Montag, 1. August 2016

W522II-VII: Holland Vakantie – alle Spiele der Motoball-Europameisterschaft in Budel

Motoball EM in Budel, Niederlande (Motoballarena, Kap. 2.200 (davon 1.200 Sitzplätze)) 
26-07-16
12:30 Russia 11:0 Lithuania 8,0 Z: 400
14:30 France 4:4 Belarus 7,5 Z: 600
16:30 Russia 3:6 Germany 8,0 Z: 800
20:00 Netherlands 10:2 Ukraine 7,0 Z: 2.000
27-07-16
12:00 France 6:2 Ukraine 6,0 Z: 130
14:00 Netherlands 2:3 Belarus 7,0 Z: 600
16:00 Lithuania 0:5 Germany 6,0 Z: 400
18:00 France 3:3 Russia 8,5 Z: 400
20:00 Netherlands 3:7 Germany 8,0 Z: 2.000
28-07-16
12:00 Germany 9:0 Ukraine 7,0, Z: 400
14:00 Lithuania 0:4 Belarus 6,5, Z: 350
16:00 Russia 14:0 Ukraine 7,0, Z: 350
18:00 Germany 3:3 Belarus 8,0 Z: 600
20:00 Netherlands 0:3 France 7,0 Z: 2.000
29-07-16
12:00 Ukraine 3:7 Belarus 7,0 Z: 150
14:00 France 3:1 Lithuania 6,5 Z: 400
16:00 Russia 7:3 Belarus 7,5 Z: 500
18:00 Netherlands 6:4 Lithuania 7,5 Z: 1.900
20:00 Germany 6:2 France 8,5 Z: 1.900
30-07-16
12:00 Netherlands 2:7 Russia 7,0 Z: 1.800
14:00 Lithuania 10:2 Ukraine 6,0 Z: 500
16:30 Semi-Final: Russia 4:1 France 7,0 Z: 1.500
19:30 Semi-Final: Germany 6:2 Belarus 7,5 Z: 1.700
31-07-16
14:00 Place 3 France 0:5 Belarus 5,5 Z: 1.900
16:30 Final Russia 6:2 Germany 6,5 Z: 2.300
Welcome to the European Championship in Motorbike-Football! Photos with English Commentary:
MOTOBALL EUROPEAN CHAMPIONSHIPS: EVERY SINGLE MATCH FROM THE OPENING GAME TO THE FINAL!

Die Masterarbeit am Montag abgegeben und den Kommentar vom Prüfungsamt „in acht Wochen ist die Arbeit kontrolliert, ihr Zeugnis kriegen Sie Ende September, bis dahin können Sie sich ausruhen“ ernst genommen. Im September folgt eine große Auslandsfahrt bis auf den Kaukasus, August bin ich bei meinen Eltern an der Ostsee in Rostock und in dieser letzten Woche im Juli stand die Motoball-EM in den Niederlanden an. Von Holland Vakantie halte ich zwar eigentlich nichts und ich musste ohnehin jeden Tag von Bonn pendeln (u.a. wegen Auszug am Sonntag und anderer Verpflichtungen), aber ich war dann doch an jedem Tag und jedem Spiel dabei. Meine Unkosten für Diesel waren auch nicht viel mehr als die Stellplatzgebühren gewesen wären…

In dieser Woche stand also nach dem Testspiel nach der Uni – also dem vllt. letzten Besuch einer Uni meinerseits für immer – am gestrigen Montag, geballte Motoball-Action an. Diesmal wieder sieben Teilnehmer, da neben den Dauergästen Russland, Weißrussland, Deutschland, Frankreich, Niederlande und Litauen auch wieder die Ukraine teilnahm. Ich besorgte mir gleich eine Dauerkarte für 25€ (gültig für 25 Spiele und natürlich auch die drei Junioren-Freundschaftsspiele, die ich mir aber aus Zeitgründen nicht ansah). Sehr viel preisgünstiger als in Deutschland, aber mit den Bändchen – sah schwul aus, wie ein Festivalbesucher sechs Tage lang mit Bändchen an der Hand zu gucken, zu duschen und zu pennen – statt richtigen Karten beschissen gemacht. Organisatorisch daneben war auch die Ansage auf dem Platz: keine Torschützen, keine Karten. Und dass das Essen in den Niederlanden schlecht ist, ist ohnehin klar: soll mal einer was von Großbritannien und schlechtem Essen faseln – also Pie und Cider sind klar besser als Fritten mit fettigen Soßen, überbackenen Matschbuletten (Kroket, nein; keine Kroketten) und labbrige Bratwurst ohne Darm (Frikandel, nein; keine Frikadelle) und 0815-Bier. Und dann blieb einem nichts übrig, als jeden Tag seinen mitgebrachten Einkauf mit diesem Hollandfraß zu ergänzen…

Gut organisiert hingegen waren die Ansetzungen, die Durchführung der Spiele, die Show drumherum, der Parkplatz, die Campingmöglichkeiten und die Beschilderung (abgesehen davon, dass sie an den Fressbuden nur Niederländisch war). Was sie auch gut organisiert hatten, waren die Schiris – allerdings im negativen Sinne: wie die Gespanne aus Frankreich und Budel Spiele beeinflussten war schon mitunter auffällig... Die Unparteiischen aus Deutschland, Litauen, Ukraine, Weißrussland und Russland hingegen, lieferten souveräne und ausgewogene Vorstellungen. Germany 3:6 Russia (3rd match round 1) Dienstag waren noch meine Eltern da, daher wurde ich bequem mit Mietwagen hin und her kutschiert. Da wir reichlich vor dem Eröffnungsspiel da waren, haben wir mal auf dem angrenzenden Fußballplatz noch meine neueste sportliche Errungenschaft ausprobiert: einen Baseballschläger, den ich zu einem bei einem Baseballspiel in Bonn gefangenen Ball dazugekauft habe.

Die Spiele am Dienstag: Russland bestritt das Eröffnungsspiel gegen Litauen und siegte souverän mit 11:0, wobei es v.a. das letzte Viertel war, wo der Unterschied deutlich wurde.

In einem noch besseren Spiel vergab Weißrussland einen 4:1 Vorsprung gegen Frankreich und spielte nur 4:4. Die Franzosen waren nach einem Brutalofoul (Notbremse, der Weißrusse fliegt von der Maschine und haut den Französischen Torhüter fast um: er kann über das rutschende Motorrad drüber springen) drei Viertel der Partie in Unterzahl.

Titelverteidiger Deutschland spielte dann gleich zum Auftakt gegen den Rekordmeister Russland. Die Deutschen waren wieder mit vielen Fans vertreten, so auch mit der sympathischen Truppe von „Motoball Rockt“ (https://www.facebook.com/MotoballRockt/). Die erste Halbzeit war hervorragend und ausgeglichen. In der zweiten Hälfte war leider die Luft draußen, Russland siegte 3:6 und zeigte sich enorm in Form. Deutschland konnte durch den Rücktritt einiger starker Spieler nicht mehr ganz mithalten.

Schlimmer sieht es aber bei der Ukraine aus. Dort ist der Motoball weitestgehend zerstört durch die russische Besatzung: aber dass dieser kriegerische unzivilisierte Slawen-Stamm brandschatzend, plündernd und mordend irgendwo einfällt ist ja leider nichts Neues... Die ostukrainischen Teams, die leistungsstärken also, sind einfach in die russischen Ligen gewechselt und übrig geblieben ist glaube ich nur noch die Truppe aus Wosnessensk. Die war auch gegen den Gastgeber Niederlande voll überfordert. Die Niederländer fuhren auch erstaunlich schnell, ballsicher und wendig, sodass das 10:2 verdient war. Netherlands 2:3 Belarus (1st round) Mittwoch war die An- und Abreise aufwendiger; erst mit dem Rad zum Bahnhof in Bonn, dort holten mich meine Eltern ab mit dem Mietwagen, nach dem letzten Spiel des Tages setzten sie mich in Mönchengladbach ab; während sie nach Rostock zurückfuhren, fuhr ich mit der Bahn (meine letzte Bahnfahrt mit dem Studententicket; mal sehen ob ich nun des Rest der Saison auf dieses Drecksunternehmen verzichten kann!) nach Bonn und dann mit dem Rad zu Wohnung. Auf dem Weg zum Motoballplatz hatten wir noch eine Kapelle in Weert besichtigt, die tonnenförmig recht kurios anzusehen ist.

Heute gab es sogar fünf Spiele. Nach vier tollen Partien gestern, zuerst eine eher mittelmäßige: Frankreich gewann trotz mieser Leistung 6:2 gegen die Ukraine.

Dann spielte Niederlande auf Augenhöhe gegen Weißrussland mit und verlor nur 2:3. Wobei man sagen muss, dass der letzte Titel an Belarus so 2004 oder so ging. Also zwischen den beiden lag es v.a. beim Einzug ins Halbfinale.

Das Spiel Litauen gegen Deutschland war dann wenig überzeugend: eine dürftige Leistung der Deutschen, aber zum Sieg hat es gereicht. Es war das zweitschwächste Spiel der EM, nachdem Russland gegen Deutschland am Vortag das zweitbeste neben Deutschland 6:2 Frankreich war.

Frankreich gegen Russland sollte dann die beste Partie der EM werden: ein offener Schlagabtausch, Wahnsinnsmanöver, spannend bis zum Ende! Nur die niederländischen Schiris mit zweifelhaften Entscheidungen gegen die Franzosen, sonst wäre das mit einem Sieg für Frankreich abgegangen und nicht mit 3:3.

Zum Abschluss des Mittwochs verlor die Niederlande 3:7 gegen Deutschland. Die Niederlande war bis in die zweite Hälfte hinein ebenbürtig, am Ende setzte sich die höhere Klasse durch. Deutschland mit einem verdientem Sieg, aber auch hier eine schlechte Schiedsrichterleistung (zum zweiten Mal die Franzosen auffällig; die Osteuropäer und Deutschen machen keine einseitigen Bevorteilungen oder abstruse Pfeifereien). Netherlands 0:3 France Am Donnerstag holte ich Moritz in Weert ab. Obwohl sein Zug verspätet war, kamen wir noch rechtzeitig zum Spiel zwischen Deutschland und der Ukraine. Deutschland war bis auf das dritte Viertel souverän gegen die überforderte Ukraine und siegte 9:0.

Dann war Litauen auf Augenhöhe mit Weißrussland, aber die Weißrussen irgendwie am Ende doch vier Tore besser und die Balten immer noch ohne Tor (0:20 in 3 Spielen).

Danach führte Russland mit teils genialen Toren die Ukraine vor und fuhr den mit 14:0 höchsten Sieg der EM ein. Das Spiel blieb friedlich obwohl die Ukrainer allen Grund zu Frust hätten bei so einer Partie. Allerdings wurde auch auf jegliche Politisierung (kein Russe schleppte eine Donbas-Flagge mit oder sowas) verzichtet. Das ist bei vielen anderen Sportarten anders.

Hingegen Weißrussland gegen Deutschland war teils ein aggressives Spiel mit zwei völlig ungeahndeten Tätlichkeiten der Osteuropäer: dass die einzigen schlechten Schiedsrichter (Niederlande und Frankreich) ausgerechnet bei diesem tollen und sehr spannenden Spiel, das mit einem unverdienten Punktgewinn für Weißrussland durch einen Treffer in der Schlussminute nach einem unberechtigten Freistoß, endete, angesetzt waren, ist schon echt daneben.

Die Niederlande sollte unbedingt mit Schiedsrichterhilfe in die Halbfinals, aber gegen souveräne Franzosen hatte die zum Glück nichts zu melden: 0-3 und das war‘s. Moritz hat’s jedenfalls sehr gefallen: er war ja zum ersten Mal beim Motoball. Aber selbst Khatereh hat es gefallen, als ich mal mit ihr in Durmersheim bei einem Bundesligaspiel war. Also Motoball begeistert Neulinge eigentlich immer! Netherlands 6:4 Lithuania (1st round) Am Freitag war irgendwie schon vormittags höheres Verkehrsaufkommen als zuvor, aber ich kam noch genau zum Anstoß an. Die Ukraine ging auch gegen Weißrussland leider recht deutlich unter: 3:7.

Litauen dann endlich mit ihrem ersten Tor und der Schuss in den Winkel gegen Frankreich war genial. Leider reichte es nicht zu mehr, aber das 1:3 war achtbar für die Balten.

Weißrussland bekam gegen Russland deutlich die Grenzen aufgezeigt: 7-2 mit genialen Spielzügen der Russen.

Die Niederlande vor kaum weniger Zuschauern als an den Tagen zuvor mit einem sehr guten Spiel gegen Litauen, die nun auch ungeahnt aufspielten. 6:4 nicht unverdient für die Holländer, aber mich kotzte an, wie die wieder bescheißen wollten: einer der 6 Treffer war überhaupt keiner, nur der dreckige Franzose an der Linie meinte, dass der Ball, der nicht mal die Linie berührt hatte, hinter ihr gewesen sei… So einseitige Schiedsrichterleistungen wie hier zugunsten der Gastgeber habe ich beim Motoball noch nicht erlebt.

Als Höhepunkt des Tages in der Tat das beste Spiel: Deutschland schoss Frankreich in einem sehr harten Spiel mit 6:2 ab. Da wurde der Torwart angefahren, da er aus dem Schutzkreis herauslief. Das rücksichtlose Einsteigen der Franzosen verletzte oft die eigenen Leute. Einmal fuhr ein Franzose dem 13er nach einem Foul mutwillig übers Bein und tat dann noch unschuldig. Der Deutsche 4er rastete kurz vor Schluss auch noch aus: ungestrafter Kopfstoß nach unsauberem Kopfballduell und danach noch dem Franzosen gezielt ins Motorrad gefahren, dass er auf die Fresse flog… Roermond Samstag schaffte ich noch ein bisschen Sightseeing: Roermond ist für eine niederländische Stadt recht lohnend mit Kirchen, Stadttürmen und recht schicken Bürgerhäusern.

Das Juniorenspiel um 10.30 hatte ich ja durch Sightseeing ersetzt. Das erste EM-Spiel war dann Niederlande gegen Russland. Die Niederlande hielten lange gut mit, da Russland so zurückhaltend spielte wie im ganzen Turnier bisher nicht. Doch es reichte nicht zu einem Achtungserfolg: im letzten Viertel drehte Russland auf: von 2:3 auf 2:7.

Litauen schoss im letzten Gruppenspiel, das zu einem Spiel um Platz 6 verkam, die Ukraine mit 10:2 ab.

Dann kamen die Halbfinals. Zuerst Russland gegen Frankreich: spannend bis ins dritte Viertel, ehe Russland auf 4:1 davon zog. Einige überharte Aktionen von beiden Seiten gab es auch.

Deutschland hatte am Anfang keine Ideen gegen Weißrussland und lag schnell 0:1 hinten, doch im zweiten Viertel sorgten tolle Spielzüge zu einer 3:1 Führung. Nach der Pause war schnell alles klar. Am Ende ein sehr deutliches 6:2 und einige rabiate Aktionen. Germany 6:2 Belarus (semi-final 2) Sonntag dann ein ganz großer Akt: alle Sachen ins Auto – selbst der Beifahrersitz zugestellt, hinten kaum noch was im Rückspiegel gesehen und in den Getränkehaltern steckten meine Kakteen – das Zimmer geputzt und die Schlüssel abgegeben. Dadurch konnte ich keines der beiden Jugendspiele anschauen, sondern nur das Spiel um Platz 3 und das Finale.

Das Spiel um Platz 3 war das einzige schlechte Spiel der EM: Weißrussland gewann in einem defensiven Langweilerspiel mit 5:0 gegen lustlose Franzosen.

Das Finale wiederum war im ersten Viertel gut und spannend, doch nach dem 1:1 entschied Russland in den zweiten 20 Minuten die Partie für sich: 3-1, am Ende 6-2. Da war leider ein deutlicher Unterschied zu sehen und richtig gut war das defensiv geführte Finale leider auch nicht.

Insgesamt aber war die Motoball-EM eine ganz tolle Veranstaltung mit weit überwiegend sehr guten Spielen!

Ich ging noch in Krefeld gut türkisch essen und fuhr dann nach Rostock, wo ich 3 Uhr ankam. Die nächsten Berichte werden sich, da ich wie gesagt erstmal den August an der See bei meinen Eltern und den September dann auf dem Kaukasus bin, um Amateurfußball in Mecklenburg und dann diese Auslandsreise drehen. Mit Berufstätigkeit wird es – bei den Bewerbungsfristen – erst frühestens im Oktober etwas. Dieser Blog wird dann natürlich weiter betrieben, allerdings dürfte die Zahl der Spielberichte etwas zurückgehen: das war einer der Vorteile an der Uni; gut organisierbare Freizeit! Final: Russia 6:2 Germany Statistik:
- Grounds: 1.680 (Di-So 0; diese Saison: 1 neue)
- Sportveranstaltungen: 2.765 (Di 4, Mi 5, Do 5, Fr 5, Sa 4, So 2; diese Saison: 26)
- Tageskilometer: 2.370 (Di 300km Mietwagen; Mi 220km Mietwagen, 140km Bahn, 10km Rad; Do 320km Auto; Fr 270km Auto; Sa 280km Auto; So 830km Auto)
- Saisonkilometer: 2.620 (2.350 Auto, davon 650 Mietwagen/ 260 Bus, Bahn, Straßenbahn/ 10 Fahrrad/ 0 Flugzeug/ 0 Schiff, Fähre)
- Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 4 [letzte Serie: 70, Rekordserie: 178]
- Jede Woche mindestens eine Sportveranstaltung seit: Kalenderwoche 31 des Jahres 2006 (31.7.-6.8.), d.h. seit 522 Wochen.

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