--------- (شباب اطلس خنيفرة - نساء) ----------
.............................. 9:0 ...........................
Association Najah Azrou 2008/ Dames
------- (نادي الرياضي نجاح ازرو - نساء) -------
- Datum: Sonntag, 20. Oktober 2013 – Anstoß: 16.00
- Wettbewerb: Coupe du Trône de Football Féminin [كأس العرش لالكرة القدم نساوي] (Frauenfußball-Pokal des Thrones; 1. Runde, Gruppe Nord/ Mitte – 1. Liga Nord gegen 2. Liga Nord)
- Ergebnis: 9-0 nach 92 Min. (45/47) – Halbzeit: 5-0
- Tore: 1-0 (?), 2-0 (?), 3-0 19. (8), 4-0 22. (9), 5-0 45. (10), 6-0 50. (8), 7-0 65. (9), 8-0 69. (13), 9-0 71. (10)
- Verwarnungen: Nr. 8, 13 (CAKH); Nr. 9 (ANA)
- Platzverweise: keine
- Spielort: Stade Municipal de Khénifra [ملعب البلدي بخنيفرة] (Kap. 5.000 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 100 (darunter ca. 20 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 5,0/10 (Mittelmäßiges und sehr einseitiges Spiel) Photos with English and Arabic Commentary:
a) Moroccan Women’s Football Cup: Chabab Atlas Khenifra eliminate Najah Azrou
b) Middle Atlas: Ain Leuh, Ayoun Oum er-Rabia, Khenifra
„Hey Bruder, Mutti hat gesagt, du willst morgen mit uns allen nach Khénifra fahren! Ich hab die Ansetzungen auf FRMF gesehen, vielleicht können wir Frauenfußball gucken?!“ – „Ey Zakariya, was meinst du, warum ich die Fahrt nach Khénifra vorgeschlagen habe…“
Also dass meine Gastfamilie bei der Wochenendgestaltung mitdenkt und Sportveranstaltungen vorschlägt, wundert mich nicht – aber das bei normalen marokkanischen Familien selbst Frauenfußball mittlerweile so akzeptiert ist, dass man es völlig selbstverständlich in Erwägung zieht, bei völlig unbekannten Mannschaften zuzugucken, wunderte mich schon. Aber etwas anderes als Frauenfußball gab es auch komischerweise nicht an diesem letzten Ferientag…
Das Frühstück mitsamt Picknickkram inklusive Campingkocher im Kofferraum (im marokkanischen Dialekt vom Deutschen abgeleitet „Koffer“ genannt) verstaut und schon ging es um 7.30 Uhr gen Süden. Mal wieder sechs Leute im Fünfsitzer: bis auf Mohammed, der sich mit Freunden verabredet hatte, kamen alle mit. Bis zum Nordeingang von Azrou war alles längst bekannt, nach dem Tankstopp dort wurde es aber interessant. Auf erstaunlich gut beschilderten aber mäßig geteerten und extrem engen Straßen ging es durch schöne Berglandschaft mit zumeist dichtem Nadelwald und Hochweiden oder Almen an Tioumline vorbei nach Ain Leuh. Irgendwo auf einer steinigen Hochebene hinter Ajabo frühstückten wir auf einem von Bäumen beschatteten Felsen. In Sichtweite befanden sich die ersten Nomadenzelte der verarmten Almbauern die hier umherziehen.
In diesem Höhenzug des Mittleren Atlas, der zwischen den reichsten Orten Marokkos (Ifrane, Azrou) und einigen Atlas-Arbeitszentren (Khénifra, Kasba-Tedla) liegt, siedeln kaum Menschen. Zwischen Ifrane und Ain Leuh sind sogar einige Ansiedlungen aufgegeben und bis zu unserem Sightseeingziel, den Quellen (Ayoun, Sources) des Oum er-Rabia sind so gut wie keine festen Behausungen sondern nur vereinzelte Zelte zu sehen.
Die Ayoun Oum er-Rabia sind (mittlerweile, wie Driss und Khadija etwas verärgert feststellten) touristisch voll erschlossen. 5 Dh. fürs Parken, 50 Dh. für die Miete einer Picknickhütte, 3 Dh. für die Besichtigung der Hauptquelle mit ihrem Wasserfall, überteuerte Preise im kleinen Laden… Aber was natürlich noch nicht auf den neusten Stand gebracht wurde, waren die Zufahrtsbrücke (unbefestigt und einspurig) und die Telekommunikationsmöglichkeiten: in der Umgebung gibt es überhaupt keinen Radioempfang und der Versuch von Fayza mich anzurufen, scheiterte am Handy-Empfang. Die Ayoun er-Rabia sind übrigens so bekannt und überlaufen, dass man mitunter Bekannte trifft: als irgendwann eine Gruppe von vier Asiaten und einer Marokkanerin an uns beim Picknick vorbei lief, musste ich zwei Mal hingucken, ob das wirklich meine Lehrerin Fatima aus dem Institut war. Als ich Khadija darauf aufmerksam machen wollte, kreischte sie aber auch schon in der hier üblichen Art los: „Aaaaah, Fatiiiiiiiimmaaa! Shnou kandiri hna?! Was machst du denn hier?!“ Wie üblich folgte erst mal ein 15minütiges Gespräch beim süßen Minztee, ehe sie ihre asiatischen Gäste weiter rumführen konnte… Danach beeindruckte ich mal wieder mit meiner Fahrweise – Driss: „Wie oft bist du diese enge Bergstraße schon gefahren?“ Ich: „Das ist das erste Mal“ Driss: „Und da fährst du hier mehr als 80?!“ Ich: „Na, hier ist doch keine Verkehrspolizei…“ Driss: „Hehe, so denkt ein richtiger Marokkaner!“ – aber wir hatten zu lange an den Quellen beim Picknicken gebummelt, sodass wir das Stadion von Khénifra erst in der 10. Spielminute betraten.
Wie zu befürchten war, war der Favorit schon in Führung gegangen: Chabab Atlas (Atlasjugend) ist eine der besten Mannschaften im marokkanischen Frauenfußball und auch wenn sie heute mit ihrer zweiten Mannschaft (oder U18) dieses Pokalspiel bestritten – der Zweitligist aus Azrou war völlig unterlegen! Und da heißt der Vereinsname auch noch „Erfolg“ (Najah) – nicht einmal einen einzigen Torerfolg hatten sie in dem Duell…
Chabab Atlas spielte ohne zu glänzen die Abwehr ein ums andere Mal aus. Das Spiel war recht langsam und bei Azrou stimmte gar nichts: nur weite Pässe auf die Stürmerinnen führten ab und an zu gefährlichen Situationen im Strafraum der Heimelf. Bei Chabab Atlas sah das selbst in dieser Zweitbesetzung sehr viel besser aus: hier lief der Ball immer wieder über fünf Stationen, ehe abgeschlossen wurde. Und teilweise wurde sogar richtig gut abgeschlossen: zwei Tore wurden aus mehr als 20m Entfernung mit hohen Schüssen erzielt. Dass es „nur“ 9:0 und nicht wie von mir und Driss getippt 10:0 ausging, lag am komischen Schiri, der den Ball bei der direkt verwandelten Ecke im Aus gesehen haben will. Da schafft es mal eine, die Ecke herrlich direkt in den langen Winkel zu verwandeln und dann wird das fragwürdigerweise abgepfiffen! Das war aber auch die einzige Szene, nach der es Ärger unter den rund 100 Zuschauern gab: ansonsten wurde nur wohlwollend applaudiert und selten etwas angefeuert.
Nach dem Spiel guckten wir noch das direkt am Stadion gelegene, ähhh sagen wir mal „historische Stadtzentrum“ an: Vorm Stadioneingang neben dem Parkplatz befindet sich eine verfallene und teils neu bebaute Kasbah mit drei erhaltenen Türmen und dahinter spannt sich eine von den Portugiesen im 17. Jh. erbaute Brücke über den Oum er-Rabia…
Bei Dunkelheit über die Straßen zu brettern war natürlich etwas schwierig, aber wir kamen schon kurz nach 21 Uhr wieder zurück nach Fès. Mal schauen, wie es nächstes WE mit der Tour zum Spiel von Khouribga und Wydad Fès klappt… Statistik:
- Grounds: 1.027 (1 neuer; diese Saison: 56 neue)
- Sportveranstaltungen: 1.925 (heute 1, diese Saison: 69)
- Tageskilometer: 380 (380km Auto)
- Saisonkilometer: 19.010 (18.190 Auto/ 870 Fahrrad/ 40 Schiff, Fähre/ 10 öffentliche Verkehrsmittel/ 0 Flugzeug)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 10 [letzte Serie: 178, Rekordserie: 178]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 377
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