Mittwoch, 8. Februar 2012

W289I: Basketball und Besichtigungen in Schlesien

WKS Śląsk Wrocław 82:60 MKP Kotwica Kołobrzeg
Datum: Montag, 6. Februar 2012 – Tip-off: 19.00
Wettbewerb: sogenannte „Tauron Basket Liga“ (1. polnische Profi-Basketballliga)
Ergebnis: 82:60 nach 40Min. – Viertelergebnisse: 24:19, 22:17, 15:9, 21:15
Punkte: Paul Graham 16, Aleksandar Mladenović 14, Qa’rrann Calhoun 13, Piotr Niedźwiedzki 9, Adam Wójcik 7, Robert Skibniewski 7, Slavica Bogavac 7, Akselis Vairogs 5, Bartosz Bochno 3, Bartosz Diduszko 1 (Wrocław); Darrell Harris 19, Jessie Sapp 9, Demetrius Brown 8, Łukasz Diduszko 8, Łukasz Wichniarz 6, Marko Djurić 5, Tomasz Kęsicki 3, Szymon Rduch 2 (Kołobrzeg)
Fouls: Aleksandar Mladenović 4, Piotr Niedźwiedzki 4, Bartosz Diduszko 3, Qa’rrann Calhoun 3, Paul Graham 3, Adam Wójcik 2, Kacper Sęk 1, Akselis Vairogs 1, Slavica Bogavac 1 (Wrocław); Demetrius Brown 5, Szymon Rduch 3, Michał Kwiatkowski 3, Łukasz Wichniarz 3, Jessie Sapp 2, Marko Djurić 2, Tomasz Kęsicki 2, Wojciech Złoty 1, Darrell Harris 1 (Kołobrzeg)
Freiwürfe: 16 von 28 (Wrocław = 57%), 9 von 18 (Kołobrzeg = 50%); Gesamtquote 25 von 46 (= 54%)
Spielort: Hala Orbita (Kap. 4.000 Sitzplätze)
Zuschauer: ca. 2.000 (Gästefans: ca. 6)
Unterhaltungswert: 6,0/10 (Wrocław war das ganze mittelmäßige Spiel über überlegen)
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Photos and English Version:

Am Montagmorgen besichtigten wir trotz nach wie vor 12 Grad unter Null die kleine polnische Grenzstadt in der wir übernachtet hatten. Die polnische Seite von Cieszyn macht ganz gut was daher mit mehreren ansehnlichen Kirchen, einem großen barocken Kloster, einem schönen Marktplatz sowie einem teilweise erhaltenen Festungskomplex.

Wir fuhren nach Bielsko Biała weiter: die Stadt ist ziemlich heruntergekommen, aber das Schloss ist hervorragend saniert. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist die etwas versteckt liegende und sehr ansehnliche Holzkirche.

Schöner noch ist Pszczyna, wo es einen richtig hässlichen modernen Teil und einen sehr schönen alten Teil gibt. Im alten Stadtteil gibt es ein wuchtiges Schloss aus dem 19. Jahrhundert, das einen sehr weitläufigen Park, an den auch interessante Einrichtungen wie ein Wisentgehege und eine verrottete Sporthalle angrenzen, vorweisen kann. Außerdem ist der Markplatz von mehreren ansehnlichen Gebäuden gesäumt.

Schließlich guckten wir uns noch die wenig attraktive Burgruine von Chudów bei Gierałtowice an. Die Sicherungsarbeiten scheinen dort aber sehr ernst genommen zu werden, sodass die Schuttberge und Plasteplanen in der Ruine der spätmittelalterlichen Burg vielleicht in ein paar Jahren weg sind. Kurios ist übrigens auch der Fußballplatz von Chudów: hinter der Spielerbank der Heimelf erhebt sich ein riesiges Grabmal in Kreuzform vom angrenzenden Friedhof – und der Nebenplatz ist mitten auf einem Acker gelegen und vom umliegenden Feld nicht zu unterscheiden. Hinter der einen Eckfahne erhebt sich auch noch ein massiver Strommast. Panorama Marke „Einöde“!
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Nach einem Zwischenstopp an einer Autobahnraststätte kamen wir über eine Stunde vor Beginn des Basketballspiels in Wrocław an. Gespielt wurde in der Hala Orbita (Sporthalle Orbit/ Umlaufbahn): diese befindet sich direkt an der Millenniumsbrücke. Die Parkplätze befinden sich sogar genau unter dieser Brücke. Karten gab es in einem angrenzenden grauen Plattenbau, dem Trainingszentrum. Die Halle selbst ist architektonisch sehr interessant: außen unregelmäßige geometrische Stahl-, Beton- und Glasfassaden – innen hingegen ganz symmetrisch eine Kuppelform und zwei Tribünen auf den Längsseiten, die der konischen Form der Halle entsprechend eingepasst sind. Unterhalb der Glasfront der Sprecherkabinen befindet sich beim Basketball noch eine Zusatztribüne, gegenüber hinter dem anderen Korb gibt es drei kleinere Zusatztribünen. Zudem sind noch zwei Vortribünen vor den Haupttribünen aufgestellt, sodass man auf 4.000 Sitzplätze kommt – von denen alle in Türkis gehalten sind. Bis auf die komischen Farben und die Zusatztribünen ist die Halle wirklich sehr schön!

In dieser Sporthalle spielten dann der 8. Śląsk Wrocław (Schlesien Breslau) gegen den 7. Kotwica Kołobrzeg (Anker Kolberg) der ersten polnischen Basketballliga. Nach ziemlich ausgeglichenen sieben Minuten begann Wrocław langsam aber sicher davon zuziehen. Die Gastgeber aus Schlesien waren einfach treffsicherer als die Gäste von der Ostseeküste. Bei Halbzeit waren es schon 10 Punkte. Im sehr punktarmen dritten Viertel fiel die Entscheidung. Besonders die Freiwurfquote der Gäste trug dazu bei, dass sie dieses Spiel mit 22 Punkten Rückstand doch etwas deutlicher verloren. Allerdings verwandelte auch Wrocław nur etwas mehr als die Hälfte ihrer Freiwürfe. Insgesamt gesehen gewann hier auch die technisch bessere Mannschaft. Auffällig war übrigens, dass die besten Werfer beider Teams US-Amerikaner und Serben waren. Darunter auch ein Afroamerikaner in Diensten von Wrocław mit dem sehr nach Nation of Islam klingenden Namen Qa’rrann Calhoun...

Dieser Spielbesuch hat zwar Spaß gemacht, aber verglichen mit dem letzten Basketballspiel in Polen war das gar nichts. Als ich vor vier Jahren mal bei Turów Zgorzelec (Görlitz-Ost) geguckt hatte, spielten in einer alten, überfüllten Halle – ich hatte nur einen Platz auf einer Treppe bekommen, wie viele andere auch – vor richtig gut feiernden Fans Zgorzelec und Wrocław ein hervorragendes und spannendes Spiel mit enormer Dreier-Wurfquote. Selbst die Cheerleader legten eine bessere Show hin als die heute in Wrocław. Alles in allem kann ich also folgendes empfehlen: wer mal Basketball in Polen gucken will – ab nach Zgorzelec!
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Statistik:
Grounds: 699 (heute 1 neuer; diese Saison: 105 neue)
Sportveranstaltungen: 1.460 (heute 1, diese Saison: 146)
Tageskilometer: 750 (750 Auto)
Saisonkilometer: 29.260 (20.710 Auto/ 6.600 Flugzeug/ 1.940 Fahrrad/ 10 Bahn, Bus, Tram/ 0 Schiff, Fähre)
Anzahl der Fußballspiele seit dem letzten 0-0: 30
Anzahl der Wochen, seit der letzten Woche ohne eine einzige Sportveranstaltung (31.7.-6.8. 2006): 289

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