--------- (السلاوية الرياضية الجمعية) ----------
........................... 0:3 ..............................
-- Mogreb Atlético Tetuán (Espoirs) --
------ (المغرب التطواني / أتلتيكو تطوان) --------
- Datum: Sonntag, 6. Oktober 2013 – Anstoß: 10.00
- Wettbewerb: Elite 1 Espoirs (1. U23-Liga Marokkos)
- Ergebnis: 0-3 nach 95 Min. (46/49) – Halbzeit: 0-2
- Tore: 0-1 20. (Nr. 25), 0-2 26. (10), 0-3 88. (12)
- Verwarnungen: Nr. 7 (ASS); Nr. 10 (MAT)
- Platzverweise: keine
- Spielort: Stade Boubkar Ammar [ملعب أبو بكر عمار] (Kap. 7.000, davon 6.000 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 100 (darunter keine Gästefans)
- Unterhaltungswert: 4,0/10 (Nach guter erster Hälfte wurde das Spiel langweilig)
-- Tanmia de Tanger --
-------- (تنمية طنجة) -------
............ 118:88 ..............
Renaissance de Tanger
------- (نهضة طنجة) -------
- Datum: Sonntag, 6. Oktober 2013 – First Ball Bowled: 14.00
- Wettbewerb: Finale de Coupe du Trône de Cricket [مباراة النهائية الكاس العرش لالكريكيت] (Cricket-Pokalfinale, beide Teams aus der 1. da einzigen marokkanischen Cricketliga)
- Modus: Twenty20, Spieldauer ca. 4 Stunden
- Ergebnis: Tanmia gewinnt mit 30 Runs, 118:88
- Statistiken: nicht verfügbar
- Spielort: Stade Fellini [ملعب فيليني] (Kap. 2.000, davon 400 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 40 (davon je ca. 10 Fans beider Teams und ca. 20 aus Salé)
- Unterhaltungswert: 6,0/10 (Mittelmäßiges Spiel mit einzelnen spektakulären Szenen und hohem Risiko bei den Positionswechseln) Photos with English and Arabic Commentary:
a) Moroccan Under-23 League: AS Salé v Maghreb Tetouan at Stade Boubker Ammar
b) Moroccan Cricket Cup Final: Tanmia Tangier defeat Renaissance Tangier at Stade Fellini in Salé
c) Rabat & Salé: The Old Town of Salé
Die Pläne mit El Jadida musste ich doch ändern, da das Spiel von DHJ gegen Maghreb Fes (wie üblich am Dienstag derselben Woche) auf den Montag 7.10. angesetzt wurde. Aber es gab interessanten Sport in der Nachbarstadt der Hauptstadt. Was Potsdam für Berlin ist, ist Salé für Rabat. Allerdings ist Rabat die städtebaulich weitaus attraktivere Hauptstadt, andererseits aber erheblich ruhiger als Berlin. Nur das sehr sehenswerte Potsdam hat noch weniger mit dem schmuddeligen Salé gemein, das eine der dreckigsten Orte Marokkos ist und außer den eindrucksvollen Stadtmauern aus dem Mittelalter nicht viel zu bieten hat. Innerhalb der ockergelben Stadtmauern sieht es beschissen zubetoniert und vergammelt aus.
Das Stadion, das nach einem gewissen Boubker Ammar (Nuscheldialekt für Abou Bakr Ammar) benannt ist, ist auch ziemlich versifft, aber es wird wenigstens was dran gemacht. Das Dach der nach oben hin schmaler werdenden Haupttribüne ist noch die nicht fertig, über die Gegenseite mit ihren 13 Stufen und rot-weißen Wänden, die an drei Stellen mit geometrischen Mustern durchbrochen sind, soll sicher kein Dach. Die Hintertorbereiche erlauben ebenirdisches Stehen.
Der freundliche Platzwart erklärte mir ein bisschen was zu den U23-Mannschaften, die in der ganz entspannten Atmosphäre des eher kleinen aber für diese Liga überdimensionierten Stadions ein faires Spiel ablieferten. Tetouan, zu deren spanischer Vergangenheit ich bei Gelegenheit mal was schreiben werde, steht im vorderen Tabellenbereich, Salé im hinteren. Als der Kollege vom Platzwart noch die Teppiche auf der Tribüne ausklopfte und die gewaschenen Leibchen hinterm Tor zum Trocknen auslegte, ging der Gast auch schon in Führung. MAT bestimmte das Spiel gegen die jungen Hoffnungen aus Salé von der ersten bis zur letzten Minute und nutzte einen Torwartfehler zum 0:2 sowie einen Flachschuss eines nach Unsicherheiten in der Abwehr freistehenden Stürmers zum 0:3 Endstand. Nach einer unfreiwilligen langen Stadtbesichtigung (Verfahren, im Stau gestanden) fand ich das Cricketstadion im Vorort Maâmora der für seinen Wald bekannt ist. Es ist zwischen Militäreinrichtungen eingeklemmt, was in Marokko aber kein Problem ist: Marokkaner sind ja keine Inder, die in einem Stadion im Sperrbereich eine öffentliche Sportveranstaltung ansetzen... Im Gegensatz zu Indien (was Dümmeres und Unsympathischeres wird man eh kaum in der Welt finden) wird man hier in Marokko auch freundlich behandelt, in den kostenlosen Parkplatz eingewiesen und auf Nachfragen auch mit Infos bedient. Leider hatte niemand die Nummer vom Maghreb Fes Crickettrainer, sondern nur den Hinweis mal abends im Stadion Hassan II vorbeizuschauen, wenn mal Training ist. Mal schauen, ob ich da mal mitspielen kann…
Mit Tanmia (heißt Fortschritt) und Nahda (Renaissance = Wiedergeburt, arabische Reformbewegung des 19./20. Jahrhunderts) haben es beide Clubs aus der Hochburg des marokkanischen Crickets, Tanger, ins Finale geschafft. Die Teams aus Salé (der Gastgeber AS), Stade Marocain Rabat, Maghreb Fès, Wyfaq und Manar Casablanca, sowie Zemmouri Khemisset sind in den Runden zuvor auf der Strecke geblieben. Mir ist schon recht, dass das Spiel hier in Salé ausgetragen wurde, aber der Platz in Tanger soll deutlich besser sein: Etwas neuere Tribüne und nicht so ein versiffter Betonbau ohne Überdachung in der prallen Sonne auf den Umkleiden wie in Salé, besserer Kunstrasen auf der Pitch, weniger staubige Stehplätze unter den Bäumen und v.a. besser gemähtes Gras. Also mit englischem Rasen hatte der Acker mit den vielen kahlen Stellen die mit büschelweise 10cm hoch stehendem Grasgestrüpp kontrastierten, nicht viel zu tun…
Interessant war auch, dass man die Infos hier nicht wie beim deutschen Cricket in Englisch einholen musste bzw. konnte: selbst die Trainer und Offiziellen konnten meist kein Englisch und von den Nachwuchsspielern, die den Großteil der Zuschauer ausmachten, sprachen alle nur Arabisch und Französisch. Cricket scheint sich in Marokko zu einem Sport junger Mittelschichtenkinder zu entwickeln. Aber der Nahda-Trainer konnte mir im besten Hocharabisch erklären, wie es um seine Mannschaft steht! Und die erwischte einen schlechten Start, bowlte mehrere Wides und diskutierte dann auch noch laut mit den Umpires, was zu Verwarnungen und einem Platzsturm des Verbandsbosses führte. Tanmia konnte nicht immer glänzen, spielte teilweise unkonzentriert, aber konnte immer wieder Fours schlagen und ging beim Positionswechsel der Batsmen erfolgreich volles Risiko. Nur ein Run-Out kassiert, aber sehr oft zwei oder gar drei Runs auf einmal geschafft.
Tanmia setzte das Target auf 118, was Nahda erwartungsgemäß nicht aufholen konnte. Bei 88 Runs waren im 18. Over alle Schlagmänner ausgeschieden, denn ihr Risikospiel mit dem doppelten Wechseln ging immer wieder schief, Unsicherheiten beim Schützen des Wickets kamen noch hinzu. Den spektakulärsten Catch lieferte natürlich einer von Tanmia: das 8. Wicket, ziemlich kurz vor dem Ende, war ein Catch mit 10 Schritten Anlauf und einem genauen Sprung zum Ball, der im hohen Bogen in Richtung vier Punkte gegangen wäre.
Das Niveau war gar nicht schlecht, die Atmosphäre entspannt (einige Wänster spielten während des laufenden Cricketmatches Fußball am Spielfeldrand ohne weggescheucht zu werden), und nach der Siegerehrung, die die Präsidentin des marokkanischen Cricketverbandes leitete, fuhr ich die knapp 200 unspektakulären Autobahnkilometer nach Fés zurück. Mittlerweile zeigt der Kilometerzähler übrigens auch knapp über 100.000km an. Statistik:
- Grounds: 1.024 (2 neue; diese Saison: 53 neue)
- Sportveranstaltungen: 1.922 (heute 2, diese Saison: 66)
- Tageskilometer: 450 (450km Auto)
- Saisonkilometer: 16.830 (15.780 Auto/ 820 Fahrrad/ / 40 Schiff, Fähre/10 öffentliche Verkehrsmittel/ 0 Flugzeug)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 7 [letzte Serie: 178, Rekordserie: 178; davor 141, 106, 101 bzw. 88]
- Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 375
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