Samstag, 2. Juni 2012
W305II: Zu einem Freitagsspiel nach Brandenburg
Märkischer SV 1919 Neuruppin ................. 3
Eisenhüttenstädter FC Stahl ........................ 1
Datum: Freitag, 1. Juni 2012 – Anstoß: 19.30
Wettbewerb: Brandenburgliga (6. Liga, 1. Amateurliga)
Ergebnis: 3-1 nach 92 Min. (46/46) – Halbzeit: 2-1
Tore: 1-0 18. Christoph Sperberg (Foulelfmeter), 2-0 29. Marcel Weckwerth, 2-1 34. Christian Zacharias (Foulelfmeter), 3-1 61. Enrico Hinzer
Verwarnungen: Daniel Fraufarth, Jacob Krüger, Christoph Sperberg, Michael Engel, Martin Dombrowski (MSV); Carsten Hilgers, Steve Machnow, Christoph Nickel (EFC)
Platzverweise: Hannes Göhlke (80. Min., wg. angeblich grobem Foulspiel)
Spielort: Volksparkstadion (Kap. 3.000, davon 1.100 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 260 (davon 150 zahlende und ca. 4 Gästefans)
Unterhaltungswert: 6,5/10 (Ganz gutes, teils ruppiges aber nie unfaires Spiel)
Photos with English Commentary:
b) Minor Sights in Brandenburg: Paretz, Nauen, Ribbeck, Wagenitz, Vietznitz, Wusterhausen/ Dosse, Gottberg
Diesen Freitag ging es mal nicht zu den Alten Herren vom TSV Leuna, sondern nach Brandenburg. Hier stellten wir mal wieder fest, was für ein Schwachsinn von einem – wie sollte es auch anders sein? – westdeutschen Kabarettisten (oder Comedian oder so ein Scheiß) über dieses immerhin mittelmäßige Bundesland gedichtet wurde. Soll der Idiot doch mal Saarland oder Niedersachsen besingen – würde viel sinnvoller sein! Denn selbst in den kleinen Käffern wo wir heute waren, ist es nicht so schlimm wie von den Leuten immer behauptet wird, die von Brandenburg maximal Potsdam (oder meist nicht mal das, sondern eher die Bilder von Neonazidemos in Frankfurt/ Oder im Fernsehen) kennen.
Wir fuhren jedenfalls in Potsdam-Nord von der Autobahn ab und schauten uns erst einmal Paretz an. Dort gibt es ein Schloss, das natürlich mit den Prachtbauten Potsdams nicht vergleichbar ist. Diese Landsitze gibt es in Brandenburg in jedem zweiten Kaff... Aber gepflegt ist die Anlage schon und die benachbarte Kirche ist ein sehr schöner neogotischer Bau.
Nauen ist ein recht kurioses Städtchen: nicht schön, aber ganz interessant anzuschauen. Viele schöne Fassaden sind verfallen, das Rathaus am Kreisverkehr ist ein spektakulärer Backsteinbau, daneben der graue 1920er Jahre Klotz ist eine Bank, die fast zugebaute Backsteinkirche ist von schönen Gründerzeithäusern flankiert – aber auch nur von zwei Stück, in der Straße daneben hat man die komischsten Betonbauten – und in Sichtweite ist ein modern umgebauter Wohnwasserturm zu finden.
Das Schloss in Ribbeck macht schon mehr daher als jenes in Paretz. Aber es ist schon recht simpler Barock. Kurios ist die Kirche: außen alt, innen modern mit Überformung alter Elemente. So was muss man mal gesehen haben: funktional, praktisch für die Gemeindemitglieder und dabei nicht unbedingt hässlich, da ziemlich einmalig im Baustil.
Die Besichtigung kurioser Bauten setzte sich in Wagenitz fort: der Schwedenturm aus dem 16. Jh. ist ein verfallener Küchenbau des völlig verfallen Schlosses; das Backsteingebilde ist krumm und schief geworden im Laufe der Zeit und nun von Störchen zum Brüten genutzt.
Das Schloss im nahegelegenen Vietznitz ist auch nicht gerade im besten Zustand und sogar noch bewohnt.
In Wusterhausen/ Dosse sieht die Wohnbebauung – besonders um den Markt herum – schon erträglicher aus. Die Kirche ist ein außen recht eindrucksvoller aber klotziger und innen schön ausgestalteter Backsteinbau. Als wir rein gingen, hampelte und trötete gerade ein Schalmeienzug vor dem Gebäude herum.
Zum Schluss hielten wir noch in Gottberg am Gotteshaus an. Wenn man den Ort schon nach Gott benennt, hätte es aber auch noch eine spektakulärere Kirche sein dürfen...
In Neuruppin guckten wir dann nur Fußball, auch wenn die Stadt das Sehenswerteste auf dem heutigen Weg war. Schließlich waren wir schon vor drei Jahren ausgiebig genug dort. Neuruppin ist mit historischer Bebauung in Seelage und einer so ungewöhnlichen Sehenswürdigkeit wie einem orientalischen Garten ganz schön. Am Stadtrand liegt das Volksparkstadion. Das ist auch ganz OK: zwei einfache Graswälle hinterm Tor (auf dem einen sind die beiden Anzeigetafeln, die kaputte alte und die funktionierende neue, auf dem anderen der Gästesektor angebracht) und zwei mit Schalensitzen bestückte fünfreihige Tribünen auf den Längsseiten. Die Haupttribüne ist auch überdacht, da sie vor das Funktionsgebäude gesetzt wurde.
Zuschauer und Stimmung waren leider sehr dürftig. Am ehesten gingen noch die Wänster von der Juniorenmannschaft und die komischen Gestalten vorm Fanshop – besonders der Besoffene, der kaum noch die Tribüne hoch und runter gehen konnte – mit. Dabei spielte hier der Zweite gegen den Siebten der Brandenburgliga.
Der hinter dem einen Aufstiegsplatz stehende Neuruppiner MSV war von Beginn an die bessere Mannschaft. Eisenhüttenstadt fing sich erst, nachdem sie per Foulelfmeter und mit einem starken Abschluss aus 12 Metern bereits 2:0 hinten lagen. Sie wurden gefährlicher und konnten per Elfmeter – hier war einer zu schnell für die gesamte Heimabwehr – zum 2:1 rankommen.
Im zweiten Spielabschnitt hatten die Neuruppiner wieder klar mehr Spielanteile, doch auch Eisenhüttenstadt tat einiges nach vorne. Den ein oder anderen gefährlichen Schuss konnten sie zwar abfeuern und einen zweifelhaften Platzverweis sowie eine unberechtigte Gelbe Karte gegen den MSV-Torwart provozieren – in den letzten 10 Minuten pfiff der Schiri ziemlichen Müll, der stets zugunsten der Stahlwerker war – aber keinen Treffer mehr erzielen. Nur Neuruppin traf noch einmal, sodass das Spiel nach einer Stunde schon entschieden schien.
Nach diesem sehr ansehnlichen Spiel ging es nach einer Runde durch Stadt – es hatte sich nicht wirklich was verändert im Vergleich zu unserem Besuch 2009 – auf die Autobahn und nach Hause.
Statistik:
Grounds: 740 (heute 1 neuer; diese Saison: 146 neue)
Sportveranstaltungen: 1.530 (heute 1, diese Saison: 216)
Tageskilometer: 460 (460 Auto)
Saisonkilometer: 57.810 (28.960 Auto/ 23.120 Flugzeug/ 3.010 Bahn, Bus, Tram/ 2.700 Fahrrad/ 20 Schiff, Fähre)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 78
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 305
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