Sonntag, 24. Juni 2012

W308IV: Sieg durch Foulspiel, das legendäre Zwickauer Sprecherproblem und ein bisschen Speedskating zum Abschluss des Wochenendes

SV Zwickau 1904 14:15 SG Wasserball Brandenburg
Datum: Sonntag, 24. Juni 2012 – Anschwimmen: 10.00
Wettbewerb: 2. Liga Ost (2. Wasserballliga, 1. Amateurliga)
Ergebnis: 14-15 nach 32 Min. (4x8) – Viertel: 3-5, 5-2, 5-2, 1-6
Torfolge: 0-1, 1-1, 1-4, 3-4, 3-5; 4-5, 4-7, 8-7; 8-8, 10-8, 10-9, 13-9; 13-13, 14-13, 14-15
Fouls: Zwickau ?, Brandenburg ?
Disqualifikationen: keine
Spielort: Schwimmhalle Flurstraße im Sport- und Freizeitzentrum Werner Seelenbinder (Kap. 150, davon 75 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 60 (keine Gästefans)
Unterhaltungswert: 7,5/10 (Sehr spannendes Spiel)

Deutsche Meisterschaft im Speedskating
Datum: Sonntag, 24. Juni 2012 – Beginn: 9.30
Wettbewerb: Deutsche Meisterschaft im Speedskating in den Wettbewerben Aktive Herren (300m, 500m, 1.000m, 10.000m), Aktive Damen (300m, 500m, 1.000m, 5.000m), Junioren A/ B/ A-Damen/ B-Damen (300m, 500m, 1.000m, 5.000m), Kadetten Herren/Damen (300m, 500m, 1.000m, 10.000m), Schüler A Herren/ Damen (200m, 300m, 1.500m, 3.000m), Senioren AK 60 Herren (300m, 1.000m, 3.000m), Senioren AK 30/ 40/ 50, Damen/ Herren (100m, 1.000m, 3.000m)
Ergebnisse: siehe http://rsv-gera.de/start/index.php?option=com_content&task=view&id=363&Itemid=1
Austragungsort: Rollschnelllaufbahn Gera im Ufer-Elster-Park (Kap. 1.200 Stehplätze)
Zuschauer: ca. 400
Unterhaltungswert: 5,0/10 (Nicht uninteressant, aber es gibt sehenswerteren Rollsport wie Inline- und Rollhockey)
IMG_1066 Photos with English Commentary:

Nach dem Frühstück im ETAP fuhren wir quer durch Zwickau ins Gewerbegebiet Flurstraße. Dort befindet sich die Schwimmhalle der Wasserballabteilung vom Schwimmverein Zwickau von 1904. Ab der übernächsten Saison steht dem SV dann eine moderne Schwimmhalle zur Verfügung, die sich derzeit im Bau befindet. Das ist auch eine feine Sache für die Wasserballer, denn wo das Becken Wettkampfmaße haben soll, will ich ja mal wissen. Und dass die Zuschauer in Badelatschen kommen müssen, da es keine Trennung der Zuschauerränge zum Innenraum hin gibt – sprich: die Halle einfach sehr eng ist – ist eigentlich auch nicht für größere Wasserballveranstaltungen angemessen. Die Atmosphäre der Halle ist aber natürlich sehr sympathisch: man wird nass gespritzt, da man so nah am Spielbecken hockt und manche Offizielle begrüßen fremde Zuschauer handschläglich.

Leider ist Zwickau 04 nur der Vorletzte der Liga und gegen den Fünften aus Brandenburg war heute eigentlich nichts zu erwarten. Im erfreulich guten ersten Spielabschnitt führte Brandenburg auch immer mit ein, zwei Toren. Zu Beginn des zweiten Viertels zog Brandenburg auch etwas davon, doch wurde dann arrogant. Zwickau kämpfte nun richtig, hielt voll mit und agierte recht treffsicher. 8:7 war die erste Führung für die Zwickauer.

Im dritten Viertel zogen sie dann richtig davon, was sich aber negativ auf die Kräfte im vierten Viertel auswirken sollte. Die 13:9-Führung, die sich in den Schlussabschnitt mitnahmen, war schnell weg. Als sie mit letzter Kraft noch einen berechtigten Fünfmeter zum 14:13 verwandelten, wurde die Schiedsrichterleistung hanebüchen. Ein Zwickauer musste wegen Wechselfehlers runter: wäre ich nie drauf gekommen, dass das seitliche Hinaussteigen aus dem Becken ein zu bestrafender Fehler ist, da ein Brandenburger im zweiten Viertel direkt vor mir rauskletterte zum Wechseln – und zwar von den Berliner (!) Schiris völlig ungestraft. Für Streit sorgte dann aber erst, dass Brandenburg wieder einmal seine dreckige Spielweise bei den Unparteiischen durchbekam. Die Mannschaft war mir schon beim Samstagsspiel als unsaubere Truppe und trotzdem Liebling der Schiedsrichter aufgefallen und verschaffte sich nun beim 14:15 mit einem Faustschlag (der ungestraft blieb!) den entscheidenden Vorteil vorm Torwurf.

Dass bei so einem dreckigen Sieg der Brandenburger jeder Zwickauer angepisst ist, ist selbstverständlich. Aber durch das nicht unbekannte Problem der regionalistischen Schiedsrichter (kommt halt auch davon, wenn man Berliner bei einem Spiel Sachsen-Brandenburg ansetzt) kam jetzt tatsächlich das schon legendäre Zwickauer Sprecher-Problem hoch. Der Alte war mir schon das ganze Spiel über als unfähiger Hallensprecher aufgefallen – die Ansagen zu den Toren waren absolut unzulänglich, da meist ohne Namensnennung – aber die Hitze in der Halle schien ihm in der Schlussminute dann den letzten Rest Gehirnmasse trocken gelegt zu haben: da brüllt der abfällige Bemerkungen gegen Schiedsrichter und Gästespieler ins Mikro! Also soviel Intelligenz muss man auch von einem noch so enthusiastischem Wasserball-Opa erwarten, dass er routiniert das Tor ansagt, dann das Mikro ausmacht und erst dann mal ein paar Beschimpfungen durch die Halle ruft – ohne Verstärker! Aber beim Wasserball werden irgendwie oft die größten Gehirnamputierten ans Mikro gesetzt – sein Ersatzmann musste ja auch noch rumprollen, was das für eine Leistung von Brandenburg gewesen sei. Dass er Recht hat, steht außer Frage – dass er das als Sprecher nicht durchzusagen hat, genauso. Aber in einer Stadt, in der noch weit in den 1990ern der Fußballstadionsprecher dafür bekannt war, dass er bei Tumulten mit den „Genossen der Volkspolizei“ gedroht hat und Nachfolger ohne jegliches Sprechertalent hat, wundert einen so wie so nichts mehr in dieser Hinsicht.
IMG_1101 IMG_1164 In Gera erlebten wir dann mal wieder einen richtigen, seriösen, talentierten Sprecher – bei der deutschen Inline-Speedskating Meisterschaft im Industriegebiet nördlich vom Wismutstadion am Steg. Die dort befindliche Rollschnelllaufbahn sieht aus wie eine kleine Radrennbahn. Recht eindrucksvoll ist das erdrückende Industriepanorama was sich hinter der dreireihigen Betontribüne auf der einen Längsseite aufbaut. Wir stellten uns allerdings auf die eine Seite hinter die Polster in der Kurvenüberhöhung, um uns noch die Staffelläufe in verschiedenen Altersklassen anzusehen.

Bis auf diese Staffelläufe waren schon alle Disziplinen ausgetragen worden. Eine Abweichung vom Zeitplan von glatten drei Stunden spricht natürlich nicht gerade für die Organisatoren. Aber egal: so packend ist Inline-Speedskating auch nicht, dass man sich ärgern müsste, nur anderthalb Stunden gesehen zu haben. Langweilig ist es andererseits aber auch nicht, denn es werden beeindruckende Geschwindigkeit mit den geschmeidigen Skate-Bewegungen herausgeholt. Speedskating ist also wie Eisschnelllauf ohne Eis, quasi.

Die Schwierigkeit bei der Staffeldisziplin besteht übrigens naturgemäß im Abwechseln der jeweiligen Läufer. Wir haben auch schon mehrere Disqualifikationen gesehen, da der erste Läufer seinen Partner nicht ordnungsgemäß zum Start angestoßen hatte. Ein anderer Ausscheidungsgrund bei dieser Sportart ist übrigens ein Sturz, was es zum Glück nur einmal in den Staffelrennen gab. Wenn man sich das Läuferlager so ansah, bemerkte man aber, dass Stürze nicht so selten sein können...

Zu den herausragenden Fahrern der Speedskatingszene kann ich natürlich nichts sagen, aber ganz hervorragende Leistungen brachten Mutter und vor allem Tochter Löschke: Jessica Löschke, für Motor Gohlis Nord startend, aber aus Bad Dürrenberg kommend und mit dem TSV Leuna verbunden, holte ganze fünf Medaillen – drei Mal Silber, zwei Mal Gold!
IMG_1247 Statistik:
Grounds: 751 (heute 2 neue; diese Saison: 156 neue)
Sportveranstaltungen: 1.556 (heute 2, diese Saison: 242)
Tageskilometer: 130 (130 Auto)
Saisonkilometer: 59.940 (30.660 Auto/ 23.120 Flugzeug/ 3.110 Fahrrad/ 3.030 Bahn, Bus, Tram/ 20 Schiff, Fähre)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 99
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 308

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