Dienstag, 22. November 2011
W277III: Endlich wieder gute Fußballspiele in Leipzig!
TSV 1950 Seegeritz 1:1 Turbine Leipzig II
Datum: Sonntag, 20. November 2011 – Anstoß: 12.00
Wettbewerb: 3. Stadtklasse Leipzig, Staffel 2 (12. und unterste Spielklasse, 7. Amateurliga)
Ergebnis: 1:1 nach 96 Min. (47/49) – Halbzeit: 0:1
Tore: 0-1 45. (Nr. 9), 1-1 79. (Nr. 15)
Verwarnungen: Nr. 7, Nr. 8 (Seegeritz); Nr. 10, Nr. 11, Nr. 15 (Turbine)
Platzverweise: Nr. 18 von Seegeritz (91. wegen Beleidigung eines Gegenspielers)
Spielort: Pappelarena Seegeritz (Kap. 500 Stehplätze)
Zuschauer: ca. 30 (davon mind. 6 Gästefans)
Unterhaltungswert: 8,0/10 (Sehr spannendes und erstaunlich gutklassiges Spiel!)
SV Leipzig Ost 1858 II 0:11 SV Eintracht Leipzig-Süd
Datum: Sonntag, 20. November 2011 – Anstoß: 14.00
Wettbewerb: 2. Stadtklasse Leipzig, Staffel 2 (11. Spielklasse, 6. Amateurliga)
Ergebnis: 0:11 nach 90 Min. (45/45) – Halbzeit: 0:3
Tore: 0-1 ?. (Nr. ?), 0-2 12. (Nr. ?), 0-3 36. (Nr. 9), 0-4 46. (Nr. 10), 0-5 54. (Nr. 11), 0-6 57. (Nr. 10), 0-7 60. (Nr. 6, Foulelfmeter), 0-8 70. (Nr. 14), 0-9 77. (Nr. 11), 0-10 88. (Nr. 8), 0-11 90. (Nr. 11)
Verwarnungen: mindestens Nr. 2, Nr. 3, Nr. 4, Nr. 7, Nr. 8, Nr. 16 (Ost); Nr. 4, Nr. 6 (Eintracht)
Platzverweise: Nr. ? von Ost (52. wegen groben Foulspiels)
Spielort: Sportplatz Wurzener Straße/ Ost 58 (Kap. 1.000, davon 50 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 12 (davon mind. 2 Gästefans)
Unterhaltungswert: 7,0/10 (Sehr einseitiges und durch Ost 58 teilweise unsauberes Spiel – aber langweilig war es nie!)
SG Leipziger Verkehrsbetriebe III
24:25 Universitätssportclub Leipzig
Datum: Sonntag, 20. November 2011 – Anwurf: 16.30
Wettbewerb: Bezirksliga Leipzig (7. Spielklasse, 4. Amateurliga)
Ergebnis: 24:25 nach 60 Min. (30/30) – Halbzeit: 14:11
Torfolge: 2-0, 2-1, 4-1, 4-2, 6-2, 6-5, 7-7, 7-7, 10-7, 10-8, 11-8, 11-9, 12-9, 12-11, 14-11; 15-11, 15-13, 16-13, 16-15, 17-15, 17-17, 18-17, 18-21, 19-21, 19-22, 20-22, 20-24, 22-24, 22-25, 24-25
Gelbe Karten: Nr. 6, Nr. 7, Nr. 8 (LVB); Nr. 4, Nr. 6, Nr. 30 (USC)
Zeitstrafen: Nr. 6, Nr. 8 (LVB = 4 Minuten); 2x Nr. 21, Nr. 7, Nr. 35 (USC = 8 Minuten)
Disqualifikationen: keine
Spielort: Sporthalle an der Radrennbahn (Kap. 100 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 40 (davon 5-10 Gästefans)
Unterhaltungswert: 4,5/10 (Enges, aber kein besonders gutes Spiel)
Photos and English version:
a) Football in Leipzig: TSV Seegeritz v Turbine Reserve, and: Ost 1858 Reserve v Eintracht Süd
b) Handball in Leipzig: LVB 3rd v USC
Nach einer ganzen Reihe mäßiger bis beschissener Fußballspiele in Leipzig gab es diesen Sonntag – wegen Totensonntag spielten die komischen Heinis in Sachsen-Anhalt ja nicht – zwei wirklich gute bis sehr gute Spiele in Sachsens größter Stadt zusehen. Das erste Spiel fand allerdings nicht direkt in Leipzig selbst, sondern in einem Ortsteil der Nachbarstadt Taucha statt. Seegeritz ist ein kleines Nest vor den Toren Leipzigs, wo auf einer von Pappeln umstandenen Wiese zwei Tore aufgestellt sind. Zwei Netze daran, ein paar Kreidelinien, ein besserer Schuppen als Sportlerheim und sich nicht daran stören, dass die Höhenunterschiede der Unebenheiten des Rasenplatzes bei rund 30cm liegen – fertig ist der idyllische Platz des TSV Seegeritz.
Ein paar Zuschauer verfolgten aufmerksam das Spiel der untersten Spielklasse. Auch sehr aufmerksam war der Schiedsrichter. Der junge Unparteiische namens Moritz Kurzweil lag in keiner Entscheidung falsch und agierte nicht zu streng und nicht zu locker. Eine hervorragende Leistung! Doch auch die Spieler verdienen nur Lob: weitestgehend sauber, doch immer engagiert ging es in die Zweikämpfe und beide Seiten – Turbine bis Mitte der zweiten Hälfte deutlich stärker, danach eher Seegeritz – attackierten in regelmäßigen Abständen das Tor. Die beiden Mittelfeldmannschaften waren für die unterste Spielklasse auch erfreulich ballsicher. Ein besonderes Highlight war der Führungstreffer der Gäste: eine Bogenlampe aus 20m über den Torwart. Also insgesamt kann man nur sagen: weiter so – das war ein richtig schönes Spiel!
Wir fuhren in den östlichen Teil der Stadt und kamen nicht ganz rechtzeitig zum Spiel der Reserve von Ost 58 gegen Eintracht Süd. Die Gäste hatten bereits ein Tor vorgelegt. Als wir uns langsam zu unseren Plätzen bewegten, hatten die Eintrachtler schon das 0:2 nachgelegt. Wer uns über den Spielstand informierte und noch als interessanter Gesprächspartner das Spiel über erhalten blieb, war übrigens einer der drei neutralen Zuschauer: ein junger TuB-Spieler und -Schiedsrichter (oder wie er das immer so schön aussprach: „Schiiensrichtor“). Außer uns drei Neutralen waren noch zwei sehr ruhige weibliche Anhänger von Eintracht und mindestens sieben, teilweise beim Bierkonsum und Sprüche klopfen ziemlich flotte Ost-Anhänger da. So ein paar Leute verlieren sich natürlich ziemlich auf dem recht weitläufigen, auf zwei Seiten von Graswällen (auf dem einen befinden sich auch 50 Schalensitze in blau und gelb) umgebenen und vor allem wegen dem direkt angrenzenden Bahnviadukt sehr sehenswerten Platz. Auf der einen Längsseite fahren in 7m Höhe regelmäßig Züge vorbei.
Aber weniger das Beobachten der Züge, vielmehr das Zuschauen beim Spiel war interessant. In der zweiten Halbzeit ging es nämlich ziemlich rund. Die nur zu zehnt angetretenen Ostler schoben schon nach dem dritten Gegentor, einem herrlichen Kopfballtreffer, ziemlich Frust. Nach dem schnellen 0:4 wurden sie reichlich unsauber. Viele Fouls – u.a. packte einer auch die Sense dermaßen aus, dass er vom weitestgehend sicheren Schiri vom Feld geschickt wurde – und viele Beschimpfungen. Zwei Mal gab es auch klassische Rudelbildung: etwas Schubsen, einige Sprüche klopfen. Besonders hirnlos waren dabei natürlich Bemerkungen von Leuten von Ost 58, die den sehr übergewichtigen Gästetrainer angingen, von wegen er würde „Fuffzn Bockwürschte alleene fressn“. Durch die mittlerweile völlig überforderte Abwehr (bei zwei Mann weniger auch kein Wunder) kamen immer wieder gefährliche Angriffe des nun Tabellenführers Eintracht Süd, die in den seltensten Fällen vom schwachen Torwart der abstiegsbedrohten Ost 58-Reserve entschärft wurden. Meistens scheiterten die Gästespieler an sich selber. Aber gerade vom 11er waren mehrere schöne Tore – so eine Direktabnahme aus knapp 20m genau neben den Innenpfosten halbhoch ins Netz – dabei. Das 0:11 war auch in der Höhe so verdient, wobei es erst bei der Mannschaftsstärke 9 gegen 10 (ein Gästespieler wurde umgetreten [das war die eine Rudelbildung], konnte nicht weiter machen und es gab keinen Wechselspieler mehr für ihn) noch zweistellig wurde.
Wir fuhren nun schließlich noch zur erst in diesem August eröffneten Sporthalle hinter der Radrennbahn (Alfred-Rosch-Kampfbahn, Windorfer Straße). Dort spielen mindestens drei Handballvereine und wohl auch ein paar andere Clubs ihre Heimspiele. Kommt man in die von außen recht interessant grün-grau verschachtelt verkleidete und sehr modern wirkende Halle, riecht man schon den künstlichen Geruch des Parkettbelags und der brandneuen Sitzbänke, die 100 Fans Platz bieten. So viele kamen natürlich nicht zum Bezirksligaspiel der Dritten Mannschaft der Verkehrsbetriebe (die 1. Mannschaft spielt übrigens selbstverständlich noch in der viel schöneren Sporthalle Brüderstraße!) gegen die 1. des USC.
Für Bezirksliga war es ein unterdurchschnittliches Spiel, das sich nach einem guten Beginn da entwickelte. Bis zur Pause lagen die Verkehrsbetriebe zwar konstant vorne, aber in der zweiten Hälfte brachen sie erheblich ein und erzielten kaum noch einen Treffer – selbst in doppelter Überzahl (Mitte des zweiten Spielabschnittes waren einmal gleich zwei Gästespieler hinausgestellt worden, sodass die LVB 90 Sekunden Zeit gehabt hätte, davon zu ziehen) trafen sie nicht, ja kassierten sogar noch einen Gegentreffer! Diese Szenen dürften dann auch der Knackpunkt gewesen sein. In den letzten 8 Minuten lag der Uni-Verein konstant vorne. Zwei Minuten vor der Schlusssirene hieß es 22:25. Zwei weitere Treffer der LVB waren nur noch Ergebnisbeschönigung. Der Sieg für den USC, der damit einen guten fünften Rang festigt, war auch verdient. LVB III ist nun nur noch 8. von 12. Positiv stachen bei diesem Spiel übrigens die souveränen Schiedsrichter hervor: Sachsen hat anscheinend nicht annähernd so ein Problem mit parteiischen und inkompetenten Handballschiedsrichtern wie Sachsen-Anhalt.
Nach dem Handballspiel, das übrigens die schwächste Sportveranstaltung der gesamten Sportwoche war, rundeten wir den Sonntag mit einem guten Essen im benachbarten „Bikers Inn“ an der Radrennbahn ab.
Statistik:
Grounds: 670 (heute 3 neue; diese Saison: 76 neue)
Sportveranstaltungen: 1.413 (heute 3, diese Saison: 99)
Tageskilometer: 110 (110 Auto)
Saisonkilometer: 13.670 (11.780 Auto/ 1.880 Fahrrad/ 10 Bahn, Bus, Tram/ 0 Flugzeug/ 0 Schiff, Fähre)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 15
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 277
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