Donnerstag, 29. Oktober 2009

WE169II: Ein überraschender Sieg in einem unbekannten Stadion im Schatten der Halde

SV Eintracht 1990 Teutschenthal 3:2 SV Lettewitz
Sonntag, 25. Oktober 2009 - Anstoßzeit 15.00
2. Kreisklasse Saalekreis, Staffel 2 (12. Liga, 4. Amateurliga)
Ergebnis: 3:2 nach 90 Min. (44/46) - Halbzeit 2:1
Tore: 1-0 6. Nr. 9 SVE, 2-0 24. Nr. 6 SVE, 2-1 30. Nr. 9 SVL, 3-1 63. Nr. 10 SVE, 3-2 87. Nr. 10 SVL.
Verwarnungen: Nr. 7, Nr. 14 (beide Teutschenthal), Platzverweise: keine (trotz zweier Tätlichkeiten)
Spielort: Stadion SV Eintracht 90 (Kap. 2.000, davon 50 überdachte Steh- und 50 unüberdachte Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 65 (davon ca. 8 Gästefans)
Unterhaltungswert: 7,5/10 (Schnell, spannend, aggressiv geführt: so muss das aussehen in der Kreisklasse!)
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Die bei Halle/ Saale liegende und 9.000 Einwohner zählende Landstadt Teutschenthal, also das Tal der Deutschen, hat sechs Ortsteile und fünf Fußballvereine und -sportanlagen. Nur der Ortsteil Köchstedt hat keinen Verein oder Platz. Nachdem wir schon in Teutschenthal selbst, dem Ortsteil Eisdorf und dem Ortsteil Holleben geguckt hatten, war jetzt Teutschenthal-Bahnhof dran. Zscherben steht noch aus. Bisher waren wir dort nur in der schönen alten Radballhalle bei den unsympathischen Langweilern vom RSV.

In Teutschenthal Bahnhof gibt es nicht nur die Gleisanlagen, sondern auch Fabriken und Arbeitersiedlungen. Zwischen einer solchen und einer schwarzen Bergehalde befindet sich das Stadion, das die schönste Sportanlage der Gemeinde – neben der Radballhalle natürlich – ist, aber irgendwie noch nie beschrieben wurde, im Internet. Auf beiden Längsseiten gibt es vier Stufen, wobei sich auf einer Seite noch ein paar Holzbänke und die in den Vereinsfarben schwarz und gelb gestrichenen Spielerbänke befinden. Auffällig ist dann vor allem noch das Vereinsheim mit Sozialtrakt und Turnsaal im Obergeschoss. An einem der Fenster zum Turnsaal steht noch der Schriftzug „Aktivist“ der auf den alten Vereinsnamen hindeutet. Sportvereinigungen, die mit Übertage-Bergbau und Grundstoffindustrie zu tun hatten – das ist weder mit Firmenmannschaften, noch mit Sponsoring im Namensrechte-(Un)Sinn zu verwechseln – trugen diesen Namen. Die Ruinen des Übertagebaus finden sich direkt hinter der Haupttribüne. Man beachte auch noch den sumpfigen Graswall zur Merkelstraße hin.
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Beachtenswert war auch das Spiel, was leider nur von wenigen der 65 Zuschauer mit Lärm begleitet wurde. Der Tabellenzehnte von 14 traf auf den Spitzenreiterverfolger Lettewitz, doch von einem Leistungsunterschied (aus 9 Spielen hatte Teutschenthal 10 Punkte und Lettewitz 20 Punkte geholt) war nichts zu sehen. Nach nur sechs Minuten spielte Teutschenthal ein schönes Tor heraus und bei gleich verteilten Spielanteilen und Torchancen, waren wieder die Hausherren die Geschickteren: nach 24 Minuten stand es schon 2:0. Vor der Pause zwar noch der Anschlusstreffer, doch in der zweiten Halbzeit sorgte ein toller Freistoß, der unhaltbar ins Eck sprang, für die Entscheidung. Natürlich steckte Lettewitz nicht auf, doch die Nerven lagen blank. Schließlich trat ein Gästespieler einem Teutschenthaler auf die Hacken – gerade in der Phase des Spiels, wo richtig schön geholzt wurde. Der Schiedsrichter konnte das natürlich nicht sehen – Assistenten gab es keine – sodass nun richtig schön gerauft wurde. Der ein oder andere Faustkampf war auch dabei, ein Zuschauer lief auch auf den Platz, und eigentlich hätte mindestens ein Lettewitzer, der mit einem Faustschlag die Stimmung richtig schön anheizte, vom Feld gestellt werden müssen, aber diese Szenen waren so unübersichtlich, dass der Schiri da nichts machen konnte. Somit entschied er auch völlig richtig, niemanden runter zuschmeißen. Völlig richtig war auch, dass er das Geholze weiterlaufen ließ. Sind ja hier nicht beim Basketball. Ein wirklich guter Schiedsrichter und ein wirklich gutes Spiel, was noch 3:2 ausging, da kurz nach der kleinen Keilerei ein Lettewitzer seine Chance nutzen und aus kurzer Distanz aus spitzem Winkel treffen konnte.

An diesem Wochenende gab es irgendwie ohnehin nur gute Spiele: von den drei Fußballspielen war eines besser als das andere, wobei Dautzsch gegen Nietleben II am stärksten war, gefolgt von Teutschenthal gegen Lettewitz und Merseburg 99 gegen Fuhnetal. Das hier beschriebene Spiel hatte aber auf jeden Fall die besten Emotionen zu bieten und wurde auf der schönsten Anlage ausgetragen.
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Statistik:
Ground Nr. 367 (ein neuer Ground; diese Saison: 36 neue)
Sportveranstaltungen Nr. 907 (diese Saison: 49)
Tageskilometer: 60 (Rad)
Saisonkilometer: 12.320 (10.920 Auto/ 1.220 Fahrrad/ 280 öffentliche Verkehrsmittel/ 0 Flugzeug)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 30
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 169

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