Dienstag, 22. November 2011
W277I: Zwickau schießt auch Lok aus dem Pokal
FSV Zwickau 2:1 1. FC Lokomotive Leipzig
Datum: Mittwoch, 16. November 2011 – Anstoß: 13.30
Wettbewerb: Achtelfinale des Sachsenpokals (sogenannter „Wernesgrüner Pokal“ – beide Mannschaften aus Oberliga Nordost-Süd, 5. Liga, 2. Halbprofiliga)
Ergebnis: 2:1 nach 92 Min. (45/47) – Halbzeit: 0:0
Tore: 1-0 60. Marco Wölfel, 1-1 85. Djibril N’Diaye, 2-1 86. Jörg Laskowski
Verwarnungen: Marcel Trehkopf (FSV); Torwart Boris Kovanovic, Sebastian Seifert, Jens Werner (Lok)
Platzverweise: keine
Spielort: Sportforum »Sojus 31« Eckersbach (Kap. 2.500 Sitzplätze)
Zuschauer: mind. 2.400 (davon 2.387 zahlende, Gästefans: mind. 300)
Unterhaltungswert: 6,5/10 (Zwickau die klar bessere Mannschaft, aber das Spiel war trotzdem bis zum Schluss spannend, da der Gastgeber zu wenig aus den Chancen machte)
Photos and English version:
Am sächsischen Feiertag Buß- und Bettag hatte auch ich keine Uni, sodass ich mich mit meiner Freundin nach Zwickau aufmachte. Leider spielt der FSV seit Saisonbeginn im Sportforum Sojus 31 im Ortsteil Eckersbach. Das liegt zwar ganz nett am Hang, aber ist doch sehr provisorisch – und dann nicht schön und eindrucksvoll wie das Westsachsenstadion, sondern ziemlich zusammengepfriemelt. Fünf der altbekannten Baugerüste als Tribünen aufzustellen ist ja völlig in Ordnung, aber ein Oberligastadion das nur Dixis hat und ein derart desorientiertes Personal am Fressstand ist schon schwach. Nach 15 Minuten anstehen bekam ich von den überforderten Gestalten hinter der Theke wenigstens noch die Wiener – die Leute hinter mir konnten nur noch Getränke holen, da Essen viel zu knapp kalkuliert wurde. Dafür waren die am Eingang kompetenter. Die haben sogar die wenigen Idioten mit Thor-Steinar-Klamotten gleich angeschnauzt.
Die bekannte Zwickauer Ultragruppe „Red Kaos“ wurde nach einem kleinen Platzsturm zum letzten Saisonspiel, der lächerlicherweise zu einem Spielabbruch führte, ausgesperrt, worunter die Stimmung im neuen Zwickauer Stadion erheblich litt. Diese ist nicht annähernd so gut wie früher, aber die Block-A-Leute hinter ihrem Banner „Gott mit uns“ sind für regelmäßiges Anfeuern im Stile „Sachsenring, o Sachsenring olé“ oder „Hier regiert der FSV“ – immer wieder gehen auch andere Fans, auch die auf der Haupttribüne, da mit – gut. Und die aus Block A reagierten auch gut auf die Pöbeleien von den Lokis: als die schwarzgekleidete Faschistengruppe „Zwickau – ihr Zigeuner“ anstimmte, antwortete der A-Block erst „Nazis raus“, konterte weiter mit „Eure Eltern gehen zu Chemie“ und setzte schließlich noch einen drauf: „Eure Kinder spielen bei RB!“ Ein Klassiker den natürlich auch etliche in meinem Block nicht auslassen konnten, war natürlich: „Welche Hure welcher Bock schuf den 1. FC Lok?!“
Nicht nur stimmungstechnisch war Zwickau besser, auch die Mannschaft war klar überlegen. Der FSV deutete zumindest an, warum sie mit 8 Punkten Vorsprung Tabellenführer der Oberliga sind. Lok ist zwar auch noch im guten einstelligen Bereich, aber sah 30 Minuten lang keinen Stich. Nicht einen Torschuss gaben sie bis zur 30. ab – und bis zur 45. waren es gerade einmal zwei. In diesem Pokalspiel spielte nur Zwickau, aber konnte eine Stunde lang keinen Torerfolg verbuchen. In der ersten Halbzeit wurde ihnen allerdings ein (Abseits?)-Tor von dem kleinlichen und eher weniger guten Schiedsrichtergespann zweifelhafterweise aberkannt. Nach dem gut heraus gespielten 1:0 nach 60 Minuten gab es noch eine kleine Pyroeinlage der Gästefans, die der gute Stadionsprecher völlig korrekterweise unkommentiert ließ, und etwas mehr Chancen für Lok. Nachdem die Leipziger lange vorgeführt wurden, leisteten sie wenigstens etwas Gegenwehr. Der Ausgleich in der 85. war trotzdem ein übelster Glückstreffer und Zwickau reagierte genau richtig darauf: gleich im Gegenzug erzielten sie das 2:1.
Ein absolut verdienter und vor allem noch viel zu niedriger 2:1-Sieg führt Zwickau also in die nächste Runde, ins Viertelfinale, wo die Roten Hornochsen aus Leipzig – ja, ja: „Eure Kinder spielen bei RB“ – warten.
Statistik:
Grounds: 666 (heute 1 neuer; diese Saison: 72 neue)
Sportveranstaltungen: 1.408 (heute 1, diese Saison: 94)
Tageskilometer: 300 (300 Auto)
Saisonkilometer: 13.450 (11.610 Auto/ 1.830 Fahrrad/ 10 Bahn, Bus, Tram/ 0 Flugzeug/ 0 Schiff, Fähre)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 11
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 277
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