Sonntag, 27. November 2011

W278II: Klarer Sieg für junge Lokspieler und noch klarerer Sieg für die Leunaer Handballer – dazwischen ein weniger sehenswertes Spiel im Pferdezüchterdorf

SV Schleußig 1990 D 2:8 1. FC Lokomotive Leipzig D
Datum: Samstag, 26. November 2011 – Anstoß: 10.30
Wettbewerb: D-Junioren Bezirksliga Sachsen Nord (1. Liga der 10-12jährigen)
Ergebnis: 2:8 nach 61 Min. (30/31) – Halbzeit: 0:3
Tore: 0-1 ?, 0-2 ?, 0-3 24. (11), 0-4 35. (5), 0-5 37. (10), 0-6 44. (9), 0-7 52. (9), 0-8 57. (10), 1-8 58. (Eigentor), 2-8 61. (7)
Verwarnungen: 1x Lok (6)
Platzverweise: keine
Spielort: Sportplatz Nonnenwiese (Kap. 1.000 Stehplätze)
Zuschauer: ca. 40 (davon ca. 20 Gästefans)
Unterhaltungswert: 7,0/10 (Wirklich gutes und sehenswertes, wenn auch 56 Minuten lang extrem einseitiges Jugendspiel)

SG Könderitz-Etzoldshain 1948 1:2 Droyßiger SG
Datum: Samstag, 26. November 2011 – Anstoß: 14.00
Wettbewerb: Kreisliga Burgenland, Staffel 3 (10. Liga, 5. Amateurliga)
Ergebnis: 1:2 nach 98 Min. (49/49) – Halbzeit: 1:2
Tore: 0-1 23. (22), 0-2 27. (11?), 1-2 39. (3)
Verwarnungen: 1x Könderitz (2)
Platzverweise: 45. Könderitz (7) wegen angeblicher Tätlichkeit
Spielort: Sportplatz Könderitz (Kap. 1.000 Stehplätze)
Zuschauer: ca. 50 (davon ca. 5 Gästefans)
Unterhaltungswert: 4,0/10 (Ganz lahmer Beginn, danach einige gute Szenen, aber gut war das Spiel nie)

TSV Großkorbetha 16:35 TSV Leuna 1919
Datum: Samstag, 26. November 2011 – Anwurf: 17.00
Wettbewerb: Bezirksklasse Sachsen-Anhalt Süd (8. Spielklasse, 5. Amateurliga)
Ergebnis: 16:35 nach 60 Min. (30/30) – Halbzeit: 9:17
Tore: (?) (Korbetha); 6x Dry, 6x Sven, 6x Schmidtn, 5x Frank, 4x Nr. 22, 3x Fünfer, 2x Schnaussn, 2x Rudi, 1x Nr. 15 (Leuna)
Gelbe Karten: (4), (15), (??) (Korbetha); Frank, Sven, Holchi (Leuna)
Zeitstrafen: 2x (6), 2x (9), (3), (4) (Korbetha = 12 Minuten); Holchi, Sven, Nr. 15, Rudi (Leuna = 8 Minuten)
Disqualifikationen: 47. (6) Korbetha, wegen Torwurfverhinderndem Foul als letzter Mann
Spielort: Werner-Giersch-Sporthalle (Kap. 210 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 120 (davon ca. 15 Gästefans)
Unterhaltungswert: 7,0/10 (Extrem einseitiges Spiel mit überragender Leunaer Mannschaft)
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Photos and English Version:

Die heutige Tour begannen wir drei in Leipzig, wo auf der in einem Waldstück eng von Bäumen umstandenen, aber highlightlosen Nonnenwiese ein D-Junioren Spiel stattfand. Die Schleußiger D-Jugend ist trotz immerhin 8 Punkten auf einem Abstiegsplatz, während Lok zusammen mit Tabellenführer SG Leutzsch, Red Bull/ RasenBall/ Rote Hornochsen und dem FC Eilenburg die vier Teams umfassende Spitzengruppe bildet. Da der Alte zu lange beim Frühstück brauchte, kamen wir erst nach 10 Spielminuten auf der Nonnenwiese an. Der Favorit führte bereits 0:2.

Die Angriffe der jungen Lokspieler waren gefährlich wie auch sehenswert, wobei bis zur Pause nur noch ein weiterer, geschickt heraus gespielter Ball im Tor landete. Unablässig gingen die blau gekleideten Gäste in Hälfte zwei nach vorne. Das sichere und hochklassige Kombinationsspiel führte zu fünf weiteren Toren. Erst in den letzten fünf Minuten ließ Lok nach. Da konnte Schleußig auch ihre einzigen Offensivaktionen zeigen. Erst provozierten sie ein Eigentor, dann spielten sie einen zweiten Treffer heraus. Dazwischen verschoss Lok noch einen umstrittenen Neunmeter kläglich. Aber alles in allem sprach schon allein das Ergebnis von 2:8 für sich. Lok ist eine Klasse besser als Schleußig, so gut Schleußig auch spielt!
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Wir fuhren dann in den Burgenlandkreis weiter, wo wir in Könderitz für maßlose 2€ ein Spiel der Kreisliga Zeitz (ich muss mal wieder darauf hinweisen: in der Kreisliga Naumburg kostet es meistens 1,50€ oder nur 1€, die Spiele sind aber durchweg besser!) sahen. Könderitz ist ein wenig attraktives Kaff, das in seiner altslawischen Namensbedeutung „Dorf der Pferdezüchter“ heißt. Das Nachbardorf Etzoldshain hat wenigstens eine Burgruine als kleine Sehenswürdigkeit zu bieten: allerdings ist nur der Bergfried mittelalterlich und aufgrund der Einsturzgefahr der ganzen Anlage (die Gräben und die Flussauenlage lassen auf eine Wasserburg schließen) ist diese auch mit Zäunen abgesperrt. Die sind aber auf der Ostseite auch alles andere als unüberwindbar...

In Könderitz ist wie gesagt nichts Sehenswertes zu finden, aber wer Pferde mag wird einige von den Viechern dort angucken können. Hinter den von einigen Bäumen flankierten, aber wenig ansehnlichen Fußballplätzen, befindet sich auch eine Reitsportanlage. In der Fußballkreisliga sind Könderitz als 4. und Droyßig als 5. noch voll im Aufstiegsrennen mit Kretzschau, VfB Zeitz und Grana dabei. Nach Spitzenspiel sah das auch in sofern heute aus, als dass es eine ewig lange Abtastphase gab. Zwei Schüsse von Könderitz und einer von Droyßig in 22 Minuten – dann gab es plötzlich mal Action vor dem Könderitzer Kasten: der Torwart (wohl Ersatzmann) etwas desorientiert, ein Droyßiger schießt aus zwei Metern den Ball aufs leere Tor, doch trifft nur die Latte, wohingegen ein Mitspieler den Abpraller sicher verwertet. Das 0:2 kurz darauf war ein haltbarer Freistoß aus über 20 Metern aufs kurze Eck. Ein richtig schöner Treffer gelang den Hausherren noch vor dem Pausenpfiff mit einer schönen Bogenlampe aus 25m über den Torwart unter die Latte. Auch noch vor der Pause wurde es hitziger: ein Könderitzer wurde vor dem eigenen Strafraum gefoult, woraufhin er den Droyßiger umschubst. Der schwache Schiedsrichter zeigt – bestärkt vom noch schwächeren Linienrichtergespann – die völlig schwachsinnige rote Karte. Eine Gelbe war es schon, aber dass es hier Rot gab war absolut lächerlich. Das passt aber mal wieder in das Bild der Schiedsrichter, die vom in den letzten Wochen dank Schmierblättern wie der MZ und vielen anderen drittklassigen Zeitungen sowie Organen wie dem DFB und Kreisverbänden, in denen zu viele mediengeile Schwachköpfe sitzen, enorm befeuerten Aktionismus geleitet, möglichst spektakuläre Entscheidungen treffen wollen. Aber solche Schwachsinnsentscheidungen und die in den Blickpunkt gerückten Unsportlichkeiten wie Tätlichkeiten gegen den Unparteiischen haben vor allem eines gemeinsam: es gab sie schon immer und wird sie auch immer geben – und immer wieder wird fälschlich behauptet, dass ihre Häufigkeit „dramatisch gestiegen“ sei...

In der zweiten Hälfte stieg nur die Personalnot der Könderitzer dramatisch, denn ein Spieler musste verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Er war rücksichtslos in einen Zweikampf hineingegrätscht, der von einem ohnehin ziemlich aggressiv spielenden Droyßiger ebenso rücksichtslos geführt wurde. Dem Könderitzer wurde in diesem Zweikampf das Schienbein gebrochen. Unschuldig war er natürlich nicht an der Sache,doch dass er sich darüber aufregte und Gegenspieler beschimpfte ist völlig natürlich – da kann man auch von einem Droyßiger Dorfdepp erwarten, dass da nicht noch Beschimpfungen zurückkommen, wie von den beiden unintelligenten Spielern, die sich da noch mächtig beliebt machten. Stoff für die randelegeile Lokalpresse lieferten sie aber nicht, da nach der schweren Verletzung trotz der unsicheren Leistung des Schiedsrichtergespanns, bei der vor allem wieder auffiel, dass die Linienrichter auf Kreisebene überflüssig wie ein Kropf sind (oder eher wie zwei Kröpfe – bei zwei Fahnenwinkern), keine Aggressionen mehr so aufkamen. Ein weiteres Tor fiel leider auch nicht mehr: der eine unmögliche Stürmer der DSG traf noch nicht einmal das halbleere Tor, nachdem er den Torwart vorm Strafraum umspielt hatte. Und Könderitz schoss einmal handbreit über die Querlatte.
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Wir kamen noch rechtzeitig im Weißenfelser Ortsteil Großkorbetha an, wo in der Walter-Giersch-Sporthalle ein interessantes Bezirksklassehandballspiel mit Leunaer Beteiligung stattfand. Mit nur einem Sieg ist Großkorbetha Vorletzter, während Leuna mit einer ausgeglichenen Bilanz im Mittelfeld rangiert. Das Problem waren beim TSV bisher die Auswärtsspiele, die beide verloren gingen. Diesmal sollte es anders werden. Die ersten 20 Minuten wurde gar nicht ein- und ausgewechselt – da stand es schon (nachdem es recht lahm los ging und Leuna viereinhalb Minuten mit 0:1 führte und dann bald mit 0:3) 6:15. An der minderbemittelten Spielweise der Großkorbethaer ließ sich schon nach 20 Minuten festmachen, dass dieses Spiel problemlos zugunsten des TSV Leuna verlaufen sollte: vom Torwart bis zum Kreisläufer war jede Position bei der Leunaer Sieben besser besetzt. Dabei musste der Abteilungsleiter, ein kräftiger Endvierziger, diesmal volle 60 Minuten im Kasten stehen. Er kassierte dabei nur 16 Gegentreffer, wobei ich ihm diesmal „nur“ eine gute Leistung (keine sehr gute) bescheinigen kann – ich habe ihn mehrmals noch besser spielen sehen! Vorne waren es dann Frank, Sven, Dry und Schmidtn – in der zweiten Hälfte auch der 22er – die sich mit dem Tore werfen abwechselten. Und was für schöne Treffer da dabei waren!

Großkorbetha konnte in erster Linie Siebenmeter verwandeln. Von den 16 Toren erzielten sie 7 von der Linie. Aus dem Spiel heraus lief fast nichts zusammen. Da war es nicht verwunderlich, dass meist nur die Leunaer Fans über schnelle Tempogegenstöße und schöne Würfe aus der Distanz jubeln konnten. Die Leistung des gastgebenden TSV bedarf keiner weiteren Worte – aber der zugast gewesene TSV zeigte sich von einer hervorragenden Seite: schöne Spielszenen, schöne Tore und ein souveräner 16:35-Sieg! Weiter so!
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Statistik:
Grounds: 672 (heute 2 neue; diese Saison: 78 neue)
Sportveranstaltungen: 1.417 (heute 3, diese Saison: 103)
Tageskilometer: 130 (130 Auto)
Saisonkilometer: 13.810 (11.910 Auto/ 1.890 Fahrrad/ 10 Bahn, Bus, Tram/ 0 Flugzeug/ 0 Schiff, Fähre)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 18
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 277

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