Samstag, 10. November 2012

W328II: Drei Spiele östlich von Leipzig: Borsdorf, Panitzsch, Taucha

SV Panitzsch/ Borsdorf (Sachsen) 1920 D ------------- 3
SSV Markranstädt D II ------------------------------------ 3
Datum: Samstag, 10. November 2012 – Anstoß: 10.30
Wettbewerb: D-Junioren Stadtklasse Leipzig (3. Liga der 11-13jährigen)
Ergebnis: 3-3 nach 62 Min. (32/30) – Halbzeit: 3-2
Tore: 1-0 18. (12), 1-1 19. (11), 2-1 23. (14), 3-1 26. (14), 3-2 28. (11), 3-3 52. (10)
Verwarnungen: Nr. 3? (P./ Borsdorf)
Platzverweise: keine
Spielort: Sportplatz Borsdorf (Kap. 1.130, davon 30 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 40 (davon Gästefans: ca. 15)
Unterhaltungswert: 7,5/10 (Sehr gutes Niveau und viele Torszenen und Tore)

SV Panitzsch/ Borsdorf (Sachsen) 1920 II ------------ 0
Athletik Club Taucha 1990 ------------------------------- 0
Datum: Samstag, 10. November 2012 – Anstoß: 12.00
Wettbewerb: 3. Stadtklasse Leipzig (12. und unterste Liga, d.h. 7. Amateurliga)
Ergebnis: 0-0 nach 95 Min. (47/48) – Halbzeit: 0-0
Tore: keine
Verwarnungen: Nr. 4 (Panitzsch/ B.); Nr. 8 (Taucha)
Platzverweise: keine
Spielort: Sportplatz Panitzsch (Kap. 1.000, davon 150 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 40 (davon Gästefans: so 2, 3)
Unterhaltungswert: 2,5/10 (Taucha spielte absolute Scheiße und Panitzsch bemüht aber dilettantisch)

SG Taucha 99 ------------------------------------------------ 2
SV Mügeln/ Ablaß-Mahlis 2009 ------------------------- 0
Datum: Samstag, 10. November 2012 – Anstoß: 10.30
Wettbewerb: Bezirksliga Nord-Sachsen (7. Liga, 2. Amateurliga)
Ergebnis: 2-0 nach 94 Min. (47/47) – Halbzeit: 1-0
Tore: 1-0 23. Thomas Stolle (Foulelfmeter), 2-0 70. Rene Suchy
Verwarnungen: Tobias Rischke (Mügeln/ Ablaß)
Platzverweise: Matthias Streit (Mügeln/ Ablaß, 22. wg. Notbremse)
Spielort: Sport- und Freizeitzentrum Taucha (Kap. 1.300, davon 300 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 130 (Zahlende: 110, Gästefans: mind. 5)
Unterhaltungswert: 5,0/10 (Nach guter erster Hälfte folgte langer Durchhänger bis zu guter Schlussphase)
IMG_3954 Photos with English Commentary:

Im Osten an Leipzig angrenzend befindet sich die Gemeinde Borsdorf, deren zwei Sportplätze wir heute besuchten. Der im Hauptort Borsdorf wird nur noch von den Alten Herren und Kleinfeld-Jugendmannschaften bzw. -Frauen des SV Panitzsch-Borsdorf 1920 genutzt – der im Borsdorfer Ortsteil Panitzsch von allen Großfeldmannschaften. Der Platz in Borsdorf ist auch nicht sonderlich sehenswert, da er ausbautenlos und mit niedrigen Graswällen umringt von einer gesichtslosen Siedlung und einer kleinen Industrieanlage eingeklemmt liegt – der in Panitzsch dagegen ist von Bäumen eng umgeben, hat ein schönes, kleines Sportlerheim und weiß vor allem mit seiner kleinen Tribüne zu gefallen: zwei Reihen Holzbänke, teilweise noch zusätzlich mit roten Schalensitzen bestückt.

Beim ersten Spiel handelte es sich um eine D-Jugend-Partie der mittleren der fünf Ebenen im U13-Fußball in Sachsen. Die Paarung 3. gegen 5. bedeutete, dass dort zwei Aufstiegskandidaten, die an Tapfer und Böhlitz-Ehrenberg dran bleiben wollen, gegeneinander antraten. Von der ersten Minute an machte es auch den Eindruck eines wahren Spitzenspiels: Zwei ausgeglichen starke Mannschaften zeigten herrlichen Offensivfußball mit vollem Körpereinsatz und tollen Torszenen. In der Schlussphase der ersten Halbzeit gab es auch einen wahren Torreigen: Die etwas stärkere Heimmannschaft eröffnete den Reigen, doch nur eine Minute später landete eine Direktabnahme im Eck. Daraufhin ging dem Gästetorwart ein starker Freistoß durch die Arme und Panitzsch-Borsdorf konnte sogar auf 3:1 davon ziehen, ehe Markranstädt II noch vor der Pause verkürzte. Nach dem Seitenwechsel war Markranstädt aktiver und stärker, doch das Spiel zu drehen vermochten sie nicht mehr – nur der Ausgleich fiel noch. Alles in allem war das wirklich ein hervorragendes Spiel, das insbesondere in Hälfte eins zu begeistern wusste.

Überhaupt nicht begeisternd war die Partie im viel schöneren Stadion in Panitzsch, dass sich übrigens neben der ehemaligen Trabrennbahn, deren eindrucksvolle Tribüne auch noch steht, befindet: der 2. gegen den 6. in der untersten Liga. OK, unterste Liga: da kann man ja nur Stümperfußball erwarten – denken Leute, die sich in Leipzig nicht auskennen. Unübertrieben habe ich in Leipzigs 3. Stadtklasse die besten Spiele in Sachsens größter Stadt gesehen! Dabei habe ich auch gute Spiele zwischen 2. Stadtklasse und Bezirksliga gesehen – und nicht ausschließlich Schrott oder Mittelmaß. Aber diese Partie heute zählte zur Kategorie Schrott – zum ersten Mal bei einem Spiel der 3. Stadtklasse – da beide Mannschaften zwar vollen Einsatz zeigten (entsprechend viele Fouls gab es zu sehen…), aber absolut unfähig waren, ihre zahlreichen Chancen in Tore umzumünzen. Was AC Taucha da zeigte, war so wie so scheiße – die hätten mal ihre Alten Herren schicken sollen; die spielen besser – aber die ein oder andere gute Chance hatten die ja auch bis zur 70. Und Panitzsch ließ ja andauernd – und das bis zur 90. – Chancen liegen. Also so was Unfähiges ist selbst in der untersten Spielklasse nicht mehr akzeptabel. Schon gar nicht, wenn man aus dieser untersten Spielklasse heraus will…
Was übrigens sehr akzeptabel ist, ist die Website von Panitzsch-Borsdorf, die ich an dieser Stelle empfehlen kann: http://www.sv-panitzsch-borsdorf.de/joomla2/
IMG_3994 Da mein Vater den Ground noch nicht hatte, ging es weiter nach Taucha, statt noch das Hauptspiel abzuwarten oder in ein benachbartes Dorf im Spielkreis Nordsachsen zum Gucken zu fahren. Im Tauchaer Stadion war dann Not gegen Elend angesetzt: der abgeschlagene Tabellenletzte, der sich noch vor drei Jahren großkotzig als SG Sachsenobst Ablaß/ Mahlis als „Hoffenheim der Bezirksliga“ darstellte, zugast beim viertletzten, der in höchster Abstiegsgefahr, da nur 4 Punkte vorm ersten Abstiegspatz liegend, ist.

Aber was wir da unter dem hellen Kunststoffdach der blau-gelb bestuhlten Tribüne zusehen bekamen, hatte bis zum Pausenpfiff gar nichts mit Not gegen Elend zu tun: Beide zeigten ein richtig schönes Spiel! Auch wenn es beim Passspiel immer mal haperte und auch der ein oder andere Aussetzer wie die Notbremse des einen Gästeakteurs dabei war – insgesamt war es ein schnelles, kampfbetontes und an Torszenen reiches Spiel. Dass nur ein Tor fiel – und das per Elfmeter, der aber auch sehr schön mit einem Schuss hoch ins Eck verwandelt wurde – war nicht weiter schlimm. Schlimm war nur, was beide Mannschaften – insbesondere die bis dahin natürlich besseren Gastgeber – von der 46. bis zur 70. Minute zeigten: Fehlpässe, grauenhafte Torschüsse, kein Spielaufbau… Was hatten die denn in der Pause gesoffen?! Als es ein recht spektakuläres Foul eines Gästeakteurs gab, wurde aus dem Freistoß in der eigenen Hälfte aber echt etwas gemacht: Nach vorne aufgebaut, einen weiteren Standard herausgeholt und dann den Ball über den Torwart gebracht und aus Nahdistanz im Gedränge abgeschlossen. Danach gab es noch mal 20 Minuten ganz ordentlichen Fußball zu sehen. Dass Taucha gegen das Schlusslicht mit einem läppischen 2:0 zufrieden ist, glaube ich allerdings nicht, denn überzeugend war das – auch aufgrund der langen Überzahlspielzeit – insgesamt dann doch nicht! IMG_4041 Statistik:
Grounds: 819 (heute 2 neue; diese Saison: 51 neue)
Sportveranstaltungen: 1.651 (heute 3, diese Saison: 74)
Tageskilometer: 110 (110 Auto)
Saisonkilometer: 18.710 (17.500 Auto/ 1.130 Fahrrad/ 80 Schiff, Fähre/ 0 Flugzeug/ 0 Bahn, Bus, Tram)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 1 [Letzte Serie: 6, Rekord: 141]
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 328

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