem Spiel hatten sie 29 Siege und 1 Niederlage und eine Tordifferenz von +112, was unter anderem durch mehrere zweistellige Siege von bis zu 21:1 bei einer einzigen 1:0 Niederlage zu Stande kam.
Gleich zum Spiel, da der Schiri souverän, die Eintrittspreise vertretbar, das Catering nicht vorhanden und die Stimmung wie bei einem Tischtennisturnier der Alten Herren war: Reichenbach stellte sich hinten rein und konterte ab und an harmlos. Chemnitz brauchte eine ganze Weile bis sie richtig in Fahrt kamen, aber sie wussten mit feiner Technik zu überzeugen. Der Abschluss war ganz in Ordnung, sodass sie zwei saubere Treffer bis zur Pause geschafft hatten.
In der zweiten Halbzeit spielte nur noch der CFC. Was Reichenbach da ablieferte war echt das Letzte. Die Kondition war weg, kein Ball kam an, blindes Gebolze der gelb-schwarz gekleideten Gäste und stets 30 Meter daneben bei Torschüssen: „das war totale Scheiße“ wären da noch zu freundliche Worte gewesen.
Dafür erzielte Chemnitz noch ein paar schöne Tore, unter anderem durch den 10er, der einen Hattrick zustande brachte. Noch einmal also eine überzeugende Leistung der himmelblauen, obwohl gegen den Gegner bei konsequenterem Spiel ein 10:0 mindestens drin gewesen wäre. Das war optisch eigentlich Sachsenliga, die Liga, in der der CFC II aufgestiegen ist, gegen Kreisklasse.
Nach der Rückkunft in Merseburg fiel ich dann auf den wahrscheinlich besoffenen Staffelleiter der Saalekreisliga herein, der ein 2:1 als 1:12 meldete, was aufgrund der Ergebniskonstellation (hätte der Gastverein wirklich 1:12 gewonnen, wären sie mit einem wenige Tore besseren Torverhältnis aufgestiegen) nach Spielabsprache aussah. Ein falsches Ergebnis kann ja mal passieren - Zahlendreher und so - aber aus 2:1 einfach 1:12 machen: blöder geht’s ja wohl echt nicht mehr?!
Statistik:
Ground Nr. 325 (ein neuer Ground; diese Saison: 95 neue)
Sportveranstaltung Nr. 826 (diese Saison: 193)
Tageskilometer: 320 (290 Bahn/ Bus, 30 Rad)
Saisonkilometer: 26.040 (12.810 Auto; 5.360 Öffentliche Verkehrsmittel; 4.910 Fahrrad; 2.960 Flugzeug)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 31
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 150
Fotos unter:
1 Kommentar:
Spiel:
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Sights:
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