Donnerstag, 29. Oktober 2009

WE168I: Ein typisches Spitzenspiel.

BSG Wismut Gera 0:1 BSV Eintracht Sondershausen
Samstag, 17. Oktober 2009 - Anstoßzeit 14.10
Thüringenliga (6. Liga, 1. Amateurliga)
Ergebnis: 0:1 nach 92 Min. (45/47) - Halbzeit 0:1
Tor: 0-1 38. Kevin Schenke
Verwarnungen: David Kwiatkowski, Steven Obst (Wismut), Patrick Rothe (Eintracht), Platzverweise: keine
Spielort: Stadion am Steg (Kap. 3.000, davon 150 unüberdachte Sitzplätze)
Zuschauer: 260 (davon ca. 20 Gästefans)
Tagesunterhaltungswert: 4,0/10 (Mäßiges Spiel vor coolen Fans und gute Radtour mit kaum Sightseeing bei beschissenem Wetter)

Photos and English version!

Der Weg zum Spitzenspiel der Thüringenliga gestaltete sich erwartungsgemäß wenig angenehm bei Temperaturen knapp über 0 Grad und zwischenzeitlich immer wieder aus dem wolkenverhangenen Himmel fallenden Regen. Wir hatten die Bahn von Merseburg über Weißenfels nach Zeitz genommen (48km Hopperticket), um dann 34km mit dem Rad nach Gera zu fahren.

Wie schon erwähnt, handelte es sich bei dieser Begegnung in der höchsten Amateurspielklasse des Landes Thüringen um ein Spitzenspiel. Der Vierte – Wismut Gera – traf auf den Ersten – Eintracht Sondershausen. Der Tabellenführer hatte aus 9 Spielen 21 Punkte, Gera aus 8 Spielen 14 Punkte geholt. Erwähnenswert zu Wismut Gera ist noch, dass sie sich vor dieser Saison rück benannten: von FV Gera Süd in den alten Namen BSG Wismut Gera. BSG allerdings auch hier: „Ballsportgemeinschaft“ statt Betriebssportgemeinschaft, als die sie 1951 gegründet wurden. FV Gera Süd entstand übrigens erst 2007 durch Fusion, wobei der Nachfolgeverein der BSG Wismut einer der fusionierenden Klubs war. Wismut ist nun wieder neben dem Oberligisten FC Gera 03 der größte Klub der Stadt Gera. Teilweise kommen sogar mehr Fans zum Amateurverein, als zum Halbprofiverein in seinem topp-modernen Leichtathletikstadion im BUGA-Gelände.

Apropos Stadion: das Stadion am Steg fanden wir erst nach einigem Herumirren, da wir uns an Kraftwerksschornsteinen orientierten. Allerdings sind die drei Schornsteine, die derzeit „zurückgebaut“ werden, im Nordteil Geras zu finden. Die drei Schornsteine in Gera-Süd sind schon längst abgerissen worden. Bis man mal über die Ampelkreuzung am Stadion ist, vergehen auch ein paar Minuten. Dann muss man noch 4€ (als Student, Schüler, Rentner usw. 3€) entrichten und man steht entweder auf einem kleinen Graswall vorm Sportlerheim, einem großen Graswall vor den Kleingärten, einem dreifach abgestuften Graswall vor den Nebenplätzen oder einer achtstufigen Stehtribüne. Auf dieser Tribüne sind in der Mitte auch ein paar Sitzschalen angebracht. Das Sportlerheim im Übrigen ist mit dem kleinen Türmchen mit Umgang und den Säulen echt gut gelungen!
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Nicht so gelungen war das Spiel, denn es war ein Spitzenspiel der Sorte: abwarten, Gegner paralysieren und dann mal kontern. Richtig widerlich professionell in diesem Punkt. Das überhaupt ein Tor fiel, war dem Torschützenkönig der Thüringenliga zu verdanken. Kevin Schenke heißt dieser Sondershausener, der den Ball hervorragend im rechten Eck ablegte.
Ab und an kamen auch mal andere Spieler gefährlich vors Tor – Gera hatte sogar etwas mehr Chancen, nur Sondershausen war halt spielerisch und technisch besser – doch es blieb beim 0:1.

Die meisten Zuschauer ärgerte das und ärgerlich war auch der Fakt, dass weniger Zuschauer als normal (sonst oft 300) ins Stadion am Steg kamen. Aber für ein Amateurteam, haben die Wismut Spieler echt guten Support. So 40 Leute feuerten dauernd Ultra-mäßig an, was übrigens recht einfallsreich war, streckenweise, und zeigten vorher etliche Doppelhalter. Die Ultras Gera haben übrigens Verbindungen zur kleinen Gruppe der Altenburger Ultras, sowie auch zu den bekannten Gruppen Red Kaos Zwickau und den Ultras von Dynamo Dresden. Die anderen Zuschauer gingen nur bei strittigen oder hitzigen Szenen auf dem Feld mit, was sich dann so anhörte: „Ey Schiri, du Votze! Mann, du Arschloch! Schmeiß den scheiß Fünfer vom Feld!“

Mit den Rädern ging es jetzt den anderen Weg von Gera nach Zeitz, da wir noch in Breitenbach, was wir wenige Monate zuvor auf dem Weg von Merseburg nach Heuckewalde verpasst hatten, die Burgruine Kempe besichtigen wollten. Wenn man der Beschilderung gefolgt ist, steht man schnell vor den Wallresten der Reichsburg. Dann muss man vor den Wällen nach rechts auf einen sehr hohen Wall zugehen (100m Weg), aber davor rechts dem Schild nach, das in den Trampelpfad zeigt. Erst wenn man 20m davor steht, sieht man die Ruine des Wohngebäudes (Kempe): zwei Mauern von maximal 10m Höhe. Die Besichtigung ist durch Absperrungen erschwert. Viel zu sehen gibt es auch nicht. Im Nachbarort Haynsburg ist das ganz anders. Im nahegelegenen Droyßig auch besser als in Breitenbach.
In Zeitz angekommen, ging es via Weißenfels wieder nach Merseburg zurück.
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Statistik:
Ground Nr. 365 (ein neuer Ground; diese Saison: 34 neue)
Sportveranstaltungen Nr. 902 (diese Saison: 44)
Tageskilometer: 180 (100km Zug, 80km Rad)
Saisonkilometer: 12.180 (10.920 Auto/ 1.080 Fahrrad/ 280 öffentliche Verkehrsmittel/ 0 Flugzeug)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 27
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 168

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