Åtvidabergs Fotbollförening ................... 2
- Datum: Montag, 15. August 2016 – Beginn: 19.00
- Wettbewerb: Superettan (2. Schwedische Profi-Fußballliga)
- Ergebnis: 5-2 nach 94 Min. (45/49) – Halbzeit: 2-1
- Tore: 0-1 6. Simon Alexandersson, 1-1 7. Salif Camara Jönsson, 2-1 12. Salif Camara Jönsson, 2-2 49. Ammar Ahmed, 3-2 53. Marcus Pode, 4-2 62. Salif Camara Jönnson, 5-2 80. Marcus Pode
- Verwarnungen: Ammar Ahmed (ÅFF)
- Platzverweise: keine
- Austragungsort: Vångavallen (Kap. 6.500, davon 3.000 Sitzplätze)
- Zuschauer: ca. 2.000 (davon 1.301 zahlende und ca. 20 Gästefans)
- Unterhaltungswert: 7,0/10 (Technisch und spielerisch nicht so überragend, aber sehr offensiv und torreich und daher dennoch gutes Spiel) Photos with English Commentary:
a) Football: Trelleborgs FF – Åtvidabergs FF (2nd Swedish Division)
b) Sightseeing: Churches of Västra Tommarp, Västra Värlinge, Bodarp, Södra Håslöv, Fuglie, Östra Grevie, Västra Ingelstad, Västra Kärrstorp, Stora Slågarp, Lilla Slågarp, Gylle, Kyrkoköpinge; Palace Ruin Månstorp
Unter der Woche gab es nicht viel in Mecklenburg-Vorpommern an Sport. Da ich nach wie vor auf mein Zeugnis warten muss und entsprechend viel Zeit hatte, schaute ich mal kurz, ob nicht zufällig Trelleborg am Montag oder Dienstag kickt. Und siehe da: Montagsspiel in Trelleborg am 15. August! Die Fähre war mit 34€ pro Passagier hin und zurück bei kostenloser Fahrradmitnahme akzeptabel im Preis (aber nur bei Stenaline, TT-Line doppelt so teuer!) und von den Abfahrtzeiten, naja sagen wir mal: für Groundhopping mit dem Fahrrad in Schweden tun wir uns das mal an…
Montag um 3.30 Uhr aufstehen, 4.30h mit dem Rad los nach Lütten Klein und in den Bus, der durch den Warnowtunnel fährt, dann am Überseehafen über 1 Stunde vorher eingecheckt, dann sieben Stunden auf See und 14 Uhr legte der Kahn endlich in Trelleborg an.
Wir hatten die Radtour gut geplant und fuhren von Trelleborg über die Dörfer: ein Bogen von Nordwest nach Nordost. Leider war keine einzige der vielen Dorfkirchen offen. Aber innerhalb von 50km passierten wir 16 Orte, von denen 12 Kirchen hatten. Diese Orte waren Västra Tommarp, Västra Värlinge, Bodarp, Södra Håslöv (ungewöhnlicher Baustil), Fuglie, Östra Grevie, Västra Ingelstad, Västra Kärrstorp (ohne Turm), Stora Slågarp, Lilla Slågarp (nur über Schotterwege erreichbar, das Kaff: drei Häuser und eine Kirche, die für die Bewohner von 10 Häusern locker reichen würde), Gylle (das Trafohaus auf dem Friedhof war im Stil der Kirche gebaut) und Kyrkoköpinge. Besonders sehenswert war die Ruine einer Wasserburg in Månstorp. Durch die dünnere Besiedelung in Schweden war das Radfahren übrigens angenehmer als in Deutschland: wenn ich sehe, wie überfüllt die Ostseeküste und ihr direktes Hinterland auf der deutschen Seite v.a. im Sommer ist… In Trelleborg steuerten wir das Stadion Vångavallen an. Wir hatten noch genau 220 Kronen, die für die beiden Karten genau reichten (120, ermäßigt 100 Kronen; 12,80€ bzw. 10,70€). Man hat freie Platzwahl, nur ein paar Sitzplätze sind für Dauerkarten reserviert. Hinter dem einen Tor befinden sich zugebaute und gesperrte Stehränge, die durch eine typisch skandinavische Holz-Stahlrohr-Tribüne ersetzt wurde. Gegenüber kann man nur ebenirdisch stehen. Die Außenseiten der unattraktiven Gegentribüne sind auch Stehblöcke, der Großteil der Gegentribüne ist aber mit blauen Schalensitzen bestückt. Auf der Hauptseite hat man links einen Stehplatzbereich auf Steinstufen und rechts eine weitere Stahlrohr-Holztribüne sowie ein paar Stufen. Schmuckstück ist die Mitte der Haupttribüne: die überdachte 20er-Jahre Tribüne wurde zwar mit Schalensitzen bestückt und rundum saniert, aber im Gesamtbild so erhalten.
Das Spiel zweier Mittelfeldteams – Trelleborg und Åtvidaberg – war technisch und spielerisch schwach und zerfahren, aber es gab durch die vielen Fehler unheimlich viele Torchancen und Strafraumszenen. Schon nach sechs Minuten die Führung für die Gäste, aber innerhalb von sechs weiteren Minuten zwei tolle Tore eines offenbar senegalesisch-schwedischen Stürmers. Nach der Pause ein direkter Freistoß zum 2:2, in dessen Vorfeld es eine seltsame gelbe Karte – die einzige, die der iranischstämmige Schiri aus Trollhättan in diesem fairen Spiel zeigen musste – wegen Schießens vor der Freigabe gab. Danach ging Trelleborg wieder in Führung, ehe der oben erwähnte Stürmer mit seinem Hattrick die Vorentscheidung brachte. Das 5:2 legte er dann genauso vor wie das 3:2. Also Hansa Rostock als nächstgelegener deutscher Verein sollte sich mal diesen Salif Camara Jönsson in der Winterpause kaufen – der schien mir weit besser als alle Stürmer vom FC Hansa zusammen!
Die Rückfahrt war recht bequem auf Schlafsitzen der Nachtfähre. Allerdings wollten wir ursprünglich kostenfrei auf die 22 Uhr Fähre umbuchen und nicht die gebuchte 23.55 nehemn: das hätte uns das Arschloch am Schalter mal sagen sollen, dass das nicht geht (obwohl das natürlich Schwachsinn ist, zwei Radfahrer nicht umbuchen zu lassen) und wir in die 22 Uhr Fähre um 21.10 nicht mehr einchecken können, anstatt uns irgendwo rumzuschicken in diesem Dreckshafen in Trelleborg. Aber so kamen wir nach zwei Stunden Warterei und acht Stunden Fahrt zu einer vernünftigen Zeit (8 Uhr) in Rostock an, frühstückten und waren mit dem Rad dann bald wieder in Diedrichshagen.
Fazit: eine lohnende Tagesfahrt nach Schweden! Wir planen, eine ähnliche Tour (dann mit zwei Nachtfahrten) zu unternehmen, wenn im November Malmö gegen Hammarby am letzten Allsvenskan-Spieltag steigt. Vorausgesetzt, ich habe die Zeit. Einfacher, weniger zeitaufwendig und auch erheblich billiger ist aber die Fähre nach Gedser auf Falster und dort 2. dänische Liga in Nyköbing gucken. Das kann man ja im Oktober mal machen… Statistik:
- Grounds: 1.694 (1; diese Saison: 15 neue)
- Sportveranstaltungen: 2.780 (1; diese Saison: 41)
- Tageskilometer: 460 (360km Fähre, 90km Rad, 10km Bus)
- Saisonkilometer: 4.880 (4.000 Auto, davon 650 Mietwagen/ 360 Schiff, Fähre/ 270 Bus, Bahn, Straßenbahn/ 250 Fahrrad/ 0 Flugzeug)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 18 [letzte Serie: 70, Rekordserie: 178]
- Jede Woche mindestens eine Sportveranstaltung seit: Kalenderwoche 31 des Jahres 2006 (31.7.-6.8.), d.h. seit 525 Wochen.
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